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die Arbeiter eintritt 2C., und alle andern Parteien, also| Sier kommt das alte Vorurteil gegen die Arbeiterorganisationen gesprächsiveise behauptet haben, daß sie das Blaue vom Himmel auch Sie, meine Herrent bont der Linken, trieben mur deutlich zum Vorschein. Ein organisierter Arbeiter ist viel herunter schwören". Die Aeußerung soll gemacht worden sein gegen ein heuchlerisches Spiel mit den Arbeitern."( Hört! hört!) ordnungsliebender als ein unorganisierter, denn Organisation über einem Manne, mit dem er jahrelang freundschaftlich verkehrt Ich kann nichts Besseres thun, als wenn ich meinen Betrieb vor iſt Ordnung.( Lachen rechts. Sehr wahr links.) Ich möchte hat. Die beiden sprachen über einen Prozeß, der gegen Hahn wegen derartigen Strömungen schütze.( Lebhafter Beifall.) Wie die mir den Minister noch fragen, weshalb er den Eisenbahn - angeblicher Bedrohung des Polizeikommissars Sachsze angestrengt unterstellten Beamten denken, dafür nur ein Beispiel. Der Wed- arbeitern die Zugehörigkeit zu einigen Genossenschaften verboten hat war und dabei soll Hahn, der seine Schuld bestritt, in Beziehung auf ruf" behauptete, daßz zahlreiche Lokomotivführer dem Hört! hört! links), nämlich zu den Genossenschaften, die unter social die als Zeugen geladenen Polizeibeamten die inkriminierte Acuße­Berbaude angehörten. Dem gegenüber schreibt das Organ demokratischer Leitung stehen sollen. Nach unfrem Genossenschafts- rung gethan haben. Der" gute Freund" hatte nichts Eiligeres zu der Lokomotivführer, die Deutsche Eisenbahner- Zeitung": gesetz find bekanntlich politische Bestrebungen grundsäglich aus- thun, wie die Sache der Polizei anzuzeigen und obwohl Hahn ents " Diese Behauptung ist eine unverschämte und dreiste Berleumdung. geschlossen.( Lachen rechts.) Es handelt sich also um rein wirtschaft- schieden die Richtigkeit der Angaben des Denunzianten bestritt und Gerade das Lokomotivpersonal hat dem Verband so oft ins Geficht liche Organisationen. Kann es denn eigentlich etwas Wünschens- dieser der einzige Zeuge war, wurde er doch schon vom Schöffengericht gespuckt, daß es eigentlich Wunder nehmen muß, wie er so ab- werteres für die Eisenbahnverwaltung geben, als daß die Arbeiter und jetzt auch vom Berufungsgericht zu der genannten Strafe ver­gebrüht sein kann, immer wieder an die Lokomotivführer heran- ihre Lage durch wirtschaftliche, nicht politische Maßnahmen verbessern urteilt. zugehen." wollen? Verbietet man ihnen das, so degradiert man sie zu Arbeitern zweiter Klasse, man erregt in ihnen das Gefühl der Unzufriedenheit. ( Sehr wahr! links.) Ich möchte den Minister bitten, mit dieser Praris zu brechen.( Lebhafter Beifall links.)

Ich bestreite, daß bei den Eisenbahnervereinen irgend welcher Zwang geübt wird. Wenn aber Hunderte von Ergebenheitsadressen hier vorliegen, so zeigt mir das, daß sich 83 000 fönigstreue Männer zusammengethan haben. Ich erkläre nochmals, es fann jeder wählen, wen er will, aber dem Hamburger Verbande darf er nicht beitreten.( Bravo ! rechts.) Ich kann auf ein Nachbarland ver­weisen. Dort sieht man, wohin man kommt, wenn man sich die Augen verbindet, nichts sehen will und alles gehen läßt, wie es geht. ( Lebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Eckels( natl.): Wir müssen dem Minister dankbar sein, daß er gewillt ist, so energisch Ordnung und Disciplin aufrecht zu erhalten.( Bravo ! bei der Mehrheit.)

Abg. Dr. Sattler( natt.): Es gehört die lebhafte Phantasie des Dr. Krieger dazu, aus den Erklärungen des Ministers eine Be­schränkung der Koalitionsfreiheit zu erblicken. Der Minister hat das Recht, Agitatoren von seiner Verivaltung fern zu halten.

Abg. Kirsch( C.):

Minister Bndde:

Das Haus wird mit mir einverstanden sein, wenn ich auf die vom Abg. Dr. Barth zum Fenster hinaus gehaltene Wahlrede nicht eingehe.( Bravo ! rechts, lebhaftes Oho! links.) Es war doch nichts andres als eine Wahlrede.( Oho! links.) Da Herr Barth aber eine die bei mir noch nicht praktisch geworden sind, so will ich antworten, bestimmte Frage an mich gerichtet hat über theoretische Erwägungen, daß ich von Fall zu Fall entscheiden werde. Die Disciplin muß aufrecht erhalten werden, das reisende Publikum vor Unfällen ge= schützt und die Betriebssicherheit aufrecht erhalten werden. Deshalb werde ich immer die Keime des Unfriedens in der Verwaltung er­ſticken. Einen Erfolg haben übrigens diese Debatten von gestern und heute. Meine 365 000 Arbeiter wissen nun, wie ich über treue Eisenbahner und wie ich über untreue denke.( Bravo ! bei der Mehrheit.) Abg. Brömel( frs. Vg.):

Bei der Tarifreform muß man vorsichtig sein. Einverstanden bin ich damit, daß die IV. Wagenklasse nicht aufgehoben Die Worte des Ministers, mein Freund Barth habe hier nur werden soll, dagegen eine Gepäckreform statthaben soll. Dem eine Wahlrede gehalten, muß ich zurückweisen. Die Frage der Bublikum muß die Gepäckaufgabe bequemer gemacht werden. Koalitionsfreiheit hat der Minister in seiner Programmrede oder Der Minister solle die Beamtengehälter möglichst aufbessern, das ist Nicht- Programmrede angeschnitten und wir können doch nicht auf die das beste Mittel gegen den Umsturz. Der Minister hat die Koalitions- Erörterung dieser Frage verzichten, weit zufällig Wahlen vor der freiheit und das Wahlrecht der Beamten und Arbeiter nicht angetastet. Thür stehen. Nach den Ausführungen des Ministers blieb uns ja Er hat recht, wenn er die Disciplin aufrecht erhält.( Beifall im vorläufig nichts andres übrig, als die praktische Entwicklung ab zuwarten. Selbstverständlich wollen auch wir Ordnung und Disciplin im Eisenbahnbetriebe, wie in jedem wirtschaftlichen Betriebe überhaupt. Aber die Ordnung und Disciplin muß unter Wahrung der den Arbeitern gefeßlich gewährleisteten staatsbürgerlichen Rechte aufrecht erhalten werden.

Centrum.)

Abg. Graf Praschma( E.) schließt sich den Ausführungen des Abg. Hirsch in Bezug auf die Herabiczung der Personentarife an. Eine solche Herabsetzung ist ein sehr gefährliches Experiment. Auch eine gleichmäßige Herabsetzung der Gütertarife halten wir für be­denklich. Unfrer heimischen Industrie wird vielmehr genügt, wenn wir, wie beim Zolltarif für die meisten Positionen eine möglichst große Beweglichkeit vorgesehen ist. auch für die Gütertarife der Regierung möglichst viel Freiheit lassen.

Abg. Malfewith( f.):

Wir können dem Minister für seine heutigen Worte auf die Rede des Abg. Krieger nur nochmals unsren wärmsten Dank aussprechen. Ich wünsche, daß diese Worte recht weit ins Land hineindringen möchten. Ein Minister, der nicht alles daran sekt, um die Secial demokratie von seinem Ressort fernzuhalten, verdient nicht weiter auf seinem Platze zu bleiben.( Bravo ! rechts.)

Abg. Schwarze( C.):

Der Minister hat durchaus recht, wenn er Herr im Hause sein will. Wohin würden wir denn sonst kommen? Die Vorgänge in Holland sollten uns ein warnendes Beispiel sein. Tausende von Arbeitern würden brotlos werden, wenn die Angestellten der Eisen­bahn in den Ausstand treten würden. Hier muß mit Entschiedenheit vorgegangen werden. Wenn das lebel sich erst einmal eingefressen hat, ist es zu spät.( Bravo ! im Centrum.)

Abg. Dr. Barth( frs. Vp.):

Ich möchte aus der gestrigen Rede des Ministers einen Punkt Hervorheben, der von grundsätzlicher Bedeutung ist; ich meine die

Eingegangene Druckschriften.

Von der ,, Neuen Zeit"( Stuttgart , Dick' Berlag) ist soeben das 21. Heft des 21. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Ultramontaner Socialismus . Startellfragen. Von Heinrich Cunoi. 2. Krise und Kartell. Der Massenstreit der Eisenbahner in

Solland. Von Hermann Gorter ( Bussum ). Eine Urgeschichte Amerikas . Bon Maximilian Bach( London ). Heinrich Heine als Politiker. Bon w. Th. Meher.( Schluß.) Litterarische Rundschau: Der Kampf gegen die Wohnungsnot. Vorträge. Von H. Fürth. Wiera , Il Divorzio . Bon handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Robert Michels . Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch­Duartal zu beziehen. In der Zeitungspreisliste der Bostanſtalten ist die " Neue Zeit" unter Nr. 5575 eingetragen, jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft koftet 25 Pf. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.

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Von der Gleichheit". Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen ( Stuttgart , Dick' Verlag), ist uns soeben die Nr. 5 des 13. Jahrganges zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Aufruf der Bertrauensperson. Rüdblid auf die Ges Unrecht über Unrecht. Anna Maria schichte der proletarischen Frauenbewegung in Italien . Mozzoni. Anna Stulischoff. Die ersten größeren Lohnbewegungen der italienischen Arbeiterinnen. Von Dr. Robert Michels . Bericht der Aus der Berliner Beschwerdekommission für Arbeiterinnen. Von K. W. Bewegung. Feuilleton: Der Garten. Von Albert Gnußmann. Notizenteil: Autorisierte Ueberschung von Wilhelm Thal.( Schluß.) Weibliche Fabrifinspektoren. Socialistische Sociale Geſetzgebung, Frauenbewegung im Ausland. 10 Bi., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspoſt- Zeitungsliste Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer für 1903 unter Nr. 3189) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf., unter Kreuzband 85 Pf.

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Die Fastnachtsnummer des Wahren Jacob" ist socben erschienen. Sie wird in Inhalt und Ausstattung der Starnevalszeit gerecht. Das farbige Borderbild schildert den Fastnachtfestzug der Zollmajorität", während das Mit den sonstigen Maßnahmen des Ministers kann man im farbige Rüdbild Gruppen" Vom Internationalen Starneval" bringt. Ein großen und ganzen einverstanden sein. Wir wünschen aber dringend großes Bild Karneval" hat Hans G. Jenksch gezeichnet; viele Kleine Bilder eine Tarifreform, namentlich eine Personentarif fragen weiter dem Faschingscharakter der Nummer Rechnung, ebenso die Reform, bei der der Grundsay, jeden mit gleichem Maße zu messen, Gedichte Brinz Karneval" von Ernst Kreowski, Mastenfest"," Starneval", Agrarische Karnevals- Schnadahüpfln" und die Faschingsrede des Münchner zur Geltung gelangt. Billige Tarife find für unser Wirtschaftsleben meggermeisters a. D. Wurstler". In der Nummer wird sodann die Porträt besser als der schutzöllnerischte und agrarischte Zolltarif. Galerie Die Matler des Brolwuchers" durch die Wiedergabe der Bilder Unser Gepäcktarif ist völlig rückständig. Eine 100 Kilo schwere Graf Ballestrems und Graf Stolbergs fortgeführt. In zahlreichen Illu Person wird in der 2. Klasse billiger befördert als ein 100 Stilo ſtrationen und Tertbeiträgen wird auf politische Vorgänge in satirischer schweres Gepäckstück.( Heiterkeit.) Redner beklagt schließlich die Weise Bezug genommen. Besonders seien noch die Gedichte Landesschaut Aufhebung vieler Sonderzüge, die gerade den Unbemittelten zu gute in Reinwegnig" von Erich Mühsam ( illustriert)," Der gemachte Mann" von kommen und wünscht billige Vororttarife schon im Interesse der Rudolf Lavant , Mein Freund"," Das Ende" und" Epistel an den schlichten Mann" erwähnt. Der Preis der zwölf Seiten starken Nummer Lösung der Wohnungsfrage.( Beifall links.) ijt 10 f.

Minister Budde: Der Vorredner hat eine Anzahl Gesichtspunkte vorgetragen, die gewiß der Beherzigung wert find. Ich erkläre, daß ich einer Reform der Personentarife nicht abgeneigt bin. In der kurzen Zeit meiner Amtsführung war es mir aber nicht möglich, mich in das Studium dieser Frage zu vertiefen. Ich ver­fpreche aber, daß ich der Frage näher treten werde.( Beifall.) Präsident v. Kröcher schlägt nunmehr Vertagung der Sigung und die Weiterberatung des Eisenbahn- Etats in der morgigen Sizung vor.

Abg. v. Eyneru( natl.) fragt an, wann die Trierer Inter pellation auf die Tagesordnung komme

Präsident v. Kröcher: Um dem Drängen der Herren nachzugeben,

Haug, Landwirtschaftslehrer in Michelstadt i. D. Rentable Hühnerzucht. zweite erweiterte Auflage. Verlag von F. Rahmann in Michelstadt . Breis 50 f.

Dr. Ernst Lange. Die finanziellen Grundlagen der deutschen Unfall­Versicherung und ihre rationelle Umgestaltung. Berlin- Grunewald 1903. Verlag A. Troschel.

wald 1903. Berlag A. Troschel. Zacher. Arbeiter- Versicherung im Auslande. Heft 1a. Berlin - Grune

Socialdemokrat. Wahlverein

Frage, ob das Koalitionsrecht auch für die Eisenbahn- Arbeiter gilt. bin ich bereit die Verlefung der Interpellation morgen auf die f. d. 6. Berl. Reichstagswahlkreis.

Es bleibt also beim Vorschlag des Präsidenten. Nächste Sizung: Mittwoch 11 Uhr. Fortsetzung der heutigen Beratung. Schluß 4 Uhr.

Partei- Nachrichten.

Konservativer Verleumder.

Der Minister hat hier erklärt, daß er nicht daran dächte, die Tagesordnung zu fezen. Sie können dann aus dem Munde des Koalitionsfreiheit der Angestellten seiner Verwaltung anzutasten. Ich Staatssekretärs selbst hören, ob und wann er die Interpellation habe diesen Grundsatz mit großer Befriedigung gehört, wurde aller- beantworten will. dings enttäuscht durch die folgenden Erklärungen des Ministers, die nicht im vollen Einklang mit diesem Grundsatz standen. Der Minister hat weiter erklärt, daß er nicht im entferntesten beab­sichtigte, etwa die Eisenbahnarbeiter in ihrer politischen Gesinnung in irgend einer Weise zu beschränken. Nun kommt die praktische Seite der Frage. Wie weit soll das im§ 152 der Getverbe- Ordnung allen Arbeiter gewährleistete Koalitionsrecht, das wichtigste Recht, das die Arbeiter überhaupt besitzen, auch für die in dem großen Die konservative Leipziger Zeitung". Amtsblatt der königlich Eisenbahnbetriebe beschäftigten Arbeiter erlaubt sein? Grundsätzlich gilt das Koalitionsrecht auch für die Eisenbahnarbeiter. Der fächsischen Regierung, beschuldigt die in Krankenkassen- Verwaltungen Minister läßt diesen Grundsatz aber nur mit Ausnahme gelten. Er fizenden Parteigenossen einer Handlung, die durch§ 266 des Straf­hat erklärt, daß die Eisenbahnarbeiter dem Eisenbahnarbeiter- Ver- gesetzbuchs mit Ehrverlust bedroht ist und thut das mit dem Bewußtsein, bande, dessen Organ der Weckruf" ist und der seinen Siz in Ham- daß nicht die Spur einer Thatsache bekannt ist, die ihre Behauptungen burg hat, nicht angehören dürften. Dieser Verband wird seitens der rechtfertigt. Das Blatt behauptet, daß die Socialdemokratie bestrebt Eisenbahnverwaltung vollständig perhorresciert. Seinen Standpunkt sei, aus den Orts- Krankenkassen materielle Vorteile für ihre Partei­begründet der Minister damit, daß dieser Verband unter social- kaffe herauszuschlagen. demokratischer Leitung stände und der Eisenbahnverwaltung aus­drücklich den Krieg erklärt habe.

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Das könnte nur geschehen, indem die Kaffenbeamten und bewußt zum Nach­selbstverständlich nur die socialdemokratischen Der Minister hat uns Aeußerungen aus dent ,, Weckruf" vorteil, der von ihnen verwalteten Krankenkassen deren Gelder der getragen, die alles mehr sind als schön. Aber ich glaube, Ser Minister thäte gut, gegenüber Preßäußerungen nicht allzu focialdemokratischen Parteikasse zuführten., nervös zu sein.( Sehr richtig! links.) In der Arbeiterpresse Es ist bekannt, daß die preußifche Regierung im Sommer 1900. werden ja häufig traffe Ausdrücke gebraucht, über die man sich sehr zur selben Zeit, als der Regierungsrat Hoffmann seine Privat­felten befriedigend ausdrücken kann. Das sind aber Dinge von ansichten" über die Reform der Krankenversicherung veröffentlichte, ganz untergeordneter Bedeutung gegenüber der Frage: Haben die bei allen Behörden eine vertrauliche Umfrage über die Kaffenreform Eisenbahnarbeiter ein Koalitionsrecht oder nicht.( Zustimmung veranstaltete, in der auch die Frage enthalten war, ob bekannt Tinks.) Der Minister sagt, er wäre von dem äußersten Ich glaube ihm das geworden sei, daß Kaffengelder zu socialdemokratischen Partei­Wohlwollen für seine Arbeiter beseelt. Heute kommt es aber weniger darauf an, daß eine staatliche Ver- zwecken verwandt worden sind. Diese Privatansicht" der preußischen waltung ihren Arbeitern Wohlwollen angedeihen läßt, als darauf, Regierung hat nun nicht die geringste Unterstützung durch that­daß sie die strikteste Gerechtigkeit walten läßt.( Lebhafte Zustimmung fächliches Material gefunden; die Umfrage ist selbstverständlich in Tints.) Die Arbeiter wollen kein patriarchalisches Wohlwollen, diesem Punkte vollständig ergebnislos gewesen und deshalb ist auch sondern sie wollen Rechte.( Lebhaftes Bravo! lints. Großer Lärm in der Begründung der Novelle zum Krankenversicherungs- Geseze kein lints.) Wenn die Arbeiter zwischen Wohlwollen und Rechten Wort darüber enthalten. Wohl schlägt die Novelle im Hoffmannschen wählen haben, fo nehmen fie die Rechte. Die Sinne neue Bestimmungen vor, die das Eingriffsrecht der Behörden in industriellen Arbeiter, und das find die Eisenbahnarbeiter, nehmen die Rechte, die andren Betrieben verliehen worden sind, mit die Kassenverwaltung ganz unzulässig erweitern wollen, doch die Be­vollem Rechte auch für sich in Anspruch.( Sehr richtig! links.) So gründung begnügt sich mit einer allgemeinen Nedensart über die wird die Frage:" Haben die Eisenbahn- Arbeiter ein Roalitionsrecht Notwendigkeit des Schußes gegen Veruntreuungen. Dieser Schutz ist Nun liegt die Sache so, daß von einem Koalitionsrecht der viel weniger Veruntreuungen vor, wie bei Staatsbehörden, z. B. der Eisenbahnarbeiter nicht die Rede sein kann.( Sehr richtig! Post. Wenn die Regierung nur einen einzigen Fall erfahren hätte, Tints. Widerspruch rechts.) Der Minister erklärte, er habe der die Möglichkeit der Deutung zuließe, daß in der That die nichts dagegen, Went fich die Arbeiter zu Vereinen socialdemokratische Parteitasse aus Mitteln der Krankenkassen Vor­zusammenschließen. Aber doch nur zu Vereinen, die von der Ver- teile gehabt habe, sie hätte gewiß nicht gezögert, ihn zur Be­waltung approbiert sind.( Sehr gut! links. Unruhe rechts.) Wenn einem Arbeiter eine solche Frage gestellt wird, dann kann er sehr gründung des erweiterten Eingriffsrechts der Behörden in die Kassen­richtig sagen, daß er überhaupt tein Stoalitionsrecht hat.( Zustimmung verwaltung zu benügen. Den guten Willen dazu hat sie durch ihre lints.) Darin liegt ja gerade das Wesentliche des Koalitionsrechtes, Umfrage bewiesen. Dennoch scheut sich ein aus öffentlichen Mitteln erhaltenes daß der Arbeiter wählen kann, welcher Organisation er beitreten will( Sehr gut! links), um seine beruflichen Interessen zu vertreten. Blatt amtlichen Charakters nicht, das, was die preußische Regierung Ich wünschte, daß die Eisenbahn- Verwaltung diese Frage einmal schamhaft wenigstens in die Form einer vertraulichen Umfrage bei losgelöst von dem politischen Vorurteil gegen die Socialdemokratie den Polizeibehörden fleidete, öffentlich zu behaupten und zwar jetzt, betrachten möge. Die Eisenbahn- Verivaltung hat ein Interesse daran, einen Stamm von Arbeitern zu haben, die innerlich zufrieden wo auch ihm bekannt sein muß, daß der ganze Apparat der find.( Rufe rechts: Socialdemokratie!) Löfen auch Sie( nach rechts) preußischen Polizeibehörden keinen Beweis herbeizuschaffen ver­sich einmal auf eine Viertelstunde von Ihrem Vorurteil los. Die mochte. Und das beschwert sich täglich über Mißbrauch der Preß­Socialdemokratie ist doch einmal vorhanden und sie können sie nicht freiheit und rohen Ton in der Presse. Und das zetert, wenn ein­ans der Welt schaffen. Unter den 365 000 im Eisenbahndienste be- mal ein socialdemokratischer Redakteur bei der Kritik öffentlicher schäftigten Personen sind Zehntausende, die sich zur Socialdemokratie Mißstände einer falschen Information zum Opfer fällt. rechnen.( Lebhafter Widerspruch rechts. Zustimmung links.) Sehen Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Todes- Anzeige.

Am 21. Februar verstarb nach langem Leiden unser Parteigenoffe, der Mechaniker 246/12

Wilhelm Möricke,

Stargarderstr. 63.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Mittwoch, den 25. Februar, nachm. 4 Uhr, von der Leichenhalle des Gethse­mane- Kirchhofes( Nieder Schön­hausen) aus statt.

Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Vorstand.

Socialdemokrat. Wahlverein

Heute wurde uns ein zweiter 84/20 Sohn geboren.

Berlin W., 23. Februar 1903. Dr. Wegscheider und Frau.

Deutscher Metallarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin. Nachruf!

Den Kollegen zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Maschinen­former

Hermann Reuter

gestorben ist.

Ehre seinem Andenken! 112/12 Die Ortsverwaltung.

f. d. 6. Berl. Reichstags- Wahlkreis. Vorwärts- Buchhandlung

Todes- Anzeige.

Am 23. Februar verstarb plöblich unser langjähriges Mitglied, der Restaurateur

216/11

Friedrich Behrens,

Chorinerstr. 7. Ehre seinem Andenken!

am

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 26. d. M., nach­mittags 4 Ühr, von der Leichen­halle des Zions Kirchhofes in Nieder- Schönhausen aus statt. Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Vorstand.

Todes- Anzeige.

Am 23. d. M. endete ein sanfter Tod die Leiden unsres lieben Mannes, Vaters, Schwieger­und Großvaters, des Restaurateurs

oder nicht?" zu einer wichtigen Frage von socialpolitischer Bedeutung. jetzt schon ausreichend vorhanden; bei Krankenkassen kommen ſicher Friedrich Behrens,

Sie( nach rechts) sich doch einmal bei den Reichstagswahlen die

Resultate der Wahlen an. Der Minister sagte, ohne eine strenge Zu 14 Tagen Gefängnis wurde in Danzig der Parteigenosse Disciplin würden wir den allerschlimmsten Zeiten entgegengehen. Hahn verurteilt. Er soll in Beziehung auf dortige Polizeibeamte

Chorinerstraße 7.

Dies zeigt, um Beileid bittend, im Namen der trauernden Hinter­bliebenen an

am

Witwe Lina Behrens. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 26. d. Mts., nachmittags 4 Uhr, vont der Leichenhalle des Zions- Kirchhofes in Nieder- Schönhausen aus statt.

Allen Freunden und Bekannten zur traurigen Nachricht, daß am Montagmorgen 6 Uhr mein lieber Mann, der Restaurateur

Gustav Fromm Fruchtstr. 26, im 33. Lebensjahre verschieden ist. 21196 Die tieftrauernde Gattin. Die Beerdigung findet Donners­tagnachmittag 4 Uhr, von der Balle des Georgen Kirchhofs, Landsberger Allee aus statt.

SW., Lindenstrasse 69.

Touristen­und Radfahrerkarten, Stadtpläne!

Stadtpläne von Berlin von 30 Pf. bis 1 M. Stadtpläne von Berlin mit jämt­lichen Vororten b. 50 Bj. bis 3 M. Umgebungskarten von Berlin , 85, 132 und 500 Meilen um Berlin , mit Entfernungsangaben von Ort zu Drt, foloriert, von 50 Pf. bis 5., auch für Rad­fahrer benutzbar. Radfahrerpläne von Berlin mit Angabe der Art des Straßen pflasters, der für Radjahrer ver botenen Straßen 2c. 50 Pf. Radfahrerkarten von Berlin und weiterer Umgebung( von Joachimsthal bis Jüterbog , von Genthin bis Frankfurt a. D.) auf Leinwand aufgezogen, in Karton 1,75 M. Radfahrerkarten von Deutschland und angrenzenden Ländern, mit Angabe der Beschaffenheit der Bege, Entfernungen der ein. zelnen Orte unter sich, Höhe über dent Meere, Steigungen 2c., fleinem Führer, aufgezogen, in Sarton, jede Sektion 1,50 M. Taschenwörterbücher, fleines For mat, praktisch für die Reise. Fran zösisch deutsch und deutsch - franzö fisch, englisch - deutsch und deutsch englisch, russisch- deutsch u. deutsch­ruffisch, italienisch- deutsch und deutsch - italienisch.

Jede Sprache statt 3 M. nur 1,50 M.

Dr. Schünemann, Specialarzt für Haut, Harn: und Frauenleiden, Seydelstr. 9. 12-13, 16-18, Sonnt. 9-11.