Partei- Nachrichten.
Gemeindewahlen. Die Gemeindewahl in 12angenhessen in der Zwickauer Gegend war für ungültig erklärt worden. Bei der abermaligen Wahl wurde nun ein Parteigenosse gewählt, was vorher nicht der Fall gewesen war. Je ein Parteigenoffe wurde auch gewählt in Calvörde und Windhausen in Braunschweig . Im letzteren Orte sind jetzt alle drei Mandate der dritten Klasse in unsrem Besitz.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
eingefunden hatten. Aus dem Bericht der Vertrauensfommission[ sonderem Maße bei den Krankenkassen, deren Vorstände von social ging folgendes hervor: Vor zwei Jahren hatten die Landschafts- demokratischen Elementen beherrscht oder bestimmend beeinflußt gärtner mit ihrer Unternehmerorganisation einen Tarif abgeschlossen, werden." Stunde vereinbart war für alle Gehilfen über 21 Jahren und lebermut, Herrschsucht, Gewalt, Rücksichtslosigkeit, schrankenloser nach welchem in der Hauptsache ein Mindestlohn von 40 Pf. pro In diesent Tone geht es noch eine lange Weile fort von solchen, die mindestens schon ein Jahr in der Landschaftsbranche Willtür und allem möglichen, immer als Vorwurf gegen die Socialthätig waren, sowie zehnständige Marimal- Arbeitszeit. Jegt fordern demokratic. zahlung der Heberstunden und Sonntagsarbeit mit 15 Bf. Aufschlag Auge. Von vornherein hat unser Parteiblatt in Gera die Partei ſte: 50 Pf. Mindestlohn bei zehnstündiger Arbeitszeit, Das paßt nun auf den Geraer Aerztestreik wie die Faust aufs pro Stunde, Schutzvorrichtungen gegen Witterungseinflüsse, Lohn der Aerzte genommen. Das Gewerkschaftskartell hat mehrere Verzahlung während der Arbeitszeit, Sonnabends eine Stunde früher mittelungsversuche unternommen, die durch das Fernbleiben des Mißglückter Kampf gegen socialdemokratische Schriftenverteiler. Feierabend ohne Abzug, Lieferung der Arbeitsgeräte mit Ausnahme Vorstandes der Kasse fehlgeschlagen sind. Die Staffe ist nämlich eine Die berühmte Verfcommungsvorschrift, wonach an Sonn- und von Scheeren und Messern von den Arbeitgebern. Der Verband der Betriebskaffe, ein Unternehmer ist Vorsitzender, die Unternehmer haben Feiertagen alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten verboten sind, sollten gewerbetreibenden Landschaftsgärtner hat eine Verhandlung mit der maßgebenden Einfluß im Kassenvorstande und die Arbeitervertreter die Parteigenossen Kalisch, Koch und Bröme dadurch übertreten Kommission abgelehnt, indem er den Gehilfen den Vorwurf im Stassenvorstande gehen trotz ihrer Ueberzahl im Schlepptau der haben, daß sie Sonntags in einigen Dörfern den„ Märkischen Volts- macht, die Abmachungen vom Jahre 1901 nicht innegehalten zu Unternehmer, weil selbständige Arbeiter in einer Betriebskaffe nicht Talender" verteilten. Das Schöffengericht verurteilte fie auch auf haben. Einstimmig wurde beschlossen, zu einem günstig erscheinenden aufkommen können. Grund der im Regierungsbezirk Frankfurt a. D. erlassenen Ver- Beitpunkt dieses Frühjahrs unbedingt in den Streik ein- In einer Kassenversammlung, die vor einigen Tagen stattfand, ordnung über die Heilighaltung der Sonn- und Feiertage, nachdem es zutreten, falls die Arbeitgeber nicht vorher die Forderungen referierte ein Arbeitervertreter aus dem Vorstande über den Streitfall. festgestellt hatte, daß die Angeklagten von Haus zu Haus gegangen feien und in jeder Wohnung" einen Kalender niedergelegt hätten. Die Jungbierkutscher beschlossen gestern abend in einer von fast zu der Verhandlung des Gewerkschaftskartells gegangen fei, weil Das Landgericht Kottbus hob das Urteil insoweit auf, als dadurch sämtlichen Kollegen besuchten Versammlung mit allen gegen drei das Kartell einen politischen Anstrich habe und es sich mit seiner die genannte Verordnung angewendet worden ist. Sie sei nicht an- Stimmen, den Brauereibesitzern am Montag früh den neu ausgesellschaftlichen Stellung nicht vertrage, die Sizungen einer solchen wendbar, denn es handle sich hier nicht um eine öffentlich bemert- gearbeiteten Tarif zur sofortigen Anerkennung vorzulegen und im Sorporation zu besuchen. Der Arbeitervertreter billigte dieses Verbare Arbeit in ihrem Sinne, da die Angeklagten ohne besondere Falle der Ablehnung desselben, geschloffen in den Streit einzu- Bersammlung erschienenen Witglieder des Gewerkschaftskartells, die halten des Unternehmers und Vorsitzenden ausdrücklich. Die in der Anstrengung die Kalender in den Taschen ihrer Kleider hätten fort- treten. Einstimmige Annahme fand ein Antrag, zu Gunsten etwaiger zur Einigung mit den Merzten raten wollten, wurden mit dem Hintragen fönnen. Verurteilt wurden die Soci aber doch wieder zu Geld Gemaßregelter pro Mann 10 Mark ertra zu entrichten. strafen von je 15 M. Es mußte die Gewerbe- Ordnung herhalten. weise auf das Hausrecht hinausgewiesen. Ein Mitglied der Kasse, ein Das Landgericht legte zunächst den§ 43 der Gewerbe- Ordnung so Nach dem letzten Geschäftsbericht der Ortsverwaltung betrug die Vorstandes mißbilligte und entschieden für die streikenden Aerzte eins Die Organisation der Straßenbahner macht gute Fortschritte. Socialdemokrat, brachte eine Resolution ein, die das Verhalten des aus, daß alles gewerbsmäßige Verteilen von Druckschriften Mitgliederzahl 1011 am Jahresschluß gegen 423 bei der Gründung. trat. Nachdem der Vorsitzende der Kasse, der Fabrikant Luboldt, eine von einer behördlichen Erlaubnis abhängig sei, die die Angeklagten An Einnahmen wurden seit dem 1. April 1902 erzielt 7840,10 M., flammende Rede gegen die Aerzte gehalten und die Arbeiter aufnatürlich nicht besaßen. Und dann nahm es ein gewerbs die Ausgaben betrugen 7707,54 W., darunter 3871,63 M. an die gefordert hatte, Vertrauen zu ihren Arbeitgebern zu haben, wurde mäßiges Verteilen an, weil jeder Angeklagte eine Mark Reisegeld Hauptkasse, für Rechtsschutz-, Arbeitslosen-, Kranken- und sonstige die Mißbilligungs- Resolution abgelehnt, dagegen eine Vertrauenserhalten hatte. Die freundlichen Landrichter meinten, die An- Unterstützung ca. 2200 M. Abgehalten wurden in dieser Zeit Resolution für den Vorstand angenommen. geklagten, die die ganze Woche arbeiteten, hätten Sonntags eigentlich ein Ruhebedürfnis. Es werde die eine Mark sein, die sie auf- ca. 200 Betriebsversammlungen der einzelnen Bahnhöfe, die von rüttelte, und sie hätten sicher die Absicht, bei nächster Gelegenheit 14 Beijißer zu den Unfall- und Invaliditäts- Schiedsgerichten sowie Monat zu Monat besser besucht waren. Die Organisation stellt wieder Schriften zu verteilen und' ne Mark einzustecken. den größten Teil der Delegierten zur Betriebs- Krankenkasse.
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bewilligen.
Der Straffenat des Kammergerichts gab der vom Rechtsanwalt Koppel vertretenen Revision der Angeklagten statt und sprach sie frei, Achtung! Gewerkschaften Weißensees. Am Sonntag, den indem er von folgenden, teils schon vom Oberstaatsanwalt geltend 8. d. M., früh 8 Uhr, findet für Weißensee eine allgemeine Flugblattgemachten Erwägungen ausging: Die Gewerbsmäßigkeit sei nicht verbreitung statt. Gleichzeitig sollen Handzettel zu der am Montag, bedenkenfrei festgestellt, wenn dem Landgericht dafür schon die Ein- den 9. d. M., im Holzschen Lotal, König- Chausse 49, stattfindenden nahme der einen Mark genüge. Wenn die Angeklagten ebensoviel Versammlung für die Konfektionsarbeiter und Arbeiterinnen mit veroder mehr an Reise- und Behrungskosten ausgegeben hätten, dann breitet werden. Die Gewerkschafts- Vorstände werden hierdurch erwären die Schlüsse auf ein gewerbsmäßiges Handeln verfehlt. Nun sucht, nach Möglichkeit dafür zu sorgen, daß sich die gewerkschaftlich habe sich das Landgericht auf§ 43 Nummer 5 der Gewerbe- organisierten Arbeiter vollzählig an dieser Arbeit beteiligen, und sich Ordnung berufen. Danach sei in geschlossenen Räumen zur pünktlich in den bekannten Lokalen einfinden. nichtgewerbsmäßigen Verteilung von Druckschriften eine ErTaubnis nicht notwendig. Augenscheinlich schließe hieraus das Landgericht, daß man zum gewerbsmäßigeu Verteilen von Druckschriften in geschlossenen Räumen einer Erlaubnis bedürfe. Ein derartiger Schluß wäre aber verfehlt. Auch wäre hier nicht anwendbar der § 43 Absatz 1 der Gewerbe- Ordnung, der eine Erlaubnis der Drtspolizei fordere u. a. für das gewerbsmäßige Verteilen von Druck schriften auf öffentlichen Wegen, Straßen, Bläzen und an andern öffentlichen Orten. Hier sei gerichtlich festgestellt, daß die Leute von Haus zu Haus gegangen seien und die Kalender„ in jeder Wohnung" niedergelegt hätten. Somit liege auf keinen Fall ein Verteilen an öffentlichen Orten vor. Damit rechtfertige sich die sofortige Freisprechung.. Der Staatskasse wurden außer den andern Kosten auch die notwendigen Auslagen der Angeklagten auferlegt.
Aus Induftrie und Dandel. Aussichten im Baugewerbe. Das reichliche Angebot von Geld zu Bauzwecken bildet für die Bauunternehmer einen starken Anreiz, ihre Thätigkeit umfassender, als in den letzten beiden Jahren, aufzunehmen. Schon jest kann man aus einer Reihe von Angeboten schließen, daß die Frühjahrssaison lebhaft einsehen wird. Biele Bauten find so weit vorbereitet, daß schon gegenwärtig die Liefe rungen vergeben werden. Auf dem Markt der Bauartikel ist die Nachfrage so start, daß in einzelnen Artikeln die Vorräte fait aus verkauft sind. Auf dem Holzmarkt und auf dem Eisengewerbe merkt man die kommende Lebhaftigkeit des Baugeschäfts deutlich. Die Bestellungen auf Ziegel, Cement, Parkettböden usw. laufen dieses Jahr früher und umfangreicher ein als im Vorjahre. Allerdings muß man, um die kommende Besserung des Beschäftigungsgrades nicht zu überschäßen, im Auge behalten, daß es sich bei der in Aussicht stehenden Thätigkeit hauptsächlich um die Errichtung von Wohnhäusern sowie um staatliche und kommunale Bauten handelt. Fabrikbauten und Erweiterungen von industriellen Anlagen kommen auch für 1903 noch wenig in Betracht. Dieser Ausfall spielt in den Industrieorten eine bedeutende Rolle. So werden z. B. in den Centren der rheinisch- westfälischen und der oberschlesischen Industrie Die Baugeschäfte, sowie die Hilfs- und Nebengewerbe faum viel mehr zu thun haben als im Jahre 1902, too in vielen Betrieben nicht nur die Arbeiterzahl start vermindert, sondern auch die durchschnittliche Beschäftigung vielfach bis auf ein Drittel der Leistungsfähigkeit herabgesetzt werden mußte.
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Die Ausfperrung der 500 Arbeiter des Bremer Bulkan in Vegesack kann sich möglichenfalls zu einem schweren Konflikt zuspißen. 3ur Teilnahme an der Zeichenfeier des verunglückten Kameraden der Ursache der Aussperrung waren die Arbeiter einer früher geirofenen Abmachung zufolge zweifellos berechtigt. Das Verbot ist von einem neuen Ingenieur erlassen, der auch die Aussperrung verfügte. Die Arbeiter haben die brutale Aussperrung damit beantwortet, daß sie die Sperre über die Werft verhängten. Darauf hat nun die Direktion verfügt, daß sie, wenn die Sperre nicht bis Sonnabend auf es kommen etwa 2600 gehoben wird, sämtliche Arbeiter in Frage aussperren wird.
Der Abschluß eines korporativen Arbeitsvertrages für das gesamte Baugewerbe ist in Stuttgart in naher Aussicht. Nach mehreren Sizungen hat sich eine Kommission aus Vertretern der Arbeitgeber und der Organisationen der Maurer, Zimmerleute, Steinhauer usw. über alle maßgebenden Punkte vollständig geeinigt. Im Laufe der nächsten Woche soll der Vertrag von den Organisationen genehmigt werden. Erfolgt die Genehmigung noch bis Ende Februar, so tritt der Vertrag am 1. März in Kraft.
Husland.
Er teilte mit, daß der Vorsitzende, Fabrikant Luboldt, deshalb nicht
Der Vorstand des Gewerkschaftstartells erläßt eine öffentliche Behandlung und behält sich weitere Schritte vor. Erklärung gegen die dem Kartell durch die Kasse zu teil gewordene
So ist der wirkliche Sachstand bei dem Geraer Aerztestreif. Die " Post" aber und ähnliche Blätter werden unverfroren weiter ihr Sprüchlein herunterleiern von dem Terrorismus der Social
demokratie.
Der deutsche Kellnerbund veranstaltet eine Erhebung über die Durchführung der Bundesrats- Bekanntmachung über den Kellnerschuh und über die Verhältnisse im Kellnergewerbe überhaupt.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Zum Fall Peters.
Berlin , 6. Februar. Gegenüber den Angaben in der Presse und im Reichstage, die sich auf Aeuerungen des Geiheimen Legationsrats Hellwig von der Kolonial- Abteilung zum Fall Peters beziehen, ist das Wolfffche Telegraphenbureau in der Lage, nach= stehendes zu erflären:
Ein Herr v. 2oßberg, der sich, wie später festgestellt, unberechtigterweise als Bertreter der„ Täglichen Rundschau" einführte, und angab, im Auftrage von drei mit Namen genannien Mitgliederu der freitonservativen Partei zu kommen, bat den Geheimrat Hellwig m vertrauliche Mitteilungen, die es seinen Auftraggebern ermög lichen sollten, auf eine erneute Behandlung des Falles Peters im Reichstage zu verzichten. Die Aeußerungen, die Geheimrat Hellwig im Laufe der etwa halbstündigen Unterredung gemacht hat, können zwar nicht mehr im Wortlaut wiedergegeben werden, der Sach verhalt aber, der diesen Aeußerungen zu Grunde lag, ist folgender: Lieutenant Bronsart v. Schellendorf, mit dem Geheimrat Hellwig damals im persönlichen Verkehr stand, erzählte diesem im Frühjahr 1895 gelegentlich eines Gesprächs über seine Erlebnisse in Ostafrita privatim von dem Verhalten des Dr. Peters am Kilimanicharo. Die Kolonial, Abteilung war mit dieser Angelegenheit bereits auf Grund von Berichten des Gouvernements von Ostafrifa amtlich befaßt. Ge= heimrat Hellwig sagte dem Lieutenant v. Bronsart, er betrachte es als deffen dienstliche Pflicht, seine Wahrnehmungen zur Kenntnis der vorgefeßten Behörde zu bringen. Herr v. Bronsart lehnte dies indes als chemaliger Untergebener von Dr. Peters ab und bat, feine Mitteilungen als ganz private und vertrauliche zu behandeln. Er erwähnte dabei, daß der Maler Kuhnert, der, auf einer Studienreise begriffen, zufällig den betreffenden Vorgängen am Kilimanscharo als Augenzeuge beigewohnt hatte, über das Verhalten des Dr. Peters empört sei und daß er, Bronsart, Grund zu der Annahme Die Gemeindearbeiter fordern im Durchschnitt Lohnerhöhungen habe, daß Kuhnert über die Vorfälle an die Kolonial- Abteilung bevon 20-30 Prozent. Der Bürgermeister hat erklärt, daß die in dem richten werde. Das Schreiben des Malers Stubnert ist in der That Arbeiterreglement, das nächster Tage zur Beratung fommt, fest- bei der Kolonial- Abteilung eingegangen, und zwar ohne jedes Zuthun des Geheimrats Hellwig. Dieses Schreiben hat den gestellten Löhne nur wenig von den geforderten abweichen. In der Erwartung, daß die städtischen Behörden den Forderungen Disciplinargerichten bei der Verhandlung des Falles Peters vorgelegen. der Arbeiter entgegenkommen werden, haben diese die Entscheidung über den Ausstand verschoben. Ein Wolfffches Telegramm sagt darüber:
Die Lohnbewegung der Gemeindearbeiter in Amsterdam . In der Amsterdamer Gemeinderatssitzung am Mittwoch interpellierte unser Barteigenoffe Bo I at in Gemeinschaft mit zwei andren Stadtverordneten den Bürgermeister und Magistrat darüber, was sie in Bezug auf die Lohnbewegung der Gemeindearbeiter zu thun gedenken. Der Bürgermeister gab das Versprechen, daß die Angelegenheit so schnell wie möglich behandelt werden solle. Es sei jedoch nicht möglich, die Lohnregelung für 4000 Arbeiter der verschiedenen Kategorien innerhalb der Zeit von 8 Tagen zu erledigen.
Amsterdam , 6. Februar. In einer Versammlung der städtichen Gasanstaltsarbeiter wurde beschlossen, die Entscheidung be treffend den Ausstand auf 14 Tage hinauszuschieben. Das Personal der städtischen Straßenbahnbediensteten beschloß eine neuerliche Versammlung, um das Ultimatum zurückzuziehen und dem Stadtrate Zeit zu lassen, ihre Forderungen in Erwägung zu ziehen. Zwanzig Artilleristen sind von Utrecht nach Amsterdam abgegangen, um Kutscherdienste zu thun. Die Arbeiter bei der Wasserleitung beschlossen, von Montag ab in den Ausstand zu treten.
Warenhaus A. Wertheim. Die Firma Wertheim hat bekanntlich in der Leipzigerstraße, am Leipziger Blab und in der Boßstraße mehrere Häuser angekauft, um ihr Geschäftshaus noch weiter auszudehnen. Der Bau soll unbedingt im nächsten Jahre fertig sein. Das Bautapital giebt zum größten Teil die Hypothekenbant in Ham burg her, die, wie die Frankfurter Zeitung " erfährt, folgenden Be Teihungsvertrag mit der Firma Wertheim abgeschloffen hat: Die Sypothetenbank in Hamburg hat der Firma A. Wertheim eine Sypothet zugesagt von 60 Proz. der Selbsttosten in einem Marimal betrage von nicht weniger als 9,50 Millionen Mark zu 4% Proz. Binfen, rüdzahlbar am 1. Oftober 1909. Die Hamburger Sypothetenbank hat die Absicht, einen Teil des Geschäfts anderweitig abzutreten, nach welcher Richtung ihr bereits Offerten vorliegen sollen. Aus diesem Grunde soll die Hypothek in mehreren Appoints Die Aussperrung droht den Schneidern in St. Gallen , weil sie mit gleicher Rangstelle eingetragen werden. Ueberdies aber hat die einen von den Meistern ausgearbeiteten neuen Tarif, der schlechter ist, Bant eine Zusatz- Sicherung dadurch erhalten, daß die Diskonto- Ge- als der vor zwei Jahren abgeschlossene, der mit dem nächsten 1. April fellschaft ihr gegenüber die unbedingte selbstschuldnerische Bürgschaft abläuft, nicht annehmen wollen. Bereits ist den Gehilfen auf 14 Tage übernommen hat. Auf dem alten Wertheimschen Geschäftshause gefündigt worden. Drei größere Firmen haben den bestehenden Tarif haftet eine Hypothek von 5 Millionen Mark der Hamburger Ver- für eine weitere zweijährige Dauer angenommen. ficherungsgesellschaft Janus, auf ihrem alten Grundstück in der Voßstraße eine solche der Lebensversicherungs- Gesellschaft Victoria von 1,60 Millionen Mark. Diese beiden Belastungen bleiben unverändert bestehen, während eine anderweitige Sypothek, die seitens der Deutschen Grundkreditbank in Gotha gewährt wurde, aus dem Erlös Deutschen Grundkreditbant in Gotha gewährt wurde, aus dem Erlös der neuen Beleihung abgetragen werden soll:
Abgeordnetenhaus.
Wien , 6. Februar. Nach längerer Debatte werden fämtliche Anträge auf Abänderung der Geschäftsordnung an einen Ausschuß von 48 Mitgliedern vertwiesen, welcher in der nächsten, am Dienstag stattfindenden Sigung gewählt werden soll.
Washington . 6. Februar.( Meldung des„ Reuterschen Bureaus".) Nach Mitteilungen aus bester Quelle ist die Lage hier folgende: Die verbündeten Mächte sind unzufrieden mit der Antwort Bowens In den Glasfabriken von Damprémy und Marchiennes haben und haben ihre Vertreter angewiesen, die Frage der Borzugsdie Glasbläser die Arbeit niedergelegt, weil ihnen behandlung dem Präsidenten Roosevelt zur Entscheidung vorzulegen. eine Lohnreduktion von 20 Proz. angekündigt war. Es steht zu be= so soll die Wenn der Präsident die Entscheidung ablehnt, fürchten, daß die ganze belgische Glasindustrie von der Ausstands- Frage der Vorzugsbehandlung oder möglicherweise die ganze bewegung ergriffen wird. Kontroverse dem Schiedsgerichtshof im Haag vorgelegt werden. Der englische Botschafter Herbert wird den Vorsiz in der Sizung der Vertreter der verbündeten Mächte, welche heute in dieser AnHerbert wird sich inzwischen gelegenheit stattfinden wird, führen. mit dem Staatssekretär Hay ivegen der Möglichkeit der Annahme des Schiedsrichteramtes durch Roosevelt besprechen. Man ist hier der Ansicht, Roosevelt werde den Antrag ablehnen. Bowen hat gestern zahlen, dieselbe Summe, welche am Anfang der Verhandlungen dem Grafen v. Quadt mitgeteilt, daß Venezuela gewillt fei, ant Deutschland und Italien 5500 Pfd. Sterl. in bar zu be nach Herberts Abmachungen England zugesagt worden war. Wie man erfährt, soll nachfolgendes Vorgehen eingeschlagen werden: Wenn die Bevorzugungsfrage erledigt ist, sollen die Forderungen jeder einzelnen ausprucherhebenden Macht von einer besonderen Kommission, in welcher sich ein Vertreter der ansprucherhebenden Macht und ein Vertreter Venezuelas befindet, entschieden werden; wenn diese fich nicht einigen können, fo foll der König bon Spanien einen Schiedsrichter ernennen, der wahrscheinlich der spanische Gesandte in Venezuela sein werde. Falls nach Abschluß eines Abkommens Venezuela einen Monat verstreichen lassen sollte, ohne die Zahlungen an jede der Nationen prompt zu leisten, so soll die belgische Regierung mit der Verwaltung der Zölle betraut werden, welche ähnlich derjenigen der belgischen Zollverwaltung fein solle.
sekretariat wird am 15. und 16. März seine Jahresversammlung zu Niederländischer Gewerkschaftskongres. Das Nationale Arbeiter Utrecht abhalten. Auf der Tagesordnung steht unter andrem ein Antrag des Vorstandes, wonach die nahe verwandten Gewerkschaften verpflichtet werden sollen, Föderationen zu bilden, die im stande find, bei Streits mindestens während der ersten 14 Tage für Unterstützung zu sorgen.
Sociales.
Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft. In der heutigen Sigung des Aufsichtsrats wurde die Rohbilanz vorgelegt und beschlossen, der Generalversammlung die Zahlung einer Dividende von 10 Proz.( im Vorjahre 12 Proz.) vorzuschlchagen. Die Abschreibungen und Rückstellungen wurden auf rund 6 268 000 0. . 6 259 664 M.) bemessen. Davon follen 300 000 M. dem Special Reservefonds überwiesen werden. Zu Gratifitationen, für den Beamten- Unterstübungsfonds und die Arbeiter- Unterstüßungs- hat der Scharfmacherpresse wieder einmal einen gründlichen Reinfall faffe wurden 225 000 m.( i. 3. 150 000 M.) bestimmt und 500 000 Mart( wie im Vorjahre) auf neue Rechnung vorgetragen.
( i.
Gewerkschaftliches.
bereitet. So war es für Blätter vom Schlage der" Post" von vornherein ausgemacht, daß hier wieder einmal die Socialdemokratie ihre Macht gegen die dem Bürgertum angehörenden Aerzte aus spielen wolle. Das Blatt schrieb z. B. in einem Artikel über den Washington , 6. Februar. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Geraer Konflikt: Die Nachricht, daß der englische Botschafter Herbert und der Vertreter Es liegen hier die gleichen Ursachen zu Grunde, welche den Venezuelas Bowen in der Zusammenkunft am Montag eine ziem socialdemokratischen Machtdünkel ins Ungemessene gesteigert haben. lich erregte Auseinanderseßung hatten, wird in bestimmter Die Berliner Landschaftsgärtner( Sektion des Allgemeinen Auf der einen Seite ängstliche Schwäche, auf der andren bis zur vollendeten Weise bestätigt. Es wird erklärt, wenn alle Einzelheiten der gegenDeutschen Gärtnervereins unter christlichsocialer Leitung) beabsichtigen, Selbstverlengnung gehende Liebedienerei haben das Machtbewußtsein der wärtigen Verhandlungen zivischen den Bertetern der drei eurpäischen in diesem Frühjahr in eine Lohnbewegung einzutreten. Zur Umsturzpartei so gesteigert, daß sie sich bereits alles erlauben zu Mächte und dem Gesandten der Vereinigten Staaten in Benezuela Beschlußfassung war von dem Sektionsvorstand zu Donnerstagabend können meint. Rücksichtslos bringt sie ihre Macht zur Anwendung, veröffentlicht werden sollten, würde die Welt einige sensationelle eine Versammlung einberufen worden, zu der sich etwa 600 Gärtner wo sie nur immer kann, und naturgemäß geschieht dies auch in be- diplomatische zwifchenfälle erfahren.
Verantwortl. Redakteur: Carl Leid in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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