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die

Studentisches Rowdytum.

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es sich dabei um nicht sehr bedeutende Arbeiten mit nicht ganz Das ist sehr gnädig von dem Minister; er sollte aber nicht ver- eine freisinnig demokratische Mehrheit ans Ruder gelangt. Das wesentlichen Kosten, so ist das falsch. In der Hauptsache findet nur gessen, daß er im Landtage nicht immun ist und infolgedessen Kartell siegte mit knapper Not gegen eine starke socialdemokratische das" alte"( 1897-1902 eingeführte) Rohr Verwendung, von der Lafette wegen der Verbreitung nicht erweislich wahrer Thatsachen gerichtlich Minderheit und mußte deshalb befürchten, daß es bei der nächsten können bestenfalls nur Räs Räder und Achse für das neue Geschütz gebraucht zur Berantwortung gezogen werden kann. Wahl im Jahre 1905 durch die Roten aus dem Rathause vertrieben werden. Ob das geschieht, ist noch nicht sicher. Auf jeden Fall muß Wir werden auf den Fall noch zurückkommen und außerdem auch die Lafette neu konstruiert werden, mit wiegen, Glycerinchlinder die andern, Informationen" des Ministers als haltlose Polizeimärchen ( Rücklauf), Vorholfeder und Federsporn. Aber auch das Rohr bedarf nachweisen. einer umständlichen Bearbeitung, es muß von den Zapfen befreit werden. Diese Arbeiten werden unter Berücksichtigung des üblichen Profitaufschlags auf 7000-8000 Mart seitens der Firma Strupp berechnet werden, so daß bei einer Umänderung der gesamten Feld­artillerie- Geschütze 7,5 Centimeter, die von den ausführenden Firmen zu präsentierende Rechnung um 30 000 000 Mark herum abschließen wird. Die Rechnung scheint auch schon acceptiert zu sein, die Firma Krupp   die sonst würde bezüglichen Arbeiten jedenfalls doch noch nicht aufgenommen haben. In den Blättermeldungen heißt es, die Kosten würden sich auf nur 10000 000 m. belaufen. Das könnte insofern stimmen, als die Militärverwaltung der Firma Krupp   vorläufig nur einen Teil­63 ijt auftrag proponierte, der mit 10 Millionen Mart abschließt. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß man bezüglich der Kosten­deckung ähnliche Wege einschlägt wie bei Neuausrüstung der Marine Artillerie. Die Armierungskosten für Schiffsneubauten wurden entsprechend höher eingefegt. Auch muß es befremden, daß die Firma Krupp  , die gegenüber der Einführung eines Rohr Rücklaufgeschüßes, bis zur Komplettierung der Artillerie mit dem 7,5 Centimeter Schnellfeuergeschüz, sehr konservativ sich zeigte, nun als die leistungsfähigste zur Ausführung der Umarbeitung sich erwiefen haben soll. Die Firma Erhardt in Düsseldorf   hatte bereits

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würde. Es war nun die erſte Sorge dieſer volksparteilichen und freifinnigen Stadtväter, auf ein Mittel zu finnen, wie der drohenden Gefahr zu begegnen sei. Dieses Mittel fand man in einer Ent­rechtung der Arbeiterklasse. Bisher herrschte in Schwabach   die Be­stimmung, daß jeder Einwohner, der das Heimatsrecht erhielt, damit Das Jenaer   Volksblatt" schreibt in seiner Nummer vom auch das Bürgerrecht, d. h. das Gemeindewahlrecht erwarb. Auf die 8. Februar: unentgeltliche Verleihung des Heimatsrechtes hat jeder Arbeiter An­Zu groben Ausschreitungen kam es am Donnerstagnachmittag spruch, der sieben Jahre in der Gemeinde thätig ist. Nun beschloß sowie am Abend und während der Nacht auf dem Marktplatze und die Stadtverwaltung, die beiden Rechte wieder zu trennen und für den angrenzenden Straßen durch eine große Anzahl Studenten, das Bürgerrecht eine Gebühr von 60 M. zu fordern! Merkwürdig gelegentlich des im Weimarischen Hof" stattfindenden ist an der Sache noch, daß Freisimm und Demokratie, als sie noch Bockbierfestes in einen Zustand geraten waren, den man nicht die Herrschaft in Schwabach   hatten, jene Erleichterung unab­als nicht mehr nüchtern bezeichnet. Was sich die Herren lässig forderten; nun es ihnen aber an den Kragen geht, beseitigen Studios diesmal leisteten, spottet alle Beschreibung; derartige Grzesse, sie die Bestimmung, die von ihnen früher als ein Gebot der welche, von andrer Seite begangen, als 2 andfriedensbruch Gerechtigkeit" bezeichnet wurde. betrachtet würden, sollen bisher noch nie beobachtet worden sein. So schützt die Demokratie" und der Freifinn die Volksrechte.- Die Polizeimannschaften erwiesen sich als völlig machtlos, da sie den zahlreichen bezechten Studenten gegenüber nicht ausreichten; Ueber eine Bespitelung von Centrumsgeistlichen weiß die Köln  . die von den Tobenden eingeteilten Schuhleute waren wiederholt Volksztg." zu berichten. Sie teilt aus einer großen Stadt des in einer in einer höchst unangenehmen Situation; die Siftierten wurden Dstens" folgende Schreiben eines Polizeiwachtmeisters an stets von ihren schreienden und johlenden Kommilitonen begleitet und die Beamten provoziert. Ein polizeilich verbotener Um­zug fand dennoch mit Musik statt. In dem betreffenden Bier­Lokale find, wie wir von informierter Seite zu dem Bockrummel 400 Gläser verbraucht" etwa 100 wurden im Lokale selbst zertrümmert,

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erfahren, worden;

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ein kriegstüchtigstes Rohrrücklauf- Geschütz konstruiert, als Strupp übrigen wurde das Hanfried- Denkmal( das Standbild des Gründers kaum mit Herstellung der Schnellfeuer- Kanone begonnen hatte. Wenn troßdem die Firma Krupp   Ruhm und Millionen einstreicht, dann hat dieselbe Konkurrenz überhaupt nicht zu fürchten und kann ungeniert weiter das Vaterland patriotisch übers Dhr hauen, wie bei dem famosen Panzerplattengeschäft.

Soweit unser Mitarbeiter. Sollten die Geschüße noch mit einem Panzerschild versehen werden, wie die der französischen   Artilleric eine Vorrichtung, für die sich in der letzten Zeit verschiedene mili tärische Sachverständige mit großer Energie ins Zeug gelegt haben, so würden die Kosten noch weit über 30 Millionen betragen!

der Universität Jena, dessen 400. Geburtstag die Universität am 30. Juni d. J. mit einer größeren Festlichkeit feiern will) bombardiert und die Leutra  - und Johannisstraße mit Scherben geziert. Das Denkmal zeigt infolge der ihm zu teil gewordenen Die führende sonderbaren Ehrung Spuren der Beschädigung..

Rolle bei den Ausschreitungen hatten, wie beobachtet wurde, die Angehörigen der Corps übernommen, die Burschenschafter hingegen verhielten sich etwas passiver. In einer Kneipe mit Damen­bedienung gerieten später am selben Abend eine Anzahl Studios hart aneinander; gegenseitige Beleidigungen und selbst Ohrfeigen waren an der Tagesordnung. don ja 心肝

eine Ordensschwester mit:

-W

Kommissariat fiir... Vertraulich!! Geehrte Schwester Derin! Es ist mir von Interesse zu wissen, welche Geistlichkeiten in Ihrem Stift wirken, wie ihr Ruf bei den Gemeindemitgliedern Sind sie liebenswürdig,

ist, und wie ihr Rut einen von den Gemeinde­

mitglieden beurteilt wird.

an­eine

gute Prediger, haben Sie( 1 verstehe die Kapläne) genehmes Aeußere. Aeußere. In gleichem Sinne ist mir Auskunft über den Kaplan bei St. Herrn sehr erwünscht. Sie haben doch gewiß wohl vertrauliche Ver­bindung, uni es zu erfahren, ohne selbst zu sagen, daß die An­frage von hier ausgeht. Ich bitte Sie daher um diese kleine Ge­fälligkeit und Aufzeichnungen über einen jeden, der in St.... ( außer Herrn...[ folgt der Name des Pfarrers]) als Geistlicher ist, und darf ich wohl strenges Stillschweigen erwarten. Mit bestem Gruß Ihr ergebener.. Vielleicht kann ich diese Notizen morgen abend schon erhalten. An die Schwester Oberin des... Stiftes. Wohlgeboren. Frei It. Avers. Nr. 21.

Dem Beamten scheint hinterher diese schriftliche Anfrage Be­denken verursacht zu haben; wenigstens schickte er dem ersten Briefe am nämlichen Tage noch einen zweiten nach:

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Die Nachricht, daß die Firma Krupp   bereits mit der Um­änderung der Geschütze in Nohrrücklauf- Geschütze beschäftigt ist, dürfte umsomehr befremden, als heute erst die Nordd. Allg. In einem Eingesandt des genannten Blattes wurde der Vor­Kommissariat für Geehrte Frau Oberin! In der Zeitung" die Auslassung eines Majors Scherbening in der letzten schlag gemacht, das Standbild im Museum unterzubringen, um es Ihnen bekannten Angelegenheit bitte ich noch um eine ver= Nummer des Militär- Wochenblatts" abdruckt, in dem über die vor dem Vandalismus der Studenten zu retten. Das Bombarde­trauliche Rücksprache am Sonnabendabend 7 Uhr in meiner Wohnung,... straße Nr. born I I. Ergebenst Vorzüge des Nohrrücklauf- Systems gegenüber dem Lafettenrücklauf- ment mit den Bierseideln sei so schneidig ausgeführt worden, daß Polizeiwachtmeister Nr... Eystem sehr steptisch geurteilt und ein ruhiges Abwarten Stücke aus dem Sandstein- Postament herausflogen. Als fürzlich in Berlin   rohe Burschen Berliner   Denkmäler zer­Die Unterredung hat denn auch stattgefunden. Der fluge empfohlen wird! Sollte das Manöver der Nordd. Allg. 3tg." nur der Vertrümmerten, verlangte man empört ein besonders scharfes Gesetz Wachtmeister forschte die Dame namentlich über die Intimität des gegen solche Verbrechen. Welche Strafen werden die Vandalen von Verhältnisses zwischen den Hausgeistlichen und den Schwestern des tuschung dienen?! Jena   treffen? Da sie keine Arbeiter sind, wird man auch nicht von Hauses aus. Dann wurde sie noch gebeten, die beiden erhaltenen Landfriedensbruch" reden, sondern im schlimmsten Falle die Briefe zu vernichten. Leistungen schäumenden Jugendübermutes" mit geringen Geld- Der Wert der hübschen Dokumente ist dadurch einigermaßen strafen fühnen. beeinträchtigt, daß sie bereits vor mehr als zwei Jahren abgefaßt sind. Immerhin erkennt man auch hier, wie neugierig und wie-- intelligent die Polizei ist.-

# alias ni tatimo oid Multi Deutsches Reich. Das preußische Wahlreglement. uning int Die Ausführungen des Ministers von Hammerstein betreffs Aenderung des Wahlverfahrens für die preußischen Landtagswahlen lauten nach dem Stenogramm: in len

Im Lande Weimar dürfen socialdemokratische Agitatoren nicht in Bersammlungen reden, weil das gefährlich sei. Cine vorsorgliche in das die Heichst Behörde verbot fogar einen Vortrag über die Reichstagswahlen zu halten, weil's noch zu früh dazu sei. Ja, einem socialdemokratischen Auf die Einzelheiten einzugehen, muß ich mir versagen, weil Studenten wurde sogar verwehrt, über Goethe vor Arbeitern zu eben diese neuen Anordnungen noch nicht definitiv festgestellt sind. sprechen. Aber saufen darf man in Weimar  , wenn man einem Corps Ich kann aber betonen, daß fie fich wesentlich in der Richtung angehört, und der Polizei Schlachten liefern und Denkmäler bewegen, die auch der Abg. Nölle und die der Abg. Freiherr von demolieren; das stört nicht die Ruhe und Ordnung des Landes. Zedliß gestreift haben, in der Richtung, daß das Wahlverfahren Das Reichstags- Wahlrecht wird dem Lande vorenthalten, weil die dadurch erleichtert werden wird, daß mehrere Wahlgänge in einen zusammengezogen werden können, und Wahlagitation die staatliche und kirchliche Autorität untergrabe. daß das System der Stichwahlen auf das äußerste vereinfacht Run, in ein paar Jahren werden die Vandalen selbst diese köst­wird.( Sehr gut! rechts.) Das wird die Grundlage sein. Gsliche Autorität darstellen! tommen dann noch einzelne fleine formelle Aenderungen hinzu,

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Die Hirsche" und der schlichte Mann aus der Werkstatt. Wir erhalten folgende Berichtigung":

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Der in der Nr. 12 des Vorwärts" vom 15. Januar 1903 stehende Bericht über eine in Eisenach   stattgefundene, öffentliche Versammlung des Gewerkvereins der Maschinenbauer entspricht nicht den Thatsachen.

1. Ich habe in der angezogenen Versammlung nicht gesagt, die Eisenacher Arbeiter sollen den einfachen Mann aus der Werk­statt, der nicht Sorialdemokrat sei, in den Neichstag entfenden.

2. Mit meinem dortigen Vortrag waren alle Anwesenden, Gewerkvereine, Fachvereine und Socialdemokraten einverstanden. Es ist deshalb völlig unrichtig, wenn in dem Artikel steht, es wäre mir der Laufpaß gegeben worden." Wilhelm Gleichauf. Herr Gleichauf scheint lediglich Worte berichtigen zu wollen. auf für reine Gewerkschaftskandidaten eingetreten ist, die natürlich da ein Hirsch" sie fordert keine Socialdemokraten sein dürfen. Damit ist aber der Inhalt unfrer Rotiz bestätigt und zugleich ist ausgeschlossen. daß Socialdemokraten solchen Ausführungen zu­gestimmt haben können.

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zunächst z. B., daß es nicht notwendig ist, jeden Wähler Zu den Peters- Umtrieben, die seit geraumem im Gange find periönlich seine Abstimmung eintragen zu lassen, und zu denen in den letzten Tagen auch die Veröffentlichung ivenn nur die vollständige Freiheit und Sicherheit der Wahl ge- des Geheimrats Hellwig einen Beitrag lieferte, derzufolge währleistet bleibt usw. In allen diesen Beziehungen sollen ihn ein Abgesandter der Peterspartei Namens v. Loßberg unter Erleichterungen eintreten, und wie diese Erleichterungen fich falschen Vorspiegelungen über seine Persönlichkeit und seine Ab- Unjer Korrespondent hält die Behauptung aufrecht, daß Herr Gleich­dann bei den nächsten Wahlen bewähren, das wird ja wieder ein sichten auszuholen versucht habe, bemerkt die Nat. 3tg.": Motiv sein, in welcher Weise eventuell eine Abänderung des Wahl­gesezes oder des Gesetzes über die Wahlkreise in die Wege geleitet werden wird. Ich glaube aber, daß es notwendig ist, vorher das Ergebnis dieser jetzt von mir in Vorschlag gebrachten und, wie ich hoffe, vom Staatsministerium in Kürze angenommenen Abänderung zu erwarten, ehe man definitiv zu einer Aenderung des Gesetzes Stellung nehmen kann.

Die wesentliche Aenderung scheint darin zu bestehen, daß die Abgeordnetenivahlen in den Bezirken mit zwei und drei Abgeordneten in einem einzigen Wahlgang stattfinden sollen, wie ja auch bei den Urwahlen dort, wo zwei Wahlmänner zu wählen sind, dieselben gleichzeitig gewählt werden. Vermutlich sollen dann auch bei der Abgeordnetenwahl die Stichwahlvorschriften die gleichen werden wie bei den Wahlmännerwahlen, bei denen in die Stichwahl doppelt soviel Kandidaten gelangen, als zu wählen sind. Es erfolgt dann bei der ersten Stichwahl die wirkliche Wahl, während bei den Abgeordneten wahlen bisher im zweiten Wahlgang wieder sämtliche Kandidaten zur Wahl standen, bei den folgenden immer nur derjenige mit der geringsten Stimmenzahl ausfiel, bis schließlich auf einen Kandidaten Sie absolute Majorität fiel. Mit Recht erilärte schon der Abg. Nölle, auf den sich der Minister bezieht, daß mit dieser Reglementsänderung die Sache nicht abgethan sei; besondere Schwierigkeiten erwachsen bei der Diskussion aus der Abstimmung über die Gültigkeit der Wahlmanns- Mandate in den Kreisen, in denen mehrere tausend Wahlmänner zur Wahl der Abgeordneten zusammentreten. Noch schlimmer steht es mit den Urwahlen, für die, wie es scheint,

geschüttelt; er

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Aber Herr Peters hat sich in allen Stellungen, trotz der langen Nachficht, welche die Kolonialverwaltung mit ihm hatte, als eine unmögliche Persönlichkeit erwiesen. Er hat dann nach seiner Verurteilung den Staub des vermeintlich undantbaren Deutscom Auslande her deutsche land von seinen Schuhen Zu den Handelsvertrags- Vorbereitungen. Der Mailänder Secolo" und die Turiner Gazetta del popolo Behörden mit unqualifizierbaren Beschuldigungen öffentlich überhäuft, so das Reichspostamt, daß es bringen fast gleichzeitig Interviews mit dem östreichischen Handels­Darin ist übereinstimmend ein ihm gegenüber das Briefgeheimnis verlegt habe; er ist minister Baron Call in Wien  . in den Dienst englischer kolonialer Unternehmungen getreten. interessantes Eingeständnis enthalten. Beide italienischen Publizisten Diefe scheinen feinen Erfolg zu versprechen und jetzt möchte er beschwerten sich über die Härten des neuen östreichisch- ungarischen wieder in der deutschen   Kolonialverwaltung sein" System" zur Zolltarifs, der mit seinem Hinaufschnellen der Zollfäge in Geltung bringen. Jeder derartige Verfuch würde unfres Erachtens Italien   erhebliche Befürchtungen erregt habe. Beiden antwortete bei der großen Mehrheit der kolonialfreundlichen Parteien im der Minister, diese Zollfäße seien nur die direkte Folge des deutschen  Reichstag und im Lande auf den entschiedensten Widerspruch Bolltarifs, der Destreich gezwungen habe, so zu stoßen. Ueber die Periode des Erwerbes großer Gebiete handeln. Gleichzeitig erhält die römische Tribuna" eine Wiener  um den Preis von Glasperlen und alten Uniformen, itteilung, der neue Zolltarif dürfe Italien   nicht beunruhigen. Er über die Zeit des Blutsbrüderschaft- Schließens und enthalte hinsichtlich der italienischen Produkte keinen Satz, auf dem die östreichisch- ungarische Regierung kategorisch bestehen würde. Es andrerseits des das Verbrennen von Dörfern und durch Hinrich werde also den Unterhändlern an Spielraum nicht fehlen, den ge­wünschten Ausgleich herbeizuführen. tungen ist die deutsche Kolonialunternehmung hinaus. Ob Herr Peters glaubhaft machen kann, daß sein Prozeß der Wiederaufnahme bedarf, das ist eine Rechts­Der schlichte Mann aus der Werkstatt spukt auch in Spandau. frage, die lediglich danach zu entscheiden ist, ob er die Fest stellungen der ihn verurteilenden Erkenntnisse Dort soll die Absicht bestehen, außer dem konservativ- antisemitischen burch neue Thatsachen anzufechten vermag. Aber Tischlermeister Pauli auch einen Vertreter der Militär- Werkstätten Wir haben nichts dagegen, jeder Versuch zu Gunsten eines kolonialpolitischen Systems als Arbeiterkandidaten aufzustellen. Peters" ist unsres Erachtens aussichtslos, mag er offen oder durch wenn die Staatserhaltenden den unpolitischen schlichten Ränke hinter den Coulissen bei sehr maßgebenden Stellen" unter Mann aus der Werkstatt wählen. Das aufgeklärte Proletariat Spandaus aber wählt den Socialdemokraten Liebknecht  , vor dem man so viel Furcht zu haben scheint, daß man sogar die Komödie des Arbeiterkandidaten" aufführt.

nommen werden."

Erregens

von Schreden

durch

der Minister drückt sich hier so unflar aus, als ob er das Reglement gar nicht kennt nur die Befugnis der einzelnen Wähler in Fortfall kommen soll, ihre Abstimmung selbst in das Protokoll einzutragen. Wir haben kürzlich am Berliner   Beispiel auf die Die kolonialen Verdienste" des Hänge- Peters und die pro­große Schwierigkeit hingewiesen, geeignete Lokale für die Urwahlen zu finden, wenn die Beteiligung eine einigermaßen rege wird. zefjualen Aussichten seiner Unitriebe find damit zwar vorsichtig, aber Die Befürchtungen des Berliner   Magistrats in dieser Beziehung sind doch verständlich genug gekennzeichnet. An den Feststellungen nur allzu begründet. Abhilfe aber kann hier nicht durch bloße Aenderung des Gerichts, das Peters verurteilte, vermag alle sensationslisterne des Reglements getroffen werden, da die Größe der Urwahlbezirke Anpöbelung eines Bebel und alle Schnüffelei seiner Freunde nichts durch die Verordnung von 1849 vorgeschrieben ist. Aber auch zu ändern. die Alenderung der Größe der Urwahlbezirle tann hier nur wenig helfen die Hauptschwierigkeit liegt in dem Zwange, daß alle Wähler gleichzeitig anzutreten haben.­

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Wenn der fragliche v. Loßberg daher jest gegenüber dem Geheim­rat Hellwig berichtigt, daß er Hellwig seit zwei Jahren als Mit­arbeiter der Tägl. Rundschau" bekannt sei, und daß nicht er, Loßberg, sondern Hellwig den Wunsch geäußert habe, einzelne Peters­Vertraute der freikonservativen Partei von einer erneuten Ver­Der Fall Rappaport, und der Minister Hammerstein. Der handlung des Falles Peters im Reichstag   abzuhalten, so spielt das preußische Polizeiminister hatte im Abgeordnetenhaus den Mut ge- für die traurige Angelegenheit des Peters selbst gar keine Rolle. funden, aus dem Privatleben der Frau Rappaport bloß aus dem Dr. Peters ist auf Grund eines unerschütterlichen Beweis­Grunde schwer verdächtigende Mitteilungen zu machen, weil die materials verurteilt, viel zu gelinde verurteilt worden. Dame das Opfer eines polizeilichen Wißgriffs" geworden war. Trozdem haben wir nichts gegen eine abermalige Peters- Debatte Waren diese Erörterungen von Privatverhältnissen einer Frau, die im Reichstag. Gegenüber den schamlofen Bertuschungsmanövern gar keine Beziehungen zur Deffentlichkeit hat, schon an sich unerhört, der Peters- Bresse kaun es nichts schaden, die Thatsachen abermals gleichgültig ob sie auf Wahrheit beruhten oder nicht, so erweist es gründlichst festzustellen.

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sid thun Wahlvorbereitungen.

Für den Teltower   Landtags- Wahlkreis war der Landgerichts­direktor Rede als fonservativer Kandidat aufgestellt. Herr Recke ist aber zum Landgerichtspräsidenten in Lyck ernannt worden und hat dieferhalb seine Standidatur zurüdgezogen.

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Gegen die Reichstags- Kandidatur des Grafen Ballestrem laufen die Polen   Sturm. Das polnische Blatt in Oppeln   schreibt: Möge das Centrum den Grafen in einem deutschen   Wahl­freise aufstellen, wenn es ihn als Abgeordneten wünscht. Aber Ballestrem will nicht und das Volk will ihn nicht. Darum wird es einen Kampf geben."

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D

Als national- polnische Kandidaten sind in Obera ichlesien aufgestellt worden: Beuthen  - Tarnowis, Dr. Stanslidi; Kattowig- Babrze, Redakteur Korfanty  ; Gleiwig- Lubliniz, Redakteur Plez Rybnick, Redakteur Kowalczyk; Ratibor  , Siemianowski; Dr. med. Hoftet; Groß- Strehliz, Bauergutsbesizer Hanslick- Golasso­sich nun, daß Herr v. Hammerstein obendrein to a hrheitswidrige Die Amtsentlassung des Professors Reinhold Begas   ist, wie die wiß; Rosenberg- Kreuzburg, Hausbesizer Reschta- Königshütte. Mitteilungen verbreitet hat. Wie der Vosi. Ztg." aus Altona  " Nordd. Allgem. Zeitung" behauptet, nicht auf direkten oder indirekten Der freifinnige" Agrarier Bräfide fandidiert nicht wieder. Statt telegraphiert wird, hatte der Rechtsanwalt der Frau Rappaport amtlichen Einfluß zurückzuführen. Weshalb ist er denn so plöglich freiwillig" gegangen? feiner wird der Stadtrat Dul Königsberg für Tilsit- Niederung Audienz beim Minister v. Hammerstein, der nach Einsichtuahme in aufgestellt. die Aften versprach, die in seiner Landtagsrede enthaltenen Frr Freifinnig- demokratische Gemeindewahlrechts- Verschlechterung. In ümer( betreffend Polizei- Uebergriffe und das Vorleben der Frau dem Industriestädtchen Schwabach bei Nürnberg   ist, wie uns Jm Kreise Naumburg- Weißenfels- Zeit ist ein Kartell der Drd­Rappaport) demnächst im Landtage richtig zu stellen. aus Nürnberg   berichtet wird, bei der vorjährigen Gemeindewahl| nungsparteien" gegen die Socialdemokraten zu stande gekommen.