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vom Amtsgericht publiziert sein dürfte. Erst nachdem das Geschäft geschlossen war, stellten sich die Kunden des verstorbenen Bantiers ein, um nach ihren Depots zu fragen, mußten aber mit wenig tröst lichen Aussichten wieder fortgehen. Mit der Potsdamer Kreditbant stand Burghalter in ständigem Lombardverkehr; er war Aufsichts­rats- Mitglied bei derselben. Man brachte ihm, der allgemein für einen Millionär galt, dort unbegrenztes Vertrauen entgegen und händigte ihm vielfach ohne genügende Eicherheit Effekten aus. Die Bestürzung über das tragische Ende des Bankiers ist deshalb bei diesem Bankinstitut ein große, zumal man noch nicht genau weiß, wie hoch sich die Summe beläuft, um die Burghalter die Kreditbank geschädigt hat; man ist aber auf recht große Verluste gefaßt. Burg halter hatte u. a. das 200 000 M. betragende Vermögen des ent­mündigten und in einer Jrrenanstalt untergebrachten Ziegeleibejizers Wilhelm Frize aus Werder a. H. zu verwalten. Dies Geld ist ebenfalls von ihm veruntreut worden. Wie hoch die Fehlsumme in dem Burghalterschen Bantgeschäft ist, steht noch nicht fest, man spricht von 3 Millionen Mark. Wo Burghalter dieses Geld gelassen hat, iveiß man noch nicht und glaubt, daß er heimlich spekulierte, um den durch den Sandenkrach erlittenen großen Verlust wieder auszuwezen. Den Sandenschen Banten   stand Burghalter besonders nahe, da er gegen hohe Provision deren Papiere unterbrachte. Unbegreiflich er­scheint es, daß der Prokurist Gladow nichts von dem Stand der Burghalterschen Verhältnisse gemerkt haben sollte. Daß der Ver­storbene in der letzten Zeit häufig in eigentümlicher Verfassung ge­schen wurde, wird auf den überaus starken Genuß von Rotwein zurückgeführt. Nach den Affairen Sanden  , Heyde( Nationalbank) und Burghalter ist in Potsdam   das Vertrauen zu Bankiers und Banten recht erheblich erschüttert worden.

Der deutsche Export. Von agrarischer Seite wird mit Vorliebe auf die angeblich geringe Bedeutung des deutschen Exports hin­gewiesen. Unlängst ist sogar die Behauptung aufgestellt worden, der Export nähme mit der Zeit relativ, d. h. im Verhältnis zur Be­völkerung ab. Demgegenüber berechnet Dr. Borgius in der soeben erschienenen Februar- Nummer der Deutschen Wirtschaftspolitik", daß von dem Werte der gesamten deutschen Ausfuhr auf den Kopf der Bevölkerung entfielen:

1888

70 Mart

1895

65 Mark

·

1889

67

1896

71

"

"

1890

69

1897

71

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1891

67

1898

74

"

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1892

63

1893

64

1899 1900

79

"

85

1894

59,5

"

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Inzwischen ist thatsächlich durch das Phos| liches Staatsministerium den Herren Bundesratsbevollmächtigten phor- Verbot die schreckliche Nefrose ausgerottet dahin Anweisung erteilen möge, im Bundesrat des Deutschen Reiches worden. Ein im Jahre 1901 noch vorgekommener Erkrankungs- zu beantragen, an das faiserliche Reichskanzleramt( Reichsamt des fall hatte nach ärztlicher Feststellung seinen Ursprung in der Endzeit Innern) das dringende Ersuchen zu richten, den nebst einer Samm der Phosphorzündhölzchen- Fabrikation. Die im übrigen bereits in lung von Gerichtsurteilen über Unsauberkeiten der Bäckereien in den der kurzen Zeit der Wirksamkeit des Gesetzes festgestellten ver- verschiedensten Städten Deutschlands   in der Anlage befindlichen, schiedenen Uebertretungen wurden entsprechend geahndet. Bublifum weint gewiß niemand den gesundheitsschädlichen Phosphor- 1900 ausgearbeiteten Entwurf einer Berordnung über die Ein­Vom vom Ministerium des Junern des Königreichs Preußen im Jahre zündhölzchen eine Thräne nach. richtung und den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien in aller­türzester Frist für sämtliche Bäckereien des Deutschen Reiches Ge­fegestraft erlangen zu lassen.

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Februar- Nummer der Labour Gazette" bekannt, daß von jekt ab Aenderungen in der Berichterstattung über den englischen Ar­beitsmarkt. Das Arbeitsamt macht in der soeben erschienenen die Berichterstattung über den Arbeitsmarkt eine veränderte sein werde. Bisher wurde eine allgemeine Uebersicht über den Arbeits­markt gegeben, der auf allen zugegangenen Informationen basierte; sodann folgten Artikel über einzelne Gewerbe und in dritter Linie die Berichte in geographischer Teilung. In Zukunft sollen die Be­richte derart verschmolzen werden, daß sich an den Bericht über die einzelnen Gewerbe sofort die Berichte aus den verschiedenen Teilen des Landes über das gleiche Gewerbe hier anschließen, so daß die einzelnen Interessenten alles in einem Artikel vereinigt finden.

die Entschädigungsfrage der Fabrikanten von Zündhölzern Die Phosphorzündholz- Kommission beriet am Freitagvormittag heit gegen je be Entschädigung aus, da, wie Gen. Wurm darlegte, mit Weißphosphor. In mehrstündiger Debatte sprach sich die Mehr dann jede Socialreform, jede Einschränkung der Unternehmerwillkür mit einer Entschädigung aufgekauft werden müßte. Warum spreche man nicht davon, daß die durch die bisherige Fabrikation so schwer frank und elend gemachten Arbeiter eine Entschädigung dafür er halten, daß der Staat sie so spät in Schutz nimmt. Erhalten sie doch nicht einmal eine Unfallrente, wenn sie an Phosphorvergiftung er­franken, sondern nur Krankengeld auf 13, höchstens 26 Wochen. Die Erörterung aller andren Fragen wurde vertagt, bis die Kommission die Staffeler Fabrik besichtigt hat, was wahrscheinlich Sonnabend, den 27. Februar der Fall sein wird. Bis zu Nückkehr von dieser Reise werden die Sizungen der Kommission ausfallen. Der Vorsitzende Dr. Dertel teilte noch mit, daß ein Fabrikant ihm versichert hat, die im gestrigen Bericht erwähnte Mühle sei thatsächlich von der Art, wie sie in den Zündholzfabriken Socialpolitik und Handlungsgehilfinnen. Ueber dieses Thema gewöhnliche Farbenmischmühlen üblich ist, gebe es nicht. Das ließe einer hauptsächlich von Frauen besuchten Versammlung von Handels­verwendet werden; eine andre Konstruktion als diese, die für sprach am Donnerstag in den Arminhallen Genosse Kalisti vor boch auf recht primitive Einrichtungen schließen, die feineswegs den angestellten. Das socialpolitische Verständnis der Regierung, so Ansprüchen genügen würden, die auch auf Grund der bestehenden führte der Redner aus, dofumentiere fich recht drastisch in zivei neuen Sonderbestimmungen für Fabrikation von Weißphosphorzündern zu Gesezesvorlagen, dem Entwurf betreffend die kaufmännischen schaffen sind. Ueberhaupt ist zu erwarten, dat wenn etwa Schiedsgerichte und der Novelle zum Kranken- Vers das Verbot der Fabritation von Weißphosphor- sicherungs- Gesez. In beiden Fällen werden den Hand­zindern nicht zu stande kommen sollte, eine nicht lungsgehilfinnen zwar Pflichten aufgebürdet, aber keinerlei Rechte unwesentliche Verschärfung der bestehenden Schutzvorrichtungen eintritt. eingeräumt. So soll den Frauen zu den Schiedsgerichten kein Wahl­

Die Kaufmannsgerichte vor dem Ausschuß des Berliner  Gewerbegerichts.

In zwei Sigungen nahm der Ausschuß des Berliner   Gewerbe­gerichts Stellung zu dem vorliegenden Gefeßentwurf über die Er­richtung von Kaufmannsgerichten. Zu Anträgen an die Regierung gang des Gewerbegerichts von Einfluß sind. Es wurde gegen eine twurden nur diejenigen Forderungen verdichtet, die auf den Geschäfts­Stimme eines Arbeitgeber- Beisitzenden beantragt:

Die Regierung möge eine Bestimmung einfügen, die nach einem Beschlusse des Kaufmannsgerichts über seine Nichtzuständigkeit es ermögliche, die Prozeßsache dem nun zuständigen Gerichte( Gewerbe­gericht oder ordentliches Gericht) zu überweisen. Ferner:

Oestreichische Kreditanstalt in Wien  . Der Verwaltungsrat hat beschlossen, der Generalversammlung vorzuschlagen, für das Jahr 1902 eine Dividende von 28 Kronen per Attie(= 83/ 4 Broz. wie im Vorjahr) zur Verteilung zu bringen, 600 000 kr. in den außerordentlichen Refervefonds zu hinterlegen und den Rest des Gewinnes im Betrage von etwa 173 000 kr. auf das Gewinn- und Verlustconto des laufenden Jahres zu übertragen. Eingerechnet mit in in das Jahreserträgnis ist der Gewinn an der Option der 125 Millionen Kronen östreichischer Kronenrente, im Betrage von 470 000 Kronen, Ausschüssen beider Gerichte einen gemeinsamen Ausschuß zu bilden, Für gemeinsame Fragen des Handels und Gewerbes aus den ferner die Konverfion der Galizischen Karl Ludwigsbahn- Prioritäten. bei dem die Parität gewahrt sein foll. In dem dritten Antrag Nicht mit zur Abrechnung gelangt ist dagegen der Nutzen aus der wird ersucht, die Bestimmungen der§§ 62-73 des Gewerbegerichts­ungarischen Konversion der 4/ prozentigen Anleihe, der insgesamt Gesetzes betreffend die Errichtung von Einigungsämtern in das Gesetz 14 Millionen beträgt, wovon 2,1 Millionen auf die Kreditanstalt über Kaufmannsgerichte zu übertragen. entfallen. Ferner sind nicht verrechnet die Börsenbau- Anleihe und diverse ältere Geschäfte.

Der Bruttogetvinn beträgt 16 976 436 Kr., davon erfordern die Ausgaben 7 055 744 Kr., so daß ein Reingewinn von 9 920 622,48 r. verbleibt, ca. 33 000 Stronen mehr als im Vorjahre. Die Einnahme an Zinsen weist einen Ausfall von mehr als eine Million Kronen auf, dagegen hat im Vergleich zum Vorjahre der Gewinn aus Effekten und Beteiligungen um beinahe ½ million zugenommen, ebenso der Gewinn aus Mieten und Diverse".

Effener Bergwerksverein König Wilhelm. Nach dem Geschäfts­bericht stellt sich der Bruttogetvinu( mit 34 904 M. Vortrag) auf 8 350 528 M. Nach Abzug der Löhne, Unkosten, Abschreibungen, Steuern usw. bleibt ein Reingewinn von 1561 854 M.( im Vor­jahre 1789 473 M.). Borgeschlagen werden als Dividende auf die Stammattien 12 Proz.( im Vorjahre 15 Proz.), auf die Vorzugs­attien 17 Pro3.( 20 Proz.). Als Vortrag auf new Rechnung bleiben 34 797 M.

Sociales.

Das Phosphorverbot in der Schweiz  .

In der sehr eingehenden Debatte wurde weiter Uebereinstimmung in folgenden Fragen erzielt: teit auf Sie weiblichen Angestellten, Erhöhung Ausdehnung des Wahlrechts und der Wählbar­der Berufungssumme auf mindestens 300 M. Angestellten bis zu einem Jahreseinkommen von 5000 W. Erweiterung der Zuständigkeit des Kaufmannsgerichts für alle Ausschluß der privaten Schiedsgerichte durch das Gesetz. Buständigkeit des Gerichts bei Streitigkeiten aus der Konkurrenz Interstellung der Privatbeamten unter die Kaufmannsgerichte. Erhöhung der Verfäumnisfrist auf 8 Tage, der Berufungsfrist auf 3 Wochen. Mitglieder des Ausschusses bestimmt gegen: Gegenüber den Bestrebungen der Rechtsanwaltschaft   erklärten sich die Angliederung der Kaufmannsgerichte an die Amtsgerichte gegen die Zulassung von Rechtsanwalten.  

flaufel.

die

und

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Verwahrlofte Armenhäusler.

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Verfammlungen.

recht gewährt werden, noch viel weniger ist ihre Mitwirkung als Beisiger in Aussicht genommen. Dieselben fadenscheinigen Gründe, die noch stets für die Entrechtung der Frau im öffentlichen Leben geltend gemacht wurden, sind auch bei diesem Gesezentwurf der Regierung maßgebend gewesen. Jeder Kaufmanu, der auch nur eine Angestellte beschäftigt, hat das Wahlrecht und kann als Beifiker fungieren, die 225 000 Handlungsgehilfinnen dagegen kommen verhält es sich bei der neuen Krankenversicherungs- Novelle, nur mit lediglich als Objekt dieser Gesetzgebung" in Betracht. Ganz ähnlich Rechte, an der Wahl und Kassenverwaltung teilzunehmen, auch noch dem Unterschiede, daß den Frauen die bis dahin gewährleisteten genommen sind. Gegen eine derartige Gesetzgebung müsse entschieden Protest erhoben werden, denn sie bedeute ein offenbares Unrecht gegenüber den Arbeiterinnen. An der lebhaften Diskussion be Angestellter in den Krankenkassen billigten, sich aber in recht konfuser teiligten sich u. a. auch einige Mitglieder des Deutsch  - nationalen Handlungsgehilfen- Verbandes", die wohl die Mitwirkung weiblicher Weise gegen deren Zulassung als Beijißer der Kaufmannsgerichte erklärten. Selbstverständlich wurde ihnen auf ihre rückständigen Aeußerungen die gebührende Antwort erteilt. Besonderen Beifall fand eine Handlungsgehilfin, durch deren Ausführungen die Be­hauptungen der Gegner, die weiblichen Angestellten seien zum Bei­fizeramte nicht befähigt, geradezu glänzend widerlegt wurden. genommen: Gegen wenige Stimmen wurde denn auch folgende Resolution an­

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Die Versammlung erhebt Einspruch gegen die vorgesehene Bestimmung in dem Regierungs- Entwurf über Staufmanns- Gerichte, wonach die weiblichen Angestellten von dem Wahlrecht und der Wählbarkeit zu diesem Gericht ausgeschlossen werden sollen. Sie erblickt hierin eine schwere Schädigung der Interessen der weiblichen Angestellten, die gleich ihren männlichen Kollegen ihre Pflichten der Brinzipalität und dem Staate gegenüber erfüllen müssen, und dennoch zur Rechtlosigkeit verurteilt werden. Ferner legt die Ver= sammlung Protest ein gegen die beabsichtigte Wahlentrechtung der weiblichen Angestellten durch die Novelle zum Krankenversicherungs­Gesetz. Die Thatsachen haben gelehrt, daß gerade die Teilnahme der Frauen an den Wahlen und Verwaltungen der Krankenkassen den wohlthätigsten Einfluß ausgeübt haben. Die Gerechtigkeit und das Gesamtinteresse aller Angestellten unsres Berufes erheischen dringend die Teilnahme der Frauen an allen Verwaltungen und Körperschaften. Wir erwarten daher von dem hohen Bundesrat und Die ländliche Armenpflege in Bayern   liegt noch sehr im Argen. Reichstag  , daß 1. die Bestimmungen über das Wahlrecht und die Wähl­Die Fürsorge für die Armen, die sich nicht mehr durch ihrer Hände barkeit zu den Kaufmanns- Gerichten gleichmäßig und ohne Unter­Im Hinblick auf die dem Reichstage vom Bundesrat gemachte Ge- Arbeit ernähren können, liegt ganz in den Händen der Gemeinden, schied des Geschlechts getroffen werden, 2. der durch die vorliegende sebesvorlage betreffend das Verbot der Verwendung von giftigem und die christlichen Bauern betrachten solche Pfleglinge als eine Novelle zum Krankenversicherungs- Gesetz beabsichtigten Entrechtung Phosphor zur Zündhölzchenfabrikation dürfte es für die Leser des Last, die man am besten sich baldmöglichst wieder vom Halfe schafft. der weiblichen Angestellten ihre Zustimmung verweigern wird. Von " Borwärts" von einigem Interesse sein, etwas über die Ausführung ist jemand arbeitsunfähig und obdachlos geworden, so wird er im den männlichen Angestellten erwartet die Versammlung, daß sie ein­dieses Verbots in der Schweiz   zu erfahren. Gemeinde- oder" Hirtenhause" untergebracht ein Ort, der von den gedenk der Solidarität der Interessen mit aller Straft in diesem Sinne In der Schweiz   hatte man sich angesichts der Erfolglosigkeit Armen mehr gefürchtet wird als die Hölle. Dem Hirtenhäusler" thätig sein werden. In der Schweiz   hatte man sich angesichts der Erfolglosigkeit haftet das Brandmal der Schande an und er muß es sich gefallen aller Schußmaßnahmen in den Zündholzfabriken gegen die schreck­Die Arbeiter- Baugenossenschaft Paradies"( E. G. m. b. H.) hielt liche Strankheit der Phosphornekrose zuerst entschlossen, das lebet lassen, auf der Straße von der Dorfjugend verspottet zu werden. am 15. Februar eine außerordentliche Generalversammlung ab. durch die Einführung des eidgenössischen Zündhölzchenmonopols aus- Die Kost erhält der Armenhausinsasse vielfach noch im Turnus, d. h. Voigt führte aus, daß voraussichtlich im Mai d. J. mit dem Ban zurotten. Allein in der Volksabstimmung wurde die Vorlage ver- einzufinden, um die Abfälle des bäuerlichen Tisches entgegen Oftober bezogen werden können; um dies zu ermöglichen, werden er hat sich zur Essenszeit heute auf dieser, morgen auf jener Hofstätte der Häuser begonnen werden soll, damit die ersten Häuser im worfen. Das war im Jahre 1895. 1898 wurde die Bekämpfung der furchtbaren Krankheit neuerdings in die Hand genommen und zunehmen. Wird solch ein Geächteter frant, so fümmert man sich die Mitglieder aufgefordert, die Haftſumme fotvie Spareinlagen fo­ein Gesek geschaffen, das die Verwendung des giftigen Phosphors häufig gar nicht um ihn, und er ist vollständig hilflos, wenn sich viel wie möglich bis 1. April zu entrichten. Weil die Verwaltungs­zur Zündhölzchenfabrikation verbietet. Gegen das Gesetz wurde das nicht ein barmherziger Leidensgenosse seiner annimmt. Im vorigen gelder nicht ausreichen, wurde beschlossen, hierzu einen Beitrag von Referendum nicht ergriffen, so daß dasselbe in Kraft gesetzt werden Jahre kam es in einem oberpfälzischen Dorfe vor, daß ein Armen- monatlich 10 Pf. vom 1. Januar 1903 ab zu erheben. häusler thatsächlich verhungerte. Der Bürgermeister, ein Brik. In der Versammlung des Wahlvereins am 13. d. M. Das Gesetz unterstellt die gesamte Zündholzfabrikation ohne früherer Centrums- Abgeordneter, und die Armenpfleger wurden sprach Dr. Silberstein über Socialpolitik in der Gemeinde. Nach Rücksicht auf die Zahl der in einem Betriebe beschäftigten Arbeiter Deshalb zu Gefängnis verurteilt. Nicht lange darauf kam aus dem beifällig aufgenommenen Vortrage wurden einige in Brik be­feinen Bestimmungen. Die Fabrikation darf nur in solchen Räumen Niedermirsberg bei Bamberg   die Nachricht, daß dort gleich stehende Mißstände besprochen und den Gemeindevertretern die Gorge betrieben werden, die ausschließlich derselben dienen. Zur Erlangung ftrenge Untersuchung ein und stellte folgendes fest: Die mit Gicht gebnis, daß sich 11 Mitglieder in den Wahlverein aufnehmen ließen. falls eine Armenhäuslerin verhungert jei. Die Behörde leitete eine für deren Beseitigung empfohlen. Die Versammlung hatte das Er­ der   Betriebsbewilligung find der Kantonsregierung die detaillierten Pläne der für den Betrieb zu verwendenden Räumlichkeiten einzu- behaftete Frau starb an Blutvergiftung, hervorgerufen durch fort­reichen, ferner eine Darstellung der beabsichtigten Fabrikationsweise gesetzte Vernachlässigung in der Pflege. Sie lag wochenlang auf Mist gabe der zu verwendenden technischen Einrichtungen sowie der in und anderm Ungeziefer reich bedeckt.. An vielen Stellen des Körpers des zeigten sich offene Wunden. Aussicht genommenen Verpackungs- und Transportweife Infolge der färglichen Kost war das Fabritats. Verboten ist nicht bloß die Fabrikation von Zündhölzchen   arme Weib zum Skelett abgemagert. Der Bürgermeister Lahner mit gelbem Phosphor, sondern auch die Einfuhr, Ausfuhr und der und die Gemeindedienersfrau Bernreuter in Niedermirsberg find Verkauf von solchen. Die Einfuhr und Verwendung von gelbem nun angeklagt, den Tod der Armenhäuslerin durch Vernachlässigung Phosphor find nur gestattet für wissenschaftliche, pharmaceutische berschuldet zu haben. Auch Niedermirsberg ist ein streng christ­fowie weiterhin für solche, der Gesundheit nicht schädliche Zwecke, fürlicher" Ort und die frommen Bauern wählen durchweg Centrum. welche der Bundesrat eine besondere Bewilligung erteilt hat. Die Nach der katholischen Glaubenslehre begründen die guten Werke" lebertretung des Gesetzes wird mit Geldbußen von 100 bis 1000 ein Berdienst vor Gott   und sind zur Erlangung der ewigen Seligkeit Frank beziv. von 50 bis 500 Frank bestraft, außerdem im Wieder- notwendig. Diese guttatholischen Bauern scheinen demnach von der holungsfalle mit Gefängnis bis zu 3 Monaten und mit der zeitweisen ewigen Seligkeit nicht viel zu halten. oder dauernden Entziehung der Fabrikationsbewilligung.

Tonnte.

und der Zuſammensetzung der Bünd- und Anstrichmaſſen, die An- cinem thatfächlich zu Weiſt verwoesten Strohfad und war mit Läufen

Das Gesetz wurde sodann partienweise in Straft gefekt, in

allen Teilen bis zum 31. März 1901.

Gegen die Mißstände in Bäckereien.

"

An den Reichskanzler und das herzogliche Staatsministerium zur Prüfung neuer Fabrikationsrezepte bestellte der Bundesrat ist vom Braunschweiger Gewerkschaftskartell folgende Petition eine Expertenkommission aus 3 Chemieprofessoren und 3 Beamten abgesandt worden: der Fabrikinspektion, während den Vorsitz der Chef des Industrie- Infolge mehrfacher Beschwerden von Bäckergesellen über Un­departements führt. Leider war die Thätigkeit der Kommission fauberkeit usw. in den Bäckereien sah sich das Gewerkschaftskartell insofern feine erfolgreiche, als sie von 17 ihr vorgelegten Offerten Braunschweig   veranlaßt, sich in zwei Sibungen, am 24. Oftober und tein brauchbares Rezept herauszufudjen vermochte. Schließlich wurde 19. Dezember 1902, sowohl im Interesse der Gesundheit der in nach weiteren Verbesserungen ein Rezept, kurz das französische   Bäckereibetrieben beschäftigten Personen, als auch im Interesse der genannt, für überall entzündbare Hölzchen acceptiert. Ende 1901 Konsumenten, d. h. einer fauberen Herstellung der Badivaren, mit bestanden 4 Fabriken für schivedische Sicherheitszündhölzchen und diesen Zuständen zu beschäftigen. 17 Fabriken für überall entzündbare Hölzchen.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Funkentelegraphic.

Rom  , 20. Februar.( W. T. B.) Deputiertenkammer. Sur Beratung steht eine von der Regierung eingebrachte Borlage, be­treffend die Anlegung einer Station für Funkentelegraphie nach dem System Marconi  , die dazu dienen soll, eine Verständigung mit einer gleichartigen Station in Südamerika   sowie mit den andren bereits bestehenden oder fünftig zu errichtenden Stationen herzustellen. Nachdem mehrere Redner sich sehr beifällig über die Erfindung Marconis ausgesprochen, erklärt der Minister für Poſten und Tele­graphen, Galimberti, Marconi   beabsichtige, aus der italienischen Station einen Mittelpunkt funtentelegraphischer Mitteilungen für die ganze Erde zu machen. Der Minister verliest eine Depesche Marconis, in welcher dieser der italienischen Regierung für die ihm zu teil gewordene Unterſtüßung Dank Nach Annahme einer Tagesordnung, in welcher dem Wunsche Ausdruck gegeben wird auf baldige Herstellung einer funkentelegraphischen Verbindung zwischen Italien   und Argen­ tinien  , wird die Vorlage angenommen.

Obstruktion im amerikanischen Senat.

Aus New York   wird der Frantf. 3tg." unterm 20. Februar tele­graphiert: Der Senat beraumt Nachtsizungen an, um den Senator Morgan zu ermüden, der nunmehr seit zwei Wochen Obstruktion macht, indem er eine Rede in betreff des Panama  - Vertrages hält, welche er bis zum Schluß der Session( 4. März), auszuspinnen trachtet. Morgan erklärt, die Union   solle leinen Vertrag mit Columbia ab­schließen, weil dort die Jesuiten   die Regierung beherrschen.

Die Organisation der Bäckergesellen hat im Jahre 1900 eine Die Zündholzfabrikanten, welche 1895 die Monopolvorlage, Enquete der Zustände in den Bäckereien der Stadt Braunschweig  welche Entschädigungen vorgesehen hatte, mit zur Verwerfung veranstaltet, wobei auch hier unhaltbare, nach den Angaben der Ge­brachten, glaubten das neue Gefch zu einem ergiebigen fellen efelerregende Mißstände aufgedeckt worden sind. Da die Miß­Beutezuge auf die Bundestasse benüßen zu stände auch heute noch in demselben Umfange bestehen, auch nicht können. Dem Bundesrat imponierte jedoch die geztvungene Be- abzusehen ist, daß dieselben von den Bäckereibetriebs- Inhabern aus gründung des Beutezuges nicht und er beantragte daher bei der eignem Antriebe abgeändert werden, so beauftragte das Gewerk- New- York, 20. Februar.( W. T. B.) Jm Clifton- Hotel zu Bundesversammlung die Abweisung des Entschädigungsbegehrens, schaftskartell Braunschweig   Unterzeichneten, an das herzogliche Rapids( Jowa) ist Feuer ausgebrochen. 15 bis 20 Personen welche sie auch beschloß. Staatsministerium das dringende Ersuchen zu richten, daß herzog- follen umgetommen sein. Viele erlitten Verlegungen. Verantwortl. Redakteur: Corl Leid in Berlin  . Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen.