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geschöpft und demnach unfere Taftit eingerichtet. Bestände die damalige Situation noch heute, so würden wir nach meiner festen Ueberzeugung genau so handeln, wie damals. Wenn sich Jemand geändert hat, so sind Sie es, die noch vor kurzer Zeit sich gegen die Arbeiterfrage passiv verhielten. Nur dem starken Vorwärtsgehen und Agitiren immer auf dasselbe Ziel hin haben wir es zu verdanken, daß unsere Partei das ist, was sie heute ist. Abg. Ackermann( dk.): Der Abg. Bebel meinte, die sächsischen Gerichte fällten Urtheile, wie sie in anderen Staaten nicht vorkommen, und bezog sich dafür auf die Urtheile in den Boykottsachen. Solche Berrufserklärungen sind nur unter Strafe gestellt worden, wenn damit Störungen der Ruhe und Ordnung verbunden waren und die Polizei dabei engagirt war. Aus solchen sehr unvollständig dargestellten Fällen ein Ur­theil über die Gerichte zu konstruiren, ist nicht möglich. Unter Ablehnung des Antrags Mehnert wird der Kommissions­Die Wahlen der Abgg. So I( 5. Marienwerder) und Reichert( 7. Baden) werden für ungiltig erklärt; bezüglich der Wahl des Abg. Merbach( 9. Sachsen ) wird beschlossen, die Entscheidung auszusetzen und die von der Kommission be­antragten Erhebungen zu veranlassen.

antrag angenommen.

Damit ist die Tagesordnung erledigt. Schluß 5 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 1 Uhr. ( Nachtragsetat, betreffend Errichtung einer Ministerrefidentur in Luxemburg und Etat der Zölle und Verbrauchssteuern.)

Lokales.

dieser Thatsache der uns beseelenden Genugthuung entsprechenden unerfahrene Handlungsbefliffene in die Hände gefallen ist, doch Ausdruck gegeben, heute nun möchten wir unseren ehrerbietigen hierauf näher einzugehen, würde zu weit führen. Dant abstatten Sr. Majestät dem Kaiser für die gestattete und Der Leser wird sich aber hieraus lebhaft vorstellen können, der hohen Frau für die Uebernahme des Protektorates und die welche rapide Höhe die Arbeitslosigkeit und damit große Gnade, die dem Gastwirthsgewerbe und den ihnen ver- Hand in Hand gehend das soziale Elend unter den wandten Fächern erwiesen, dadurch aber uns in unserer Ueber- aufmännischen Lohnarbeitern angenommen hat. zeugung bestärken, daß auch unsere Bestrebungen Allerhöchsten Es wird einem da auch erklärlich, worin die tiefer liegenden Ur­orts gewürdigt und anerkannt werden entgegen einem kürzlich in sachen für die 3 a hllojen Unterschlagungen und Ver­öffentlicher Sitzung des Abgeordnetenhauses seitens des Herrn untreuungen, welche die Lokalpresse, und auch uns, im ver­Abg. von Tiedemann- Bomst ausgesprochenen sehr wegwerfenden flossenen Jahre und auch schon im neuen dauernd beschäftigten, Urtheile über unseren Stand, welches freilich von der allgemeinen zu suchen sind. Stimme ebenso zurückgewiesen worden ist.

Im Ernennen der verschiedenartigsten Minister besitzt Wie fonnte das aber auch anders sein, wie konnte ein er­leuchteter Monarch, als welchen Se. Majestät vom ersten Augen- das Berliner Tageblatt" eine bemerkenswerthe Befähigung. blick seiner Regierung an sich gezeigt, die Bedeutung der Koch- Leider treffen die Prophezeihungen nicht immer ein. Wenn aber funft für das Leben verkannt haben, er, dessen weiter Blick alle der Inhaber irgend eines Ministersessels ins Wanken geräth, so Vorgänge im Lande mit gleicher Liebe umfaßt, der selbst die Pro- hat das Berliner Tageblatt" fofort einen Erfagmann in Petto, dufte unserer Kunst so wohl zu würdigen weiß und des Welt- der gewöhnlich nur die Schwäche aufweist, daß sich die Personen, weisen Kant großes Wort: Der Mensch ist, was er ist!" nicht welche die betreffende Stelle wirklich zu vergeben haben, niemals vergessen hat.... um ihn kümmern. Früher saßen die Spezialforrespondenten des Natürlich bringen die Tageszeitungen spaltenlange Berichte Berliner Tageblatt" immer in der Weißbierstube von Paepte, über die Kochkunst- Ausstellung, welche zu lesen an sich schon ein und von dieser historischen Stätte aus wurde dann die Welt Hochgenuß ist. Alle die Tausende, welche hungernd die Straßen durch- regiert, man verschob Erdtheile und verschenkte Königreiche. irren, alle jene Tausende, welche sich bei aufreibender Arbeit von Kar- Die sicheren Quellen" des Organs des Herrn Mosse sprudelten toffeln, Brot und Kaffee" ernähren, werden dennoch gut thun, sich der aus den Weißbierkruken des Geheimrathswirthes und die Spezial­Lektüre dieser Berichte fleißig hinzugeben, um sich auch einmal forrespondenten hatten ihre Nachrichten nur so an der Strippe." So hatte das Berliner Tageblatt" neulich wieder den Posten

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in Gedanken einen guten Tag zu machen.

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Achtung! Der Buchbinder Eugen Giedeberg brandschaht Mensch, weiß durch Vorspiegelungen falscher Thatsachen die feit Wochen die Vertrauensmänner, Berbände und besonders die Saftwirthe. Der Herr, ein ungefähr 22 bis 23 Jahre alter

So grandios auch die Erfolge der Kochkunst- Ausstellung sein des Chefs des Generalstabes zu besetzen. In der Jerufalemer­mögen, uns will dieselbe dennoch verzeihen Sie das harte straße fiel die Wahl auf den General von Wittich, dessen Lebens­Wort unvollkommen, mindestens mangelhaft erscheinen. Es beschreibung denn auch im B. Tgbl." prangte. Der militärische Nach­will uns bedünken, daß es eine nicht allzu große Kunst ist, etwas richtendienst scheint bei dem Blatte ausgezeichnet organisirt zu man spricht davon, daß einer der Kellner bei Päpke erst Gutes zu tochen, wenn man Alles dazu hat; es scheint uns viel sein Herrn E. Richter's Rathlosigkeit in nationalökono- mehr eine viel größere Künstlerschaft dazu gehörig, zu kochen, fürzlich eine mehrtägige Uebung beim Train absolvirt hat mischen Dingen wird nachgerade mitleiderweckend. Man höre ihn wenn man nichts dazu hat. Aus diesem Grunde scheinen uns und so erwiesen sich denn die Mittheilungen des Organs des in der legen Nummer seiner Freis. 3tg." schimpfen: unsere Proletarierfrauen viel größere Rünstlerinnen auf dem Ge- Herrn Mosse wieder als überaus zutreffend. Der Herr, der Chef " Auf unsere neuliche Bemerkung, daß eine Verkürzung der Ar- biete der Kochkunst zu sein, als die Herren Röche und Gastwirthe des Generalstabes wurde, heißt allerdings nicht Wittich, sondern beitszeit unter den gegenwärtigen Verhältnissen viele Arbeitgeber und sonstige gastronomische Küchenlichter. Und doch ist die Graf Schlieffen ; doch darauf kommt es weniger an, denn die ge­veranalaffen würde, die Produktion überhaupt auszugeben und Proletarierküche auf der Ausstellung gänzlich ignorirt worden. bratenen Brillanttauben" fliegen nicht Jedem so ohne Weiteres damit die Arbeitslosigkeit noch zu vergrößern, weiß Herr LiebEs wäre wohl am Blaze gewesen, wenn doch einmal von Koch in den Mund. Jedenfalls ist das Berliner Tageblatt" in solchen En echt nichts zu erwidern, als daß dies eine Nebensache sei." kunst die Rede ist, daß die Verfertiger der berühmten Speise- Fragen vorzüglich unterrichtet und gewissermaßen Autorität- ( Herr Richter giebt hierbei mit berechnender Sophistik unsere zettel für Arbeiter eine Probe ihrer Kochkunst abgelegt die Lefer brauchen nur immer das Gegentheil von dem zu Bemerkung falsch wieder.) hätten; zum mindesten hätten doch die Berliner Volksküchen glauben, was das Blatt mittheilt, dann schützen sie sich selbst am Der Aermste weiß nichts von den Wirkungen einer Arbeitszeit- auf der Kochkunst- Ausstellung würdig vertreten sein müssen, diese besten vor groben Enttäuschungen. Die stehende Zeitungsphrase: verkürzung und verfällt daher in ein ohnmächtiges Geschimpfe. Musteranstalten, die sich bereits staatlicher Anerkennung rühmen Wie wir aus bester Quelle erfahren" müßte das Blatt nur um­Wir wollen jedoch nicht so sein, sondern uns des Unwissenden dürfen, denn aus Spandau wird berichtet: ändern in: Wie wir aus bester Luft greifen"- dann hat es einmal annehmen. Ein kurzer Normal- Arbeitstag( innerhalb der Die Speisewirthschaft der Munitionsfabrik in Spandau ist den Nagel auf den Kopf getroffen. gegenwärtigen Produktionsordnung) würde bewirken: eine Ver- am Montag dem Verkehr übergeben worden; die Kochanlagen Die pfiffigen Unternehmer wissen überall Kapital her minderung der industriellen Reservearmee, damit zugleich etwas reichen zur Herstellung des Mittagessens für 3600 Personen aus. verbesserte Chancen für die Lohnkämpfe der aktiven Arbeiter- Es wird ein ständiger Mittagstisch für das Personal der Fabrit auszuschlagen. Wir lesen in der Voff. 3tg.": Bei der Alters­Urmee, ferner eine Erhöhung der Löhne( wenn Bismarck und geführt, für welchen die Rezepte der Berliner Volksküche maß- versicherung kann der sonderbare Fall eintreten, daß ein Chef Eugen Richter das auch nicht glauben wollen), vor allem aber gebend sind. Die ganze Portion kostet 25 Pf., die halbe 15 f. Gehaltszulagen ertheilt und dabei noch Geld spart. In einem natürlich eine geistige Hebung der Arbeiter und hiermit zugleich Ein Verzeichniß der Speisen hängt öffentlich aus. Die Direktion hiesigen großen Bankhause bezog eine Anzahl junger Leute bis­her 2000 Mart, sie waren also versicherungspflichtig. Denselben eine bessere Eignung der Arbeiterklasse, ihr größeres Ziel, die ist verpflichtet, zeitweise die Güte der Speisen zu kontrolliren." Zurückführung der Arbeitsmittel in den Besitz des arbeitenden Es ist wohl anzunehmen, daß die Arbeiter der Munitions - wurde Ende vorigen Jahres eröffnet, das Gehalt würde ent­Volkes, zu erreichen. Das sind die Wirkungen, die fabrik die Kochkunst- Ausstellung nicht besuchen. Sie sind sprechend erhöht werden," sie brauchten sich nicht zu versichern. ein turzer Normal- Arbeitstag in erster Linie hat. Die wenigstens der Gefahr entrückt, die Rezepte der Berliner Die Betreffenden erhofften nun eine, wenn auch nicht bedeutende zweite Reihe wäre der Einfluß der Arbeitszeit- Verkürzung Volksküche mit den Rezepten der Ausstellungsobjekte zu Gehaltserhöhung; diese Zulage" ist jetzt mit drei Mart jährlich einerseits auf den Waarenpreis, andererseits auf die Technik zu vergleichen. In einer anderen Lage dürfte sich aber die eingetroffen. Die vom Chef zu tragende Versicherungshälfte hätte untersuchen. Endlich zu den dann noch übrig bleibenden vor Direktion befinden und die ihr übertragene Verpflichtung der zeit 15 f. 52= 7,80 M. geloftet. Der sparsame Chef profitirt übergehenden Nebenwirkungen gehört, daß wenig kapitalfräftige weisen Kontrolle der Güte der Speisen der dortigen Speisewirth somit bei dieser Zulage noch 4,80 m. jährlich. Unternehmer in einigen Fällen die Produktion nicht mehr in dem schaft dürfte gerade nicht zu ihren angenehmsten Pflichten ge­früheren Umfange fortführen können und daß so der Untergang hören. des Kleinbetriebes beschleunigt wird. Nach dieser kleinen national ökonomischen Lektion für den ABC- Schützen der National hin, selbst nach solchen, an die gewöhnliche Sterbliche nicht ein So wirkt die Kochkunst- Ausstellung nach allen Richtungen ötonomie, Eugen Richter , haben wir letteren noch darauf auf- mal im Traume denken. Zum Beweise diene folgende Zeitungs- Theilnahme seiner Opfer zu erwecken. Mit Hilfe eines gefälschten merksam zu machen, daß er im letzten Jahre Rückschritte gemacht hat. Noch im vorigen Jahre giebt er an, daß die Verkürzung der Arbeitszeit zu einer Verminderung der Privatbetriebe und hiesigen Gastwirthe nebst Frauen zu einem Besuch seiner Druckerei, Ruhrort zu erhalten. Das Fahrbillet wurde jedoch von ihm Der Berliner Lokal- Anzeiger ladet alle auswärtigen und Engagementsschreibens ist es dem Schwindler sogar gelungen, von den Genossen des vierten Wahlkreises einen Fahrschein nach damit zu einer rascheren Verstaatlichung der gesammten Arbeit" Bimmerstraße 40/41, am Sonnabend, den 7. d. Mts., Nachmittags nicht benügt. Derselbe hat einfach den Zug verlassen, das Geld führen werde. Gegenüber dieser Einsicht zeigt feine jezige Be- präzise 4 Uhr ein, um ihnen seine umfangreiche Offizin zu zeigen. für das von einem Genossen gelöste Billet sich von der Eisen­hauptung, daß die Wirkung der Arbeitszeitvertürzung eine end- Es wird dadurch den Kollegen Gelegenheit geboten, eine große bahnverwaltung zurückerstatten lassen und befindet sich noch jetzt giltige Einschränkung der Produktion sein werde, einen argen Druckerei in allen ihren Theilen unter Führung des Eigenthümers in Berlin und zwar in der Schmiedeherberge, Mulackstr. 9. Rückschritt. Was sagen übrigens die Herren Barth und Brömel und Verlegers in Augenschein zu nehmen." zu den nationalökonomischen Böcken des politischen Führers ihrer Und wer's nicht glaubt, der irrt sich! Das geht denn doch Partei? Herr Richter gesteht diesen Herren allerdings einen Vor- noch bald über den Blautoller"! Der Durchgänger Viglahn, auf dessen Ergreifung von der rang gar nicht zu, sondern hält sich selbst, so puzzig es auch flingt, geschädigten Firma 1000 M. Belohnung ausgefeßt waren, ist am für den besten Nationalökonomen der Partei. Im deutsch Und gerade, als wir alles das Schöne, was hier oben steht, Sonnabend infolge der Depeschen, welche die hiesige Kriminal­freifinnigen Arbeiterverein bramarbasirte er vor einiger Zeit, daß Papier gebracht hatten, kommt ein Mann in athemlosen Lauf polizei in alle Hafenstädte hatte gelangen lassen, in Antwerpen aus der Volksküche 10 am Oranienplatz zu uns. Er hatte dort verhaftet worden. er sich immer auf die unbesetzten Plätze seze und deswegen die weiße Bohnen gepraßt und zum Zeichen des segensreichen Wirkens Von der hiesigen Behörde wird jedoch bereits ein neuer Diskussion mit den Sozialisten aufgenommen habe. Möge er der Frau Lina Morgenstern hatte er seine" Bortion" Schweine Durchgänger verfolgt, der feit dem 28. v. Mts. flüchtige Kauf­recht lange auf seinem Posten bleiben! fleisch in ein Blatt Papier gewickelt, welches die Größe des mann und Fondsmakler Mela. Bezüglich des Mela ist jetzt schon Die Kochkunst Ausstellung, welche am Sonntag ge- gewöhnlichen Zigarrettenpapiers hatte. Nachdem das Stück in- festgestellt, daß er Depots in Höhe von 50 000 m. veruntreut hat. schlossen wurde, war das Produkt eines tief empfundenen Be- ländisches Schwein mit Hilfe einer Zupe entdeckt war, wogen wir Er lebte hier mit einer Sängerin zusammen, die er für seine Frau dürfnisses. Man kann es den Bedauernswerthen, die dazu ver- es: es wog zwölf Gramm. Die Mehrzahl der Gäste aus der ausgab und mit welcher er auch diese" Reise" gemeinschaftlich urtheilt sind, bei Banketten oder offiziellen Festessen, an den Volksküche soll an Fettfucht erkrankt sein.- unternommen hat. Mela ist 28 Jahre alt, 1,78 Meter groß, von häuslichen Familientafeln oder an den reich servirten Tischen schlanker Figur, hat schwarzes Haar, schwarzen Schnurrbart, dicke vornehmer Restaurants sich hungrig zu essen, wahrlich nicht ver- nehmen wir hiesigen Blättern die Notiz, daß sich bei der In- Kleidung. Unter der Spinmarke: 3ur Nothstandsfrage" ent: Lippen und blasses Gesicht. Er trug ein Pincenez und elegante übeln, wenn sie das gebotene ewige Ginerlei längst überbekommen haberin eines Posamentier- und Schnittwaaren- Geschäftes in der und sich an den bisherigen lukullischen Genüssen und Kunststücken Brunnenstraße, auf deren Annonze hin, daß sie für einen kleinen Der Gastronomie gründlich den Magen verdorben haben. Der Gehalt eine selbstverständlich- tüchtige Verkäuferin, welche ein hagerer Mann mit braunem Ueberzieher, welcher nach Rathe Auf einem hiesigen Telegraphenamt erschien dieser Tage Mensch will eben eine Veränderung haben und auch die aus- noch dazu geschickt Nähmaschinen- Arbeiten anzufertigen verstehe, now an eine dort wohnende Wittwe, deren Sohn in Berlin eine erlesenften Menus werden auf die Dauer langweilig, wenn fuche, an einem einzigen Vormittag 32 Bewerbe- Fabrik besitzt, eine mit dem Namen des Sohnes unterzeichnete fie sich im Großen und Ganzen immer gleich bleiben. Es rinnen gemeldet hätten, was man hier unter Kleinem Gehalt Depesche aufgab, in welcher er um sofortige telegraphische Zu­war fürwahr schon ein Nothstand, der nicht geleugnet werden versteht, wenigstens gewöhnlich in solchen Fällen, bei diesem einen fendung von 800 Mark ersuchte. Am Abend erschien der Mann tann, unter den oberen Behntausend ausgebrochen und eine liegt uns dafür leider kein Beweis vor, das können wir unseren wieder, um nach dem Geld zu fragen, das noch nicht eingetroffen bedrohliche Hungersnoth war im Anzuge. Man war nicht im defern verrathen. In der Regel versteht man bei einer Ber - war, weil die Wittwe ihren zweiten Sohn mit dem Gelde nach Stande, etwas zu genießen, die seitherigen Finessen der Kochkunst täuferin unter fleinem Gehalt monatlich 30 bis höchstens Berlin geschickt hatte, wo sich der Schwindel herausstellte. hatten ihren Reiz verloren, die Gourmands und Feinschmecker 40 Mart, aber auch noch weniger; bei einem männ­

Notiz:

zu

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verlangten nach neuem Gaumenreiz, nach neuen Leckerbissenlichen Angestellten im kaufmännischen Gewerbe stellt sich dasselbe Polizeibericht. In der Nacht zum 7. d. M. wurde eine Da war es wahrhaftig ein Glück, daß der deutsche Gastwirthe- der Bahl nach etwas höher, den Verhältnissen aber entsprechend obdachlose Frauensperson in der Thürnische des Hauses Vittoria­Berband auf den ingeniöfen Gedanken kam, eine Kochkunst- Aus- eigentlich bedeutend niedriger; hier ist auch das Angebot und das straße 12 erkrankt vorgefunden und mittelst Droschte nach der stellung zu inauguriren und einen edlen Wettkampf auf dem Wassenelend ein bedeutend größeres, bei ihnen versteht man ge- Charitee gebracht.

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dem 18 Jahre alten

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Am 7. d. M. Nachmittags wurde ein drei Gebiete der Kochkunst in die Wege zu leiten. Da haben sich denn wöhnlich unter mäßigem" Gehalt einen monatlichen Be Jahre alter Knabe vor dem Hause Kreuzbergstraße 12 von einem gar viele Leutchen die Köpfe zerbrochen, um mit größtem Raffine- trag von 50, im allergünstigsten Falle 60 M., während Pferdebahnwagen überfahren und erlitt hierbei so schwere Ver­ment etwas Neues zu erfinden", die Appetitlosigkeit der armen 75. schon als eine großartige Löhnung betrachtet werden muß, letzungen der Brust, daß er kurze Zeit darauf verstarb. Abends Reichen in einen Wolfshunger zu verwandeln. So ist denn die wohingegen man vielfach auf Löhne von 40 und 55 M. bei wurde der in der Posamenten- Fabrik von Boelmy, Prenzlauer Kochkunst- Ausstellung ein Stückchen Schlaraffenland, ein wür den kaufmännischen Arbeitern stößt. Und trotz alledem eine solchee straße 41, beschäftigte Arbeitsbursche Vogt im Keller des ge­biges Spiegelbild von dem Schlaraffenleben mancher Leute! hohe Bewerbung zu den so niedrig bezahlten Stellen! dachten Hauses mit Straßwunden am Halse bewußtlos aufgefunden Die Rochkunst- Ausstellung hat ihren Zwed erreicht; in Wenn dieses Faktum als ein Beleg für den hohen Noth- und, nachdem er sich wieder erholt hatte, nach der Wohnung hellen Schaaren stürzen sich die hungernden Gourmands und die stand angeführt wird, so kann das kein Wunder nehmen. Von seiner Mutter gebracht. Nach seinen Angaben ist er verzweifelten Hausdamen Hausfrauen fann man anstands- informirter Seite geht uns jedoch die Mittheilung zu, daß dieses von halber doch wohl nicht sagen Tischlerlehrling Borchardt in die Ausstellungsräume, Verhältniß noch ein ganz normales ist, daß der An- in den Keller gelockt worden, angeblich um ihm machen gastronomische Studien, erhalten neue Anregungen, neuen drang an anderen Stellen noch bedeutend größer ist. So beim Forttragen von Holz behilflich zu sein, und dort von ihm Appetit, neue Lebenslust der Staat ist wieder einmal gerettet, wird uns als verbürgt gesagt, daß es häufig vorkommt, daß auf plößlich zu Boden geworfen und so lange am Halse gewürgt Die bedrohliche Unzufriedenheit aus den Kreifen der höheren eine Annonze, welche natürlich chiffrirt erscheint und in welcher worden, bis er die Besinnung verlor, worauf Borchardt ihm die Stände verbannt. Die größte Genugthuung über die pyramidale ein gewandter Buchhalter zu dem monatlichen Lohne von 50 5,71 M. enthaltende Geldtasche abgenommen hat. Der Thäter ist nerkennung, welche der Schöpfung des deutschen Gastwirthe- oder 60 M. gesucht wird, nebenbei werden meistens von dem verhaftet. Am 8. d. M. Mittags fiel ein Mann im Humboldt­Verbandes gezollt wird, wird sicher die Deutsche Gastwirthe selben noch alle möglichen Kenntnisse verlangt, nicht weniger hain nahe dem Denkmal infolge der Glätte zur Erde und brach Beitung" empfinden. Schrieb dieselbe doch in feliger Vorahnung al 3 500 Bewerbungen einlaufen. Aus dieser großen Zahl den rechten Oberschenkel, so daß er nach dem Lazarus- Kranken­ver zu erringenden Triumphe der Gastronomie in ihrer Nummer als der Glüdliche" hervor zu gehen, das ist in der That hause gebracht werden mußte. Nachmittags wurde ein Mann das reine Glücksspiel, ein Zufallsspiel, das noch weit un- vor dem Hause Roßstraße 27 von einer Droschke überfahren und " Fast unmittelbar stehen wir vor der Eröffnung einer stellung, bestimmt, die Fortschritte zu zeigen, die auf dem Gebiete günſtigere Chanzen bietet, als die berüchtigte Schloßfreiheits am linken Arm und Bein so bedeutend verlegt, daß seine Ueber­lotterie. Denn sämmtliche eingelaufenen Briefe zu öffnen und führung nach der Charitee erforderlich wurde. ber Gastronomie nach jeder Richtung hin gemacht worden sind, zu prüfen, das dürfte den Herren doch zu viel Zeit in Anspruch 8. D. W. fanden neun kleine Brände statt, außerdem war die und das Streben nach immer größerer Vervollkommnung, welches nehmen; man begreift also, daß die Wahl auf einige Wenige Feuerwehr in der Nacht zum 9. d. M. bei einem Feuer iu Rig­alle unsere Berufsgenossen, jeden in seinem Kreise, erfüllt. fallen muß, welche dann hingitirt werden, um sich einer Bedorf thätig. Swar haben sich auch diesem sverdienstlichen Unternehmen sichtigung zu unterziehen. Und gerade unter dem gegenwärtig Machenschaften verschiebenster Gegner in den Weg gestellt, Neid immer noch überhand nehmenden Unwesen der chiffrirten Annonzen and Mißgunft ihre gelben Zähne gezeigt; zum Glück aber find haben die faufmännischen Angestellten sehr zu seufzen, da sie dadurch alle derartigen Anfechtungen wirtungslos abgeprallt an den ziel nicht nur stets in großer Unsicherheit leben, sondern, da ihnen bewußten Unternehmern nicht nut, sondern auch den maßgebenden auch noch erhebliche Ausgaben dadurch erwachsen, indem sie häufig Behörden, ja, wir werden mit patriotischem Stolz ben Triumph ihre legten Gro fchen für Papier und Porto weggeben müſſen. enleben dürfen, eine preußische Prinzessin, die verwittwete Ge- Der Grund jedoch, weshalb die Prinzipale, ohne ihren Namen mahlin des ruhmreichen Siegers von Düppel und Alsen , Mez und offen zu nennen, inseriren, ist darin zu suchen, daß sie sich Aufruf: die Weihe geben, sie eröffnen zu sehen. Orleans , die Frau Prinzessin Friedrich Karl, unserer Ausstellung schämen, öffentlich die unerhörtesten Lohnanerbietungen mit Es erweist sich als nothwendig, daß seitens der General­ihrem Namen zu decken. Außerdem aber wird dieses Unwesen fommission auf alle die Mängel, welche heute noch einzelnen haben wir betreffe sehr viel von Schwindlern benutzt, denen schon so mancher Gewerkschafts- Organisationen anhängen, aufmerksam gemacht wird.

vom 4. d. M.:

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Am 7. und

Soziale iteberlicht.

An die Mitglieder der Gewerkschaften richtet die General­ kommission der Gewerkschaften Deutschlands

( Hamburg ) folgenden