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entlassen worden.

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Die An

Eine aufregende Scene, die mit dem Tode eines Kindes endete, I mein betrantenhauses auch dann nicht außer acht zu lassen,| Diebstahl handelte und die angeblich gestohlenen Waren gar nicht spielte sich gestern nachmittag in der Marsiliusstraße ab. Hier wenn an die Stadtverdung noch nicht zu denken sei, crividerte der vorhanden gewesen oder aber vom Angeklagten beiseite geschafft spielten vor dem Hause Nr. 6 die zehn und fünf Jahre alten Söhne Gemeindevorsteher, daß es angebracht sei, in nächster Zeit eine worden seien. Als der Kriminalschutzmann Wolter im Lotal er Gerhard und Arthur des Buchhalters Morgenstern aus Der Kommission zu ernennen, die sich mit der Krankenhausfrage zu beschien, fand er, daß Schloß und Ladenthür gar nicht beschädigt Großen Frankfurterstraße Nr. 86 auf dem Bürgersteige, als fassen und Erhebungen anzustellen habe. Im Ganzen stellten sich die ivarcn. Es wurden im Geschäftsraum allerdings mehrere Dietriche, ein Mädchen mit einem großen Hunde des Weges kam. von der Gemeindevertretung vorgenommenen Mehreinfäße auf ein Stemmeisen und ein Steinbohrer vorgefunden, auch zeigte sich Der kleine Arthur, der eine besondere Furcht vor Hunden hatte, ge- 10 068 M.; dieser Betrag wird dem Straßenbaufonds entnommen. eine gewisse Unordnung, die Polizei nahm aber an, daß diese künft= riet in die größte Aufregung, als das Tier ihn anspringen wollte. Aus den übrigen Gegenständen der Tagesordnung ist zu erlich hervorgerufen sei, um den Einbruch glaubhaft erscheinen zu lassen. Zitternd vor Angst riß er sich von seinem größeren Bruder los, wähnen, daß die Neupflasterung der Nacho dstraße für den Ve- Als besonderes Verdachtsmoment wird gegen den Angeklagten rannte blindlings auf den Straßendamm und geriet unter das Pferd trag von 27 712,71. dem Unternehmer Maßberg am Orte über Klöckner hervorgehoben, daß er mit finanziellen Schwierigkeiten zu eines Wagens, in dem ein Sanitätsrat saß. Als der Kutscher, sobald tragen werden soll. Einer Anregung unfres Parteigenoffen fämpfen gehabt habe, daß gerade um die kritische Zeit Geld­er mir konnte, das Pferd zum Stehen brachte, war das rechte Vorder- Hilpert, darauf zu dringen, daß bei den Pflasterungsarbeiten zahlungen zu leisten waren, die ihm Sorge machten, daß er niemals rad schon über den Kleinen hinweggegangen. Der Sanitätsrat nach Möglichkeit ortsansässige Arbeiter beschäftigt werden, wurde viel bares Geld in seinem Geschäft hatte, und daß er unmöglich brachte den Aermsten, der an Kopf und Brust schwer verletzt war, Berücksichtigung zugesagt. so viel Vorräte an Parfümerien, Kämmen, Bijouterien usw. gehabt schleunigst nach der Unfallstation am Grünen Weg. Aber es war In Charlottenburg   wird das Schulgeld an den höheren haben könne, als er in seinem Ersatzanspruche als gestohlen ans keine Rettung mehr möglich, der Verunglückte starb nach kurzer Zeit Schulen nicht erhöht. Dem Beschluß der Mehrheit der Stadt- gegeben hatte. Dem gegenüber behauptet Klöckner, und dieser Be­unter den Händen der Aerzte. Die Leiche wurde von der Polizei verordneten- Versammlung, das Schulgeld nach den Anträgen der Hauptung schloß sich der zweite Angeklagte an, daß er vor letterem beschlagnahmt. Stadtv. Dr. Hubatsch und Genossen zu erhöhen, ist, wie die Neue kurz vor dem Einbruch für 2000 M. der verschiedensten Parfümerien Mehrere Selbstmorde werden gemeldet. Der frühere Cigarren- Beit" erfährt, der Magistrat nicht beigetreten. und Toilette- Artikel geliefert bekommen habe. Diese seien zivei macher Hermann Ernst aus der Swinemünderstr. 108, ein Mann von Tage vor dem Einbruch in einer vernagelten Kiste von Haase auf Lichtenberg  . Die Etatsberatung steht im Zeichen der Gemeinde- einem Handwagen nach dem Geschäfte gefahren und zunächst in 70 Jahren, der seit 8 Jahren eine Unfallrente bezog, weil er von wahl; diese hat bewirkt, daß die Redner der Grundbesizerpartei" den Keller und dann in das Geschäftslokal selbst gebracht worden. der Treppe gefallen war, erhängte sich in knieender Stellung am Bett­sich pfosten. Er klagte seit drei Tagen, daß er ohne seine Frau nicht Herr Plonz die sonst gewohnten Ausfälle gegen die Begehrlichkeit einer Niste wahrgenommen, von Zeugen aber die Bemerkung ge ganz ausschwiegen und der Redner des Bürgervereins" Dem gegenüber wird geltend gemacht, daß allerdings das Abladen Leben könne; diese ist aber schon vor fünf Jahren gestorben. 50 Jahre alte Hausdiener Friedrich Höhling aus der Lausigerstr. 40 Grauer bemängelt im besonderen, daß auch dieser Etat teine Hoff- möglich einen größeren Warenposten enthalten konnte. Der der nicht Stenerzahlenden" gar nicht an den Mann bringen konnte. macht worden sei, daß die Kiste außerordentlich leicht sei und un­erhängte sich in geistiger Umnachtung ebenfalls am Bettpfoften. Er nung auf Erfüllung zum Teil angenommener Anträge von fultureller flage vertritt ferner die Ansicht, daß ein solcher Einbruchsdiebstahl war erst am Dienstag aus der Frrenanstalt Herzberge als gebessert Bedeutung lasse; so sei die Schaffung neuer Lehrerstellen auf fünf nicht hätte unbemerkt bleiben können. Wenn die Kiste wirklich den die 30 Jahre alte Frau Auguste des Rollkutschers Böge aus der handene Lehrerpersonal nicht besetzt seien. Aus Furcht vor dem Krankenhause erhängte sich beschränkt, während schon jetzt 216 Schulstunden durch das vor- Inhalt gehabt hätte, wie der Angeklagte behauptet, so wäre die Saarbrückerstr. 27, die so schwer litt, daß eine Krankenhaus- der Klassen für schwachbegabte Kinder sei nicht vorgesehen, wie hätte weggeschafft werden können. Bei dem Leben, welches auf der Auch die Schaffung Siste so fchiver gewesen, daß sie von den Dieben nur per Wagen Behandlung unerläßlich war. die geplante Fortbildungsschule feine Erwähnung finde. Straße Unter den Linden   auch zur Nachtzeit herrsche, würde ein Im Apollo- Theater fam gestern Suppés Operette Die schöne Von dem Krankenhausbau sei gar keine Rede mehr, und die wieder- solcher Vorfall sicher den Passanten aufgefallen sein. Die Ben­Galathee" auf den Spielplan. Sie stammt aus den jungen Tagen holt besprochene Erbauung einer Volks Bade- Anstalt erscheine der handlung gestaltete sich außerordentlich schwierig, da beide An­des Meisters. Damals, 1865, als sie in Wien   zuerst aufgeführt Mehrheit als Lurus. Grauer wies ferner auf die im Kreise an- geklagte jedwede Schuld bestreiten und der Angeklagte Klöckner mit wurde, waren die Glanzzeiten der Operette. Orpheus   und die genommenen Anträge seiner Freunde hin, Plätze mit gärtnerischen einer Gewandtheit, die sich durch die vielen Einzelfragen des Vor­schöne Helena beherrschten den Spielplan selbst der Hofbühne und Anlagen in der Frankfurter   Chaussee zu schaffen, wofür aber die fißenden nicht erschöpfen ließ, die vielen belastenden Indicien, die die niederträchtig prickelnden Melodien dieser genialen Lästertverte Mittel nicht ausgeworfen feien. Für das Gewerbegericht wünschte gegen ihn zusammengetragen waren, aus der Welt zu schaffen suchte. waren für den Dunstkreis des zweiten Kaiserreichs, für die durch der Redner einen Bericht über dessen Wirken und die Beteiligung Die Vernehmung der Angeklagte zog sich bis zum Nachmittag hin. Napoleon   den Kleinen beherrschte Stulturivelt wie geschaffen. Offen desselben an dem Kongreß der Gewerbegerichte.- Die Armen- Da eine große Anzahl von Zeugen zu vernehmen sind, wird die Ver­bachs Einfluß läßt sich auch in der Galathee nicht verkennen, und verwaltung, deren Etat naturgemäß anwachse, möge endlich einmal handlung am Montag fortgesetzt werden. Wir werden unsren Lesern wenn man heute die bei aller Leichtigkeit feingeschliffene Musik berichten, unter welchen Veraussetzungen sie ihres Amtes waltet. das Urteil mitteilen. vernimmt, so beschleicht einem ein Gefühl der Wehmut. Das galt Der Redner wies noch auf die unbeschreibliche Verfassung der Kindermishandlung. Die Berufungs  - Straffammer des Land­damals als der Ausdruck schlimmster Ungebundenheit und heute? Hohenschönhausenerstraße in Wilhelmsberg hin, deren Neupflasterung gerichts II hat gestern ein schöffengerichtliches Urteil reduciert. Der Du lieber Himmel! Vergleiche die sinnige, drollige Handlung von unaufschiebbar sei. Sein Antrag, den Etat einer Kommission von frühere Schuhmann und spätere Straßenbahnschaffner, Friedrich Suppés Ginatter, die zierlichen, für Feinschmecker beſtimmten sechs Gemeindeverordneten und drei Vorstandsmitgliedern zu über- olang zu Schöneberg  , Afazienſtr. 20 war am 7. Februar Melodien mit dem flobigen Ausstattungsrummel, der heute die weisen, fand die Zustimmung der Versaminlung. vom Schöffengericht wegen fortgesetter leichter Körper­Operette abgelöst hat! Vergleiche den Kleinen Cohn und die zu drei Jahren Gefängnis verlegung  " feines Kindes Schlösser, die im Monde liegen, mit dem wahrhaft komischen Tatte Ober- Schöneweide. Die letzte Sigung der hiesigen Gemeinde- verurteilt und fofort in Haft genommen worden. Der Inigeles oder gar mit dem Duett von der kleinen Handschuh- vertretung hatte sich hauptsächlich mit der Beratung des Etats Angeklagte ist Vater von sechs Kindern und wurde von seiner Ehe­macherin! pro 1903 zu beschäftigen, der in Einnahme und Ausgabe mit frau, die aber geistesfrant ist und an Hallucinationen leidet, be­Die Aufführung im Apollo- Theater war gut, wenn man be- 817 760 Mark balanciert. Für zwei Gemeindeschulen und eine schuldigt, die Kinder über Gebühr zu züchtigen. Besonders soll ei denkt, was es heißt, sich von den Traditionen des Herrn Paul Linde höhere Knaben und Mädchenschule mit ca. 1600 Schulkindern sind seinen damals zwei Jahre alten Sohn Albert gehaßt und ihn nach ein wenig frei zu machen. Schade, daß Fräulein Malkowska, die in diesem Jahre aufzubringen 121 000 M. oder pro Kind 70 M. Angabe der Ehefrau oft in jämmerlicher Weise verprügeli Darstellerin des Ganymed, ein wenig indisponiert war. Fräulein An Staatsbeitrag bezieht die Gemeinde nur 7100 m. Recht haben. Das Gerücht von den Ausschreitungen gegen der Josephine Vettori in der Titelrolle sang und spielte vorzüglich und erhebliche Aufwendungen sind zu machen für die neue Spree  - fleinen Jungen verbreitete sich durch die Mitteilungen der Che­war ausgezeichnet in der Wiedergabe der naiv- anspruchsvollen brücke, mit deren Bau noch vor dem 1. April dieses Jahres begonnen frau die übrigens auch infolge erlittener Mißhandlung vom Stofette. Herr Kettner als Mydas. verstand Klassisch zu mauscheln wird, für den neuen Friedhof, der in das Eigentum der Angeklagten geschieden ist unter der Nachbarschaft, Hausbewohner, und auch Herr Semffe war ein tüchtiger Pygmalion. Die Regie Gemeinde übergegangen ist. Da für verschiedene Einrichtungen die nun besonders aufpaßten, hörten den Knaben wiederholt unter hatte die Operette hübsch und sinngemäß insceniert. Ivie Schulen, Friedhof, Kanalisationswerk usw. mehrere Anleihen flatschenden Schlägen wimmerit und mehrere Frauen und Nach­mit hohen Amortisationsquoten aufgenommen sind, wird beschlossen, barinnen haben mehrfach an dem Knaben blutunterlaufene Stellen, in diesem Jahre eine Anleihe von 650 000 M. aufzunehmen, in der Striemen 2c. wahrgenommen. Schließlich wurde dem Waisens gleichzeitig die Mittel für das zu erbauende Wasserwerk enthalten rate Mitteilung gemacht und der für das Kind bestellte find, und mehrere dieser kleinen Anleihen damit abzulösen. Beim Pfleger stellte den Strafantrag. Der Knabe ist inzwischen Etat der Straßenverwaltung stellte Genosse Grunow den Antrag, in verstorben, ind wenn es auch festgestellt ist, daß der Tod in keinem Anbetracht dessen, daß so ziemlich alle Gemeindebeamten Zusammenhange mit den erlittenen Mißhandlungen gestanden hat, so mit jährlichen Gehaltserhöhungen bedacht sind, auch für die wirkte das Ableben des Kindes doch noch gewissermaßen als ein Gemeinde Arbeiter eine Staffelung der Löhne fest- gravierendes Moment gegen den Angeklagten in der Gerichts­zusetzen. Dies brachte die Herren Fabrikanten in Aufruhr, berhandlung mit. Auf Grund der Zeugenaussagen konnte Ein vont Genossen Grunow gestellter Antrag, einen eingefegten Kindes nicht nachgewiesen werden, es wurden nur fortgesetzt und der Antrag wurde gegen zwei Stimmen abgelehnt. vom Schöffengericht eine gefährliche Körperverlegung des Betrag von 150 M. zur Ausführung patriotischer Feste für die Schul- leichte Körperverletzungen finder zu streichen, wurde abgelehnt. Ebenso fritisierte Genosse aber das Verhalten des Angeklagten für so brutal und unmenschlich, angenommen. Das Gericht hielt Grunow die Thätigkeit der Feuerwehr, die viel in der Ausübung daß es die höchste gesetzliche Strafe von 3 Jahren Gefängnis von ,, Krähwinkeleien" und der Verschönerung für angemessen hielt.- Bei der gestrigen Verhandlung in der Berufungs­patriotischer Feste besteht, aber als Gemeinde- Feuer- instanz gelang dem Rechtsantvalt Georg Becker der Nachweis, daß ein wehr mit dem Gelde der Gemeinde anders zu wirtschaften habe. großer Teil der behaupteten Mißhandlungen als uneriviesen in Der Bericht der Schulärzte soll hinfort auch der Gemeinde­vertretung zugänglich gemacht werden.

Die Freie photographische Vereinigung zu Berlin  ( E. V.). ver­anstaltet in ihren Atelierräumen Unter den Linden   11 eine Aus­stellung photographischer Papiere deutscher Herkunft und ladet alle Interessenten zur kostenlosen Besichtigung ein. Die bedeutendsten Fabriken Deutschlands   haben sich mit einer großen Anzahl künst­lerischer Bilder an der Ausstellung beteiligt, so daß der Besuch für Fach- wie Liebhaber- Photographen von hohem Interesse ist. Die Ausstellung ist Sonnabend und Montag von 11 bis 5 1hr, Sonntag von 10 bis 2 Uhr geöffnet.

Der Berliner   Zoologische Garten hat für sein Vogelhaus einige interessante Neu- Anschaffungen gemacht. Zunächst einen Mischling von Stiegliß und Kanarienvogel, der durch die ihn von beiden Stammeltern auffallend unterscheidende dunkle, fast schwarze Färbung ausgezeichnet ist. Der vom Vater ererbte rote Ring um Sen Schnabel ist ebenfalls recht düster, aber deutlich wahrnehinbar. Unter dem Käfig dieses Bastardes ist ein Paar neu eingetroffener Höhlen oder Kaninchen- Gulen aus den Prärien Amerikas  ausgestellt. Diese Vögel ähneln im allgemeinen unfrem Steinfauz, doch sind sie bedeutend hochläufiger und unterscheiden sich in ihrer Lebensweise dadurch von letzterem, daß sie in Erdhöhlen wohnen und dabei die Baue mancher Murmeltiere, des Präriehundes zum Beispiel, besonders bevorzugen. Eigentümlich ist, daß auch die Klapperschlange bisweilen an dieser Wohnungsgemeinschaft teil­nimmt.

Aus den Nachbarorten.

Ein Kunstabend humoristischen Inhalts findet heute abend 6 Uhr im Voltshause, Charlottenburg  , Rosinenstraße 3, statt. Das Programm kostet 25 Pf.

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Beschlossen wird die Errichtung einer Kinderbewahr- Anstalt. Für eine Voltsbibliothek werden 350 M. bewilligt. Für das Steuerjahr 1903/04 wird, wie bisher, ein Zuschlag von 100 Proz. erhoben und erklärt sich der Gemeindevorsteher als grundfäßlicher Gegner einer Erhöhung hierüber hinaus, welche er nur im äußersten Notfalle empfehlen würde. Die Hundesteuer wird vom 1. April mit 15 M. erhoben.

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Wegfall fommen müsse und der übrig bleibende Teil nur gelegent­liche Ueberschreitungen des väterlichen Züchtigungsrechts darstelle. Der Gerichtshof hob das erste Urteil auf und erkannte auf 6 Monate Gefängnis unter Anrechnung von 1 Monat Unter­suchungshaft. Der Angeklagte wurde auf freien Fuß gesetzt. Die Straffache des früheren Lotterie- Einnehmers und Banfiers milaff beschäftigte gestern das Reichsgericht in einer umfang­reichen Verhandlung. Mizlaff ist vom hiesigen Schwurgericht wegen Konkursvergehens, Betruges und Unterschlagung zu 5 Jahren Zuchts Verhaftung eines Ladenfassendiebes. Seit circa 14 Tagen trieb haus verurteilt worden. Hiergegen war das Rechtsmittel der Revision ein raffinierter Gauner in Charlottenburg   bei Gastwirten sein Un- eingelegt worden. Rechtsanwalt Hugo Caro begründete diese unter wesen. Sein Trick bestand darin, daß er den Wirt durch alle mög- Geltendmachung einer ganzen Anzahl formaler und materieller lichen Bestellungen aus dem Schänkraum zu entfernen wußte und Mängel, die zur Aufhebung des Urteils führen müßten. Der In Wilmersdorf   stand in der Sigung der Gemeinde- Vertretung dann mit einem geschickten Griff die Ladenkasse plünderte. Am Reichsanwalt sah einige der Revisionsgründe als durchgreifend an am Donnerstag der Etat auf der Tagesordnung. Von der wachsen 2. d. M. stahl er auf diese Art beim Schankwirt Hagen  , Bismard- und beantragte Aufhebung des ersten Urteils und Zurückverweisung den Bedeutung unfres Nachbarortes giebt die Thatsache Stunde, daß straße 50, 100 M., zwei Tage später beim Schantwirt Remmert, der Sache an das Schwurgericht. Das Reichsgericht erkannte auf im Etat der ordentlichen Verwaltung, der in Einnahme und Tus- Magazinftr. 8, 187 M., und wieder einige Tage später beim Schant- Verwerfung der Revision. gabe sich im vorigen Jahr auf 1930 000 m. stellte, auf 2 275 000 wirt Fischer, Ede Pestalozzistraße und Krummestraße, 50 M., ohne Mark gestiegen, während der aus Anleihen zu deckende Etat für erwischt zu werden. Gestern endlich gelang es dem Inhaber des die außerordentliche Verwaltung sich auf 6 656 600 m. beläuft. Schankgeschäfts" Zur Gerichtslaube", Schwarz, Kantstr. 93, die Ver­Hiervon werden benötigt für Schul bauten 730 000 M., für haftung desselben herbeizuführen. Der Dieb ist der 27 Jahre alte die neuen Kanalisationsbauten 5 926.000 m. Im Paul Arndt  , Sohn eines verstorbenen Polizeibeamten. Er wurde dem ordentlichen Etat sind eingesetzt u. a. für die Schulverivaltung 545 363 Untersuchungsgefängnis zugeführt. Mart 80 Pf., für Armen-, Waisen- und Krankenpflege 286 505 M., Großes Aufsehen erregt in Werder   a. S. die erst jetzt be­für Kapital- und Schuldenverwaltung 470 091,90 M. Der Gemeinde- kannt gewordene Flucht des Ziegeleibefizers Lüdide. Seit Donners Steuer- Buschlag stellt sich wie im vorigen Jahre auf 90 Proz.; der tag ist 2., der umfangreiche Wechselfälschungen und Betrügereien Gemeindevorsteher gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieser Saß auch begangen hat, die sich insgesamt auf ungefähr 600 000 M. belaufen in Zukunft für die Bedürfnisse der Gemeinde ausreichen werde, ob- sollen, spurlos verschwunden. Besonders in Mitleidenschaft ge­gleich die Abgabe an den Kreis, die im Jahre 1890 nur zogen sind der frühere Brauereibejizer, jezige Rentier Hofmann, Reber die Findigkeit junger japanischer Kommis in den 9 156,82 M. betrug, im Jahre 1902 auf 342 632,47 M. gestiegen Biegeleibefizer Plettenberg und ferner ein Kredit- Institut in Werder  . Comptoiren der Staufleute berichtet ein Mitarbeiter der Hamb. ivar und für 1903 gar auf 400 000 m. veranschlagt ist. Da dem Aber auch verschiedene Einwohner von Potsdam   und Caputh   wurden Nachrichten": Das bemerkenswerteste Beispiel, das man mir er Streis Teltow   diefe fette Einnahme, für die er dem Ort garnichts durch die Schwindelmanöver des Flüchtigen um ihr Geld betrogen. zählte, war dieses: Eine englische Firma, sehr bedeutend und leistet, noch auf eine Reihe Jahre gesichert werden soll, ist an die Es war in Werder kein Geheimnis, daß Lüdicke schon jahrelang leistungsfähig, hatte als junior clerk"( junger Mann" sagte man Stadtwerdung vorab noch nicht zu denken. mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Da aber seine Freunde stets für ihn eintraten, glaubte man um so fester, daß L. sich mit der Beit finanziell rehabilitieren würde. Frau Lüdide bewohnt am Glindower See eine Villa. Sie befißt ein größeres Privatvermögen, das jedoch unantastbar ist. Nach dem Stande der Dinge, soweit es

Gerichts- Zeitung.

Der Genosse Nardenfötters, Dr. Kronheim, hatte gegen den Beschluß der neunten Straffammer, ihn nicht aus der Untersuchungs­haft zu entlassen, Beschwerde beim Kammergericht eingelegt. Die Beschwerde ist zurüdgewiesen worden, da Fluchtverdacht vorliege. Rechtsanwalt Dr. Davidjohn hat nunmehr für die Haftentlassung des Dr. Kronheim eine Bürgschaftssumme von 20 000 m. an geboten. Auf dieſen erneuten Antrag ist eine Entscheidung noch nicht erfolgt.

Vermischtes.

Der

früher) einen schr jungen Japaner angestellt, der vortrefflich Englisch   sprach und schrieb. Um seine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen, erhielt er gleich am ersten Tage den Auftrag, einen Brief an einen Kunden zu schreiben, der mit seinen Zahlungen im Rück­stande war, und zahlung zu verlangen. Der Brief wurde ge­schrieben und gleich am folgenden Tage traf das Geld ein. überraschte Chef ließ den jungen Mann vor sich rufen und die Kopie des Briefes bringen, der ein ebenso erfreuliches wie überraschendes Ergebnis bewirkt hatte. Der Brief lautete:" Geehrter Herr! Wenn Sie uns den schuldigen Betrag nicht sofort schicken, so werden wir Schritte thun, welche Sie in das höchste Erstaunen versehen. Hochachtungsvoll( Firma)." Der junge Mann wurde sofort be­fördert. Witterungsübersicht vom 14. März 1903, morgens 8 Uhr.

Die Gemeindevertretung nahm an den Voranschlägen nur un­bedeutende Veränderungen vor. Daß der besoldete Schöffe ab­gelehnt worden ist, haben wir schon gestern berichtet. Bon social­Demokratischer wie auch von andrer Seite wurde darauf hingewiesen, daß es gefährlich sei und am Ende die Dorfverfassung vereinigen bis jetzt zu beurteilen ist, haben die Gläubiger alles verloren. hieße, wenn die Gemeinde sich auf den Notbehelf des besoldeten Beigeordneten einlasse. Die Gemeindevertretung fehte einen Posten von 3800 M. für den Bau eines Feuerwehrschuppens in Halensee   ein, fie lehnte jedoch einen vom Gemeindevertreter Göbbels   gestellten Antrag ab, wonach den Mitgliedern der freiwilligen Feuerivehr für Ein interessanter Judicienprozeß, bei dem es sich um einen bie Uebungstage 50 Pf. Entschädigung gewährt werden sollen. An- angeblich fingierten Einbruchsdiebstahl handelt, begann gestern vor genommen wurde ein von socialdemokratischer Seite gestellter Antrag, der vierten Straffammer hiesigen Landgerichts I. Auf die An­für die Besoldung von Schulärzten, die jetzt überhaupt noch flage des versuchten Betruges hatte sich der Friseur Hermann nicht am Ort vorhanden sind, 2000 M. einzustellen, desgleichen Se löckner, auf die Anklage der Beihilfe der Kaufmann Walter wurde auf die Anregung unsres Parteigenossen Silpert hin be- Haase zu verantworten. Den Vorsiz führte Landgerichts­schlossen, das ein Vierteljahr lang gezahlte Anfangsgehalt der Direktor Oppermann, die Auflage vertrat Saatsanwalt Straßenarbeiter, das jezt 2,75 M. beträgt, auf 3 M. Beyer, die Verteidigung vertrat Rechtsantvalt Dr. Schwindt. Stationen festzusetzen. Hilpert brachte ferner die Schädigungen zur Sprache. Der Angeklagte Klöckner betrieb Unter den Linden   59a ein Friseur­die der Gemeinde durch die Unterschlagungen des Gemeindekassen- geschäft. Am 30. Juni 1902 erstattete er bei der Polizei die An­Rendanten nisse erwachsen sind; aus der Auskunft des Gemeinde- zeige, daß bei ihm in der vorhergegangenen Nacht ein Einbruchs­vorstehers ging hervor, daß für die Gemeinde wenig Hoffnung be- diebstahl verübt worden sei. Er behauptete, daß ihm bei dem Ein- Swinemde. 2 bedeckt Eine von socialdemo- bruch aus einer Schrankschublade über 13 000 m. bar und außerdem Hamburg  steht, wieder zu ihrem Gelde zu kommen. -0 Petersburg 777 SGD 1 Dunst Berlin  1Schnee 1 Cork 764 N 3wolfenl fratischer Seite gegebene Anregung, auch für die Anschaffung von seine gesamten Warenvorräte gestohlen worden seien. Er war bei Frankf./M. 2 wolkenl-0 Aberdeen Kunstwerten für die öffentlichen Plätze des Ortes eine Summe der Versicherungsgesellschaft Union  " gegen Diebstahl versichert und München 764 S 2wolfent- 2 Paris 762 SSD 2bedect einzusehen, soll im nächstjährigen Etat berücksichtigt werden. Für erhob bei derselben Ersatzansprüche in Höhe von 15 639 M. Die Wien   767 Still Nebel 1 die Ferienkolonien fette die Gemeindevertretung statt der Gesellschaft zahlte aber nicht, da sie auf Grund der vom Kriminal­Wetter Prognose für Sonntag, den 15. März 1903. geforderten 500 m. den Betrag von 1000 M. ein. Auf eine weitere kommissar Wannowsti angestellten Ermittelungen Grund zu der Zeitweise heiter, am Tage etwas wärmer, aber noch veränderlich, Anregung von socialdemokratischer Seite, den Bau eines Ge Annahme hatte, daß es sich nur um einen von Klöckner fingierten mit geringen Niederschlägen und schwachen füdöstlichen Winden.

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