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Aus Induftrie und Handel.

Deutfches Reich.

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Die Beweisaufnahme ergab, daß die Revision am sechsten Tage, alfo| währenden groben Schimpfereien doch ungleich stärker beleidigt habe, spräche nicht der Meinung der Mitglieder. In der zwei Tage vor Ablauf der Frist eingereicht sei. Das Landgericht als er den Meister, bekam er schließlich den Handschein mit dem Be- Sache selbst tönne nichts unternommen iverden, so lange man nicht hat aber zwei Brieffäften. Der eine trägt den Vermerk Staats- merken, er möge sich vorsehen, daß in Zukunft keine Klagen mehr wisse, was für Vorschläge zur Einigung gemacht würden. Diesen anwaltssachen. Dieser Vermerk ist jedoch, wenn man ihn nicht be- über ihn einlaufen, sonst würde ihm der Handschein dauernd ber- Ausführungen stimmte die Versammlung zu. Man nahm davon sonders sucht, kaum zu sehen. In diesen Kasten ist die Revisions- weigert werden. Durch diese mehrtägige Schererei auf dem Arbeits- Abstand, einen besonderen Protest gegen die Polemit der Einigkeit" anmeldung geworfen worden. Mindestens 24 Stunden hat es ge- nachweise war die dem Arbeiter angebotene Stelle in der zweiten zu beschließen und überließ es dem Vorstand, in dieser Hinsicht die dauert, bis bei der Staatsanwaltschaft die Auskunft bestätigt wurde, Fabrik aber bereits anderweitig besetzt worden, und so nüßte ihm nötigen Schritte zu thun. und, trotzdem sie an das Landgericht adressiert war, weitere 24 Stunden, der mit Ach und Krach erhaltene Handschein wieder nichts. Die che sie diesem präsentiert wurde. Demnach waren die Vorwürfe Familie des Arbeiters mußte eben weiter darben. Letzterer hat die im Getvertschaftshause eine Delegiertenversammlung ab. Vor Ein­Centralverband der Zimmerer. Die Zahlstelle hielt am Sonntag Herzigs, wenngleich nach Ansicht des Richters beleidigend, so doch leberzeugung gewonnen, daß die wiederholte Verweigerung des tritt in die Tagesordnung entspann sich eine lebhafte Debatte dem Sinne nach zutreffend. Scheins weniger ihre Ursache in der Differenz mit dem Meister hatte, darüber, ob diese Versammlung überhaupt kompetent sei, die Vor­als vielmehr darin, daß er sein Recht bei dem Gewerbegericht ſuchte. standswahlen vorzunehmen. Seit dem 1. Oktober 1902 find fämt­So dient dieser berüchtigte Arbeitsnachweis nicht nur dazu. die liche Zahlstellen der Berliner Umgebung, someit für sie gleichmäßige Arbeiter wegen der Ausübung ihres Koalitionsrechtes zu verfehmen, Lohn- und Arbeitsbedingungen gelten, zu einer einzigen Zahlstelle sondern auch das Klagerecht wegen willkürlich vorenthaltenen Lohnes Der englische Eisenmarkt zeigt nach dem Bericht des Iron- soll ihnen durch Anwendung der Hungerpeitsche verleidet werden. verschmolzen, die in 20 Bezirke eingeteilt ist. Jeder Bezirk wählt monger" dieselben Züge, wie in den letzten Wochen. Der Umfang des An den Früchten dieser Art von Arbeiterbekämpfung werden die Delegierte, welche mindestens alle Vierteljahre zu einer Beratung zusammentreten und damit die früheren Generalversammlungen er­Geschäfts, soweit Aufträge für spätere Termine in Betracht kommen, Unternehmer sich selber den Magen verderben. fetzen. Ein Bezirk hatte jedoch Einspruch gegen die vorzunehmende hat teine wesentliche Erweiterung gewonnen. Für amerikanische Vorstandswahl erhoben, weil er nur eine öffentliche Mitglieder- Ver­Rechnung besteht noch immer Nachfrage und es wird als möglich an- Aussperrung auf der Werft des Bremer ,, Vulkan" in Begefack. sammlung hierin für zuständig hielt. Die Delegierten erklärten gesehen, daß weitere Anfäufe von Gießereiroheisen von Amerika aus Wie die Bremer Bürger- Zeitung" mitteilt, hat die Direktion des sich aber auf Grund des angenommenen Regulativs auch zur Vor­vorgenommen werden. In günstiger Lage befindet sich der Schienen- Bremer Vulkan" 500 Arbeiter ausgesperrt. Die Ursache nahme der Vorstandswahl kompetent. Hierauf gab Kube den markt; die Preise für Schienen sind sehr gut gehalten. Für die dieser Aussperrung find nicht etwa Konflikte aus dem Arbeits- Kaffenbericht vom 4. Quartal v. J. Einnahme und Ausgabe Staatsbahnen von Siam sollen 30 000 Tonnen Stahlschienen in Auf- verhältnis, sondern die brutale Maßregel erfolgte, weil die Arbeiter balanzieren in der Summe von 50 316,97 M., der Bestand der trag gegeben werden, ferner find, wie das Blatt erfährt, kürzlich Auf- eine Pflicht der Bietät ausüben wollten. Sie wollten der Beerdigung Lokalfasse beträgt 39 451,32 M. Dem Kassierer wurde cinstimmig träge auf 85 000 Tonnen Schienen für Südafrika erteilt worden. eines ihrer Kameraden beiwohnen, aber die Direktion gewährte mur Decharge erteilt. Wegen der vorgerüdten Zeit mußte die Er Für Brückenbaumaterial hat sich die Nachfrage in der letzten Zeit ge- einem Teil der Arbeiter die freie Zeit dazu. Ungeachtet dessen stattung des Borstandsberichtes vertagt werden. Die alsdann vor­steigert. In Trägern liegen für mehrere Wochen Aufträge vor, und beteiligten fich sämtliche Arbeiter an der Beerdigung genommenen Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: An Stelle man nimmt an, daß beträchtliche Aufträge, welche vor einiger Zeit und die Folge war, daß sie insgesamt auf 5 Tage ausgesperrt des von der Provinzialkonferenz zum Gleiter bestimmten Kollegen in der Erwartung, daß ein Rückgang der Preise stattfinden werde, wurden. Nur diejenigen, welche Erlaubnis zur Teilnahme an der Knüpfer wurde Witt als erster Vorsitzender und an Stelle des in zurückgestellt wurden, nunmehr zur Ausführung gebracht werden Leichenfeier hatten, sollten weiter arbeiten. Diese erklärten sich aber der Generalfommission thätigen Staffierers Kube wurde Wellsom dürften. mit den Ausgesperrten solidarisch. Da die Direktion den Arbeitern als erster Kassierer gewählt. Sodann wurden gewählt: Reimann Die Goldproduktion Transvaals hat im Jahre 1902 mit einem volle fünf Tage lang die Fabrik verschließt, also aus eignem Antriebe als erster Schriftführer. Schulze als zweiter Worjibender, Kube, recht guten Resultat abgeschlossen, wenn auch die Ausbeute weit die Arbeit ruhen läßt, so kann die Verweigerung des Urlaubs zur dessen Mitwirkung im Vorstande auch fernerhin allseitig gewünscht hinter jener der beiden Jahre vor dem Kriege zurückbleibt. Nach Beerdigung feinesfalls in notwendigen Rücksichten auf den Betrieb wurde, als zweiter Kassierer, Siegmann als zweiter Schriftführer, dem Londoner Economist " belief sich der Gewinn im Randbezirk, zu suchen sein. Es sollte also einzig und allein der brutale Herren- als Revisoren Vergels, Kirchhoff und Beher- Nirdorf und als Kon­einschließlich 6486 Unzen, die außerhalb dieses Bezirks gewonnen standpunkt gewahrt werden. trolleure Sommer und Schönborn. Die übrigen Wahlen wurden wurden, im Dezember 1902 auf 196 023 Inzen Feingold, während ebenfalls vertagt. im Dezember 1901 mur 52 897 Unzen gewonnen wurden. Die Gold erzeugung Transvaals in den einzelnen Monaten der letzten fünf Jahre in der Zeit von April 1900 bis Mai 1901 ruhte die Gold­gewinnung betrug:

In Unzen

Januar.

1902 70 340

1901

1900 90 797

1899 410 145

Februar.

81.405

75 170

404 335

1898 313 826 297 975

März

104 127

85834

441 578

325 907

April.

119 588

439 111

335 125

Mai

138 602

7478

444 933

Juni.

142 780

19 779

445 768

Juli

149 179

25 959

456 474

August

162 750

28 474

459 709

September.

170 802

31 936

Ditober.

181 489

33 393

0

November

187 375

39 075

Dezember

196 023

52 897

411 762 19 906 61 780 73 670

Zusammen

1704 410 238 991 251 801 4069 166

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

344 160 844 670 859 343 876 911 384 080 400 791 393 310 419 504 4 295 602

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Holzarbeiter. In der Holzbearbeitungsfabrik von H. Salge in Grabow bei Stettin find Differenzen ausgebrochen wegen Lohn­herabsetzung und Maßregelung. Am 6. d. M. werden sämtliche Drechsler, Tischler und Maschinenarbeiter des genannten Betriebes die Arbeit niederlegen. Um Fernhaltung des Zuzuges erfucht die Zahlstelle Grabow a. D. des deutschen Holzarbeiter- Berbandes. Ein Streit der Schmiede ist wie uns ein Privattelegramm der Süddeutschen Waggonfabrit in meldet Kelsterbach ( Hessen ) ausgebrochen. Zuzug ist fernzuhalten. Achtung, Glasarbeiter. In der Glasfabrik Niech stein( Ober­ bayern ) find Differenzen ausgebrochen, die zur Niederlegung der Arbeit führten. Unterhandlungen zur gütlichen Beilegung sollen bereits im Gange sein, doch ist Zuzug fernzuhalten.

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in

Buchdruckerstreit zur Durchführung des Tarifs. In den beiden großen Buchdruckereien von Georgi und Sterden in Aachen ist ein Streit der Buchdruckergehilfen ausgebrochen, weil die Prinzipale sich weigern, sich der Tarifgemeinschaft anzuschließen und den vereinbarten Tarif zu zahlen.

Die Buchdrucker- Organisation in Gera ( Ortsverein des Verbandes) war vor längerer Zeit aus dem Geraer Getvertschaftskartell aus getreten. Den Anlaß dazu boten Differenzen mit dem Kartell, die aus unbedeutenden Ursachen entstanden waren. Jetzt hat der Orts­verein der Geraer Buchdrucker beschlossen, dem Kartell wieder beizu­

treten.

Sociales.

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Nur

Eine öffentliche Stuccateur- Verfammlung, die am Montag in Frantes Festsälen tagte, befaßte sich mit dem Thema: Unsere wirt fchaftliche Lage und wer ist berufen, unsre Interessen zu vertreten? Krebs, der das einleitende Referat hielt, führte aus, daß die Freie Vereinigung der Stuccateure, mit der die Arbeitgeber seiner Zeit die Tarifvereinbarungen getroffen haben, nicht berufen noch im stande fei, die Interessen der Stuccateure Berlins zu vertreten. Schon int vorigen Jahre hat eine öffentliche Stuccateur- Versammlung erklärt, daß dies Aufgabe der Filiale des Centralverbandes sei, und wurde dieser aufgetragen, eine einheitliche Grundlage für den Kampf um beffere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der Vorstand der Filiale hat nun, da die Lohn- und Arbeitsverhältnisse dringend einer Regelung bedürfen, einen Tarifentwurf ausgearbeitet. Von der Forderung, die Accordarbeit gänzlich abzuschaffen, mußte aus Rüdsicht auf die Feinde im eigenen Lager Abstand genommen werden. Um auch die Werkstubenarbeiter in die Lohnbewegung einzubeziehen, hat die Filiale eine Wertstubenenquete veranstaltet. Von den 300 versandten Fragebogen ist leider ein Teil nicht an die Arbeiter gelangt und wahrscheinlich seitens der Firmen unterschlagen worden. 47 Werkstubenarbeiter haben die Fragen beantwortet. Fast alle äußerten sich für Herabfezung der Arbeitszeit auf 8 Stunden für iebt wird in den Werkjruben noch 9 bis 10 Stunden gearbeitet Erhöhung der Löhne und gegen die Zulassung der Accordarbeit. Der Redner ging dann auf einzelne Forderungen des Tarifentwurfs ein. Mit der gründlichen Beratung des Entwurfs foll in der am Die Täschner, Koffermacher, Galanterie- und Gürtelarbeiter haben 16. Februar stattfindenden Mitgliederversammlung der Filiale be vor zwei Jahren mit den Fabrikanten einen Tarif abgeschlossen, der gonnen werden. In der Diskussion befaßten sich noch mehrere am 15. Februar d. J. abläuft. Sie find geneigt, den Tarif wieder Redner mit der Freien Vereinigung und äußerten fich im Sinne des auf zwei Jahre abzuschließen, doch in Anbetracht der erhöhten Miets­Die Hausordnung der Heilstätte Beelitz und unsre gestrigen Be Referenten. Diese Organisation, deren Leiter fich als die berufenen und Lebensmittelpreise wünschen fie eine geringe Erhöhung der merkungen dazu versetzen die ehemals Stummsche" Post" in eine Art Vertreter der Berliner Stuccateure aufspielen, war besonders zu der Löhne. Sie haben deshalb den Fabrikanten folgende Forderungen Unteroffizierstaferei, mit der wir natürlich nicht rechten wollen. Bersammlung eingeladen worden, aber nicht durch ein einziges Mit­unterbreitet: 1. Eine allgemeine Lohnerhöhung von 10 Proz. Jene Sorte Rekrutenschinder, die einen Soldaten zivingt, den eigenen glied vertreten. Folgende Resolution wurde cinstimmig angenommen: Die öffentliche Versammlung der Stuccateure Berlins hält die 2. Für Ausgelernte im ersten Jahre 37 Bf. und im zweiten Jahre Stoth zu essen, ist moralisch gerade so viel wert, ivie der Kerl, der auf 42 Pf. pro Stunde. 3. Für die auf Rindleder arbeitenden Täschner unsre Mahnung, mit armen Lungenkranken wie Mensch mit Menschen Filiale Berlin des Centralverbandes der Stuccateure Deutschlands für die berufene Organisation, die in der diesjährigen Lohnbetvegung ein Mindestlohn von 50 f. 4. Für Nieter ein Mindestlohn von zu verkehren, schreiben kann: 55 P. 5. Für Stepperinnen ein Wochenlohn von mindestens 18 M. Die machtlüsterne Socialdemokratie mit freundlichem Zuspruche unsre wirtschaftlichen Interessen zu vertreten hat. Die Versammlung 6. Abschaffung der Accordarbeit und Berechnung des Lohnes nach zu bekämpfen, das wäre gerade so, als wenn man wilde Tiere mit erblickt in den heute entwidelten Grundzügen das Ziel, nach welchem in diesem Frühjahr den Unternehmern unfre Forderungen zu unter­dem Durchschnittsverdienste des letzten Jahres. 7. Sonnabends eine Bucker zähmen wollte." Stunde früher Feierabend ohne Abzug. 8. Regelung des Lehrlings­Solche Burschen haben natürlich für Humanität und Menschen- breiten sind, und erivartet demzufolge von allen Kollegen, daß sie sich wesens dahingehend, daß auf je drei Gehilfen nur ein Lehrling ge- würde kein Verständnis und wir sind weit entfernt davon, ihnen dieser Berufsorganisation anschließen, um machtvoll und geschlossen halten werden darf. 9. Errichtung eines paritätischen Arbeits- gegenüber das nutzlose Mittel freundlichen Zuspruches empfehlen zu für Verbesserung unsrer wirtschaftlichen Lage rechtzeitig eintreten zu nachweises. Die Vereinigung der Berliner Lederwaren- Fabrikanten wollen. Als Delegierten zum diesjährigen Bauarbeiterschuh- Nongreß hat sämtliche Forderungen bis auf Punkt 8 rundweg abgelehnt. Die Unternehmer erkennen zwar an, daß die Forderungen der wählte die Versammlung Wilhelm Schulz. Arbeiter sehr sachlich motiviert sind, doch könne eine Lohnerhöhung In einem Strafprozeß wegen ungenügend entschuldigter Schul­Groß- Lichterfelde . In der Generalversammlung des focial­nicht zugestanden werden, weil infolge der süddeutschen und teilweise versäumnis der Tochter des Angeklagten Start erkannte das Land- demokratischen Wahlvereins wurden in den Vorstand neu- refp. auch der ausländischen Konkurrenz die Branche seit ca. drei Jahren gericht Kiel auf Einstellung des Verfahrens, weil Schulversäumnis- wiedergewählt: P. Hopf, Borsibender; K. Borheimer, stellvertretender ziemlich lahm liege. Die Fabrikanten lehnen auch die Errichtung ftrafen keine kriminelle Strafen seien, sondern Exekutivstrafen, die Vorsitzender; H. Senst, Kassierer und F. Geisen- Kersting, Schrift­Das führer. An Stelle des Bibliothekars wurde als stellvertretender des paritätischen Arbeitsnachweises ab, weil ein solcher nur für zur Erfüllung der Pflicht in der Zukunft anhalten sollten. Großbetriebe passend sei. Im übrigen erklären sie sich Stammergericht als Revisionsinstanz hob das Urteil wieder auf und Staffierer, welcher auch die Geschäfte der Bibliothek zu versehen hat, gegen jede Kommissionsverhandlung, im bei den Arbeitern verwies die Sache zur materiellen Entscheidung an das Landgericht. Lehmann gewählt; zu Revisoren A. Engel und Bethge; in die nicht falsche Hoffnungen zu erweden. zurück. In Uebereinstimmung mit dem Gerichtshof zur Entscheidung Lokalkommission Kloß und Theurig. Der Mitgliederstand beläuft Am Montag beschäftigte sich eine Versammlung der betreffenden von Kompetenzkonflikten feien Schulverfäumnisstrafen als triminelle fich auf 177 gegen 161 im Vorjahre; in der Generalversammlung neu aufgenommen wurden noch 5 Parteigenossen. Das Durchschnitts­Branche des Sattlerverbandes mit dieser Angelegenheit. Es wurde Strafen anzusehen. alter der Mitglieder beträgt 32 Jahre. Die Einnahmen erhöhten allgemein befürwortet, an den minimalen Forderungen festzuhalten. sich im letzten Geschäftsjahre um 29,03 M. gegen das Vorjahr und Die Konjunktur sei durchaus nicht so schlecht, wie sie von den Fa brikanten gemalt werde, das beweise die volle Beschäftigung der Vor dem Schöffengericht in Gommern bei Magdeburg hatte beliefen fich auf 454 M. Die Ausgaben am Ort betrugen 122,31 M., Arbeiter und die vielen Ueberstumden in einer Reihe von Betrieben. fich die Frau eines Futterknechtes wegen Sachbeschädigung zu ver- während 515,76 M. an den Centralvorstand abgeliefert wurden. Bezüglich der süddeutschen Konkurrenz führte ein Redner aus: antworten. Ihr Mann arbeitete im Jahre 1901 bei dem Amtsrat Bestand 12,87 M. Er habe unlängst bei einem Thüringer Fabrikanten gearbeitet. S. Fließ in Sarith im Kreise Jerichon I. Laut Anzeige des Dieser beschäftige wenig Gehilfen, dafür aber viel Lehrlinge und Herrn Amtsrates soll sie den Fußboden der Dienstwohnung auf noch viel mehr Mädchen, welche den jämmerlichen Lohn von 5 bis gerissen und verfeuert haben. Der Fußboden bestand aus 6 M. pro Woche erhalten. Lohnaufbesserungen aber lehnte der Mann Siefernknüppeln, die mit Lehm verschmiert ab, indem er sich auf die Konkurrenz der Berliner Fabrikanten berief. m a ren Die Frau gab die That zu. Zur Entschuldigung sagte Dieses Beispiel beweise zur Genüge, was man von dem Konkurrenz sie, daß fie in großer Not gewesen sei, do ihr Mann nur 8 Mart Notschrei zu halten habe. Es seien dieselben Ausflüchte wie vor Wochenlohn bekommen habe. zwei Jahren, nur daß die Antwort in eine etwas höflichere Form Der angerichtete Schaden beträgt 4 bis 6 M., die Strafe der gekleidet ist. Frau 20 M.

Das Wesen der Schulverfäumnisstrafen.

Aus dem Junkerparadiese.

Verfammlungen.

fönnen."

Ober- Schöneweide. Am Mittwoch hielt der Wahlverein hier­selbst eine gut besuchte Versammlung ab, in der Herr Schütte einen Vortrag über: 3ivei Lockspiel" hielt. Der Vortrag wurde sehr beifällig aufgenommen, doch hatten die meisten Anwesenden erwartet, Redner würde michr auf die letzten Ereignisse eingehen, Auf­genommen wurden 22 Mitglieder.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

50 Prog. Dividende. Hannover , 3. Februar. ( W. T. B.) Der Aufsichtsrat der " Continental Cautchouc und Guttapercha Co." beschloß, der am 30. März stattfindenden Generalversammlung ein Dividende von

Dynamit- Explosion.

Bur einstimmigen Annahme gelangte schließlich eine Resolution, durch welche die Lohnkommission beauftragt wurde, die Fabrikanten nochmals zu einer Besprechung einzuladen. Bei Ablehnung der selben soll das Einigungsamt angerufen werden. Falls auch dieser Der Verein der Zimmerer Berlins und der Umgegend hielt am Schritt ergebnislos bleibt, so behält sich eine spätere Branchen Sonntag eine außerordentliche Generalversammlung ab, um über bersammlung die notwendige Entscheidung vor. Der Vorsitzende eine Umänderung der Beitragsleistung zu beraten. Der Vorstand 50 Proz. gegen 45 Proz. im Vorjahre vorzuschlagen. teilte noch mit, daß die Täschner usw. diesmal auf ernstere Differenzen beantragte hierzu, daß statt des bisherigen Wochenbeitrags von mit den Fabrikanten gefaßt seien, und daher schon jetzt der Haupt- 40 Pf. für 21 in das Winterhalbjahr fallende Wochen ein Beitrag vorstand des Verbandes wie auch die Berliner Gewerkschaftskommission von 30 Pf., für die übrigen 31 Wochen des Jahres ein solcher von Budapest , 3. Februar. In der Ortschaft Sztraffo im Trentfiner von dem gegenwärtigen Stand der Dinge unterrichtet sei. 50 Pf. eingeführt werde. Für das laufende Jahr sollte jedoch diese Der Arbeitsnachweis der Metallindustriellen, das sogenannte Beitragsleistung so geregelt werden, daß im Jahresdurchschnitt keine Komitat explodierte infolge unvorsichtigkeit im Hause eines Stein­Schwarze Stabinett" in der Gartenstraße, ist nachgerade zu einem Erhöhung, sondern eine fleine Erniedrigung eingetreten wäre. bruch- Arbeiters eine Schachtel mit drei Kilogramm Dynamit. Das gemeingefährlichen Unternehmer- Institut geworden. Kürzlich wurde Außerdem wurden noch acht verschiedene Anträge eingebracht, die Haus wurde vollständig zerstört und im Umkreise von 100 Meter ein Arbeiter, der seit 10 Monaten auf einem größeren Elektricitäts- teils eine Umänderung, teils die Beibehaltung der jetzt bestehenden sämtliche Fenster demoliert. Zwei im Hause wohnende Arbeiter werk im Norden der Stadt beschäftigt war, von seinem Meister ent- Beitragsleistung beztvedten, teils auf eine Erhöhung des Eintritts- wurden getötet. Tassen. Da man ihm widerrechtlich den Lohn für mehrere Stunden geldes gerichtet waren. Nach langer Diskussion lehnte die Ver­Glasarbeiter- Streit in Sicht. verweigerte, so verklagte er die Firma bei dem Gewerbegericht. Sturz fammlung jedoch mit 148 gegen 76 Stimmen jede Umänderung der vor dem Termin wartete ihn der Vertreter der Firma ab und erklärte Beitragsleistung ab. Einstimmig erklärte sich die General- Ver­Charleroi, 8. Februar. ( B. H. ) Ein neuer Ausstand der Glas­ihm, es würde wohl ficher nicht zu seinem Vorteil ausschlagen, daß er sammlung mit der Ueberweisung von 2000 W. an die streitenden arbeiter steht bevor. Die Glasfabriken von Marimont haben durch vom 1. Februar ab wegen solch paar Pfennigen die Klage eingereicht habe. Der Termin Zimmerer in Küstrin einverstanden. Dann wurde von dem Startell- Maueranschläge belannt gemacht, daß wurde dann umständehalber vertagt. Inzwischen hatte der Arbeiter delegierten Päsler die Frage einer Einigung der lokalen eine Lohnreduzierung von 15 Prog. erfolgen soll. Falls die Be­Vor= dingungen nicht angenommen werden sollten, würden die Fabriken in einer andren Fabrit Arbeit bekommen und ging nach dem Arbeits- und centralen Gewerkschaften und die im nachweis der Kühnemänner, um sich den erforderlichen Handschein zu värts" und der Einigkeit" geführte Polemit zur Sprache vom 1. März geschlossen werden. Da diese Bedingungen von den holen. Derselbe wurde ihm jedoch verweigert. Nach dreimaligem gebracht. Der Redner erklärte, daß die Einigkeit" fid) ungefchickt Arbeitern nicht acceptiert werden, ist ein Streit unausbleiblich. Vorfragen mußte er dann zu dem Geschäftsführer Hauptmann a. D. und in einer Weise zu der Frage geäußert habe, die für die bes

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Steffel hinauf, der ihm ein Schreiben der von ihm beklagten treffenden Organisationen nicht von Vorteil sei. Ebenso rügte der Stuttgart , 3. Februar. ( W. T B.) Die Kammer der Abgeordneten Firma vorlas, laut dessen er wegen angeblicher Beleidigung feines Geschäftsführer Fischer die ungefchidte Art der Polemik, wie nahm die Boltsschul- Novelle nach Ablehnung der socialdemokratischen früheren Meisters in die schwarze Liste eingetragen war. Auf die sie von der Redaktion der Einigkeit" geführt wird. Was in und demokratischen Anträge nach dem Regierungsentwurf an, welcher Bemerkung des Arbeiters, daß der Meister ihn durch seine fort der Einigkeit" ausgeführt worden fei, ent- lan der geistlichen Ortsschulaufsicht festhält.

Berantwortl. Redakteur: Carl Zeid in Berlin . Inferatenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlaasanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt