Nr. 40. 20. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
A. Bertrauenspersonen:
1. Wahlkreis: Georg Dppel, Oranienburgerstr . 5 vorn III. Georg Weihnacht, Grünftr. 21 part.
2. Wahlkreis: B. Scholz, Barutherstr. 22, Ede Zoffenerstr. 1. H. Werner, Mittenwalderstr. 30 part. 3. Wahlkreis: Franz Hoch, Admiralstr. 7 v. IV.
Aug. Bohl, Gitschinerfir. 62, Seitenflügel I. 4. Wahlkreis( Ost): Paul Schneider , Blumenstr. 48 III. Otto Frante, Zorndorferstr. 8 vorn part.
Arbeitswilligen wird diese Karte nicht ausgehändigt. Ferner erwarten die Anwesenden, daß diejenigen Kollegen, welche vom Streif nicht in Mitleidenschaft gezogen waren,( d. h. ihr Bier aus ring freien Brauereien bezogen), ihren übernommenen Verpflichtungen ebenfalls nachkommen und pro Mann 10 M. für die Opfer des Streits an die Streitfasse abliefern werden. Ebenfalls haben diese die etwa erworbenen Kunden streikender Kutscher an lettere wieder zu überweisen.
In der Versammlung ging die Meinung dahin, daß vorstehende Abmachungen bei einigermaßen gutem Willen der Brauereibesitzer auch bereits vor dem Einigungsamt hätten getroffen werden können, ohne daß eine gegenseitige Messung der Kräfte im Streit erst not wendig gewesen wäre. Der jetzige Tarif bedeutet eine wesentliche Verbesserung gegenüber den ersten willkürlichen Festsetzungen der
4. Wahlkreis( Südost): Rich. Hadelbusch, Cuvryftr. 16, Hof II. Brauereibefizer, in denen bekanntlich die Ursache des Streits lag. Wilhelm Jöchel, Köpniderstr. 190.
5. Wahlkreis: Leopold Liepmann, Linienſtr. 242 I. Leo Zucht, Kaiserstr. 4 vorn IV.
Dienstag, 17. februar 1903.
Deutfches Reich.
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Bremerhaven , welche einem Unternehmer unterſtehen, find Die Schiffsverladungs- Arbeiter des Norddeutschen Lloyd " in Wolffs Telegraphenbureau" meldet am Montag früh in Stärke Der Grund ist die vervon 1500 Mann ausständig geworden. meintlich zu Unrecht erfolgte Entlassung eines einzelnen Arbeiters. Eine Bersammlung hat beschlossen, da der Unternehmer die iederanstellung des Arbeiters abgelehnt hat, im Ausstand zu ver
harren.
den Ausstand in keiner Weise unterbrochen, da noch eine genügende Die Verladungsarbeiten beim Norddeutschen Lloyd werden durch uzahl von Arbeitern vorhanden ist.
Die Offenbacher Schriftgießer sind am Sonnabend in den Streit getreten. Die Verhandlungen mit den Unternehmern haben nicht zu der erwarteten Verständigung geführt. Während die GeLohnbewegung der Täschner. In einer außerordentlichen Branchen- hilfen die 81% ftfindige Arbeitszeit und 27,50 M. Mindestlohn fordern, 6. Wahlkreis( Moabit ): Carl Fischer, Waldstr. 8. versammlung der Täschner, die am Sonntag tagte, wurde berichtet, halten die Prinzipale an der neunstündigen Arbeitszeit und dem ( Wedding und Dranienburger Vorstadt): Eugen Ernst , dem Einigungsamt des Gewerbegerichts ertlärt haben, daß sie sich die von dem Streit und den in Offenbach gestellten Forderungen daß die Vertreter der Fabrikantenvereinigung am Donnerstag vor Mindestlohn von 25 M. fest. Die Frankfurter Schriftgießerei- Befizer, Veteranenstr. 8. auf keine Verhandlungen einlassen wollen, wohl aber bereit sind, nicht betroffen sind, haben beschlossen, sämtliche Schriftgießer in ( Rofenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen ): Adam Bitt- den alten Vertrag auf weitere zwei Jahre zu unterschreiben. Einige Frankfurt zu fündigen, falls in Offenbach der Tarif der Unternehmer dorf, Fehrbellinerstr. 25. ( Schönhauser Vorstadt): Karl Mars, Kastanien Allee 95/96. es sich um 28 Arbeitgeber, von denen 26 der Vereinigung angehören. Fabrikanten sind jedoch geneigt zu verhandeln. Im ganzen handelt nicht angenommen wird. Nieder- Barnim : Georg Freiwaldt, Pankow , Floraftr. 36. Teltow - Beeskow : Paul Hirsch , Charlottenburg , Rosinenstr. 3. Die Zahl der für die Lohnbetwegung in Betracht kommenden Arbeiter beträgt 275. Aug. SchneII, Charlottenburg , Rosinenstr. 3. Die Versammlung beauftragte die Lohntommission und den Ortsvorstand, am Montag gemeinsam mit dem Für die Frauen Berlins : Ottilie Baader , Belle- Alliance- Centralvorstand, dem Ausschuß und den Vertrauensmännern barfiber straße 95, Hof III. Frau Bauschke, Berlin NW. , Rostocker zu beraten, welche Schritte zur Beilegung der Lohnstreitigkeiten zu straße 43, Quergebäude I. Frau M. Wengels, Gr. Frant- unternehmen sind. Das Resultat dieser Beratung soll in einer Verfurterstraße 133 III.- Teltow Beeskow : Frau Thiel, fammlung am Dienstag bekannt gegeben werden. Tempelhof , Friedrich Wilhelmstr. 17.
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B. Preßkommiffion:
1. Wahlkreis: Rich. Strehl, Swinemünderstr. 118, I. Friß ubat, Jakobitirchstr. 2.
2. Wahlkreis: Albrecht Fülle, Mariendorferstr. 1. Richard Köderis, Blan- llfer 92e.
3. Wahlkreis: Otto Kräter, Dranienstr. 143, Seitenfl. IV. May Voß, Köpniderstr. 25a, Seitenfl. I.
4. Wahlkreis( Osten): Otto Büchner, Andreasstr. 75. 4. Wahlkreis( Südosten): Rich. Weise, Forsterstr. 39.
5. Wahlkreis: Willy Friedländer, Elsasserstr. 25 II. Otto Wels , Greifswalderstr. 40 IV.
Allee 197.
6. Wahlkreis: W. Gaßmann, Badstr . 14. H. Guttmann, Brunnenstr. 9. Nieder- Barnim: Oswald Grauer, Friedrichsberg, Frankfurter Emil Schumann, Neu- Weißensee, Lehderstr. 118 part. Teltow - Beeskow : Herm. öfter, Zehlendorf , Flensburgerstr. 2. Fris Hoppe, Rigdorf, Berlinerstr. 14. C. Lokalfommission:
1. Wahlkreis: Jakob Ege, Roßstr. 23. Wilh. Nehen, Kurstr. 25.
2. Wahlkreis: Wilh. Mews, Gräfestr. 6, Sof Quergeb. IV. Karl Polenske, Gitschinerstr. 73 II.
3. Wahlkreis: Wilhelm Hinz, Prinzenstr. 66 v. IV. Karl Heise , Melchiorstr. 18, Stfl. III.
4. Wahlkreis( Often): D. Blume, Gubenerstr. 6 part.
3. Zimmermann, Zorndorferstr. 44.
4. Wahlkreis( Südosten): Wilh. Sedler, Reichenbergerstr. 122. Wilh. Hauschildt, Faldensteinstr. 6 I.
( Treptow .) Gustav Beer, Stalizerstr. 65 vorn IV. 5. Wahlkreis: Start Stein, Georgenfirchstr. 12. Wilh. Merter, Kl. Hamburgerstr. 10.
6. Wahlkreis: Otto Fischer, Beusselstr. 66. Otto Wegener , Bohenstr. 4( für Oranienburger Vorstadt und Wedding ).
Gustav Wigel, Brunnenstr. 164( für Rosenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen ).
Wenzel, Schliemannstr. 43, vorn IV.( für Schönhauser Vorstadt).
Nieder- Barnim : Otto Riebe, Friedrichsfelde , Victoriastr. 4. Teltow - Beeskow : Herm. Schliebig, Briz, Jahnstr. 3.
Alle Zusendungen in Lokalangelegenheiten find an Wilhelm Hinz, S. 14, Prinzenstr. 66 vorn IV zu richten.
D. Agitationskommiffion für die Provinz Brandenburg :
1. Wahlfreis: Albin Schuster, Straßmanustr. 2.
2. Wahlkreis: Fris 8inte, Reichenbergerstr. 138.
3. Wahlkreis: Karl Dimmick, Luisen- Ufer 11.
4. Wahlkreis( Often): Albert Wase wis, Friedrichsbergerstr. 4. Wahlkreis( Südosten): Karl Scholz, Wrangelstr. 110.
5. Wahlkreis: Franz Kopfe, Marienburgerstr. 8/4.
6. Wahlkreis: Mag Kiesel, Schulstr. 22.
Gustav Lautant, Brunnenstr. 117.
Nieder- Barnim: A. Taubmann, Neu- Weißensee, Elsaßstr. 15. Teltow Beeskow : Ernst Obst, Schöneberg , Meiningerstr. 8. Arthur Stadthagen , Corneliusstr. 3.
E. Borsisende der Wahlvereine:
1. Wahlkreis: Felig Guttmann, Neanderstr. 10 II.
2. Wahlkreis: Hugo Wolderski, Stegligerstr. 84.
3. Wahlkreis: St. Fris, Dranienstr. 157 IV.
4. Wahlkreis( Dsten): Ernst Bader, Große Frankfurterstr. 34.
4. Wahlkreis( Südosten); Paul Hoffmann, Oppelnerstr. 21.
5. Wahlkreis: Leo Bucht, Kaiserstr. 4.
6. Wahlkreis: with. Freythaler, Gartenplay 1.
Achtung, Mechanifer, Uhrmacher, Dreher, Schloffer usw.! Der Streit bei Keyser u. Schmidt dauert unverändert fort. Wir ersuchen, den Zuzug streng fernzuhalten.
Deutscher Metallarbeiter- Verband, Ortsverivaltung Berlin . Der Streit der Dreher, Schlosser und Schmiede bei Melves, Kotted u. Co., Schönhauser Allee 78, dauert unverändert fort. Deutsche Metallarbeiter Gewerkschaft Ortsvertvaltung Berlin.
Husland.
Der Streit der Wiener Konfektionsschneider ist mit dem Ablauf der vorigen Woche zum Abschluß gelangt. Die Wiener Arbeiter Zeitung " schreibt über die Lage nach dem Streit:
die individuelle Verpflichtung zur Einhaltung des vereinbarten VerDie schwierigste Aufgabe war es, von den 1500 Stückmeistern irages zu erlangen. Nun haben an 1200 Stückmeister die Vereinbarung unterschrieben. Etwa 300 widersetzten sich, allen Bemühungen der Organisation zum Troß, das zu thun, wozu sie durch munmehr die Aufgabe in erster Linie der Genossenschaft, in zweiter ihr eignes gemeinsames Interesse verpflichtet werden.
Es wird
des Vereins der Stückmeister und schließlich der Konfektionäre sein, diesen Herren Vernunft beizubringen. Es wird wahrscheinlich des energischen Eingreifens des Gewerbe- Inspektors bedürfen, damit die Branche davor bewahrt werde, daß vielleicht durch das weite Ge wissen Einzelner der Erfolg der schweren und mühevollen Arbeit, die zu den Vereinbarungen geführt hat, vereitelt oder wenigstens schwer beeinträchtigt werde. Man kann sicher sein, daß wenigstens die Arbeiter nicht gesonnen sind, diese Frage versumpfen zu lassen, und daß ihre Gedulo uur genau soweit reichen wird, als es das Intereffe der Arbeiterschaft gestattet."
Die Einführung einer örtlichen Arbeitslosen- Unterstüßung hat die Berliner Zahlstelle des Verbandes der Fabrik-, LandGeneralversammlung befchloffen. Schon seit längerer Zeit hatte jich und Hilfsarbeiter am Sonntag in einer außerordentlichen lofen- Unterſtügung einzuführen, wenn der Verband in Berlin über- drohung mit den auf Versicherungsunternehmungen bezüglichen die Leitung der Zahlstelle mit dem Gedanken getragen, die ArbeitsDie Abwehr der östreichischen Gewerkschaften gegen die Beder Agitation unter den Fabritarbeitern wird fast allgemein in der gehabt. Das amtliche Verordnungsblatt des Ministeriums des haupt eine nennenswerte Ausdehnung erlangen solle. Die Schwierigkeit gefeßlichen Bestimmungen hat einen durchaus günstigen Erfolg Stonkurrenz der andern Verbände erblickt, und hauptsächlich ist es der Innern veröffentlicht die Antwort, welche der Ministerpräsident auf Metallarbeiter- Berband, der infolge feiner Arbeitslosen- Unterstützung die Interpellation der socialdemokratischen Abgeordneten erteilt hat. und sonstiger Vorteile die Fabritarbeiter scharenweise in seine Reihen Dadurch werden die Behörden darüber belehrt, daß sie die Gewerthineinzieht, obwohl legtère gar keine eigentlichen Metallarbeiter sind. fchaften nicht als Versicherungsgesellschaften anzusehen haben. Aus dieser Erkenntnis heraus hatte eine frühere Versammlung be- Die Porzellanarbeiter in Brünn stehen mit den Unternehmern in schlossen, falls die Einführung der Arbeitslofen- Unterstützung von Unterhandlungen wegen Regelung der Lohnverhältnisse. Es ist daher Verbandswegen abgelehnt werden sollte, diese für Berlin und Um- borläufig über alle teramischen Betriebe Brünns die Sperre gegend auf eigene Fauft einzuführen. Da die vor einigen Monaten verhängt. erfolgte Urabstimmung des Verbandes nun die Ablehnung der Arbeitslosen- Unterstützung ergeben hat, so sind die Bevollmächtigten der Zahlstellen Berlin und Umgegend zur Ausarbeitung eines Unterstügungs- Regulativs zusammengetreten, über dessen Annahme oder Ablehnung die betreffenden Versammlungen nunmehr zu entscheiden hatten. Bis jetzt hat sich die Zahlstelle Schöneberg für die Annahme erklärt, und auch die Berliner Versammlung nahm den Entwurf nach längerer Aussprache mit großer Mehrheit an. Danach wird für die Arbeitslosen- Unterstützung vom 1. April 1903 ab ein freiwilliger Ertrabeitrag von 10 Pf. für männliche und 5 Pf. für weibliche Mitglieder pro Woche erhoben.
Die Unterstützung soll nach einer Beitragsleistung für 52 auf einander folgende Wochen für 42 Tage gewährt werden, und zwar nach 52 Beitragswochen pro Tag 1,00 M., pro Woche 6 M.
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Der Kampf um das Koalitionsrecht der Hafenarbeiter in Dänemart. Beranlaßt durch den Beschluß der Arbeiterschaft von Odense , alle diejenigen Geschäftsleute zu boykottieren, die die Handelsvereinigung in ihren auf Vernichtung der Hafenarbeiter- Organisation gerichteten Bestrebungen unterſtügen, hielten am 12. d. M. die Detailhändler; Väcker und Geschäftsleute der Stadt eine Verfammlung ab und forderten in einer Resolution die Importeure dringend auf, ihren Beschluß, vom 1. April ab teine organisierten Arbeiter mehr zu beschäftigen, zurückzuziehen und von neuem mit den Arbeitern zu verhandeln.
Die Konfektionsschneider in Malmö ( Schweden ) haben auf Grund von Verhandlungen mit den Unternehmern einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen, der zwei Jahre in Geltung bleiben soll. Die Preise für die einzelnen Arbeiten sind so gestellt worden, daß die Arbeiter um ca. 10 Proz. mehr verdienen.
Verfammlungen.
Der schwedische Bäckereiarbeiter- Verband hielt vom 4. bis Für weibliche Mitglieder die Hälfte. Die starenzzeit beträgt 8. Februar seinen 6. Verbandstag zu Stockholm ab. Derselbe bedrei Tage. Alle übrigen Bestimmungen des Regulativs lehnen sich schloß unter anderm, bei Abschluß eines neuen Tarifvertrags vont mehr oder minder an die für den Metallarbeiter- Verband gültigen den Arbeitgebern zu verlangen, daß jeder Arbeitgeber mit einer Borschriften an. Betreffs der finanziellen Fundierung und Leistungs- Summe von 1000 kr. gegen Unfall versichert werde. Dieser Beschluß fähigkeit wurden fast durchweg hoffnungsfreudige Neußerungen laut. foll zugleich einen Protest gegen das unzureichende neue Unfall20. Arbeiter- Verbandes wird uns geschrieben: Vor einigen Tagen fand Arbeiterbetvegung eins seien und empfiehlt den Abteilungen sich den Die Hirsch- Dunckerschen unter sich. Aus dem Bureau des Gemeinde der Verbandstag dahin aus, daß die gewerkschaftliche und politische versicherungs- Gesetz bilden. Mit allen gegen 2 Stimmen sprach sich eine Sigung der Vertrauensleute des Ortsvereins der Straßen- Drtsorganisationen der socialdemokratischen Partei anzuschließen. reiniger Berlins statt. In derselben, zu der Vertreter von Schöneberg , Charlottenburg und auch zwei Herren von den Desinfefteuren, die dem Verbande der städtischen Arbeiter bisher angehörten, geladen waren, flagte Herr Stadtv. Goldschmidt über den schlechten Zuwachs aus den Reihen der 12 000 städtischen Eine mittlere Linie für die Straßenbahnerorganisation sollte im Arbeiter für den Hirsch- Dunderfchen Gewertverein, während der Ver- Jnteresse derjenigen Angestellten, die als Vertreter ihrer Kollegen band immer mehr und mehr zunehme. Besonders wurde von dem scheinen, aber auch die Gunst der Direktion nicht verscherzen möchten, Herrn eine stille persönliche Agitation unter den Kanalisations- gesucht werden. Zu diesem Zivede hatte der Wagenführer Ulrich arbeitern empfohlen, bei denen eine getvisse Mißstimmung über die vom Bahnhof Nigdorf zu Freitagabend eine Versammlung nach den hohen Beiträgen und Gehälter im socialdemokratischen Verband" Andreasfälen einberufen, woselbst ein Rechtsanw. Dr. Rosenfeld vorhanden sei. Weiter erging er sich in umschöner Weise über das durch ein Referat Hilfe bei der Gründung eines neuen Vereins leisten Auftreten der Socialdemokratie im roten Hause, ohne deren provo sollte. Die Bersammlung war start besucht, nahm aber einen für den fatorisches Thun und Lassen schon längst der Urlaub betvilligt und Einberufer sehr unerwünschten Verlauf. Zunächst lehnten die Anmanche beffere Position erreicht wäre. In der darauf folgenden wesenden die Zumutung, dem Vorsitzenden Rathmann von der Central- Wahlverein für Teltow - Beeskow : Paul Hirsch , Char- beiser zu besuchen, um dort für die Ideen des Gewerkvereins Hierauf entwickelte der Einberufer Ulrich sein" Programm". Er Diskussion wurde empfohlen, die Versammlungen des Verbandes Straßenbahner- Gewerkschaft das Lokal zu verweigern, rundweg ab. lottenburg, Rosinenſtr. 3. Propaganda zu machen, während Goldschmidt befürchtet, damit nicht meinte, die Gründung eines neuen Führervereins sei notwendig, zum Ziele zu kommen. denn der„ Ascherverein" vertrete die Interessen der Straßenbahner Bie tann sich Herr Goldschmidt in solchen Extremen bewegen? so gut wie garnicht. Dort tanze einfach alles nach der Pfeife der Am Donnerstag, wo er„ bald versucht" war, für den Antrag Direktion und niemand wage zu opponieren. Der„ Ascherverein" Berlin und Umgegend. Auguftin zu stimmen, zeigte er sich so, und am Mittwoch, einen sei also zu zahm. Die Gewertschaft aber sei wieder nicht zahm Der Streit der Jungbier- Kutscher ist beendet. Am Sonntag Tag zuvor zwar unter Ausschluß der Deffentlichkeit fündete genug, fie bewege fich in zu radikalen Bahnen, obwohl fanden Verhandlungen zwischen der Lohnkommission der Streifenden er denselben Leuten die Urfchde. Oder ist bei ihm Theorie und anerkannt werden müsse, daß fie freimütig und mit und den Brauereibesizern statt, woselbst nachstehende Tarif- Pragis auch zweierlei. Fast scheint es so, wenn er auf den hohen Bei- allem Nachdruck die Interessen der Mitglieder wahrnehme. vereinbarungen getroffen wurden: Der Wochenlohn beträgt bei einem trägen und Gehältern des Verbandes herumreitet. Der Verband, das solite Da die Gewerkschaft aber wegen ihrer Tendenz maßgebenden Orts Umsatz bis zu 70 M.: 18 M., von 70-100 M.: 19,50 M., von doch Herr Goldschmidt wissen, hat bei einem Wochenbeitrag von 15 Pf. nicht gern gesehen sei, so müsse ein Mittelding geschaffen werden, 100-125 Mr.: 21 Mt., von 125-150 M.: 24 M., von 150-200 M.: pro Woche Taufende an Weart für Unterstüßung an hilfsbedürftige durch welches die zahllosen Mißstände bei den Straßenbahnern zu 27 M., von 200-250 M.: 30 M., von 250-300 M.: 33 M., und städtische Arbeiter bezahlt, er hat durch Vorträge allgemeiner Art beseitigen feien, das aber„ oben" keinen Anstoß errege, und dies über 300 M.: 36 M. An Provision wird gezahlt für Weißbier pro das Wissen und die Erkenntnis seiner Mitglieder erweitert. Was Mittelding sei der gedachte neue Verein. Zu der Diskussion Liter 1½ Pf. und Braunbier 2 Pf., letzterer Say soll vom hat dagegen der Gewerkverein geleistet? Hunderte, ja Tausende wiesen Rathmann und andre unter lebhaftem Beifall auf das 1. Mai ab noch anderweitig festgesetzt werden. Für fleine Gebinde für Vergnügungen wie Fahnenweihe, Ball, Kasperle- Theater usw. aus Berwerfliche solcher Bersplitterungsversuche hin, wodurch nur ein ist die Provision vorläufig auf 10 Proz. bestimmt. Die Biersteuer gegeben. Reben einer höheren Summe für ein Vereinshaus eine neuer Staftengeist großgezogen werde. Da sämtliche Straßenbahnbezahlen die Brauereibefizer ganz, dagegen werden Wander- winzige Unterstügung( pro Tag 20 Pf.) von mehreren Hundert Angestellten dieselben Intererssen hätten, so erübrige sich auch die Gewerbeschein und Reisende zur Hälfte von den Kutschern mit Mart und eine Fruchtschale für einen Herrn Direktor S.! aber nichts Gründung eines Führervereins; es möge im Gegenteil jeder für den bezahlt. Maßregelungen dürfen nicht erfolgen. Zu diesem Tarif Rennenswertes für die materiellen oder geistigen Interessen seiner Ausbau der auf dem Boden des modernen Klassentampfes stehenden beantragten die Rutscher in ihrer Versammlung am Montag noch Mitglieder. Stöstlich und naiv ist auch der Hinweis, die städtischen Organisation eintreten. Nachdem Dr. Rosenfeld vergeblich die Debatte den Zusaß, daß die Provision für fleine Gebinde bei einem Umsatz Arbeiter müßten tönigstreu sein und die Socialdemokraten jeien in seinem Sinne zu beeinflussen gesucht hatte, mochte er nebst bis zu 100 M. auf 10 Proz. und über 100 W. auf 15 Proz. zu an den minimalen Zugeständnissen" Schuld. Steht dem Herrn den andern Vereinsgründern wohl einsehen, daß seine neuen bemessen sei. Sie hoffen auf Annahme dieser Aenderung. Im Stadtverordneten teine Zeitung zu Gebote, in der er lefen fönnte, Ideen" hier absolut feinen Anklang fanden. Enttäuscht verließen sie übrigen stimmten fie folgender Resolution zu: daß die focialdemokratischen Stadtverordneten in Mirdorf. den Saal und ließen Versammlung Versammlung sein. Diese aber
Gewerkschaftliches.
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Die heute versammelten ausständigen Jungbier- Sutscher erklären Schöneberg und Charlottenburg für die Zutereffen der wählte ein neues Bureau und nahm einstimmig folgende Resosich mit dem von der Lohnkommission und den Brauereibefizern ver- von der Stadt Beschäftigten energisch eingetreten sind; sollte lution an:
einbarten Tarif einverstanden und verpflichten sich einmütig, am er ivirflich vergessen haben, daß es die socialdemokratischen Vertreter Die heutige Versammlung der Straßenbahner nimmt Abstand Dienstag früh die Arbeit wieder aufzunehmen. im Berliner Roten Hause waren, die aus eigner Initiative für von der Gründung eines Führervereins. Sie verurteilt alle ZerSie erklären, daß wenn von irgend einer Brauerei Maßregelungen die Arbeiter eingetreten find? Jit Herrn Goldschmidt das nicht mehr splitterungsbestrebungen und fordert alle Straßenbahner auf, fich der Kutscher vorgenommen werden sollten, sie vor einer abermaligen bekannt, so möge er die Berliner Straßenreiniger fragen. Recht hat er einmütig dem Centralverband der Handels-, Transport- und VerArbeitseinstellung nicht zurückschrecken. nur darin, daß es sich nicht empfiehlt, die Versammlungen des Ber- lehrsarbeiter als der einzigen Organisation anzuschließen, durch Die Legitimationstarte wird auch in Zukunft beibehalten und bandes zu besuchen, da es mit diesem Augenblicke mit der Heeres- welche eine Verbefferung der Arbeitsverhältnisse herbeizuführen dient den Kutschern als Ausweis ihrer Zugehörigkeit zum Verbande. I folge der Leute vorbei wäre. Imöglich ist.