Die deutschen Streits und Aussperrungen im 4. Quartal 1902. Bei Beginn des Quartals waren noch 36 Streiks aus dem Vierteljahre vorher unbeendigt, von denen noch 5 sich bis ins erste Quartal 1903 hineinzogen. Begonnen wurden neu 171 Streiks, beendet 188. Die Zahl der betroffenen Betriebe betrug 583, darunter famen 90 zum völligen Stillstand. Die Höchstzahl der gleichzeitig streitenden Arbeiter betrug 10 542, die der gezivungen feiernden Arbeiter 781. 41 Streifs hatten vollen, 35 teilweisen und 107 keinen Erfolg. Die Zahl der Aussperrungen, die sich aus dem Aussperrungen wurden nei vorgenommen und 13 beendet. Die Zahl der betroffenen Betriebe betrug in diesem Falle 105; davon famen zum völligen Stillstand 41. Beim Ausbruch der Aussperrung waren im Gesamtbetrieb 3765 Arbeiter beschäftigt. Die Höchstzahl der gleichzeitig Ausgesperrten betrug 1409, die der gezwungen feiernden Arbeiter 61. Die Aussperrungen hatten in 12 Fällen vollen, in einem Falle keinen Erfolg.
Der gesamte Etat und das Etatsgesetz werden an dritten ins vierte Quartal 1902 hinüberzogen, betrug 9; ebensoviel genommen.
Darauf verta gt sich das Haus. Nächste Sizung: 29. April. Petitionen. Schluß 43 Uhr.
freulich, aber nur in der Hand eines Ministers, der auf dem Generaldirektor der Museen Dr. Schöne: Die Ausgrabungen wollen. In einer Besprechung zwischen den Vorständen der in Frage positiven evangelischen Standpunkt steht. Aber warum soll es in Babylon dienen der Erforschung der alten assyrisch- babylonischeir kommenden Orts- Krankenkassen und den Aerzten, an der auch Verbei der theologischen Fakultät nicht ebenso sein, wie bei andren Kultur. Es ist Aufgabe der Wissenschaft, darans die Folgerungen zu treter des Magistrats teilnahmen, haben sich die Aerzte dazu ver Fakultäten, die, wie die medizinische, sehr wohl Elemente fernzu ziehen, die sich eventuell für die alttestamentarische Frage ergeben standen, ihre Forderungen für den Fall aufzugeben, daß die Kassen halten wissen, die ihnen nicht paffen? Warum sollen die evange- können. Wenn diese Schlüsse in einigen populären Vorträgen nachweislich mehr als bisher überhaupt nicht leisten können. lischen Fakultäten die Vertreter der negativen Theologie in ihrem getvissermaßen vorwveggenommen sind, so ist das weder auf Anlaß Schoße dulden? Zwar die jetzt im Amte befindlichen Vertreter noch im Einverständnis mit der königlichen Staatsregierung gejezt die Fleischerei- Berufsgenossenschaft, nachdem auf Grund Die größte unter den 66 gewerblichen Berufsgenossenschaften ist dieser Richtung müssen ertragen werden, aber eine andre Frage ist, schehen, noch liegt das innerhalb der Aufgaben der Orientgesellschaft. des neuen Unfall- Versicherungsgejezes alle Betriebe, in denen Hilfsob noch mehr Vertreter der negativen Theologie an unsre zu deren Unterstützung dieser Fonds bestimmt ist. Die OrientUniversitäten berufen werden sollen.( Beifall.) gesellschaft hat sich einfach die Erforschung des Thatsächlichen Berufsgenossenschaft umfaßt gegenwärtig, wie die„ Allg. Fleischerpersonelt beschäftigt werden, aufgenommen sind. Die FleischereiProf. Dr. Schmoller- Berlin : Frhr. v. Durant hat einen ganz zum Ziele gesezt. Ich glaube, mich weiterer Erörterungen Zeitung" mitteilt, 48 007 Betriebe. falschen Gegensah tonstruiert:„ pofitive" und" negative" Theologie. Darüber enthalten zu tömten, nachdem in einem zur VerIn Wirklichkeit handelt es sich um den Gegensatz zwischen der öffentlichung gelangten Briefe Sr. Majestät des Kaisers und historischen Bildung in Theologie und Wissenschaft und dem rein Königs diese Ziele und die dabei einzuschlagenden Wege mit aller dogmatischen Standpunkt.( Sehr richtig!) Wenn Frhr. v. Durant wünschenswerten Deutlichkeit dargelegt worden find. Es wird Aufkonsequent bleiben will, so muß er überhaupt die historische Bildung gabe der geplanten wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die aus der Theologie hinausweisen, und es bleibt ein Dogmatismus Ausgrabungen zu Baalbek sein, das dort gefundene Material voll starrer Art übrig. Die Bekenntnisse im Christentum haben sich immer ge- fommen unparteiisch und objektiv der allgemeinen Prüfung zu unterwandelt. Wollen Sie Männer wie Melanchthon und Luther den Namen von breiten und die weiteren für die religiöse Forschung daraus sich Christen absprechen, weil sie weniger orthodor waren als die herrschende etwa ergebenden Schlußfolgerungen der allgemeinen Mitarbeit den Kirche? Mein verehrter FreundHarnack ist vielleicht für das 19. Jahrhundert wissenschaftlichen und theologischen Streifen zu überlassen. dasselbe, was Melanchthon für seine Zeit war!( Oho! und Wider- Damit schließt die Debatte. spruch). Es wäre ein großes Unglück sowohl für die Universitäten wie auch besonders für die Kirche, wenn infolge der Vorschläge des Frhrn. v. Durant die theologischen Fakultäten aus den Universitäten hinausgedrängt würden. Gewiß giebt es einen Punkt, wo die Professoren der Theologie sich selber sagen müssen: Ich darf nicht mehr Lehrer der Theologie sein." Das haben hervorragende Forscher auch mehrfach gethan. Die Behörden aber dürfen nicht den einzelnen von einem vielleicht beschränkten orthodoyen Standpunkt aus sagen:„ Du bist tein guter Christ mehr, Du darfst kein Lehrer der Theologie mehr fein." Man muß in dem großen Kampfe von Glauben und Wissen Deutsche Industrie- Zeitung", ist natürlich von dem Gang der Das Organ des Centralverbandes Deutscher Industrieller, die Wir werden um Veröffentlichung des Folgenden ersucht: die Freiheit der inneren Entwicklung wahren. Damit steht und fällt Martell- Enquete höchst befriedigt. Es bezeichnet die Verhandlungen unfre evangelische Kirche. Wenn Sie uns diese Freiheit nehmen als llebung in einem volkswirtschaftlichen Seminar", bei welcher Maßregelungen in der Junungs- Krankenkasse der Tischler. wollen, dann giebt es nur einen konsequenten Weg: Kehren Sie In der Jnnungs- Krankenkasse der Tischler haben die Mitglieder die Leitung des Syndikals auch die Leitung des Fortbildungskursus des Holzarbeiter- Verbandes jämtliche Mandate der Delegierten besetzt in den Weg der katholischen Kirche zurück!( Lebhafter Beifall und übernommen hatte". Widerspruch.) Wollen Sie aber evangelische freie Christen bleiben, so und da bei der Neuwahl der Delegierten am 29. Dezember 1902 müssen Sie auch eine freie theologische Wissenschaft dulden!( Leb- einen einzigen Anhaltspunkt für ein gesetzgeberisches Eingreifen gegen wurden, die gleichzeitig Mitglied eines focialdemokratischen Wahl„ Die ganzen Verhandlungen," heißt es weiter, boten nicht nur Mitglieder des Holzarbeiter Verbandes als Delegierte gewählt hafter Beifall.) das Kohlensyndikat. Weder aus der Preispolitit, noch der Stellung vereins sind, steht fest, daß socialdemokratische Arbeiter die Zweiden übrigen Induſtrien- und dem Handel, noch aus dem Einfluß drittel- Wehrheit in der Innungstasse der Tischler besitzen. auf die Arbeiter und die Löhne konnte irgend ein Schluß gezogen werden, der in dieser Richtung wies. Die Verhandlungen waren Besprechung, bei der infolge Kündigung sämtlicher Beamten durch Diese socialdemokratische Wiehrheit beschloß in einer vertraulichen vielmehr in der Hauptsache eine gründliche Rechtfertigung der Poli- den Vorstand notwendig werdenden Neuwahl in der nächsten Generaltik des Syndikats und dessen Organisation, und die Teilnehmer der versammlung 8 Beamte nicht wiederzuwählen. An Stelle dieser Stonferenz hatten wohl die Ueberzeugung mit sich genommen, daß 8 Beamten sollten, ursprünglich 2 Vorstandsmitglieder, 4 Delegierte das Syndikat sehr viel besser ist als sein Nuf. Die persönliche Ver- und 2 andre Mitglieder des Holzarbeiter- Verbandes treten. tretung des Syndifats war eine glänzende, insbesondere hatte der Geheime Stommerzienrat Kirdorf es verstanden, durch seine Bes Der Vorstand unsrer Organisation wurde nach der Vorherrschung des Stoffes und die sichere und liebenswürdige Sprech- besprechung der Delegierten bei dem Borstande der Jnnungskaffe weise die Verhandlungen zu einem kaum bestrittenen vollen Erfolg vorstellig und bat um Angabe der Gründe für die beabsichtigte des Syndikats zu führen. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die Leitung der Verhandlungen durch Geheimrat Dr. van der Borght eine schr glückliche ist und daß die sachliche Einführung in den Stoff durch Regierungsrat Dr. Voelcker sich in den Grenzen voller Objektivität hielt."
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Professor Dr. Loening Halle: Eine Verständigung zwischen mir und Frhrn. v. Durant ist, wenn er sich auch auf meine vor jährigen Ausführungen berufen hat, leider ausgeschlossen.( Bravo ! bei den Bürgermeistern und Professoren.) Frhr. v. Durant steht auf dem Boden des katholischen Dogmas, ich auf dem der evangelischen Reformation. Gegen die Unterscheidung, die Freiherr v. Durant zwischen der Freiheit der Wissenschaft und der Lehrfreiheit der deutschen Professoren gemacht hat, protestiere ich im Namen der deutschen Professoren und unsrer akademischen Jugend.( Bravo !) Ich erkenne auch weder Pastoren noch Provinzialsynoden als die jenigen an, die im Namen der Kirche zu reden befugt sind, das alles ist katholische, nicht evangelische Auffassung; es widerspricht dem Princip der evangelischen Kirche.( Zustimmung.)
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Aus Industrie und Handel.
Daß die Macher des Centralverbandes so äußerst zufrieden mit der Leitung der Enquete durch den Geheimrat van der Borght und mit dem einleitenden Referat des Herrn Dr. Voelder sind, ist recht begreiflich. Sie haben allen Anlaß dazu.
Entlassung.
Der Vorstand erklärte, daß vom Kassenstandpunkte aus Ents laffungsgründe nicht vorliegen, daß vielmehr sämtliche Beamte ihre Pflicht und Schuldigkeit im vollen
Maße thun.
Der Vorsitzende erklärte, er sei selbst mit den Beschlüssen der Vorbesprechung nicht ganz" einverstanden. Die Delegierten feien aber der Ansicht, daß die Beamten entlassen werden müssen, weil einige teine gelernten Tischler seien, einer die Morgenpost" lese, furz weil das ganze Verhalten der Beamten außerhalb der Entlassung des einen Beamten wurde der allerdings erhebliche Kasse dem Geschmack der Delegierten nicht entspreche. Für die arbeitet habe. Grund angeführt, daß derselbe im Jahre 1900 beim Tischlerstreik ge
Delegierten der Jnnungskasse der Tischler statt. Es fand dann noch eine Aussprache mit den Arbeitnehmer
gestellt, daß alle Beamte ihre Pflicht und Schuldigkeit in der Kasse In dieser Aussprache wurde wiederum durch den Vorstand fest
thin.
Die Beschlüsse der Delegierten wurden in der Hauptsache von Beamte auserjehen waren.
zwei Leuten verteidigt, die von der Borbesprechung als zukünftige
Oberhofprediger Dr. Dryander spricht dem Frhrn. von Durant den Dank dafür aus, daß er seine Opposition als von positiver Seite kommend bezeichnet habe. Bestreiten aber müsse er, daß er im vorigen Jahre gesagt habe, die Reformation sei eine That der Wissenschaft und nicht des Glaubens. Herr von Durant hat die Bedürfnisse der Kirche, die Herren Professoren die Bedürfnisse der Wissenschaft vertreten. Die Besorgnis, daß Elemente, die die Substanz der christlichen Lehre antasten, vordringen, ist vorhanden. Die Kirche hat die Pflicht, solchen Bestrebungen entgegen Tageblatt" aus Essen geschrieben wird, allerlei Alenderungen bevorIn der Leitung der Krubyschen Werke scheinen, wie dem Berl. zutreten, sie hat die Pflicht, für Nachwuchs in ihrem Sinne zu sorgen und das positive Bekenntnis auf unsern Kanzeln zu inrecht auf Differenzen mit dem bereits in Thätigkeit getretenen zustehen. Das Ausscheiden des Direktors Gillhausen wird wohl zu wahren. Alle diese Bestrebungen unterstüge ich in meiner amtlichen Aufsichtsrat zurückgeführt. Direktor Gillhausen scheidet vielmehr Thätigkeit. Mit derselben Entschiedenheit aber sage ich, es ist un aus, um den Generaldirektorposten eines größeren Hüttenwerkes, möglich, auf dem Wege staatlicher Verwaltungsmagimen, auf dem Wege wahrscheinlich des Hörder Vereins, zu übernehmen. Die seltene der Beschränkung der Lehrfreiheit oder Lernfreiheit, die jungen Thatsache, daß ein Direktor der Firma Krupp ausscheidet, um einen Theologen vor verwirrenden Einflüssen zu schüßen. Wollte man wahrscheinlich noch höher dotierten Posten eines andern Werkes ander theologischen Wissenschaft ein staatliches Machtgebot Bis zutreten, läßt natürlich allerlei vage Gerüchte entstehen. Daß sich im hierher und nicht weiter" zurufen, so würde man der übrigen innerhalb des Werkes manche Aenderung vollziehen wird, Kirche einen schweren Schaden thin. Was ich auf der Universität dogmatisch gelernt habe, das wird heute unteren Beamtenkategorien Erhebungen über den Bildungsgrad des ( Sehr richtig! links.) wenn auch ganz allmählich, ist sicher; so werden jest auch in den auch von positiven Geistlichen als veraltet anerkannt. Gegenüber einzelnen angestellt. Auch die in den einzelnen Zweigen der Vereiner solchen Neugestaltung der Dinge muß auch die Möglichkeit gewaltung verschiedene Arbeitszeit soll geregelt werden. Daß eine Vergeben sein, daß ein Forscher entgleist. Die Wissenschaft korrigiert größerung der Fabrik durch Errichtung eines großen Betriebssich selbst. Sorgen Sie, daß der Nachweis der Theologen von der gebäudes zur Zünderfabrikation bevorsteht, ist schon kurz gemeldet inneren Straft des Evangeliums durchdrungen ist. Führen Sie uns vorden. Bisher wurde die Zünderfabrikation in verschiedenen, gefrisches Blut aus den edelsten Familien zu.( Beifall.) trennt liegenden Gebäuden der Kononenbetriebe vorgenommen, ivoGraf Zieten- Schwerin: Herrn Schmoller werde ich nicht darin durch vielfach Unbequemlichkeiten entstanden. Man kann aus der folgen, Herrn Harnad mit Melanchthon zu vergleichen.( Bravo ! Errichtung dieses Baues den Schluß ziehen, daß die Firma Krupp rechts.) Selbstverständlich wollen wir die jungen Theologen nicht demnächst auf größere Aufträge in Striegsmaterial rechnet. zurückhalten, daß sie von den die Welt bewegenden Problemen nichts wissen sollen. Stempelstener Hinterziehung. In den Eindruck der fürzlich Oberbürgermeister Struckmann erklärt die Anschauungen des gemeldeten Stempelsteuer- Defraudationen, die bei einer Revision der Frhrn. v. Durant für völlig unannehmbar und tritt lebhaft für die Bankgeschäfte entdeckt wurden, abzuschwächen, stellt die Frankfurter Freiheit der Wissenschaft und Forschung ein. Die Intoleranz der Zeitung" den in den Jahren 1892/1901 entdeckten Entzichungen von Orthodoxen werde dazu führen, die große Masse der Gebildeten aus Reichs- Stempelabgaben die bei der Entrichtung der Branntweinsteuer erklärt hatten, Beamte zu werden, auf diese Anstellung verzichteten. der Kirche ganz hinauszustoßen und sie in verschärfte Opposition vorgekommenen Defraudationen gegenüber. zur Kirche zu drängen. Ueberspanen Sie den Bogen nicht, danken folgendes Verhältnis: Sie Gott , daß Sie eine Regierung haben, die Ihnen so weit wie irgend möglich entgegen kommt.
Freiherr v. Solemacher erklärt, daß die dem Hause angehörenden Katholiken voll und ganz auf dem Standpunkte des Freiherrn v. Durant stehen. Sympathisch sei ihm der Satz des Herrn Schmoller getvesen: Stehren Sie zurück zur katholischen Kirche , wenn er auch wenig Hoffnung auf Erfüllung dieses Wortes habe.( Heiterkeit.)
Rechnungsjahr
Professor Bierling- Greifswald schließt sich den Ausführungen 1892 der Herren Schmoller und Loening an.
Reichs- Stempelabgaben auf eine Million Mark der vereinnahmten Steuer entfallen defraudierte Beträge
Summe der hinterzogenen Gefälle
Danach ergiebt sich Branntweinsteiter
Summe der hinterzogenen Gefälle
auf eine Million Mark der vereinnahmten Steuer entfallen defraudierte
in Mark
in Mark
289
13
57 721
1893
706
34
129 126.
Ein Schlußantrag wird angenommen. Oberbürgermeister Bender- Breslau tadelt die Ueberbürdung der 1895 jungen Mädchen in den Lehrerinnen- Seminaren. Es kämen da 1896 geradezu himmelschreiende Quälereien vor.
1894
101
3
173 062
1466
1930
36
41 347
203
4
199 072
871 .1701
1897
218
4
75 291
649
4503
4
87
25 323
211
480
9
17 774
140
313
5
97 642
775
13
46 146
360
Kultusminister Dr. Studt: Es giebt zur Zeit nur ein einziges 1898 staatliches Lehrerinnen- Seminar, in Bosen. Ich bin ein entschiedener 1899 Gegner der mechanischen Gedächtnisarbeit.
Oberbürgermeister Schneider- Magdeburg bringt die Wirkungen des letzten Lehrerbesoldungs- Gesetzes auf die Finanzen der größeren Kommunen zur Sprache und regt eine Revision dieses Gesetzes an. Professor Dr. Loening- Halle fordert baldige Vorlegung eines Schuldotations- Gesetzes. Kultusminister Dr. Studt teilt mit, daß die Vorarbeiten für ein Schuldotations- Gesetz noch nicht den erwünschten Abschluß gefunden haben, weil zu viel Schwierigkeiten zu überwinden sind. Er sei heute noch nicht in der Lage, den Zeitpunkt der Einbringung eines neuen Schuldotations- Gesetzes zu bestimmen.
Professor Küster- Marburg tommt auf eine Aeußerung des Herrn v. Durant zurück, der gesagt habe, die positiven Theologie Professoren müßten sich ebenso gegen die negativen sträuben, wie sich die medizinischen Professoren gegen die
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1900 1901
1316
Demnach verstehen sich die agrarischen und großindustriellen Brannteinbrenner nicht minder auf die Steuerhinterziehung als manche Bankiers, vielleicht sogar, wie die vorstehende Zusammen stellung beweist, noch etwas besser.
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daß sie entlassen könne, wen sie wolle. Die Delegierten- Versammlung stellte sich auf den Standpunkt, Versammlung nur Leute entlassen solle, die ihre Pflicht in der Kaffe Wenn die Delegiertennicht thun, so würden sie für solche Selbstverwaltung" danken. Entlassen solle werden, wer einerseits nicht Tischler sei und andrerfeits seine Pflicht in den den Delegierten genehmen Gewerkschaften
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bandes ist und nicht zu denen gehörte, die entlassen werden sollten, Einem Beamten der Kasse, der Mitglied des Holzarbeiter- Verwurde, weil er es wagte, für die nicht dem Holzarbeiter- Verbande angehörenden Kollegen einzutreten, sofort angekündigt, daß er mun auch mit der Entlassung zu rechnen habe. Die Generalversammlung fand am 26. März statt. Sie verlief insofern nicht ganz programmmäßig, als die beiden Vorstandsmitglieder, die sich vorher bereit Es war diesen Vorstandsmitgliedern wohl inzinischen klar gemacht worden, daß es mit der Ehre eines organisierten Arbeiters nicht zu vereinbaren ist, Leute zu maßregeln und sich dann an deren Stelle zu setzen.
Vor der Wahl erklärte in der Generalversammlung der Vorstand durch den Vorsitzenden, daß er die Wiederwahl sämtlicher Beamten empfehle. Gegen die vorgeschlagene Acclamationswahl wurde Widerspruch erhoben, und es wurden sechs Beamte, darunter auch das obenerwähnte Mitglied des Holzarbeiter- Verbandes, der für seine Kollegen eingetreten ist, nicht wiedergewählt.
Sowohl die politisch wie die gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft Berlins wird Stellung dazu nehmen müssen, ob sie sich diesen Schlag ins Gesicht ruhig gefallen lassen will. Der Vorstand
des Verbandes der Verwaltungsbeamten der Krankenkassen und Berufsgenossenschaften Deutschlands ( Bezirksgruppe Berlin- Brandenburg ).
Die unterzeichneten Mitglieder des Vorstandes der JnnungsKrankenkasse erklären dazu:
Von einer Maßregelung einzelner Beamten kann keine Rede fein. Ist doch selbst der Obermeister der Tischlerinnung, Herr Rahardt, für mehrere der nen vorgeschlagenen Standidaten eingetreten und aus dem Abstimmungsresultat ergiebt sich, daß auch ein Teil der Unternehmervertreter für die Vorgeschlagenen gestimmt hat.
Jura Simplonbahn. Der schweizerische Bundesrat hat dem Abkommen zugestimmt, nach dem die Schweizerische Kreditanstalt und die Berner Kantonalbank die gesamten nicht bereits in Bundes- 4. Ottober 1902 gültigen Statuts von der Generalversammlung besitz oder sicherem Privatbesitz befindlichen Aktien der Jura- Simplonbahn übernehmen und dem Bund zu den im vereinbarten Rückauf vertrag festgesetzten Bedingungen zur Verfügung halten werden. Da hiermit, von einigen Hundert Attien abgesehen, fast das gesamte tienkapital in den Händen des Bundes und beider Bauten ist, wird die Liquidation der Jura- Simplonbahn sehr erleichtert. Streiks in den Vereinigten Staaten von Amerika
te deit
Die Beamten der Kasse werden auf Grund des seit dem gewählt und diese Wahl gilt für zwei Jahre, ein Modus, der bei mehreren hiesigen Kassen besteht. Um die auf Grund des alten Statuts angestellten Beamten auf das neue Statut anstellen zu können, wurde zu dem ersten in Frage kommenden Termin sämtlichen 14 Beamten der Kasse gekündigt, damit die Generalversammlung ihr Wahlrecht ausüben konnte. Bei dieser statutengemäß nötigen Zulassung der Homöopathen sträuben. Er glaube nicht, daß irgend Neuwahl sind dann allerdings sechs der alten Beamten nicht wieder jemand an die Errichtung eines homöopathischen Lehrstuhls denke. Die gewählt worden, was eben jedem Beamten passieren kann, went Homöopathie ist gar keine Wissenschaft, ebensowenig wie der Spiritismus." Times" aus New York gemeldet wird, ist mit einer Reihe Streits seine Stellung von einer Wahl abhängig ist. Die Behauptung, daß Graf zieten- Schwerin: Ich danke dem Vorredner für die Unter- in der Eiſenindustrie und im Eisenbahnbau zu rechnen. Der Aus- es sich um eine Maßregelung wegen der Gesinnung handelte, könnte stützung meines Freundes Durant. Er will keine Homöopathen, die stand unter den Arbeitern der American Bridge Company , durch den dann mit einem Schein von Berechtigung erhoben werden, wenn alle evangelische Kirche auch. Wir sträuben uns auch gegen die, die der bis jetzt nur die Bauten dieser Geſellſchaft verzögert werden, droht diejenigen Beamten entlassen worden wären, die gewerkschaftlich und Kirche den Kopf abnehmen wollen, die ihr nämlich unfren Herrn auf solche Betriebe sich auszudehnen, die der Stahl- Trust mit Bau- politiſch nicht mit den Delegierten übereinstimmten. Das ist durchaus material versorgt. Als Grund des Ausstandes wird angegeben, daß Jesum Christum nehmen wollen. Graf v. Hohenthal- Dölkau lenkt die Aufmerksamkeit des Hauses Lente von der Bridge Company beschäftigt werden, die nicht der Ar- nicht der Fall. Auch unter den Wiedergewählten sind solche, die entlassen werden könnten, wenn nach der Gesinnung gefragt worden wäre. auf einen Posten zur Unterstützung von babylonischen Ausgrabungen. beiter- Union angehören, und daß die Company die Bestimmungen Ist doch gerade derjenige wiedergewählt worden, dem vorgeworfen Die Regierung sollie dafür Sorge tragen, daß Urteile über Funde der Unior nicht beachte. Auf verschiedenen großen Bauten der Geerst näher geprüft werden, ehe sie der Oeffentlichkeit übergeben ſellſchaft in New York und in andern Städten hat man die Arbeit worden sein soll, daß er die„ Morgenpost" lese. Einer der Wiederwürden. Veranlassung dazu gebe ihm das Borgehen des Professors bereits niedergelegt. Auch unter den Bahnarbeitern mehreret großen gewählten, der erst in die Stichwahl tam, ist sogar gewählt wordet nachdem sich die Unternehmer- Wertreter entfernt hatten. Es er Delitsch. Im Lande fragten jetzt ganz einfache Leute, ob es denn Bahnen gärt es. dagegen ein Beamter nicht wieder gewählt worden, der sowohl ört. wahr sei, daß die Bibel nicht Gottes geoffenbartes Wort sei. Es Gewerkschaft wie dem socialdemokratischen Wahlverein ange einmüßten auch Theologen bei der Beurteilung der Ausgrabungen hinzuDas ist nicht deswegen geschehen, weil er für seine Kollegelegen gezogen werden. Der Staat habe ein Interesse daran, daß die getreten ist, sondern weil er bei dem Eintreten für seine Keit gar Forschunigen nicht zu Zivecken, die die Allgemeinheit nichts angehen, mit der Aufsichtsbehörde gedroht hat, die in diese Angelegen ausgebeutet werden und leine zersetzenden Wirkungen zeitigen. nichts bineinzureden hat.
Sociales.