Nr. 74. 20. Jahrgang.
Lokales.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Eine Kirchennot" amüsanter Art
und
Sonnabend, 28. März 1903.
in
Die neue Beleuchtung der Königstraße durch Preßgas ist gestern Bernstein , der nur noch für sich allein arbeitet, mit seiner 74jährigen abend endgültig in Thätigkeit gesetzt worden, nachdem vor kurzem Ehefrau und einer unverheirateten Tochter eine Wohnung von vier eine Probebeleuchtung stattgefunden hatte. Auch der fünfarmige Zimmern inne. Am 7. d. M. vermieteten die Leute ein Kandelaber vor dem Rathause an der Ecke der Spandauerstraße ist möbliertes Zimmer an einen 27 Jahre alten, aus London mit Breßgaskörpern versehen worden, während die drei andren vor dem stammenden Kaufmann August Walter . Diefer fam wird im Norden der Stadt von den beteiligten Kreisen schmerzlich Rathaus stehenden Kandelaber nach wie vor Gasglühlicht- Laternen haben, der vergangenen Nacht um zwei Uhr betrunken nach Hause empfunden. Es handelt sich um die im vorigen Sommer ein- die aber von der neuen Beleuchtung ganz bedeutend überstrahlt werden. und machte ein paar Stunden lang in seinem Zimmer, geweihte Kapernaum- Kirche an der der Seestraße, eine Tochter- da die im vorigen Jahre auf dem mit Anlagen versehenen südlichen Kurz vor 4 Uhr erhob sich endlich der Greis, da es nicht mehr zum Ferner hat jetzt der ganze Alexanderplatz Preßgaslaternen erhalten, das an die Schlafftube der alten Leute anstößt, einen Heidenlärm. Kirche der Nazareth- Gemeinde. Von den eigenartigen Umständen, Teil des Plazes zur Probe aufgestellten sich durchaus bewährt haben. Aushalten war, fleidete sich an, ging zum Mieter in das Zimmer unter denen der Bau der Kapernaum- Kirche zu stande gekommen ist, In der Königstraße ist die neue Beleuchtung auch insofern von hinein und bat sich Ruhe aus. Seine Frau rief vom Bett aus noch, haben wir bei Gelegenheit der Einweihungsfeier den Lesern des großer Wichtigkeit, als bei der größeren Leuchtkraft des Preßgases ob fie einen Arzt folle holen lassen. Diese Vorhaltungen brachten Vortvärts" Mitteilung gemacht. Die Leiden" der Kirchengemeinde und der größeren Höhe der Laternenpfähle weit über die Hälfte Walter in eine grenzenlose Wut. Er tobte mun erst recht, griff haben aber mit jener Einweihungsfeier keineswegs ihr weniger Laternen nötig find, als es bei der Beleuchtung durch Gas- dem alten Mann nach der Stehle, borte ihn nieder und gab ihm, Ende erreicht. Jufolge des Streites, der zwischen der Stadt- glühlicht der Fall war. Dies ist aber für den starken Verkehr in der während er am Boden lag, unzählige Fauftschläge auf den Kopf gemeinde und dem Grafen von Oppersdorf, dem Hoch- Königstraße von der größten Bedeutung. und den Mund. Der mißhandelte Greis versuchte sich herzigen" Spender des Baugrundstückes, um das der Kirche Schlechtes Waffer. Der Berliner Magistrat hatte vor zwei au wehren, konnte aber gegen die Uebermacht des jungen benachbarte Terrain geführt wird, ist die Kirche vor Jahren beim Bau der Reinickendorfer Kanalisation gegen die Ab- fräftigen noch dazu tobsüchtigen Menschen nichts ausläufig noch ohne einen öffentlichen Zugang. Nur leitung der Reinickendorfer Klärwässer in den Tegeler See protestiert, famen der Hauswart Walle und der Färbereiarbeiter Steinmar richten. Auf das Hilfegeschrei der Frau und Tochter dem Entgegenkommen der streitenden Parteien ist es zu danken, weil das Berliner Trinkwasser dem See entnommen wurde. Es kam daß die Kirche überhaupt schon zu Gottesdiensten benutzt werden zu einem Streitverfahren, das bekanntlich damit endete, daß der dazu, um den Greis von dem Wüterich zu befreien. Als sich dieser darf. Auch der Herr Graf hat eingewilligt, daß das Terrain, das vertrat Einspruch Berlins abgewiesen wurde. Der Minister des Innern jedoch auch ihnen überlegen zeigte, holte Steinmar Hilfe von der nahe damals den Standpunkt, daß das direkte Ge- gelegenen Wache des 21. Polizeireviers. Sobald der Rasende den er als sein Eigentum betrachtet und zu erstreiten hofft, bis auf fälle Reinickendorfs die Ableitung der gereinigten Abwässer Rufe:„ Naus, ihr Hunde!" auf sie ein und fing an zu boren. Ableitung der gereinigten Abwässer Schuhmann Ruben mit Steinmar fommen fah, drang er mit dem weiteres als Zugang benutzt werden darf, aber er hat diese Er- nach dem Tegeler See erfordere und dies auch ohne laubnis nur dem Kirchenbau- Verein gegeben, der die Kapernaum- Kirche Schaden für die Reichshauptstadt erfolgen könne, zumal diese hierbei schlug er dem Beamten einen Zahn auts. Da gebaut hat, und auch diesem nur bis zu dem Augenblick, wo die daran ging, am Tegeler See Tiefbrunnen zu errichten, ihr Trink- eine Ueberwältigung auf anderm Wege nicht möglich war, innere Einrichtung der Kirche vollendet sein wird. Wenn dieser Zeit- wasser mithin nicht mehr aus dem See zu nehmen. Jetzt hat sich hiebe über die Nase und den Hinterkopf unschädlich. Während man so machte der Beamte den Wüterich durch zwei Säbelpunft eintritt, tann der Zutritt zur Kirche jederzeit jedoch ein Mißstand gezeigt, der die Regierung zum Einschreiten ge- ihn dann mit Mühe fesselte, brachten drei andre Beamte den von 3tvungen hat. Das Reinickendorfer Klärverfahren stellte sich nämlich Der Herr Graf versteht sich sehr auf Stellung von Bedingungen vornahm, ergaben, daß das geklärte Baffer feineswegs rein war und schöpften Greis nach der Wohnung des Hauswarts hinunter, wo als unzulänglich heraus. Untersuchungen, die das fgl. biologische Institut den Berlegungen am Stopfe und von der Aufregung böllig erund Fristen, und wer ihn kennt, der weiß, daß in solchen Sachen einen üblen Geruch verbreitete. Man führte dies auf den Umstand zurück, Rettungswagen kommen, mit denen zwei Schußmänner Bernstein man ihn erfrischte. Die Revierpolizei ließ dann zwei Lücksche mit ihm nicht zu spaßen ist. Infolgedessen ist die Sorge um die daß Reinickendorf auch große Schweineställe an die Kanalisation sowohl wie Walter nach der Charité brachten. Der nächtliche Kampf Zukunft der Kapernaum- Kirche groß. In der General- Ver- angeschlossen hatte und Schweinejauche nicht zu klären ist. Auf An- regte auch die bejahrte Ehefrau des Ueberfallenen so auf, daß sie sowohl wie Walker nach der Charité brachten. Der nächtliche Kampf sammlung des Kirchenbau- Vereins ist neben andren ordnung der Behörde mußten die Schweineställe von der Kirchennöten unsres sündhaften Berlins auch die Not der bedrängten Kanalisation abgeschlossen werden. Eine Regierungskommission, die ieht in ihrer Wohnung frank daniederliegt. darauf dieser Tage eine neue Prüfung vornahm, hat denn auch ge- Die Kaiserin erlitt bei einem Spazierritt im Grunewald gestern funden, daß jezt das Wasser klar und geruchlos ist. Für Berlin ist nachmittag einen einfachen Bruch des linken Vorderarmes. so daß man das Wasser des Tegeler Sees nur noch wenig zu beauf dem Wege vom Kaiser Wilhelm - Turm auf dem Karlsberg nach es ein Glück, daß schon eine große Zahl von Tiefbrunnen fertig ist, Nach einer späteren Wolffschen Meldung ereignete sich der Unfall mußen braucht. Jagdschloß Grunewald .
gesperrt werden.
Kapernaum- Birche zur Sprache gebracht worden. Herr v. Mirbach, der Ober- Hofmeister der Kaiserin klagte bitter über die Hinder nisse, die dem Bau und der Fertigstellung der Kirche in den Weg gelegt worden seien. Weder dem Kirchenbau - Berein noch den Behörden sei es bisher gelungen, fie alle zu beseitigen.„ Ich glaube", so soll nach einem Zeitungsbericht Herr v. Mirbach ausgerufen haben, daß schließlich des Kreuzbammes Tempelherernstraße wird behufs Um- Weißwarenhändler S., Brunnenstr. 100, ausgeführt. Die Diebe Die Urbanstraße von der Blücher bis zur Bärwaldstraße ein- Drei Einbruchsversuche wurden innerhalb einer Woche bei dem selbst Engel das nicht fertig bekommen würden!" pflasterung vom 27. b. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhriverke und wollten vom Keller aus, der durch eine Luke mit dem Laden verHat der Herr Ober- Hofmeister so geringes Vertrauen zu der Macht Reiter gesperrt. bunden ist, in diesen eindringen, fanden jedoch dadurch ein under Engel, an die er glaubt? Uebrigens bedarf man im Kirchen- Verbesserung der Straßenbahn- Verbindung mit Rigdorf. Zahl= erwartetes Hindernis, daß die Klappe vom Laden aus verstellt war. bauverein gar nicht einmal der Hilfe der Engel; man hat bereits reiche Verbesserungen der Verbindung zwischen Berlin und Nigdorf Nachdem der erste Besuch erfolglos war, kehrten die Einbrecher zwei felber einen Ausweg gefunden. Die Bollendung der wird die Große Berliner Straßenbahn am 1. April zur Einführung Nächte später wieder zurück, um mit Hilfe einer Brechstange die inneren Einrichtung der Kirche foll so lange bringen, nachdem erst vor kurzem die Verbindungen mit diesem Vorort Klappe zu öffnen. Diese widerstand jedoch der Thätigkeit der Einhinausgeschoben werden, wie es irgend geht. umfassende Veränderungen erfahren haben. Eine neue Linie 22 wird brecher, welche nunmehr in der folgenden Nacht zum drittenmal In der Nazareth- Gemeinde weiß man sich doch immer wieder dadurch gebildet, daß jeder zweite Wagen der bisherigen Linie 31 zurückkehrten und die Kellerberschläge erbrachen. Diesmal wurden zu helfen. Schon einmal mußte hier durch einen lugen Einfall Müllerstraße- Schlesischer Bahnhof bis zur Cannerstraße in Rirdorf sie jedoch dem Anscheine nach gestört, ehe sie einen nenen Versuch, in die gefährdete Kapernaum- Stirche gerettet werden. Der„ hochherzige" durchgeführt wird. Zur Aufnahme des Verkehrs in den Stunden be- den Laden zu kommen, machen konnten. Spender des Baugrundstüces hatte an seine Spende die Bedingung Alexanderplatz und Rigdorf zu dieser Linie vorgesehen. Es wird so in den letzten 24 Stunden zu verzeichnen. Freitag früh gegen 3 1hr sonderen Andranges find außerdem Einseywagen zwischen dem Feuerbericht. Ueber ein Dutzend Alarmierungen hatte die Wehr geknüpft, daß der Grundstein bis zu einem bestimmten zwischen dem Alexanderplatz und Rigdorf ein 7 Minuten wurde fie nach der Memelerstraße 43 gerufen, weil hier in einer Tage gelegt fein müsse. Darum vollzog sich die Grundstein- Berkehr, außerdem mit Hilfe der Linie 30 Millerstraße Wohnung Betten, Kleidungsstücke ze. in Brand geraten waren. Es legung damals etwas eilig und ziemlich formlos. Pfarrer Winterfeldtplatz Pfarrer Winterfeldtplatz zwischen der Andreas und der Wüllerstraße gelang, die Gefahr bald zu beseitigen. Weitere Wohnungsbrände Diestelkamp, der jetzt in der Nazareth- Gemeinde so arg ein Verkehr bon 3-4 Minuten hergestellt. Voraussetzung mußten in der Fransedistraße 3, Wittstockerstr. 9 und in der Krauts zerzauft wird, telephonierte ein paar Kirchenratsmitglieder für diese Neugestaltung ist die Fertigstellung der Neubau straße 16 abgelöscht werden. In der Hauptsache wurden in allen zusammen und legte den Grundstein am letzten Tage vor strecke durch die Reuter, Pflüger- und Friedelstraße über die Fällen Möbel, Decken und Gardinen beschädigt. In der ReichenAblauf der gestellten Frist. Dabei wurde der Grundstein an einer Hobrechtbrücke in Rigdorf. Ferner mußten von der Hobrechtbrücke bergerstraße 97 war durch die Explosion einer PetroleumStelle in den Boden versenkt, die gar nicht bebaut werden durfte, nach der Grünauerstraße und von dieser durch die Wienerstraße bis lampe ein Brand entstanden, der aber noch im Reime erstickt werden weil sie Straßenland werden sollte. Auch über diese Schwierigkeiten neue Linie benugt von Rigdorf aus den so hergestellten Weg, ferner Seydelstr. 17 gerufen, wo in einem Keller Lumpen und Säcke Die konnte. Donnerstagabend gegen 9 Uhr wurde die Wehr nach der ist man hinweggekommen. Die Lage des Kirchenbaues ist in ent- die Geleise der Berliner elektrischen Straßenbahn in der Grünauer- brannten. Gleichzeitig mußten in der Wilhelmstr. 10 und in der sprechender Weise verschoben worden, und den Mangel eines richtigen straße. Sie geht dann durch die Wieners, Laufiger-, Waldemars, Wienerstr. 20 fleine Brände beseitigt werden. Wäschestücke und Grundsteins und einer Grundsteinslegungsfeier hat man durch eine Adalbert, Köpnickerstraße usw. Die neue Linie 22 wird eine der Portieren hatten kurz darauf in der Rheinsbergerstr. 70 in einer besonders pomphafte Einweihungsfeier wett gemacht. längsten Straßenbahnlinien. Sie hat 13,2 kilometer, die in Wohnung Feuer gefangen, während in der Oranienstr. 60 auf dem einer Stunde 11 Minuten zurückgelegt werden. Der Betrieb Hof ein Brand entstanden war. Außerdem hatte die Wehr noch von Die gegen den Pastor Diestelkamp von den 16 Mitgliedern des der Linien 7 und 15 Moabit - Nixdorf wird in Rirdorf aus der Marienburgerstr. 5, Invalidenstr. 159 und noch von einigen Kirchenrates und der Gemeindevertretung erhobenen Vorwürfe bestanden endigt nicht mehr in der Cannerstraße, sondern am Ringbahnhof bedeutende Brände betrafen. und Thüringerstraße verlegt. Die Linie 15 andren Stellen Alarmierungen aufzuweisen, die jedoch nur ganz un bekanntlich darin, daß er 1. sechzehn Jahre lang jedem in der Rigdorf. Beide Linien ergänzen sich zwischen Moabit und dem Nazareth- Kirche getrauten Ehepaare entgegen dem Gesetz vom 27. Juli Ringbahnhof Nigdorf zu einem Betrieb von 7 Minuten. Von den 1880 50 Pfennig abnehmen ließ und davon 30 Pfennig in die eigne auf den Linien 46 und 47, Niederschönhausen - Briz, sowie auf der Tasche vereinnahmt hat; 2. daß er unter Verletzung des§ 8 des- Linie 48, Schönhauser- Allee- Nixdorf, verkehrenden Wagen foll jeder felben Gesetzes jahrelang an, berbotenen" Tagen zum Teil massenhaft zweite im Sommer in der Zeit von 7,15 früh bis 8,15 abends getraut hat, beziehungsweise hat trauen lassen, wobei jede Trauung bom städtischen Friedhof in der Rudowerstraße abfahren. Die ihm einen Gewinn von 7,50 W. brachte; 8. daß er in der aus übrigen Wagen beginnen ihre Fahrt an der Ede der Juliusstraße. gedehntesten Weise innerhalb und außerhalb der Gemeinde Schulden Im Winter beginnt dieser Betrieb um 8,15. Die Linien 46, 47 und 48 ergänzen sich zwischen dem Ningbahnhof Schönhauser Allee gemacht hat und macht, ja selbst durch Vermittlung des Kabinetts und der Juliusstraße in Nirdorf zu einem Betrieb von 71% Minuten. der Kaiserin zur Sanierung seiner Finanzen 60 000 m. erbeten und erhalten hat; 4. daß er durch fortgefeßte Gründungen, Grundstücks- Ein neuer Doppelselbstmord in Potsdam . Der Kaufmann Emil spekulationen 2c. unter dem Schleier christlichsocialer Fürsorge neue Leser und seine Braut Helene Stolzenburg, beide aus Rigdorf, haben Geldquellen zu erschließen sucht, ohne eine Klarheit zu schaffen und zu sich in einem Potsdamer Hotel erschossen. Das Brautpaar wurde gewähren, ob die vielen, vielen Sammlungen unter seiner Oberleitung heute früh tot aufgefunden.
Man sieht: auch Kirchen haben ihre Schicksale".
der Richard
Kirchenkonzert. Musikdirektor Dtto Dienel hält Montag, den 30. März, abends 7 Uhr, in der Marienkirche einen Orgelvon Frau Clara Bindhoff Frauenchöre, Terzette, Duette und Arien vortrag bei freiem Eintritt, in welchem die Gesangschule on Frau Clara Bindhoff Frauenchöre, Terzette, Duette und Arien ausführt.( Soli: Fri. Lucie Tempeltet, Frl. Anna Petri, Frl. Gertrud Dittrich, Frl. Margarete Schmidt, Frl. Margarete Heinrich, Herr Georg Tempeltey u. a.) Außerdem wirken mit der Cellist Herr Dtto Tormin, Herr David Mitter und Herr Paul Schnyder.
Treptow - Sternwarte. Der große Sonnenfled, welcher jetzt sichtbar ist, wird bis Sonntag, den 29. d. M., bereits die Mitte der Sonne passiert haben. Starke Veränderungen sind an den letzten Tagen in ihm auf der Treptow - Sternwarte beobachtet worden. Da auch der Mars gerade am Sonntag in Erdnähe sich befindet, so wird Direktor Archen hold um 5 Uhr nachmittags über„ Unser den gedachten Zweden in der richtigen Weise dienstbar gemacht Vergiftet. Schlechter Geschäftsgang und Gram über den Tod Wissen vom Mars" sprechen und um 7 Uhr über„ Die Sonne mit werden; 5. daß er durch solche sehr weit über die Grenzen erlaubter feines Sohnes haben den 71 Jahre alten Photographen H. B. aus ihren Flecken und die Planeten." Von jetzt an bleibt die TreptowPrivatthätigkeit hinausgehende Vielgeschäftigkeit sich schwere Amts- der Mitterstr. 30a in den Tod getrieben. Der Mann hatte früher Sternwarte während des gangen Sommers bis 12 Uhr nachts für bernachlässigungen zu Schulden kommen ließ. in der Burgstraße und dann fechs Jahre lang in der Neuen Roß- die Besucher geöffnet. Unfrer Ansicht nach sind die Anschuldigungen, die durch die Er- straße ein Atelier. Das Geschäft ging schließlich so schlecht, daß er Der X. Kunstabend in Nigdorf, der am Sonntag, den 29. März, flärungen in ber Barochialversammlung nur zum Teil in andrem es aufgab und nach der Nitterstraße zog. Vor einem halben Jahre 7 Uhr im Realgymnafium stattfindet, ist der russischen Kunst gestarb ihm ein 22 jähriger Sohn. Seitdem war B. schwermütig. widmet. Der erste Teil umfaßt russische Dichtungen: Lyrit, Drama, Lichte dargestellt zu sein scheinen, derartige, daß Pastor Diestellamp Am Montagmittag verließ er die Wohnung unter dem Vorwande, Roman und Novelle. Der zweite Teil bietet uns russische Mufit: wohl daran gethan hätte, die Angelegenheit doch gerichtlich aufhellen daß er einen Spaziergang machen wolle, fehrte aber nicht wieder Kammermusik und Instrumentalvorträge( Geige, Cello, Klavier). zu lassen. Die Sympathie- Erklärung eines Vereins, die ja zum Teil zurück. Seitdem war er verschwunden, bis man ihn als Leiche im Die Eintrittskarte im Vorverkauf kostet für diesen Abend 25 Pf. den Gefühlen mitleidiger Nachficht mit einem so hochbetagten Mann, Tiergarten wiederfand. Dort hatte er durch Gift seinem Leben ein beztv. 45 f. Die Vorverkaufsstellen sind aus den Plakaten der event. auch dem Bedürfnis, so viel als möglich unangenehmes Auf- Ende gemacht. Anschlagfäulen zu ersehen. Die Zahl der mitwirkenden Personen sehen zu vermeiden, entsprungen sein kann, bedeutet auf keinen Fall eine beträgt zehn. Widerlegung der Angriffe.
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Unter dem Verdacht des Kindesmordes ist die aus der Gegend von Landsberg a. 2. gebürtige Dienstmagd Marie Spehr verhaftet Aus den Nachbarorten. worden. Diese diente bei einem Gastwirt in der Georgenstraße. Friedenau . Am Montag, den 30. März, abends 8 Uhr, findet Luftbarkeiten in der Karwoche. Die soeben veröffentlichte und als die Wirtin sie auf ihren veränderten Zustand aufmerksam machte, fofort in Kraft tretende Polizeiverordnung vom 27. d. M., betreffend stellte sie ihn entschieden in Abrede, fündigte aber bald darauf und im großen Saale des Hotel Rheinschloß, Rheinstr. 60, eine öffentliche Die äußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage, giebt in dem zog zu einem Gastwirt in der Jägerstraße. Hier nahm man nichts Versammlung für Männer und Frauen statt. Tagesordnung: Vordie äußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage, giebt in dem § 12, Biffer 2 und 3 neue Bestimmungen für die Theatervorstellungen Auffälliges an ihr wahr. In ihrem Zimmer machte sich aber nach trag des Reichstags- Abgeordneten Genossen Friz 8ubeil über: und sonstigen Luftbarkeiten während der Karwoche, der drei großen einiger Zeit ein übler Geruch bemerkbar, der immer stärker wurde. Die bevorstehende Reichstagswahl." 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. und sonstigen Luftbarkeiten während der Karwoche, der drei großen Die Wirtin schöpfte Verdacht und verlangte von der Magd, daß sie Am Sonntag, den 29. März, findet eine Handzettel- Verteilung zu Feste( Weihnachten, Ostern und Pfingsten) und des Totensonntags, einmal ihren Kleiderkorb öffite. Als 1 fie fich fortgeſetzt dieser Versammlung statt. sich fortgesetzt dieser Versammlung statt. Treffpunkt früh 7 Uhr bei Grube, während sie im übrigen lediglich die bisherigen Vorschriften wiederholt. weigerte, ging schließlich die Wirtin gestern zur Revierpolizei, da der Kaiser- Allee 85. Durch die neuen Bestimmungen werden die Beschränkungen, welche Geruch unerträglich wurde. Es ist Pflicht eines jeden Genossen, an beiden Die Polizei fand nun in dem Korb in Tagen pünktlich zu erscheinen. bisher hinsichtlich der theatralischen Vorstellungen, Gesangs- und deklamatorischen Vorträge, Schaustellungen von Personen und Papier eingewickelt die Leiche eines neugeborenen Kuaben, die schon Adlershof . Der Restaurateur Meißner, Bismarckstraße, Ede Musikaufführungen während der ganzen Karwoche und jedes ersten Knaben schon am 30. Januar, zwei Tage vor ihrem Wegauge aus Adlergestell, veranstaltet an diesem Sonnabend ein Konzert mit fast ganz berivest war. Das 23 Jahre alte Mädchen gab zu, den Tages der drei großen Feste bestanden, für den Balmsonntag, der Georgenstraße, geboren zu haben. Der Wirtin gegenüber be- nachfolgendem Tanz. Herr Meißner stellt seinen Saal der ArbeiterMontag, Dienstag und Mittwoch der Karwoche sowie für die hauptete fie, daß es sich um eine lebensunfähige Frühgeburt gearbeiterschaft wird hiernach wissen, was sie zu thun hat. schaft zu Versammlungen 2c. nicht zur Verfügung. Die noch öffentliche Tanzluftbarkeiten und Bälle sowie Vorträge, Schau- handelt habe, vor der Revierpolizei hielt sie jedoch diese Aussage Arbeiterschaft wird hiernach wissen, was sie zu thun hat. nicht aufrecht, gab aber auch weiter keine Auskunft. Die Leiche des Mühlenbeck. Wahlberein Bezirk Pankow . Morgen, Sonntag stellungen und Musilaufführungen in Cafés chantant( Tingeltangeln) Sindes wurde beschlagnahmt, die Mutter in Haft genommen. nachmittag 4 Uhr, findet im Gasthof Bur Sonne" die regelmäßige verboten bleiben. Andrerseits wird nunmehr für den Donnerstag Gestern vormittag wurde abermals eine Kindesleich e gefunden. Mitglieder- Versammlung statt. Genosse Wollheim- Berlin referiert und Sonnabend der Karwoche( Gründonnerstag und stillen Sonnabend) durchweg gegenüber allen Theatern usw. die Wahrung Sie trieb, in ein Stück einer Gardine eingehüllt, in der Spree und über Staatshilfe und Selbsthilfe". Gäste, auch aus den Nachbardes ernſten Charafters bei den Aufführungen gefordert und wurde an der Ebertsbrücke gelandet. Nach dem Zustande der Leiche orten, sind willkommen. hierdurch die bielfach erörterte Unzuträglichkeit beseitigt, muß das Kind erst kurz vorher geboren worden sein. Eichwalde . Die Parteigenossen werden hierdurch nochmals daß die sogenannten Rauch- Theater und Variété- Theater während Ein Kampf zwischen einem 80 jährigen Greise und einem tob- auf die am Sonntag, den 29. März, nachmittags 4 Uhr, in Schmödber ganzen Karwoche erheblichen Einschränkungen unterworfen, die süchtigen jungen Manne rief heute in früher Morgenstunde in dem wizz im Lokal Seddin- See "( Juh. Noack) stattfindende öffentliche andren Theater aber von allen Beschränkungen selbst während des Hause Stralauerstraße 54 eine große Aufregung hervor. Hier hat Volfsversammlung aufmerksam gemacht. Genosse Davidsohn Gründonnerstages und des stillen Sonnabends befreit waren. lim ersten Stock der 30 Jahre alte Bernsteinwaren- Fabrikant Benedikt spricht über die bevorstehenden Reichstagswahlen. Das Erscheinen
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