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besten Willen nicht behaupten. Die Anhänger der Kartell- I will, darum wurde in allen Pfarrkirchen der Stadt Trier von der einer socialdemokratischen Organisation sich nicht tributpflichtig gewirtschaft halten es nach wie vor für eine Bethätigung des Kanzel, wie schon furz erwähnt, folgende Bekanntmachung verlesen: macht hatte, wurde er von seinen socialdemokratischen Arbeitskollegen höchsten Patriotismus, an das Ausland billiger zu verkaufen, Die heiligste Pflicht der Eltern ist die gute Erziehung ihrer fortwährend chifaniert. Man nagelte seine Schuhe auf den Fuß als an das Inland. Viel wichtiger als die Herbeiführung Kinder. Die Religion muß aber die Grundlage der Erziehung boden, ruinierte ihm den Anzug, drehte ihm das Gas vor der billiger Inlandspreise erscheint es ihnen, den Bestrebungen bilden. Nach wiederholten Entscheidungen der Kirche ist es Nase aus und was dergleichen kleine Mittel" mehr sind, um die katholischen Eltern nicht erlaubt, auf Verkürzung der Arbeitszeit und auf einen Ausbau der ihre Kinder freiwillige" Organisation der Arbeiter zu fördern. Die Beschwerden socialen Gesetzgebung entgegenzutreten. Insbesondere war es katholische oder konfessionslose Schulen zu schicken, be- beim Chef mußten nichts. Der zuckte die Achseln und meinte:„ Sie sonders wenn alt demselben Orte fatholische Schulen der freikonservative Kommerzienrat Vorster, der diesem Verlangen Ausdruck gab. Sein Fraktionsfreund Ga mp vorhanden sind. Dieser Grundsatz gilt auch für Trier und für stehen ganz alleine; soll ich mich wegen Ihnen mit meinen dreißig, die hiesige konfessionslose höhere Töchterschule und kann nicht vierzig Arbeitern verärgern." Es blieb dem„ Alleinstehenden“ nun schloß sich den Klagen über die hohe Belastung von Industrie abgeändert werden. Daher erklären die Pfarrer der Stadt nichts weiter übrig, als das Feld zu räumen und seine Stelle aufund Landwirtschaft durch die allgemeine Schulpflicht, die Trier im Anschluß an den Erlaß des hochivürdigsten Herrn zugeben. So bringt die Socialdemokratie jeden Arbeiter, der eine Wehrpflicht, die öffentliche Armenpflege und die socialpolitischen Bischofs: Wenn katholische Eltern ihre Kinder ohne die eigene Ueberzeugung hat, aus Brot und Lohn und liefert ihn dem Geseze an. Wenn wir nicht sehr irren, hat er dasselbe Klage- wichtigsten von der Kirche anerkannten Gründe, welche Hunger aus. In der christlichen Arbeiterbewegung kann man durch lied erst vor wenigen Wochen im Reichstage angeſtimmt. für schulpflichtige Kinder höchst selten gelten fönnen, viele Beispiele den Nachweis führen, daß die Zustände heute noch und ohne die notwendigen Vorsichtsmaßregeln dieser Schule übergenau so sind." weisen, so versündigen sie sich schwer und können im Sakramente der Buße nicht losgesprochen werden. Demnach bitten und beschwören die Pfarrer der Stadt Trier die katholischen Eltern, dieser ihrer heiligen Pflicht und ihrer Verantwortung vor Gott doch eingedenk zu sein."
Abg. Deser zog seinen Antrag, nachdem er eingesehen hatte, daß an seine Annahme nicht zu denken sei, zurück.
Zu einem heiteren Schauspiel kam es in der zweiten Hälfte der Sigung, als sich ganz plötzlich und unerwartet ein Unwetter über den unglücklichen Handelsminister entlud. Mg. Herold( C.) richtete heftige Angriffe gegen den Minister, weil er in öffentlicher Rede zu den Kartellen Stellung genommen hat, obwohl gerade jetzt eine Enquete darüber veranstaltet wird. Ganz besonders erbost aber ist der Centrumsagrarier darüber, daß Herr Möller kürzlich die Kaufleute aufgefordert hat, für eine bessere Vertretung ihrer Interessen im Auslande zu sorgen. Sowohl Abg. Herold als auch Abg. von Heydebrand( f.) thaten so, als ob es etwas ganz Unerhörtes ist, wenn Minister in Preußen öffentlich Wahlagitation treiben. In Wirklichkeit sind sie natürlich nur deshalb mit Herrn Möller unzufrieden, weil er nicht für den Bund der Landwirte agitiert hat. Wir sind es doch längst gewohnt, daß nicht nur die verantwortlichen Minister, sondern auch die unverantwortliche Stelle in Festreden ihre Ansichten über alle möglichen Fragen äußern. Warum also auf einmal so sittlich entrüftet? Warum auf
einmal so aufgeregt, daß bei uns so viel geredet wird? Und gerade Herr Möller hätte es doch am ehesten verdient, daß die Agrarier ihn etwas weniger unsanft anfassen. Ist er es doch, der seiner Zeit als einfacher Abgeordneter den Aufruf zur Sammelpolitik erlassen hat, zu jener Politik, die schließlich in dem Wuchertarif ihre Krönung fand!
Die Debatte wird am Mittwoch fortgesetzt.
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Man sicht: Dieser Kluge ist ein würdiger Schüler des Stöder. Alsdann aber kam der staatserhaltende" Kandidat des zweiten Der tobte Wahlkreises, der Prof. v. Wend stern an die Reihe. wie ein Besessener gegen die Socialdemokratie. Die socialdemo In der nationalliberalen Preſſe entrüſtet man ſich ſtark. In der nationalliberalen Presse entrüstet man sich stark. Die fratischen Redner seien ein Beweis dafür, welche Verwüstung die „ Rational- Zeitung" droht mit dem sogenannten Kanzelparagraphen Partei in Menschenköpfen anrichte.( Dhorufe.) Durch ice Redner 130 a des Strafgesetzbuches), der lautet: habe die Socialdemokratie erklärt, daß sie auf die Ideale
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Ein Geistlicher oder andrer Religionsdiener, welcher in Ausübung pfeife, und eine solche Partei wage es, andern Gruppen, oder in Veranlassung der Ausübung seines Berufes öffentlich vor einer den Konservativen, die Ideale zu bestreiten.( Große Unruhe.) Menschenmenge, oder welcher in einer Kirche oder an einem andern Die Konservativen sollen politisch arbeiten, das sei auch zu religiösen Versammlungen bestimmten Orte vor Mehreren Ant- feine Meinung und diese politische Arbeit nicht dem Gesindel in der gelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden ge- Socialdemokratic überlassen.( Großer Lärm, der Redner wird so fährdenden Weise zum Gegenstande einer Verkündigung oder durch leidenschaftliche Zurufe unterbrochen, daß es ihm unmöglich Erörterung macht, wird mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu ist, weiter zu sprechen.)
zwei Jahren bestraft.
Die Staatserhaltenden fangen hübsch an. Mit dem Herrn Gleiche Strafe trifft denjenigen Geistlichen oder andren Religionsdiener, welcher in Ausübung oder in Veranlassung der v. Wendstern darf man allerdings nicht zu scharf ins Gericht gehen. der Ausübung seines Berufs Schriftstücke ausgiebt oder verbreitet, Der Mann, der sich mittlerweile durch schreiende Schwärmereien für in welchen Angelegenheiten des Staats in einer den öffentlichen Flotte und Zuchthaus zum Professor emporgestrebert hat, war früher, Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstand einer Verkündigung wenn wir nicht irren, Kulitreiber auf javanischen Plantagen. Die oder Erörterung gemacht sind. dort herrschenden Sitten kleben ihm noch an.
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Und bereits ist im Abgeordnetenhause folgende Interpellation
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Borgmann und Genossen( natt.) eingegangen: Konservative Wahlflunkereien. Aus Spandau wird uns berichtet: Hat die Staatsregierung Kenntnis genommen davon, daß(" Pestbeulen", auch„ Kalbskeulen"-Pauli genannt) ciner Deputation der Am vorvergangenen Sonntag hatte der Abgeordnete Pauli- Potsdam der Bischof von Trier den Eltern von Kindern, welche eine staat- Arbeiter- Ausschüsse der hiesigen Staatsbetriebe, zusammen 19 Personen, liche Schule besuchen, die Absolution verweigert hat, und welche gnädigst eine Audienz in Potsdam bewilligt, um dort die„ Wünsche" Maßnahme beabsichtigt die Regierung gegen diese geistlichen Ueber- Ser Staatsarbeiter entgegenzunehmen. Herr Pauli erklärte der griffe zu ergreifen?" Die liberale Bourgeoisie in der Zeit des heiligen Paasche ist Deputation von vornherein, daß es ihm gar nicht einfalle, eine wahlrede 311 halten, und fo ist denn auch über längst unfähig und untvillig geworden, einen ernsthaften Kampf die Kandidatenfrage gar nicht verhandelt worden. Den Neue Zettelungen gegen die Geschäftsordnung des Reichstages. gegen den Klerikalismus zu führen. Und die plötzliche Kulturkampf- Arbeitern war vielmehr einzig darum zu thun, Herrit Jm ehrentverten Centrum besteht die Absicht, die Ordnung des entrüstung ist um so spaßhafter in einem Augenblick, da dieselben Pauli zu veranlassen, die Forderungen und Beschwerden der Reichstags vollends zu zerstören und die parlamentarischen Ber- Liberalen, trots aller Ableugnungen, wie wir bestimmt wissen, mit Staatsarbeiter im Reichstage zu vertreten. Wohl oder übel mußte handlungen zur Lächerlichkeit herabzuwürdigen. Die„ Germania " dem Centrum( und den konservativen) einen Wahltrust er ihnen denn auch das bindende Versprechen geben, obwohl veröffentlicht einen Artikel aus parlamentarischen Nichtsdestoweniger stand Kreisen", der die geheimen Umtriebe der reaktionären Umsturz- organisieren, der die Fortsekung des Brotwucherkartells gegen die es ihm sichtlich unangenehm war. am andren Tage im„ Potsdamer Intelligenzblatt" zu lesen, daß Teute in auffälliger Weise ausplaudert. Der Artikel teilt zunächst Socialdemokratic darstellt. sich die Arbeiter- Deputation mit der Kandidatur des Herrn mit, es sei in den Kreisen der Mehrheitsparteien des Reichstags erBauli einverstanden erklärt hätte! Das Centrum und die Polen . Das Centrum fürchtet sich vor wogen worden, daß die bereits vorgenommene Abänderung der GeWas man mit dieser unwahren Behauptung von der„ gutgesinnten" schäftsordnung noch weiter vervollständigt werden den polnischen Kandidaturen in Oberschlesien . So macht es jeht, Breffe, welche dieselbe erfreut nachdruckte, beabsichtigt, ist jedem follte, um den fachlichen Fortgang der Verhandlungen zu sichern während es im Abgeordnetenhauſe mir sehr fanft auftrat, in der sofort klar, nämlich:- Bauernfang! Die drei und einer Obstruktion wirksam zu begegnen". Es wird dann der Preise krampfhafte Versuche, die hakatistische Polenpolitik der Regierung Deputierten der Munitionsfabrit sind auch am Freitag Vorschlag einer Beschränkung der Redezeit auf eine Stunde be- zu befämpfen. Anläßlich des Sturzes des Oberpräsidenten Bitter schreibt ihrer Direktion darüber befragt worden und fie sprochen, aber als unzweckmäßig verworfen. Dafür wird folgende die Germania" einen langen Leitartikel, in dem sie die Hoffnung aus follen die Erklärung Erklärung abgegeben haben, daß der Arbeiterspricht, daß das neue Oberpräsidium nicht ein Hauptquartier eines ausschuß sich mit Wahlangelegenheiten überhaupt nicht beVor Eintritt in die Diskussion eines Antrages, einer Vorlage, radikal- fanatischen Geistes im Hakatismus, sondern eine Stätte des Rechts schäftige, und daß sie für ihre Person sich schon deshalb gar nicht eines Amendements oder bestimmten Abschnittes( Artikels) könne und der Gerechtigkeit werde, und in diefem Sinne zugleich ein Hort über die Wiederkandidatur Pauli äußern konnten. der Reichstag auf schriftlichen Antrag von 30 Mitgliedern das des Friedens und der Versöhnung" sein werde. Höchstmaß der Zeit bestimmen, für welche jedem Redner das Das Centrum ist als Regierungspartei nicht nur zwischen Aus Weimar wird uns berichtet: Die Wahlvorbereitungen im Wort erteilt werden soll. Dieser Antrag foll allen andren Vor- Arbeiter und Bauern geraten, sondern hat es auch mit den Polen ersten weimarischen Wahlkreise machen den Gegnern viel Kopfschmerzen. schlägen und Wortmeldungen vorgehen. Ein Redner dürfe für verdorben, auf deren Wahlhilfe es angewiesen ist. Mit einem leisen Der Major v. Hagen versuchte ein Zusammengehen aller bürgerund einer gegen diesen Antrag, jeder höchstens 10 Minuten Widerspruch gegen die Regierungspolitik in der Polen lichen Parteien zu ermöglichen, sprechen; dann erfolgt sofort Beschluß durch Aufstehen oder Sißen- frage ist es aber nicht gethan. Dicfe Politik ist principieller aus dem Reichstage wieder hinaus zu thun. Das Kompromis Natur und man kann nicht zugleich eine Regierungspartei sein und ist aber nicht geglückt, die Freisinnigen haben abgewinkt. Konservativen schlagen nun einen Dorf- Bürgermeister, Es soll also jedesmal beschlossen werden, ob 10, 15, 20, 25, ihren Hakatismus bekämpfen. Das Centrum fommt in feinem Be- Die Konservativen 30 Minuten gesprochen werden dürfe. Diese Regelung habe, sagt mühen, es allen recht zu machen, nachgerade in die Lage, es mit der dem Landtage angehört, vor, von welchem sie erwarten, daß er der Centrumsparlamentarier, den Vorzug„ absoluter Unparteidie meisten bäuerlichen Stimmen erhält. Bezeichnend für die allen zu verderben. Stimmung, daß es mit dem Hinausthun des Socialdemokraten lichkeit". Die Unparteilichkeit würde darin bestehen, daß die An den Freiherrn v. Heyl richtet die Wormser Volts( Baudert) aus dem Reichstage doch nichts wird, ist die Notiz:„ Aber famosen„ Mehrheitsparteien" sich für ihre eignen Anträge ihnen be- zeitung" eine offene Erklärung, in der sie ihn auffordert, seine das würde selbst bei dem Hinzukommen aller fonservativen und liebende Nedezeit und für die ihnen unangenehmen Anträge eine Reichstags- Aeußerungen über das Koalitionsrecht seiner Arbeiter und nationalliberalen Stimmen in den Städten nicht genügen, um den möglichst kurze Redezeit bewilligen würden, die sich schließlich auf die Verleumdungen" des„ Schandblattes" außerhalb des Schuzes socialdemokratischen Kandidaten aus dem Felde zu schlagen." eine halbe Minute zurückschrauben ließe. der Immunität zu spiederholen. Sie würde dann Herrn v. Heyl Im übrigen bedarf der reizvolle Vorschlag nicht der ernsthaften verklagen und den Beweis für ihre Behauptungen vor Gericht Besprechung, da das Centrum in seinen Vergewaltigungsneigungen führen. denn doch nicht thöricht genug sein wird, ihn durchzuführen. Die Im übrigen hält die„ Wormser Volkszeitung" aufrecht, daß Herr Centrumsleute werden sich selbst sagen, daß eine solche Bestimmung v. Heyl in seinen Fabriken das Koalitionsrecht der Arbeiter auf alle ein sehr geeignetes Mittel zur Verschleppung der Reichstags- Weise unterdrücke. Verhandlungen werden könnte. Die Bedeutung des Vorschlags liegt nur darin, daß das Centrum das Geständnis weiterer Vergetvaltigungsneigungen offen ablegt. Am Schluß des Artikels vervollständigt der Verfasser seine Offenherzigkeiten also:
bleiben.
Großes Heil widerfahren ist, so berichtet man uns aus Halle, den Halleschen Freifinnigen. Ihr Stadtverordneter Richter ist heute nunmehr auf Beschwerde des Stadtverordneten- Kollegiums bei dem Minister zum unbefoldeten Stadtrat bestätigt worden. Der Regierungspräsident von Merseburg , Freiherr v. d. Recke , der die Betätigung ohne Angabe von Gründen versagte, ist hierdurch als
Selbstverständlich blieben dadurch noch eine Reihe von andren Wünschen auf Verbesserung und Abänderung der Geschäftsordnung, insbesondere hinsichtlich der Häufigkeit der namentlichen Abstimmungen, der Feststellung der Beschlußfähigteit rettifiziert anzusehen. und ähnlicher Punkte, unerfüllt. Auch für diese und andre Lüden liegen bereits ausgearbeitete Abänderungsvorschläge vor, auf die wir vielleicht demnächst zurückkommen werden."
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Chinaprozeß des„ Borwärts".
den Socialdemokraten
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Felisch- Hader. Die" Post" ist mit der Kandidatur Felisch durchaus nicht einverstanden. Sie erklärt schon jetzt, daß die event. Wahl des Befähigungs- Baumeisters für ungültig erklärt werden würde, weil der Regierungspräsident in seinem Amtscharakter als Unterzeichner des Wahlaurufs für Felisch aufgetreten fei. Darnach sei das Wahlkomitee zur Zurückziehung dieser Kandidatur verpflichtet.- Gegen Eugen Richter hat in Hagen das Centrum den Abg. Trotz der BrotivucherFusangel als Kandidaten proklamiert. Hilfe!-
Ausland.
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Der belgische Staatsstreich Versuch. Brüssel , den 15. Februar.( Eig. Ber.) Die Regierung hat durch ihr Recht und Gesetz mit Füßen tretendes Vorgehen die gefamte Opposition der Kammer zu einem Stampfe aufgepeitscht, der selbst die heißesten Wahlrechts- Kämpfe winzig klein macht. Der am früh gegen 8 Uhr. Die letzte Sigung, die endlich der Regierung die Beute brachte, dauerte nicht weniger als 20 Stunden.
Das Reichsgericht verwarf am Dienstag die Revision des Redakteurs Das ausschlaggebende Centrum ist zu feig, um die Regierung des Vorwärts", Wilhelm Schröder, der durch das Urteil des zur Bewilligung von Diäten zu nötigen. Da aber seine Ab- Landgerichts Berlin vom 16. Juli v. J. wegen angeblicher Begeordneten fich hartnädig weigern, ohne Diäten ihre parlamentarische leidigung des Ostasiatischen Expeditions- Corps zu vier Monaten Ge- Donnerstagnachmittag begonnene Kampf endete erst am Sonntag Pflicht zu erfüllen und in Berlin zu erscheinen, wodurch die fängnis verurteilt war. Es handelte sich in der Revisionsinstanz Mehrheitsparteien leicht die ihnen nicht beliebende Länge diefer oder vornehmlich noch um die Frage, ob der Strafantrag des preußischen jener Debatte kürzen könnten, so will diese Partei für Wahrheit, Freiheit und Recht" die noch übrig gebliebenen Rechte der Reichs- Kriegsministers für das ohne gesetzliche Grundlage aufgestellte østtags- Ordnung für ihre eigne Jämmerlichkeit und Pflichtvergessenheit asiatische Expeditions- Corps als gültig anzusehen sei. Das Reichsbüßen lassen. gericht erklärte den Strafantrag für gültig.-
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Deutfches Reich.
Das Reichsdeficit von 1902.
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Wahlvorbereitungen.
Das focialdemokratische Gesindel.
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Ant
Die Ursache dieses historischen Kampfes ist folgende: Donnerstag erschien der Ministerpräsident mit fünf Gefeßzentwürfen, die unter anderm die Erhöhung der Altersrenten der Arbeiter und die Erhöhung der Alkoholsteuer von 15-30 Millionen verlangten. Für diese Entwürfe verlangte die Regierung die Dringlichkeit, fofortige Votierung ohne Diskussion. Jm II. Berliner Wahlkreis kam es am Montag in einer von Die Verwegenheit dieses Verlangens gewinnt erst ihre ganze Der Budgetkommission des Reichstages ist das mutmaßliche fonfervativer Seite einberufenen Volfsversammlung zu leb- Größe, wenn man in Erwägung zieht, daß die Kammer von diesen Ergebnis des Reichshaushalts für das Rechnungshaften Auseinandersetzungen. Ein Arbeiter Wilhelm Reinhardt Projekten vorher auch nicht ein Wort erfahren hatte. jahr 1902 auf Grund der Dezember- Abschlüsse übermittelt worden. sprach über„ die Organisation der Socialdemokraten gegenüber den ur die klerikale Fraktion war kurz vor der Plenarsizung zur Danach belaufen sich im eignen Reichshaushalt" die Mehr- andren Parteien". Der christlich- sociale Gouverneur Kluge hielt Beratung des Unfallversicherungs- Gesetzes zu einer Versammlung ausgaben auf 10 207 000 m. Davon kommt ein Mehr von wie wir Berichten bürgerlicher Blätter entnehmen den eingeladen worden, in der sie von den Plänen der Regierung 6 114 000 auf die Verwaltung des Reichsheeres und ein Mehr von 2745 000 auf die Verzinsung der Reichsschuld. Minder ausgaben Konservativen vor, daß die socialdemokratische Organisation in Stenntnis erhielt. sind nirgends gemacht worden. vieler Beziehung mustergültig sei. Wo würde es vorkommen, daß Jm allgemeinen war das Geheimnis gut gewahrt worden; Die Mehreinnahmen, die besonders und der Maisch- ein Angehöriger der konservativen Partei, ein General zum Beispiel selbst die den Klerikalen und der Regierung sehr nahe stehenden bottichsteuer, Brausteuer und der neuen Schaumweinsteuer rühren, Flugblätter verteile oder ähnliche Dienste verrichte, wie es von der Doktrinäre und Liberalen wurden durch die Projekte nicht wenig betragen 9 617 000 M. Die mind er einnahmen aber 33 504 000 M. Socialdemokratie von ihren Anhängern gefordert würde. Die überrascht. Natürlich war die Klerikale Majorität fest entschlossen, Hiervon kommen auf die Zuckersteuer 15 703 000 m., auf die Brau Konservativen feien im Gegenteil immer läffiger geworden, selbst dem Verlangen ihrer Regierung ohne weiteres Rechnung zu tragen. fteuer 2 084 000 m., auf Post- und Telegraphen- Verwaltung 3 700 000, die königlichen Beamten bleiben bei den Wahlen zu Hause und über- Die ungeheuerliche Absicht, fünf Vorlagen von solch eminenter auf den Gewinn aus der Reichsbank ca. 8 Millionen Mark. Es bleibt also im ganzen Einnahmebudget eine Minder- lassen andern das Feld. Die Staatsbürger- Zeitung" läßt den Bedeutung ohne Diskussion zu votieren, ohne daß sie auch nur im einnahme von 23 887 000 M. Diese und die oben bezifferte Mehr- Mann noch wahre Ritualmordgeschichten von social- Druck vorlagen, konnte nur eine Majorität wagen, die sich alleinausgabe ergeben zusammen einen Fehlbetrag von 34 094 000 Mart. demokratischem„ Terrorismus“ erzählen. Nach einer Protestversamm- herrschend und allmächtig fühlt. Und hätte sich hier die Opposition Die Ueberweisungssteuern betragen, vornehmlich infolge der lung gegen den Brotwucher soll es ihm wie folgt ergangen fein: nicht wie ein Mann mit der besten Energie dem klerikalen AbsoluMehreinnahmen aus den Zöllen, 5 536 000 Mark. „ Eine Horde von„ Genossen" folgte mir nach. Ich wurde verhöhnt, tismus entgegengestellt, so hätte sie ihr Daseinsrecht für immer gestoßen, man spuckte aus vor mir. Der ist ja bezahlt!" hieß es, verwirkt und sich ihrer letzten winzigen Rechte begeben. und unter der Schar thaten sich besonders einige Weiber hervor. Man wußte auch bis dato schon, daß die klerikale Majorität ihr Wahrhaft mittelalterlich mutet der Kampf des Bischofs Korum So wurde ich von den Freiheitsbrüdern begleitet, und erst an der Fraktionszimmer als das eigentliche Parlament betrachtete, daß sie gegen die staatliche höhere Töchterschule in Trier an. Diese Schule Friedrich- und Leipzigerstraße, als ein Schutzmann dazwischen trat, sich anmaßte, die ganze Volksvertretung zu sein und die ist nicht etwa konfessionslos, sondern lediglich paritätisch, d. H. die sprizte die ganze Bande auseinander. So behandelt die Arbeiter- Opposition mur als ein lebel ansehe, dem man noch gnädig Schülerinnen erhalten nach ihrer Konfession Religionsunterricht. Die partei" einen Arbeiter, weil er es wagt, für seine Ueberzeugung auch die Gesetzesvorlagen zusandte und ihm das Recht ließ, einige Reden Kirche aber will eine rein katholische Schule. Und weil der Staat einzustehen! Kluge berichtete noch aus früheren Erfahrungen mit zu halten. Diese Gnade auch diesmal obwalten zu lassen, hielt sie für die Entwicklung der paritätischen Schule weitere Gelder hergeben der Socialdemokratie. Da er keine reine Wäsche" hatte, das heißt für nicht mehr nötig.
Auf den Scheiterhaufen!
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