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Der edle Jüngling scheint bei dieser seiner Ausrede nicht ge= ahnt zu haben, daß er zum Besuch einer socialdemokratischen Versammlung überhaupt keiner Geldmittel bedarf. Immerhin kann der Bursche sein Geschäft machen, wenn ihm nach der Nachfolge des verflossenen Korbmachers Fischer gelüftet.
Verfammlungen.
Der Angeklagte war mit dem Sohne des Rentenempfängers Weißensee. Sonntagnachmittag 2 Uhr findet im Möllerschen| boden und dem Zeugentisch niedergelegt und dienten als Uebers Rokale, Berlinerstr. 11, eine öffentliche Versammling statt, in der führungsstüde in einem Diebstahls- und Hehlerprozesse. Als Dieb Lehmann befreundet und wußte, wo der Schlüssel zur LehmannBalded Manasse über die Frage: Wer sind die wahren wurde der Stallmann Rudolf Ruppert, als Hehler der Arbeiter schen Wohnung versteckt war, wenn die Bewohner nicht zu Hause Er suchte sich den Schlüssel hervor, öfnete die Wohnung Umstürzler?" sprechen wird. Die Parteigenossen werden ersucht, zu Georg Ernst und der Sattlermeister Hermann Braad zur Ver- waren. dieser Versammlung sowie zur Handzettel- Verbreitung, die vom antwortung gezogen. Im Frühjahr v. J. wurden in Berlin und und stahl aus einem verschlossenen Koffer die gesamten Ersparselben Lokal aus morgens 8 Uhr stattfindet, zahlreich zu erscheinen. auf den Rennplähen Karlshorst und Hoppegarten , sowie auf nisse des arbeitsunfähigen Mannes, im Betrage von 15 M. Bor dem Rennplatz Wandsbeck bei Hamburg eine größere Anzahl Reit- dem Untersuchungsrichter hatte der Angeflagte angegeben und blieb Die socialdemokratischen Stadtverordneten Charlottenburgs haben folgende Anträge eingereicht, welche auf die Tagesordnung sättel und Pferdegeschirre gestohlen. Solche Diebstähle, bei denen auch heute dabei, daß er das Geld gebraucht habe, um an einer socialdemokratischen Versamm= der nächsten Sizung fommen: 1. Die Stadtverordneten- Versamm der Dich durch die Fenster in die Ställe eingedrungen war, sind u. a. Yung wolle besch..eßen: a) für sämtliche städtische Betri be sind auch bei dem Trainer Long in Hoppegarten , in den Ställen des Lung teilzunehmen, zu deren Besuch ihm das nötige KleinArbeiter- Ausse einzujan, b) die tiche Arbeitszeit aus- Herrn v. Derken in Hoppegarten und Wandsbeck, bei dem Trainer geld fehlte. Dieses Motiv vermochte nicht, ihm besondere Milde zu schließlich der Pausen darf nicht länger als 9 Stunden dauern, Brown zu Hoppegarten , in der Sattelkammer des Fürstenhauses erwirken, der Staatsanwalt wollte ihn denn auch, da er schon zweic) Ueberstunden, Cuntags- und Feitagsarbeit ist nur insoweit zu Hoppega: ten usw. begangen worden. Die sämtlichen gestohlenen mal vorbestraft ist, ins Zuchthaus schicken, der Gerichtshof erkannte zulässig, als sie zur rechterhaltung des Betriekes und zur Ab- Gegenstände sind vom Angeklagten Braad angekauft worden und aber nur auf neun Monate Gefängnis. herung von Gefahren gethan werden muß und ist dann um 25 war trat teils Ruppert, teils Ernst als Verkäufer auf. Letterer Proz. höher zu löhnen, d) der tägliche Mindestlohn der voll be hat noch eine ganze Reihe von Geschirrteilen verkauft, die allem schäftigten A- beiter ist auf 4 M. festzusehen, e) den zu den Arscheine nach ebenfalls von Diebstählen herrührten, bei denen militärischen Uebungen eingezogenen tändigen Arbeitern ist der volle dies aber objektiv nicht hat festgestellt werden können. Ernst hat Lohn, abzüglich der Unteung aus Richsmteln, zu zahlen." hat sich bei dem Verkauf der Sachen an Braack eines Landsturm2. Die Stadivecordneten- Versammlung ersucht den Magistrat, scheines auf den Namen Walter als Legitimation bedient. mit ihr in gerichter Deputation zu beraten: a) über den Erlag ha: ptet, die Sachen nicht selbst gestohlen, sondern von einem von Arbeitsordnungen für alle städtischen Betriebe, b) über eine gewissen Walter, den er feit nicht mehr auffinden könne, erhalten Reform der für die Bewilligung von Ruhelohn und Hinterbliebenen zu haben. Ruppert bestreitet, dem Braad jemals Sättel oder Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter- Verband. Die Zahlstelle sonstige Geschirre verkauft zu haben. Er wurde aber durch die BeBersorgung für städtische Arbeiter und Angestellte geltenden Grund- weisaufnahme völlig überführt, die Diebstähle in den meisten Berlin hielt am Mittwoch im Wedding- Park ihre General- Versamm3. Die Stadtverordneten- Versammlung ersucht den Magistrat, ingeklagten Braad und drei von demselben herrührende Briefe Fabrik und Mitgliederbesprechungen agitatorischen Zwecken gedient ällen begungen zu haben. Die ganz bestimmten Aussagen des lung ab. Bruhns führte im Vorstandsbericht aus, daß sämtliche den Termin für die Urwahlen bei den diesjährigen Wahlen zum liegen feinen Zweifel über seine Thaterschaft. Er war durch seine hätten; Differenzen mit Arbeitgebern ſeicu im letzten Quartal nich Abgeordneten use in die späten Nachmittagsstunden zu legen. 4. Die Stadtverordneten- Vc.jam.nlung erst den Magistrat, frühere Beschäftigung bei Trainern mit den in Betracht kommenden zu verzeichnen gewesen. Für die Bezirke Süd- Ost und Rummels fobald der Anlauf des der Luife..- Kirchengerinde gehörigen Grund- Dertlichkeiten rrtaut, fannte die Ställe in Hoppegarten und Karlsburg find Agitations- Kommissionen gebildet worden. Da die im Verbande vorgenommene Irabstimmung über die einzuführende ſtücs durch die tirchlichen und staatlichen Aufsichtsbehörden ge- Sorst überhaupt und ist zur Zeit der Diebstähle sowohl dort, als Arbeitslosen- Unterstügung deren Ablehnung ergeben hat, so find auf auch in Wandsbeck gesehen worden. Der Angeklagte Braad benehmigt ist, auf ei..em Teil dieses Grundstücks kleine und mittlere stritt nicht den Ankauf der Sättel und der Geschirrteile, behauptete Einführung einer freiwilligen lokalen ArbeitsGrund eines früheren Zahlstellen- Beschlusses die Borarbeiten zur Wonungen von 1 und 2 Zimmern zu erbauen." aber unter Berufung auf Sachverständige, daß solche Ankäufe auch Iosen- Unterstübung in die Wege geleitet. Sieben ZahlNigt... Der 7. volkstümliche Kunstabend in unsrer Stadt ei andern Sattlern stattfinden, daß er angemessene Preise bezahlt stellen von Berlin und Umgegend haben an einer diesbezüglichen findet am Sonntag, den 1. Februar, abends 7 Uhr, im Saale und genügend nach der Legitimation gefragt habe. Ruppert habe er Besprechung teilgenommen und dann eine Kommission zwecks Ausdes Kaiser Friedrich- teal mnasiums statt. Er ist Arnold Boecklin bereits gekannt, weil dieser in der Gegend des Schiffbauerdammes, arbeitung eines entsprechenden Regulative eingeſeht. In nächster getvidnet. Dr. Mfred Stopen, welcher mit fast 100 Lichtbildern des Hauptaufenthalts von Pferdehändlern, viel verkehrt habe. Beit wird eine kombinierte General- Versammlung endgültig Beden Vortrag illustriert, ist der einzige, welch von der Photo- Ruppert fei eines Tages zu ihm gekommen und habe ihm erzählt, schluß hierüber fassen. Was den Streit zwischen Centraliſten und graphischen Union " das Recht erworben hat, nach Dr. Stoedtners er sei in Stellung bei einem Stallbefizer in Neuenhagen , der seinen Lokalisten anbelange, so stehe die Zahlstelle wohl fachlich auf dem Blatten farbice Bic, Gilder zu projicieren. Gedichte, die sich auf Stall auflöse und verschiedene Sättel und Geschirre zu verkaufen Boden der Gewerkschaftskommission, wegen der Form des Kampfes Boedlins Leben oder auf seine Werke bezichen, wird Dr. Gustav habe. Staatsanwalt Beed beantragte gegen Ernst 6 Monate aber empfehle es sich, Neutralität zu bewahren. Dagegen müsse es Manz zum Vortrag bringen. Einlaßkarten zu 30 und 50 f. Gefängnis, gegen Ruppert, der einer der gefährlichsten und aufs schärfste getadelt werden, daß durch die Schuld der Geivertsind in den Verkaufsstellen und an der Abendkaffe zu haben. frechsten Diebe fei, die es gebe, 2% Jahre Zuchthaus, schafts- Kommission aus der hiesigen Zahlstelle des Verbandes nur Treptow - Baumschulenweg. Mitte November vorigen Jahres be- Jahre Ehrverlust und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht. Den An- ein Gewerbegerichtsbeifiker gewählt wurde, während ihr doch zwei antragte der socialdemokratische Wahlverein bei der Gemeindevertretung geklagten Braad hielt der Staatsanwalt nicht nur der einfachen Vertreter zustanden. Vier Tage vor der Wahl sei gegen einen der sondern der gewerbsmäßigen Hehlerei für überführt und benannten Kandidaten ein Protest seitens der Bauarbeiter eindie Berabreichung von Bädern an Schulkinder und Erwachsene in den Baderäumen des neuen Schulhauses. Etwa zur selben Zeit beantragte gegen ihn 1 Jahr 3 Monate zuchthaus und gegangen, über dessen Stichhaltigkeit der Arbeitersekretär Körsten in 2 Jahre Ehrverlust. Rechtsanwalt Dr. Schwindt beantragt der heutigen Versammlung Aufschluß zu geben versprochen hatic, ging ein Antrag des fonservativen Kommunalvereins ein, der die Bergabe mehrerer lassenräume der Volksschule zur Errichtung einer dagegen die Freisprechung des Braad, dessen Anläufe durchaus jedoch nicht erschienen sei. Als dann infolge des Proteftes von den unverfänglich gewesen seien. Es sei durchaus üblich, daß die Be- Verbandsbevollmächtigten der Kollege Bruhns an Stelle des bePrivatschule bezweckte. Dieser Antrag kam bereits am 19. Dezember fizer von Pferden ihr altes Sattelzeug und Geschirr durch die anstandeten Kandidaten vorgeschlagen wurde, sei dieser von der Gezur Verhandlung und die Gemeindevertretung beschloß einstimmig, sturscher und Stalleute verkaufen lassen. Der Gerichtshof hielt den werkschafts- Komission nicht mehr berüdsichtigt worden. Vielmehr nach dem Wunsch des Kommunalvereins, die verlangten Räume Angeklagten Braad auch nicht für genügend belastet und sprach ihn hat sie eine neue Kandidatur der Bauarbeiter anerkannt, so daß fostenfrei herzugeben. Der focialdemokratische Antrag kam erst am verurteilte dagegen 3 Ernst zu Monaten, zu Gunsten dieser die Fabrikarbeiter benachteiligt worden sind. 26. Januar zur Berhandlung, und in dieser Sizung gab der Schöffe Rupprecht zu 2% Jahren Gefängnis. Den Kassenbericht gab Rühle. An Einnahmen wurden erzielt Hoffmann seinem Erstaunen darüber Ausdruck, einen Antrag auf Tages1452,29 M., togegen die Ausgaben 252,75 M. betrugen. Der ordnung zu finden, der von einer Personengruppe gestellt ſei, die außerhalb wurde denn auch der Antrag an den Gemeindevorstand zur weiteren männliche und 13 weibliche. Dem Kassierer wurde Decharge ervon 748,23 m. verbleibt. An Mitgliedern hat die Zahlstelle 399 der Gemeindevertretung stehen. Richtig Hauptkaffe find 451,31 M. zugeführt, so daß am Orte ein Bestand Prüfung zurückverwiesen. So wird mit einem Antrag umgegangen, Hierauf wurde beschlossen, die General- Versammlungen der den minderbemittelten Bevölkerungsschichten zu gute kommen von jetzt ab nur halbjährlich abzuhalten. Zum Schluß gelangte foll. Noch ein weiterer Beitrag zur Jllustration des vom Minister folgende Resolution zur einstimmigen Annahme: der Gerechtigkeit gesprochenen Wortes, wonach es nicht dasselbe ist, wenn zwei dasselbe thun. Dem Kriegerverein ist fürzlich für ein von ihm veranstaltetes öffentliches Vergnügen die Lustbarkeitssteuer erlassen worden, wogegen der Arbeiter- Gesangverein für ein ganz internes Mitglieder- Vergnügen diese Steuer zu zahlen hatte. Diese Zustände sollten die Arbeiterschaft von der Notwendigkeit überzeugen, endlich einen ihrer Leute ins Ortsparlament zu senden.
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Eine folgenschwere Acetylen- Explosion hat sich dem Telt. Abl." zufolge auf dem Grundstück des Gastwirts Thiele in Telz er eignet. Bei der Kaiser- Geburtstagsfeier bemerite der Wirt, daß die Lampen ein unftetes Licht von sich gaben und er war im Begriff, hinaus zu gehen, und an Apparat nach der Ursache zu forschen. Staum hatte er aber den Hof betreten, als unter donnerähnlichem Strachen eine heftige Explosion erfolgte. Thiele wurde zu Boden geschleudert und durch umhergesprengte Trümmer so schwer am Stopfe verletzt, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Auch einige Personen vom Dienstpersonal erlitten leichtere VerIckungen. Der Materialschaden ist ganz bedeutend, denn das Maschinenhaus mit den Nebenräumen ist gänzlich zerstört und auch andre Baulichkeiten des Gehöfts haben gelitten.
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Die Versammlung mißbilligt auf das Entschiedenste das Verhalten der Gewerkschafts- Kommission, weil durch deren Verschulden die Wahl der dem Verbande zustehenden Zahl von GewerbegerichtsBeisitzern vereitelt worden ist. Dieses Verhalten muß den Eindruck erweden, als würden die kleineren Gewerkschaften nicht als vollwertig betrachtet.
Ueber die Schäden der Heimarbeit sprach am Dienstag Genoffe Ritter in einer öffentlichen Konfettionsarbeiter- Versammlung zu sirdorf. Redner erörterte die Schwierigkeiten, mit denen die Organisierung der Heimarbeiter- und Arbeiterinnen verbunden ist. Bon den meisten Arbeitern werde die Heimarbeit und deren schädliche Folgen immer noch nicht genügend gewürdigt, weil die Beschäftigung der Frauen in diesem Fache einfach als Rebenerwerb betrachtet wird. Die Frage der Heimarbeit gewinnt immer mehr an Aktualität, denn wenn man sich vergegenwärtigt, daß in der Textil- Konfektions- und Wäsche- Industrie im letzten Jahre für 112 Millionen Mark Werte erzeugt find, so muß man sich auch mit dem traurigen 20s der Hunderttausende in dieser Industrie thätigen Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigen. Erst auf Kosten dieser schlecht bezahlten Arbeiter hat die deutsche Konfettion ihre Bedeutung auf dem Weltmarkte erlangt. In lezter Zeit sind nun allerdings auf das permanente Drängen der Arbeitervertreter hin auch regierungsfeitig Anläufe gemacht word, um in der Heimarbeit ein wenig Regelung zu schaffen, so durch Einführen der Lohnbücher zum 1. April 1903. Hierdurch wird es möglich werden, einen genaueren Ueberblick über die Lohnverhältnisse der Heimarbeiter zu gewinnen, und dann dürfte fid) damit auch das Interesse an der Organisation steigern, so daß die vereinigten Arbeiter und Arbeiterinnen in nicht zu ferner Zukunft die Schaffung von Tariftommissionen ins Auge fassen fönnen. Hat erſt das gemeinsame Intersse an einheitlichen Lohnfäßen genügend Plais gegriffen, so dürfen auch all die übrigen Schäden der Heimarbeit Nach kurzer, im Sinne des Referats schrittweise abgestellt werden. gehaltener Diskussion wurde die hauptsächlich von Frauen besuchie Versammlung geschlossen. Die hiesige Zahlstelle des Holzarbeiter- Verbandes hielt am 21. d. M. eine General- Versammlung ab. Nach dem Bericht des Vorstandes, der Kontroll- Kommission und des Bibliothekars erstattet Rothe den Kassenbericht. Die Neuwahl der Ortsverwaltung hatte folgendes Ergebnis: Bevollmächtigter Lusch, Kassierer Rothe, Schriftführer Winguth. Revisoren Guhse, Voges und Rofenbaum. Beitragssammler Brehmke, Warnke, Saß und Lange. Für die aus fcheidenden Mitglieder der Kontroll- Sommission wurden Karle, Stralle, Festermann, Schade und Schilke gewählt und als Bibliothelar Weiland.
Rixdorf.
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Familie" beschäftigen seit länger als einem Jahre die hiesigen Ibing wird uns gefch.ieben: Die Angelegenheiten einer„ feinen Gerichtsbehörden und ein wahrer Rattenkönig von Mord-, Meineidsund sonstigen Prozessen ist die Folge der bisherigen staatsanwalt lichen Bemühungen, den polnischen Teil der Provinz Westpreußen von einer Verbrecher- Familie ohne Gleichen zu befreien, gewesen. Im Stuhmer Kreise, der die polnische Sprachinsel Westpreußens umfaßt, wohnten bis Mitte vorigen Jahres in nächster Nähe der deutschen Ordensfeste Marienburg und zwar in den Ortschaften Brainswalde und Conradswalde zivci Familien Kaminski, von denen namcat die in Conradswalde residierende jüngere Linie" der Schrecken der dortigen Gegend war. Ihr Oberhaupt, der Befizer Michael Kaminsti sieht gegenwärtig im Zuchthause zu Graubenz seiner Hinrichtung entgegen, die erfolgen wird, so bald das gegen ihn im November v. J. vom hiesigen Schwurgericht gefällte Todesurteil wegen Anstiftung zum Morde die Rechtstraft erlangt haben wird. In demselben Zuchthause verbüßen auch der jüngere Bruder des Todeskandidaten, der Besizer Johann Kaminski und der Knecht Anton Wiechowski des Erstgenannten die ihnen wegen Beihilfe zum Morde zuerkannte Zuchthausstrafe von 15, bezw. 11 Zazen. Alle drei waren beschuldigt, am 6. Februar v. J. die Ehefrau Justine Reimer in Conradswalde ermordet zu haben und awar sollte Michael Kaminski die beiden andern zu der That angestiftet haben, die in der Weise zur Ausführung gelangte, daß, während Michael Kaminsti in der Kincipe saß und sich auf diese Weise ein Alibi zu beschaffen suchte, fein Bruder und sein Knecht die Die Orts- Krankenkasse in Lichtenberg , die bekanntlich seit längerem zau, welche mitten in der beleuchteten Wohnstube stand, von der „ kommissarisch" verwaltet wird, steht wieder vor einer neuen Ueber- Dorfstraße aus durch das Fenster mit einer alten Jagdflinte er raschung. An Stelle des durch die Aufsichtsbehörde zwar außer schossen. Ten Anlaß zu der That gab einzig und allein der UmFunktion, aber nicht abgesezten Vorstandes ist bekanntlich der Privat- stand, daß Michael Kaminski der Ermordeten einmal aus Schaber Oberförster a. D. Kauffmann mit der kommissarischen Verwaltung nad ein paar ühe vergiftet hatte und nun die Rache der Frau betraut worden. Herr Kauffmann ist aber nebenbei auf Lebens- fürchtete. Aber damit ist die Verbrecher- Galerie" der Familie zeit" angestellter Rendant mit 5000 M. Gehalt. Auf Lebenszeit" Kaminski noch nicht abgechlossen, denn neuerdings ist auch gegen die ist derfelbe Herr Generalbevollmächtigter und Geschäftsführer der Schwester des zum Tode verurteilten Michael Kaminski, die gegen Stasse geworden. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine der wärtig mit ihrem Mann in Scheidung liegende Echneiderin Pauline vielen Schwindelfassen, vor denen Regierung, Landrat und Polizei Dobrowolski, geb. Kaminsfi aus Danzig eine Anflage wegen Beifortgesetzt warnen, sondern um eine Orts- Krankenkasse! In dem hilfe zu dem vore wähnten Morde erhoben worden und ferner lebenslänglichen Vertrage ist die Pensionsberechtigung des Herrn schwebt gegen die Frau des Verurteilten sowie gegen feine jest im Stauffmann nicht nur für sich, sondern auch für seine Witwe vor- 17. Lebensjahre stehende, wegen wissentlich falscher Anschuldigung gefehen. Als Oberförster bezieht der Herr 3000 M. Pension. Nun vorbestrafte uneheliche Tochter Anna Czivion eine Untersuchung hat er auch feine Pensionierung als Rendant und Generalbevoll vegen Kindesmordes. Schließlich ist dann noch gegen eine weitere mächtigter eingereicht und wird mit 2000 M. Pension aus dem Schwester des Todeskandidaten eine Untersuchung wegen Mordes, Stassendienste scheiden. Und das bei einer Kasse, die bei und zwar ebenfalls wegen Kindesmordes eingeleitet und außerdem 4-5000 Mitgliedern etwa 14 M. pro Kopf Verwaltungsunkosten hat steht der jetzt 70 Jahre alte Vater Kaminskis im dringenden Verund den Kaffenärzten 1 M. 50 Pf. pro Kopf und Jahr Honorar dacht, gemeinsam mit seinem zweiten zu 15 Jahren Zuchthaus verzahlt. Troß seiner Dienstunfähigkeit aber bleibt derselbe Herr bis urteilten Sohne Johann in einer Mißhandlungsaffaire zu Gunsten zu seinem Ausscheiden aus dem Kassendienst Kommissar! des Mitel Kaminsti einen wissentlichen Meineid geleistet zu haben. Daneben sind alle drei der jahrelang betriebenen Wilddieberei überführt. Der Zusammenbruch der Familie, die ehedem ziemlich begütert war erfolgte mit dem Moment, wo die beiden Brüder in den Verdacht gerieten, die Mörder der Frau Reimer zu sein. Erst Zum Bolizeifampf gegen die Streikposten. Am 29. und 30. tie durch den hiesigen Staatsanwalt Bäsler mit bemerkenswerter dieses Monats beschäftigte das Schöfergericht I Berlin fich mit Energie durchgeführte Untersuchung deckte die langjährigen VerDie Feuerbestattungen haben im letzten Jahre im Deutschen sivei Straffachen, die wiederum zeigten, wie leicht Streifpoften mit fehlungen der einzelnen Mitglieder der Familie auf. Speciell wurde Reiche ganz erheblich zugenommen. Wie„ Die Flamme", das Organ polizeilichen Strafbefehlen bedacht werden. Die Tischier Baude abei festgestellt, daß die Tochter des Hauptschuldigen Michael St., und Hagen erhielten vom Berliner Polizeipräsidium Strafs die Anna Czivion schon in ihrem 13. Lebensjahre von dem Baptisten des Vereins für Feuerbestattung, meldet, haben im Jahre 1902 befehle, weil sie angeblich Streitposten gestanden und bei dieser Ge- prediger moite dabei betroffen worden war, als sie mit ihrem des- 861 Leichenverbrennungen stattgefunden, während im Jahre 1901 die Zahl derselben nur 692 betrug. Die meisten Verbrennungen entYegenheit der an sie ergangenen Aufforderung eines Aufsichtswegen inzwischen mit 1% Jahren Zuchthaus vorbestraften un- fielen auf das Krematorium in Gotha , wo 234 Leicheneinäscherungen beamten, sich zu entfernen, feine Folge geleistet haben. Beide be- natürlichen Vaters Blutschande getrieben hatte. Aus Rache antragten richterliche Entscheidung. Die Betveisaufnahme ergab denunzierte sie Woite des verbotenen Umganges mit ihr, doch konnte erfolgten. Die Verstorbenen entstammten zum größten Teil aus in beiden Fällen das gleiche Bild. Die vernomenen Schuhleute der 70jährige Greis seine Unschuld so überzeugend darthun, daß das Gotha und Umgebung, woselbst fast ein Siebentel aller Dahinvermochten nichts weiter zu bekunden, als daß sie die Angeklagten, Mädchen schliezlich wegen wissentlich falscher Anschuldigung mit geschiedenen die Leichenverbrennung gewählt hatten. Die übrigen die ihnen von früheren Tagen her als Streifpoften bekannt waren, 6 Wochen Gefängnis bestraft wurde. Das Hoffnungsvolle Mädchen Zeicheneinäscherungen erfolgten in den Krematorien in Hamburg , als dieselben aus einem Lokal heraustraten, zum Verfassen der kam dann bald darauf mit dem von ihrem Vater stammenden Kinde Heidelberg , Jena , Offenbach , Mannheim und Eisenach , woselbst die Gegend aufforderten und dann unmittelbar darauf auch nieder und hatte nichts Eiligeres zu thun, als es im Verein mit Zahlen der Verbrennungen zwischen 164 und 17 schwanken. mit zur Wache nahmen. Die Angeklagten, denen als Verteidiger der ihrer Mutter umzubringen. Auch der von dem Vater des Michael Zum Tode des Fürsten von Stolberg- Stolberg . Die„ SangerRechtsanwalt Dr. Heinemann zur Seite stand, beriefen sich Kaminski, des als Oberhaupt der älteren Linie" geltenden Alt- häuser Zeitung" meldet, fie erfahre von zuverlässiger Seite, daß die darauf, daß durch ihr Verhalten die öffentliche Ordnung und Sicher- sizers M. Kaminski geleistete Meincid sowie der giveite Kindesmord Gerichtskommission auf Grund des örtlichen Thatbestandes festgestellt heit und Ruhe auf der Straße nicht gefährdet wurde, auch daß, da und die Mitschuld der Pauline Dobrowolski tam erst durch diesen habe, ein gewaltsames Ende des Fürsten Wolffgang zu Stolbergfie sofort sistiert wurden, auf die bloße Vermutung hin, fie wollten Prozeß ans Tageslicht. Inwieweit die Mordantlagen gegen die Stolberg erscheine ausgeschlossen. Nach dem Ergebnis der gerichtswiederum Streitposten stehen, von einem Richt folgeleisten übrigen Familienmitglieder begründet find, dürfte die demnächst ärztlichen Untersuchung fei der Tod auf einen unglüdlichen Zufall der polizeilichen Anordnung keine Rede sein kann. Dieses lettere stattfindende Schivurgerichtsverhandlung ergeben. Mit dem Ver zurückzuführen. Dieser Sachverhalt werde durch die Thatsache erMoment hielt auch der Amtsanwalt in beiden Fällen für vor schwinden der feinen Familie" aus dem Stuhmer Kreise ist ein Alp härtet, daß der fürstlichen Familie positive Unterlagen, die auf einen Itegend, so daß er felbft die Freisprechung beantragte. Das von den Bewohnern sowohl, als auch von den Behörden genommen Selbstmord schließen ließen, gänzlich fehlen. Gericht erkannte demgemäß auch auf Freisprechung, indem worden. es ausführte, daß, da das Straßenpolizei- Neglement ein Nicht- Den Beruf des schlichten Mannes, der dem Scharfmachertum folgeleisten der wiederholten Aufforderung eines Aufsichtsbeamten auf dem Verleumdungsfeldzuge gegen die Socialdemokratie außer erfordere, hieran es aber nach den eignen Bekundungen der Schutz- ordentlich gelegen kommt, scheint der 19 Jahre alte Arbeitsbursche Teute fehle, die Freisprechung der beiden Angeklagten geboten sei. Starl Sartmann aus Spandau in sich zu fühlen, der sich gestern Der Sigungssaal der 10. Straffammer glich gestern dem Lager vor der 4. Strafkammer am Landgericht II wegen einer vereines Sattlergeschäfts. Eine Anzahl von Sätteln war auf dem Fuß- brecherischen Handlung zu verantworten hatte.
Gerichts- Zeitung.
Vermischtes.
Der schwerste Mann Deutschlands , ja vielleicht der ganzen Welt ist unstreitig der Hotelbefizer Hans Fromm zu Willenberg in West preußen . Obwohl aus einer ganz normal gebauten Familie stammend, hat sich sein Körpergewicht nach und nach auf 502 Pfund emporgeschwungen. Diesen Reford von 5 Centner 2 Pfund dürfte so leicht niemand zu schlagen im stande sein. Bemerft möge sein, daß sich das Gewicht netto versteht, also ohne jegliche Bekleidung.