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Nr. 63. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

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Was für Zeichen mögen's sein Hier auf meinem Losungsschein Dieses und noch andrer Tand Zur Lokalliste. Am Sonnabend, den 21. März, veranstaltet die Prompt im Blatt die Antwort fand, Anhaltsche Maschinenbau - Anstalt in den Hohenzollern - Festsälen, Selbst in Ehescheidungssachen Bandelstr. 35, eine Festlichkeit. Da dies Lokal der Arbeiterschaft Und in Bank und andren Krachen nicht zu Versammlungen zur Verfügung steht, so ersuchen wir, dies Wußte unser Vorwärts" Nat Vergnügen streng zu meiden. Berlin VI. Moabit. Das Lokal Ob er mich vergessen hat? Moabiter Casino", Wilsnackerstr. 63, steht jetzt der Arbeiter- Unser Freund möge sich beruhigen auch sein Begehren soll schaft zu Versammlungen 2c. zur Verfügung. Friedenau. gestillt werden. Und wenn, nebenher bemerkt, sein Gedicht auch nur Das Gesellschafts- Haus", Rheinstr. 14 Saal und die Wirkung hat, daß ein einziger Leser, der mit einer unnügen Garten steht der Arbeiterschaft zu Versammlungen 2c. zur Frage kommen möchte, sich diese aus Mitleid mit dem Redakteur Verfügung. Die Lokalkommission. berkueift wenn nur diese, gewiß nicht hochgespannte Erwartung fich erfüllt, so sollen ihm seine Versündigungen an dem heutigen Geist der Dichtkunst von ganzem Herzen verziehen werden.

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Erster Wahlkreis. Den Parteigenossen zur Nachricht, daß am Mittwoch in Cohns Festsälen, Beuthstr. 20/21, eine Volksversammlung stattfindet, in der Reichstags Abgeordneter Heine das Referat über­nommen hat. Näheres siehe Inserat. Zahlreichen Besuch erwarten Die Vertrauensleute.

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Sonntag, 15. März 1903.

Alenderung die Einführung der Bollringzüge, nachdem der Ausbau der Geleise zwischen Tempelhof und Ebersstraße durchgeführt ist. Die Vollringzüge werden vom 1. Mai an, ohne die Stadtbahn zu berühren, auf der Ringbahn kreisen. Sie nehmen ihren Anfang in Westend und gehen über den Nordring bis Frankfurter Allee , von dort bis zum Ringbahnhof Stralau- Rummelsburg, dann nach Treptow , auf dem Südring bis Tempelhof , von hier nach den Stationen Papestraße , Ebersstraße, dann auf dem Südring weiter Westend ist bis zur Abfahrt des nächsten Vollringzuges ein bis Halensee und von Halensee unmittelbar nach Westend . In Aufenthalt von 22 Stationen wird in einer Stunde 25 Minuten zurückgelegt. Es Minuten. Der ganze Vollring mit find 30 Züge in jeder Richtung vorgesehen, so daß stündlich zivei Vollringzüge verkehren. Der erste Zug wird von Westend in der Richtung rechts zur Stadt 4,", der letzte 10,". In der Richtung links zur Stadt geht der erste Zug von Westend 4", der legte 10, Die Nord- Südringzüge fommen ganz in Wegfall. Der Kirchenbauftreit. In Sachen der Kirchenbaulasten hat, wie schon mitgeteilt, das Kammergericht ein der Stadt Berlin günstiges Urteil 4.- 7. D. Mts. erfolgte Ziehung der 5. Siebengebirgs- Lotterie soll, Die Siebengebirgs- Lotterie ungültig? Die in Köln a. Rh. am Zweiter Wahlkreis. Dienstagabend 81%, Uhr spricht der Reichs- gefällt. Bei den Prozessen handelt es sich übrigens um weit höhere wie uns berichtet wird, für ungültig erklärt werden. Summen, als die angegebenen Streitobjekte von 99 000 m. bei Es sollen tags- Abgeordnete H. Förster in einer öffentlichen Versammlung Markus und 100 000 m. bei St. Simeon. Diese eingeklagten Summen 1500 Loſe überhaupt nicht in das Nummernrad hineingekommen des Wahlvereins über: Die socialpolitischen Debatten im Reichs- waren mur Teilbeträge der infolge Resoluts des Polizeipräsidiums lich. Die Käufer der betreffenden Nummern bestürmen jetzt scharen= fein; die Serie 271 001-272 540 fehlt auf der Gewinnliste gänz tage" im Wilhelm- Theater, Friedrichstr. 236. Hierzu werden Gäste, von dem Magistrat vorschußweise unter Vorbehalt gezahlten Gelder. weise die Lotteriehändler, von denen sie die Lose bezogen, und be­auch Frauen, eingeladen. Am zweiten Osterfeiertag, Montag, den Am zweiten Osterfeiertag, Montag, den Unter anderm sind schon gezahlt worden in runder Summe 3000 M. brohen sie mit den Gerichten. Die Kollekteure beabsichtigen, sich 13. April, mittags 12 Uhr, findet die alljährliche Matinee des Wahl an die Andreas- Kirchengemeinde, 18 000 Mark an die Zions vereins im Lokale des Herrn Kliem, Hasenheide 13, statt, bestehend Kirchengemeinde, 166 000 M. an Golgatha, 130 000 W. an Johannes- die Ziehung noch einmal vornehmen zu lassen, nachdem das Resultat an den Minister beschwerdeführend mit der Forderung zu wenden, in Konzert und humoristischen Vorträgen. Billets a 20 f. Evangelist, 50 000 M. an Markus, 200 000 M. an St. Simeon, 97 000 W. an Versöhnung, 30 000 M. an Philipp und Apostel, wie derartige Unregelmäßigkeiten bei einem unter notarieller und der bereits erfolgten Zichung annulliert ist. Rätselhaft bleibt es, 91 000 M: an Himmelfahrt, 3000 M. an die Danteskirchen- Gemeinde, polizeilicher Aufsicht stehenden Aft vorkommen können. 11.000 M. an Thomas usw., zusammen etiva 800 000 M., wozu nun noch 4 Proz. Verzugszinsen kommen. Etta 1 Millionen Mark Apothekerpreise für Kurpfuscher und für Kaffen. Der Prozeß weitere Forderungen waren schon angemeldet und noch weit höhere Nardentötter hat noch eine leine, interessante Enthüllung im Ge betreffenden Kirchengemeinde- Vertretungen abgeneigt sind, an das feinen Standesgenossen in der Pharmac. 3tg. in Aussicht gestellt. Bemerkenswert ist übrigens noch, daß die folge. Der am ärgsten bloßgestellte Apotheker Henke sucht sich vor Reichsgericht zu gehen und nur dann Revision beim Reichs- fertigen, daß er ihnen darlegt, wie wenig er bei dem Schwindel gericht beantragen wollen, wenn sie dazu von den Synoden, verdient hat. Nach dieser Logit könnte jeder Spitzbube Freispruch die für die Kostendeckung aufzukommen haben, gezwungen werden. verlangen, wenn die gestohlene goldene Uhr sich als Tombackfabrikat Alle vom Magistrat infolge des Refoluts gezahlten Summen müssen erweist. Henke führt die Preise für 4 Präparate auf; wir fügen muun mit Zinsen zurückgezahlt werden, wozu dann noch die enormen ihnen zur Aufklärung für die Oeffentlichkeit diejenigen Preise an, Prozeßkosten kommen. Alle diese Beträge müssen dann mit den welche die Berliner Kaffen 1. jegt im Boykott zahlen müssen und Friedrichsfelde . Unser Parteiprogramm steht auf der Tages- neuen Stoften für Kirchenbauten usw. durch Kirchensteuern wieder er 2. die ermäßigten" Preise, welche sie zahlen sollen, wenn sie ordnung der am Dienstagabend 8 Uhr bei Haberland stattfindenden hoben werden. Daraus hoffen die Kirchenliberalen, daß viele Berliner Frieden schließen würden. Vereinsversammlung.

Bierter Wahlkreis( Osten). Heute, Sonntag, 4 Uhr, findet bei Keller, Stoppenstr. 29, ein Vergnügen statt, das von Parteigenossen arrangiert ist. Es wirken mit die Gesellschaft Strzelewicz, sowie das neue Berliner Konzert- Orchester. Nach dem Konzert Tanz. Billet­preis 25 Pf., an der Kasse 30 Pf.

Workämpfer. 2. Verschiedenes.

Johannisthal . Die Mitglieder- Versammlung des Wahlvereins findet am Dienstagabend 8½½ Uhr im Lokal von Rau, Part straße 12/13, statt. Tagesordnung: 1. Vortrag: Rückblick auf unsre Schöneberg . Dienstagabend 8 Uhr bei Obst, Meiningerstr. 8: Versammlung des Wahlvereins. Vortrag des Reichstagsabgeordneten Adolf Geck : Was lehrt uns der 18. März?"

Köpenick . Nächsten Dienstagabend 8 Uhr findet im Kaiserhof die Vereinsversammlung des Wahlvereins statt, zu welcher unter anderm auch die Maifeier mit auf der Tagesordnung steht."

nun an den Kirchenwahlen teilnehmen werden.

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30 Pf.

Narden Boykottpreis Ermäßigter tötter( volle Tage) zahlte f. Krankenkassen 1,25 M.

Preis für Stassen 85 Pf.

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häufige Erscheinung aus begreiflichen Gründen; denn ein Straßen- 1. 100 g Tinct. Chinae ops. Der Offizier auf der Straßenbahn ist in Berlin keine allzu bahnwagen ist eigentlich ein etwas plebejisches Vehikel aber 2. 100 g Liqu. Ferri oxychlor. zuweilen begegnet man ihm doch und kann dann mit stillem Ver- 3. 75 g Kali chlor. subt. pulv.. In Zehlendorf findet am 17. März, abends 8 Uhr, bei Giese, gnügen beobachten, in welcher besonderen Art diese seltene Spezies 4. 15 g Acid. mur. pur. mit 85 g Teltowerstraße, die Mitgliederversammlung statt, in der Genosse eines straßenbahnfahrenden Marsjüngers behandelt wird. Die Aqua dest. Fuchs über die politische Moral sprechen wird. Leute, bei denen solch zweierlei Tuch respektvolles Aufsehen Also das Doppelte, Drei- und Bierfache dessen, was der Kurs Französisch- Buchholz . Dienstagabend 8%, Uhr findet in Kähnes erregt, wenn fein Trüger unvermutet im Straßenbahnwagen pfuscher zahlte, müssen die Kassen entrichten! In der Behauptung erscheint, sind noch immer nicht alle geworden. Manch Lokal die regelmäßige Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt, einem sieht man es an, daß er vor dem Herrn Lieutenant, der ist ja Herr Henke eins mit dem gesamten Berliner Apothekerring, in der Genosse Dr. Wolheim einen Vortrag über Die geschichtliche ihm gegenüber Platz nimmt, am liebsten stramm stehen möchte. daß sie pleite gehen müßten, wenn sie ein Fünftel der Rezepturpreise Unter den Schaffnern sind nicht wenige, die das buchstäblich thun. ein halbes Dutzend derselben Apotheker nach Lieferungen, bei denen als Rabatt gewährten; bei dem Kurpfuscher hingegen drängen sich Das mindeste ist, daß der Schaffner, sobald ein Lieutenant seinen sie die Hälfte bis herunter zu drei Vierteln der Rezepturpreise als Wagen besteigt, grüßend die Finger an die Müze legt. Das ge- Rabatt geben! schieht anscheinend nicht immer ganz willig ,, nicht immer mit dem gebührenden Eifer, aber nur in ganz vereinzelten Ausnahmefällen haben wir bemerkt, daß ein Straßenbahn- Schaffner einem Offizier das Honneur gänzlich versagte.

Entwicklung der Menschheit" halten wird.

Mariendorf und Umgegend. Mittwochabend 8%, Uhr ist die Fereinsversammlung des Wahlvereins im Lokale von Btw. Well, Mariendorf , Feldstraße, Ede Ring- Chaussee. Genosse Bartels wird einen Vortrag über den 18. März halten.

Lokales.

Briefkasten- Leiden.

Rabatt- Sparmarken. Eine bedeutsame Entscheidung hat das Landgericht I in der Berufungsinstanz gefällt. Der Schlächter meister G. zu Berlin hatte sich die Wertmarken eines Rabatt- Spar­Ob die Ehrfurcht, die den Offizieren von dem Personal der vereins verschafft, obwohl er nicht Lieferant des Vereins war, und Straßenbahn entgegengebracht wird, sich auf einen besonderen Para- gab sie als Rabatt an seine Stunden. Der Vorstand des Rabatt­graphen der Instruktion gründet, ist uns nicht bekannt. Die Sparvereins fühlte sich hierdurch geschädigt und strengte gegen den Was tostet der Transport eines Elefanten von Vorderindien Direktion der Großen Verliner Straßenbahn- Gesellschaft hat früher Schlächtermeister Klage an. Sowohl das Amtsgericht wie das nach Hinterpommern? Ueber diese weltbewegende Frage wollte leber diese weltbewegende Frage wollte einmal erklärt, ein Offizier folle von ihren Angestellten nicht Landgericht erkannten dahin, daß die Klage abzuweisen sei. Der eine gute Seele aus unsrem Lesertreise vor acht Tagen Auskunft anders behandelt worden als ein gewöhnlicher Sterblicher. That Schlächtermeister habe die Rabattmarken auf gesetzmäßigem Wege erteilt haben. Dieser verehrte Abonnent unsres Blattes verdient fache ist aber, daß trotzdem der Offizier auf der Straßenbahn sich erworben. Es bleibe dabei gleich, ob er die Marken bei Einkäufen Hochschäzung wegen des Vertrauens, das er in das Wissen der Ne- einer Behandlung erfreut, wie wenn er ein Stück Uebermensch wäre. erhalten, oder ob er sie von Lieferanten des Rabatt- Sparvereins daktion setzt, doch ist er harmlos im Vergleich zu einer andren Das geht so weit, daß selbst manche Fahrer dem Offizier, wenn erworben habe, und ob sich auf den Marken der Vermert befinde: Kategorie unsrer Freunde, die wir im Briefkastenwesen als Anhänger lassen. Will ein Offizier einen in voller Fahrt befindlichen Straßen- Nach dieser Entscheidung wäre es jedem Kaufmann unbenommen, fichs, machen läßt, eine specielle Berücksichtigung zu teil werden" Darf nur von Lieferanten an Mitglieder abgegeben werden." des Accumulatorenbetriebes tassifizieren möchten. Hier eine Probe bahnwagen besteigen, dann bremst ein offiziersfürchtiger Fahrer mit sich auf gesetzmäßigem Wege Rabatt- Sparmarken zu verschaffen, solcher Anfragensammlung, die wohlgemerkt in einer einzigen zu besonderem Bedacht. Wir haben das oft genug beobachtet. Eigent- ohne Lieferant eines solchen Vereins zu sein, und sie wieder an schrift enthalten ist: 1. Wer erteilt zuverlässige Auskunft über die Lage des Arbeits- lich sollten die Offiziere diese Rücksichtnahme als eine Beleidigung Kunden auszugeben. Auf Grund des Gerichtserkenntnisses haben marktes im Handelsgewerbe? empfinden, da sie auf tein großes Zutrauen zu ihrer turnerischen Ge- eine Anzahl Geschäftsleute im nördlichen Stadtteil Plakate in den 2. Welches ist das verbreitetste Publikationsorgan fürwandtheit schließen läßt; aber sie erkennen wohl die gute Ab- Schaufenstern angebracht, auf denen sie mitteilen, daß sie Marken ficht an. des Rabatt- Sparvereins Norden in Zahlung nehmen und solche auch dasselbe? 3. Besitzt der Verein Arbeiterpresse" ein eignes Organ und trotz der entgegenstehenden Behauptung der Direktion eingeräumt Wie die Sonderstellung, die dem Offizier auf der Straßenbahn an Stunden ausgeben. wo erscheint dieses? Tödlich verunglückt ist am Fahrstuhl in der Tischlerei von 4. Eriſtiert eine ſteno - tachygraphische Vereinigung in Berlin ? wird, zu erklären ist? Offenbar haben die Angestellten der Bellenbaum, Waldemarstr. 12, der dort angestellte Wertführer Wilhelm 5. Wodurch ist die Besoldung katholischer Geistlicher geregelt? Straßenbahn einen feinen Instinkt und sind selbst über die Andersch. Andersch, der bei seinen Mitarbeitern sich hoher Achtung 6. Wie viel Kinder hinterließ 2. Liebknecht, wie heißen und ungeschriebenen Wünsche der Direktion ziemlich genau unterrichtet. erfreute, hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern. was sind diese und welcher politischen Partei gehören sie an?- Ein Offizier ist eben ein gern gesehener Fahrgast. Er schmückt nicht 7. Welchen Artikel würde man dem Worte Tirolienne vor mir den einzelnen Straßenbahnwagen, den er benußt, sondern Ein gefahrdrohender Fabrikbrand kam in der Nacht zu gestern trägt auch dazu bei, das gesellschaftliche Niveau des die Straßen- in der Brizerstraße 19 zum Ausbruch. Das Feuer entstand auf fegen? Solche Massenanfragen sind keine seltene Erscheinung und das bahn bemizenden Publikums überhaupt zu heben. Ein ordentlicher noch nicht ermittelte Weise in der Holzschneidemühle von G. Haase, Bemühen um ihre gewissenhafte Beantwortung würde die so sehr Straßenbahner muß das selber wissen und sich danach richten. Er und zwar in dem großen Hobelraume. Durch Zufall wurde es geplagte Redaktion zwingen, das Erscheinen des Blattes gelegentlich wie gesagt, im Grunde genommen doch ein bißchen plebejisch ist muß den Offizier so behandeln, daß diesem die Straßenbahn die, so rechtzeitig bemerkt, daß seine Löschung von dem zuerst ein­einen Tag auszusetzen. Ein andrer Leser sendet uns im Briefe getroffenen Löschzuge mit Leichtigkeit hätte bewirkt werden können. etliche Holzsplitter zu. Er hat sie vom Fußboden seiner Wohnung nicht noch mehr verleidet, sondern möglichst einladend gemacht wird. losgelöst und will wiffen, ob sie Pilze enthalten und ob die etwa Schlimm genug, daß es unter den Straßenbahnangestellten immer im Holz vorhandenen Pilze gesundheitsschädlich sind. Wo ist nur noch einige giebt, die das nicht begreifen wollen! gleich unser Redaktions- Mikroskop?

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Allein der zuerst in Anspruch genommene zunächst belegene Hydrant versagte, und ehe von einem entfernteren Wasser bezogen werden konnte, hatte das Feuer sich rasch ausgedehnt. Da in seiner Umgebung große Posten von Hölzern lagerten, wurde Mittel­Berlin muß bluten. Unter Berufung auf§ 53 des Kommunal- feuer" gemeldet, so daß dann in kurzer Zeit mehrere Dampfspritzen So erlebt man als Zeitungsschreiber Tag für Tag neue und Abgaben- Gesetzes haben bekanntlich verschiedene Vorortgemeinden eintrafen. Der Schaden beläuft sich auf einige Tausend Mart. schätzenswerte Anregungen, die außerordentlich fördernd auf den gegen die Stadt Berlin Prozesse auf Gewährung von Zuschüssen zu Spekulations- und Schaffenstrieb einwirken. Aber die Fülle der ben Schulunterhaltungskosten anhängig gemacht. Den Reigen Gefichte staut sich zuweilen; selbst verständige Anfragen müssen dann hierin eröffnete schon 1898 die Stadtgemeinde Rigdorf, welche schaffen macht, ist wieder einmal festgenommen worden. Vor un wohl oder übel tagelang unerledigt bleiben, und das hat wieder die für das Rechnungsjahr 1897/98 einen Zuschuß von 70 000 M. von Leidigen Reklamationen zur Folge. Nicht alle Leser sind so geduldig wie ein Parteigenosse, der sich die Mühe machte, in gebundener Rede feine Schmerzen zur Sprache zu bringen. Dieser wehklagt:

Sehr geehrte Nedaktion!

Heute find's drei Tage schon, Daß ich mich an Sie gewandt Frag' und Quittung hab' gesandt, Wozu hält man denn Ihr Blatt, Wenn man noch nicht Antwort hat? Prosa fand ich und Gedicht', Aber meine Frage nicht! Und was las ich da für Sachen, Redakteur, was soll ich machen? Mein Kanarienhahn der mausert, Und mein Papagei verlaufert, Unser Wolfsspitz, der hat Flöh, Hühneraugen meine Zeh! Meine Wohnung ist voll Wanzen, Darf ich schnüren da den Ranzen? Wie bekomm' ich Alimente, Schwiegervater Altersrente,

Und wie macht man Testamente, Da man doch mal sterben könnte, Wie verwert' ich mein Patente,

Und mein Sohn fein Mal- Talente?- Auch das liebe Militär

Wedt im Volle viel Begehr,

Wo die Regimenter steh'n,

06 fie reiten oder geh'n,

Was für Lizen oder Kragen

Sie zur höhern Zierde tragen,

Ein alter Schwindler, der seit Jahren den Beitungen zu gefähr zehn Jahren fing ein ehemaliger Krankenwärter Hoppe an, Berlin verlangte. Infolge umfangreicher Erhebungen hat sich dieser einzelnen Zeitungen Nachrichten über schwere Unglücksfälle zuzutragen. Prozeß bis jetzt hingezogen. Nunmehr endlich hat der Bezirks Die Geschichten waren durchweg sehr blutig. Ein Handelsmann ausschuß Berlin als erste Instanz dahin erkannt, daß die Stadt oder böse Buben, die über einen Zaun Klettern wollten, wurden von Berlin verpflichtet ist, für 1897/98 an Rirdorf einen Schulunter biffigen Hunden zerfleischt und kamen sehr selten mit dem Leben haltungs- Beitrag in Höhe von 30 000 m. zu leisten. Gegen dieses davon. Hatte Hoppe auf diese und ähnliche Art eine Zeit lang recht Urteil wird von beiden Gemeinden Berufung beim Ober- Ver- viel Blut vergoffen, so ließ er zur Abwechselung mal einige Arbeiter waltungsgericht erhoben werden. Stellt sich letzteres ebenfalls auf in einen Brunnenschacht fallen und ertrinken oder von Balken er­den Standpuntt des Bezirksausschusses, woran fast nicht zu zweifeln schlagen. Die Art seiner Unfälle wußte er so geschickt zu legen, daß: ist, so wird Berlin ein hübsches Sümmchen an die Vorort- Gemeinden zu zahlen haben, da die übrigen Prozesse vorläufig nur ruhen.

man immer erst drei-, vier und mehr Behörden anfragen mußte, wenn man ganz bestimmt wissen wollte, daß er wieder geschwindelt Die Stationen des Nord- und Südbringes der Stadtbahn ein- hatte. Schließlich brachte ihm diese Art Berichterstattung" wiederholt schließlich der Bahnhöfe Westend und Stralau- Rummelsburg werden Gefängnisstrafen ein. In der letzten Zeit erhielten nun die Vorort zunächst nicht höher gelegt werden. Allerdings sollen auch die Ring- Beitungen im Osten Berichte über Diebstähle und leberfälle, die stationen im Spätsommer oder Herbst herankommen, doch erfordert sich nachträglich alle als erfunden herausstellten. Der Gewährsmann diese Arbeit umfassende Vorbereitungen. Die Verwendung von nannte sich hier Köhler, dort Köppen; überall gab er an Chauffee­Cementplatten und Eisenböcken wie bei der Stadtbahn ist auf dem Aufseher zu sein. Derselbe Mann brachte dem Volksblatt für die Ringe, der fast ausschließlich auf einem Erddamm läuft, nicht an- Kreise Nieder- und Ober- Barnim" zu Lichtenberg fürzlich die Nach­gebracht, vielmehr wird die feftere und Silligere Erhöhung durch richt, daß ein Arbeiter in Friedrichsberg infolge einer Wette Erdaufschüttung vorgenommen werden. binnen zwei Stunden 30 Paar Knobländer" gegeffen habe. Zur Abhilfe der Klagen über die ungenügende Zahl von Frei- fest, daß die Geschichte erfunden war. Als der Berichterstatter" später Der Verleger Koch aber ließ nachfragen und stellte betten in den städtischen Krankenanstalten ist vom Magistrat be- fam, um sich das Honorar zu holen, ließ ihn och festnehmen. Nun schlossen worden, 2 Fachwerk- Pavillons auf dem Grundstück des stellte sich heraus, daß man es wieder mit dem unverbesserlichen Krankenhauses im Friedrichshain zu erbauen und im Krankenhause Hoppe zu thun hatte; dieser war Ende Januar nach Verbüßung einer Moabit eine Barade für Stranke zu errichten. Die beiden Pavillons längeren Strafe wegen Urkundenfälschung aus dem Gefängnis ent­follen für je 65 Betten eingerichtet werden und die Baracke für lassen worden, wohnte in einer Herberge in der Weberstraße und 30 Betten. Die Kosten werden sich auf rund 227 000 m. belaufen, hatte seine alten Schwindeleien alsbald wieder aufgenommen. Köhler um deren Bewilligung aus dem Dispositionsquantum für 1902 die oder Köppen nannte er sich nach Verwandten, um nicht seinen an­Stadtverordneten- Bersammlung ersucht wird., genommenen Namen zu vergessen. Der alte Sünder wurde wegen

Der Sommerfahrplan der Eisenbahn- Direktion Berlin bringt wiederholten vollendeten und versuchten Betruges wieder in Unter­in seinem soeben fertiggestellten ersten Entwurf als wichtigste suchungshaft gesetzt.