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Nr. 87. 20. Jahrgang.

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2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Der Generalstreik in Rom  .

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Deutfches Reich.

Mittwoch, 15. April 1903.

der Bewegung hatten, sind als diesen Firmen ge- greiflichen Beweis dafür, daß in Berlin   in den lezten hörig zu betrachten und wenn diese Firmen nicht be- Jahren eine ganz außergewöhnlich große Not willigen, Streitarbeit". geherrscht hat. In dem Bericht wird zwar mit keinem einzigen Rom  , den 10. April vormittags. Dienstagabend hatten die Meister Versammlung. Da werden Wort davon gesprochen, aber die dürren Zahlen, die er aufführt, Daß Nom drei Tage hindurch von einem allgemeinen Ausstand fie haben feststellen können, daß trotz der Feiertage fein Streifender reden eine desto beredtere Sprache. Die verwaisten, verlassenen oder betroffen werden könnte und noch dazu in der Karwoche  - hätte abgefallen ist. Auf Grund dieser Thatsache können die Klempner allen sonst hilflos gewordenen Kinder, denen die Waisenverwaltung Obdach, bor einigen Jahren wohl kein Mensch für möglich gehalten. Und Beschlüssen der Meister mit Ruhe entgegensehen. noch weniger hätte man es für möglich gehalten, daß der Ausstand Nahrung und Erziehung gewährt, hatten sich schon von 1900 bis 1901 von den Arbeitern mit soviel Festigkeit und Ruhe durchgeführt werden die Märk. Volksstimme" nach einem bürgerlichen Lokalblatt mit Bahl weiter auf 5907, also um weitere 11 Proz. gestiegen. Es wieder­Ziegeleiarbeiter- Streit. Jn Neuenhagen, N., haben wie von 4891 auf 5810, also um 8 Proz. vermehrt. Bis 1902 ist ihre könnte. Rom   ist keine Industriestadt und hat im Gegensatz zu großen Städten Nord- Italiens ein sehr mangelhaft organisiertes teilt die Arbeiter in zwei Ziegeleien die Arbeit niedergelegt. Proletariat. Daher war es wirklich erstaunlich, daß 25 000 Aus- Darauf haben sich die Arbeitgeber solidarisch mit einander erklärt bolt sich hier nur, was in der Waisenpflege Berlins   seit Jahrzehnten ständige drei Tage lang aus Solidarität der Arbeit fern geblieben und eine allgemeine Aussperrung beschlossen. Montag inuner aufs neue zu beobachten gewesen ist. So oft ein außers find, in der Hochsaison der Bauarbeiten und des Fremdenverkehrs, früh haben die Ziegeleien von Haack und Krause in Braliß, und gewöhnlicher Notstand auftrat, vermehrte sich sofort auch die Zahl um so erstaunlicher, als der Generalstreit aus Solidarität mit den Mahliz in Schiffmühle den Betrieb eingestellt und sämtliche Arbeiter der der Waisenverwaltung anheimfallenden Kinder. Das gilt nicht Buchdruckern erklärt worden war, also mit der bestentlohnten Ar- entlassen. Insgesamt sind davon etwa 150 Mann betroffen, so nur für diejenigen Kinder, die wegen Armut, Krankheit usw. der beiterklasse, und dagegen Arbeiter traf, die einen fümmerlichen Ver- daß mit den früheren jetzt gegen 300 Arbeiter sich im Ausstand Eltern in Waisenpflege genommen werden. Auch die eigentlich ver­dienst haben, wie die Droschkenkutscher, Bäder, Straßenlehrer, Gepäck befinden. waisten Kinder werden in Zeiten der Not zahlreicher als sonst der träger, oder die Saisonarbeiter sind wie die Maurer, von denen 10 000 Waisenpflege zugeführt.. die Arbeit niedergelegt hatten. Auch die Ruhe und Geseztheit, mit Zum Bromberger Bauhandwerkerstreit wird uns geschrieben: Durch diese steigende Inanspruchnahme der Waisenpflege wird der der Streit geführt worden ist, hätte man den als lärmend be- Die Notiz in den bürgerlichen Blättern, wonach am Mittwoch natürlich auch der Etat in steigendem Maße belastet. Die Ausgaben fannten römischen Arbeitern kaum zugetraut; man bedente, daß die Einigungsverhandlungen stattgefunden haben sollen, wo die Arbeit der Waisenverwaltung, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, Provokation beispiellos war. In der ganzen Stadt war während der geber jedes Zugeständnis ablehnten und die Arbeitnehmer sich bereit hatten sich Jahre hindurch auf ungefähr derselben Höhe gehalten. brei letzten Tage ein irretierendes, aufreizendes Waffengeraffel. Es erklärten, die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufzunehmen, tvaren 25 000 Mann Militär in Rom   zusammengezogen, sogar ist unwahr. Bis jetzt haben noch keine Verhandlungen noch im Jahre 1899/1900 hatten sie nur 59% Pf. pro Kopf be­mehrere Batterien Feldartillerie, und die Compagnien rasselten durch stattgefunden. Dieselben sollen erst eingeleitet werden. Der tragen, aber im folgenden Jahre stiegen fie plöglich auf 63% Pf. die Straßen, schwenkten herum wie auf einem Manöverfelde, daß Streit ist sehr günstig für alle drei Berufe. Streitbrecher giebt es und im Jahre 1901/02 sogar auf rund 70 Pf. pro Kopf. Um die wirklich eine heilige Geduld dazu gehörte, das Schauspiel ruhig mit außer den Polieren nicht. Auch ist es den Unternehmern nicht ge- Ausgaben für die übrigen Zweige des städtischen Armenwesens steht anzusehen. lungen, aus den Provinzen Streitbrecher zu erhaschen. Nur haben es ähnlich. Was die Gemeinde an direkter Hilfe verweigert, das Der Generalstreit ist nun, wie schon telegraphisch gemeldet sich wieder in diesen Tagen einige italienische Streitbrecher- Kolonnen muß sie hinterher auf dem indirekten Wege der Armenpflege wenig­wurde, beendet, der Streik der Buchdrucker dauert fort. In der ver- eingefunden, um hier den Verräter zu machen. Es sind hier jetzt stens teilweise gewähren. gangenen Nacht hat die Kommission der Buchdrucker mit der der 105 italienische Streifbrecher. Aber auch diese Elemente können die Drudereibejizer in Gegenwart des Ministers des Innern und der Bromberger Unternehmer wegen ihrer Untauglichkeit nicht heraus­Abgeordneten Roms verhandelt, um einen Modus der Uebereinkunft reißen. Der Zuzug von Maurern, Zimmerern und Bauarbeitern ist zu finden. Die Besizer blieben aber bei dem vor der Erklärung des fernzuhalten. Generalstreits eingenommenen Standpunkt: sie wollten den Neun­Stundentag und entsprechende Tariferhöhung gewähren, aber alle

Eine Wahlfundgebung der Hausagrarier.

Einen Aufruf zu den Reichstagswahlen erläßt der Bund der Berliner Grundbesigervereine. Es heißt Die Gärtner und Gartenarbeiter in Bremen   find während der darin u a.: Nichts liegt uns ferner, als etwa den Streit der Streitbrecher( 510 Mann) in Arbeit behalten. Die Verhandlungen Osterfeiertage in den Streit getreten. Es machte sich dies not politischen Parteien ins Zager der Hausbefizer zu tragen. Es handelt waren lang und mühsam. Da aber der Regierung ungemein biel wendig, weil die Unternehmer jede Verhandlung zurüdwiesen und sich bei den fünftigen Reichstagswahlen zweifellos um eine Macht niederlegung eingerichtet hatten.- In Wandsbed treten die Gärtner probe, um einen Entscheidungskampf zwischen Bürgertum und sich auf einen ebenfalls nach Ablauf der Kündigungsfristen in den Streik. Zuzug Socialdemokratie, der für die ganze Zukunft unfres Volfes, be= ist fernzuhalten. deutungsvoll ist. Am Ausgange diefes Kampfes sind auch die Haus­Ein Streifender ausgewiesen. Ein italienischer Maurer, der in besitzer stark interessiert, die in der Socialdemokratie nicht die Straßburg   i. E. am Streit teilnahm, ist ausgewiesen worden. Als politische Partei, sondern die nach Macht und Einfluß ringende wirt­Grund wird zwar die nicht einwandsfreie Vergangenheit des fchaftliche und sociale Weltanschauung erblicken, die derjenigen der Mannes angegeben, aber es giebt doch zu denken, daß die Polizei Hausbefizer diametral gegenübersteht. Db konservativ oder national­erst jetzt an der Vergangenheit des Italieners Anstoß nahm, liberal, ob freisinnig oder ultramontan zu wählen ist das hat nachdem er bereits sechs Jahre in Straßburg   gearbeitet hat, und jeder mit sich selbst auszumachen, das kommt für ihn als Haus­mun mit seinen streikenden Kollegen gemeinsame Sache macht. Aber befizer erst in zweiter Linie in Betracht, aber der einen Devise muß so geht es im lieben deutschen Vaterlande: Wenn die Ausländer als er als Hausbesizer unter allen Umständen treu bleiben: Für das Streitbrecher fommen, werden fie mit offenen Armen empfangen, anfäffige Bürgertum und gegen die Socialdemokratie, die grand­erlauben sie sich aber, zu streifen, dann fallen fie lästig". fäßliche und unversöhnliche Gegnerin der Hausbefizer."

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Die Zimmerer in Osnabrück   find wie der Voss. 8tg." tele­in den Aus st and getreten. graphiert wird Husland.

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an einer Beendigung des Ausstandes lag, der um des Eigenfinns von 5 Druckereibesizern das ganze Leben Roms unterbindet, gelang es schließlich, etwas wie eine Uebereinkunft zu stande zu bringen. An Stelle des von den Unternehmern abgelehnten Schiedsgerichts, dem auch die Frage der Streifbrecher überwiesen werden sollte, beschloß man, eine Kommission zu ernennen, bestehend aus 5 Arbeitern, 5 Buchdruckereibesizern, dem Abgeordneten Luzzatti und dem Senator Raur( Herausgeber der Tribuna"). Diese Kommission soll über die schwebenden Fragen beraten und ihre Beschlüsse den beiden Par­teien unterbreiten; die Buchdrucker, 2000 Mann, fehen einstweilen den Streik fort. Die Sezer der Tagesblätter, die den Achtſtundentag und entsprechende Tarife seit Beginn des Buchdruckerstreiks( und zum Teil schon vorher) hatten, nahmen die Arbeit wieder auf. Die zeitungslose fchredliche Zeit in der nur der von Streitbrechern gedruckte Popolo Romano" erschien ist somit zu Ende. Während heute nacht um 2 Uhr noch nichts über die Wieder­Daß die Socialdemokratie die unversöhnliche Gegnerin haus­aufnahme der Arbeit bekannt war, wurden um 7 Uhr Manifeste der agrarischer Ausbeutungssucht ist, ist unzweifelhaft richtig. Spaßhaft Buchdruckergewerkschaft in der Arbeitskammer angeschlagen, in denen macht sich dagegen die feine Unterscheidung zwischen der Social die Ausständigen aufgefordert werden, noch heute die Arbeit aufzu Eine internationale Konferenz der Bergarbeiter fand Oster- demokratie als" Partei" und der nach Macht und Einfluß ringenden nehmen. Die Buchdrucker danken in dem Manifest den andern Ar- sonnabend in Brüssel   statt. Die englische   Bergarbeiter- Organisation socialdemokratischen Weltanschauung". Wir sollten doch meinen, beitern für die Beweise der Solidarität, erklären aber, weitere Opfer var vertreten durch Picard, Abraham und Banthkon, die deutsche daß in den politischen Parteibestrebungen der Socialdemokratie auch nicht annehmen und ihre Sache allein zu Ende führen zu wollen. Da durch Hue, die französische durch Cotte und Baront und die belgische beren Weltanschauung einigermaßen zum Ausdruck komme. Wir in dem Manifest von keinem erlangten Zugeständnis die Rede ist, durch Cavrot und Caluwaert. Die Aufgabe der Konferenz war, Socialdemokraten pflegen uns wenigstens nicht den Lugus einer Partei­madhte es unleugbar einen sehr schlechten Eindruck unter den Ar das Datum für den nächsten internationalen Berg angehörigkeit zu leisten, die mit unsrer Weltanschauung nichts zu thun hat. beitern, denen es die erste Stunde von der Beendigung des General- arbeiter Songreß sowie deffen Tagesordnung festzusetzen. streils brachte. Es wirfte wie eine falte Douche auf die Ausständigen, Nach eingehender Besprechung einigte man fich, den inter  - Aber die Herren Hausagrarier haben augenscheinlich von sich auf die entschlossen waren, weiter zu streiken. nationalen Kongreß auf 1. Juni nach Brüssel   einzuberufen. andre geschlossen. Sie bringen es in der That fertig, einer Partei Gewiß haben zwingende Umstände die Grekutivkommission der Die Beratungen sollen möglichst bis Donnerstag den 4. Juni be- anzugehören, die z. B. die Freizügigkeit auf ihre Fahne ge­Arbeitskammer bewogen, den Streit so ohne Sang und Klang abzu- endigt sein.- Die Tagesordnung enthält folgende Punkte: schrieben hat und gleichzeitig ihrer hausagrarischen Weltanschauung brechen. Die Regierung wird es nicht an Drohungen und Ein- 1. Verkürzung der Arbeitszeit der Bergarbeiter auf acht gemäß nach Beschränkung der Freizügigkeit schreit. Berlangte schüchterungen haben fehlen lassen ist man doch solveit gegangen, Stunden täglich( einschließlich Ein- und Ausfahrt); 2. Alters- doch seiner Zeit die Deutsche Hausbesiger Zeitung" von der Verhängung des Belagerungszustandes über Rom   zu sprechen! versicherung für die Bergarbeiter; 3. Mineninspektion; 4. Minimal- kategorisch, daß die Stadtverwaltungen arbeitslosen Elementen, Auch ist ja die Möglichkeit schwerer Komplikationen nie ausgeschlossen, Lohn; 5. Verstaatlichung der Minen; 6. Generalstreif. besonders in einer Stadt, deren Arbeiterschaft so zahlreiche Bum dritten Punkte legte Hué folgende Resolution vor: Die Unter- die nicht einmal für einen Monat die Miete aufbringen konnten, anarchistische Elemente enthält wie Rom  . Immerhin ist es schwer nehmer sind gefeßlich zu verpflichten, auf den Werken Einrichtungen den Zuzug sperren sollten, und forderte doch die Allg. Haus. für die so opferwilligen und entschlossenen Arbeiter, einfach auf ein zur Förderung der Arbeitergesundheit zu schaffen, in erster Linie und Grundbes.- 3 tg." jogar in einem hausagrarischen Kommunal= einer Botum ihrer Exekutivkommission hin, ohne selbst in einer Versamm geräumige Bade- Anstalten. Auch zur Bekämpfung der Wurmkrankheit programm, daß die Gemeinde den Zuzug von Arbeitskräften lung befragt worden zu sein, zur Arbeit zurückkehren zu müssen. find alle Mittel zu ergreifen, die wissenschaft und Praxis erschweren und regulieren müsse. Daß der Kommune bei dieser Daß ein Generalstreit eine bluternste Sache war, wußte man ja im als zweckdienlich anerkannt haben. Gelegenheit auch die Pflicht zugewiesen wurde, Baustreits voraus. Da die Arbeitskammer die Berantwortung für den Schritt Der Kongres erhebt aufs neue die Forderung nach Hilfe- thunlichst zu verhindern", fei nur nebenbei erwähnt. Wir drei Tage hindurch getragen hatte, hätte sie vielleicht den Mut finden inspektoren aus den Reihen der Arbeiter, gewählt durch die Beleg- glauben laum, daß ein freifinniges Hausagrariergemüt an diesen sollen, sie noch einen oder zwei Tage länger zu tragen. Diese hätten schaften und besoldet vom Staat. möglicherweise die Buchdruckereibesiber zum Nachgeben zwingen Weiter wünscht Cotte, daß der Kongreß in einer Resolution Forderungen Anstoß genommen hat. In der That, so lange ein Tönnen. daß es Unleugbar haben die Unternehmer bei den letzten Verhand- die Regelung der Unfallversicherungs- Geſetze zu Gunsten der aus- socialdemokratischer Proletarier nicht zu begreifen vermag, bag eg Verhand- ländischen Arbeiter verlange. nur ein Gebot der sittlichen Weltordnung ist, an den Hausbesitzer fungen eine flägliche Figur gespielt. Mit geradezu tindischem Trob Die Dockarbeiter in Marseille   erklärten sich mit der Vereinheit als Mietzins 25-30 Prozent feines Jahreslohnes zu entrichten, ist haben sie auf ihrem Willen bestanden. Im Grunde handelte es fich vor der Proklamierung des Generalftreiks nur noch um die Entlassung lichung der Sommer- und Winterföhne bei der Einführung des er nicht reif für die Weltanschauung eines Hausagrariers und dessen der Streitbrecher. Die organisierten Arbeiter hatten sich zu folgenden Neunstundentages einverstanden. Die Reeder stimmten zu und die unversöhnlicher Gegner. Bedingungen verstanden: Entlassung der Untauglichen und der Vor- Vorverhandlungen über die Beilegung des Streites wurden ein­bestraften; die übrigen Streilbrecher sollten von der Buchdrucker- geleitet. geivertschaft mit 200 Lire pro Stopf entschädigt und fortgeschickt Lire  

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werden. Dazu hatte der Verein der Hotelbesitzer Roms 50 000 ir

geboten, um die berühmten Streifbrecher abzulohnen, der Heraus Ruruszug von Rom   abreifen können. Die Berbohrtheit der Unter geber des Messagero" 60 000. Die Herrschaften hätten also im nehmer hat all das abgewiesen. Ob die Gesellschaft nach dem Ge­neralstreit mehr Vernunft zeigen wird, als vorher, wird sich dem nächst zeigen. Vielleicht hat die Arbeiterschaft allzu bereitwillig der Stadt Rom   ein friedliches Osterfest zugestanden.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

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Die Stare von Plöhensee.

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Der moderne Strafvollzug ist manchen Leuten zu human. Wer Berliner   Partei- Angelegenheiten. heute ins Gefängnis oder ins Zuchthaus gestedt wird, der entbehrt fo flagen fie eigentlich nicht viel mehr als die Freiheit. Wenn Socialdemokratischer Wahlverein für Adlershof  . Donnerstag, Vorschriften der Hausordnung zu Schulden kommen läßt, so hat er er sich keinen Verstoß gegen die Anstaltsdisciplin oder gegen die den 16. April, abends 8 Uhr: Mitglieder- Versammlung im otet Tag für Tag feine warme Belle, friegt Tag für Tag sein leidlich des Herrn H. Fechner, Oppenstraße 56. Auf der Tagesordnung steht ausreichendes Eſſen, braucht sich auch, so oft er sich abends in fein a. ein Vortrag des Genossen Georg Bernhardt über: Ver- warmes Bett legt, niemals Sorgen um den folgenden Tag zu sammlungsrecht und Reichstagswahl". Gäste auch Frauen machen nun, was will er noch mehr! durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Mittwochabend 7 Uhr, fein ausgesonnenen Mittel geblieben, mit denen 280 find all' die Handzettelverbreitung vom Genossen Stemmwedel, Friedenstr. 1 aus. früheren, weniger verzärtelten Zeiten die Freiheitsstrafe zu schärfen man in Sammellisten verloren. Auf dem Wege von Startshorst nach so meisterhaft verstand?! Selbst die einst so beliebten Brügel find Friedrichsfelde   sind zwei Sammellisten des Niederbarnimer Kreises wenn man dem Aufenthalt hinter Kerkermauern so sehr alle feine mur noch als äußerstes Disciplinarmittel für Zuchthäusler in Gebrauch. für die Reichstagswahlen verloren gegangen. Es sind die Nummern Schrecken nimmt ja, dann darf man sich wirklich nicht wundern, immer voller werden.

wird ersucht, diefelben anzuhalten und an den Genossen Pinseler in Friedrichsfelde  , Luisenstraße 15, einzusenden.

Lokales.

Notstand und Waisenpflege.

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staff Die Stuffateure sind mit dem heutigen Tage in den Streit 16 067 und 16 068 und find darauf bereits 70 Bf. gezeichnet. Es daß die Gefängnisse und die Zuchthäuser nicht leerer, sondern nur eingetreten. Ein dahingehender Beschluß wurde in ihrer geftrigen Versammlung mit 537 gegen 19 Stimmen gefaßt, nachdem Jene Eiferer werden mit Genugthuung Kenntnis nehmen von Sie Korporation der Arbeitgeber sämtliche Forderungen der Arbeiter einer Maßregel, die fürzlich in dem Strafgefängnis Blößensee abgelehnt hatte. Von den ca. 100 in Betracht kommenden Firmen getroffen worden ist. Auf den Höfen der Anstalt stehen etliche haben bis jest 23 bewilligt, darunter mehrere der bedeutendsten. Bäume, und diefe Bäume waren seit vielen Jahren mit Nistkästen An dem Streit sind ca. 1000 Arbeiter beteiligt, davon gehören etwa ausgerüstet, die Jahr für Jahr von den Staren eifrig benutzt 600 der Drganisation an. Der Streit ist von dem Hauptvorstande As in den letzten Jahren Wohnungsteuerung und Arbeits- wurden. Zahlreiche Gefangene haben an den Staren ihre Freude sanktioniert worden und sind dementsprechend auch die Unterstützungs­Die Kästen sind jetzt mit fäße normiert. Wer drei Wochen vor Ausbruch des Streiks arbeitslos mangel die unbemittelte Bevölkerung Berlins   stärker noch als sonst gehabt, aber damit ist es nun vorbe gelvesen ist, erhält die Streifunterstützung bereits vom ersten Tage bedrückten, war man in kommunalen Kreisen eifrig bemüht, den einem Male durch Anstaltspersonal heruntergeholt worden, jo baz ab, alle übrigen erst mit dem sechsten Streiftage. Beschlossen wurde Sachverhalt möglichst zu verdunkeln. Gegenüber den Mahnungen die Stare von Plötzensee obdachlos geworden sind und sich nach noch, daß jeder zu den neuen Bedingungen arbeitende Stollege pro der focialdemokratischen Stadtverordneten erklärte man auf frei- andren Quartieren umsehen müſſen. Wer diese Maßregel an­geordnet hat, das entzieht sich unsrer Kenntnis, aber sie dürfte Tag 50% f. an die Streiftaffe zu zahlen hat. Bei dem gegen- sinniger Seite dreist, ein Notstand fei nicht vorhanden schwerlich auf die Eigenmächtigkeit des ersten besten Unterbeamten wärtigen günstigen Stande der Baulonjunktur hoffen die Stuffateure wenigstens ein außergewöhnlicher. Zwar machten sich zurückzuführen sein. Die Anordnung ist anscheinend ganz plöglich auf einen baldigen Erfolg. Das Streikkomitee befindet sich im in der Kommunalverwaltung sehr bald die Folgen der steigenden erfolgt. Die Stare waren bereits zurückgekehrt und gingen schon Lokale von Weihnacht, Grünftr. 21. Not bemerkbar. Aber es durfte nun einmal keinen Notstand geben, daran, sich wieder wohnlich einzurichten. Wenn man durchaus die Zur Lohnbewegung der Klempner ist zu berichten, daß 93 Firmen weil sonst der Kommunalfreisinn sich der Pflicht, von Gemeinde Tiere von den Anstaltshöfen verbannen wollte, so hätte man nun die Forderungen unterschriftlich anerkannt haben. Es befinden sich wegen etwas zur Linderung der Not zu thun, weniger leicht hätte schließlich noch ein paar Monate warten können, bis sie ihre Brut aufgezogen hatten. Aber offenbar hat man es mit einem Male sehr zur Zeit noch 390 Klempner bei 42 Firmen im Ausstande. Eine Reihe entziehen können. von Firmen wollen wohl alles bewilligen, aber nicht unterschreiben. Inzwischen haben die verschiedenen Zweige der Gemeinde- eilig gehabt. Verschiedene Firmen versuchen ihre dringendsten Arbeiten durch solche verwaltung ihre Berichte über das Etatsjahr 1901/02 veröffentlicht. daß man ihnen diese Freude genommen hat. Jene Eiferer aber, Die Infaffen der Anstalt sind begreiflicherweise darüber empört, Meister fertigstellen zu lassen, die bewilligt haben, doch ist es ge- An der Hand dieser Berichte haben wir mehrfach nachgewiesen, denen der moderne Strafvollzug, wie gesagt, fchon lange viel zu lungen, in einer Reihe von Fällen diesen Schiebungen auf die Spur zu kommen und sie zu verhindern, so daß auch dieser Ausweg ver- welchen Einfluß der außergewöhnliche Notstand, der angeblich nicht human war, werden befriedigt Beifall spenden, wenn sie von der sperrt wird. Auch auf scheinbares llebertragen der Arbeiten auf borhanden war, auf die städtische Verwaltung ausgeübt hat. Auch über die Plößenseer Stare verhängten Ermission erfahren. Ein andre Firmen, das durch die Baumeister bewirkt wird, ist zu der Bericht über die städtische Waisenpflege, der als einer Gefängnis ist ja nicht zum Amüsement seiner Infaffen da! achten. Alle Arbeiten, die Firmen bei Begin der letzten jetzt veröffentlicht worden ist, liefert wieder den hand