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dessen Geschichte infolge der entgegengesetzten Ideale der Holländer| spricht auch der Umstand, daß am Schlusse der Freitag- Sigung der ausführung durchaus nicht eingegangen würde. Vielmehr könne, und Engländer stürmisch gewesen sei. Er glaube aber, daß nunmehr Präsident in der Zweiten Kammer erklärte, daß er, da er in der wenn die Vorarbeiten beendet seien und die erste Baurate verlangt ein dauernder Friede hergestellt sei. Er warnte vor ciner Ueber- nächsten Woche von den Arbeiten in den Sektionen in Anspruch ge- würde, immer noch die Entscheidung getroffen werden, wie es dent schätzung der thatsächlich erzielten Resultate seiner Mission. Der nommen werde, nicht bestimmen könne, ob die folgende Sigung vor Abgeordnetenhause beliebe. Hiergegen wurde eingewendet, daß bei Fortschritt müsse langsam, aber sicher sein. Man könne ruhig die oder nach Ostern stattfinden werde. der Forderung der ersten Baurate für den Homburger Versicherungen der Boerenführer annehmen, daß sie in Zukunft ihren Die Protestbewegung, geleitet von dem centralen Abwehrkomitee, Bahnhof, welche vom Abgeordnetenhause abgelehnt war, ein Platz als Mitglieder des Reiches, dem sie angehören, loyal aus wird in der intensivsten Weise fortgesetzt, die Aufklärung über die Antrag Krieger Königsberg, eine Million zu Vor­füllen würden. schändlichen Pläne der Regierung und der Kammermehrheit bis in arbeiten zu bewilligen, von den Konservativen die dunkelsten Winkel des Landes getragen. Die fortdauernd gerade mit dem Argument bekämpft sei, daß man sich durch Be­despotische, rigorose Haltung der Eisenbahn- Gesellschaften gegen ihre willigung der Vorarbeitungskosten für den Bau des Bahnhofs Angestellten dürfte ebenfalls dazu beitragen, den Widerstand gegen überhaupt engagiere. die Zwangsgefeße zu stärken. Die moralisch verwerfliche Haltung Die Kosten für die Vorarbeiten wurden alsdann von aber, die die christliche Regierung den Interpellationen gegenüber der Majorität bewilligt. Man hat sich damit also für einen Millionenbau verpflichtet, ohne auch nur zu wissen, ob dieser Germanisierungspalast Staats­eigentum bleiben wird!

Politifche Uebersicht.

Reichstag  .

Berlin  , den 14. März.

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Der Etat für Kiautschon wurde am Sonnabend ohne grund- gezeigt hat, findet nun auch in den Kreiſen ihrer eignen Partei scharfe und wohlbegründete Verurteilung. So schreibt der fäßliche Erörterung bewilligt. Die Debatte hielt sich ganz in den Christen Demokrat", nachdem er dargelegt hat, daß die Bahnen der Kommissionsverhandlungen, berührte die Einfuhrstatistik, Regierung davon überzeugt ist, daß die Eisenbahn- Inwieweit übrigens der Aufenthalt des Hofes in Posen zur die Gesundheitsverhältnisse der Pachtung und die versprochene Er- Gesellschaften ihren Arbeitern schweres Unrecht angethan haben: Germanisierung beitragen soll, ist uns ein Rätsel. Die Schaffung richtung von Kursen über das Kolonialrecht an der Berliner   Ausgehend von diesem durch die Regierung eingenommenen etlicher Hofjuweliere und Hofbarbiere kann doch unmöglich zur Universität. Sie endete mit der Annahme der Kommissions­Standpunkt, daß die Direktionen sich einer gröblichen Pflicht- Germanisierung allzuviel beitragen. Oder schreibt man vielleicht beschlüsse. versäummis schuldig gemacht haben und daß sie also a itein die öfteren Straßensperrungen eine besondere Wirkung nach dieser Ursache von dem Geschehenen sind, hätte man Maßregeln, Richtung hin zu? Oder glaubt man, die polnische Bevölkerung wisse traffe Maßregeln gegen die schuldigen Direktionen erwarten können schon die Größe des Opfers" eines wochenlangen Aufenthalts zur Vorbeugung der von der Regierung als ernst bezeichneten unter ihr so tief zu würdigen? Gefahr. Doch gerade das Gegenteil schen wir geschehen. Nicht die schuldigen Direktionen werden mit Strafe bedroht, sondern gerade umgekehrt. Arbeiter, die bereits die Schlachtopfer des Unrechts find, das ihnen angethan wurde. Thörichter kann man's doch eigentlich nicht machen. Nehmen wir an was wir aber nicht zugeben die Arbeiter hätten wirklich am 31. Januar ( Eisenbahnerstreit) eine strafbare Handlung begangen, also mur während eines einzigen Tages, sind sie dann nicht nach dem eignen Urteil der Regierung dazu provoziert worden durch die Direktionen, die jahrelang die Rechte der Arbeiter verlegt haben? Uns düukt, der herzloseste Richter hätte zu diesem Schluß Tommen müssen."

Auch der Marine- Etat hielt nicht mehr lange auf. Ohne das Eingreifen des Staatssekretärs v. Tirpis, der in letzter Stunde versuchte, die ertrinkende Forderung des Reichs- Marinepalastes aus dem Wasser zu ziehen, wäre es kaum zu einer Erörterung ge­Tommen. So sah sich Genofie Singer veranlaßt, dem Staatssekretär scharf entgegenzutreten und aus seiner genauen Senntnis der Sachlage heraus, die Unsinnigkeit des Verlangens nachzuweisen, das Gebäude für das Neichs- Marineamt in der teuersten Gegend Berlins  , in der Bellevuestraße, zu errichten. Die groteske Befürchtung des Herrn v. Tirpiz, daß eine Schlacht verloren gehen könne, weil er 10 Minuten länger zum Reichskanzler zu fahren hätte, wurde von unsrem Redner mit verdientemt Spott behandelt. Dabei wies Singer auf die anti- berlinischen Strömungen hin, die sich wie im Abgeordnetenhause auch in der Budgetkommission des Reichstags gezeigt haben und erinnerte an jene merkwürdige Kabinettsorder, die der Stadt Berlin   den Bau der Untergrundbahn vom Potsdamer Platz   aus nach dem Alexanderplatz   mit der aus drücklichen Bemerkung untersagt hat, daß die Linie für Siemens u. Halske  reserviert werde, damit die Hochbahn rentabel wird. Unser Redner regte an, das Gebäude auf fiskalischem Gelände zu errichten und deutete dabei auf das Gartenterrain der Ministerien in der Wilhelm­straße hin, das nach der Königgrägerstraße reicht.

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Man sieht hieraus wieder, wie schwach, schon allein vom fitt­lichen Standpunkt aus betrachtet, die Position der Regierung ist, welche Waffen sie unſren Genossen für ihre Agitation geliefert hat. Jeder, der nicht ganz verblendet ist vom Autoritätsfanatismus, muß nach Darlegung des einfachen Sachverhalts erkennen, daß das Recht in diesem Streit auf seiten der Arbeiterschaft ist.

Neue Irrlehren. In der Freisinnigen Zeitung" lesen wir:

" Socialistenspiegel". Unter diesem Titel ist socben ein kleines A B C- Buch erschienen, welches auf 6 Druckbogen in 90 Ileineren und größeren Auffäßen die Socialdemokratie charakterisiert. Es wird der Zukunftsstaat in seinen Wirkungen auf die einzelnen Erwerbstlassen und der Uebergang zum Zukunftsstaat, entsprechend der Darstellung der Socialisten, unter Benutzung der neueren Schriften von Sautsky( Am Tage nach der Revolution") und der das socialistische Programm zersezenden Kritik von Eduard Bernstein   geschildert. Der Socialistenspiegel" behandelt weiterhin das Verhalten der Socialdemokratie in der Gegenwart zu den bürgerlichen Parteien, kennzeichnet die Stellung derselben im Reichstage, insbesondere auch bei der Obstruktion gegen das 3olltarif Gefeß. Auch werden die land­läufigen wahrheitswidrigen Beschuldigungen und Verleumdungen, welche die Socialdemokratie in ihrer Presse und und in Ber fammlungen gegen die Freifinnige Volkspartei besonders vor­bringt, im einzelnen widerlegt."

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Ferner schreibt uns unser Amsterdamer Korresondent: Gegen Genosse van der Goes ist Strafverfolgung ein­Da wird der wadere Totengräber des Freisinns wieder wie bei geleitet wegen seiner in der Versammlung des Milizbundes gethanen seiner schmählichen Haltung während des parlamentarischen Zoll­Aeußerungen. Hiergegen hat unser Genosse beim Gericht Berufung raubzugs das Lob der Deutschen Tageszeitung" und der Neuesten Aber davon wollen die Herren nichts wissen, sie fühlen sich ganz eingereicht. Nachrichten" verzückt einschlürfen können. Dieser Thersites des als Eigentümer ihrer Dienstgebäude und wollen auf die Spazier Bundes hat sich aufgelöst, die Mitglieder traten dem Nieder- Forge, als der Realtion ein läppisches Pamphlet gegen die Social­Die Abteilung Apeldoorn   des christlichen Tabatarbeiter- Liberalismus hat vor beginnender Wahlcampagne keine größere gänge in ihren Parkanlagen nicht verzichten. In seiner Erwiderung ländischen Internationalen Tabatarbeiter Bund demokratie zu liefern. machte Herr v. Tirpitz gute Miene zum bösen Spiel und versicherte bei, und zwar wegen der von Dr. Kuyper eingereichten Zwangsgesetze dem Hause, daß er auf das Terrain in der Bellevuestraße, der Herr und weil von ihrem christlichen Bunde kein Protest dagegen zu er nach der Magdeburgischen Zeitung" die Regierung doch Um die ,, Erfüllung der ethischen, der sittlichen Pflicht" traut sich v. Liebermann noch einige antisemitische Scherze abgewann, reichen ist.- durchaus nicht versessen sei. Das Plenum lehnte die Forderung Auch die Abteilung Vlissingen   von Patrimonium"- dies ist nicht herumzudrücken. Das Blatt schreibt gegenüber den Meldungen der Scharfmacherpresse, daß die Regierung sich anders besonnen habe: dann ohne weitere Aufregung ab. Bom Marine- Amt steht der Landesverein der kalvinistischen kleinen Leute" Dr. Kuypers Dies ist nicht der Fall. Eine der Ankündigung des Grafen jetzt nur noch die Abstimmung über die Reparatur der beiden Kreuzer ist für die Gesezentwürfe nicht eingenommen. Dieselbe sprach sich Bülow entsprechende Vorlage wird, wie wir zuverlässig hören, aus, die von einem beschlußfähigen Hause vorgenommen werden dahin aus, daß sie sich an den Beschluß des Socialen Kongresses dieses Vereins halte. Dieser nämlich erklärte Arbeitseinstellung für dem Bundesrat und Reichstag zugehen." muß. Heute war der Reichstag nicht beschlußfähig, und Herr Basser- erlaubt, wenn alle Mittel zur Vermeidung derselben erschöpft sind, Wieder ein Polenficg. Den Polen   in Dolzig war es verboten mann machte sich diesen Umstand bei der Prüfung der Wahl seines sofern der Ausstand niemals als politisches Mattel   diene. Der worden, in einem Saale eine Voltsversammlung abzuhalten, in der Parteifreundes Sieg zu Nuge. Während die Beschlüsse der Wahl- Beschluß der Abteilung ist ein verschleierter Protest gegen die nach der Anmeldung öffentliche Angelegenheiten" besprochen werden prüfungs- Kommission über die Mandate des Konservativen v. Nautter Supperschen Gesetze. follten. Die Polizeiverwaltung berief sich auf§ 10 II 17 des All­und des Nationalliberalen Bolt ohne weiteres angenommen und Die Adressen an die Zweite Kammer folgen fich jetzt sehr zahl gemeinen Landrechts, wonach die Polizei bekanntlich dazu berufen ist, damit Beweiserhebungen beschlossen wurden, beantragte Herr reich. Je nach dem Standpunkte ist der Inhalt derselben mehr oder die nötigen Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung der öffent Bassermann die Beschlußfassung über die Siegsche Wahl, weniger für oder gegen die Zwangsgesetze. So ersucht die Liberale lichen Ruhe und Ordnung und zur Abwehr von Gefahren Unie( fortschrittliche Liberale) ihre Abteilungen, eine Adresse an die zu treffen. die die Kommission für ungültig erklärt hat, auszufchen Zweite Stammer zu versenden, worin sie die Maßregeln der Re- auf§ 10 II 17. Dem Einberufer, dem Arzt Dr. Kowalski, ge­In den Verbot stand nur der nackte Hinweis und drohte, falls Widerspruch dagegen erhoben würde, die Aus- gierung zur Handhabung von Autorität und Ordnung für alle nügte das nicht; er ging zum Herrn Bürgermeister und wollte zählung des Hauses zu beantragen. Er hat im vorigen Jahre schon Eventualitäten begrüßt. Besonders lobt sie die Gefeßentwürfe wissen, was in dem Paragraphen stehe. Da tam denn heraus, daß dasselbe höchst unvornehme Manöver gemacht und schreckte auch betreffend die Eisenbahnbrigade und die zu ernennende Enquete- der Herr Polizeiverweser das selber nicht wußte, und ein Exemplar diesmal nicht davor zurück, zu einem Mittel der Obstruktion zu Stommission. Bedenklich jedoch erachtet sie es, wenn man in den des Landrechts war nicht aufzutreiben. Es wurde greifen, über das er sich während der Zollkämpfe oft genug gegenwärtigen Zeitumständen von Unruhe und Spannung in die zugegeben, daß das Verbot im höheren Auftrage erfolgt fei. Der heuchlerisch entrüstet hat. Verhandlung über Strafbestimmungen eintrete, welche im Falle der Einberufer ging num im Verwaltungsstreitverfahren vor und siegte Genosse Singer brandmarkte das Verhalten des nationalliberalen Annahme, bevor das Gesetz die Rechtsposition der Arbeiter geregelt, auch vor dem Bezirksausschuß in Posen. Dieser setzte die Verbots­Führers, der seine Drohung in die That umsetzte und die Beschluß beleidigen und der Staatsautorität ernsthaften Schaden zufügen würden. Verbot jei die Polizei, wie die Schriftfäße ergeben, davon und die Beschwerden beseitigt habe, das Rechtsgefühl der Nation verfügung mit folgender Begründung außer Kraft: Bei dem unfähigkeit des Hauses konstatieren ließ. Herr Sieg wird aller Die Parteien der Unordnung und Anarchie" allein würden ausgegangen, daß in der Provinz Posen   zur Zeit eine hoch­Wahrscheinlichkeit nach sein Mandat bis zum Ende der Legislatur Gewinn daraus ziehen, da Strafbestimmungen gegen Arbeits- gradige Spannung zwischen Polen   und Deutschen   bestanden periode zu Unrecht ausüben. Der Ehrbegriff der nationalliberalen einstellungen und Beschränkung der Gewerkschaftsthätigkeit auch habe und man mit der Möglichkeit hätte rechnen können, Roture scheint noch hinter der Kavaliersehre der Junker zurüd- diejenigen Kreise erbittere die bis jetzt loyal getvejen es werde bei Abhaltung der Volksversammlung der Polen   zu Störungen zustehen. seien. Sie ersuchen deshalb die Zweite Stammer die Be- der öffentlichen Nuhe und Ordnung kommen. Die Mehrheit des Die nächste Tagesordnung ist mit Kleineren Vorlagen und handlung der eingereichten Ergänzung des Strafgesetzbuches Bezirksausschusses sei jedoch zu der leberzeugung gekommen, daß Der Vorstand teilt mit, daß er eine das Verbot rechtlich unzulässig sei. Wenn der Kläger zur vorläufig einzustellen. Betitionen ausgefüllt.- Bewegung für Vertagung einer solchen für Verwerfung der Ent- Besprechung öffentlicher Angelegenheiten eine Voltsversammlung nach würfe vorziehe, da ersteres auch für die Regierung annehmbar sei. einem Saale einberief, dann habe er damit ein verfassungs­Auch in Offiziers- und Beamtenkreisen scheint man den famosen mäßig gewährleistetes Recht ausgeübt. Dieses Recht Jm Abgeordnetenhause brachte am Sonnabend bei der Gesezentwürfen der Regierung nicht ungeteilt günstig gesinnt zu würde in unzulässiger Weise verkümmert werden, wenn eine Fortsetzung der Beratung des Kultus Etats der Abgeordnete sein, wie daraus erhellt, daß der Gouverneur der königl. Militär- folche Versammlung schon deshalb verboten werden könnte, v. Knapp( natl.) die Frage der Mädchengymnasien zur Akademie zu Breda   den an diesem Institut thätigen Offizieren ver- weil die Polizei glaube, aus ihrer Abhaltung könnten Ge­Sprache und gab dadurch dem konservativen Abgeordneten boten hat, eine der Adressen gegen die Regierungsentwürfe zu fahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit entstehen. Dr. Jrmer Gelegenheit, eine männliche Staffceflatsch- Rede unterzeichnen. Auch Beamten des Poſtamts ging ein gleiches Eine solche Auslegung des§ 10 II 17 Allgemeinen Landrechts, wie sie von der Polizei vertreten worden sei, würde in politisch be­gegen das Frauenstudium und die Erweiterung der Berufs- Verbot zu. In den Wandelgängen der Zweiten Kammer lief dieser Tage wegten Zeiten die Ausübung verfassungsmäßig gewährleisteter Rechte thätigkeit der Frauen zu halten. Herr Jrmer machte gar kein das Gerücht, daß zwischen der Regierung und dem Oberbürgermeister fteis vom Willen der Polizei abhängig machen. Das dürfe aber Hehl daraus, daß lediglich die Furcht vor der Konkurrenz van Leeuwen von Amsterdam   eine gespannte Stimmung herrsche. nicht sein.

Frauenbildung und Landtag.

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Streit zu bewahren.

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ihn und seine Freunde zu ihrer vorfündflutlichen Haltung ver Die Regierung soll nämlich mit dem Bürgermeister unzufrieden sein, Die Polizeiverivaltung legte Revision ein und ließ sich vor dem anlaßt. Geradezu klassisch sind die Argumente, die er ins weil er sie nach ihrer Ansicht nicht genügend unterrichtet gehalten Ober- Verwaltungsgericht am 13. März durch den Berliner   Re­Feld führt. Nach seiner Ansicht haben die Männer weit hätte über den in Amsterdam   bestehenden Zustand kurz vor und gierungsrat Joswig vertreten. Den Kläger vertrat Reichstags­größere Pflichten dem Staat gegenüber, sie müssen also auch während der Tage der Arbeitseinstellungen; überdies, weil der Abgeordneter v. Glebodi. Das Ober- Verwaltungsgericht be­größere Rechte haben. Der Einwand, daß Frauen zwar Bürgermeister ſeine Unfähigkeit" gezeigt habe, die Gemeinde vor stätigte die Vorentscheidung, weil sie einen Rechtsirrtum nicht erkennen nicht der Militärpflicht genügen, aber doch für den Solidarität mit den Dockarbeitern die Arbeit niedergelegt, wurden Gemeinde Arbeiter hatten nämlich aus lasse. Nachwuchs sorgen, suchte er mit der stallmäßigen Bemerkung jedoch, nachdem sie zeitlich aus dem Dienst entlassen waren, nach Gräfliches Standesbewußtsein. abzuthun, daß noch niemals eine Frau auf Befehl Nachwuchs einigen Tagen von der Gemeinde wieder angenommen, d. h. nach In Burgfarrnbach  , einem kleinen mittelfränkischen Pfarrdorfe in die Welt gesezt habe. Im übrigen faselte er von einer dem die Arbeitseinstellung der Dockarbeiter und Eisenbahner siegreich weit Fürth   befizt ein Graf Pickler ein Schloß. Zur Beseitigung Zerrüttung des Familienlebens und leierte alle die alten gewonnen war. Die Regierung fann scheinbar dem Bürgermeister seiner finanziellen Schwierigkeiten etablierte er, worüber wir bereits Phrasen herunter, mit denen die Dunkelmänner die Frauen- nicht vergeben, daß er der Arbeiterbewegung nicht direkt feindlich vor einigen Wochen berichteten, eine Sparkasse  " für die um­bewegung zu bekämpfen suchen. Allenfalls will er den Frauen gegenüber tritt. Auch ließ der gegenwärtige Bürgermeister Mani wohnenden Bauern, Handwerker und andre sparsame Leute. Ilm das Studium der Heilkunde feilweise überlassen, aber sie sollen festationen der Arbeiterschaft z. B. am ersten Maitage in Gestalt von dieſe an sich heranzuziehen, verzinste der Herr Graf die eingezahlten beileibe nicht die gleiche Ausbildung erfahren wie die männ  - Aufzügen durch die Straßen Amsterdams zu, wobei er den Arbeiter- Gelder mit 4 Proz., während die Banken und städtischen organisationen die Leitung der Aufzüge und Handhabung der Sparkassen der Umgegend nur 3 Proz. zahlen. Es fanden lichen Aerzte, sondern nur etwas besser vorgebildete Hebammen Drdnung beinahe ganz überließ, was übrigens das allergünstigste sich auch genug Lente, die es sich zur Ehre rechneten, ihre werden. Und solche Ausführungen wurden vom Hause mit Resultat erzielte, da nicht die geringste Störung stattfand. lebhaftem Beifall aufgenommen!

Auf denselben Standpunkt stellte sich der Centrumsredner Dr. Dittrich, der von einer Versündigung an der Natur des Weibes, von einer Vergewaltigung sprach und die Re­gierung dringend ersuchte, im nationalen Interesse dem jetzt herrschenden ungefunden Bildungsdrange entgegen zu treten. Giebt es wohl ein Wort, mit dem ein größerer Miß­brauch getrieben wird, als mit dem Worte national?

Deutfches Reich.

Ersparnisse dem Herrn Grafen   einhändigen zu können, so daß auf diese Weise anderthalb Millionen Mark, davon allein aus der nächsten Umgebung von Burgfarrnbach   eine halbe Million aufs Schloß" getragen wurden. Bald wurden jedoch Gerüchte Taut und immer lauter, daß der Burgfarrnbacher Graf in Zahlungs­Das Germanisierungs- Schloß in Posen.  verlegenheiten geraten sei, worauf zuerst mit Klagedrohungen geant Ueber die Posener Kaiser- Residenz, die zur Hebung des wortet wurde, worauf Bertröstungen auf einen gütlichen Ausgleich Deutschtums in der Ostmart" in Bosen erbaut werden soll, wurde folgten, die darin bestanden, daß den Gläubigern versprochen wurde, heute in der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses verhandelt. sie würden mit Hilfe eines Bruders des Grafen alle Gelder zurück­Seitens der Regierung wurde ausgeführt, daß der Bau dieses gezahlt erhalten. Die Verhandlungen im gräflichen Hause Und warum der große Lärm? Weil die Regierung ber Schlosses wesentlich zur Stärkung des Deutschtums beitragen wurde. find nun beendet, aber das Resultat ist, daß die Gläubiger jest suchsweise der Errichtung von Gymnasialfurfen in einigen Man tönne der Krone aber nicht zumuten, auf eigne Kosten ein bestimmt wissen, das alles rettungslos verloren ist. Die Verständigung Städten die Genehmigung erteilt hat. Principiell ist die Re- solches Schloß zu erbauen, da sie ja gewissermaßen schon dadurch scheiterte daran, daß der Bruder des Burgfarrnbacher Grafen eine gierung nach wie vor gegen das Frauenstudium, weil sie, wie ein Opfer bringe, daß sie Aufenthalt in der Provinz Bosen nehme. bürgerliche Dame geheiratet hat. Der Bruder verlangte Der Minister Studt sich so schön ausdrückte, verhindern will, Die Sache fei fo gedacht, daß der Staat einen Zuschuß nämlich das Zuge ständnis zur Erbberechtigung. Darauf daß dem deutschen Familienleben ein fremdartiger Charakter von zwei bis drei Millionen geben, der Bau aber direkt von ging der Burgfarrnbacher Graf wegen seiner unebeubürtigen Schwägerin aufgedrückt wird. Aber gänzlich kann sie sich dem Zuge der den Baubeamten der Krone ausgeführt werden nicht ein. Sein ſtandesbewußtes Gewissen wäre dadurch schwerer Zeit doch nicht verschließen, sie hat sich zu geringen Kon- folle. Auf eine Anfrage erklärte die Regierung, daß die Frage belastet worden, als wenn durch ihn eine große Anzahl Bertrauens zessionen bereit erklärt, die der konservativ- klerikalen Mehrheit noch nicht entschieden sei, ob das Schloß Eigentum des feliger um Hab und Gut gebracht werden. Den Gläubigern wird nun Fiskus bleiben oder in das Eigentum der Krone über- nichts andres übrig bleiben, als sich mit einer Abfindung von drei als der Anfang vom Ende des preußischen Staates erscheinen. gehen solle. Von einem Mitgliede der Kommission wurde aus- Prozent ihres Guthabens zu begnügen. Denn die Besitzung des Montag: Fortsetzung.

Der Kampf gegen die holländischen Zwangsgesehe. Bis die berüchtigten Gesetzentwürfe im Parlament zur Erledigung kommen, wird jedenfalls noch eine geraume Zeit verstreichen. Dafür

geführt, daß durch Bewilligung der Kosten für die Vorarbeiten Grafen   ist ein Fideikommiß und wird ihm durch standesherrliche ein Engagement eingegangen würde, dessen finanzielle Tragweite man Vorrechte gesichert. Er wird also in Zukunft noch sehr anständig zu nach den Erklärungen des Ministers heute noch gar nicht übersehen könne. leben haben, wenn ihm die Bürgerlichen auch nichts mehr borgen Bon andrer Stelle wurde betont, daß durch Bewilligung der sollten. Aber eine ganze Reihe fleiner Leute ist thatsächlich an den Kosten für die Vorarbeiten ein Engagement für die spätere Bau- Bettelstab gebracht.-