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Nr. 88. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Donnerstag, 16. April 1903.

Berliner Partei- Angelegenheiten. dann doch noch einige Antisemiten und Christlichsociale zu der Warnung, Bosamentiererei, Stiderei, Färberei, Druckerei und Appretur, 10 dem

Parteigenossen von Berlin , Teltow - Beeskow , Niederbarnim

und Potsdam - Osthavelland.

Am Sonntag, den 3. Mai 1903, erscheint die nächste Lokal- Lifte. Wir ersuchen daher die Mitglieder der Lokalfommission von obigen Kreisen, die Neu- Aufnahmen und die genanen Aenderungen bis spätestens Dienstag, den 21. April 1903, cinjenden zu wollen und zwar für:

Teltow - Beeskow an den Genossen Hermann Schlicbik in Brik, Jahnstraße 2;

Victoriastraße 4;

Nieder- Barnim an den Genossen Otto Riebe in Friedrichsfelde , Potsdam- Ofthavelland an den Genossen Albert Neue in Spandau , Potsdam - Osthavelland an den Genossen Albert Neue in Spandau , Jagowstraße 9;

Diverse Orte an den Genossen Gustav Fellwock in Eberswalde , Eisenbahnstraße 67; Berlin an den Genossen Wilhelm Hinz, S. 14, Brinzenstraße 66; Die Lolallommissions Mitglieder wollen die Aenderungen und Neu- Aufnahmen für obige Liste genau besorgen, da dieselbe für Versammlungen zu der am Diens: tag, den 16. Juni d. I., stattfindende Reichstagswahl als maß­gebend betrachtet werden soll. Vielfach kommt es vor, daß Zuschriften in ,, Lokalangelegenheiten" an die Redaktion oder Expedition des Vorwärts" gesandt werden; zur schnellen Erledigung derselben ersuchen wir die Genoffen, alle Anfragen und Zusendungen nur an den Genossen Wilhelm Hinz, Berlin S. 14, Prinzenstr. 66, zu richten und nicht an den " Vorwärts".

Die Parteiblätter der oben genannten Kreise werden um Abdruck ersucht. Die Lokalfommission.

Lokales.

Ein Konservativer Sieg".

angetrieben zu werden usw. Diese Offenherzigkeiten veranlaßten praktischen Unterweisungen in der Weberei, Wirkerei und Strickerei, die Arbeiter nicht mit dem jüdischen Agitatorengesindel über einen Musterausnehmen und 4 dem Fachrechnen und der Kalkulation ge­Kamm zu scheren. Die Arbeiter seien doch sozusagen auch deutsche widmet find. Das Schulgeld beträgt 30 M. für diesen Kursus. Männer und Stammesbrüder. Vielleicht gelänge es doch noch ein­mal, sie den Klauen des Judenpads zu entreißen. Wobei bemerkt zu werden verdient, daß der sonst überschneidige Vorsitzende auch für die gröblichste Beschimpfung der Socialdemokratie und ihrer Führer nicht das leiseste Wort der Rüge fand!

Auch für die Wirkerei und Strickerei ist ein neuer Kursus eins fertigkeiten, die zur Bedienung von Wirkmaschinen, insbesondere aber gerichtet. Derselbe bietet Gelegenheit zur Aneignung der Hand­von Stridmaschinen verschiedenster Systeme zivecs Herstellung von Strümpfen, Westen, Jacken, Unterffeidern 2c. erforderlich sind. Dauer des Kurfus ein Vierteljahr bei wöchentlich 34 Unterrichtsstunden. Wir möchten bei dieser Gelegenheit aber auch ein Wort an Das Schulgeld beträgt 15 W. Ein Färbereikursus ist für solche unsre Genossen richten. Es war nämlich wirklich nicht nötig, den Personen eingerichtet, welche ausreichende Vorkenntnisse besitzen und Herren der Ordnungsparteien einen derartigen, wenn auch nur ein- die sich in der Textil- Chemie( Wäscherei, Bleicherei , Färberei, Druckerei, gebildeten Triumph zu bereiten. Wenn man eine gegnerische Ver- Appretur) durch praktisches Arbeiten im Chemie- und Färberei- Labora torium( 30 Stunden wöchentlich) nach einer bestimmten Richtung sammlung besucht, muß man eben darauf gefaßt sein, nicht lauter ausbilden wollen. Das Cajulgelb beträgt 30 92. balbjahrig bin Schulgeld m. halbjährlich. Die Schmeicheleien über die eigne Partei zu hören. Selbst Pro- Schulgelder sind für alle Kurse im voraus zu zahlen. Nähere Aus­vokationen sollte mait mit fühler Gelassenheit über sich ergehen funft erteilt und Anmeldungen nimmt schriftlich oder mündlich ent­laffen. Man laffe die Gegner doch schwatzen. Die Antwort bleibt gegen der Direktor der Anstalt G. Weber, im Schulhause, Markus­die Socialdemokratie in der Presse und ihren Versammlungen straße 49. An der Abend- und Sonntagsabteilung beginnt der doch wahrhaftig nicht schuldig. Hält man CS aber für Unterricht im Sommer- Halbjahr am Donnerstag, den 16. April, nötig, gleich abends 8 Uhr. in der gegnerischen Versammlung zu anta worten, fo mache man von dem Diskussionsrecht Gebrauch. Im Kösterschen Stiftungshause, Köpniderstr. 47 a, welches im Das ist selbstverständlich nur dann angebracht, wenn wirkliche Laufe des bevorstehenden Sommers eröffnet wird, können 15 über Garantien für eine freie Diskussion geboten werden und wenn die 60 Jahre alte, würdige, alleinstehende Männer, die in Berlin ge­lohnt. In der gestrigen Versammlung, wo die überwiegende Mehr- suche um Aufnahme in das Stiftungshaus werden im Bureau der Zusammenfegung der Versammlung ein rednerisches Eingreifen ver- boren sind und mindestens 10 Jahre hierfelbst gewohnt haben, freie, in einem einfenstrigen Zimmer bestehende Wohnung erhalten. zahl aus Personen bestand, die ihrer Klassenlage nach niemals zur städtischen Stiftungs- Deputation, Poststr. 16, II, Zimmer 47, ent­Socialdemokratie kommen können, lag eine solche Notwendigkeit gegengenommen. Bereits dauernd der öffentlichen Armenpflege unsres Erachtens nicht vor. Ist man von vornherein auf eine regel- anheimgefallene Personen können nicht berücksichtigt werden. rechte Redefchlacht nicht vorbereitet, die sich, soviel an uns liegt, Wenig Anklang findet bei den Stadtbahn- Passagieren die Hoch­durchaus in parlamentarischen Grenzen zu bewegen hat, so läßt man legung der Bahnsteige und die Umwandlung des Betriebes, welche den Gegner ruhig reden. Läßt man sich durch etliche Lärmmacher, bereits an den Osterfeiertagen im vollen Umfange zur Durchführung die zum Schweigeit zu bringen Sache des Vorsitzenden ist, provozieren, gekommen war. Während bei allen hochliegenden Bahnsteigen, wie so verhilft man nur dem Gegner zu einem wohlfeilen Triumph. beispielsweise auf der Wannsee- Bahn, die Einrichtung getroffen ist, Gegnerische Verfammlungen zu besuchen ist das Recht jedes Genossen, daß die Bahnsteighöhe um höchstens einen Centimeter von der aber es ist auch seine Pflicht, dort die Würde der Partei zu wahren. Höhe des Waggonbodens zurücksteht und zwischen Bahnsteigrand und Zugfront nur ein schmaler Spalt liegt, befinden sich die meter unterhalb

Ge=

15 Centi­

Die gesicherte Existenz. Unter welchen traurigen Verhältnissen Plattformen der erhöhten Stadtbahnsteige etwa Zwischen Stadtbahnsteig unterhalb der Waggontante. in Berlin Familien zu leben gezwungen sind, geht aus einer im und Eisenbahnwagen Klafft eine gähnende Tiefe, die nur zum Trittbrett der Waggons überdeckt

Teil von

Hauspflege- Vereins" enthaltenen or. Der Verein entjandie in 3802 Familien Pflege- Dio. wenn auch der Spalt zwischen Trittbrett und Bahnsteig nicht

Herr von Wendstern, der bekannte Flotten- Professor, ist Jahresbericht bekanntlich ausgezogen, um den zweiten Wahlkreis der Social- Statistik hervor. demokratie zu entreißen. Der von den Ordnungsparteien fo rinnen. Bei diesen 3802 Familien betrug das wöchentliche Ein­brennend empfundenen Schmach, diesen Wahlkreis durch einen Fischer kommen unter 10 M. bei 338 Familien, 11-15 M. bei 281 Familien, 16-20 W. bei 1245 Familien, 21-25 M. bei 1016 Familien, vertreten zu sehen, ist in ihm ein Erlöser erstanden. Der noch 26-30 9. bei 822 Familien, über 30 9. bei 74 Familien, un m. jugendliche Herr Professor feierte auch gestern abend wieder einen bestimmt bei 326 Familien. Nochmals bemerkt find das die Ein­Borfieg über die rote Notte, einen Sieg, der man denke in einer kommen bei Familien, nicht etwa einzelstehender Personen. tonservativen Versammlung! mit geistigen Waffen erftritten Wenn man bedenkt, daß von diesem Einkommen für die elenden worden war. Die Herren konnten des gegenseitigen Sichbeglück- Löcher, in denen diese Armut haust, mindestens 25 Broz. Miete wünschens zu diesem seltsamen Siege kein Ende finden. gezahlt werden muß, fann man ermessen, wieviel für den sonstigen Lebensunterhalt noch übrig bleibt.

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fonnte: im öftlichen Teil des Stralauer Viertels( Viehhof) unt

Grunewald , Wilmersdorf ,

so groß ist, daß eine Person durch denselben hinabstürzen kann, so verursacht sein Vorhandensein doch, besonders bei den aussteigenden Fahrgästen, ein erhebliches Insicherheitsgefühl. Geradezu gefährlich aber dürfte der Zustand werden bei dem starken Gedränge, welches erfahrungsgemäß an den Sommer- Sonntagen auf den Stadt­bahnhöfen herrscht. Da das obere Trittbrett etwas höher liegt als die Bahnsteigkante, wird es kaum möglich sein, Unfälle zu verhüten, wenn nicht eine Gleichlegung der Trittbretthöhe mit der Bahnsteig­höhe erfolgt. Es wäre dringend wünschenswert, daß bei dem jezt in Angriff genommenen Umbau der Stadtbahnwagen der Beschwerde des Publikums Rechnung getragen wird.

Die Sache trug sich folgendermaßen zu: In dem Kleinen Saale der Habelschen Buerei hatten sich zu der angekündigten konservativen Der Bevölkerungszuwachs Groß- Berlins ist vom Berliner Wählerversammlung ca. 250 Personen zusammengefunden, darunter etwa Statistischen Amt für die Jahre 1901 und 1902 aus den alljährlichen Drei Räuber, die in der Nacht zum 3. d. M. in eine Gastwirts der vierte Teil Socialdemokraten. In der Versammlung sprachen der Herr Personenstands- Aufnahmen der Steuerverwaltung ermittelt worden. Malermeister Hammer, der neuaufgetauchte konservative Renommier- Dabei ist nur die Wohnbevölkerung berücksichtigt worden, die die schaft in der Linienstraße Nr. 161 einbrachen, find von der Kriminal­polizei festgenommen worden. In jener Nacht wurde der Geschäfts­arbeiter Reinhardt und schließlich der Kandidat, Professor von vorübergehend Abwesenden ein- und die vorübergehend Unwesenden führer Erwin Thiele der Radtkeschen Wirtschaft, der in einem Neben­ausschließt, und auch die Infassen der Kasernen, Krankenhäuser, Ge­Wendstern. Herr Hammer giebt sich als den anspruchslosen Mann fängnisse usw. sind außer Betracht geblieben. Die Wohnbevölkerung ramme schlief, durch das Knarren einer Thür geweckt. Staun hatte aus dem Volle, als den erfahrenen Praktiker, der seine Ansichten, von Groß- Berlin war hiernach in den Jahren 1900, 1901, 1902: er fich erhoben, da packten ihn drei Kerle, die im Hofe eine Scheibe die bekannten Rezepte zur Mittelstandsrettung, ohne rhetorischen 2 404 109, 2447 637, 2504 729, sie wuchs also in zwei Jahren um eingedrückt hatten und so eingestiegen waren, und warfen ihn Schmuck vorträgt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. So neben 100 620. Die Wohnbevölkerung von Berlin allein war 1831570, auf sein Bett zurück. Dann schnürte ihm einer mit einem Halstuch die Kehle zu, während ihm ein zweiter die Hände und die Füße her läßt er einfließen, daß er, der schlichte Handwerker, doch schon 1842 178, 1860 543. In zwei Jahren wuchs diese um nur 28 973. fesselte. Als Thiele, der aus Mund, Nase und Ohren blutete, fich einmal Gelegenheit gefunden habe, einem Minister gründlich die Vermehrt hat sich die Bevölkerung Berlins nur noch in einigen weigerte anzugeben, wo er sein Geld hatte, durchsuchten zwei der Meinung zu sagen. Herr Reinhardt ist ein ungleich gewandterer, der äußeren Stadtteile, in denen die Bebauung noch fortschreiten Sterte alle Räume, während der dritte an feinem Bette blieb und formensicherer Redner. Er befigt zweifellos eine tüchtige rednerische 11 490, im Königsviertel( Friedrichshain ) um 16 289, im nördlichen ihm jedesmal, wenn er sich nur rührte, die Schlinge fefter zog, bis Schulung, ist von seinem Standpunkt aus nicht unbeschlagen in Teil der Rosenthaler Vorstadt um 5002, auf dem Wedding um 8813, niet- und nagelfest war. Der lleberfallene kam erst morgens um 61 Uhr er endlich die Befinnung verlor. Die Räuber nahmen alles mit, was nicht politischen Dingen, mit einem Wort keine üble Acquisition für die im westlichen Teil Moabits um 9102. Diese Bezirke bilden, von wieder zu sich. Eine Anzeige machte er nicht, weil es nicht auss Konservativen. Auch er befleißigte sich gleich Herrn Hammer bei Often über Nordosten und Norden bis Nordwesten sich erstreckend, geschlossen erschien, daß zweifelhafte Gäste der Radtkeschen Wirtschaft seinen Ausführungen anerkennenswerter Mäßigung, erst bei seinem den äußersten Rand der auf dem rechten Epreenfer liegenden geschlossen erschien, daß zweifelhafte Gäste der Radtkeschen Wirtschaft bie Thäter waren. Zwei Tage später aber brachte ihm ein Kellner Schlußwort, wo er den Ehrenmann Bebel" einer litterarischen Stadthälfte. In den inneren Bezirken und auch in den meist voll Braun die ihm ebenfalls gestohlenen Schlüssel wieder. Der Kellner Unterschlagung zich, lüftete er ein wenig die Biedermannsmaste. bebauten Anzenbezirken des Südostens, Südens, Südwestens hatte sie von drei Männern erhalten, die in einer Kaschennie in der und Westens, also der Stadthälfte des linken Spreeufers, Herr von Wendstern ist ein Redner ganz andren Schlages. Da ist nichts von wirklicher oder angenommener Bescheidenheit, hat die Bevölkerung sich vermindert, am stärksten in der Altstadt Auguststraße verzehrten. Dieses waren der Kutscher Ernst Krüsch, in und der Friedrichstadt , deren Bevölkerungszahl ja schon seit Edert, genannt Athleten- Robert, und ein Schlosser Nichard Jahrow. der Verbrecherwelt als Kürassier- Ernst bekannt, der Barbier Robert mit dem ganzen Selbstbewußtsein des politisierenden deutschen Pro- einer langen Reihe von Jahren im Einken ist. In den Vororten Alle drei verkauften in der Kaschemme auch von den gestohlenen fessors fordert der konservative Kandidat für den 2. Wahlkreis fein war die Wohnbevölkerung der letzten drei Jahre 572 539, 605 459, Cigarren und Cigaretten. Als nun der räuberische Einbruch ver­Jahrhundert in die Schranken. Diese unerschütterliche professorale 644 186, hier stellte sich also der Zuwachs von zwei Jahren aufspätet zur Kenntnis der Kriminalpolizei fam, stellte sich heraus, Ueberlegenheit wird noch potenziert durch die straffe, schneidige 71 647. Von diesem Mehr kamen allein 43 102 Personen auf die daß sie den Athleten- Robert mit einem gewissen Findeisen Eleganz und den teioral schmetternden Kommandoton des ehemaligen westlichen Vororte( Charlottenburg , Offiziers. Inhaltlich war die Rede Wendsterns ebenso belanglos, Schmargendorf , Friedenau , Schöneberg ) und 14 075 auf die übrigen faminen schon am 9. d. Mts. wegen eines andren Einbruchs eingesperrt hatte. Er war wegen Geisteskrankheit in Herzberge ge= wie die seiner beiden Vorredner. Herr Hammer hatte seine Aus- Vororte des linken Spree - Ulfers( Tempelhof , Rirdorf, Treptow ). wesen und als geheilt entlassen worden, wurde aber nach seiner führungen mit dem der Konservativen Korrespondenz" entlichenen für Zuwachs noch reichlich Plaz bot, hatten die Vororte( von Stralau mittelt und verhaftet wurden, sind geständig, fuchen aber die Haupt­Auf dem ganzen rechten Spree- Ufer, wo das Berliner Stadtgebiet Festnahme dorthin zurückgebracht. Krüsch und Jahrow, die jetzt er­Trumpfe geschlossen, daß die 30 000 und 10 000 M. der ungenannten bis lößensee) eine Bevölkerungsvermehrung von zusammen nur mittelt und verhaftet wurden, sind geständig, suchen aber die Haupt­schuld auf den geistestranten Eckert abzuwälzen. Spender in der letzten Parteiquittung die Trinkgelder für die Haltung 14 470 Personen. der socialdemokratischen Fraktion bei der Börsen- und Buchergeſch- Die Stadtverordneten- Bersammlung wird sich morgen it. a. mit gebung seien, Herr Reinhardt hatte die mißleiteten deutschen Arbeiter, folgenden Punkten zu beschäftigen haben: Wahl je eines Mitgliedes namentlich die Gewerkschaftler beklagt, die sich von einer Handvoll in die Baudeputation und in die Deputation der städtischen Waffer­politischer Demagogen nasführen ließen, Serr v. Wendstern endlich werte. Berichterstattung über die Vorlagen betreffend die Projekte hatte das bekannte Ged von der Harmonie der Interessen von und Kostenanschläge für Bauten auf den Rieselgütern, sowie den Stapital und Arbeit und der ausgleichenden socialen Gerechtigkeit Vorentwurf zum Neubau des Voltsbades in der Gerichtstraße. wurde umgestoßen und kam unter den Wagen zu liegen. Die gegenüber allen Berufsständen gesungen. Antrag von Mitgliedern der Versammlung, betreffend Beseitigung Soweit war die Versammlung, von einigen Zwischenrufen der bei der diesmaligen Aufstellung der Reichstags- Wählerlisten für abgesehen, eher schläfrig, als besonders angeregt verlaufen. Als sich die Wähler sich ergebenden Unzuträglichkeiten. jedoch in der Diskussion auch ein Herr veranlaßt fühlte, die Social- Ueber die Unterbringung der Fürsorge- 3öglinge wird von der demokratie gegen die Angriffe des Referenten in Schuß zu nehmen, städtischen Waisenverwaltung in ihrem eben erschienenen Jahresbericht Tam es zu turbulenten Scenen. Der betreffende Herr wurde nicht für 1901/02 zum erstenmal berichtet. Es war von vornherein an Vermißt wird seit vierzehn Tagen die 18 Jahre alte Marie M., nur von dem Vorsitzenden, der ihn fortwährend unterbrach, ganz genommen worden, daß das Fürsorge- Erziehungs- Geſetz eine erheb die Tochter eines Hausbesizers, die vor Jahren gegen den ganzliche Vermehrung der in öffentliche Erziehung zu nehmenden willen ihrer Eltern nach Berlin tam und zuletzt in der Elsasser­ungehörig geschulmeistert, sondern ein Trupp Antisemiten machte sich Minderjährigen bringen werde, doch ist die Zunahme weit über die Straße Nr. 93 wohnte. Nachdem fie eine Zeitlang Kellnerin gewesen nicht der in auch das Plaisier, den Redoner fortgesetzt anzuulken. Die anwesenden Erivartung hinausgegangen. Früher waren höchstens 80 Kinder Straße Nr. 93 wohnte. Nachdem sie eine Zeitlang Kellnerin gewesen Genoffen machten hinwiederum ihre Entrüstung über die anti- jährlich zur Zwangserziehung überwiesen worden, unter dem Geschäfte Gemälde zu verkaufen. Auf diesen Kundengängen lernte war, wurde sie Stadtreisende, um an Privatlente und kleinere war, wurde sie Stadtreisende, um an Privatiente und kleinere femitischen Strafehler in temperamentvoller Weise Luft, so daß tros Fürsorge- Erziehungs- Geſetz waren im ersten Jahre fogleich 519 3ög fie zivet Herren kennen, von denen sie so viel bezog, daß fie feit der trompetenden Ermahnungen des Vorsitzenden minutenlanger linge unterzubringen. Staatliche, städtische, kirchliche Behörden, sowie fechs Wochen nichts mehr zu thun brauchte. Später erzählte fie Tumult entstand. Als dann noch ein lonservativer Diskussions- Vereine und Einzelpersonen waren bemüht, dem neuen Gefeß ihrer Wirtin, zwei andre Männer hätten ihr das Ansinnen redner, ein Tapeziermeister Hein, gegen die Socialdemokratie und Geltung zu verschaffen. Dabei wurden zahlreiche Jugendliche, die ihrer Wirtin, zwei andre Männer hätten ihr das Anfinnen das jüdische Agitatorengesindel in komischen Schimpfereien vom längst ber öffentlichen Erziehung bedurften, aber durch das alte gestellt, sich unter ihren Schutz zu stellen, wofür sie ihr Die anwesenden Arbeiter überwiesen. Für die folgenden Jahre wird ein geringerer Zugang Wohnung nicht mehr sehen. Miete und Kostgeld blieb sie der Wirtin Leder zog, tant es zur Explosion. Die anwesenden Arbeiter Zwangserziehungs- Gesetz nicht getroffen worden waren, mm mit- sie lieber Gift. Seit dem 1. d. Wits. ließ sie sich in ihrer verließen mit demonstrativem Protest den Saal, wobei es erivartet, zumal da nach einem Kammergerichts- Erkenntnis in den schuldig. Es wird vermutet, daß sie sich ein Leid angethan hat oder noch zu zu einem Heinen Handgemenge zwischen erbitterten Fällen, wo nur wegen Armut der Eltern eine Verwahrlosung zu daß verworfene Menschen das auffallend schöne Mädchen verborgen Ordnungsmännern und den entrüsteten Genoffen Iam. Daß befürchten ist, nicht öffentliche Erziehung, fondern Armenpflege ein halten, um von ihm Nußen zu ziehen. Die Bermißte ist 1,70 bis sich nunmehr eine Flut von Schmähungen über die Social- treten soll. In der That hat schon das zweite Jahr einen ge- 1,72 Meter groß und schlank gewachsen, hat dunkelblondes Haar und demokratie ergoß, läßt sich denken. Das seien die Helden, die sich ringeren Zugang gebracht, es wird aber trozdem darauf gerechnet, trug, als sie die Wohnung verließ, ein Lodenjädchen, einen schwarzen immer mit ihrem Kampfe mit geistigen Waffen brüsteten. In daß der Bestand schließlich bis auf das Dreifache des Bestandes von Rod, einen schwarzen englischen Hut mit Federnbesatz und Leibwäsche Wirklichkeit könnten sie nichts als wüsten Lärm machen. Böte man 1900 steigen wird. Zur Unterbringung der Zöglinge standen der aus buntem Organdystoff. Stadt nur die eignen Anstalten Lichtenberg und Kleinbeeren zur ihnen, wie heute abend, ein Duell mit geistigen Waffen an, so Berfügung, so daß zahlreiche Vereinsanstalten mit benutzt werden Aus dem Humboldthafen wurde gegenüber der Charité die Leiche Iniffen fie lärmend aus. Selbst Herr v. Wendſtern triumphierte mußten. Es wird geplant, die eignen Anstalten zu erweitern oder eines etwa 70 Jahre alten unbekannten Mannes gelandet. Der Er­darüber, daß die zweifellos vorhanden gewesene Absicht, die Ver­zu vermehren. trunkene hat ein bartloses Gesicht und ist etwa 1,78 Meter groß. fammlung zu sprengen, durch die Geistesgegenwart und physische Städtische höhere Webeschule. Die Unterrichtsturse im Sommer Er trug einen grauen Rock und Joppe, schwarze Hosen und Weste Energie der Ordnungsmänner vereitelt worden sei. Der schon er­wähnte Herr Hein ließ sich in der nachzitternden Erregung dabei femefter beginnen für die Tagesschule am Donnerstag, den 16. April, und ein Taschentuch mit dem Zeichen F. B. 1. Einen Spazierftod vormittags 8 Uhr. Der zur Eriverbung von Warenkenntnissen im hatte er noch in der Hand. zu allerhand föstlichen Geständnissen einer konservativen schönen Gebiete der Tertil- und Konfektionsindustrie neu eingerichtete fauf- Im Eisenbahnzuge erschossen hat sich vorgestern abend der 29 Jahre Seele hinreißen: Die Arbeiter feien die heillofesten Tagediebe, sie männische Sturfus dauert ein halbes Jahr mit 21 Unterrichtswochen alte Poftpraktikant Paul Kerkhoff, der aus Lingen stammt und zu wollten nicht mehr arbeiten, se verdienten mit der Peitsche zur Arbeit zu 44 Stunden, von denen 8 der Material- und Farbenlehre, 22 den Charlottenburg in der Hardenbergstr. 42 ein möbliertes Binimer be

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Abermals ein Radfahrer verunglückt. Der Radfahrer Otto Heinrich , Bergstr. 19 in Mariendorf wohnhaft, fuhr gestern nach­mittag gegen 5 1hr die Jorkstraße entlang mit einem in gleicher Richtung berkehrenden Straßenbahnwagen um die Wette.. ver­suchte nun plöglich, um die Vorderplattform herumsausend, vor dem Wagen weiterzufahren, geriet jedoch hierbei gegen den Borderperron, Kleidung H. Klemmte sich unter dem Schutzrahmen fest, so daß der Wagen erst hochgehoben werden mußte, bevor es gelang, den leicht­finnigen Radler aus seiner Lage zu befreien. Heinrich, der mehrere zum Teil stark blutende Verlegungen erlitten hatte, wurde nach dem Strankenhause Bethanien gebracht.

ein Zimmer mieten würden.

Bevor sie das thue, nehme