Nr. 69. 20. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
289. Sigung. Sonnabend, den 21. März 1903, vormittags 10 Uhr.
Am Bundesratstische: Dr. Stübel.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des Kolonial- Etats, beginnend mit dem Etat für das ostafrikanische Schutzgebiet, Fortdauernde Ausgaben, Tit. 1, Gouverneur.
Sonntag, 22. März 1903.
solche afrikanischen Voranschläge pflegen um das Doppelte über- Deutsch- Südwestafrika fast schon auf abschüssiger Bahn: im Süden schritten zu werden. Es handelt sich also um ein Engagement von des Schutzgebietes überwiegen bereits die Boeren die deutsche etwa 6 Millionen. Die fertiggestellte Strede dieser sambarabahn Bevölkerung. Ich bitte den Reichstag , sich mit uns auf deckt nur 45 Proz. der Betriebskosten.( hört! hört! links.) Die den Standpunkt des gefunden nationalen Egoismus สิน ganze Bahn ist entstanden aus einer Liebhaberei des verstorbenen steffen und unnüte Ansiedler vont der Kolonie fernzuHerrn v. Dechelhäuser, der ein merkwürdiges Interesse für oft halten, dagegen brauchbare Ansiedler in die Kolonie hineinafrikanische Bahnen hatte.( Heiterkeit.) Es wird jest gefagt: Storogie ist zuziehen. ein solches Malarianest, daß die Leute durch den Weiterbau der Bahn in im Betrage von 300 00 m. dienen. Ich selbst hatte nur gewagt, Dazu sollen die geforderten Ansiedelungsbeihilfen die Lage komunen müssen, möglichst rasch aus Korogwe wieder fort- 100 000. zu fordern, die Kolonialverwaltung aber hat die Summe Abg. Stolle( Soc.): zukommen.( Heiterfeit.) Die Leute um Korogwe sind keineswegs auf 300 000 m. erhöht. Mit dieser Summe sollen Leute unterstüt übereinstimmend für den Weiterbau. Man hat uns wieder einmal und Unfre Rolonialpolitit foll den Zweck haben, in die Schutzgebiete Potemkinsche Dörfer aufgebaut, deren Anblick sehr bald wieder ver- fleines Stapital befizen. Kolonialpolitik ist keine Parteis zur Auswanderung angereizt werden, die schon ein eine höhere Kultur zu bringen. Nach zwanzigjähriger folonial- schwinden wird.( Sehr richtig! links.) Es wird eben von uns ver- politik, politischer Thätigkeit ist das Deutsche Reich aber noch nicht einmal langt, daß wir an die Kolonien glauben sollen. Die Güter- großes Geschäft. sondern lediglich ein Geschäft, allerdings ein im stande, die Sklaverei in dem Schutzgebiet abzuschaffen. Deshalb bitte ich alle Parteien von mußte Herr Kolonialdirektor Dr. Stübel am 11. März 1901 selbst betragen, jeder Zug befördert im Durchschnitt 10 Centner Güter. unterstützen.( Bravo ! rechts.) Das ausfuhr von Korogive bis Tanga hat im ganzen Jahr 557 Tonnen Ser äußersten Rechten bis zur äußersten Linken, unsre Politik zu zugeben. Will das Deutsche Reich in der That eine Kulturnation( hört! hört! fein, so muß es endlich den unwürdigen Zustand der Hausstlaverei Gegend.( Heiterkeit.) Der Umfall des Centrums scheint mir nur nicht plötzlich ihre ganzen Lebensgewohnheiten ändern. Das VerLinks.) Das ist der Absatz aus der schönen Abg. Schrempf( f.): Die eingewanderten Boeren können boch besonders in Ostafrika beseitigen.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) erklärlich durch die rednerische Liebenswürdigkeit des Gouverneurs langen, daß sie Kapital haben müssen, ist recht turios bei einem England hat schon vor mehr als 20 Jahren durch seine Gefeggebung Grafen Gößen und des Prinzen Arenberg.( Heiterfeit.) dafür gesorgt, daß die Kinder von als Sklaven geborenen Leuten zwar zugestanden, daß auch Mombo ein Malarianest sei. Aber hinter ständig zerrüttet worden ist. Man hat Volk, dessen Nationalwohlstand durch den Krieg mit England vollfrei sind. Was thut aber unsre Kolonialverwaltung? Sie hat sich Mombo gehe es den Berg hinauf, und auf den Bergen wohnt das bis jetzt lediglich auf das Sammeln von Material beschränkt, von Glück!( Große Heiterkeit.) Die Bahn führt zwar nicht hinauf, aber Abg. Bebel( Soc.): positiven Maßnahmen haben wir noch nichts gehört. Dagegen hat man kann zu Fuß hinaufgehen, und es ist dort oben jogar ein Lufta feien sehr ausbeutungsfähig. Es fehle nur noch das Kapital. Wenn der Gouverneur von Ostafrika erklärt, man fönne zur Zeit gegen furort für die Beamten geplant.( Heiterfeit.) Wenn die Bahn wirklich seine Anschauungen zuträfen, so würde sich ja das Kapital bald Der Herr Gouverneur meinte, die Kupferlager in Südwestafrika die Sklaverei nicht vorgehen.( hört! hört! bei den Socialdemo- wirtschaftlich so nüßlich wäre, so würden die paar überreichen Plantagenfraten.) Der Reichstag hat doch mit großer Mehrheit eine Resolution die Bahn gebaut haben. Viele unsrer Kolonialfreunde jehen jest teberzeugung die Dinge nicht. befizer, die es dort giebt, längst selbst in die Tasche gegriffen und werden und die Zuschüsse abnehmen. So stehen aber nach meiner finden. Dann könnte ja allmählich aus der Kolonie etwas Gröber angenommen, welche Besserung der Zustände verlangt, auch die Fehler unsrer Kolonialpolitik nicht mehr in dem Mangel außerordentlich viel zu wünschen übrig. Es bleibt in dieser Kolonie noch eventuell dadurch. daß die Sllaven fich durch Arbeit an Eisenbahnen und an Reichszuschüssen, sondern in der halb mili Die Wassersnot ist ja eine frei machen könnten. Wege hat die Regierung ergriffen, um gemäß der Resolution Gröber richtig! links.) Einerseits behauptet man, Geld über zu haben für Ich frage daher: Welche Mittel und tärischen, halb bureaukratischen Verwaltung der Kolonien.( Sehr Maßnahmen zur Beseitigung der Sklaverei in den Kolonien zu oftafrikanische Bahnen, andrerseits droht man mit der Erhöhung der treffen, und ferner: hat die Haussflaverei in Ostafrika abgenommen? Brau- und Tabakstener. Solche Drohungen müssen auf die beWenn das nicht der Fall ist, was gedenkt die Kolonialverwaltung zu treffenden Industriezweige viel beunruhigender wirken, als etwa ein thun, um diesen eines Kulturstaates unwürdigen Zustand endlich zu folcher Bahnbau im günstigsten Falle förderlich wirken kann. Solche beseitigen?( Bravo ! bei den Socialdemokraten.( Geldbewilligungen für Ostafrita find oft geradezu die Schrittmacher für neue Steuerprojekte. Auch aus diesem Grunde erklären wir uns gegen die Bewilligung der Forderung.( Beifall links.) Gouverneur Graf Götzen:
Kolonialdirektor Dr. Stübel:
9
die
während in
Kolonialdirektor Dr. Stübel:
Abg. Frhr. v. Hertling( C.):
Wir sind durchaus teine Kolonialschwärmer, wir sind aber der Meinung, daß für die Entwicklung der Kolonien, die wir nun einmal befigen, das Notwendigste bewilligt werden muß. Hier handelt es sich nur um die Fortführung einer bereits gebauten Bahn. Wenn man ein Haus errichtet, muß man auch das Dach herauffeßen, von diesem Gesichtspunkt aus haben wir uns entschlossen in diesem Jahre der Forderung zuzustimmen.( Bravo !)
oder
Summen gefordert für den Brummenbau. An der Bahn Swakopmundallgemeine Kalamität in Südwestafrika. Alle paar Jahre herrscht Windhoek müssen Brunnen bis zu 40 Meter Tiefe gebaut werden, um vollständige Trockenheit. Es werden in dem vorliegenden Etat überhaupt Wasser zu bekommen. Die Anlage eines solchen Brunnens von Brunnen von 30-40 Meter Tiefe wird also wohl das Dreis oder 10 Meter Tiefe kostet nach der Denkschrift etwa 4000 Mark, ein Bierfache fosten. Mit solchen Ausgaben können doch zuwandernde Landwirte faum rechnen, auch die Stau- Anlagen tosten viel Geld. Wir befinden uns in Deutsch Ostafrika augenblicklich in einem wirtschaftlichen Stillstand. Die bisher dort bestehenden wirtschafts Die Sachverständigen- Urteile über den Bahnbau haben mich lichen Formen haben die Havsiflaverei zur Grundlage gehabt. Im recht bedenklich gestimmt. Mehrfach wird in diesen Urteilen englischen Ostafrika war die Aufhebung der Haussflaverei unbedent es sich nicht um ein neues Unternehmen, sondern um den Schluß zweckmäßige Anlagen Bei der Verlängerung der Usambarabahn bis Mombo handelt auf zweifelhafte Anlagen, unnötige Steigungen und Lich, weil dort neue wirtschaftliche Formen in der Entwicklung be- stein der bisherigen Strecke bis Karogwe. der Bahnhöfe hingewiesen. Danach griffen find. Auch wir sind der Ansicht, daß die Haussllaverei ab- metern, Mit den 36 Kilo- müssen wir uns, falls diese Bahn überhaupt ihren Zweck erfüllen tönnen geschafft werden muß und daß es sich bei dem jezigen Zustande nur viel jezt mehr verlangt werden, wir soll, in den nächsten Jahren auf erhebliche Mehrforderungen mehr Land als erschließen, mit um einen Uebergangszustand handelt. Wir werden, sobald wie 86 Kilometern. den bisherigen gefaßt machen. Das rollende Material ist entiveder schon Gerade von Mombo irgend möglich, die Haussklaverei beseitigen. Das war auch der Straße in das Usambaragebirge gebaut werden. Wir haben nicht die Die Zölle haben allerdings eine Mehreinnahme ergeben. aus fann eine Fahr abgenust entspricht überhaupt feinem Zwed nicht. Sinn der Ausführungen, die Gouverneur Graf Götzen vor einiger Abficht, weiter zu bauen, es sei denn, daß ganz besondere Umstände Es wird aber in den Kolonialzeitungen immer darüber geflagt, daß Beit im Charlottenburger Kolonialverein gemacht hat. Es muß aber wie die eventuelle Entdeckung von Goldfeldern hinzutreten. zwar die importierenden Ansiedler selbstverständlich den Zoll tragen doch einige Geduld geübt werden. Im übrigen sprach Graf Gözen die ungesund sind fast alle Gegenden Afrikas in den Niederungen, müssen, nicht aber die Angehörigen der Verwaltung, die Missionare Erwartung aus, daß auch der Bau der Ugandabahn dazu beitragen wird, die Höhen find gesund und die kulturelle Höhe Ostafrifas zu heben. Es sind Verordnungen gegen arbeiten, hier sollen die Europäer und die Mitglieder der Schußtruppen. Namentlich die Feldwebel die Sklaverei erlassen, in Kamerun , Togo und Deutsch - Ostafrita. Pflanzungen anlegen sollen. Ohne die Bahn ist die Kolonie nicht die sie zollfrei beziehen und daher billiger verkaufen können als die den Niederungen die Eingeborenen sollen einen lebhaften Handel mit allen möglichen Artikeln treiben, In Kamerun sind Schritte gethan, um die volle Abschaffung der lebensfähig.( Bravo ! rechts.) Händler. Sllaverei fobald als möglich zur Wirklichkeit werden zu lassen. In Deutsch - Dstafrika ist angeordnet, daß Sllavenverkäufe nur noch stattDie Ansiedlungsbeihilfen, für die eine Forderung von 300 000 m. in finden können nach Gehör des Sklaven selbst und vor Behörden. Ein lebhafterer Eisenbahnbau in den Kolonien ist eine un- nahme. Viel besser wäre es, deutsche Ansiedler in unfrem Mutterlande selbst den Gtat eingestellt ist, halte ich für eine außerordentlich bedenkliche MaßDeffentliche Sllavenmärtte existieren nicht mehr. Die Haussllaverei bedingte Notwendigkeit für ihre Entwicklung. Ebenso notwendig wie zu unterstüßen zur Stultivierung unfruchtbarer Gegenden, die in ist ganz erheblich eingeschränkt. So dürfen die Haussllaven an diese Usambarabahn ist die Bahn von Dar- es- Salaam nach Mrogoro, fleine Paradiese verwandelt werden könnten. zwei Tagen der Woche für ihre eigene Rechnung arbeiten. 1902 find auf die wir auf die Dauer nicht verzichten können. ( Sehr richtig!) Nach dem Urteil der Sachverständigen verkauft die Regierung 2037 Freibriefe erteilt worden gegen 1527 im Jahre 1901. Es find das also bereits erhebliche Erfolge im Kampf gegen die Sklaverei erzielt Land in Südwest- Afrika viel zu tener. Wenn auch worden. nur 50 Pf. pro Heftar verlangt werden, so kommt doch in Betracht, daß ein Stück Land von 10 000 Heftar notwendig ist, um eine Bichhaltung zu betreiben und daß der Ansiedler 5 bis 6 Jahre braucht, um einen Ertrag aus dem Lande zu erzielen. Aus den die offiziellen Streise in Deutschland eine Art Boerenschrecken Ausführungen des Herrn Majors Leutwein ging hervor, daß befallen hat. Man will die Boeren, die man früher Abg. Dasbach( C.): Jch bitte Sie die Forderung abzulehnen. haben. im Kriege gegen England unterstützt hat, jezt nicht im eignen Lande Ich spreche zwar nur für meine Person, weiß aber, daß eine ent- Jahren in der ganzen europäischen Presse aus ihnen gemacht worden Wenn die Boeren aber das sind, was in den letzten sprechende Anzahl meiner Freunde hinter mir stehen. Angesichts ist, dann könnte die Kolonialverwaltung nichts besseres wünschen, Graf Gögen hat in jener Versammlung des Kolonialvereins der Finanzlage fönnen wir uns nicht entschließen, diese Weillion zu als daß sich recht viele Boeren in Südwest- Afrika ansiedelten. Freigemeint, man müsse dahin streben, daß der Reichstag die weiter bewilligen, zumal die reichen Plantagenbefizer, die Interessenten der lich ist der Boer nicht der an Gehorsam und Unterthänigkeit führung der Usambarabahn annehme, um auf diese Weise durch die Bahn, keinen Beitrag für die Bahn leisten. Abg. Dr. Barth( frf. Wg.): Wir sind von Anfang an ent- richtig! bei den Socialdemokraten.), er ist ein freier und unabgewohnte Mensch wie der in Deutschland erzogene Bauer( Sehr Hebung der Landeskultur auch zur Abschaffung der Sklaverei zu schiedene Gegner der Kolonialpolitik des Fürsten Bismard gewesen, hängiger Mann, mit dem unsre Beamten in Südwest- Afrika vielleicht gelangen. Was also in 20jähriger Kolonisationsarbeit dem wir haben alles gethan, um ihre Ausbreitung zu verhindern. schwer auskommen würden. Deutschen Reiche nicht gelungen ist, foll hier auf einmal durch den aber man fann Kolonien leichter erwerben als wieder los werden. mit der Stolonisierung Südwest- Afrikas mir haben, wenn man den AnEinen wirklichen Erfolg könnte man Bau einer Bahn gelingen! Diese Argumentation steht doch auf zu wir müssen uns jetzt auf den Boden der Thatsachen stellen und die siedlern das zu ihrem Fortkommen nötige Lanb umsonst giebt, fie unterschwachen Füßen. Der Kolonialdirektor sprach von den wirtschafts lichen Verhältnissen Ostafrifas. Wer aber hat diese geschaffen? Die Berechtigung der einzelnen Forderungen prüfen. Thatsache ist, daß weist, wie sie zu wirtschaften haben, um auf einen grünen Ziveig zu kommen, Regierung. Diese sollte endlich energisch auf gesetzlichem Wege die wenn die Bahn nicht zu Ende geführt wird, die wirtschaftliche Ent- und ihnen das nötige Vieh zu annehmbarem Preise überläßt. Até Haussllaverei gänzlich beseitigen. Dieser Schandfleck für die Nation wicklung jener Gegend abgeschnitten ist und daher wollen meine erschwerender Umstand kommt aber hinzu, daß die Regierung früher muß endlich ausgelöscht werden.( Beifall bei den Socialdemokraten.) Freunde noch versuchen, ob mit den Mitteln, die hier gefordert von dem ihr dort zur Verfügung stehenden Lande, das am Anfang Gouverneur von Deutſch - Dſtafrika Graf Gögen erwidert dem werden, für die Stolonie etwas zu erreichen ist. Wir werden daher anderthalbmal jo groß war wie ganz Deutschland , jo e Abg. Schrempf, daß das kaufmännische Element von Dar- es- Salaam für die Forderung stimmen. fapitalistische Gesellschaften verschenkt hat, daß ihr nun, wie und Tanga schon jetzt in regelmäßigen Versammlungen zu Tanga der offizielle Bericht zugeben muß, für die Ansiedlung von an der inneren Verwaltung der Kolonie beteiligt werde. Viele der Wenn Herr b. Hertling die Bahn von Dar- es- Salaam nach Bauern nur noch sehr wenig Land übrig geblieben ist. Die von den Kaufleuten und Pflanzern geäußerten Wünsche wie die Werogoro nur vor einem gut besetzten Hause verhandelt wissen kapitalistischen Gesellschaften aber verkaufen ihr Land nicht unter Tarifermäßigungen auf der Tangabahn und die Revision der Aus- wollte, so wäre es nur fonsequent gewesen, tvenn er auch M. pro Hektar und verlangen außerdem noch meist, daß der ganze fuhr- Zölle seien bereits durchgeführt. diese Bahn abgelehnt hätte, denn all zu stark besett Staufpreis in 12 Jahren gezahlt sein muß. Unter diesen Umständen Abg. Schrempf( t) fragt an, wie der Versuch, einheimische ist das Haus doch auch jetzt nicht. Soch auch jetzt nicht.( Sehr wahr! links.) ist nach dem Urteil der Sachverständigen kein Farmer existenzfähig. Arbeiter zu den Arbeiten in den Kolonien zwangsweise heranzu- In Deutschland selbst würde nie ein Staatszuschuß für eine Klein- Ich bitte Sie also dringend, die Forderung von 300 000 m. auriid ziehen, ausgefallen sei. bahn in so ungünstiger Gegend gewährt werden.( Sehr richtig! zuweifen und der Regierung anheimzugeben, das Land auf andrem Abg. Dr. Arendt( Rp.): Wir begreifen die Erklärung des Herrn links.) Man treibt hier den reinen Kolonialsport. Das wollen wir gangbaren Wege zu folonifieren.( Beifall bei den Socialdemokraten.) Gouverneurs über die Heranziehung der Kaufleute zur Verwaltung, nicht mitmachen.( Bravo ! links.) it der wir den Anfang einer parlamentarischen Vertretung fehen. In der Frage der Sklaverei können wir uns mit den Erklärungen des Herrn Kolonialdirektors einverstanden erklären, man muß an erkennen, daß eine wesentliche Besserung in dieser Beziehung bereits eingetreten ist.
Abg. Schrempf( f.) wünscht eine Vereinfachung des kolonialen Verwaltungsapparates und Mitwirkung der Kaufleute und Pflanzer an der Verwaltung. Kolonialdirektor Dr. Stübel: Die Ansicht, daß wir teurer folonifieren als andre Länder, beruht mehr oder weniger auf einem Irrtum. Auch die Engländer und Franzosen kolonisieren nicht anders als wir, vor allen Dingen nicht billiger.
Abg. Stolle( Soc.):
den
Abg. Richter( frs. Vp.):
die Freifinnige Voltspartei, die Socialdemokraten und einen kleinen Damit schließt die Diskussion. Die Forderung wird gegen Teil des Centrums bewilligt, ebenso debattelos der Rest des Etats für Dstafrika.
Beim Etat für Kamerun verlangt Abg. Cahensly( C.) Entschädigung für durch Einfälle der Eingebornen geschädigte Missionare. Kolonialdirektor Dr. Stübel: Diese Schäden find festgestellt. wir haben aber leine direkten Fonds für folche Entschädigungen. Der Etat wird bewilligt, ebenso debattelos der Stat für Togo . Beim Etat für Deutsch - Südwestafrifa fragt
alt
Abg. Roeren( C.) weist auf die in einer Gegend Südwest- Afrikas ermäßigungen auf der südwestafrikanischen Bahn zur Beförderung entdeckten umfangreichen Marmorlager hin und wünscht Frachts dieses Marmors, der an Güte dem carrarischen gleichkomme. Kolonialdirektor Dr. Stübel: Die Kolonialverwaltung ist bereit, die Tarife erheblich zu reducieren und unter den Selbstkostenpreis herunterzugehen.
Der Etat für Südwestafrika wird bewilligt, einschließlich der Forderung von 300 000 m. für Ansiedelungsbeihilfen. Die Etats für Neu- Guine a sowie für die Karolinen , Palau und Marianen werden debattelos bewilligt, ebenso ohne erhebliche Debatte der für Samoa . Es folgt die Beratung des nachträglich an die Kommission ver wiesenen Titels 1. im Etat für das Reichs- Militärgericht( Befoldung des Präsidenten).
Ich habe den Kriegsminister schon wiederholt ersucht, er möchte
Gouverneur Graf Gözen: Von einer Arbeitspflicht für das ganze Schutzgebiet kann vorläufig keine Rede sein. Ich habe lediglich den Bersuch einer Arbeitspflicht in Dar- es- Salaam gemacht, um die dort ganz besonders faule Bevölkerung an Arbeit zu gewöhnen. Ich habe den Häuptlingen aus der Umgegend auseinandergefeht, welche Vorteile es für sie hätte, wenn die brachliegenden Ländereien un ihre Dörfer herum mit Delfrüchten, Mais oder Zuckerrohr bebaut würden. Nach längeren Verhandlungen mit Abg. Dr. Arendt( Np.) an, ob in diefem Schutzgebiet ähnliche Häuptlingen ist angeordnet, daß jedes Dorf ein Feld anzulegen Anfäße zur Selbstverwaltung bestehen wie in Deutsch - Ostafrifa. hat, auf dem das Produkt gebaut wird, das dort am besten wächst. Gouverneur von Südwestafrika Major Leutwein: Auch ich stehe Dort soll jeder Dorfeingesessene zwölf Tage im Jahre arbeiten. auf dem Standpunkt, daß die Bevölkerung der Kolonien wohl das Der Ertrag fommt zu einem Drittel den Dorfeingefesienen, zu einem Recht hat, an der Verwaltung mitzuwirken. Es sind Beiräte für Drittel den Häuptlingen und zum letzten Drittel der Kommune jeden Bezirk gewählt worden nach freier Bestimmung der Bevölkerung. dafür sorgen, daß Soldaten nicht bestraft werden, weil sie die WahrDar- es- Salaam zu, die sich verpflichtet, die gewonnenen Produkte Diese Einrichtung wirkt durchaus segensreich. Das Land ist sehr heit fagen. Ich habe bereits den Fall des Defonomiehandwerkers nach der Küste zu schaffen und dort zu verkaufen. lleber das reich an Ergen, besonders an Kupfer. Kupferbau ohne Bahnen aber erwähnt, der sich weigerte, die China - Dentmünze anzunehmen, Resultat dieses Versuches tann ich noch nichts mitteilen, da er erst ist ein Unding. Längs der Vahn rührt es sich auch bereits überall. Die und auf die Frage, warum er dies thäte, erklärt hatte, feit einem halben Jahre im Gange ist.( Bravo !) gefundenen Edelsteine lassen die Hoffnung auf weitere wertvolle Funde er fei überzeugter Socialdemokrat. Auf Grund dieser AntDer Titel„ Gouverneur" wird hierauf bewilligt, ebenso berechtigt erscheinen. Die Boereneinwanderung hat in der öffentlichen wort wurde er verurteilt wegen Vergehens gegen die Disciplin. Meinung viel Staub aufgewirbelt. In der Sympathie für die Man darf doch aber nicht mit Berufung auf die Disciplin Im Extraordinarium werden zur Fortführung der Eisenbahn - tapferen Boeren find wir uns wohl alle einig, das darf uns aber einen Mann zur Unwahrheit zwingen oder gar zum Meineid, wie in Tanga Muhesa Storogwe bis Mombo( Ufambarabahn) als nicht hindern, nüchtern zu beurteilen, inwiefern die Boeren für uns dem Falle Wiese, der vor Gericht erklärt hatte, er wäre in Civil erste Rate eine Million Mark gefordert. nützliche Ansiedler werden können. Die Boeren find nur als Vieh- Socialdemokrat", und deswegen auf Grund eines Erlasses des KriegsDie Kommission hat nur 750 000 m. Betvilligt. züchter zu gebrauchen. Dazu gehört aber Kapital, und wir können minifters bestraft war. Dieser Erlaß ist absolut ungefeglich, mur Boeren gebrauchen, die mit Kapital kommen. Wir können auch ebenso wie der Corpsbefehl, auf Grund dessen der DekonomichandAnsiedler ohne Kapital gebrauchen, Boeren dagegen nicht. Denn die werker verurteilt ist. Das Urteil ist jetzt leider bestätigt. Neber Gr Jm vorigen Jahr hat der Neichstag die Weiterführung dieser Boeren treiben fein Handwerk oder einen andren Beruf. laffen des Kriegsministers und über allen Corpsbefehlen steht unBahn abgelehnt, in diesem Jahr hat sich die ausschlaggebende Bartei, Der arme Boer zieht mit seinem Starren, auf dem sich sein bedingt Recht und Wahrheit.( Sehr richtig! bei den Socialdemo= das Centrum, für den Weiterbau entschieden. Die ehemaligen Gründe Weib und zahlreiche Kinder befinden, im ganzen Lande fraten.) Corpsbefehle, die Heuchler großziehen, find einer Kulturnation gegen den Bau bestehen aber heute eher in verstärktem Maße fort. Die umher, ruiniert Wasser, Holzbeftand, Weiden und Jagd. Er führt unwürdig, sie untergraben das Fundament des Staates, die Wahrheit und Finanzlage ist noch schlechter als im vorigen Jahr. Die Gesamt ein wahres Zigeunerleben. Selche Ansiedler wird kein vernünftiger Gerechtigkeit. Wir verlangen, daß der Herr Kriegsminister seinen Erlaß kosten des Banes bis Mombo follen 3 Millionen betragen. Aber Staat haben wollen. Wir befinden uns in dieser Beziehung in zurildzieht.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Soldaten dürfen
debattelos der Rest des Ordinariums.
Abg. Nichter( frs. Vp.):