Nr. 59. 20. Jahrgang.
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Mittwoch, 11. März 1903.
Erfter Kongreß der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung Augenblingeln denken:„ Wie hast Du es denn gemacht?" Um das am Donnerstagnachmittag 5 Uhr u. a. mit folgenden Gegenständen
von Geschlechtskrankheiten.
In Frankfurt a. M. tagte Montag und Dienstag der erste Kongreß der neugegründeten Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Zur Eröffnung waren etwa 300 Personen, darunter viele Damen, anwesend.
Aerzte, Vertreter von Arbeiter- Versicherungsanstalten, Vorsteher gemeinnütziger Vereine. Vertreter öffentlicher Behörden und zahlreiche Beamte bilden die Mehrzahl der Anwesenden.
Leuten gegenüber nichts ausrichten. Der junge Mann werde sich mit zu hören, brauchten sic nicht erst nach Frankfurt zu kommen. Der artige Thätigkeit könne man ruhig dem hochwohllöblichen Berein der Fürstinnen zur Hebung der Sittlichkeit überlassen.( Seiterkeit.) Auch mit dem Lamentieren über die Kurpfuscher komme man nicht weit.( Unruhe.) Wo fange der Kurpfuscher an, und wo höre der Arzt auf?( Große Unruhe und Widerspruch.) Dr. Marcuse ( Mannheim ) verspricht sich auch nicht viel von der Belehrung; das zeigen die geringen Erfahrungen mit der Tuberkulose.
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Die Stadtverordneten Versammlung hat sich in ihrer Sizung der Tagesordnung zu befassen: Fortsetzung der Berichterstattung des Etatsausschusses. Vorlagen, betreffend den Etat des von Scheveschen Stiftungs- Fonds nebst Anhangs Etats für das Etatsjahr 1903, die Beantwortung der bei Prüfung des Jahresabschlusses über die Verwaltung des Viehmarktes, des Schlachthofes, der Fleischbeschaut auf dem Schlachthofe und der Fleischbeschau für das von außerhalb eingeführte Fleisch für das Etatsjahr 1901 gestellten Anfrage, den Jahresabschluß für das Etatsjahr 1901 über die Geheimrat Kirchner vom Kultusministerium in Berlin wider- Verwaltung der städtischen Gaswerke, Die Kirchenbaulast spricht letterer Ansicht. Zur Begründung des Seuchengesetzes habe der politischen Gemeinde nach dem märkischen ProvinzialProf. Dr. Neißer Berlin als Vorsitzender eröffnet den er sich kürzlich die Zahlen über die Verbreitung der Tuberkulose zurecht,- den Erlaß eines Drtsstatuts über die KrankenKongreß mit dem Ausdruck der Freude über die zahlreiche Beteiligung fammengestellt. Die Sterblichkeit betrug 1875: 31 auf 10 000, versicherung der Handlungsgehilfen und Lehrlinge, und mahnt zur Einigkeit und Hintansehung einseitiger" Ansichten, 1900: 21 auf 10 000, bis 1893 blieb die Zahl Jahr für Jahr die- die Umänderung bezw. Erweiterung der Lehraufgabe der eine Mahnung, die auffälligerweise von allen offiziellen Rednern felbe, trotzdem man durch Stoch schon den Verbreiter kannte. Erst seit städtischen höheren Webeschule, die Einführung des Oberleitungswiederholt wird. Der Vertreter der preußischen Regierung, Geh. Beginn der Belehrung blieben die Ziffern zurück. Vorträge in der betriebes an Stelle der unterirdischen Stromzuführung auf der Rat Dr. Kirchner aus dem Kultusministerium, äußert außer dieser Schule erscheinen aber nicht zweckmäßig, man werde sich auf allge- Strecke der elektrischen Bahn Behrenstraße bis Hollmannstraße, Mahnung, daß der Staat nun ebenfalls die Ansicht habe fahren meine hygienische Unteriveisungen beschränken.( Beifall.) Es die Festsetzung von Fluchtlinien für eine neue Straße auf dem GeTaffen, daß nur das Schivert und die polizeiliche Reglementierung Sprachen noch Frau Scheven( Dresden ), Gräf , Vertreter der Frank- lände der ehemaligen Maschinenbauanstalt C. Hoppe, Gartenhelfen könnten gegen die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten. furter Ortsfrankenkasse, Dr. Blaschko( Berlin ), Gaucher( Paris ) straße 9/12 und 13 und Bergstr. 72 und 73.- Berichterstattung über Zur strafrechtlichen Bekämpfung der Ge- und Dr. Neuberger( Nürnberg ). den Antrag von Mitgliedern der Versammlung betr. die Verfchlechtstrantheiten referiert zunächst Oberlandgerichtsrat mehrung der Bahl der Schulärzte und über die Schmölder- Hamm, der in sympathischer Weise betont, daß die Vorlagen betreffend die weitere Anstellung von SchulKongresses der Krankenkassen Deutschlands die Erhöhung des Schulgeldes für die Gymnasien, Realgymnasien , Ober- Realschulen und höheren Mädchenschulen, sowie für die auswärtigen Schüler der Realschulen die Einführung einer neuen Besoldungsordnung für die Oberlehrer an den städtischen Gymnasien, Realgymnasien , Ober- Realschulen, Realschulen und höheren Mädchenschulen, die Anrechnung des vollen Wohnungsgeld- Buschusses für die Leiter, Oberlehrer, ordentlichen Lehrer und Lehrerinnen der genannten Lehranstalten sowie der Blinden - und Taubstummenschule stellen für Magistratsräte. bei Berechnung der Ruhegehälter und die Errichtung neuer Amts
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ſtrafrechtliche Seite eigentlich gar nicht an den Anfang der Ver Berliner Partei- Angelegenbeiten. äraten. Bewilligung eines Buſchuſſes au den Koften des
handlungen gehöre. Wir hätten außerdem einen solchen Ueberfluß an Strafbestimmungen auch auf Gebieten, wo dies überflüssig, daß Der Wahlverein Rixdorf hält heute eine außerordentliche Generalfaum ein guter Bürger ein längeres Leben noch unbestraft hin- bersammlung im Lokal des Herrn Gröbler, Bergstr. 147, ab. bringen fönne. Dennoch habe Prof. Liszt - Berlin recht, wenn er Der Wahlverein für Treptow - Baumschulenweg hat für den Bezirk die fahrlässige und die vorsätzliche Ansteckung als Körperverlegung Treptow im Restaurant Dreßler, Kiefholzstr. 6, eine Zahlstelle einbestraft wissen will. Sie ist nichts andres, als wenn jemand einen gerichtet, woselbst heute Mittwochabend 81% Uhr eine Sigung stattandren mit dem Messer beschädigt. Nur die Ansteckung in der Ehe findet. Zahlreicher Besuch ist geboten! will Schmölder entgegen Liszt nicht besonders bestraft haben. Da genüge die Bestimmung gegen Körperverlegung und die Möglichkeit Nieder- Schöneweide. Der Wahlverein hält Donnerstagabend der Scheidung. In juristischen Einzelheiten weicht Schmölder eben- Uhr bei Stehr( Nasses Dreieck), Haselwerderstr. 6, eine Verfalls von Liszt ab. Die polizeiliche Reglementierung muß weg eichstagswahlen. Da Gäste Zutritt haben, werden die ParteiGenoffe Stalisti spricht über die künftigen fallen, wenn die neue Strafbestimmung eingeführt wird. Sonst würden ja alle Behörden, welche den Betrieb der Unzucht gestatten, genossen ersucht, für guten Besuch der Versammlung rege zu mittelbar unter das Strafgeset fallen. Dagegen will Schmölder agitieren. besonders scharfe Strafe gegen eine Prostituierte, die ihr Gewerbe forttreibt, troßdem sie weiß, daß sie angesteckt ist; sie müsse ihre Gewerbefrankheiten" tennen. Auf solche Prostituierte müſſe aller- Lokales.
dings eine behördliche Kontrolle forterstredt werden; die Polizei müsse fortgesetzt Stichproben" machen. Redner hält für rückfällige Kranke längere Freiheitsstrafen für nötig.
Ueber die Schularztfrage
der Schularztfrage zu ändern, oder ob sie die jetzt vorgeschlagene Lösung, die wir uns nur als eine vorläufige denken können, zu einer endgültigen werden lassen will.
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Die Selbstmorde haben sich in Berlin im letzten Jahre wieder vermehrt. In den Jahren 1900 und 1901 waren hier 434 und 525 Selbstmorde festgestellt worden und im Jahre 1902 gelangten 564 Selbstmordfälle zur Kenntnis der Behörde. Die meisten Selbstmorde kamen diesmal wieder, wie in den beiden vorhergehenden Jahren, auf den Monat Juli, aus dem allein 59 Fälle gemeldet wurden. Die nächsthöchste Zahl, 57 Fälle, wies im letzten Jahre soll nun die Stadtverordneten Versammlung Be- der August auf, während der benachbarte September mit nur In der Diskussion wendet sich Prof. Fränkel- Halle, der beschluß faffen. Der Vorschlag des Magistrats, die Zahl der Schulärzte 38 Fällen diesmal die geringste Selbstmordziffer unter allen fannte Hygienifer, gegen die Strafvorschläge. Da die Strafbarkeit von bisher 12 auf 30 zu erhöhen und fortan sämtliche Gemeinde- Monaten des Jahres 1902 hatte. Es ist übrigens zu beachten, vom Zeugnis des Arztes abhängen wird, würden die Geschlechts- schulen Berlins von diesen 30 Aerzten versorgen zu lassen, sowie der daß in Berlin die Zahl der Selbstmorde erst in den allerFranken noch weniger die Aerzte aufsuchen, um fein Beweismaterial von der socialdemokratischen Fraktion bereits vorher eingebrachte legten Jahren wieder zuzunehmen begonnen hat, gegen sich zu schaffen. Namentlich die Prostituierten werden noch Antrag, jeder Schule einen besonderen Schularzt zu geben, waren nachdem die zweite Hälfte der 90er Jahre einen recht beträchtlichen mehr abgeschreckt, sich behandeln zu lassen, zumal da auch im weib- bekanntlich einem Ausschuß zur Vorberatung überwiesen worden. Rückgang gebracht hatte. Noch aus 1896 und 1897 waren 494 und lichen Organismus die ersten Symptome der Geschlechtskrankheiten Dieser Ausschuß hat in voriger Woche seine Arbeit beendet und legt 495 Selbstmorde bekannt geworden, aber 1898 und 1899 war die viel weniger merkbar auftreten. Prof. Flesch betont, daß in der jetzt der Versammlung einen umfangreichen Sizungsbericht vor. Zahl der Selbstmorde rasch auf 463 und 457 gesunken. Das Jahr Praris die Strafanwendung sich doch hauptsächlich nur gegen Pro- Das Ergebnis feiner Beratungen haben wir bereits mitgeteilt. Nach 1900 ties mit nur 434 Fällen den tiefsten Stand des ganzen letzten stituierte wenden werde, die Referenten sprächen deshalb auch um- Lage der Sache wird leider nur übrig bleiben, sich mit dem, was der Jahrzehnts auf, trotz der inzwischen erfolgten Zunahme der Bewillkürlich nur von diesen. Außerdem seien die Kranken, welche Ausschuß beschlossen hat und der Versammlung zur Annahme empfielt, völkerung. Desto stärker schnellte dann freilich im Jahre 1901 die thatsächlich nichts wüßten, gerade die schädlichsten, indem sie ihre vorläufig zu begnügen. Im Ausschuß ist der Antrag unfres Ge- Selbstmordziffer in die Höhe, um ziemlich 100 Fälle. Die SelbstFrauen und Kinder ansteckten. Besserung fönne nur bringen Auf- noffen weder in der ursprünglichen Form, noch mit der Aenderung, mordziffer von 1902 übertrifft die von 1900 bereits um 130 Fälle, flärung und sociale Maßregeln. Dr. Oppenheimer- Straßburg fragt, daß für je zwei Schulen immer ein Arzt angestellt werden solle, von d. H. um 30 Proz. ob auch schon die„ Gefährdung" bestraft werden solle. Dann werde freisinniger Seite unterstützt worden. Auch für den Ausweg, jedem der Geschlechtskrante einfach eristenzlos. Frau Sath. Scheven- Artz vier Schulen zu geben und dann von den anzustellenden Die Magistratskommission, die zur Beratung von Maßnahmen, Dresden sagt, daß Strafvorschriften wieder nur ein Ausnahmegesetz 30 Aerzten nur 120 Schulen versorgen zu lassen, hat sich keine Mehr- die geeignet erscheinen, die von der Staatsregierung beabsichtigten gegen die Frauen werden würden, speciell gegen die Prostituierten, heit gefunden. Die einzige Verbesserung gegenüber der Magistrats- Maßregeln zur besonderen Belastung Berlins mit einer Steuer abdie ja ihre Kunden gar nicht kennen und gar nicht anzeigen können. vorlage, die schließlich erreicht wurde, ist die vorgeschlagene Er- zuwenden oder zu bekämpfen, trat gestern zum erstenmal unter dem Es würde also schon gegen Prostituierte allein zur größten Un- höhung der Zahl der anzustellenden Aerzte von 30 auf 36. Es Vorsiz des Oberbürgermeisters Stirschner zusammen. Die Stommiffion gerechtigkeit führen, wenn man strafen wollte. Die Stichproben", würden hiernach nicht 8-9 Schulen, sondern rund 7 Schulen von ist gebildet aus Anlaß der Erklärung der Regierung in der Budgetdie Schmölder angestellt haben will, werden zur größten Belästigung je einem Schularzt zu versorgen sein. Die Stadtverordneten- Ver- kommission des Abgeordnetenhauses, wonach im Schoße der Regierung der gesamten Frauenwelt führen. Rednerin begeht zum Schluß fammlung wird sich voraussichtlich dem Vorschlage ihres Ausschusses ein Gesezentwurf über die Heranziehung der Stadt Berlin zu staatfreilich die Inkonsequenz, die strafrechtliche Verfolgung, allerdings anschließen. Damit wäre dann zunächst wenigstens das eine erlichen Ertraleistungen, insbesondere zu den Kosten der Charité in immer nur auf Antrag, doch als willkommen zu bezeichnen. Sie reicht, daß in Berlin das Institut der Schulärzte endlich einmal auf Vorbereitung ist. Die Kommission wird später dem Magistrat über Tebt offenbar in der bürgerlichen Illusion, daß solche Anträge unter die Gesamtheit der Gemeindeschulen ausgedehnt wird. Die Ab das Ergebnis der Beratungen berichten und Vorschläge machen. Umständen auch gegen Nichtprostituierte gestellt würden. Vor- lehnung der weitergehenden Forderung, jeder Schule ihren besonderen Zu der famosen Angelegenheit des Landes- Ausstellungsgebäudes fizzender Prof. Neißer- Berlin ist der erste, der wenigstens etwas Schularzt zu geben, erklärt sich teils aus dem grundsätzlich nicht sehr berichten hiesige Blätter: Die Herstellung der neuen Repräsentationsfür Strafvorschriften übrig hat, als ein Mittel unter vielen. Vor wohlwollenden Standpunkt, den manche der freiſsinnigen Stadtverord Halle im Landes- Ausstellungsgebäude war durch das Eingreifen des allem sei es ein großer Irrtum, daß die Prostituierten fast sämtlich neten gegenüber der Schularzifrage noch immer einnehmen, teils auch Staisers unterbrochen worden, dem der Entwurf nicht vorgelegen frank seien. Die Durchschnittsziffer fei vielmehr 40 Pro3., nicht aus den Etatsorgen, die durch die augenblickliche Finanzlage der hatte. Inzwischen ist das geschehen; der Staiser hat den Blan höher. Voraussetzung für Strafbarkeit müsse freilich sein, daß wirt Stadt hervorgerufen worden sind. Die Zukunft wird zeigen, ob genehmigt, und die Arbeiten sind jetzt wieder aufgenommen worden. liche Krankheitssymptome beim Ansteckenden vorhanden seien. Auch die freisinnige Mehrheit der Stadtverordneten bereit ist, unter Es handelt sich, wie man weiß, darum, die Säle 3, 25 und 35 in müsse eine Schutzbestimmung für Prostituierte geschaffen werden, veränderten Verhältnissen auch ihre Saltung in eine große Halle von 60 Meter Länge unzuwandeln und sie mit nach der diese durch ein ärztliches Zeugnis außerhalb der Gefahr ansprechenden Portalen zu schmücken. Die immer noch prunkvolle der Strafverfolgung gesetzt werden. Assessor Claußmann- Köln Ausstattung der Kuppelhalle, deren Beseitigung in Aussicht genommen nimmt dagegen besto energischer und frischer gegen die Strafgesetze war, wird nun doch noch erhalten bleiben. Es waren auch in der Stellung. Gefeße, die nicht notwendig sind, diskutiert man überKuppel Gerüste aufgestellt, und die von der Ministerial- Baukommission haupt nicht. Ferner ist es sehr fraglich, ob der Begriff„ GefchlechtsIn der gestrigen Sitzung des städtischen Etatsausschusses unter vorgenommene Untersuchung hat ergeben, daß der Schmuck durchaus frankheit" überhaupt schon juristisch fest genug umschrieben werden dem Vorsiz des Stadtverordneten- Vorstehers Dr. Langerhans wurde umversehrt geblieben ist und noch lange halten wird. fann. Ist dies nicht der Fall, weist einer nach, daß 3. B. Syphilis der Etat 37( Gehälter der Magistratsmitglieder) beraten. Die zweite Umständen ist die geplante Entfernung der Ausstattung aufgegeben Unter diefen gar feine Geschlechtskrankheit sei, so versagt das Strafgesetz. Befanntlich ist bei Gott und den Juristen nichts unmöglich.( Heiterkeit ejung wurde bis zur nächsten Sigung vertagt. In zweiter und man wird sich begnügen, ihr durch Auffrischen neuen Glang au zu wollen, das kommt mir vor, als wollte man die Religion nur daß die Erträge der Riefelfelder, besonders der Wiesen, die unter und Zustimmung.) Mit dem Strafgesetzbuch die Leute nur schrecken Lesung angenommen wurden die Etats für die Verwaltung der geben. benutzen, um die Kinder bange zu machen. Die französische und der anhaltenden Dürre im Jahre 1901 sehr gelitten haben, höher bei den Ausfahrten des Kaiſers kommandierten Schußleute haben rechtsrheinische Gerichtspraxis zeigt bessere Wege. Dort kommt man mit den Bestimmungen gegen Störperverletzungen vollkommen und eingestellt sind und daß die Ergebnisse sich bessern. Der État der die Anweisung erhalten, das Schwenken der Taschentücher beim städtischen Markthallen gab zu längeren Erörterungen Anlaß. Bublifum thunlichst zu verhindern. Wie schon bekannt ist, hat der gut aus.( Lebhafter Beifall.) Es wurde die Frage der Heizung der Markthallen Kaiser dem Bolizeipräsidenten gegenüber wiederholentlich darauf hinUeber privatrechtliche Folgen von Geschlechtskrankheiten berichtet auch noch kurz Oberlandgerichtsrat Schmöl der. die Schließung der Markthalle am Wörther Platz erörtert. gewiesen, daß das Andrängen des Publikums an den kaiserlichen Es dreht sich um Entschädigungsklagen wegen Ansteckung, um Auf- Die Einführung der Heizung der Hallen ist in der zuständigen Wagen, das Werfen von Blumensträußen und das Schwingen von hebung von Verlöbnissen oder Ehen aus jenem Grunde, um die Deputation schon eingehend beraten und die Einrichtung in Hannover Taschentüchern die Gespanne beunruhigen und schen machen könne. Schweigepflicht des Arztes und ähnliches. Den von andrer Seite besichtigt worden. Die dortigen Verhältnisse sollen mit den hiesigen Die wiederholten öffentlichen Erlasse des Polizeipräsidiums sind jedoch vorgeschlagenen Attestzwang für Berlöbnisse und Eheschließungen nicht zu vergleichen sein. Aus verschiedenen Gründen ist von einer wirkungslos geblieben und die Schußleute haben nunmehr die Anverwirft selbst dieser Redner, der sich im übrigen auf ein Gutachten Heizung der Markthallen definitiv abgesehen worden, es kann sich ordnung erhalten, die an den Bürgersteigen stehenden Zuschauer bei jezt lediglich nur noch darum handeln, die Temperatur in den der Annäherung des Kaiferpaares stets darauf aufmerksam zu machen, des Justizrates Dr. Hellwig- Berlin bezieht. Zu der Diskussion macht Frau Fürth- Frankfurt a. M. Hallen während einiger Tage im Winter bei starkem, anhaltendem daß mit Taschentüchern nicht geschwenkt werden soll. darauf aufmerksam, daß Hellwig in seinem gedruckten Gutachten Frost auf 0 Grad herunterzudrücken. Dies kann unter Umständen Ein schwerer Unfall hat sich gestern, Dienstagvormittag, im BeGeschlechtskrankheiten als Scheidungsgründe nur dann zulassen will, burch Heizen von Defen bewerkstelligt werden. Die Marthalle in triebe der Großen Berliner Straßenbahn zugetragen. Der Schaffner wenn sie nach Eingehen der Ehe eingetreten und verschuldet sind. der Wörtherstraße, die einen Zuschuß von über 47000 Mart Segelow rückte an der Endstation am Görlizer Bahnhof mit dem erfordert und seit ihrem Bestehen noch feinen Nein der Frau müßte auch in allen übrigen Fällen das Recht geUeber- von ihm bedienten Motorwagen 2394 der Linie 12 vor, wobei der geben werden, wegen Geschlechtskrankheit des Mannes auf Scheidung thätigkeit in der dortigen Gegend vorläufig noch nicht geschlossen versäumte es jedoch, die Fahrturbel abzustellen, wodurch der Kraftschuß ergeben hat, foll mit Rücksicht auf die Bau- Automat aussprang. H. schaltete den Automat sofort wieder ein, In der Nachmittagssigung sprach Dr. Neuberger( Nürn - werden, man hofft, daß der Verkehr auch dort sich noch heben wird. wagen mit einem plötzlichen Ruck vorwärts fauste, und gegen den berg) über das Thema: Wie können die Aerzte durch Belehrung Außer diefer Halle erfordert die Halle in der Zimmerſtraße einen Borderwaggon 1310 der Linie 91 stieß. An der Hinterplattform des der Gesunden und Kranken der Verbreitung der jährlichen Zuschuß von 40 500 M., die Halle XII auf dem Geſund- letzteren stand der Schaffner Ulrich, welcher zivischen beiden Waggons Geschlechtsfrankheiten stenern? Redner glaubt, daß brunnen, die geschlossen ist, sogar einen Zuschuß von 46 000 M., die eingeklemmt und gequetscht wurde. Dem Unglücklichen wurde der in der nächsten Zeit die Aerzte die Hauptaufgabe zu leisten haben. Halle X am Arminiusplay in Moabit troß ihrer Lage einen Zuschuß rechte Oberschenkel zersplittert, außerdem erlitt er eine Duetschung Diese liege hauptsächlich in der Aufklärung und Belehrung Gesunder von 40 600 M., die in der Pücklerstraße 43 einen Zuschuß von am linken Bein. Von der Rettungswache am Görlizer Bahnhof, 22 000 M. und die in der Dorotheenstr. 29 einen solchen von woselbst U. die erste Hilfe erhielt, wurde er nach dem Krankenhause Dr. Bock( Hannover ): Zu der Mäßigung und Enthaltsamkeit 17 000. Ueberschüsse liefern die Central- Markthalle I: 109 123 M., Ant Urban gebracht. der Jugend gehören auch Mäßigung im Alkoholgenuß, Mäßigung die Central- Markthalle Ia: 130 000 m., die Halle II in der LindenUnschuldig verhaftet. Wegen des Steinbombardements, das in gegenüber gewisser Litteratur, Schaustellungen. Der Keuschheit und ftraße 45 000 M., die Halle am Magdeburger Plaz: 42000 m., Mäßigung müsse sich die Lebensweise anpassen( Körperbewegung, die Halle in der Andreasstraße: 37 500 M., die Halle auf der Nacht zum 27. Februar er. in Potsdam gegen die Wohnung des die Halle in der Ackerstraße: Polizei- Inspektors Freiherrn v. Kleist ausgeführt wurde, waren Abhärtung usw.). Dr. Galewski( Dresden ) verlangte Auf dem Wedding : 20 000 Mark, flärung der Mädchen des Volkes, damit sie nicht ahnungslos der Ver- 7000 Mart, die Halle in der Dresdenerstraße: 3000 Mart. mehrere Brauerei- Arbeiter der Senstschen Brauerei verhaftet worden, weil sie in den Verdacht geraten waren, die Thäter zu sein. Die die Halle führung und Anstedung zum Opfer fallen. Profeffor v. Düring Alle übrigen erfordern noch jährliche Zuschüsse, ( Riel) befürwortet die Fürsorge für die unehelichen Kinder, aus am Marheinickeplatz 6500 M. Männer haben aber bisher immer ihre Unschuld versichert und find Im Ausschuß wurde dann noch denen fich das Gros der Prostitution rekrutiere. angeregt, bei der großen räumlichen Ausdehnung Berlins und bei nunmehr wieder aus der Haft entlassen worden. In der AugustaGeheimer Medizinalrat Professor Dr. Erbe( Heidelberg ): der vermehrten Thätigkeit der Stadtverordneten auf vielen ſtraße, wo Herr v. Kleist wohnt, ist jetzt zur Nachtzeit eine ständige Schußmannspatrouille vorgesehen. Die jetzt so viel geäußerte Behauptung von der absoluten Unschäd- kommunalen Gebieten bald im Westen, bald im Osten usw., allen lichkeit der feruellen Abstinenz möchte ich nicht unwidersprochen ins Stadtverordneten Freikarten zur Benutzung der öffentlichen Selbstmord in einem Borortzuge verübte Dienstag früh der Land gehen lassen. Bei den meisten Menschen werde das ohne Verkehrsinstitute zu überlassen. Ein endgültiger Beschluß wurde 21 jährige, aus Wetzlar gebürtige Kaufmann Raca, der in einem
anzutragen.
und Kranker.
und
zu
Eindämmung des Patriotismus. Die für den Absperrungsdienst
Folgen bleiben, aber bei manchen Menschen, namentlich hysterischen nicht gefaßt. Für die Wahlen der Abgeordneten- und Stadt- Engrosgeschäft in Berlin in Stellung gewesen ist. Als der vom und Neurasthenikern, werde die feruelle Abstinenz von größtem verordneten, Aufstellung der Listen wurden rund 90000 M. mehr, Bahnhof Friedrichstraße kommende um 6 Uhr 14 Minuten früh in Schaden sein.( Lebhafter Beifall.) Dr. Cuyrim( Frankfurt ) trat zusammen 143 000 W. verlangt und bewilligt. Das Gemeinde- Potsdam eintreffende Vorortzug vor der 6 Uhr 44 Minuten stattdieser Ansicht entgegen. Assessor Claußmann( Köln ) erwartet von Blatt" kostet der Stadt 60 000 M., die verringert werden könnten, findenden Rückfahrt einer Revision unterworfen wurde, bot sich dem einer Belehrung sehr wenig. Mit Worten werde man den jungen wenn das Blatt eine Umgestaltung erführe. kontrollierenden Beamten in einem Wagenabteil zweiter Klasse ein
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