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Nr. 72. 20. Jahrgang.

Lokales.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donerstag, 26. März 1903.

Wenn man Hunger hat,

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in denen durch Schuld des Vermieters die Kün- zwei Jahren eine derartige Verschärfung der Fangordnung vor­Berliner Partei- Angelegenheiten. bigung überhaupt nicht oder verspätet zur nehmen wollen. Der damalige Vorsteher des Tierdepots, Herr Kenntnis des Vermieters gelangt, gilt die Frist Oberlehrer N., wies jedoch darauf hin, daß eine derartige Ver Fünfter Wahlkreis. Heute, Donnerstagabend 8 Uhr, spricht as gegenüber dem Wirt nach dieser Richtung hin Rechtens ist, gilt beamten und Publikum bilden würde. Nachdem num in der Depot­als gewahrt, ist also die Kündigung rechtzeitig. ordnung eine Quelle fortgesetter Streitigkeiten zwischen Fangs Genosse Robert Schmidt, der Kandidat unsres Streises, zum erstenmal wieder in öffentlicher Versammlung des auch gegenüber dem Mieter, dem gekündigt wird. verwaltung ein Wechsel eingetreten ist, wird die Forderung des Wahlvereins bei Leydeder, Sophienstr. 34. Gäste sind will Abschlägig beschieden hat die städtische Armendirektion Polizeipräsidiums zweifellos zum Straßenpolizei Gesetz erhoben kominen. Wir erwarten, daß kein Mitglied fehlt. Der Vorstand. die Beschwerde einer Kommission von Berliner   Bäckermeistern werden. über den Ausschluß solcher Bäckermeister, die in der Armenverwaltung Als Tod- Brücke wird die im Zuge der Adalbertstraße angelegte ein Ehrenamt bekleiden, von den Lieferungen für diese Verwaltung. Notbrüde bezeichnet, welche sowohl für Wagen wie Fußgängerberkehr In einer Bädermeister Versammlung wurde diefer eingerichtet ist. Die Zufahrten zur Brücke beschreiben eine Steigung Ausgang als ein beklagenswertes Mißtrauensvotum gegenüber ehren von etwa 3/4 Meter, und die Anlage derselben ist eine so ungünstige, haften Bürgern und Handwerkern bezeichnet. Redakteur Schmidt daß die Einmündungen weder vom Bethanien- noch vom Engel- Ufer, meinte, daß in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. ebensowenig von der Adalbertstraße aus übersehen werden können. läßt man sich manchem herbei, was ein Satter nie thun würde. Reichtümer hätten die ehrenamtlich thätigen Bäckermeister bei den Da num außerdem auch noch die Straßenbahn über die Rotbrücke Wenn Arbeitsmangel herrscht und Tausende vergeblich nach einer Lieferungen an die Armenverwaltung wahrhaftig nicht erworben. geleitet ist, so kommt es hier zu fortgesetzten Verkehrsstodungen, und Erwerbsgelegenheit suchen, dann nimmt der Arbeiter und die Ar- Stadtv. Obermeister Gemeinhardt erklärte, daß die Armen nur der übergroßen Aufmerksamkeit der Wagenführer ist es au beiterin so manche Lohnknauferei ohne Murren hin und erträgt direktion, nach dem Wortlaut der Städte- Ordnung, im Recht verdanken, daß Unglücksfälle an dieser Stelle noch nicht vor geduldig so manche Schurigelei, gegen die sie in andren Zeiten sich fei. Die ganze Sache sei auf Anzeigen unzufriedener Almosen- gekommen sind. froßig aufbäumen würden. Das weiß jeder Arbeitgeber, der das empfänger zurückzuführen. Schon jest sei es überaus schwierig, Geschäft kennt und sich auf seinen Vorteil versteht. geeignete Personen zur Uebernahme städtischer Ehrenämter z Christianiastraße wird noch in diesem Jahre in Angriff genommen, Die Anlage einer festen Brücke über die Panke   im Zuge der Das weiß auch der Herr Direktor des" Reinigungsverknüpft seien. bewegen, auch wenn diese nicht mit sonderlichen Mühen Die Angelegenheit dürfte wahrscheinlich in nachdem der Durchbruch des Straßenzuges zwischen Wriezenerstraße Instituts Centrum", Alexanderstraße 37a. Dieser Mann, ein der Stadtverordneten- Versammlung, im Anschluß an eine Erörterung und Prinzen- Allee im vorigen Jahr bewirkt und jetzt der Bebauung Herr Richard Seelig, hält für die Hausfrauen Berlins   Dienstpersonal der Mißstände des Submissionsverfahrens bei städtischen Lieferungen, erschlossen ist. Hierdurch wird eine faft geradlinige Verbindung, die aller Art bereit, Reinmachefrauen, Waschfrauen usw., die er für zur Sprache gebracht werden. nach der Fertigstellung des Radialsystems 11 der Kanalisation zu ers einzelne Tage zur Verfügung stellt. Eine moderne weltstädtische Unfrer Ansicht nach sollten die Bädermeister ein größeres Ver- gänzen ist, vom Central- Viehhof bis nach Plößensee geschaffen. Einrichtung" nennt er fein Reinigungsinstitut in seinem Prospekt. ständnis dafür befizen, daß es sich nicht schickt, als Mitglied der Bermißt wird seit dem 4. März der Handelsmann Alexander Gnädige Frau," schreibt er, haben Sie Pech mit dem Personal, Armenverwaltung Lieferungen für diese Verwaltung zu übernehmen. Sowade, 52 Jahre alt. Derselbe hausierte in der Umgebung ist das Dienstmädchen erkrankt oder entlassen, brauchen Sie ein wenn, was wir ja annehmen, bei diesen Lieferungen teine Reich- Berlins und hatte Legitimationspapiere bei sich. Bekleidet war der= Aushilfemädchen, wünschen Sie eine tüchtige Waschfrau, sollen die nicht, die in der Drohung gipfelt, daß man deshalb auf die An- hut. Näheres über den Verbleib erbittet Frau Witwe Kühn, Neu­ertverben sind, so begreifen wir eigentlich die Erregung selbe mit braunem Ueberzieher, dunkler Hose, grünem, weichem Filz­Zimmer gründlich gereinigt oder gebohnert, die Teppiche geklopft nahme derartiger Ehrenposten verzichten würde, weil damit die Weißensee, Straßburgstr. 36. werden, kurz, wo Hilfe nötig ist, da genügt ein telephonischer Anruf Möglichkeit folcher Lieferungen ausgeschlossen sei. und sofort erhalten Sie sauberes und fleißiges Personal." Die Preise, die der Herr Direktor den geehrten Herrschaften" berechnet, find un­gefähr ortsüblich, z. B. pro Tag für eine Waschfrau 2,25 M., für eine Reinmachefrau 1,75 M. usw., außerdem die Beköstigung. Da er von diesen Beträgen ein Viertel und mehr als Unkostenvergütung resp. Ver­dienst für sich behält, so hat sein Personal allerdings keineswegs glänzende Einnahmen. Aber wenn man Hunger hat, hält man schon den Tagelohn von 1,25 M., den der Herr Direktor Seelig seinen Reinmacherfrauen zahlt, für ein kleines Vermögen, und ist

froh, dafür arbeiten zu dürfen.

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Der zerstückelte Leichnam eines etwa 30jährigent Mannes wurde Bororten werden beleuchtet durch eine Tabelle über Wohnort 200 Meter vor der Ueberführung der Stettiner Bahn auf den Straßen­Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Berlin   und seinen gestern, Mittwoch, früh in der Berlinerstraße in Pankow   etwa und Beschäftigungsort der erwerbsthätigen Bebahn Geleisen   aufgefunden. Als gegen 15 Uhr morgens ein von völkerung Groß- Berlins, die vom Berliner   Statistischen Nieder- Schönhausen kommender Arbeiterivagen der Straßenbahn die Amt nach den Ergebnissen der letzten Volkszählung aufgestellt Unfallstelle erreichte, bemerkte der Fahrer ein auf dem Geleise be­worden ist und jetzt beröffentlicht wird. Danach wurden unter der findliches Hindernis und brachte den Waggon zum Stehen. Die ortsanwesenden Bevölkerung( ohne die vorübergehend Anwesenden) fofort eingeleitete Untersuchung ergab, daß der Klerunglückte in der als Erwerbsthätige ermittelt in Berlin   653 371 männliche, 360 051 Nacht von dem Motorwagen 2002 ber Linie 47( Brizz- Nieder- Schön weibliche, in den Vororten 188 077 männliche, 91 675 weibliche hausen) überfahren worden war, der als legter Straßenbahn- Zug ( zum Beispiel in Charlottenburg   59 212 m. 37 687 tv., Schöne- gegen 2 Uhr 8 Minuten morgens die fragliche Stelle passiert hatte. berg 31 502 m., 16 725 tv. Wenn man Hunger hat, erklärt man sich auch mit den Be- Lichtenberg Rigdorf 28 149 m., 9076 v., Die Vernehmung des Bedienungspersonals des betreffenden Zuges 13 888 m., 4717 iv., Weißensee   10 641 dingungen einverstanden, die der Herr Direktor den bei ihm be- 3795 w. usw.) Außerhalb ihres Wohnortes waren beschäftigt von und Fahrer des Motorwagens beim Passieren jener Strede einen m., wurde sofort angeordnet und dadurch festgestellt, daß der Schaffner schäftigten Frauen stellt. Diese müssen die Beträge, die das Justitut den erwerbsthängen Einwohnern Berlins   nur 18 514 männliche gleich Ruck verspürt haben. Der Zug wurde sofort zum Stehen gebracht, den geehrten Herrschaften berechnet, selber einkafsieren. Jede Frau 8 Proz. und 1827 weibliche/ Broz.( zum Teil auch in ent- die Strecke abgesucht, aber von dem Personal tonnte hierbei nichts ist verpflichtet, am Abend nach beendeter Arbeit noch einmal nach fernteren Orten); aber von denen der Vororte 72 834 m.= 39 Proz., entdeckt werden. Vermutlich war der Körper des Verunglückten, dem Institut zu kommen, um das Geld abzuliefern und ihren 16 Proz.( z. B. von denen Charlottenburgs   16 047 m. der, wie anzunehmen ist, auf dem Geleise gelegen haben muß, in Lohn samt der Arbeitskarte des nächsten Tages in Enipfang zu 44 Proz., 2754 w. gleich 27 Proz., 3287 tv. 9 Proz., Schönebergs 13 706 m. gleich dem Getriebe des Wagens hängen geblieben und eine Strecke weit nehmen. Wie weit die Arbeitsstätte von dem Institut und von 3031 w. 33 Broz, Lichtenbergs 6419 m. 46 Proz., 1600 iv. geftell des Motorwagens 2002 Kleiderfeßen und Fleischteile, 16 Proz., Rigdorfs 14 259 m. 51 Broz, mitgeschleift. Hierauf deutet auch die Thatsache, daß am Unters diefem die Wohnung der arbeitenden Frau entfernt ist, das ist dem gleich 34 Proz., Weißensees 4383 m. 41 Pro3, 929.22 Broz.). fowie Herrn Direktor gleichgültig. Erhält die Frau am Abend keine Arbeit Bezüglich der außerhalb ihres Wohnsizes Beschäftigten liegt nun das Leiche wurde nach der Salle des Pankower   Begräbnisplayes auch zahlreiche Blutspuren entdeckt wurden. Die für den nächsten Tag, so muß fie früh um 7 Uhr wiederkommen Verhältnis Berlins   zu den Vororten im einzelnen so, daß fast sämt- gebracht. und bis etwa 10 Uhr auf Arbeit warten. Eine Frau, die sich aufliche Vorortgemeinden mehr Erwerbsthätige nach Straßenbahn ist sofort eine eingehende Untersuchung über den Seitens der Betriebsverwaltung der Großen Berliner  eine der vielen Annoncen des Instituts gemeldet hatte, Tehnte diese Berlin   siden, als von Berlin   zu ihnen hinaus entfeßlichen Vorfall eingeleitet worden. Die beteiligten Beamten und andre Bedingungen, auf die wir weiter unten zurückkommen, geben. So übten von den männlichen Erwerbsthätigen Berlins   find vom Dienste dispensiert, weil sie, den Bestimmungen entgegen, rundweg ab. Sie haben noch keinen Hunger", sagte ihr da der 5643 ihren Beruf in Charlottenburg   aus, in Schöneberg   nur teinerlei Meldung von der Betriebsstörung, soweit sie durch das Herr Direktor. Der Mann hat recht; in der That, nur wer Hunger waren in Berlin   beschäftigt von den männlichen Erwerbsthätigen weder der Fahrer noch andre Personen, die sich auf der Vorder­1416, in Rigdorf 1085, Lichtenberg   331, Weißenfee 280 2c., dagegen Anhalten veranlaßt worden, gemacht haben. Bemerkenswert ist, daß hat, wird sich seinen Bedingungen unterwerfen. Charlottenburgs   13512, Schönebergs 11649, Rigdorfs 12291, Lichten plattform des Unfallwagens befanden, den Verunglückten gesehen Wer sich unterworfen hat, wird fortan, wie die Verhaltungs- bergs 4804, Weißenfees 3898 ft. Aehnlich waren von den weib haben, ein Umstand, der darauf hindeutet, daß der Verstorbene einen maßregeln" vorschreiben, dem Herrn Direktor stets die ihm ge- lichen Erwerbsthätigen Berlins mur 704 in Charlottenburg   beschäftigt, Selbstmord verübt haben dürfte. Der Tote konnte bisher noch nicht bührende Hochachtung entgegenbringen." Nach§ 4 hat ihm jede in Schöneberg   214, Rigdorf 94, Lichtenberg   23, Weißensee   39, aber rekognosciert werden. Frau bei jeder Anrede den Titel Herr Direktor" zu geben. Der in Berlin   beschäftigt waren von denen Charlottenburgs   2891, Schöne­Herr hält überhaupt sehr auf Höflichkeit. Ueber den Verkehr mit bergs 2509, Rigdorfs 2777, Lichtenbergs 1145, Weißensees 883 2c. An der Wiegemaschine verunglückte der Schlächtergeselle Otto Linke, der seit einem halben Jahr bei dem Hofschlächtermeister den Herrschaften" bestimmt er, daß den Damen stets der Titel Aus der Lange- Schucke- Stiftung für bedürftige Kaufmannstöchter Koschwiz in der Spreestr. 7 beschäftigt ist. Als er vorgestern nach­Gnädige Frau" oder ,, Gnädiges Fräulein" zu geben ist. Aber mehr soll die diesjährige Aussteuersumme mit 1500 m. vergeben werden. mittag die elektrisch betriebene Maschine bediente, bekam er von der als eine bloße Höflichkeit ist es, wenn die Frauen verpflichtet" Bewerbungsgesuche werden bis zum 30. Juni d. J. einschließlich von Verbindungsstange einen Stoß, daß er zwischen Schwungrad und werden ,,, beim Abgang die Herrschaft zu bitten, bei Bedarf gefälligst rinnen müssen Töchter solcher hiesigen verarmten Kaufleute sein, Quetschungen zu und mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. der städtischen Stiftungsdeputation entgegengenommen. Bewerbe- Wand flog. Der Verunglückte zog sich mehrere Armbrüche und wieder bei dem Institut zu bestellen." Sehr genau nimmt es der Herr Direktor mit dem Gebot, über die Einrichtungen des In Verhältnissen gestorben sind. Unter mehreren Bewerberinnen( die welche entweder in bedürftigen Verhältnissen leben oder in solchen Erhängt hat sich im Pferdestall der 48 Jahre alte Milchhändler stituts dem Publikum gegenüber strenges Stillschweigen zu beobachten". einen makellosen Lebenswandel geführt haben müssen) hat den Vor- Friedrich Koch aus der Blumenstr. 79. Der in sehr guten Verhält Er sagt darüber: Fragt die Herrschaft nach der Wohnung, so hat die zug die Tochter eines Kaufmannes, welcher den Handel mit Material- nissen lebende Mann war seit acht Wochen nervenleidend. Am Donners= Frau zu antworten: Gnädige Frau, das darf ich nicht sagen, waren betrieben hat oder noch betreibt, in Ermangelung einer solchen Bruder von ihm lebt, damit er sich dort erhole. Am Sonntag jedoch tag voriger Woche fuhr eine Tante mit ihm nach Wiesbaden  , wo ein meine Wohnung können Sie nur durch das Institut erfahren." Fragt aber die bedürftigste. Den Bewerbungsgesuchen sind beizufügen: verließ der Stranke heimlich die Wohnung seines Bruders und fuhr die Herrschaft nach dem Lohn, so hat die Frau stets zu antworten: ein polizeiliches Führungsattest, je ein Attest des betreffenden Be- verließ der Kranke heimlich die Wohnung seines Bruders und fuhr Gnädige Frau, das ist Geschäftsgeheimnis des Instituts, und darf zirksvorstehers über die Ertverbs- und Vermögensverhältnisse der nach Berlin   zurück. Wo er sich hier aufhielt, weiß man nicht. Nach ich nicht darüber sprechen, ich werde gut bezahlt." Damit die Bewerberin und ihrer Eltern und das Geburtsattest der Bewerberin. dem vorgestern morgen der ihm befreundete Milchhändler Luft aus der " gnädige Frau" das Geschäftsgeheimnis" der guten Bezahlung" Benefiziatin an diese ausgezahlt. Bartelstr. 13 mit seinem Pferd zum Hufschmied gegangen war und Die Aussteuersumme wird nach erwiesener Verheiratung der den Stall aufgelaffen hatte, schlich sich Koch ein und erhängte sich nicht etwa doch noch zu lüften sucht, fügt der Herr Direktor vor­an einem Haken neben der Krippe. Als Luft zurückkehrte, war er fichtig hinzu: Es ist jeder Frau verboten, den Herrschaften Klagen über schlechte, ärmliche häusliche Verhältnisse vorzubringen, um dadurch das Mitleid der Herrschaften zu erregen; denn hier durch wird nur das Ansehen des Instituts und der Frau selbst geschädigt." Der Mann weiß offenbar, wie erbärmlich es den von

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ihm beschäftigten Frauen geht!

hergebe." Da hört doch wirklich alles auf!

noch recht viele. Augenblicklich werden im Fundbureau des Polizei Säumige Finder giebt es trop wiederholter Belehrung immer schon tot. präsidiums wieder verschiedene verspätet zur Abgabe gelangte Sachen, der Eisenkonstruktionsfabrik von Steffens u. Nölte am Südufer 16/17 Von eisernen Trägern erschlagen wurde vorgestern auf dem Hofe barunter diverse Uhren, eine Brillant- Brosche in Gitterform, ein mit der Gisenkonstruktionsfabrik von Steffens u. Nölte am Südufer 16/17 Daten versehener Brillantring, Portemonnaies mit größerem Juhalt 2c. der 47 Jahre alte Kutscher August Fischer   aus der Köslinerstr. 2. aufbewahrt, die während der Dienſtſtunden an Wochentagen von den Die Träger stürzten nach, trafen ihn am Stopf und zerschmetterten Fischer fiel von einem mit Trägern beladenen Wagen herab. rechtmäßigen Eigentümern in Empfang genommen verden können. Kämen die geehrten Herrschaften" hinter das Geschäfts- Manchem Verlierer könnten viele Itnannehmlichkeiten, Zeit und ihm den Schädel, so daß er auf der Stelle starb. Welche besondern geheimnis" des Herrn Direktors, erführen sie die Wahrheit über die Kosten erspart werden, wenn sich die Finder rechtzeitig ihrer Pflicht Verhältnisse den Unfall herbeiführten, namentlich wie es kam, daß Bezahlung seines Personals und über dessen elende Lage, dann würde erinnern und die gefundenen Gegenstände, fofort oder wie das nicht ermitteln. Steffens u. Nölte verweigerten darüber auf Anfrage der Kutscher vom Wagen und die Ladung ihm nachfiel, ließ fich vielleicht manche Hausfrau es vorziehen, die als fleißig erkannte Bürgerliche Gesetz bestimmt, unverzüglich zur Meldung oder Reinmachefrau fünftig ohne Vermittelung des Instituts zu beschäftigen. Berlin   im Fundbureau des föniglichen Polizeipräsidiums, Zimmer 79, Abgabe an die Polizeibehörden bringen würden. Dies kann in jede Auskunft. Dann käme der Herr Direktor natürlich um seinen Profit. Um oder der größeren Bequemlichkeit ivegen, in jedem beliebigen 61 Jahre alten Rentner Otto Winter aus der Schönholzerstr. 17 in Krankheit und Gram über den Tod seiner Frau haben den dem vorzubeugen, versteigt er sich zu dem dreisten Verbot, Polizeirevier geschehen. Meldungen bei Privat- Instituten den Tod getrieben. die Wohnung anzugeben! Der betagte Mann litt feit Jahren Zum Ueberfluß erklärt er, haben der Behörde gegenüber feine Gültigkeit, viel schwer an Atemnot  . Als am Sonnabend feine 67 Jahre alte Frau, Beschäftigung ohne seine ohne seine Vermittelung sei Betrug! Er mehr wird der Finder bei unterlaffener polizeilicher mit der er 27 Jahre in ungetrübter Ghe gelebt hatte, beerdigt wurde, sagt: Versuche der Herrschaften, die Frau zu veranlassen, auf Meldung gegebenen Falles wegen Fundunterschlagung ver war er nicht im stande, ihr das letzte Geleit zu geben. Hierüber eigene Rechnung wieder zur Arbeit zu kommen, find stets mit dem folgt, anßerdem geht er der Fundansprüche berlustig. war er sehr niedergeschlagen. Nachdem nun ein Sohn ihn zu sich Hinweise zurückzuweisen, daß dies Betrug sei und sie sich nicht dazu u verwundern ist, daß troz wiederholten Hinweises auf das genommen hatte, erschoß er sich bei diesem in der Wohnung. polizeiliche Fundbureau im Verhältnis fehr viele oft sehr wert­volle Gegenstände sowie größere Geldbeiträge von den Verstiche Ein Straßenraub, bei dem der Beraubte durch sieben Messer­lierern nicht abgefordert worden, z. B. lagern daselbst dauernd stiche verlegt wurde, beschäftigt die Kriminalpolizei. Als der Stepper ca. 200 goldene und silberne Damen- Uhren, eine gleiche Anzahl woch auf dem Heimwege durch die Invalidenstraße den Play am Wilhelm Scheffler aus der Jagowstraße 23 in der Nacht zum Mitt­Herren- Uhren, ca. 200 goldene Trau- und Siegelringe. An Schirmen und Stöcken befinden sich dort durchschnittlich immer neuen Thor erreicht hatte, fragte ihn ein Mensch in gebrochenem 1000-1200 Stüd, genug für das Warenlagen eines kleinen Geschäfts. Bescheid, nachdem er flüchtig auf seine Uhr gefehen hatte. Damit Deutsch mit polnischer Aussprache nach der Zeit. Scheffler gab ihm Am größten dürfte jedoch die Zahl der dort lagernden Porte- war aber der Pole nicht zufrieden, er verlangte vielmehr jetzt, selbst Rechtzeitige Kündigung. Ist in einem Mietsvertrage als monnaies sein, die teilweise ganz beträchtlichen Inhalt aufweisen. Kündigungsfrist drei Monate und drei Tage vereinbart, so muß die Behufs Wiedererlangung des verlorenen Gutes wendet man sich am die Uhr zu sehen. Scheffler wies ihn für diese Frechheit zurecht Kündigung spätestens am 28. März dem Wirt zugegangen fein, um zweckmäßigsten an die Polizeibehörde des Verlust ortes und, sofern und empfahl ihm, seiner Wege zu gehen, wenn er nicht wolle, rechtzeitig zu sein. Ist in dem Vertrage drei Wionate als Frist ver- verschiedene Polizeibezirke in Frage kommen, wie dies z. B. bei dem daß er einen Schumann hole. Dazu tam er indessen nicht. Auf einbart, so muß die Kündigung spätestens am 31. März dem Wirt neinandergreifen der Gebiete von Berlin  , Charlottenburg  , Schöne auf dem Platz vor dem Neuen Thor auf einer Bank gesessen hatte, ein zweiter Kerl, der zugegangen sein. Ist im Vertrage nichts über die Kündigungsfrist berg, Wilmersdorf 2c., sehr oft geschieht, an alle etwa in Frage herbeigelaufen, zog sein Messer aus der Tasche und stieß es Scheffler kommenden Polizeibehörden. Hierzu ist noch zu bemerken, daß jede vereinbart, so ist eine am 3. April dem Wirt erklärte Kündigung Polizeibehörde die nicht in ihrem Amtsbezirk gefundenen Sachen bei liebenmal in den Kopf. Unterdeſſen nahm der andre dem Ge­rechtzeitig. Die angegebenen Fristen gelten auch dann als inne­Dann liefen die Räuber nach der gehalten, wenn der Wirt die Annahme an dem betreffenden Tage Angebot wohl annimmt, sie jedoch sofort an die Polizeibehörde des ſtochenen Uhr und Kette ab. Sandkrug- Bride und dem Friedrich Karl- llfer zu davon. Scheffler, ( 28., 31. März, 3. April) ablehnt, zum Beispiel weil auf dem Briefe Fundortes abgiebt. der stark blutete, verfolgte sie, obwohl sich ihnen noch drei Strolche der Absender nicht angegeben sei, oder weil er einen frankierten( ein- Bezüglich der geplanten Verschärfung der Hundefang- Ordnung zugefellten. Eben wollten sich die Wegelagerer wieder gegen ihn geschriebenen oder nicht eingeschriebenen) Brief nicht annehmen will, erfahren wir, daß für die Zukunft auch diejenigen maulkorb oder wenden, als ein Mädchen das dazu kam, oder weil er nur bis 6 Uhr abends Briefe annimmt, oder wenn der markenlosen Hunde aufgegriffen werden sollen, welche sich in den rief. Hilfe Nun fuchten sie zu entfliehen. Einer fletterte über Brief rechtzeitig eingelaufen war, der Wirt aber erst an einem Gängen zipischen Vorgärten, in den Hausflurnischen oder auf den den Zaun des Invalidenparks und entfam späteren Tage Kenntnis von dem Briefe genommen hat, oder wenn Treppenstufen vor den Ladeneingängen aufhalten. Ebenso dürfte die andern liefen das Ufer entlang. Diesen folgten Scheffler und im Gehölz, der Wirt verreist, ohne für einen Vertreter, zu sorgen, dem der Brief das Stehen von maulforblosen Hunden auf den Schwellen offener das Mädchen, bis es ihnen an der Karlstraße gelang, einen durch abgegeben werden kann und dergleichen, turz: in allen Fällen, Ladentüren verboten werden. Das Polizeipräsidium hatte schon vor einen Schuhmann festnehmen zu lassen. In dem Erwischten erkannte

Damit diese einzig dastehenden Arbeitsbedingungen nicht in die Deffentlichkeit gelangen, befiehlt schließlich der Herr Direktor in einem letzten Paragraphen, daß sie Unberufenen nicht gezeigt werden dürfen". Aus diesem Paragraphen spricht das schlechte Gewissen.

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