im größten Saale Amsterdams, dem Paleis van Boltsolyt, der un- Lebens den viele Jahrhunderte alten Riesenbau des Klerikalismus.) gefähr 4000 Personen faßt, ein Riesenmeeting ab zur Verbreitung des Wie die indische Krönungsfeier trotz all ihres Pompes das in Protestes gegen die Pläne der Regierung. seinen Fugen sich bereits lösende britische Empire nicht um so wird auch der " Wie„ Het Volt" vernimmt, wurden Sonnabend einige Miliz- einen Tag länger zu stützen vermag, Soldaten vom 4. Bataillon, 3. Compagnie, nach Hoorn verfekt, weil römische Jubiläumspomp das Leben der römischen Hierarchie nicht sie socialistische Propaganda betrieben. Die andern Compagnien um eine Stunde verlängern. Allerdings find es andre Mächte, die wurden beordert, strenge Aufsicht auszuüben. der verderblichen Herrschaft Roms ihr sicheres Ende bereiten. Die Der Generaldirektor der Post und Telegraphie( General- Post- politischen Mächte, der Kapitalismus , die Bourgeoisie haben im meister) hat eine Dienstorder erlassen an alle bei dem Post- und allgemeinen ihren Frieden mit Rom geschlossen. Mag die franTelegraphenwesen in Dienst Stehenden, worin in den augenblicklichen zösische Bourgeoisie in ihrer Mehrheit auch gegen die Anmaßungen schweren Zeitumständen alle Beamten ermahnt werden, mit dem des Klerus einen Kulturkampf fämpfen, in den andren Ländern ergrößten Eifer und vollkommener Treue ihre Pflicht zu thun nach den blickt man in der katholischen Kirche nur den willkommenen WaffenBefehlen ihrer Vorgesetzten. Sie sollen sich fernhalten von allen bruder gegen das um seine Emancipation kämpfende Proletariat. " Wühlereien". Die gestrige Kulturkampf- Debatte im preußischen Abgeordnetenhauſe beweist das. Ernstliche Erschütterung ihrer Machtstellung droht der Kirche deshalb mur vom Proletariat, das die Kirche als ge= fährlichen Hort der Reaktion bekämpft.
Also auch hier fürchtet man die Solidarität des Beamten personals mit den Kameraden aus der übrigen Arbeiterschaft!
,, Sollten Beamte oder kleinere Beamte," fährt der Erlaß fort, ,, bestehen, welche sich nicht fügen können, so wird ihnen an empfohlen, Entlassung aus dem Dienst nachzu suchen."
Eigentümlich scheint diese famose Dienstorder die Thatsache zu illustrieren, daß man seit einigen Tagen in Amsterdam z. B. beinahe teine Postboten mehr in Uniform sieht, sondern beinahe nur Aushilf"(?)- Personal ohne Uniform.
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Ein Zeitungsbericht sagt, daß der Prinz der Niederlande , der Prinzgemahl der Königin also, die Absicht habe, nächsten Freitag einer Versammlung des Vereins für Kriegswissenschaft beizuwohnen, wo ein Vortrag gehalten werden soll über Zusammenwirkung zwischen See- und Landmacht sowohl in Friedens- als Kriegszeit".
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„ Der Vorwärts" behauptet, das Koalitionsrecht der Eisens bahner sei durch die preußische Verfassung gewährleistet, weil es darin heißt: Alle Preußen haben das Recht, sich zu solchen Zweden, welche den Strafgesetzen nicht zuwiderlaufen, sich zu ver einigen." Das socialdemokratische Blatt verschweigt aber, daß es in der Verfassung weiter heißt: Die Ausübung dieses Rechtes werde insbesondere zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit durch ein Gesetz geregelt. Das ist nicht nur durch das preußische Vereinsgesez, sondern auch, was speciell die Vereinigung zum Behufe der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen betrifft, durch die Reichs- Gewerbe- Ordnung geschehen. Ausdrücklich aber ist in der Gewerbe- Ordnung(§ 2) bestimmt, daß dieses Gesetz keine Anwendung findet auf die Eisenbahn Unternehmungen. Da wir nicht annehmen können, daß der„ Vorivärts" aus Unkenntnis das Gegenteil behauptet, muß der Schluß gezogen werden, das socialdemokratische Blatt beabsichtige die Eisenbahner mit Vorbedacht falsch zu unterrichten, um ihnen weismachen zu können, daß sie in Bezug auf das ihnen angeblich verfassungsmäßig gewährleistete Recht„ vergewaltigt" werden."
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Vergebens versucht die ultramontane Presse das Papsttum mit Die Gewerbe- Ordnung bedeutetallerdings insofern eine Ausführung socialem Nimbus zu umkleiden, um den Jubiläumspomp auch den proletarischen Elementen verständlicher erscheinen zu lassen. Vergebens der preußischen Verfassung und des Vereinsrechtes, als sie für die ihr unter wisse Koalitionshandlungen Strafe stellt. Für die fiert z. B. die„ Kölnische Volfs- Zeitung" das Bapsttum als unterworfenen Arbeiter Koalitionsverbote aufhebt und gesociale Institution, preist sie den Papst als socialen und Friedens Arbeiter, der Gewerbe Ordnung nicht unterstehen, papft. Gerade die socialen Encycliken des Papstes beweisen findet Verfassung und Vereinsrecht in ihr keine Einschränkung den preußischen Erweiterung, es bleibt folglich bei die veraltet patriarchalischen Anschauungen des oder höchsten kirchlichen Würdenträgers und seiner Berater. Da, wo der Gesezen, die, weil sie teine Verbotsbestimmungen für EisenbahnKlerus am mächtigsten ist, wo der Einfluß des Papstes am weitesten arbeiter kennen, das allgemeine Grundrecht der Koalition ihnen ausreicht, ist das sociale Elend am größten: in Italien , Spanien und drücklich garantieren. Der§ 6 der Gewerbe- Ordnung nimmt u. a. Belgien . Und nicht minder unverdient ist der Titel des Friedens" die advokatorische und Notariats- Praris", sowie auch die Ausübung der Heilkunde" von ihrem Geltungsbereich aus. Nach der Bapstes. Wann hätte der Papst und die Kirche jemals energische Logit der„ Koni. Korresp." hätten danach auch die Bureauschreiber Stellung gegen den Krieg im allgemeinen und irgendwelche Kriege der Rechtsanwälte und die Aerzte kein Koalitionsrecht. im besonderen genommen?
Mag sich die Kirche noch einmal in all ihrem Glanze sonnen, die Tage ihrer Macht sind gezählt. Der Socialismus rückt un aufhaltsam vor.- die j
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Deutfches Reich.
Ein scheinbar offiziöser Bericht, der zu denken giebt.- Ueber die geheime Instruktion, die den Chefs der Eisenbahnstationen übergeben wurde, berichtet die Zeitung„ De Seingeber" auf Grund zuverlässiger Mitteilungen noch folgende Einzelheiten: In den Stationsgebäuden soll im Falle eines allgemeinen Streits in der Regel nur ein Zugang eröffnet sein, die übrigen sollen geschlossen und bewacht werden. Das Publikum soll mur zu den Wartesälen und Perrons zugelassen werden und nur soweit es mit für die betreffenden Züge gültigen Billets versehen ist. Berronkarten sollen nicht ausgegeben werden. Erst kurz vor Abgang der Züge soll das Publikum zu den Perrons zugelassen werden. Wer nicht mit dem Buge abfährt, für den sein Billet gilt, muß den Perron wieder verTassen. Der Stationschef soll mit der größten Strenge gegen Zufammenrottungen von Eisenbahnangestellten oder andren Personen des Zolltarifs und machte dabei eine Mitteilung, von der er selbst
auf den Stationen und den daran grenzenden Gebieten vorgehen und sie, wenn nötig, mit Hilfe von Militär und Polizei auseinandertreiben.
Die Organisation der Milizsoldaten. Am Sonntag wurde zu Haag im Abstinenzler- Café eine Abteilung des Verbandes der Milizen und Alt- Milizen gegründet. Der Saal war voll besetzt, trotzdem das ganze Lokal von Militär bewacht war, um die Milizsoldaten in Uniform vom Besuch der Versammlung abzuhalten. In den Vorstand der neuen Abteilung wurden Genosse Ter Laan und vier andre Parteigenoffen gewählt. Die neue Abteilung hat sich dem Lokalen Verteidigungskomitee angeschlossen.
Frankfurt a. M., 3. März. Der Frankf. 3tg." wird aus Amsterdam depeschiert: Die Staatseisenbahnen haben mehrere Arbeiter entlassen, die sich an der Agitation beteiligt haben. In Enschede erklärten sich die meisten Eisenbahnarbeiter für den Streit. Die hiesigen Cigarrenarbeiter werden nicht in den Streik eintreten, da sie sich nicht in die Politik
mischen wollen.(!)
Haag, 3. März.( W. T. B.) Heute vormittag hat in den Bureaus der Zweiten Kammer die Prüfung der drei mit dem letzten Ausstand der Eisenbahnangestellten zusammenhängenden Gesetzentwürfe begonnen. Die Bureaus wählten zu Referenten zivei Antirevolutionäre, einen Katholiken, einen Liberalen und einen Demokraten.
Bündler- Geheimnisse.
Am Montag veranstalteten die Bündler in Magdeburg ihre Parade für die Provinz Sachsen . Da gab es die üblichen Reden der Wangenheim und Hahn. Aber es gab noch einige Kleinigkeiten darüber hinaus. Herr v. Wangenheim sprach über die Vorbereitungen sagte, daß sie bisher Geheimnis gewesen sei:
Man hatte sich im Wirtschaftlichen Ausschuß so schön ge= einigt und zwar auf Säge von 6,50 M. und 6 M., leidlich hohe Viehzölle und annehmbare Zölle auf andre für uns wichtige Produkte. Auch die Regierung hatte dem zugestimmt. Allein die Arbeit war für den Papierforb; obwohl von der allerhöchsten Stelle erklärt worden war:„ Es wird schon gemacht werden", lagen wir nachher doch wieder drin in der Patsche. Die Parole war plöslich eine ganz andre geworden."
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Recht glaubwürdig ist dies neueste Geheimnis" des Herrn v. Wangenheim nicht, schon deshalb nicht, weil man weiß, daß der Kaiser sich überhaupt um die trockene Zollgeschichte nicht besonders gefümmert hat.
Herr v. Wangenheim hatte noch eine weitere„ Enthüllung". Ueber die fünftigen Handelsvertrags- Verhandlungen fagte er:
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Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" macht noch tollere Sprünge. Während der Eisenbahnminister selbst erklärt hatte, er denke nicht daran, das Koalitionsrecht seiner Arbeiter anzutasten, meint das Regierungsorgan:
" Die socialdemokratische Presse hat dafür ein um so unbeschränkteres Vereins- und Versammlungsrecht auf Grund der Artikel 29 und 30 der preußischen Verfassung verlangt. Dem steht aber das Recht und die Pflicht der Eisenbahnverwaltung gegenüber, für einen nach jeder Nichtung hin fortgesezt ungestörten Betrieb zu sorgen, zumal die Eisenbahnen nicht nur Verkehrsmittel sind, sondern auch eines der hervorragendsten und umfassendsten Landesberteidigungsmittel bilden. Sodann übt die Eisenbahnverwaltung durch die Bahn- und Stredenpolizei staatliche Hoheitsrechte aus. Es ist selbstverständlich, daß solche nicht in die Hände von Angestellten gelegt werden können, denen ein Koalitionsrecht gegen die Anordnungen ihrer Vorgesetzten zur Seite stünde. Da das Eisenbahnwefen der Gewerbe- Ordnung nicht untersteht, so hat die Eisenbahnverwaltung das unbeschränkte Recht und damit im Hinblick auf die beredten Erfahrungen andrer Staaten die Pflicht des Koalitionsverbotes."
Mit andren Worten: Jrgend ein Minister hat das Recht und die Pflicht", sich über Verfassung und Gesetz hinwegzusehen, wenn er das für zweckmäßig hält. Der Minister hat die absolute Gewalt, ohne nach Gesetzen zu fragen, zu thun, was er für gut hält: der Uebermensch als Eisenbahnminister, der Absolutismus des Reſſortchefs! Ein Minister, der das Koalitionsrecht verbietet, verlegt seinen auf die Verfassung abgelegten Diensteid.
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Augen rechts! In einem Leitartikel, der die Neueinteilung der preußischen Landtags- Wahlfreise befürwortet, tröstet die Freis. 3tg." " Wie ich aus zuverläſfigster Quelle weiß, sind die Viehzölle die Konservativen damit, daß auch sie dabei Mandate gewinnen als Kompenfationsobjekte an Rußland ausersehen. Bei den Getreidezöllen, die gebunden, sind keine Konzessionen möglich und könnten. Wenn Berlin 24 Abgeordnete erhält und diese auf 10 bis 12 Wahlkreise verteilt werden, so haben in einzelnen dieser Kreise an den Industriezöllen hat Rußland kein Interesse." Damit aber die viehzüchtenden Bauern durch diese unangenehmen die Konservativen Aussicht, die Mehrheit zu gewinnen, während sie Aussichten nicht etwa zu Vorwürfen gegen die Bündler veranlaßt jegt gänzlich leer ausgehen." Aehnlich verhalte es sich mit Teltowv= Beeskow , dessen beide Mandate voraussichtlich in diesem Jahre den werden könnten, erklärte der Bundesoberst weiter: " Man sagt Ihnen immer, wir thäten nichts für Euch. Das ist Konservativen verloren gehen werden". Was ihn diese zarte Nüdfalsch. Freifinnige und Socialdemokraten haben uns einfach versicht auf die Reaktionäre aufzwingt, verrät der Boltsmann mit den hindert, die Viehzölle zu binden, jetzt aber drehen sie den Worten:" Wenn freilich die Rechtsparteien wie bisher fortfahren, Spieß um und sagen: Seht, die Agrarier haben ihre Getreidezölle die freifinnige Volkspartei bei den Wahlen auch dort heftig zu beins Trockene gebracht und Euch kleine Bauern läßt man im Stich. fämpfen, wo eine starke socialdemokratische Partei im Hintergrunde Dieses Argunient wollen Sie sich für die Wahlen merken und steht, so können die Socialdemokraten in einzelnen Teilen von Berlin einen bestimmenden Einfluß auch auf die Landtagswahlen gewinnen." überall annageln."
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Leider bleibt dieses Argument aber dennoch richtig. Wenn, was he der große Eugen der so weit überwiegend socialdemokratischen Ein Socialdemokrat Bürgermeister von Kopenhagen . Wie zu allerdings wahrscheinlich ist, die Viehzölle in den Vertragsverhand- Bevölkerung Berlins auch nur einen focialdemokratischen Landtagserwarten war, ist unser Parteigenoffe J. Jensen, der Vorsitzende Lungen in erster Linie als Handelsobjekt benutzt werden, so ist das Abgeordneten zugesteht, winselt er lieber die Reaktion an:" Augen des Gesamtverbandes der Gewerkschaften Dänemarks , am Montag die Schuld derjenigen, die den Zolltarif durchgeführt haben. Selbst rechts! Richtert Euch!" zum Finanzbürgermeister Kopenhagens gewählt worden. Die Wahl die Regierung hätte sich gern auf eine Bindung der Viehzölle einWahlvorbereitungen. erfolgte, wie uns ein Telegramm meldet, mit 19 gegen 15 Stimmen. gelassen, wenn die Agrarier dafür die Bindung der Getreidezölle Aber die Agrarier sorgten zunächst für ihr Korn München . Es wird uns vom 2. März berichtet: Damit ist ein Mann an die Spitze der Verwaltung der dänischen zugelassen hätten. Die Münchener Parteigenossen haben in einer öffentlichen BerHauptstadt berufen worden, der früher Malergeselle war, also und für die Verteuerung der Futtermittel, so aus der Arbeiterschaft hervorgegangen ist, und nun seit Jahren als daß dann eine Bindung der Viehzölle allerdings ganz aus- fammlung die Kandidaten für die beiden Wahlkreise aufgestellt. In München I wird Genosse Georg Birk , in München II Genosse b. Vollmar wieder kandidieren. oberster Leiter der Gewerkschaften sowie als socialdemokratischer geschlossen war. Follethings- Abgeordneter für die Interessen der Arbeiterschaft kämpft. Die bürgerlichen Parteien haben zu den Wahlen bisher noch Mißbrauch der Berufsgenossenschaften zu politischen Zweden beDie Arbeiter Kopenhagens haben dieses Ereignis durch einen Fadel- treibt Baumeister Felisch, konservativer Landtags- Abgeordneter, nicht offiziell Stellung genommen. Liberale Blätter berichten, zug gefeiert, der sich vom Rathaus aus über Vestre Boulevard nach tonservativer Reichstags- Kandidat und Vorsitzender des Vorstandes daß die Liberalen aller Schattierungen einschließlich der National" Socialdemokratens" Gebäude in der Norre Farimagsgade bewegte der Nordöstlichen Baugewerks- Berufsgenossenschaft. Uns liegt ein socialen in München I fich auf die Standidatur des Profeffor und von dort nach dem alten Volkshause in der Nömersgade. Das gedrucktes Cirkular vor, an dessen Spize sich der Vermerk Dr. 20 geeinigt" haben. Die liberale" Augsburger Abendbefindet:„ Nordöstliche Baugewerks- Berufsgenossenschaft". Die Auf- zeitung" bezeichnet diese Kandidatur jedoch als eine wenig glückliche. Haus war illuminiert, ebenso die drei andern Voltshäuser am schrift des" Cirkulars lautet:„ Ein wichtiger Hinweis zur Dr. Lok befize nicht diejenigen Eigenschaften, die nötig sind, um Jagtvej, Klövermarksvej und Enghavevej. besonderen Beachtung". Was aber sagt das Cirkular? gewählt zu werden; er sei Norddeutscher, was bei vielen Wählern Zunächst klagt es, daß durch die vom Reichstage und von den Re- schon ein Stein des Anstoßes sei. Außerdem ist Logz vor einigen gierungen im Jahre 1900 beschlossene Erhöhung des Reservefonds Monaten bekanntlich mit ziemlichem Geräusch aus dem liberalen der gewerblichen Berufsgenossenschaften für die Mitglieder der Berufs- Verein ausgetreten. Bei der letzten Reichstagswahl gab es in München I genossenschaften die Zahlung höherer Beiträge herbeigeführt worden zwischen dem socialdemokratischen und dem liberalen Kandidaten eine Stichwahl, in der das Centrum den Liberalen Schwarz unterstützte fci. Dann fährt es fort: „ Die Anhäufung des Reservefonds ist nicht nötig, aber für und ihm so zum Siege verhalf. Nun haben aber die ultramontanen das ganze Gewerbe schwer schädlich, weil den Genossenschafts- Blätter wiederholt mit aller Entschiedenheit erklärt, daß die Liberalen mitgliedern Betriebsmittel entzogen werden, die sie für ihre Ge- diesesmal auf die Centrumishilfe nicht rechnen dürfen; sie haben schäfte notwendig haben. Es ist daher dringend erforderlich, daß fogar die Meinung ausgesprochen, daß der Socialdemokrat schon im die Vorschrift auf Erhöhung des Reservefonds wieder aufgehoben ersten Wahlgang durchgehen werde. Ob sich diese Annahme erfüllt, Auf alle Fälle aber hat wird. Die Berufsgenossenschaften haben in dieser Richtung ihr läßt sich natürlich nicht voraussagen. möglichstes gethan, an den Genossenschaftsmitgliedern Professor D. Loß die denkbar schlechtesten Aussichten auf das liegt es nun, auch ihrerseits soviel dazu beizutragen, wie es Reichstags- Mandat. ihnen möglich ist.
Die Arbeiterschaft hat alle Ursache, diesen Tag zu feiern. Zwar bricht mit der Wahl Jensens nicht das socialdemokratische Zeitalter für Kopenhagen an, und das ist selbstverständlich, denn die Macht befugnisse eines Bürgermeisters der dänischen Hauptstadt sind sehr beschränkt, aber daß ein Socialdemokrat als oberster Verwaltungsbeamter gewählt wurde, ein Arbeiter, das ist ein so bedeutsames Zeichen für den Siegeszug der Arbeiterklasse, daß eine Feier wohl am Plage ist.
Die Befürchtung, daß der neue Bürgermeister von der Regierung Das wäre nicht bestätigt werden könne, erscheint unberechtigt. jedenfalls ein gewagtes Stück für eine radikale Regierung, die felbft was man früher auch nie für möglich gehalten hätte- einen wirklichen Bauern in ihrer Mitte hat. Es erscheint darum schon als etwas Selbstverständliches, daß das socialdemokratische Kopenhagen einen Arbeiter an der Spitze der Verwaltung hat.-
Die fünfundzwanzigjährige Jubiläumsfeier der Papst- Krönung ist heute in Rom mit großem Pomp und unter gewaltigem Zulauf begangen worden. Auf die Entfaltung ungewöhnlicher, die schauIuftigen Massen fascinierender Pracht versteht sich die katholische Kirche besser noch als irgend eine weltliche Autorität. Wenn schon bei uns in Deutschland die Firmungsreise eines Bischofs den Charakter eines Triumphzuges annimmt, so kann man sich denken, daß an Prachtaufwand mit der römischen Krönungsfeier höchstens die indische Krönungsfeier im Januar dieses Jahres in Konkurrenz treten dürfte. Die Nachfolger des Stifters des Christentums, der nicht hatte, wohin er sein Haupt legen konnte, denken über den irdischen Glanz wesentlich anders als der Zimmermannssohn aus Nazareth.
In die Vorbereitung für die zukünftige Reichstagswahl ist vielfach bereits eingetreten. Hier bietet sich Gelegenheit, für die Aufhebung der betreffenden Borschrift zu wirken.
Deshalb empfehlen wir Ihnen, den Kandidaten für den Reichstag Ihres Wahlkreises über seine Stellungnahme zu der in Rede stehenden Vorschrift zu befragen, und ihm, wenn möglich, das Versprechen abzunehmen, für die Beseitigung derselben zu stimmen.
Ju Hagen wurde der Abgeordnete Richter als freifinniger Kandidat neu bestätigt. In einer Wählerversammlung wiederholte Herr Richter, um die Feigheit der eignen Partei zu beschönigen, die üblichen Unsinnigkeiten gegen die socialdemokratische Zolltaktik. Gegen die Realtionsparteien sprach Richter, nach dem Bericht der Rh. W. 8tg." faum mit einem Wort; er will ja mit ihrer Wahlhilfe wiedergewählt werden.
Ihr persönliches Intereffe und das Interesse Ihrer Kollegen Dr. Dertel wieder als standidat der Konservativen, der AntiIm 9. fächsischen Wahlkreise( Freiberg ) ist der jegige Vertreter fowie das Allgemeinwohl fordern dieses." Unterzeichnet ist das Cirkular, welches die Interessen einzelner femiten und des Bundes der Landwirte aufgestellt worden. Die Unternehmer liebenswürdig in das Intereffe des Allgemeinwohles Nationalliberalen haben nach der Kartellabmachung auf einen eignen verfälscht, mit den Worten:" Der Genossenschaftsvorstand. Felisch." Kandidaten verzichtet; es muß ihnen eine angenehme Aufgabe sein, Herr Felisch betreibt Wahlagitation innerhalb der berufs- für den Oberhäuptling der Handelsvertrags- Feindschaft einzutreten! genossenschaftlichen Organisation, die nach den Gesetzen feinen andren Aufgaben zu dienen hat als den berufsgenossenschaftlichen. Herr Felisch mag als Privatmann unter seinesgleichen, so viel ihm beliebt, für die Wahl von Kandidaten agitieren, die den Interessen der Berufsgenossenschaft dienen; für den Vorstand der BerufsUnd nebenbei: Auf wessen Kosten ist denn das liebliche Wahl genossenschaft ist solch Verfahren ungehörig und unerlaubt. Cirkular gedruckt und verbreitet worden? Etwa aus dem Sädel der Baugewerks- Berufsgenossenschaft?-
das
Ausland. Frankreich . In der Kammer wurden am Sonnabend die Debatten über das Noch in andrer Hinsicht läßt sich ein Vergleich ziehen zwischen Staatsmonopol auf Allohol zu Ende geführt. Die Budget- Kommission hatte unter Artitel 24 d einen Antrag eingebracht, wonach der Staat der Krönungsfeier in Rom und in Indien . Hier wie dort glänzender vom 1. Januar 1905 an Monopol auf Brunk und glänzende Nichtigkeit. Es wäre sehr falsch, die Macht Fabrikation, Raffinerie, Importation und Verkauf von Alkohol und den Einfluß des katholischen Klerus unterschätzen zu wollen, aber erhalten sollte. Vom Augenblick der Veröffentlichung das Krönungsjubiläum ist darum doch nichts andres, als ein hohles Das Koalitionsrecht der Eisenbahnarbeiter. Welcher Unsinn in Gesetzes an sollten neue Konzessionen auf Gastwirtschaften Schaugepränge. Die Macht der Stirche stützt sich auf ihre ungeheuren der reaktionären Presse zu Tage gefördert wird, um den Eisenbahn - nicht mehr erteilt werden. Jaures war der wesentlichste Befürmateriellen Machtmittel, auf die brillante Organisation ihrer Hierarchie, arbeitern das verfassungsmäßig, garantierte Koalitionsrecht zu worter des Projekts und hat im Laufe der Debatten berauf die Rückständigkeit der von ihr beherrschten Massen. Aber von nehmen, dafür ist eine Aeußerung der Konservativen Korrespondenz" schiedene Male das Wort genommen, um seine Projekte zur Annahme zu empfehlen. Der Finanzminister Noubier erklärte, daß die Frage der heutigen Krönungsfeier durchzudt fein Strom verjüngenden charakteristisch, die folgendes schreibt:
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