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Fortiffimo und Pianissimo kamen stimmungsvoll zum Ausdruck und| Geschäft mit 4000 m. versichert und zum Schein an seine Geliebte über deren Rechtmäßigkeit jeht die lage beim Ober- Verwaltungs­namentlich die vierstimmig vorgetragenen Lieder spendeten verkauft. Diese versicherte es für 8000 M. Als es brannte, war gar gericht schiebt. Mit der politischen Gemeinde war aber auch die dem Lehrer und Chormeister Bander, der das ungewöhnliche kein Vorrat da; man hatte alles beiseite geschafft. Kirchengemeinde aufgefordert worden, 500 M. zum Schulbau bei­

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Wert der Einschulung und Leitung übernommen hatte, das beste Einbrecher statteten in der Nacht zum 28. Februar dem Bureau zusteuern. Als auch diese sich weigerte, schritt die Regierung kurz Lob. Der Ueberschuß aus dem Konzert, das am nächsten Sonntag des Vereins deutscher Schuhmacher in der Waßmannstr. 10 einen entschlossen zur Pfändung der ganzen Gemeinde. mittag 12 Uhr wiederholt wird, konunt einem wohlthätigen Zweck Besuch ab. Sie erbrachen den Münz- Gasmesser und den Schreib- erschien ein Vollziehungsbeamter und pfändete bei jedem Einwohner zu gute; es ist für den Verein Kinderhort der Prenzlauer- und tisch. Erbeutet haben sie etwa 8 M. aus dem Schreibtische, ca. 4 M. Sachen in der Werthöhe des auf ihn entfallenden Betrages, hier den Schönhauser Vorstadt beſtimmt. Dieſer Umstand hat wohl dazu aus dem Münz- Gasmesser, für 3-4 M. Bostwertzeichen, 200 Cigarren Hausrat, dort eine Ziege, Hühner usw., wobei es mitunter zu den beigetragen, daß das Auditorium überaus gemischt war; in der und ein Paar fast noch neue Stiefel. Das Mitgliedsbuch sowie feltſamſten Auftritten kam. Währenddem aber hatte der Gemeinde­Hofloge zeigte sich der Kultusminister neben Wirklichen Geheimräten Lokal- und Arbeitslosenkarte Nr. 14 851, auf den Namen Friedrich vertreter Ludwig das besagte neue Schulgrundstück an die Kreditbank und einfachen Stadträten, Ränge und Manege aber waren vom Weber lautend, sowie die Invaliditätskarte desselben ist ebenfalls in Letschin   verpfändet, und diese machte nun ebenfalls an die Ge= Die Gemeinde- Ver­geber so dicht gefüllt, daß selbst der Rand der Manege als Sipplas damit getrieben wird. " besten und beſſeren" Publikum wie von den Eltern der Konzert- mitgenommen worden, worauf man achten wolle, falls Mißbrauch meinde eine Forderung von 6300 M. geltend. tretung verweigerte auch hier die Zahlung, indem sie sich auf die vor­in Anspruch genommen werden mußte. erwähnte Klausel in dem Kaufkontrakt berief, wonach das Grundstück Von der Zählung der leerstehenden Wohnungen Berlins  , die Schulfnabe aus Hohen- Neuendorf  , der Sohn des dortigen Maurer: Mark zum Schulbau zu zahlen brauche. Es kam zur Klage vor dem Aus einem Eisenbahnzug stürzte auf der Fahrt nach Berlin   ein nur dann als gekauft galt, wenn die Gemeinde nicht mehr wie 6000 am 1. Januar 1903 erneut vorgenommen worden ist, wird jetzt vom meisters Werner. In einem Abteil befanden sich mehrere Knaben aus Landgericht in Frankfurt   a. D., und dieses entschied zu Gunsten städtischen Statistischen Amt ein vorläufiges Ergebnis mitgeteilt. den nördlichen Vororten, die in Berlin   die Schule besuchen. Plöblich der Gemeinde. Der Zustand in dem Dorfe läßt nun an Ver­Schon im Jahre 1901 hatte sich in Berlin   wieder eine Versprang die Thür auf und der genannte Knabe fiel aus dem Wagen wirrung nichts zu wünschen übrig. Während der Kauf des Schul­mehrung der leerstehenden Wohnungen bemerkbar gemacht. Das auf den Bahndamm, wo er ohumächtig liegen blieb. Er wurde von grundstücks gerichtlich als ungültig erklärt ist, läßt die Regierung Jahr 1902 hat nun eine weitere und erhebliche Vermehrung gebracht, Spaziergängern aufgehoben und nach Hermsdorf gebracht, von wo lustig weiter pfänden, um die Gelder für dasselbe Grundstück und so daß von den Wohnungen ohne Gewerberäume am 1. Januar 1903 die Eltern ihn später abholten; der Knabe ist jetzt erkrankt. bereits wieder 4514 Wohnungen leerstanden. Das ist viel, ver­den darauf zu errichtenden Neubau einzutreiben. In der That ein glichen mit den Zählungsergebnissen vom 1. Januar 1902 und 1901 u. Burgel beschäftigter Dachdecker von dem Dache des Neubaues Instanzen noch aussteht, so darf man gespannt sein, wie lange sich Abgestürzt ist gestern nachmittag ein bei der Firma Plath Instiges Gebahren. Da die endgültige Entscheidung der höheren ( 22584 beziv. 1761 leerstehende Wohnungen dieser Art), vielleicht auch Badensche Straße 19. Beim Löcherbohren für die Leiterhaken be- die Errichtung des so notwendigen Schulbaues noch hinzögern wird. noch von 1900( 3230), aber wenig gegenüber dem Ergebnis von schäftigt, muß der Aermite wohl das Gleichgewicht verloren haben 1899( 8446). Bei den kleinsten Wohnungen ist seit 1901 und so stürzte er, nachdem er auf das Schutzdach aufgeschlagen, in Friedrichsfelde  . Der Gesamtetat unsrer Gemeinde balanciert in die Zahl der leerstehenden am stärksten gestiegen. Am 1. Januar die Tiefe, wo er mit gebrochenem Schädel liegen blieb. Der herbei-/ Einnahme und Ausgabe mit 270 600 m. gegen 230 550 M. im Vor­1901, 1902, 1903 standen leer von den Wohnungen ohne( heiz­beträgt 912,79 M.( im Vorjahre bares) Zimmer 7, 12, 14 Wohnungen, von denen mit einem Zimmer gerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. 370 796,67 M.), die Schuldenlast 405 345 M.( im Vorjahre 519, 761, 1000, mit zwei 288, 533, 1227, ferner mit drei Zimmern Eine neue Kuppelei- Affaire beschäftigt die Gerichts- und Polizei- 320 810 m.). Es werden erhoben im folgenden Jahr: Zur Staats­162, 357,857, mit vier 155, 245, 424, weiter mit fünf 206, 203 behörde. Die unverehelichte Marie Bredow wurde in Untersuchungs- einkommensteuer 120 Proz. inkl. Kreissteuer, zur Grundsteuer 296  , mit fechs 136, 182, 221, mit mehr als sechs Zimmern 284, haft genommen, weil dieselbe, wie durch die bisherigen Ermittelungen 240 Proz, zur Gebäudesteuer 240 Proz., zur Gewerbesteuer 284, 350 Wohnungen.  ( Außer Betracht bleiben 4, 7, 125 festgestellt ist, in ihrer Wohnung am Schiffbauerdamm 34 schul- 180 Broz. Einen wesentlich höheren Ansaß haben erfahren Wohnungen ohne Angabe der Zimmerzahl.) Am zahlreichsten sind pflichtige Mädchen Herren zu unjittlichen Zivecken zugeführt hat. In die Einkommensteuer und Gerbäudesteuer. In der Ausgabe die leerstehenden Wohnungen in den äußeren Stadtteilen, in denen ihrem aufs eleganteste ausgestatteten, aus fünf Zimmern bestehenden stehen Titel Gemeindehaus und Grundbesitz 6011,85 m.( 7197,90), neue Straßen entstanden sind, so im Königsviertel( 540 leer- Quartier empfing die Bredow, die schon mehrfach vorbestraft ist, Schulverwaltung 103 012,50 M.( 86 954,99), Armenverwaltung stehende Wohnungen) und im östlichen Teil des Stralauer Viertels zahlungsfähige Herren, mit denen sie fortgesezt in Verbindung stand. 14 811,25 M.( 13 547,25), Straßenpflasterung, Beleuchtung, Reini­( 501), auch auf dem Wedding  ( 448) und im westlichen. Teil die Bekanntschaft ihrer Opfer machte die Bredow, indem sie vor den gung usw. 55 433 M.( 41 895), Feuerlöschwesen 9448 M.( 4156). Moabits.( 400). 2ie stark allerdings an diesen Zahlen die noch gar Schulen junge Mädchen ansprach und sie unter allerlei Vorwänden Die für unsren Ort so nötige Kanalisation wird im Etat mit keinem nicht bezogenen Neubauten beteiligt sind, ist aus der vorläufigen in ihr Haus locte. Dort haben u. a. die 13 Jahre alten Mädchen Wort erwähnt. Die Gemeindevertretung hat beschlossen, vom Mitteilung des Statistischen Amtes noch nicht zu ersehen. Karreck und Giefing längere Zeit verkehrt. Beide sind nach ihren 1. April d. J. die Fleischbeschau in Gemeinderegie zu übernehmen, Angaben mit einem Dr. jur. P. und einem cand. chem. St. soivohl auch will fie ein polizeiliches Schlachthaus errichten. Bemerkenswert in wie außerhalb des Bredowvschen Quartiers zusammengekommen. ist, daß in den Kreis der dem Untersuchungszwange unterworfenen Während K. ſeine Bekanntschaft mit den Kindern zugiebt, stellt Dr. P. Schlachttiere auch gleich Hunde mit einbezogen sind. bisher jeden Verkehr mit denselben in Abrede.

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Die Ursache der Fahrstuhl- Unglücksfälle. Man schreibt uns: In der Gerichtszeitung des Vorwärts"( Nr. 44) ist ein Urteil der In der Gerichtszeitung des Vorwärts"( Nr. 44) ist ein Urteil der Straffammer enthalten, nach welchem mehrere Personen einen Fahr­stuhl fahrlässig geführt haben sollen. Das Unglück selbst aber war, Eine Gasolin- Explosion richtete Sonntagabend 5 Uhr auf dem wie gewöhnlich, durch den alten von der Polizei geduldeten Non­Feuerbericht. Ueber ein Dußend Brände hatte die Wehr in den struktionsfehler des Fahrstuhls herbeigeführt, der sich in Be- lebten 24 Stunden zu beseitigen. Sonntagnachmittag wurde sie Bahnhofe Rahnsdorf eine arge Verwüstung an. Als der zur wegung sehen konnte, ohne daß die Fahrstuhlthür vorher geschlossen nach der Leipzigerstraße 115/116   gerufen, weil hier durch die Erleuchtung des Bahnhofs dienende Gasolinapparat in Thätigkeit ist. Dieſelben lebensgefährlichen Einrichtungen haben alle Fahrstühle, Explosion eines Metallbehälters ein Brand entstanden war, der aber gesetzt werden sollte, explodierte einer der Ballons und in einem 3. B. in unsren großen Warenhäusern. Es ist nur zu verwundern, noch im Entstehen unterdrückt werden konnte. Längere Zeit hatte die Augenblick stand der ganze östliche Teil des Bahnhofes in Flammen. daß den Führern nicht viel öfter der Kopf durch diese schönen Kon- Wehr aber in der Mühlenstraße 49 zu thun, wo auf einem Boden Fensterscheiben, Eisengitter und Mauerwerk barsten und die Stich­struktionen abgefahren wird. Die Polizeiverordnung über Einrichtung Feuer ausgekommen war, das bei Ankunft des ersten Löschzuges schon flammen loderten zu beiden Seiten des Perrons empor. Leider ist der Aufzüge vom 24. September 1898 enthält zivar cinen 8 8, in eine größere Ausdehnung erlangt hatte. Betten, Gardinen, dem es ausdrücklich heißt:" Die Fortbewegung des Fahrkorbes darf Kleidungsstücke gingen gegen Abend in der Friedrichstraße 76 in einer bei dieſem Unglück auch ein Menschenleben gefährdet worden; der nicht eher erfolgen tönnen, als bis die Thür nach dem Fahrschacht Wohnung in Flammen auf, während in der Prenzlauerstraße 33 Bahnwärter Körpa aus Klein- Schönebeck erlitt lebensgefährliche wiederum geschlossen ist". Aber diese Anordnung bezieht sich nur Möbel und Wäschestücke durch Feuer beschädigt wurden. Nach der Brandwunden und mußte nach dem Krankenhause in Wilhelmshagen auf Lastenaufzüge, für Personenaufzüge wird sie nicht gehandhabt, Pallisadenstraße 16 wurde die Wehr vorher gerufen, weil hier durch gebracht werden. Da weitere Explosionen befürchtet wurden, mußte und da es sich um eine Verordnung gegen Unternehmer handelt, so Selbstentzündung von Preßkohlen ein Brand entstanden war. In der Verkehr der Züge während dreier Stunden unterbrochen werden; ist die Handhabung doch eine andre, als wenn es sich um Streifpoften folge mehrmaliger Meldung wurde ein größeres Löschaufgebot nach erheblichen Schaden erlitten die im Gepäckraum lagernden Stüde   wie handelt. Aufgabe der Organisation der Handels- und Transport- der Oranienstraße 156 gerufen. Es handelte sich indes lediglich um Reisegepäck, Fahrräder usw. Das Feuer wurde von den telephonisch arbeiter sollte es fein, die Ausdehnung jener Polizeivorschrift für blinden Lärm", weshalb die Züge ohne weiteres wieder abrücken herbeigerufenen Feuerwehren aus Rahnsdorf  , Friedrichshagen   und Personen Fahrstühle mit aller Energie zu fordern, besonders konnten. In der Lübeckerstraße 51 mußte in der Nacht zum Klein- Schönebeck gelöscht; der Bahnhof blieb während der Nacht auf die Abänderung der vorhandenen Fahrstühle zu bringen und, Montag ein Feuer beseitigt werden, das in einer Schuhmacher fast völlig dunkel und konnte nur notdürftig durch Petroleumlampen ähnlich wie aus dem Bäckereigewerbe, aus allen großen Geschäften, werkstatt ausgekommen war. Körbe und Kleidungsstücke waren in to Fahrstühle sich fortbewegen können ohne vorherigen Schluß der der Muskauerstraße 4 auf einem Hängeboden in Brand geraten, und Pechfackeln erleuchtet werden. Thüren, so lange öffentlich zu berichten, bis dieser lebensgefährliche dessen Ablöschung jedoch in kurzer Zeit erfolgen konnte. Außerdem Zustand beseitigt ist. hatte die Wehr im Laufe des Sonntags noch von einigen andern Eine öffentliche Versammlung der Blumen, Blätter, Palmen: Orten Alarmierungen zu verzeichnen, doch handelte es sich in diesen und Feder- Arbeiter und Arbeiterinnen findet am Mittwoch, den Fällen um Brände, die ein sonderliches Eingreifen der Wehr nicht 4 d. M., abends 8 Uhr, in den Arminhallen, Stommandantenſtr. 20, statt. Der Vorsitzende der General- Kommission wird referieren über: wodurch erforderten. T erringt die Arbeiterschaft sich auskömmliche Existenz Zeugen gesucht. Die Personen, welche am Sonnabend, den und Geistesfreiheit?" Centralverein der Bureau- Angestellten Deutschlands  ( Mitglied. 21. Februar, in der achten Abendstunde dem Auftritt beigewohnt Heute abend 9 Uhr bei Günzel, Rosenthalerstr. 57: Mits haben, der sich in der Manteuffelstraße zwischen einem Polizei- schaft Berlin  ). lieutenant und einem Kutscher und dessen weiblicher Begleitung ab- glieder- Bersammlung. Vortrag über: Die Arbeiterschutz- Gesetzgebung und gespielt, werden gebeten, fich Sorauerstr. 28, Hof, Quergebäude imbie Bureau- Angestellten". Gäste willkommen. Keller bei Frau Gafirowska zu melden. Eine neue Eingabe um Freigabe der Karwoche mit Ausnahme Die Personen, welche an der Ecke der Prenzlauer Allee und des Karfreitags   sowie des Ostersonntage für Darbietungen, Friedenstraße am Sonnabend, den 21. Februar, morgens gegen 7 Uhr, musikalische und Gesangsvorträge ernsten Inhalts hat der Verein gesehen haben, wie eine Frau von einem Wagen der Straßenbahn Berliner   Bariété- und Konzerthaus- Besizer an herabstürzte, werden gebeten, sich bei Boſſe, Friedrichsfelderstr. 38, das Polizeipräsidium gerichtet. Der Schutzverband der bereinigten vorn III, zu melden. Berliner   gastwirtschaftlichen Verbände hat die Petition mit­unterzeichnet.

Franz Gesenius, Direktor des Berliner   Pfandbriefamtes, Ge­ heimer Rat   und Stadtältester von Berlin, ist am Montag im 81. Lebensjahre nach kurzem Krantenlager gestorben. Gesenius ist am 5. November 1822 zu Halle a. S. geboren, studierte dort und in Berlin  , wurde hier Stadtrichter und am 30. Mai 1861 Stadtrat. Am 24. April 1873 wurde er beim Ausscheiden aus seinem Amte Stadtältester und bald darauf Direktor des Pfandbriefamtes der Stadt Berlin  , das in den letzten Jahren einen großen Umfang

erreicht hat.

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Der ehemalige Rechtsanwalt Gustav Flatow  , der zur Zeit die ihm zudittierte Gefängnisstrafe von 1 Jahr 3 Monaten verbüßt und im nächsten Monat seine Schuld gefühnt haben würde, hatte sich gestern auf eine Nachtragsanflage wegen Untreue zu verantworten. Der Angeklagte, der jetzt den Eindruck eines recht franken Mannes macht, war seiner Zeit geständig, in schwerer Notlage aus den ihm zu bestimmten Zwecken übergebenen Geldern Ausgaben persönlicher Ratur gemacht zu haben. Nachträglich war nun noch ein solcher Fall zur Anzeige gekommen. Ein Mandant hatte ihm 820 M. behufs Hinterlegung überfandt und der Angeklagte hatte hiervon nur 200 M. bestimmungsgemäß verwendet, das übrige aber zur Begleichung dringender persönlicher Verbindlichkeiten benutzt. Er war auch in diesem Fall voll geständig und wurde zufäßlich zu einem Monat Gefängnis verurteilt.

Aus den Nachbarorten.

Gerichts- Zeitung.

Einen hartnäckigen Kampf gegen alle möglichen Behörden führt der Kaufmann May Dziedzi och, der gestern wegen Hausfriedens­bruchs, Widerstandes, Bedrohung, Beamtenbeleidigung usw. vor der ersten Straffammer stand. Er ist bereits mehrfach mit verschiedenen beamteten Personen, Richtern, Staatsanwälten u. a. in Konflikt ge= Die Rigdorfer Baudeputation beschäftigte sich in ihrer letzten kommen und verbüßt zur Zeit eine aus solchem Grunde ihm auferlegte Sigung mit der Frage der Ausgestaltung des Submissions Gefängnisstrafe in Plößensee. Er macht einen anständigen, aber sehr wesen 3. Man kam zu dem Resultat, daß es das zweckmäßigste sei, verbissenen Eindruck und aus seinen ganz klaren und logischen Aus­das Verfahren beizubehalten, das in der Regel bisher von der Baus führungen flingt der Groll über angeblich allenthalben und nament­deputation bei Vergebung städtischer Arbeiten und Lieferungen geübt lich von Behörden ihm zugefügtes Unrecht heraus. Er lebt von seiner worden ist. Dies ging dahin, städtische Arbeiten und Lieferungen Ehefrau getrennt und liegt mit ihr in Scheidung. Wie er behauptet, hat öffentlich auszuschreiben und den Zuschlag an den Mindestfordernden er einen der Ehe entsproffenen Jungen bei einer Schwester in Ratibor  zu erteilen, sobald das Angebot nebst Proben usw. den Bedingungen in Pflege gegeben, von dort soll die Mutter den Knaben listiger Weise entspricht und der Bewerber nach allen Richtungen hin als zuverlässig weggelodt und ihn zu sich nach Berlin   genommen haben. Sie ſelbſt erscheint; jedoch werden bei geringen Preisunterschieden in Riydorf fand Beschäftigung und Unterkommen bei dem Droguisten Reichel. ansässige Bewerber bevorzugt. Der Vorschlag, den Zuschlag dem Be- Der Angeklagte wollte sich diese Wendung der Dinge nicht gefallen werber zu erteilen, dessen Angebot dem Mittel aus allen Angeboten lassen und feste alle Mittel in Bewegung, um den Knaben wieder am nächsten kommt, wurde verworfen. Es wurde u. a. dagegen geltend in seine Geivalt zu bringen, es gelang ihm aber nicht. Schließlich, gemacht, daß bei Befolgung dieses Vorschlags beispielsweise der Bau als er festgestellt hatte, daß der Junge sich bei der Mutter befand, Bon einem Raubmordversuch wird aus dem Vorort Neu- des Kaiser Friedrich- Realgymnasiums, der auf 265 779 W. zu stehen wandte er sich an die Polizei, erhielt aber von dem zuständigen Weißensee gemeldet. Dort wohnt im Hause Sedanstraße 53 in fam, um 18 446 2. teurer geworden wäre. Abgelehnt wurde auch Polizeilieutenant die Auskunft, daß sich die Polizei in solche Privat­Aus einer jedenfalls miß­Neu- Weißensee die 76jährige Rentnerin Witwe Josephson. Am ein weiterer Vorschlag, eine auf Rirdorfer Meister beschränkte Unter- angelegenheiten nicht einmischen könne. Sonnabendabend 6 Uhr kam die verehelichte Anna Radon, geb. nehmerliste zu führen und auf Grund derselben die städtischen Ar- verständlich aufgefaßten Aeußerung des Polizeilieutenants will der Stuck, Lehderstr. 27 zu Neu- Weißensee wohnhaft, mit der Bitte zu beiten und Lieferungen im engeren Submissionsverfahren zu ver- Angeklagte herausgelesen haben, daß niemand etwas dagegen haben Frau Josephson, ihr eine Stellung zu besorgen, mit Rücksicht darauf, dingen. Die Ablehnung dieses Vorschlags wurde damit begründet, könne, wenn er sein Kind sich mit Gewalt holte, und diesen Weg be­daß ihr eigner Vater, der Gärtnereiarbeiter auf dem jüdischen daß auch bei seiner Durchführung eine Verteuerung der Bauten ein- schritt er alsdann. Er kaufte sich einen Revolver und ging, mit Friedhof sei, der Frau Josephson, die täglich dort das Grab ihrer treten würde und daß die Unternehmer einzelner Gewerbe in Rigdorf diefem bewaffnet, in das R.sche Geschäft, wo er Lärm machte und sein Kind reklamierte. Er mußte energisch hinausgewiesen werden. Tochter, der Frau Salomonsti, besuche, nicht unbekannt sei. Die in zu geringer Zahl vertreten seien. Bittstellerin hielt sich eine Stunde in der Wohnung der alten Eine kratzbürstige Gemeinde. Seit ungefähr vier Jahren beab- Am 3. Juni ging er wieder dorthin und traf Frau R. an, von der er Dame auf; dann zeigte Frau Josephson der Radon ihre gesamten sichtigt die Gemeinde Neu- Langsow im Frankfurt  - Lebuser Streife gleichfalls energisch die Herausgabe des Kindes verlangte. Er ließ Wohnräume. Vor der Speisekammer löschte dabei die Radon plög  - ein neues Schulhaus zu bauen, jedoch ist diese löbliche Absicht infolge sich auch nicht abweisen, sondern zog den mit Plakpatronen geladenen Ich die Lampe aus, überfiel die nichtsahnende alte Frau, trattierte eines tragikomischen Gemeindekonfliktes bislang noch immer nicht zur Revolver und drohte, daß ein Unglück geschehen würde, wenn man sie mit Faustschlägen und würgte sie. Dann sperrte sie die Frau in Ausführung gekommen. Die Gemeinde wollte nämlich, daß die neue ihm das Kind nicht gäbe. Es blieb nichts andres übrig, als Polizei­die Speisekammer ein, begab sich in die Vorderräume der Wohnung Schule auf dem alten Grundstück errichtet werde, dem Ortsvorsteher beamte zu holen, die den gefährlichen Mann zur Wache abführten. Er hat über und räumte dort sämtliche Spinden und Kästen aus. Darüber ver- schien dies aber zu klein. Ein Verwandter von ihm, Namens Dort scheint es zu einem heftigen Auftritt gekommen zu sein, denn ging wieder eine Stunde, während der sich die alte Dame wieder Ludwig, der ebenfalls in der Gemeindevertretung sibt, erwarb deshalb der Angeklagte wurde schließlich in eine Belle geſtedt. einigermaßen erholte und die Speisekammer zu verlassen vermochte. ein andres Grundstück unter der Hand für 4500 M. und bot dieſes das Verhalten der Polizei sich beim Polizeipräsidium in zwei Eingaben lebhaft beschwert und die sofortige Suspension des Polizeilieutenants Mit einem häßlichen Schimpfwort fiel die Radon von neuem über die der Gemeinde als zum Schulbau besonders passend für 6300 M. zum und der beteiligten Schußleute verlangt. Die Eingaben enthalten Josephson her und schlug und würgte die alte Frau, bis sie be- Kauf an. Für ein solches Spekulationsgeschäft aber zeigten die finnungslos liegen blieb. Dann entfernte sich die Radon unter Mit- übrigen Gemeinderatsmitglieder nur wenig Verständnis, fie lehnten schwere Beleidigungen. Der Angeklagte behauptete darin, daß die nahme von verschiedenen Gegenständen, eines Teppichs, einer Palme, den Kauf ab. Seit dieser Zeit gab es ständigen Strach in dem Dorfe. Beamten kein Recht gehabt hätten, ihn zu sistieren und daß er eigent­einer Geldtasche und andrer noch nicht festgestellter Sachen. Erst Auf der einen Seite steht die Mehrheit der Gemeindevertreter, auflich befugt gewesen wäre, sie wie Straßenräuber über den Haufen um 12 Uhr in der Nacht kam Frau Josephson wieder zu sich; sie der andern die Dorfhonoratioren, zu denen sich in letzter Zeit auch der zu schießen. Man habe ihn auf der Wache in eine auf einem Abort verließ ihre Wohnung und rief um Hilfe. Der Verwalter Radestock Ortspfarrer gesellt hat. Die Folge war ein ewiges Hin und Her gelegene stinkige Zelle gesperrt und Nachts mit Zuhältern und Dirnen nahm sich der Ueberfallenen an und schlug Lärm. Der Kriminal- von Klagen und Beschwerden, vom Landrat zum Kreisausschuß, von zusammen im grünen Wagen nach dem Polizeipräsidium befördert, polizei, de sofort benachrichtigt wurde, gelang es, die Radon in ihrer der Regierung zum Bezirksausschuß und Ober- Verwaltungsgericht. obgleich er wiederholt Geld zur Bestellung einer Droschke angeboten Wohnung festzunehmen, wo sie sich zu Bette gelegt hatte. Die Inzwischen hatte die Regierung kategorisch den Bau des Schulhauses habe. Am nächsten Tage um halb 10 Uhr sei er dann ohne weiter 3 Verbrecherin wurde sofort der Frau Josephson gegenübergestellt, die auf einem neuen Grundstück angeordnet und dazu ebenfalls das entlassen worden. Er drohte damit, daß er sich an das Abgeordneten­fie erkannte und als Thäterin bezeichnete. Auch die geraubten Gegen- Ludwigsche Grundstück empfohlen. Dem Druck von oben folgend, be- haus und den Justizminister wenden werde usw. usw. auch Strafanzeigen gegen die Polizeibeamten wegen thätlicher Be­stände wurden beschlagnahmt und die Radon in Untersuchungshaft schloß denn auch die Gemeindevertretung, das besagte Grundstück zu leidigung, Freiheitsberaubung usw. gerichtet, die aber ohne Erfolg faufen, jedoch nur unter der Bedingung, daß die an sich nur arme geblieben find. Die ganze Art der Verteidigung des Angeklagten Zu der Brandstiftung in der Chauffeeftr. 95 wird gemeldet, daß Gemeinde zu dem ganzen Schulbau nicht mehr wie 6000 M. zu und der Inhalt seiner vielen neueren Eingaben an das Gericht ver­die Schankwirte Schwabe und Fuchs aus der Haft entlassen worden zahlen brauche, die übrigen Kosten solle die Regierung tragen. Letztere find. In Haft behalten wurden dagegen der 36jährige Cigarren- war damit einverstanden und der Kauf wurde abgeschlossen. Später anlaßten den Staatsanwalt zu dem Antrage, die Sache zu vertagen händler Paul Ochakki und seine Geliebte Anna Harth, die er für seine aber verlangte die Regierung, daß die Gemeinde anstatt der 6000 und durch Vernehmung ärztlicher Sachverständiger zunächst festzu­Stiefschwester im Hause ausgab. Die Kriminalpolizei fand in dem nunmehr 12 000 M. zahlen folle. Es folgte wieder eine Klage mit stellen, ob der Angeklagte geistig gesund ist. Der Gerichtshof ents Laden Ochakkis einen Centrumsbohrer und ein Beil, die mit Staub rechtskräftiger Abweisung der Gemeinde. Diese aber setzte sich sprach diesem Antrage. bedeckt waren und mit denen Ochakki die Wand des Schwabeschen energisch auf die Hinterbeine und ließ eine Aufforderung des Land- Wetter Prognose für Dienstag, den 3. März 1903. Etwas wärmer, teilweise aufflarend, vorwiegend trübe mit Negenfällen Lokals durchbrochen hatte. Der Verhaftete, der seit dem 1. Oktober rats, eine entsprechende Summe als Baurate in den Etat einzusehen, vorigen Jahres sein Geschäft in der Chauffeestr. 95 betrieb, hatte sein unbeachtet. Nunmehr verfügte der Landrat die Zwangsetatisierung, und lebhaften südwestlichen Winden.

genommen.

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Er hat dann