Und dazu die immerwährende Mahnung von oben: Vertragen Sie sich mit Herrn v. Unruh!"
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Kein Wunder, daß ein feinfühlender und obendrein nervös er regter Mann den ihm zugemuteten Kotau nicht überleben mochte. Eine Beamtenmaßregelung in der Petitionskommission. Der Post Unterbeamte Pfeifer in Hamburg hat durch den
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edoch, daß Venezuela eine besondere Abmachung über ihre| kommen, weil die Wähler den ganzen Tag ein- und ausgehen Ansprüche trifft, ohne ihre Forderungen mit denen der können; fo gab es 1898 in Berlin mur 663 Bezirke für die Reichsandren Mächte zusammen zu werfen. Die Verbündeten werden die tagswahl. Bei den Urwahlen zum Landtag aber müssen sich ja alle Blockade fortsetzen, bis sie in diesen Punkten zufriedengestellt sind; Wähler zur gleichen Stunde versammeln, um beim Namensaufruf sie wollen Benezuela aber durchaus nicht binden weder hinsichtlich der Unterbringung auch in Nebenräumen, so ist die Gefahr des leberihre Abstimmung zu Protokoll zu geben; verläßt man sich auf die Höhe der regelmäßig wiederkehrenden Zahlungen noch der Zeit, inner- hörens eine sehr große, namentlich wird aber die Wahlhandlung in halb welcher die Schulden abgezahlt sein müssen und überlassen es bedenklichster Weise in die Länge gezogen, wenn der einzelne Wähler Abgeordneten Förster- Reuß der venezolanischen Regierung, diese Fragen mit Rücksicht auf sich erst aus dem Nebenraum zum Wahltisch durcharbeiten muß. Abgeordneten Förster Reuß eine Petition überreichen lassen, ihre Hilfsquellen zu ordnen. Bevorzugt man deshalb die andre Einteilung, so verringert sich in der er um Belassung bezw. Wiedereinstellung in den PostEine fernere Reuter- Meldung besagt: Der deutsche Geschäfts- zwar die Zahl der Wähler im einzelnen Lokal bedeutend, aber statt dienst bittet. Er ist aus dem Postdienst entlassen worden, träger Freiherr Speck von Sternberg und der englische Botschafter 1160 Lokale braucht man nunmehr ca. 2150, die obendrein wieder weil einer Berwarnung" der Postverwaltung entgegen, Herbert hatten am Dienstagvormittag mit dem Gesandten Bowen innerhalb engerer Bezirke ausgewählt werden müssen, so daß es frag auf das Fachblatt der Postunterbeamten„ Der Postbote" abonniert und in dessen Wohnung eine kurze Unterredung. Nachmittags fand in der lich ist, ob sie überall auch nur in der für die geringere Wählerzahl für dieses Blatt einen Artikel geschrieben hat, welcher in durchaus englischen Botschaft eine weitere Zusammenkunft der drei Vertreter statt. zulänglichen Größe zu haben sind. Dazu kommt aber eine weitere Schwierigkeit. Für jeden Urwahl- fachlicher Weise auf einige Mißstände im Postdienst hingewiesen hatte, Es verlautet, daß weitere Versuche gemacht worden sind, ein Kompromiß bezirk hat der Magistrat einen Wahlleiter und dessen Stellvertreter unter denen die Poſtunterbeamten seiner Ansicht nach zu leiden haben. zu stande zu bringen. Während bisher erklärt worden war, Bowen zu ernennen, die ihrerseits aus dem betreffenden Bezirk noch als Verfasser des Artikels ist er von seiner Frau, mit der er in einem widerseze sich überhaupt einer vorzugsweisen Behandlung, heißt es 3-6 Beisiger zu wählen haben. Bleiben wir bei der Zahl von Chefcheidungs- Prozeß lag, denunziert worden. Petent war 16 Jahre heute, daß er grundsätzlich nur die Zulässigkeit einer vorzugsweisen nur 3 Beisizern, so wären in diesem Fall mindestens 10 750 lang im Postdienst thätig. Behandlung der blockierenden Mächte in ungerechtem Ver- offizielle Persönlichkeiten innerhalb der vorgeschriebenen Begrenzung Der Regierungskommissar, Po strat Teude, suchte in der hältnis ablehne, und daß, wenn es unmöglich sein sollte, in diesem aufzusuchen! Mittwoch Sigung der Petitionstommission die EntPunkte ein vollkommenes Stompromiß zu erzielen, er in den Stand Organisationen gern bereit fein werden, über diese Schwierigkeit der Warmung der Postverwaltung vor der Unterstützung des" PoſtWir glauben übrigens versichern zu dürfen, daß unsre politischen lassung des Pfeifer zu rechtfertigen, da dieser sich durch Nichtbeachtung gesezt sei, eine Barsumme zu zahlen, welche die verbün- dadurch fortzuhelfen, daß sie auf Wunsch zuverlässige Kandidaten für boten" eines groben Ungehorsams schuldig gemacht habe." Das deten Mächte anzunehmen sich bereit erklären würden als Einden Wahlvorstand vorschlagen. Leitung für die Unterbreitung der Streitfrage an Man sieht, durch Zögern ist aus der mißlichen Lage nicht heraus- genannte Organ sei bestrebt, durch Verdrehung das Haager Schiedsgericht. zukommen. Wir wiederholen: Mag sich der Magistrat endgültig für von Thatsachen die Unterbeamten zu verheen." Auch diese Meldung bestätigt den Rüdzug der Eretutions- die eine oder die andre Art der Einteilung entschließen oder die eine Die Abgg. Lenzmann( fr.) und Thiele und Albrecht( Soc.) mächte. Bestätigen sich diese Nachrichten, so stünde die Thatsache in diesem, die andre in jedem der vier Landtags- Wahlkreise zu bestritten der Postverwaltung das Recht, solche Warnungen vor dem fest, daß die Exekutionsmächte durch ihr gewaltthätiges Vorgehen Grunde legen, wir verlangen, in Uebereinstimmung mit der andren Abonnement auf Breßerzeugnisse zu erlassen. Die Verwaltung habe fest, daß die Erekutionsmächte durch ihr gewaltthätiges Vorgehen in Berlin starken Partei, die sofortige Inangriffnahme der Arbeit und nur darauf zu achten, daß die Beamten dienstlich ihre Schuldigabsolut nichts erreicht haben, was nicht auch durch eine besonnene der Veröffentlichung ihres Ergebnisses! diplomatische Aktion sämtlicher Gläubiger Venezuelas erreicht feit thun. Die betreffende Zeitung sei nicht verboten und die Beamten worden wäre. Der ganze Venezuela - Kreuzzug hätte nur den Erfolg hätten das Recht, sich ihre Lektüre ſelbſt zu wählen. gehabt, Deutschland und England bedeutende Egetutions tosten aufzubürden und das Prestige dieser Mächte in Amerika in der bedenklichsten Weise zu gefährden.
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Die Zahl der Gläubiger Venezuelas vermehrt sich von Tag zu Tag. Zu all den andren Mächten ist jetzt auch Megiko getreten. Nach einer Washingtoner Meldung hat der megikanische Botschafter Azpiroz an Bowen die Mitteilung gelangen lassen, daß er die Forderungen der merikanischen Unterthanen an Venezuela gleichzeitig auf etta 18000 Pfund Sterling berechne.
Der Betrag der jährlichen Abschlagszahlungen an Deutschland und England reduziert sich also abermals!
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Deutfches Reich.
Centrum und Nationalliberale
Unfre Genossen aber werden dafür Sorge tragen, daß ähnliche Schwierigkeiten wenigstens in Zukunft dem Magistrat erspart bleiben, indem sie durch energische Wahlbeteiligung die Unhaltbarkeit des elendesten aller Wahlsysteme der lachenden Welt in einer Weise vor Augen führen, die sein Fortbestehen selbst im rüd ständigen Preußen ausschließt.
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Die Ausbreitung der Wurmkrankheit.
1902 52,9
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Die Abgg. Dr. Semler( natl.), Hegelmaier( f.) und Sittard ( C.) traten diesen Ausführungen entgegen. Die Postverwaltung habe im Interesse des Publikums und der Disciplin das Recht, Beamte zu entlassen, welche die Warnungen ihrer Vorgefeßten nicht beachten.
Der Antrag Lenzmann- Thiele, die Petition dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen, wurde von der Kommission abgelehnt und beschlossen, zur Tagesordnung überzugehen.
Was glaubt man mit solcher Sklavenpolitik zu erreichen? Nichts ist mehr geeignet, die Würde und die Autorität des Beamtenstandes zu schädigen als die Verbreitung der Meinung, daß ein Beamter feinerlei geistige Freiheit haben dürfe.-
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Die Deutsche Bergarbeiter- Zeitung" hat einen energischen Stampf gegen die Verseuchung der Ruhrgruben durch die Wurm frankheit begonnen, über deren erschreckende Zunahme sie Aufsehen erregende Mitteilungen macht. Von 10 000 Ruhrbergleuten wurden als wurmfrank ermittelt: 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Paris , 4. Februar. Die„ Agence Havas" meldet aus Caracas , 6,4 6,2 4,9 4,4 11,7 40,6 daß die Truppen des Aufständischenführers Matos Am 12. März 1900 hat die Bergbehörde Vorschriften erlassen, Eben jetzt wird aus Schleswig folgender Fall gemeldet: Die unter Ducharme eine neue Niederlage erlitten haben, bei um der Ausbreitung der Wurmkrankheit vorzubeugen. Es wurde die faiserliche Disciplinarkammer verhandelte gegen den Postschaffner der 200 Aufständische, darunter 50 Offiziere, in Gefangenschaft ge- Reinhaltung und Desinfizierung angeordnet, da festgestellt ist, daß der Beamter dadurch gröblich verletzt zu haben, daß er sich an dem der 200 Aufständische, darunter 50 Offiziere, in Gefangenschaft ge- Aufstellung von Aborttübeln in den Gruben und deren sorgfältige Hansen aus Hamburg . Hansen wird beschuldigt, seine Pflicht als raten sind. Wurm, der im Verdauungskanal lebt, durch die menschlichen Aus- Umzuge gelegentlich der Maifeier im Vorjahre beCaracas, 3. Februar. Die Niederlage des Aufstän leerungen weiterverbreitet wird. Der Bergarbeiter- Berband hat nun teiligte. Hansen bestreitet, an der Demonstration aktiv dischen Generals Rolando Ducharme hat bei Cacine sorgsame Umfrage auf einem Teil der Gruben veranstaltet, teilgenommen zu haben, will vielmehr nur ca. 12 Minuten matagua stattgefunden. Die Regierungstruppen waren von aus der hervorgeht, daß in zahlreichen Fällen die Vorschriften neben dem Zuge aus Neugierde hergelaufen und durch die General Alcantara befehligt. Durch seinen Sieg gilt die von Matos der Bergbehörde nicht befolgt werden; daß zum Teil nicht genug Zuschauer ant einer engen Stelle in den Zug gedrängt fein. Hansen fann geleitete revolutionäre Bewegung als endgültig Stübel vorhanden sind, diese vielfach so unsauber sind, daß die Berg- worden die Sonstige Bethätigung unterdrückt. Teute sich scheuen, sie zu benutzen; daß es häufig an Trinkwasser einer socialdemokratischen Gesinnung positiv nicht nachgewiesen fehlt, so daß die Bergleute oft das ebenfalls wurmverseuchte Be- werden. Der Gerichtshof erachtet es nicht für erwiesen, daß sich der riefelungswasser trinken, und daß die Waschräume häufig zu lein Beschuldigte abfichtlich an dem Maifeierumzuge beteiligt hat, hält und sehr unsauber sind. Die Unsauberkeit ist es aber gerade, die die jedoch ein Vergehen gegen§ 10 des Reichs- Beamtengesezes insofern Berbreitung der Seuche zur Folge hat. Die Bergarbeiter- Zeitung" für erwiesen, als der Angeklagte sich unvorsichtig benommen und macht aber außerdem darauf aufmerksam, daß die Verordnung der dadurch seine Pflicht als Beamter verlegt hat. Das Urteil der haben sich zur Einbringung des folgenden Antrages zum Etat des Bergbehörde, selbst wenn sie peinlichst befolgt würde, ungenügend Disciplinarkammer lautete auf Erteilung eines Verweises und Neichsamts des Innern vereint: ist, daß viel weitergehende Vorschriften erlassen werden müssen. 10 M. Geldstrafe. Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler zu Das lebel ist jetzt so weit gediehen, daß bereits ein besondrer ersuchen, dem Reichstage alsbald einen Gefeßentwurf vorzulegen, Ausschuß gebildet worden ist, in dem neben den Vertretern der BeFür die Vermehrung unsrer Kavallerie wonach der Titel VII der Gewerbe- Ordnung wie folgt ab- hörden Aerzte, Arbeiter und Unternehmer ſizen, um Maßregeln wird fortgesetzt von unsren Militärschriftstellern in der Presse mit geändert wird: zur Bekämpfung der Seuche zu beraten. Der Wurm macht 1. Der§ 135 Absatz 3 erhält folgende Fassung: Junge blutarm und führt allgemeinen Sträffeverfall und vollständiges einem Eifer eingetreten, der auf mehr als eine subjektive UeberLeute zwischen 14 und 18 Jahren dürfen in Fabriken nicht länger Siechtum herbei. Auf verschiedenen Zechen reichen die Kranken- zeugung schließen läßt, der Regierung durch diese journalistische Kranken- zeugung als zehn Stunden beschäftigt werden. häuser nicht mehr aus zur Unterbringung der Kranken und Ver- Propaganda einen Dienst zu leisten. So veröffentlicht heute wieder dächtigen. Man hat bereits Baracken erbauen müssen zu ihrer Auf- im" Tag" der Generallieutenant 3. D. von Pelet= nahme. Ganze Betriebsteile sind schon stillgesetzt worden, weil die Narbonne einen Artikel, in dem er aus einem Vergleiche der Arbeiter als wurmirant ausgehoben wurden. Das ganze Ruhr- Stärke der Kavallerie des Zwei- und des Dreibundes die Notrevier ist in Gefahr, zu verseuchen und da leider Tausende von wendigkeit ableitet, unsre Kavallerie um ein Drittel oder wenigstens Arbeitern auch in ihren Wohnungen unter den ungünstigsten Ver- ein Viertel ihrer bisherigen Friedensstärke zu vermehren. Er hältnissen leben, so ist auch die Verseuchung der Angehörigen der kommt schließlich zu folgender positiven Forderung: Bergarbeiter leicht möglich. Ueber die Ausbreitung der Krantheit hat man übrigens durchaus noch noch keine vollständige Uebersicht, da noch lange nicht alle Gruben untersucht sind. Wit Recht macht die Bergarbeiter- Zeitung" auf den außerordentlich starten Wechsel der Bergarbeiter in der legten Zeit aufmerksam, der die Verschleppung der Seuche auf alle Gruben zur Folge haben kann. Neben einer gründlichen Untersuchung und dem Erlaß geeigneter Gerade die Einbringung dieser Anträge zeigt eindringlich, wie sehr Centrum und Nationalliberale fortdauernd ihre social- Vorschriften zur Schaffung ausreichender Schußeinrichtungen ist auch politischen Pflichten vergaßen. Jahrelang thaten diese Parteien vor allen Dingen eine gründliche dauernde Aufsicht über die Gruben nichts Ernstliches für den Schutz der Arbeiterklasse, jetzt furz vor zur Grubenkontrolle, aber in einer Form, die diese nicht als bloße zu fordern, die allein möglich ist durch Heranziehung der Arbeiter den Wahlen! und da eine Verwirklichung in der laufenden Gesetz- Dekoration erscheinen läßt.- gebungs- Periode doch nicht mehr zu erwarten ist!
2. Der§ 137 Abfaz 2 erhält fölgende Fassung: Die Beschäftigung von Arbeiterinnen über 18 Jahren darf die Dauer von zehn Stunden, an den Vorabenden der Sonn- und Festtage die Dauer von neun Stunden nicht überschreiten.
3. Hinter den§ 137 wird eingeschaltet:§ 137a. Jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen darf Arbeit nach Hause nicht mitgegeben werden.
4. Dem§ 139a Absatz 1 wird hinzugefügt: 5. für bestimmte Industriezweige Ausnahmen von den Bestimmungen des§ 137a zuzulassen.
5. Jm§ 146 Absatz 1 Ziffer 2 werden die Worte§§ 135 bis 137" ersetzt durch die Worte:§§ 135 bis 137a".
den Schein socialpolitischen Eifers erwerben.
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will man sich
Die Socialdemokratie wird dafür sorgen, daß den Winzigkeiten des nationalliberalen Centrums- Antrages durch die Forderung ernsthaften Arbeiterschutzes geantwortet wird.
Des Rätsels Lösung. Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen, daß eine Reihe preußischer Städte die Urwahl- Bezirkseinteilung für die kommenden Landtagswahlen bereits fertig gestellt haben, so Breslau , Hannover und unsre Nachbarstädte Charlotten burg und Schöneberg , daß dagegen der Berliner Magistrat in unbegreiflicher Weise zaudre. Wir sind mehr in der Lage, den Grund dieses Zögerns anzugeben: Es ist die Erwägung der Schwierigkeiten, die die Beteiligung der Socialdemokratie und die dadurch bedingte gewaltige Steigerung der Abstimmenden dem vorfchriftsmäßigen Vollzug der Wahlhandlung unter dem elendesten Wahlsystem entgegenstellen. Wir geben gern zu, daß diese Schwierigteiten eintreten werden, da das System auf Ausschluß der breiten Massen berechnet ist, behaupten aber, daß sie nur durch eine gründliche Kenderung der bestehenden Vorschriften, und zwar nicht nur der dem Reglement vorbehaltenen, gehoben werden können; wir verlangen dementsprechend, daß der Magistrat schleunigst seine Entscheidung treffe, die Bezirks einteilung veranstaltet und veröffentlicht, die Verantwortung aber für das, was kommt, unumwunden der Regierung zuweist. Die Erwägungen des Magistrats beziehen sich auf die Frage, welche von zwei Möglichkeiten die weniger schlimme ist. Nach den Gesetzesvorschriften sind die Urwahlbezirke im wesentlichen so abzugrenzen, daß die Zahl der in ihnen zu wählenden Wahlmänner durch drei teilbar ist, d. h. im Zusammenhang mit andren Bestimmungen, daß die Urwahlbezirke im allgemeinen entweder 750-1000 ober 1500-1750 Einwohner haben sollen, daß also im Durchschnitt auf entweder 875 oder auf 1625 Einwohner ein Urwahlbezirk zu bilden ist. Bisher war in Berlin die letztere Art der Einteilung üblich. Danach wären entsprechend der 1900 feſt= gestellten Zahl von 1 888 326 Einwohnern ca. 1160 Urwahlbezirke zu bilden.*) Nun hat man aber erkannt, daß die in den einzelnen Urwahlbezirken gelegenen Lokale zum weitaus größten Teil für den Andrang der Wähler nicht ausreichenden Raum gewähren werden. Bei der Reichstagswahl und der Stadtverordnetenwahl fann man selbst für bedeutend größere Bezirke mit den gleichen Lokalen aus
*) Die Zahlen gestalten sich in der Praxis natürlich etwas anders, da die Urwahlbezirke nicht über die Grenzen der Stadtbezirke hinausgreifen sollen zur Ausgleichung find Urwahlbezirke auch mit 4 und 5 Wahlmännern zulässig.
Ueber den Fall Willich veröffentlicht der„ Graud. Gesellige" noch folgende Zufchrift eines genau Unterrichteten":
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,, Erwägen wir, was geschehen kann, so liegt zunächst flar auf der Hand, daß für uns die Schaffung einer der russischen an Zahl auch nur annähernd gleichen Reiterei ausgeschlossen ist. Man muß sich mit dem Notwendigsten begnügen.
Hiernach wären erforderlich:
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12 Kavallerie- Divisionen, 72 Regimenter 360 Eskadrons 24 Corps- Kavallerie- Brigaden, 48 240 48 Eskadrons Jäger zu Pferde 48 Zusammen 120 Regimenter 648 Eskadrons Darauf sind vorhanden. 93. 482 Blieben zu errichten 27 Regimenter 166 Eskadrons Damit würden wir 528 Feldeskadrons befizen, also immer noch um 236 Eskadrons den Russen in der Friedensformation nachstehen.
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Glaubt man auch jene Zahlen nicht aufbringen zu fönnen, so müßte man auf die weitere Organisierung von Jägern zu Pferde verzichten, die vorhandenen 17 Eskadrons in Regimenter formieren und sich für die nähere Aufklärung mit den Corps- Kavallerie- Brigaden begnügen, die je eine Eskadron an die Divisionen abzugeben hätten. In diesem Falle würden 27 Regimenter und 118 Eskadrons neu zu bilden sein.
Bom militärischen Gesichtspunkt aus scheint eine solche Vermehrung unerläßlich."
" Inzwischen hatte Herr v. Willich , dessen Nerven auf die Dauer dem aufreibenden Kampfe mit den Gegnern nicht gewachsen waren, mehrmals einen Erholungsurlaub nachsuchen müssen und sich bemüht, außerhalb der Ostmark ein seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechendes Amt zu erhalten. Und schließlich sah Herr v. Willich seinen Wunsch erfüllt: feine Ernennung zum landwirtschaftlichen Attaché der Gesandtschaft in Bukarest sollte in den nächsten Tagen erfolgen. Aber eine Bedingung hatte der Herr Landwirtschaftsminister an diese Ernennung geknüpft, nämlich die, daß Herr v. Willich sich zuvor mit seinen Gegnern auszusöhnen habe. Diese Der Herr Generallieutenant verlangt also im Mindestfalle hatten inzwischen Herrn v. Willich gesellschaftlich völlig 118 Eskadrons. Die Friedensstärke einer Eskadron beläuft sich auf boykottiert... Er war endlich vollständig, mürbe 1 Rittmeister, 3-4 Lieutenants, 16 Unteroffiziere, 3 Trompeter, geworden und gab auf die liebevollen Vorstellungen seines bei ihm 1 Lazarettgehilfen und 116 Gemeine, also insgesamt auf 141 Mann weilenden Bruders, des Rittmeisters v. Willich , diesem die Er- mit 135 Dienstpferden. 118 Eskadrons würden also 16 638 Mann und laubnis, mit seinen Gegnern über eine etwaige Aussöhnung ca. 16 000 Dienstpferde erfordern. Das ist also die Minimalzu verhandeln. Während Rittmeister v. Willich zu Herrn forderung unsrer militärischen Sachverständigen!- b. Unruh nach Klein- Münche gefahren war, ist Herrn v. Willich forderung unfrer militärischen Sachverständigen! wohl, das Demütigende dieser Versöhnung zum Bewußtsein gekommen. Vom Frühstücstisch, aus dem Streise feiner geliebten jungen Gattin und seiner blühenden Kinder hinweg begab sich der unglückliche Mann in sein Arbeitszimmer und erschoß sich! Ein reitender Bote überbrachte dem in Klein- Münche verhandelnden Bruder die Trauerbotschaft und machte den Verhandlungen ein Ende für immer!"
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Kasernen- Geheimnisse.
Der 22jährige Unteroffizier Paul August Heinrich Grosse vom Trainbataillon Nr. IX in Rendsburg ist wegen fortgefeßter un vorschriftsmäßiger Behandlung und Mißhandlung eines Untergebenen vom Kriegsgericht zu 18 Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt. Er hat dagegen Berufung eingelegt, weshalb das OberIn welcher Weise Willich von seinen agrarischen Gegnern Kriegsgericht des IX. Armeecorps fich nochmals mit der Sache zu boykottiert und chikaniert wurde, schildert die„ Voss. 3tg." folgender- befaffen hatte. Vor Eintritt in die Verhandlung regte der Vermaßen: handlungsführer Ausschluß der Deffentlichkeit an, da Offener Boykott bei allen Zusammenkünften Dinge zur Sprache fämen, die in der Deffentlichkeit zu erörtern und auf der Eisenbahn, Ehrenerklärungen für sich nicht zieme. Der Verteidiger und der Vertreter der Endell in der Deutschen Tagesztg.":" Wir machen seine Sache Anklage protestierten jedoch dagegen. Nach längerer Be= zu der unfrigen", Wegtragen des Willichschen Stuhles ratung verkündete der Verhandlungsführer: Es solle öffentlich in der Landwirtschaftskammer vor Beginn der Sigung, verhandelt werden, denn über die erste Verhandlung vor Huldigungs - Telegramm des landwirtschaftlichen Kreis- dem Kriegsgericht feien unwahre und entstellte Berichte in die vereins, dessen Mitglied v. Willich war, an Endell in Zeitungen gelangt. Es wäre also gut, wenn dieselben an der Dem königstreuen, wadern Hand der neuen Verhandlung berichtigt werden könnten. folgenden, sinnigen Versen: Mann, Dem niemand an den Wagen kann, Ihm bringen Nach dem Urteil des Kriegsgerichts hat Grosse, der aus dem wir ein donnernd Hoch! D, mög' er viele Jahre noch zu Nuz Kreise Liegnig stammt, drei Jahre bei einem schlesischen Husarenund Frommen unsrer Sachen Froh leben und uns Freude machen! Regiment gedient und ist dann als Kapitulant beim 9. TrainEinladung zu den Jagden im Birnbaumer Kreise und Lösung bataillon eingetreten, bald Unteroffizier wurde und des Endellschen Jagdscheines auf dem Landratsamt in Virnbaum. Rekruten auszubilden hatte. Zu seinen Rekruten gehörte der
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