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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 34.

Lokales.

darüber folgendermaßen:

Welche auftrengende Geiftesarbeit die weisen Väter mancher Gemeindevertretung in der Nähe der deutschen Reichs­hauptstadt aufwenden müssen, um mit Würde ihres Amtes zu walten, davon lieferte kürzlich die öffentliche Sigung der Ge­meindevertretung von Friedrichsberg einen ergöglichen Beweis. Die Bolts Zeitung für Ober- und Niederbarnim" berichtet " In der am vergangenen Montag, den 12. Januar ab­gehaltenen ordentlichen öffentlichen Sigung der Gemeinde vertretung, zu welcher sämmtliche Mitglieder erschienen waren, begrüßte zunächst der Vorsitzende Herr Gemeindevorsteher Herr­mann die Anwesenden mit einem furzen Neujahrswunsche und wendete sich sodann an die neu gewählten Mitglieder der Ge­meindevertretung, die Herren Dittner, Baade, Ströhmann, Eckert, Haberland und Clotofski, um ihnen mit einigen Worten die Schwere und Verantwortlichkeit des von ihnen zu über­nehmenden Gemeinde- Amtes auseinanderzusetzen und sie zu ermahnen, in diesem Amte immer pflichtgemäß und so zu handeln, wie sie es mit dem guten Gewissen vereinbaren können. Es erfolgte sodann die Verpflichtung der genannten Herren durch Handschlag."

Amtes.

Dienstag, den 10. Februar 1891.

8. Jahrg.

burg . Db das mit Vorwissen des Besizers oder gangen ist, daß nicht nur der Bauplatz bezahlt werden konnte, aus eigner Machtvollkommenheit seines Verwalters Herrn daß sogar 6000 Mark Bautapital vorhanden ist. Da das Haus Knauer geschieht, ist nicht bekannt, aber auch wohl gleich aber 40 000 Mart tosten soll, so fehlt noch recht viel und des giltig. Thatsache ist, daß bei dieser arbeitslosen Zeit" halb erläßt der fromme Herr einen Nothschrei an Arm und zu gedrückten Löhnen ländliche und industrielle Arbeiter Reich. Helfen Sie, schreit er, auch dazu und wenn Sie in jeder gewünschten Anzahl zu haben sind, und es ist wahrhaft nicht mehr schicken tönnen, als ein paar ungestempelte Brief­nicht nöthig, Gefangene im Sträflingsanzug von Rummelsburg marten, Den Herrn Kaplan unterstützen in seinem Unternehmen fchen Gutes steht mit dem Herrn Pfarrer in beständigem Verkehr. der den Pfaffen eigenthümlichen Zähigkeit zweifeln wir nicht an nach Biesdorf zu transportiren. Der Verwalter des Siemens eine ganze Menge hochgeborene Grafen und Barone . Und bei Man hat aber noch nicht gehört, daß Lekterer seinen Einfluß den Erfolg der Bettelei. In einigen Jahren wird das Vereins­dahin geltend machte, daß während des Winters, wo Tausende haus in Ratibor gebaut sein. Herr Flascha wird sich einbilden, von beschäftigungslosen Arbeitern mit ihren Familien zu Hause damit eine weltbewegende That vollbracht zu haben er meint barben, die Herren Gutsbesitzer ihren Bedarf an Arbeitskräften gewiß, damit die katholischen Gesellen vor ihrem Verderben ge­schüßt zu haben und mit solchen Gründungen den Lauf der zunächst aus den freien Arbeitern entnehmen. Dinge aufzuhalten. Wie sehr er im Irrthum ist, wird ihn die Bukunst lehren.

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Gerichts- Beitung.

Versammlungen.

Bauhandwerker.

Das Berliner Wurstpapier hat schon wiederholt ganz diskrete Dinge zu Tage gefördert. Bor uns liegen ein paar Blätter aus den Akten der hiesigen hochwohllöblichen Schneider­Innung, betreffend Unterstützungen von Innungsmitgliedern. Das eine Blatt enthält eine Benachrichtigung, daß dem Bittsteller unterm 26. Februar 1869 eine Unterstüßung von 5 Thalern be­willigt ist und die daneben stehende Quittung des mit dieser Summe Beglückten. Das andere Blatt enthält ein de- und weh- 3wei öffentliche Bauhandwerker Versamm müthiges Bittgefuch eines in der Gartenstraße wohnenden ungen( der Maurer und 3immerer) fanden am 8. d. M. Diese Mühe hätte sich nun eigentlich der Herr Vorsteher Schneidermeisters, mit der Verfügung der Innung an die Herren gleichzeitig im Gisteller" statt. Von diesen erlitt die letztere sparen können. Denn diese Herren bekamen in derselben Sitzung 5. und F. zur Recherche. Eine Bleistiftbemerkung 15 Mark" Versammlung durch polizeiliche Auflösung ein vorzeitiges Ende. sofort den nöthigen Begriff von der Schwere" ihres neuen läßt den Erfolg dieses letzteren Gesuchs, das vom 21. August 1889 Die zahlreich besuchte Versammlung tagte unter Vorsitz des datirt, ahnen. Die brave Schneider- Innung scheint durch Verkauf Kameraden Hugo Lehmann. Die Tagesordnung, gegen Nach Erledigung mehrerer Gegenstände der Tagesordnung ihrer Unterstützungsatten den fühnen Entschluß versinnbildlicht welche kein Einspruch seitens der Versammelten erhoben wurde, folgten nämlich mehrere Interpellationen, welche gegen die Person zu haben, daß damit dies Schuldbuch vernichtet sein sollte. Daß lautete: Die Lage im heutigen Baugewerbe und des Gemeindevertreters Herrn Liesegang gerichtet waren. Da aber die Bittsteller mit ihren Gesuchen um Wurst, Schmalz und der Aufruf zur Konferenz der Bauhandwerker auf einstimmigen Beschluß der Versammlung über diese Angelegen Speckt gewickelt werden, das haben die armen Leute doch nicht Berlins ". Die Lage im Baugewerbe fand durch Regierunge heiten ohne Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt wurde, so verdient, und das ist auch wie der Berliner sagt schon nicht Baumeister Kepler eine eingehende Beleuchtung. Derselbe ist auch, wie das vorerwähnte Blatt sich ausdrückt, die örtliche mehr schön. zeigte die Entwickelung des Baugewerbes zum heutigen ton= Presse genöthigt, von denselben Notiz zu nehmen. Herr Liesegang angebenden in den großen Städten. Doch überwiege in dem­hatte zunächst sich persönlich an einer Versammlung betheiligt, selben die Spekulation, und dasselbe sei demzufolge großen welche im Westen von Berlin kürzlich behufs Besprechung der Schwankungen unterworfen, welche die Bauhandwerker genugsam neuen Gemeinde Ordnung stattfand, und war auch von dieser am eigenen Leibe verspüren. In der sogenannten Gründerzeit, Versammlung in eine Kommission gewählt worden. Infolge dessen war in Referaten über jene Bersammlung beziehungs­weise über die Thätigkeit der Kommission verschiedentlich von stand der Schneider E. Stimmer am 6. d. M. vor dem Schöffenwerfer eine geradezu krankhafte Bauwuth. Eine Unmasse Bauhand­Wegen Nebertretung des§ 15 des Vereinsgefeges als der Milliardensegen über Deutschland hereinbrach, herrschte wurden nach Berlin gezogen. An Ordnung Herrn Liesegang als dem. ,, Vertreter von Lichtenberg" die Rede. gerichte zu Rixdorf. Der Betreffende hatte am 23. November 1890 in Bezug auf Arbeitszeit oder Arbeitslöhne war nicht zu Diese ungenaue Bezeichnung konnte die Meinung erwecken, Herr in einer in der Bergschloßbrauerei Rigdorf abgehaltenen Volks- denken. A13 man die Nothwendigkeit erfannte, fich Liesegang habe sich unbefugt als offiziellen Vertreter der Ge- versammlung den Vorfiz geführt. Bei den Worten eines Redners: zu organisiren, da kam der große Krach und die Löhne sanken meinde Lichtenberg ausgegeben. Auf eine an ihn seitens des es gehen heute viele mit Strängen nach den Kirchhöfen, die viel von 50 Pf. bis auf 30 Pf. pro Stunde herab, thatsächlich Hunger­Herrn Vorstehers dieserhalb gerichteten Interpellation erklärte der fach noch gar nicht ihre Miethe bezahlt oder zu Hause nichts zu löhne gegenüber der Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse. genannte Herr, daß er sich selbst nie als Vertreter von Lichtenberg essen haben, erhob sich der überwachende Gendarm und verbat sich Damals war nichts zu erreichen, die Bauhandwerker waren zu bezeichnet habe, womit diese Angelegenheit erledigt war. Herr solche Redensarten vom Redner. Vom Vorsitzenden St. aufmerk schwach und das Kapital stand vor einer Krise, welche infolge Schöffe Kloster warf sodann Herrn Liesegang vor, daß derselbe sam gemacht, daß nur er( St.) das Recht der Unterbrechung habe, der falschen Wirthschaftspolitik, die beliebt wurde, ziemlich lange in einem öffentlichen Lokale mit einem hiesigen Ortsarmen, welcher löste der Gendarm die Versammlung auf, die Versammelten zum anhielt. Die allgemeine Unsicherheit wirkte lähmend auch auf im Armenhaus wohnt, Stat gespielt habe. Herr Liesegang stelte fofortigen Werlaffen des Saales auffordernd. Da viele Frauen das Baugewerbe ein. In den achtziger Jahren begann die Bau­den Vorgang, über welchen die Versammlung ihre Mißbilligung im Saale anwesend waren, die ängstlich nach Der spekulation sich wieder zu regen und erreichte im Jahre 1889 die äußerte, nicht in Abrede, erklärte aber, er habe nur gewußt, daß Thüre drängten, rief der Angeklagte dazwischen, man möge höchste Höhe. Später ging die Konjunktur wieder zurück. Was der Betreffende im Armenhause wohne, nicht aber auch, ruhig erst seinen Ueberzieher anziehen und Hüte und Schirme nun die Rage des Baugewerbes speziell in Berlin betrifft, so daß er Armenunterstützung empfängt, und überdies sei nicht vergessen. ihm die obige Anflage meinte Redner: Alle geeigneten Terrainkomplexe um Berlin derselbe auch nur vorübergehend als Vertreter eines ein- ein. Die als Zeugen geladenen Genossen Schneider und Gericke feien in Händen von Spekulanten, welche damit Wucher zu mal hinausgegangenen Herrn am Spiel betheiligt gewesen. gaben den Thatbestand wie oben geschildert zu. Der Staats- treiben wünschen und die Grundstückspreise nach Kräften in die Der dritte Vorwurf, Vorwurf, welcher Herrn Liesegang gemacht anwalt hob in seinem Plaidoyer hervor, daß in legter Höhe zu treiben suchen. Neben diesen stehen wieder die Speku wurde, reicht bis zum Jahre 1884 zurück. Damals hat Herr Beit die überwachenden Beamten vielfach lanten mit Baugelbern, welche ebenfalls gute Geschäfte zu mache Liesegang als Schöffe die Ausgabe des Petroleums für die öffent- hita nirt worden seien; da ferner der Angeklagte ein hoffen. Die zur Ausführung gelangenden Bau- Unternehmungen liche Straßenbeleuchtung unter sich gehabt, wobei er ein Aus- notorischer Sozialdemokrat ſei, empfehle er eine feien zum großen Theile unfolide, ja schwindelhaft. Mittel­gabebuch zu führen hatte. Gelegentlich einer Revision stellte sich strenge Strafe. lose Leute würden als Bau- Unternehmer vorgeschoben, hinter nun das Fehlen eines größeren Postens Petroleum heraus, dessen Der Angeklagte verwahrte sich energisch gegen diesen Straf welchen oft erst in zweiter und dritter Reihe die Geld­Verbleib nicht nachgewiesen werden konnte. Das Ausgabebuch verschärfungsgrund, da laut Verfassung alle Preußen vor dem männer stehen. Sind die Häuser fertig gestellt, dann kommt soll nicht mit der erforderlichen Genauigkeit und Sorgfalt geführt Gefeß gleich feien. Der Gerichtshof erkannte auf 30 Mt. Geld das Privattapital in Betracht. Sei Neigung zum Häuser­worden sein und den Revisoren gelang es nicht, Ordnung in die strafe oder 10 Tage Gefängniß und hob als strafverschärfend verkauf vorhanden, dann sei die Spekulation geglückt; sei keine Sache zu bringen. Später hat Herr Liesegang eingestandener hervor, daß der Angeklagte während der Verhandlung eine Neigung vorhanden, dann blieben die Häuser in den Händen maßen diese Ordnung dadurch wieder hergestellt, daß er genaue Gesetzestenntniß an den Tag gelegt habe und deshalb mittellofer Unternehmer, würden subhastirt, und unter Ausfall eine Anzahl Blätter aus dem Buche entfernte und eine wissen mußte, daß nach Schluß der Versammlung der Saal der Forderungen der Handwerker und sonstiger Gläubiger erstehe neue Rechnung aufstellte, welche nun stimmte. Eine offizielle sofort zu räumen sei. Im zwischenraum waren während der sie der eigentliche Geldmann um ein Billiges. Die Häuser seien Weiterverfolgung der Angelegenheit trat damals nicht ein. Verhandlung 10 Gendarmen vertreten und nur 8 Zivilpersonen. eben Spekulationsobjekte und gingen aus einer Hand in die Als im nächsten Etatsjahr, trogdem eine neue Straße zur Höchstwahrscheinlich sollten die ersteren hier Gesezestenntniß sammeln. Beleuchtung hinzutrat, 500 Mt. gegen das Vorjahr an Petroleum erspart wurden, hat man dieses Faktum, mit jener Unregelmäßigkeit in eine für Herrn Liesegang ungünstige Verbindung gebracht. Sowohl von Seiten des Herrn Vorstehers als auch anderer Herren wurde die Ansicht geäußert, daß sie in einer ähnlichen Lage ihr Gemeindeamt niederlegen würden. Herr Liesegang verwahrte sich entschieden gegen den Verdacht, als Arbeiter, gedenkt der Ausgesperrten! Gedenkt Bauf Kosten der Gemeinde irgend einmal einen erlaubten Eurer hungernden Brüder! Sammel- Marken können alle Diejenigen an unten bezeichneten

Bortheil erzielt oder auch nur erstrebt und gab nur Irrthümer in

Soziale Uebericht.

der Buchführung zu. Die Erhebung der Beschuldigungen gegen Stellen empfangen, welche sich genügend legitimiren:

seine Person seien nur ein Manöver, wie es früher bereits gegen andere Gemeindevertreter in Szene gesetzt worden wäre, um ihn aus feinem Gemeindeamte zu drängen. In der sich noch weiter hinspinnen­Den recht unerquicklichen Debatte verwahrte sich besonders Herr Kiel - und block gegen eine solche Annahme und forderte u. a. für seine Person, daß man ihn nicht verdächtigen solle, Politik und allerlei Nebeninter­effen in die Gemeindevertretung hineinzutragen. Nach Erledigung einiger nebensächlicher Angelegenheiten wurde sodann die Ver­sammlung, welche, als erste im Jahr, fein ungünstiges Omen für die nachfolgenden sein möge, geschlossen.

Es ist überflüssig, über diese ehrenwerthe Gemeindevertretung noch ein Wort zu verlieren. Dieses und ähnliche Vorkommnisse müssen für die Arbeiterbevölkerung der Ortschaft ein Sporn werden, ihren berechtigten Einfluß in der Gemeindevertretung zu erlangen, damit diese gebildeten Herren von den Arbeitern lernen fönnen, wie man in solchen Körperschaften verfährt.

1. Bei Wilh. Börner, Ritterstr. 108, im Zigarrenladen.

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2. Aug. Motes, Bigarrenarbeiter, Pojenerstr. 11. 3. Karl Butry, Zigarrenarbeiter, Stralsunderstr. 15, 11. in den Zahlstellen:

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Restaurant.

4. Sonnabend Abends von 7-9 Uhr Elisabethstr. 29 im 5. Freitag Abends von 7-9 Uhr und Sonntag Vormittags Rheinsbergerstr. 19 im Restaurant.

6. Montag Abends von 7-9 Uhr Adalbertstraße 4 im Restaurant. Um Irrthum zu vermeiden, theilen wir mit, daß diese ge­sammelten Gelder an die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands ( Dammann- Hamburg), wie ja auch die Duittungen desselben beweisen, gehen, also nicht nur für die Tabatarbeiter Die auf Marten gesammelten Gelder müssen verwendet werden. möglichst schnell verrechnet werden.

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Die Kommission für öffentliche Angelegenheiten der Tabalarbeiter Berlins .

andere. Jeder jeweilige Besizer wolle daran verdienen und suche den Grundstückswerth zu steigern durch Steigerung der Miethen. Eine Schraube ohne Ende! Mitte des vorigen Jahres war ein derartiger Zustand. Die Wohnungsmiethen waren der­artig in die Höhe getrieben, daß fie feine weitere Steigerung mehr vertrugen, die Häuser waren demzufolge schwer verkäuflich, das Kapital zog sich zurück, die allgemeine Unsicherheit wirkte lähmend auf alle gewerbliche Thätigkeit ein, die Bauthätigkeit stockte, daher die heutige traurige Lage der Bauarbeiter. Dazu tommt der Rückgang der Bauthätigkeit in Hamburg , die baldige Fertigstellung der Anschlußbauten, der außerordentliche Zuzug von außerhalb, welcher die hiesigen Löhne drückt und schwer für Organisation oder dergleichen zu gewinnen ist. Die Arbeiter von außerhalb werden zudem von der Meisterschaft bezw. von den Unternehmern bevorzugt, indem diese glauben durch billige Löhne ein Vortheil erivachse, nicht bedenkend, daß durch ein Sinken der Löhne auch der Werth des Grund­stücks finft. Dieser Werth setzt sich zusammen aus Boden­Sobald einer der werth, Materialwerth und Arbeitswerth. drei Werthe sinke, müsse auch der Gesammtwerth sinken. Hohe Löhne seien daher nur im Interesse der Unternehmer. Das Bau­gewerbe kann nur gefunden, wenn die Arbeiter der willkürlichen Herabsetzung der Arbeitslöhne energisch entgegentreten. Wie sich in diesem Jahre die Bauthätigkeit gestalten werde, lasse sich, wie Referent meinte, noch gar nicht übersehen. Nach außen hin seien die Aussichten wenig versprechend, im Innern der Stadt sehe es besser aus, indem eine größere Zahl Abbruchs- und Umbauten zu verzeichnen seien. Im Augemeinen fönne man erwarten, daß bas kommende Baujahr ein nicht besonders gutes werde. Dennoch brauche Niemand zu verzweifeln. Die Volkszählung habe ergeben, daß eine Ueberproduktion an Wohnungen nicht vorhanden sei. Die Einwohnerzahl Berlins wachse jährlich noch immer um etwa

Die polizeilichen Ermittelungen über die Arbeitslofig­feit scheinen nach sehr verschiedenen Grundsäßen vorgenommen J. A.: Wilh. Boerner, Zigarrenfabrikant, Ritterstr. 108. zu werden. Während in einigen Bezirken nur bei den Fabri tanten und anderen Arbeitgebern nachgefragt wurde, wird uns Dreist und gottesfürchtig! Diese Worte drängten sich uns jetzt aus anderen Stadtgegenden mitgetheilt, daß dort die beim Lesen eines jogenannten frommen Bettelbriefes, der uns zu­Umfragen in allen Häusern bei den einzelnen Miethern stattfin fällig zu Gesicht tam, unwillkürlich auf. Herr Kaplan P. Flascha 25 000, für diese müsse Unterkunft geschaffen werden, da die Zahl den. Was aus der ganzen polizeilichen Ermittelung heraus- in Ratibor ( Oberschlesien ) ist der Verfasser dieses Beitelbriefes der leerstehenden Wohnungen nur eine normale ist. Würde also tommen wird, ist unschwer abzusehen. Nicht leicht entschließt und er erbittet milde Gaben zur Einrichtung eines Vereinshauses die Bauthätigkeit in diesem Jahre stocken, so wäre sehr bald eine fich Jemand der polizeilichen Nachfrage gegenüber dazu, die An- für den fatholischen Gesellenverein zu Ratibor . Bitte um einen Wohnungsnoth zu erwarten. G3 sei demzufolge zu hoffen, daß wesenheit von Arbeitslofen zu bejahen, wenn nicht vorwiegende Baustein", überschreibt der fromme Herr poetisch seine durch ganz die Verhältnisse im Baugewerbe sich noch bessern würden, wenn Gründe dazu vorhanden sind, wie etwa Krankheit oder Mieths Deutschland gejagten Brand- und Bettelzirkulare. Doch hören auch gegenwärtig noch wenig Vorbereitungen getroffen wären. rückstand des Arbeitslosen. Und wie soll denn auch in vielen wir, was dem katholischen Gesellen in dem Vereinshause alles Allerdings sei zu berücksichtigen, daß in anderen großen Fällen die Vermietherin wissen, ob die bei ihr wohnenden Schlafleute für Wohlthaten erwiesen werden sollen. Der durchreisende Ge- Städten die Bauthätigkeit feine umfangreiche sei, daß in Beschäftigung haben oder nicht? Wenn ein Arbeiter etwa selle soll Nachtquartier und womöglich" auch Beköstigung er- Berlin auch Kommunalbauten in Aussicht seien und dem­in einer oder in einigen Wochen zwei oder drei Tage Arbeit hat, halten. Die Statiborer Gesellen Vereinsmitglieder aber sollen zufolge für Berlin wieder ein großer Zuzug von Arbeitskräften ist er dann beschäftigungslos im Sinne der polizeilichen Umfrage? eine Stätte finden, wo man höre und staune- ihnen Unter- bevorstehe. Die hiesigen Bauhandwerker feien also gehalten, sich Oder wenn ein Familienvater in seiner Werkstatt täglich nur 4 richt im Singen,(??) Schreiben, Rechnen 2c. ertheilt wird, auf Widerstand, auf einen Kampf mit den unsoliden Spekulanten Und dies habe zu geschehen, indem sie die eigen­oder 5 Stunden arbeitet, ist er dann beschäftigt? Der Mangel wo sie in freien Stunden sich versammeln können zur Erholung vorzubereiten.

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an ausreichender und, was die Hauptsache ist, einigermaßen von des Tages Last und Müh', damit sie nicht schlechte Lokale artigen Berliner Verhältnisse fest im Auge behalten und dem­Lohnender Beschäftigung tritt in mancherlei Gestalt zu Tage und besuchen und dort verderben, wo sie endlich eine billige nahrhafte gemäß handeln ohne Rücksicht auf außen. Die Solidarität mit es ist ziemlich gleichgiltig, ob er sich polizeilich feststellen läßt oft erhalten sollen. Der Herr Kaplan weist darauf hin, daß in den deutschen Bauhandwertern brauche deswegen in feiner oder nicht. So ein Nothstand ist eine Art Vagabunde, der sich Bayern schon 23, in der Rheinproving 28 und in Westfalen 33 Weise ausgegeben zu werden, das sei auch bisher noch nie ge­In Schlesien scheinen jedoch schehen und werde auch in Zukunft nie statthaben. Ferner er­wesenheit zu leugnen, wäre doch wohl gewagt. Wie solche Noth- bie Leute weniger von dieſen frommen Gründungen wissen zu wachse den Berliner Bauhandwerkern die Pflicht, sich in den ein­ſtände herveigeführt werden können, darüber belehrt eine uns zu wollen. Es fehlte nämlich nach der Mittheilung des Bettel- zelnen Branchen fest zu organisiren, zusammenzuschließen und mit gehende Mittheilung aus der Umgegend: briefes nur noch das kleine Sümmchen von 30000 Wart, trozdem den anderen mehr Fühlung zu gewinnen, mit einander zu

Das Rittergut Biesborf, daß dem bekannten Großindustriellen seit dem 1. Juli 1886, als der Amts- Borgänger des Herrn Flascha marschiren, sich am Orte zu zentralisiren. Die Wege hierzu folle Herrn von Siemens gehört, beschäftigt schon diesen ganzen das Betteln zu dieſem dem ehrſamen Handwerk geweihten Unter die geplante Konferenz der Bauhandwerker anbahnen. Diese inter hindurch ungefey20 Chrafgefangene aus Rummels- nehmen" begonnen hatte, von überall her schon soviel einge- Konferenz habe lediglich einen berathenden