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Nr. 90.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

20. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Kolonel zeile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins­und Versammlungs- Anzeigen 20 Pfg. ,, Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Infecate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm Aoresse: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Neue Stenern.

Sonnabend, den 18. April 1903.

neuer

Expedition: SW. 68, Lindenstrasse 69.

Wernibrecher: Amt IV, Nr. 1984.

dieHinauftreibung der indirekten Steuern folgen. einzuladen; auch wäre uns Ramennennung solcher Herren in Berlin So will es die Ausbeutermoral der besitzenden Klasse! recht erwünscht, die in der einen oder andren Weise für uns eintreten Die herrschende Reichstags mehrheit hat sich mit würden, wofür im voraus verbindlichsten Dank sagen. Die von den Offiziöfen als eine der Hauptaufgaben der nächsten festgefahren. Die Regierung hat sie in der Hand, fie muß von Borde, Oberstlieutenant a. D., Bachstr. 4. Mar Degner, Kauf­ihren leichtfertigen Bewilligungen finanziell vollständig Frhr. v. Bodenhausen, Hauptmann a. D., Hochachtungsvoll ergebenst Legislaturperiode des Reichstags angekündigte Reichs- fchließlich wie die Regierung. Frhr. v. Bodenhausen, Hauptmann a. D., Unter den Linden 48. Sie wird auch der Finanzreform" mann, Friedrichsgracht 46. Finanzreform, wird hoffentlich in den Kreisen der deutschen zustimmen. Hermann Erbe, königl. Hoflieferant, Arbeiterklasse genügende Beachtung finden. Daß eine Neuordnung" Niederwallstr. 5. W. Foerster, königl. Hof- Büchsenmacher, Tauben Die Zurüdwerfung der bisherigen Reichstags- ftraße 50. P. Graul, Rechtsanwalt und Notar, Franzöfifchestr. 21. der Reichsfinanzen in nächster Zukunft vorgenommen werden wird, mehrheit bei den bevorstehenden Wahlen ist daher Frhr. D. v. d. Gols . Propst an St. Petri, Brüderftr. 10. würde auch dann wahrscheinlich sein, wenn die Offiziösen nicht aus eine Notwendigkeit, wenn nicht der nächste Winter Sempel, Bür.- Vorsteher, Stlosterstr. 71. Joh. drücklich die Hauptaufgaben des neuen Reichstags" firiert bereits biele Millionen Friedrich Hensel , königl. A. Heymann, Schneidermeister, und erhöhter Soflieferant, Niederwallfir. 34. und die Reichs- Finanzreform angekündigt hätten. En wie indirekter Steuern bringen fort. Es gilt nicht nur, Jüdenſtr. 33. P. Köhler, Hausinspektor, Brüderstr. 22/23. H. Linde­bisher kann eben nicht mehr gewirtschaftet werden, ivenn an der Buchermehrheit das schändliche Treiben in den Tagen des muth, königl. Garteninspektor, Universitätsgarten. von Loebell, nicht zuvor die militaristischen und marinistischen Molochsopfer Zollkampfes und den Zolltarif selbst zu rächen, sondern es gilt auch. traße 46. Polizeirat, Holsteiner Ufer 8. Oskar Lohse, Fabrikbesizer, Jäger­gründlich eingeschränkt werden. Daran aber denkt die Regierung nicht; ihr die Möglichkeit zu weiteren Steuer Raubzügen auf die Richard Ludwig. Druckereibefizer, Burgstr. 1. Otto Mech, Kauf­Lottner, Geh. Ober- Finanzrat, Schleswiger Ufer 7. vielmehr hat sie bereits Militärvermehrungen, Auslands- Flotten- Arbeitertaschen zu nehmen. Diese neuen Raub- und Beutezugs- mann, Gertraudtenstr. 18/19. A. Meisemann, Kaufmann, Siegmundss vorlage und Millionenforderungen für koloniale Abenteuer an- Pläne liegen anscheinend schon fig und fertig vor. Das Volt hof 14. R. Otto, Hofgraveur, Unter den Linden 40. Karl Prätorius, gekündigt. zerrissen vor die Füße zu werfen! hat es in der Hand, fie am 16. Juni der Regierung Buchhändler, Holzgartenstr. 4. Start Quensel, Hof- Bäckermeister, Französischestr. 1/3, II. D. Dr. Riemann, Pastor, Probststr. 14/16. derrissen vor die Füße zu werfen! Dr. Rich. Schulze, Chemiker, Stralauerstr. 49. H. Schüller, In­spektor, Breitestr. 15. A. Steinmez, Kaufmann, Grünstr. 1. Paul Telge , Hofjuwelier, Holzgartenstr. 8. Triebsch, Mentier, Holzgarten­straße 4. Ph. Wilat, Kaufmann, Holsteiner Ufer 9. Vertraulich.

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Politische Uebersicht.

Berlin , den 17. April.

Wahlvorbereitungen.

Für solche Vermehrung der Molochslasten ist die Reichs- Finanz reform" geradezu Voransjezung. Reichs- Finanzreform" bedeutet aber nichts andres, als daß die herrschende Klasse noch weiter ge­waltige Summen aus einem überschwer belasteten Wolfe durch die indirekte Steuerschraube in das Sammelbecken der militaristisch­marinistischen Unkultur pressen will. Das arbeitende Volk Deutsch­Tands mag diese Gefahr wohl bedenken. Die Mehrheitsparteien des Reichstags werden sich zu dieser Voltsausplünderung verschließen, ivelche sie Reichs- Finanzreform" nennen. Sie stehen ja auch vor der Wahl, entweder die Einkommen und Vermögen der Steichen für die Reichsherrlichkeit heranzuziehen oder durch indirekte Steuern des preußischen Ministers des Innern: die Armen noch ärmer zu machen. Glaubi jemand, daß die tapitalistisch junterlichen Prozentpatrioten lange von Gewissens­skrupeln über den einzuschlagenden Weg gepeinigt sein werden?

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Die Auslegung der Wählerlisten in Preußen. Stichwahltermin.

Der Reichs- Anzeiger" veröffentlicht folgende Bekanntmachung

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Nachdem durch kaiserliche Verordnung vom 28. März d. J. Reichsgesetzblatt G. 111 bestimmt worden ist, daß die Neu­wahlen für den Reichstag am 16. Juni d. J. vorzunehmen sind, setze ich hierdurch auf Grund des§ 8 des Wahlgefeges für den Reichstag vom 31. Mai 1869 und des§ 2 des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 fest, daß die Auslegung der Wählerlisten am Montag, den 18. Mai d. J.

zu beginnen hat."

Für die Miquelsche Reichs- nanzreform" haben sich Mitte der 90er Jahre die Nationalliberalen und Konservativen begeistert, die­selben würdigen Vertreter der kapitalistischen Ausbeutungs­Ordnung", die jetzt in den meisten Wahlkreisen dem arbeitenden Volke kartelliert gegenübertreten. Das Centrum hat sich zwar noch schämig gesträubt, aber einzelne feiner Mitglieder waren bereits für die Reform zu haben. Währenddem hat die durch die wirtschaft­Ferner wird mitgeteilt: Die Ermittelung des Ergebnisses der liche Krise und die Bewilligungsluftigkeit der reaktionären Mehrheit am 16. Juni d. J. stattfindenden Wahlen hat Sonnabend, den herbeigeführte Verschlechterung der Reichsfinanzen eine Reform" 20. Juni, zu erfolgen. Die Wahlkommissare haben die Termine für dringlich gemacht. Am Ende haben sich die Bedenken" des Centrums engere Wahlen auf mittlerweile verflüchtet.

Donnerstag, den 25. Juni,

In der bisherigen Weise für die militaristischen, marinistischen anzuberaumen. Bis zum 5. Mai d. J. soll die Gesamtzahl aller in und weltpolitischen Abenteuerpläne durch die Pumpwirtschaft die Listen eingetragenen Wähler der einzelnen Verwaltungsbezirke Millionen zur Verfügung zu haben, geht nicht mehr an, angesichts dem Minister des Innern unmittelbar angezeigt werden. des Standes der Reichsschulden. Denn aus den 16 Millionen Diefe letztere Mitteilung ist in Aussicht genommen offerbar Mart Reichsschulden im Jahre 1877, hat die erleuchtete Finanz- zum Zweck der Versendung der beabsichtigten Wahlcouverts.

wirtschaft der reaktionären Parteien mittlerweile 2 Milliarden

II.

Geschäftsstelle: C. 19, Grünstr. 1, Ede Gertraudtenstr., Hof geradezu.

Sehr geehrter Herr!"

Wir unterzeichneten Wähler des ersten Berliner Neichstags­Wahlkreises sind zu einem Wahlausschusse zusammengetreten, der mit aller Macht dahin wirken will, daß in der neuen Legislatur- Periode unser Wahlkreis einen Vertreter erhält, der streng auf monarchischem Boden steht und in allen Ehr- und ehrfragen unzweifelhaft unsern nationalen Gefühlen entspricht. freises Herr Langerhans eine Wiederwahl abgelehnt hat, scheint der Nachdem der bisherige freisinnige Vertreter unsres Wahl­Augenblid günstig.

Da es uns gelungen ist, in der Person des Herrn General­Majors 3. D. Bartels einen Kandidaten zu finden, der auch in wirtschaftlichen Fragen für die Interessen unfres Wahlkreises als ein durchaus geeigneter Mann erscheint, so dürfen wir hoffen, ihn zum Wahlfiege zu führen.

Zu diesem Zwecke bedarf es aber reger Arbeit. Wir müssen an möglichst zahlreiche Mitbürger durch Wort und Schrift herantreten, um sie über unser Ziel aufzuklären und dafür zu gewinnen. Wir bitten Sie herzlichst, daran mitarbeiten zu wollen, indem Sie die beifolgende ifte mit Namen solcher Männer füllen, bei denen man patriotische Gesinnung voraussetzen kann. Indem wir Ihnen für die kleine Mühewaltung verbindlichen Dant sagen, sind wir hochachtungsvoll ergebenst

Konfervative Heimlichkeiten im ersten Berliner Wahlkreise. Der Wahlausschuß im 1. Berliner Reichstags- Wahlkreis. 600 Millionen Mart Reichsschulden gemacht, wozu noch an Die Konservativen im ersten Berliner Wahlkreise wühlen eifrig Es ist zu bemerken, daß Cirkular II, welches in einer auf der unverzinslichen Reichskaffenscheinen 120 Millionen Mark ein- im Verborgenen. Unter der Vorspiegelung, mit ihrem neuen Militär- Rüdseite vorgezeichneten Liſte die Männer von der patriotischen Ge­zurechnen sind. 93 Millionen Mart muß jetzt das Boll Kandidaten bessere Geschäfte machen zu können als ehedem, animieren finnung aufzählte und dem Wahlausschuß streng vertraulich" über­alljährlich für die Berzinsung dieser Schuldsumme aufbringen. sie zu Geldbeiträgen und zu cifriger Mitarbeit. mitteln soll, sorgfältig vermeidet, den Wahlausschuß bei Die Millionen aus der Voltsauswucherung durch den neuen Wir, die wir mit der Wahlagitation etwas besser vertraut sein feiner politischen Farbe zu benennen! Zolltarif werden nicht genügen, um für die großen Projekte, mit dürften als der fonfervative Wahlausschuß im ersten Kreise, dürfen Wenn hier nicht eine Aktion der. stolzen, nur für ein öffent­denen man sich im Kriegsministerium und im Marine- Amt trägt, die diesem verraten, daß er zur Erreichung des gestellten Zieles einen fiches Wahlrecht begeisterten Partei der Konfervativen vorläge, nötige Dedung zu schaffen. Es muß Ordnung" in die Reichs- falschen Weg einschlägt, wenn er glaubt, alles in der Heimlichkeit fo fönnte man meinen, daß durch solchen Wahlbetrieb im Dunkeln abmachen zu können. Eine so aussichtsreiche, so volkstümliche, jo fchäbiger Terrorismus geübt werden soll. Stonservative Männer finanzen gebracht werden, wie es die Offiziösen den herrschenden tapfere, noch dazu jezt unter dem Zeichen einer militärischen Stan thun jo etwas nicht und darum wird der Wahlausschuß uns dankbar Parteien nun genug auseinandergesetzt haben. didatur kämpfende Partei, wie die tonfervative im ersten Berliner fein, daß wir seinen Absichten weiteste Verbreitung geben. Wahlkreise, sollte ihr herrlich patriotisches Panier offen ausbreiten. Wir gestatten uns daher, dem Bahlausschuß zu der für das Gelingen

Diese Ordnung" versteht man unter dem Zurüdkommen auf die ehemaligen Miquelſchen Pläne, für welche auch im Bundesrate

heute mehr Stimmung als zuvor ist.

feiner Pläne nötigen Deffentlichkeit zu verhelfen.

Es wurden folgende beiden Cirkulare verbreitet: I. Konservativer Wahlausschuß. 1. Wahlkreis. Geschäftsstelle: C. 19., Grünstr. 1, Hof geradezu.

Ede Gertraudtenstr. Vertraulich.

Berlin , Anfang April 1903. Sehr geehrter Herr!

daß am 24. d. M., Niederwallstr. 11, im großen Festsaal unfre

Ein weiterer Cirkularzettel desselben Wahlausschusses teilt mit,

erste große Wählerversammlung" stattfinden wird. Man fordert auf möglichst etwas früher" zu erscheinen und Freunde mitzubringen, ,, um unsrem Herrn Kandidaten eine vollbesuchte Versammlung zu bieten." Schließlich wird verkündigt: Hervorragende Redner werden sprechen". Auch diese Ankündigung übergeben wir im Interesse des tonservativen Wahlausschusses der Deffentlichkeit.

Frei von jeder politischen Parteirichtung" nennt sich der frei sinnige Bezirksverein Moabit in den Werbebriefen, die er jetzt in großer Zahl verschickt. Zahlreich haben Leute, die gewürdigt wurden Verein, uns diese Aufforderungen zugeschickt mit dem Hinweise auf Der Aufforderung zum Eintritt in diesen parteilofen" freisinnigen den plumpen Bauernfang, den sie darin fehen. Wenn die Frei­unigen für ihre Vereine werben, so mögen sie doch offen sagen, wer sie sind; das Versteckspiel ist nicht sehr würdig.

1893/94 hatte Miquel bekanntlich vorgeschlagen, die Börsensteuer, Bier- und Branntweinstener sowie Tabakstener um 100 Millionen Mark zu erhöhen. Den Einzelstaaten, die sich über die hohen Lasten für das Reich beklagen, sollte die Zustimmung zn dieser höheren Belastung der Armen die bekannte Automatenreform" bringen: die von den Einzelstaaten zu erhebenden Matrikularbeiträge sollten um mindestens 40 Millionen niedriger gehalten werden, als die Ueber­weisungen. 1894/95 schlug Miquel vor, in den nächsten fünf Jahren sollten die Matrikularbeiträge nicht höher als die leberweisungen Die Wahlen zum Reichstage stehen vor der Thür. Auch in sein. Ein Deficit wäre also durch neue Steuern zu decken gewesen. unserm Wahlkreise gilt es zu rüsten. Nachdem der bisherige frei Wie die Ablehnung dieser Miquelschen Vorschläge, deren Kern sinnige Abgeordnete unsres Wahlkreises, Herr Langerhans, auf eine Verschärfung der indirekten Stenerlast der Armen ist, seitens eine Wiederwahl verzichtet hat und somit nur neue Saudi­Der Reichstagsmehrheit nur eine vorläufige war, so find auch die daten in den politischen Stampf treten, wird es bei einiger Reichsstellen bei den Miquelschen Plänen stehen geblieben. maßen reger Arbeit möglich sein, dem Wahlkreise einen Ber­Wenn jetzt bereits Bier und Tabak als zufünftige Stenerobjette an- treter zu geben, der nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiete der großen Mehrzahl unsrer Wähler ein willkommener Standidat ſein gekündigt werden, wird man sich erinnern, daß am 8. Januar des fann, sondern der auch für die großen nationalen Aufgaben mit vorigen Jahres der Reichs- Schatzsekretär Thielmann seine Etatsrede allen Mitteln zu ihrer Befriedigung eintritt. Nachdem der Wahl­schloß:" Ich kann zugleich fagen, meine Herren, wenn der wirtausschuß in der Person des Herrn Generalmajor 3. D. Bartels schaftliche Niedergang anhält und der Rückgang der Einnahmen sich einen solchen Kandidaten gefunden zu haben glaubt, wendet er sich wieder fortsetzt, so werden Sie nicht umhin können, neue Einnahme an die besser gestellten Mitbürger des Bezirks und daher auch an Sie, Kartellkandidat demnach der rechte Mann. Deshalb erklärte auch quellen zu bewilligen; nicht aber solche wie den Börsenstempel, sehr geehrter Herr, mit der ergebenen Bitte, die Durchführung der sondern Einnahmen, die wirklich zu Kapital schlagen, und da stehen Wahlvorarbeiten durch einen Geldbeitrag zu unterstügen. Um der an erster Stelle die Worte: Bier und Tabat". Auch bei späteren guten Ordnung willen haben wir die Herren Chemiker Dr. Rich. Schulze i. Fa. Schippang u. Wehenkel, Gelegenheiten, so bei der Beratung der Brüffeler Buderkonvention, Stralauerstr. 49, ist vom Regierungstische immer wieder hingewiesen worden auf die munmehr auch durch die offiziöse Breffe offen angekündigte Vorlage für den nächsten Reichstag.

Nach der ganzen Form der Ankündigung der offiziösen Presse handelt es sich nicht mehr bloß um neue Steuern auf Bier und Tabak, sondern um eine unter dem Namen einer Reichs- Finanzreform" segelnde allgemeine Erhöhung und Erweiterung der indirekten Steuern. Der Militaris­

Kaufmann Mar Degner i. Fa. J. E. Degner, Friedrichsgracht, Ecke Gertraudtenstr.,

Hofjuwelier Paul Telge , Holzgartenstr. 8,

Rechtsanwalt und Notar P. Graul, Französischestr. 21, Kgl. Garteninspektor H. Lindemuth, Universitätsgarten, Geh. Ober- Finanzrat Lottner, Lessingstr. 13, gebeten, Gaben entgegenzunehmen. Poſtsendungen bitten wir jedoch gütigst ausschließlich an das mitunterzeichnete Mitglied des Wahl­ausschusses Herrn Kaufmann May Degner i. Fa. J. E. Degner hier

mus und Marinismus braucht Geld. Deshalb Aufbringung der Mittel C. 19, Friedrichsgracht 46/47, einzusenden. zu neuen Molochsopfern durch Erhöhung der Lasten auf die Schultern Wenige Tage nach Ostern beabsichtigen wir die erste Wahl der Armen. Auf den Zoll- und Hungertarif läßt manlversammlung abzuhalten, zu der wir uns beehren, auch Sie

Als

Ein ungefähr Freifinniger. In Halle ist als Kandidat des Kartells, dem auch ein Teil der Freifinnigen angehört, der Amts­gerichtsrat Dr. Bindfeil aufgestellt worden. Der Herr stellte sich ant Donnerstag einer Versammlung vor mit der Erklärung, daß er zivar kein Programm habe, aber so ungefähr freisinnig" fei. nach dem Vortrage der Vertreter des Bundes der Landwirte, er werde für diesen freisinnigen Kandidaten ebenso stolz eintreten, wie für einen echten Agrarier. Auch der antvesende Professor Suchs­land sagte, Dr. Bindfeil sei freisinnig, aber so gut wie ein Kon­servativer.

Konservative Doppelkandidatur. Für den Wahlkreis Elbing wurde in einer Versammlung tonservativer Vertrauensmänner be schlossen, die bündlerische Reichstagskandidatur v. DIden burg für den Wahlkreis Elbing- Marienburg nicht zu unter­stützen, sondern einen eignen Sandidaten aufzustellen; als solcher wurde Rechtsanwalt Stroh- Elbing erwählt.

Lübeck . Die Freifimige Volkspartei stellte als Reichstags­Kandidaten für Lübeck den Fabrikanten August Bape auf. Damit ist die beabsichtigte Einigung gegen die Socialdemokratie geschwunden. 1898 fielen auf die Socialdemokratie 9729 und auf die nichtsocial­