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Am Abend des 15. Februar b. J. wurden die Geleise auf| Haufe- der Vater ist Sandwerker und Grundeigenthümer- wofür das Ehrengericht einen Verweis und eine Geldstrafe von der Ueberfahrt am westlichen Ende des Bahnhofes Frellstedt durch verstoßen worden, weil sie eine Liebschaft mit einem jungen 2000 M. über den Angeschuldigten verhängt habe. Der vom ein führerloses Fuhrwerk, dessen Pferde in den Bahngraben ge- Ravalier unterhielt. Die alten ehrenhaften Leute drangen auf Angeklagten angebotene Beweis für die Wahrheit seiner Be rathen waren und aus demselben durch den allein anwesenden eine schleunige Heirath, und der junge Mann reiste auf das Gut hauptungen wurde als unerheblich abgelehnt. Weichensteller nicht entfernt werden konnten, gesperrt, als sich seines Vaters, um dessen Erlaubniß dazu zu erlangen. Bald Gegen das Urtheil ist von beiden Seiten Berufung eingelegt ein Güterzug von Königslutter der Station näherte. Das Fahr- barauf erhielt Augufte einen Brief von dem Bräutigam, worin worden. fignal am Abschlußtelegraphen fonnte nicht in das Haltefignal dieser ihr mittheilte, daß, da sein Vater ihn zu enterben drohe, umgewandelt werden, da die Pferde auf den vom Signal- Stell- er von der Heirath absehen müsse. Von den Eltern aus dem stand gestern wegen Beleidigung des verantwortlichen Redakteurs Der Herausgeber des Spottvogel", Karl Schneidt , werk nach dem Abschlußtelegraphen führenden Drahtzügen lagen. Hause gewiesen, begab sich das Mädchen nach Berlin , weil es Die dem Zuge drohende Gefahr wurde durch den erfahren, daß der Bräutigam Luftveränderung" halber nach Dorf, vor dem hiesigen Schöffengericht. Eine gegen die Anti­der antisemitischen Deutschen sozialen Blätter", Erdmanns. Hilfsweichensteller Gölter, der, ohne sich zwecklos bei Berlin gereift sei, und suchte, nachdem es sich bei Frau A. ein- semiten gerichtete Broschüre des Dr. Frank war in den Deutschen Dorf, vor dem hiesigen Schöffengericht. Eine gegen die Anti­den Pferden aufzuhalten, dem 3uge entgegenlief und logirt, den Geliebten in einem Hotel auf. Mit verweinten Augen demfelben mit der Handlaterne das Haltefignal gab, noch fehrte es gestern Mittag in fein Quartier zurück. Es ist Ades fozialen Blättern" mitgenommen werden und gegen diese Kritik rechtzeitig abgewendet. Dem p. Sölter ist in An- aus", sagte es zu Frau A., er hat mich wie eine" ehrlose Dirne 30g, der Beklagte in seinem Spottvogel" zu Felde. Eine An­erkennung der hierbei bewiesenen Umsicht und Ent- behandelt und mir die Thür gewiesen." zahl heftiger Ausdrücke, wie Lügenpeter, lächerlich und der schlossenheit eine Belohnung von drei Mark be Ob bie Unglückliche für ihre Rettung dankbar sein wird? gleichen, hat die Klage veranlaßt. Der Verklagte gab zu, willigt worden. Rönigliche Eisenbahn- Direktion." Wir glauben faum; denn zu welch' einem Leben ist sie wieder daß er die Macher" des antisemitischen Organs beleidigt habe, zurückgeführt! Der elende Verführer wird seine That zu den wollte aber den Kläger nicht zu denselben gerechnet wissen. Er übrigen Jugendthorheiten" rechnen und ein sehr hochgeachteter bestritt auch, daß die am Ende des Blattes angebrachten Worte ehrbarer Bertheidiger der Sittlichkeit, der Ehe und der Familie welche die Angaben eines persönlichen Redakteurs und nicht einer ,, Schriftleitung: Erdmannsdorf" den preßgefeßlichen Vorschriften, werden. schemenhaften Schriftleitung" verlangen, entsprechen. Der Rummelsburg . Von dem Rummelsburger Arbeiterverein Gerichtshof schloß sich dieser Bemängelung nicht an und ver war zum 1. Mai ein Umzug mit Vereinsbanner und Mufit durch urtheilte den Angeklagten zu 150 M. Geldbuße event. 15 Zagen mehrere Straßen Rummelburgs und dann nach der Gräflich Gefängniß. Reischach'schen Brauerei zu Stralau bei der Behörde angemeldet. Da bis Montag nun noch kein Bescheid zurück war, begab sich der Vorsitzende des Vereins, Genoffe Rosenkranz, nach dem Amts­bureau, und da wurde ihm gesagt, es wäre ja noch Beit; als er aber darauf erklärte, daß man doch bis auf den legten Tag nicht warten könnte, wurde erwidert, er werde in den nächsten Tagen Bescheid erhalten. Noch am selben Abende erschien ein Polizei­beamter in der Wohnung des Genossen und bestellte, er möge doch einmal zum Herrn Amtsvorsteher tommen. Da nun aber der Genosse nicht zu Hause war, so konnte dem keine Folge ge­geben werden. Am nächsten Tage erhielt er nun folgendes Schreiben:

Na, ist das noch gar nichts? Ueber so was schweigen Sie! Und dann thun Sie fo, als ob Sie gar nicht wissen, wozu das viele Geld, was die Regierung braucht, aufgeht. Wenn in allen Verwaltungen solche Verschwendung geübt wird, wie bei der Fönigl. Eisenbahn= Direktion zu Magdeburg , dann kann ja das Defizit gar nicht aufhören. Was helfen da die Milliarden Mart, welche die Steuerzahler zusammenbringen, wenn sie so thaler weise aus purem Großmuth verschenkt werden? Da muß denn der Miquel wieder sich den Kopf zerbrechen, um eine neue Steuer auszutüfteln oder eine neue Anleihe aufzunehmen find einzig und allein die verfluchten Sozialdemokraten schuld." Der Mann hat vielleicht Recht- wir können nichts darauf

erwidern.

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und daran

Zur Hebung des Wohlstandes und um dem allgemeinen Nothstande abzuhelfen", mit diesen Worten leitet das Welt­haus"" Zum Prophet" auf dem Dönhoffsplat feine Reflame, die es in hunderttausenden Exemplaren verbreitet, etn. Nur aus den genannten Motiven hat das Welthaus" sein Geschäft. Damit es die Welt erfahre, sind eine Anzahl Leute gemiethet, die auf bestimmten Plähen den Tag über zu stehen und den Vorübergehenden die Reflamezettel einzuhändigen haben. Für diefen von Morgens bis Abends währenden Dienst erhielten die hierzu Angestellten 2 Mark; der Dienst selbst wurde stark kon­trollirt, und wurde ein Zettelvertreiber nicht an dem angewiesenen Platz vorgefunden, büßte er den Lohn ein. Vorgestern wurde ihnen angekündigt, daß der geringe Lohn noch herabgesetzt und nur noch 1,50 M. gezahlt werde. Und das prahlt das marft­schreierische Welthaus noch aus als zur Hebung des Wohlstandes und um dem allgemeinen Nothstande abzuhelfen."

Die neue Omnibus- Gesellschaft, welche zur weiteren Be­wältigung des Berliner Verkehrs begründet worden ist, wird bereits im Auguft ihren Betrieb eröffnen. Der Gesellschaft find vom Polizeipräsidium sechs neue Linien tonzessionirt worden, auf denen sie viele von der Verkehrsvermittelung bisher gänzlich ausgeschlossene Straßen berührt. Die Gesellschaft will für diese Linien insgesammt den Zehnpfennig- Tarif einführen.

Rummelsburg , den 26. April 1892.

Auf die Eingabe vom 19. d. Mts., betreffend den Umzug durch die Straßen von Borhagen- Rummelsburg und den Weitermarsch nach Stralau, gereicht Ihnen hierdurch zum Bescheide, daß der beabsichtigte, am 1. Mai abzuhaltende Umzug, welcher vom Lokal des Schantwirths Borchmann ausgehen und in der Gräflich Reischach'schen Brauerei enden soll, hierdurch verboten wird. Der Amtsvorsteher. Schlicht.

An den Vorstand des Arbeitervereins Rummelsburg , zu Händen des Vorsitzenden Herrn A. Rosenkranz au Rummelsburg .

Versammlungen:

Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner zu Berlin . Sente

bend s uhr, Sigung mit Damen im Bereinslokal Souisenstädtisches klub= haus, Annenfir. 16. Landsleute willkommen.

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Lese- und Diskutirklubs. Freitag. Karl Mart. Abends 8% Uhr, bet Grube, Mariendorferstr. 10. eften, bei F. Rizing, Bülowftr. 52. Arbeiter- Sängerbund Berlins und Umgegend. Freitag. Uebungss Stunde Abends 9 Uhr. Aufnahme von Mitgliedern. Raifer'fcher Männerchor, Schönhauser Allee 28, bet Kuhlmey. Nord, Brunnen­straße 38, bei Gnadt. Borwärts 1, S.D. Adalbertstraße 21, bet Roll. Rummer's cher Gesangverein, Landsbergerstraße 31, bet Musehold. Buchbinder Männerchor Berlins , Alte Jakobstraße 75, bei Feuers teit( Buger), Seydelstraße 30. stein.- Maiglöckchen, Hochstraße 32a, bei Wilte." Gemüthlich= Jugendfreuden, Gartenstr. 162, bet Meißner. Fris, Röpnickerstr. 127a, bei Rüfter.- Gollegia, Reichen­bergerstraße 16, bei Bagold. Johanni, Südersdorferfir. 45, Gesell Palme, in Belten, bei Schröder.- Blaue Schleife, schaftshaus Ostend . Borwärts6,( Gem. Chor), Nieders in Pantow, Mühlenstr. 24, bet Stöhr. Schönweide, bei Siebenbaum. Gänger Freiheit, Naunynstr. 43, bei Fröhlich. Morgenroth 4, Stopnic bei Wiedemann in Adlershof .. Wahrheit, An der Zwölf- Apostelfirche 7b, bet Framte.- Brüderschaft ( Hausdiener), Fischerstr. 41.- Karthaus'scher Gesangverein, Sichten­bergerstr. 21, bei Heife., Moabit ", Wilhelmshavenerstr. 28, bei Brosch. Sund der geselligen Arbeitervereine Berlins und Umgegend. Ver= Freitag: Verein Grüne Tanne, bei Kayser, Markusstr. 8. gnügungsverein Alpenveilchen, bei Wenzel, Gr. Frantfurterstr. 99. Tambourverein Borussia bei Feldhahn, Weibenweg 12( Uebungsstunde). Ruf Sommer, Grünftr. 21:( lebungsstunde). Wirbel- Müller, Gartenstr. 62:( Uebungsstunde).

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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine. Freitag. Männer- Gesang­Quartettverein verein union, Abends 9 Uhr, Berliner Bockbrauerei Wedding , Abends 8 Uhr, bei König, Gerichtsstraße 35. Männerchor albesrauschen, Abend 9 Uhr, bei etgt, Martgrafenftr. 87. Privat­Theaterverein Crescendo, Abends 9 Uhr, bei Schulz, Buttbuferstr. 35. Musttveretu Fusch", Freitag Abend 9 Uhr, Restaurant Rebeltn, Langestraße 108.

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Achtung, Berufsmusiker! Da die Berufsmusiker wegen Ausübung ihrer Berufspflichten nicht in der Lage sind, ben 1. Mai in würdiger Weise festlich zu begehen, hat die unter zeichnete Kommission beschlossen, eine besondere Feier für die Berufsmusiker zu veranstalten. Dieselbe soll bestehen in einer Extrablatt- Schwindel. Am Mittwoch Abend gegen 9 Uhr wurde wieder ein von dem Herausgeber" Dstar Sauer, Große öffentlichen Musikerversammlung, in welcher ein Redner über die Bedeutung des 1. Mai sprechen wird. Nach dem Vortrage wird Frankfurterstr. 111, verfaßtes,& ytra blatt" in den Straßen ein gemüthliches Beisammensein stattfinden. Kollegen! Erscheint Berlins laut ausgeschrien. Es handelte sich um einen scheuß- möglichst zahlreich, denn auch für Euch hat der Arbeiter- Acht- St. Männer- Abtheilung turnt heute Abend von 8%-10% Uhr in der Zurn= lichen Mädchenmord" in Steinbach, worüber die Morgenblätter stundentag seine Bedeutung. Die Agitationskommission der halle des Lessing- Gymnasiums, Pantstr. 9-10. desselben Tages bereits berichteten, was aber den Extrablatt- Berliner Berufsmusiker. Schwindler gar nicht genirte, denn derfelbe läßt sich die Nach­

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Berliner Turngenossenschaft. Die erfte Männerabtheilung Leffing- Gymnastums Pantsir. 9-10. Turnverein Gesundbrunnen

turnt Freitag und Dienstag Abend von 8-10% Uhr in der Zurnhalle bes

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Vergnügungsverein fperance, Abends 9 Uhr, Rosenthalerstr. 11-12, im Restaurant. Bergnügungsverein Beilchen, Abend 9X Uhr, bet Brauns, Drantenstr. 183 p. Geselliger Arbeiterverein Graphia, Abends 8 Uhr, Abend s úhr im Steftaurant Holzbächer, Dreiseftr. 8. bet Ritter, Mauerstr. 86. Unterhaltungsflub Schiller, jeden Freitag

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Vermischkes:

richt, als Mittwoch Nachmittag um 6 Uhr geschehen telegraphiren! Polizeibericht. Am 27. d. M., Vormittags, wurde eine Und wie der Herr, so das Gescherr! Unverfroren brüllten die Frau vor dem Hause Wallstr. 78 von einer Droschke überfahren Extrablatt- Verkäufer die Nachricht als neuesten Mord" und erlitt einen Armbruch. Vor dem Hause Kronenstr. 19 aus, so daß die Käufer vermuthen mußten, das Verbrechen sei bestieg ein Herr in der Trunkenheit eine Droschte, fiel jedoch auf foeben in Berlin geschehen. Recht treffend bemerkte einer der der anderen Seite wieder heraus und zog sich dadurch so be­Burschen, als er gegen 10 Uhr von einem Herrn an der Gollnow deutende Berlegungen am Stopfe zu, daß seine Ueberführung nach und Neue Königstraßen- Ece angehalten und gefragt wurde, ob der Charitee erforderlich wurde. An der Ecke der Borhagener sich der Mord in Berlin oder anderswo ereignet habe, bet und Warschauerstraße fand Nachmittags ein Zusammenstoß zwischen Theaterbrand. In Philadelphia brach am Mittwoch möchten Sie wohl wissen, wenn ich Ihnen det sagen würde, toofen einem Geschäftswagen und einem Handwagen statt, wobei der im Grand Centraltheater furz vor Beginn der Vorstellung auf Sie et ja doch nich!" Führer des letzteren, ein 11jähriger Knabe, zur Seite geschleudert der Bühne Feuer aus, welches rasch um sich griff. Die Dar wurde und außer einem Schädelbruch schwere innere Berlegungen steller und das Publikum wurden von einer förmlichen Banit er erlitt. Er wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain ge- griffen und stürzten den Ausgängen zu, wobei sich unter der bracht.- Abends sprang eine unbekannte, etwa 30jährige Menge ein förmlicher Kampf ums Leben entspann Ein Frauensperson am Luftgarten in den Schleusen Ranal, wurde Mann zog fein Taschenmesser und und bahnte sich den indem er alle vor ihm Stehenden niederschlug. jedoch wieder aus dem Wasser gezogen und bewußtlos nach der Weg, Charitee gebracht.- Nachmittags und Abends fanden drei Go viel bis jetzt verlautet, sollen 6 Schauspieler todt, Brände statt. gegen 70 Männer und Knaben, darunter viele schwer, verlegt sein. Mehrere Personen sollen infolge der Brandwunden erblindet sein. Die benachbarten Bureaus der Times" find mitabgebrannt, der Brandschaden wird auf nahezu eine Million Dollars geschäßt.

Zu dem Unglücksfall, der den Tod eines Lehrlings in der Bantischlerei von Harms in der Schönhauserstraße herbeiführte und fiber den wir in der Mittwochsnummer berichteten, macht uns Herr Harms einige berichtigende und ergänzende Mit­theilungen. Der Holzstapel, aus welchem der Lehrling ein ein­getlemmtes Brett hervorziehen wollte, reichte nicht bis an die Decke, sondern war nur 1,40 Meter hoch. Der Lehrling hatte daher auch nicht behufs feiner Hantirung eine Leiter bestiegen, sondern stand auf ebener Erde, als die Bretter auf ihn stürzten. Zwei Aerzte waren auch nach wenigen Minuten bereits um den Berunglückten beschäftigt, und erst auf dem Transport nach dem Lazarus Krankenhaufe trat der Tod ein.

Die Leiche des seit dem vorjährigen Dezember verschwundenen Grenadiers Hermsdorf von der 7. Rompagnie des Ersten Garde­Regiments zu Fuß in Potsdam ist in der Havel bei der untersten Blanis angeschwemmt worden. Der Hauptmann und der Feld­webel haben sie festgestellt. Der Vater des Selbstmörders, ein alter Mann, hat viel Unglück mit seinen Kindern. Im vorigen Jahre wurde ein Sohn bei den Kanalisationsarbeiten in Potsdam verschüttet und fand dabei seinen Zod, dann nahm sich der jetzt aufgefundene Sohn das Leben, und vor etwa vier Wochen er tränfte sich im Griebnitzsee ein dritter Sohn des alten Mannes. Was aber die Veranlassung dieser Selbstmorde bildet, davon schweigen die Berichterstatter.

In der Mittheilung über das am Montag von einem Bierwagen übergefahrene 21/2 jährige Mädchen hieß es von dessen älterer Schwester, in deren Begleitung das Kind war, dieselbe sei gleich nach dem Unfall entlaufen und bis Abend noch nicht zurückgekehrt. Der letztere Theil der Nachricht beruht auf einem Irrthum des Berichterstatters; die ältere Schwester war nach

dem Unglücksfall nur zu ihrem Vater geeilt, um ihn von der

Arbeit herbeizuholen.

Gerichts- Beifung.

Rechtsanwalt Stadthagen vor dem Ehrengericht. In der am Mittwoch stattgehabten Sigung des Ehrengerichts der Anwaltskammer wurde in dem Disziplinarverfahren gegen den Reichstags- Abgeordneten Rechtsanwalt Stadthagen verhandelt. Derselbe wurde von der Ober- Staatsanwaltschaft beschuldigt:

Depeschen:

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) 1. sich einer regierungsfeindlichen Partei angeschlossen, für Hamburg , 28. April. Für Venezuela bestimmte 50 Riften dieselbe agitirt und zwar so agitirt zu haben, daß Ver- Pulver, welche hier verschifft werden sollten, wurden auf Ber­fammlungen wiederholt wegen seiner Reden auf Grund anlassung des Konsuls Dr. Gonzalez beschlagnahmt. Das Bulver bes Sozialistengefeges aufgelöst wurden, ferner die wird nach dem hiesigen Pulvermagazin geschafft werden. Agitation benutzt zu haben, um das Vertrauen zu den ( Depeschen des Bureau Herold.)

Richtern zu erschüttern und ferner auch zu Hohen- Neuendorf Kopenhagen, 28. April. Eine gestern Abend abgehaltene ein Hoch auf die Sozialdemokratie ausgebracht zu haben, Versammlung von Vertretern der Fuhrherrn, der Maurer- und 2. gegen den Landgerichts- Direktor Brausewetter und die Bimmermeister- Innung, der Kaltwerts- und Ziegeleibefizer, so­Beisiger der zweiten Straffammer wiederholt Ablehnungs- wie der Entrepreneure und Kohlenimporteure beschloß einstimmig, anträge gestellt und zur Begründung derfelben Thatsachen den Kampf gegen die sozialdemokratischen Fachvereine fortzusehen angeführt zu haben, welche nicht seinem Mandanten, son- und nur Arbeiter anzunehmen, welche den Fachvereinen nicht dern nur ihm bekannt sein konnten: angehören, um so die bezahlten sozialistischen Führer zu ver 3. einen Klienten bei dessen Bemühungen, einen Gläubiger zu bindern, in Zukunft solche Arbeiterniederlegungen wieder erzwingen schädigen, in unerhörter Weise unterstützt zu haben. zu fönnen. Der Vertreter der Anklagebehörde hielt nach stattgehabter Kopenhagen , 28. April. Den Bemühungen von vier un Vernehmung des Angeklagten sämmtliche Beschuldigungen auf- betheiligten Bürgern ist es gelungen, eine Bermittelung zwischen recht und stellte den Antrag, den Angeklagten aus dem Rechts- den ausständigen und entlassenen Arbeitern und den Fuhrherrn Zu den noblen Paffionen des ,, Kavaliers" gehört es anwaltsstande auszuschließen. anzubahnen. Die Arbeiter wünschen jetzt ein Schiedsgericht, nicht nur, ein junges Mädchen mit allen möglichen Vorspiege Das Ehrengericht sprach den Angeklagten wegen des Punktes 3 in welchem der Oberpräsident von Kopenhagen , Geheimrath lungen zu verführen, sondern es dann auch dem Elend und der frei, da in dieser Beziehung nichts für die Schulb des Angeklagten Klein, eventuell den Vorsitz zu übernehmen bereit ift. Verzweiflung preiszugeben. Wie oft hat sich wohl schon ein spreche. Auch von der Anklage zu 1 fei der Angeklagte Verein der Fuhrherrn hält heute eine Sitzung ab, um den Antrag Drama wie das nachstehend erzählte abgespielt. Am Mittwoch freizusprechen, weil er nicht als Anwalt agitirt habe und seine der Arbeiter in Erwägung au ziehen. Abend sprang in der Nähe der Oberbaumbrücke ein junges Absicht nur gewesen sei, für seine politische Ueberzeugung ein- Wien , 28. April. Die Landeschefs erhielten die Weisung, Mädchen in die Spree, wurde aber, obschon bereits bewußtlos, zutreten. Hierin könnten einem Anwalte aber Beschränkungen daß die Staats- und Privatindustrien, deren Betriebe am Sonntag von einem Fischer gerettet und nach dem Krankenhause gebracht, nicht auferlegt werden. Dagegen sei der Ehrengerichtshof von gestattet sind, durch die Maifeier nicht gestört werden. Die wo der Nordd. Allg. 3tg." zufolge festgestellt wurde, daß die Lebens- der Ansicht ausgegangen, daß der Angeklagte bei den Ab- jenigen Arbeiter, welche auch am 2. Mai feiern würden, seien au müde die 28jährige Auguste Larisch aus Breslau sei. Dieselbe lehnungen nicht nur den Zweck der Wahrnehmung der Rechte entlaffen. wohnte seit einigen Tagen bei einer Frau A. in der Mariannen- feiner Klienten, sondern auch den Zweck verfolgt habe, die Richter Lemberg , 28. April. Der Staatsanwalt tonfiszirte eine für straße. Wie sie ihrer Wirthin erzählte, war sie aus dem elterlichen zu beleidigen. Hierin liege eine Verlegung der Berufspflichten, die Maifeier vorbereitete Arbeiterzeitung.

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