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bemokratischen Parteien 7841 Stimmen; bon lettern hatten erhalten| schuhe, Belztvaren, Glasivaren, Droguen und Chemikalien find durch Portugal  . die Nationalliberalen 5233, die Freifinnige Volkspartei 1706, der sie kaum berührt worden, da Kanada   größtenteils auf ihren Import Bund der Landwirte 838 und die Nationalsocialen 64 Stimmen. Militärrevolte. Ueber Paris   wird aus Oporto   berichtet, daß die aus Deutschland   angewiesen war. Auch die jetzigen Zollmaßregeln, dortige Regierung die Verbreitung von Nachrichten über den in der die Mr. Fielding ankündet, werden, da die deutsche   Regierung sicherlich portugiesischen Armee herrschenden Aufruhr verhindere. 100 Soldaten mit Gegenmaßnahmen antworten wird, den kanadischen Ausfuhr- vom 16. Infanterie- Regiment seien wegen Gehorsamsverweigerung handel schärfer treffen, als den deutschen  . nach den Kolonien versezt, ebenso ein Oberst sowie ein Etats- Offizier ruhrs werden nicht berichtet. dieserhalb zur Disposition gestellt worden. Die Ursachen des Auf­

Der Bund der Landwirte im 7. schleswigschen Kreise hat folgenden Beschluß gefaßt: ,, 1. Der Bund der Landwirte sieht in Anbetracht der Gesamt­berhältnisse des Wahlkreises von der Aufstellung eines eignen Kan­didaten ab.

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Rußland.

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Der socialdemokratische Antrag in der Berliner Stadtverordneten­Versammlung über die Wählerlisten, der vor 14 Tagen eingebracht 2. Der Bund der Landwirte wird in dem Falle, daß der frei- war, aber erst an diesem Donnerstag zur Verhandlung kam, war finnige Kandidat mit dem Socialdemokraten in die Stichwahl insofern überholt worden, als ihre sachliche Forderung inzwischen Wie Sklaven sprechen! Die Finnländische Zeitung" bespricht gelangen sollte, nicht in der Lage sein, den Freisimmigen Wahlhilfe erfüllt war. Der preußische Minister hat den Termin für die Fertig- das Reffript des Kaisers an den Generalgouverneur von Finnland  , zu leisten." stellung der Wählerlisten auf die Vorstellungen des Berliner   wodurch diesem eine außergewöhnliche Vollmacht zur Sicherung der staatlichen Ordnung und der allgemeinen Ruhe" Finnlands   verlichen Der nationalsociale Verein in Göttingen  ( 12. Hannoverscher Magistrats hin verlängert, und so werden die Wählerlisten- nach wird. Der Artikel schließt mit den Worten: Wir wollen hoffen, Kreis) erläßt eine offizielle Erklärung, daß die Nationalsocialen dem sie bereits einmal unnüz revidiert werden mußten erst jetzt daß diese außergewöhnlichen Maßregeln zu dem gewünschten Resultat des Kreises zu Gunsten des nationalliberaien Kandidaten Levin von neuem aufgestellt werden. führen und damit der Notwendigkeit zu noch härteren Maß­auf einen eignen Kandidaten verzichten. Herr Levin, Gutsbesitzer Ueber die Mysterien des doppelten Wahltermins hat die Ver- regeln vorgebeugt wird, bei denen augenscheinlich die russische bon 100 Hektar und Salinenbesitzer, wird nach dem für ihn ver- handlung keine Aufklärung gegeben. Der Decernent des Magistrats Regierungsgewalt nicht stehen bleiben wird, um, was es auch breiteten Wahlaufrufe ebenso für die Landwirtschaft" eintreten wie ging über die figlichen Fragen, die Genosse Borgmann gestellt, kosten möge, den für jeden treuen Unterthan heiligen selbstherr­für die Kaufleute, die Handwerker und die Arbeiter. diplomatisch hinweg. Er entschuldigte den Wirrwarr einfach mit lichen Willen des Kaisers von Rußland   zu verwirklichen. Als Polenkandidat fühlt der polnische Abgeordnete Graf der miniſteriellen Anweisung, versuchte aber nicht zu erklären, wie Türkei  . Kwile di sein Mandat im Kreise Samter- bornik durch es kommen konnte, daß noch zwei Tage, nachdem die Nord- Konstantinopel, 16. April. Schemsi Pascha wird bis zum die deutschen   Katholiken bedroht; er hat deshalb bei seinem Wahl- deutsche   Allgemeine Zeitung  " den 16. Juni als Wahl- 18. April bei Mitrowiza, Prizrend und Verissowitz 35 Bataillone fomitee angefragt, ob er nicht eine andre Firma aufsteden und als termin in Aussicht genommen, in Berlin   mit der Aufstellung von und genügend starke Abteilungen Artillerie und Kavallerie zu­Centrumskandidat in die Schlacht ziehen dürfe, um sich das Mandat Wählerlisten begonnen wurde, die auf den 17. Mai eingerichtet fanmengezogen haben. In diplomatischen Kreisen wird gehofft, daß zu erhalten. Das Polentomitee hat ihm geantwortet, daß es nur waren. Der Decernent begnügte sich mit der Andeutung, daß man noch in letzter Stunde eine friedliche Unterwerfung der Albanesen polnische Abgeordnete wolle und ihm einen andern Kandidaten angenommen" habe, die Wahlen würden früher stattfinden. Welche gelingen werde. entgegenstellen werde, wenn er fich Centrumskandidat nennen wolle. nstruktion diese Annahme veranlaßt hat, das verschwieg der Bascha, der im legten türkisch  - griechischen Kriege als Generalstabs­Der Souschef des Generalstabes, Marschall Omer Nudschi Herr diplomatisch. Andrerseits hütete er sich auch, die einfältige chef fungierte, ist zum Kommandanten der bei Witrowiza, Prizrend Bezichtigung der Freifinnigen Zeitung" zu bestätigen, daß er nach und Berissowitz zusammengezogenen Truppen ernannt worden.- eignem ,, Gutdünken" den 17. Mai als Wahltermin angesetzt und dadurch die großen und unnüßen Opfer an Arbeit und Geld durch einen so abfurden Einfall veranlaßt habe.

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Deutsches Reich  .

Zur Abänderung des Wahlreglements. Eine parlamentarische Korrespondenz teilt mit: Zur Stellungnahme bezüglich der Bekannt machung betreffend die Abänderung des Wahlreglements, welche im Reichstage am 21. Aprik auf der Tagesordnung steht, werden die deutschkonservative, nationalliberale Fraktion sowie das Centrum am 21. April vormittags zusammentreten. Hier wird auch die formelle Frage, ob einmalige Beratung oder drei Lesungen er­forderlich sind, zur Entscheidung gebracht werden.-

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Die ausweichende Antwort des Decernenten beseitigt also end­gültig all die blöden Ausreden und Vertuschungsversuche der frei­sinnigen und nichtfreisinnigen Offiziösen.

Uebrigens wird jetzt der Frankf. Volksstimme" von zuverlässiger Seite aus Wiesbaden   berichtet, daß auch an die Bürgermeister des Gegen die Landrats- Kandidaturen soll das preußische Ministerium Regierungsbezirks Wiesbaden eine Verfügung erlassen worden sei, ein allgemeines Verbot erlassen haben. Die Nachricht bei der Aufstellung der Wählerlisten alle Personen einzubeziehen, die erscheint noch nicht recht beglaubigt und es ist noch nicht bekannt am 17. Mai 25 Jahre alt werden. geworden, daß die Landräte des Abgeordnetenhauses auf ihre Wieder- Von wem stammt die Instruktion? Wer hat insbesondere die aufstellung verzichtet haben. Einige liberale Blätter aber feiern nicht- preußischen Bundesstaaten angewiesen, die Wählerlisten noch schon Triumphe und preisen die Großthat des Grafen Bülow, die vor Ostern fertig zu stellen, da es die Reichs regierung nicht ge­noch größer sei als die Sicherung des Wahlgeheimniffes für die wesen sein will? Wer ist zu solcher Verfügung überhaupt befugt? Reichstagswahlen. In Wirklichkeit hätte die Maßnahme nur die Be- Vielleicht erkundigen sich unsre Genossen in den Einzel- Landtagen deutung, daß die preußische Regierung nicht wieder in die interessante einmal nach dem Urheber und dem- Datum der Verfügung.- Lage gerät, Landräte, die ob fanalrebellischer Abstimmung gemaß­regelt werden, alsbald zu höheren Ehren und Aemtern befördern zu Den Gewaltstreich des Norddeutschen Lloyd   kennzeichnet die müssen. Für das politische Leben selbst wird nichts geändert, viel­ Kreuz- Zeitung  " so: mehr werden die Landräte, wenn sie nicht selbst kandidieren sollen, um so eifriger die Wahlmache für ihre konservativen Standesgenossen beforgen.­

Kiel und Marseille  .

Jüngst war das nordatlantische Geschwader der Vereinigten Staaten   in die europäischen   Gewässer kommandiert. Da wurde es durch den deutschen   Kaiser eingeladen, Kiel   zu besuchen, um dort freundschaftliche Salute mit der deutschen   Flotte zu tauschen. Nun fam aus Washington   Gegenbefehl und es hieß, man könne nicht nach Stiel kommen, weil das Geschwader überhaupt nicht in Europa  anlanden solle!

Jetzt kommt die Meldung, daß das Mittelmeer  - Geschwader der Vereinigten Staaten   den Befehl erhalten habe, nach Marseille  zu gehen und dort an dent Empfang zu Ehren des aus Algier   heim­kehrenden Präsidenten der französischen   Republik teilzunehmen.

Um das Geschehnis angenehmer erscheinen zu lassen, sagt die Schönfärberei der deutschen   Byzantinerpresse, die Sache liege ganz anders, weil das amerikanische   Geschwader in Marseille   seinen neuen, zufällig gerade in Frankreich   weilenden Admiral dort aufnehmen solle. Es ist klar, daß man aus diesem Grunde nicht gerade Marseille   wählen mußte, wo sich jetzt französische, englische, russische und italienische Geschwader zusammenfinden, um den Präsidenten Loubet   zu begrüßen.

Die Amerikaner sind seltsame Leute. Loubet   hat keine Besuchs­reisen in die Vereinigten Staaten   veranstaltet und keine Statuen angeboten, aber desto liebenswürdiger behandelt man ihn.-

Deutsch  - kanadischer Zollkonflikt.

Der Ausstand ist einfach durch Machtmittel niedergeschlagen. Db diese staatlicher oder privater Art waren, hat nichts zu sagen; die Wirkung ist dieselbe. Aber nicht mur die Niederschlagung des Ausstandes hat der Lloyd, auf seine Machtmittel gestützt, bewirkt, sondern er hat indem er seinen Arbeitern die Ausübung des Koalitionsrechtes auch für die Zukunft das Anzetteln von Streits zu verhindern gesucht, verbot. Wohl steht es den Arbeitern frei, in den Gewerkschaften zu bleiben; aber der Lloyd weist ihnen dann die Thür. In praxi also befizen die Lloydarbeiter keine Koalitionsfreiheit."

Dieses konservative Urteil über die Vernichtung des Koalitions­rechtes stimmt ganz mit dem unsrigen überein. Es trifft aber auch genau zu auf das Verfahren des Ministers Budde gegenüber den preußischen Abgeordnetenhause am 24. Februar 1903: Eisenbahnarbeitern. Herr Budde sagte bekanntlich im

Sch protestiere auf das lebhafteste dagegen, daß ich die Koalitions­freiheit der Arbeiter irgendwie angetastet habe noch antasten werde; aber... die Teilnahme an diesem Hamburger Verbande hat für den Arbeiter... die Entlassung unter Beobachtung der gesetzlichen Kündigungsfrist aus der Beschäftigung bei der Staatseisenbahn zur Folge."

Also: Wohl steht es den Arbeitern frei, in den Gewerkschaften zu bleiben; aber der Eisenbahnminister weist ihnen dann die Thür. in praxi also besitzen die Eisenbahnarbeiter keine Koalitions­freiheit."

Um teine Jrrtümer auffommen zu lassen, sei übrigens bemerkt, daß die Kreuz- Zeitung  " in demselben Artikel das Verfahren des Lloyd ausdrücklich als gerechtfertigt bezeichnet.

Der Kongreß von Bordeaux  .

Bordeaug, 14. April  .( Eig. Ber.) Dritter Verhandlungstag.

Vormittagssigung. 9 Uhr.

Vorsitz: Abg. Gerault- Richard, Abg. Piper und Monnier. Am Schluß der gestrigen Nachmittagssigung wurde eine Nacht­fizung anberaumt. Die Delegierten verfammelten sich also um 10 Uhr abends. Aber die Resolutionskommission über die Millerand­Frage teilte mit, daß sie ihre Arbeiten erst in später Nachtstunde be­endigen könnte, und bat um Verschiebung der Sitzung auf morgen. Es kam deshalb zu lärmenden Protesten.

Die Kommission war erst um 2 Uhr nach Mitternacht mit ihren Arbeiten fertig.

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Im Beginn der heutigen Vormittags- Sigung ergreift das Wort Renaudel als Berichterstatter der Kommissionsmehrheit: Die Kommiffion hat mit 19 gegen 16 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen folgende Resolution beschlossen:

Der Kongreß beschließt, daß Bürger Millerand   aus der socialistischen Partei ausgeschlossen ist wegen wegen seiner, anti­socialistischen Abstimmungen."

Eine zuvor von der Linken in der Kommission beantragte Re­solution lautete:

" Judem der Kongreß anerkennt, daß Bürger Millerand   die Verantwortung für seine Haltung und seine Handlungen energisch auf sich genommen hat,

und ohne darauf zu verzichten, Reformen zu erstreben, die durch die republikanische Geseßlichkeit erreicht werden könnten,

erklärt er, daß die socialistische Partei eine revolutionäre Partei bleibt nach ihrem Ziele: der Umgestaltung der fapitalistischen Ges sellschaft in eine kollektivistische oder kommunistische, und nach ihren Mitteln: dem Generalstreik und der Zufluchtnahme zur proletarischen Gewalt für den Fall, wo die Erpropriation der Bourgeoisie auf parlamentarischem Wege unmöglich wäre;

er erklärt ferner, die sogenannte Realpolitik( politique des réalités) mur insofern für zulässig zu halten, als sie weder irgend eine Verletzung des socialistischen Programms und der socialistischen Principien, noch irgend einen Verzicht auf das socialistische Ideal nach sich zieht;

und beschließt, daß Bürger Millerand durch seine Abstimmungen, diese Illustrationen feiner persönlichen Taktit, sich außerhalb der socialistischen Partei gestellt hat."

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Ans Renaudels Bericht sei folgendes angeführt: Die beantragte Ausschluß Erklärung richtet sich nicht gegen eine Auffassung, sondern gegen eine Person. Millerand steht mit seiner Haltung allein da. Sie, Jaurès  , haben ja Die bessere Chinapolitik. Die amerikanische   Regierung selbst Vorbehalte gemacht gegenüber Millerands persönlicher Auf­erhielt, wie der" Morning Post" aus Washington   getabelt fassung, für Sie ist in der Partei ein Plaz da, nicht aber für Mille­wird, Nachrichten aus China  , daß die Haltung der Vereinigten rand. Und selbst wenn eine bestimmte Idee ausgeschlossen werden Staaten während des Borer Aufstandes und danach müßte, so hätten wir ein Recht dazu. Man hat schon den Aus­den Amerikanern jetzt ungewöhnliche kommerzielle Vorteile einbringe. schluß einer Idee gegen links vorgenommen, den Ausschluß des An­Die chinesischen Behörden zeigen sich für die freundliche archismus, und daher sind die Gewerkschaften in Frankreich   von Haltung Amerikas   dadurch erkenntlich, daß sie sich besondere Mühe Anarchisten überschwemmt. Millerands Auffassung ist ein Hindernis geben, amerikanische Waren auf den Markt zu bringen und die ameri- für die Einigung mit den revolutionären Socialisten. Diese kanischen Kaufleute bei Reisen ins Innere möglichst unterstützen. Einigung muß aber vorbereitet werden. Die anonyme Masse Die amerikanische   Einfuhr nach China   betrug im verflossenen Jahre der Genossen in der Provinz wird endlich merken, daß nahezu 23 Millionen Dollars, ungefähr 20 Proz. mehr als im vor- fie geprellt indem fie ftets die Streitigkeiten der hergehenden Jahre und über 100 Broz. mehr als vor zwei Jahren. Führer zu den ihren macht.( Lebhafter Beifall links.) Ist doch Sie bestand hauptsächlich aus Bauholz, Tabak, Petroleum und ver- die Millerand- Frage von unten her auf die Tagesordnung gesetzt arbeiteter Baumivolle. worden, nicht von den Führern.( Proteste rechts.) Schon gut! Nur Eure Anhänger( nach rechts) bekommen keine Losungsworte von oben. Habt Ihr vergessen, daß selbst in Euren Föderationen Meinungsver schiedenheiten über Millerand ausgefochten wurden? Die Masse hat die subtilen Unterscheidungen, die widerspruchsvollen Handlungen fatt. Wir haben nicht das große Ansehen der Verteidiger Millerands. Sie, Jaurès  , haben ein schweres Gewicht auf die Wagschale gelegt. Desto schwerer ist die Verantwortung, die wir übernehmen. Wir sind keine Freunde von Bannflüchen. Beweis: seit drei Jahren erscheinen wir auf Euren Kongressen trotz so zahlreicher Prozedur­Manöver Eurerseits. Wenn Millerand von selbst aus der Partei austritt, so find wir noch heute bereit, den Ausschluß- Antrag zurück­zuziehen. Es liegt uns nichts daran, Millerand als Person zu treffen, wohl aber daran, daß er ein Hemmnis für unsre Aktion und Propaganda ist. Bedenkt, daß nach 3 Jahren seiner Minister­schaft die französische socialistische Partei die einzige in Europa   ist, die in den Wahlen im Stillstand geblieben. Eine Partei, die nicht vorwärts kommt, geht zurüď. Ich sage nicht, daß Millerands Ministerschaft daran schuld ist, aber warum fprecht Ihr von den wohlthätigen Folgen derselben?

Die Vereinigten Staaten   hatten sich wiederholt gegen die deutsche Politik der gepanzerten Faust" gewendet!-

Ausland. Frankreich  .

Paris  , 17. April. Edgar Combes wurde vom Untersuchungs­richter vernommen und bestritt auf das entschiedenste, jemals irgend wen beauftragt zu haben, in seinem Namen bei einer Ordens­fongregation, welche es auch sei, zu vermitteln. Edgar Combes er­klärte ferner, er kenne Besson nicht und er ſei in keiner Weise an den von diesem bei Mazet und Vervoort bezüglich der Mission der Kar­ täuſer   unternommenen Schritten beteiligt.

Im Verlauf seiner Budgetrede, die am Freitag der kanadische Finanzminister Mr. Fielding im Parlament zu Ottawa   hielt, erklärte er, daß die kanadische Regierung, nachdem die Zoll­verhandlungen init Deutschland   fehlgeschlagen seien, sofort einen Zuschlagszoll von einem Drittel des gegenwärtigen Zolles auf nach Kanada   eingehende deutsche   Waren erheben werde. Kanada   sei willens gewesen, Deutschland   alle Vergünstigungen zu gewähren, die es irgend einem andren auswärtigen Lande einräumte. Deutschland   sei hiermit nicht zufrieden gewesen, sondern habe auf der Vorzugsbehandlung bestanden, welche Kanada   Großbritannien   gewährte. Da dies ab­gelehnt wurde, habe Deutschland   den kanadischen Handel dadurch gestraft, daß es auf kanadische Waren einen höheren Boll legte. Die kanadische Regierung sei oft getadelt worden, daß sie auf dieses Vorgehen nicht mit einer Sondergesetzgebung antwortete. Sie hätte es aber in dieser internationalen Angelegenheit vorgezogen, mit Sorgfalt und Geduld vorzugchen und hätte ihre Ansichten auch der deutschen   Regierung unterbreitet. Dies sei sowohl durch die britische  Regierung selbst als auch durch direkte Verhandlungen mit dem kaiserlich deutschen Konsul in Kanada   geschehen. Aber obgleich der artige Verhandlungen fünf Jahre angedauert hätten, seien alle Bemühungen erfolglos gewesen. Er schlage daher jetzt vor, in den Tarif eine Klausel einzufügen, welche gewissermaßen dem neuen deutschen   Zolltarif entnommen sei: nämlich daß, wenn ein fremdes Land die aus Kanada   eingeführten Waren ungünstiger behandle als Ferner hat der Untersuchungsrichter den Redakteur Besson des Waren aus andern Ländern, auf die Waren solcher Länder ein" Petit Dauphinois" verhört in der Angelegenheit. Besson erklärte, Zuschlagszoll gelegt werden solle. Dieser Zuschlagszoll soll ein er werde nur vor dem Schwurgerichte antworten, und verlangt, daß Drittel der Säße des Generaltarifs betragen. Eine solche Klausel seine Sache vor das Schwurgericht gebracht werde.- sei in ihrem Wesen allgemeingültig, werde sich aber sofort auf die Gegen die Kongregationen. Die Pariser   Polizeikommissare haben Einfuhr aus Deutschland   erstrecken mit dem Vorbehalt, daß sie sich am Donnerstag 26 Kongregationen den Auflösungsbefehl zugestellt. nicht auf diejenigen Waren beziehen solle, welche vor dem 16. April Die äußerste Frist für die Auflösung ist auf ein bis drei Monate gekauft seien. festgesetzt. Die Ursache des Zollstreites ist doch eine etwas andre, wie Der Polizeikommissar legte an die Liqueurfabrik der Karthäuser Mr. Fielding sie darzustellen beliebte. Nicht Deutschland   ist das in St. Laurent die Siegel an. Der Pater Rey, der bei den Be­Karnidel, das angefangen hat, sondern die kanadische Regierung, hörden als Eigentümer der Fabrik angemeldet worden ist, hat Ein­die, um die dem englischen Handel lästige deutsche   Konkurrenz ab- spruch erhoben. Von der Menge wurden feindselige Rufe gegen den zuwehren, England eine Reihe Vorzugszölle einräumte. Erst Polizeikommissar ausgestoßen.- daraufhin hob Deutschland   die den kanadischen Ausfuhrartikeln bisher gewährte Meistbegünstigung auf und brachte seinen allgemeinen Bolltarif zur Anwendung. Die Folgen waren für Kanada   weit härtere als für Deutschland  ; dem die Ausfuhr Kanadas   nach dem deutschen  Zollgebiet besteht hauptsächlich in Getreide, Bohnen, Erbsen, Butter, getrocknete Alepfel: Artifel, die Deutschland   in gleicher Qualität und zu gleichen Preisen auch aus andren Ländern beziehen kann. Mit Es ist immerhin in diesen reaktionären Zeiten, da der Ungeist einem beträchtlich höheren deutschen   Zoll belastet, wie die aus den des russischen Zarismus Europa   bedroht, schon erfreulich, daß die Vereinigten Staaten   eingehenden Körnerfrüchte, vermochte bald das italienischen   Behörden sich der ungeheuerlichen Forderung der durch kanadische Getreide mit letteren nicht mehr auf dem deutschen   Markt tein internationales Recht begründeten Auslieferung widersetzt. Die zu fonkurrieren und sah fich immer weiter und weiter preußische und die Reichsregierung in Deutschland   stehen be­zurückgedrängt. Dagegen hat die differentielle differentielle Behandlung der deutschen   Einfuhr in Kanada   fast nur dem deutschen   schämt vor diesem Verfahren Italiens  ; in Preußen weiß man den Zucker- Export nach dem britischen   Nordamerika   geschadet; Barismus zu bedienen, indem man Personen, die man nicht aus­die meisten andren wichtigen Waren, die Deutschland   nach Kanada   liefern darf, so ausweist, daß die Ausweisung eine Auslieferung ausführt; Woll- und Seidenwaren, Lugusartikel, Eisenwaren, Hand- unter Entziehung aller Rechtsgarantien bedeutet!-

Italien  .

Die Freilassung des Russen Göt.

Rom  , 17. April. Die Auklagekammer von Neapel   verfügte die Freilassung des russischen Socialisten Götz.

Zum Schluß erklärt Renaudel, daß die Linke beschlossen hat, an der weiteren Diskussion sich nicht mehr zu beteiligen: Die Föderationen hatten schon vor dem Kongreß alle Dokumente vor Augen. Auf dem Kongreß dauert die Diskussion schon zwei Tage. Das genügt! Jezt könnt Ihr reden, was und so lange Ihr wollt, wir werden nicht antworten. Die Frage ist geklärt. Von unsrer Seite hat der letzte Redner gesprochen.( Lebhafter Beifall links.) Jaurès   beantragt namens der Kommissionsminderheit( 16 Födera­tionen) folgende Resolution:

" In Erwägung, daß die Aktion der socialistischen Partei stets durch die Idee einer vollständigen Umgestaltung der gesellschaft­lichen Ordnung geregelt werden muß.

in Erwägung, daß das notwendige alltägliche Reformiverf nicht getrennt werden darf von der steten theoretischen und praktischen Betonung des socialistischen Jdeals, wie es von den nationalen und internationalen Kongressen bestimunt wurde, und namentlich bom Tours- Kongreß,-

erklärt der Kongreß von Bordeaux  , daß es die strenge Pflicht der socialistischen Deputierten ist, durch ihr Votum die Tradition der socialistischen Partei bezüglich der Trennung zwischen Kirche und Staat aufrechtzuerhalten und stets die freie Entwickelung der Arbeiterklasse zu sichern, die für den notwendigen Kampf gegen die Kapitalistenklasse organisiert ist,