Nr. 91. 20. Jahrgang.
stellen.
Zweiter Verhandlungstag.
Sonntag, 19. April 1903.
für den ganzen Spaß. Den stärksten Eindruck machte auf uns der 16 600 Thaler erworben worden, jetzt soll sie für 6 Millionen, also gräßliche Staub, der von dem Asphalt der Sieges- Allee und für das 210fache verkauft werden. Wo bleibe da die staatliche aus dem Sand der Reitwege ausstieg. Wir hatten nur den einen Moral, zumal die Abholzung der Heide die Ortschaften, deren EntSprengwagen hindurchfahren zu sehen, der die Staubwolken ge vom ärztlichen Standpunkte. Während die Regierung auf der einen Wunsch, durch diese glänzenden Karossen einen plebejisch- plumpen ſichen die Regierung selbst gewünscht und begünstigt habe, in ihrer Eristenz gefährde. Dr. Ebeling behandelte die Abholzungsfrage dämpft hätte. Schaudernd retteten wir uns auf einen Seitenpfad Seite den Kampf gegen die Tuberkulose und den Alkohol unterstütze und strebten auf Umwegen unsrem Ziel zu. und mit großen Kosten Heilstätten baue, untergrabe fie andrerseits Aus den Berichten, die die bürgerliche Presse über die ersten durch den Verkauf von Waldungen ihre eignen Bestrebungen. AnPromenadenfahrten veröffentlicht hat, ersehen wir, daß der Kaiser gesichts der Opfer, welche die Schwindsucht in Berlin fordert, müsse und seine Gattin dem Unternehmen Interesse entgegenbringen es als Verbrechen an der Volksgesundheit angesehen werden, wenn und an einem der Nachmittage sich persönlich von dem Stand der Fiskus auch nur eine Handbreit Waldbestand an Spekulanten der Sache überzeugt haben. Das ist dann natürlich eine besondere abgebe. Die Schönholzer Heide bilde eine Lunge des Nordens, der Bugabe für die Menge der Gaffer gewesen. Neugier und Schaulust Hinweis auf die Jungfernheide sei der weiten Entfernung, wie der Nachdem Herr Damaschke teuern Fahrpreise wegen hinfällig. scheinen dabei, nach einem Bericht des„ Lot.- Anz." zu urteilen, wieder die Frage vom Standpunkt des Bodenreformers behandelt hatte, einmal ihre Orgie gefeiert zu haben. Das Scherlblatt flagt, daß nahm die Versammlung einstimmig eine Protestresolution das Kaiserpaar förmlich bedrängt wurde, und stellt fest, daß es gegen die Abholzung an und erklärte sich für die Entsendung einer lediglich der sogenannten besseren Klasse angehörige Personen" Deputation an den Landwirtschaftsminister, die waren, von denen dieser Unfug verübt" wurde. Das fann man noch in letzter Stunde versuchen soll, diesen über die Sachlage aufdem Schilderer, der die„ bessere Klasse" kennt, aufs Wort glauben. zuklären und den Verkauf der Heide zu verhindern.
Die Kirchlichen unter sich.
Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Hofarbeiter und Hand In der Vormittags- Sigung wird die Berichterstattung über die merter fortgesetzt. Die Berichte der Delegierten sind so ziemlich gleichlautend: Niedrige Löhne, lange Arbeitszeit, willkürliche Behandlung seitens der direkten Vorgesezten, Mangel an Schuß- Vorrichtungen und arge sanitäre und hygienische Mißstände, während andrerseits die Eristenz der Arbeiter eine sehr unsichere ist und wenn überhaupt, so doch nur in get... em Maße bei eintretender Krankheit, Unfällen, Alter und Invalidität für die Arbeiter gesorgt wird. Berlin macht darin keine rühmliche Ausnahme, im Gegenteil mußte fest= gestellt werden, daß die Verhältnisse in mancher Beziehung noch schlechter als in andren Städten find. Aehnlich lauten die Berichte über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Rohrleger, Helfer, Kontrolleure, Laternenwärter, Installateure usiv. Es berichten hierüber die Delegierten von Berlin , Dresden , Stuttgart , Pforzheim , Stettin , Mainz , Nürnberg , Bremen , Hamburg , Fürth uſtv. Einigermaßen geregelt, wenn auch noch viel verbesserungsbedürftig, find die Arbeitsverhältnisse für die verschiedenen Kategorien in Fürth . In Kopenhagen sind, wie berichtet wird, die Laternenwärter feit 1898 mit Pensionsberechtigung fest angestellt, erhalten Uniform mit Draußen auf dem Wedding in der Nazareth Gemeinde Reber die Sonntagsruhe im Gastwirtsbetriebe sind jetzt für die Regenmantel und einen Jahresgehalt von 1000 bis 1200 Stronen. geht es jetzt heiß her. Hier besteht seit langem eine Fehde Berliner Vororte im Streife Niederbarnim folgende Vorschriften ers In den verschiedenen Städten Deutschlands werden Wochenlöhne von zwischen den liberalen Kirchenrats Mitgliedern lassen worden: Der von den Gast- und Schankwirten betriebene 10 bis 21 M. und nur selten einige Mark mehr bezahlt, so daß die und den orthodoxen Pastoren. Mit Rücksicht auf die bevor- Verkauf über die Straße" ist als Ausübung des Handelsgewerbes Laternenwärter troh der schon verhältnismäßig langen Arbeitszeit, stehenden Kirchenwahlen hat sich der Gegensatz in der Lenten Zeit anzusehen und demgemäß an Sonn- und Feiertagen auf die für das wobei sie allen Unbilden der Witterung ausgesetzt sind, zumeist auf besonders scharf zugespitzt. Von den Schritten, die ein Til der Handelsgewerbe freigegebenen Stunden zu beschränken. Außerhalb einen umfangreichen Nebenerwerb angewiesen sind. Ein freier Tag Kirchenrats- Mitglieder unternommen hat, um den ersten Geistlichen, dieser Stunden dürfen die Gaft- und Schankwirte Nahrungs- und wird diesen Arbeitern in vielen Fällen überhaupt nicht gewährt, oder den Pfarrer Diestelkamp, zu beseitigen, haben wir vor mehreren berabfolgen. Der Ausschank von Bier und Wein vom Faß wird das aber sie müssen für diesen Tag einen Ersatzmann auf ihre Kosten Wochen Mitteilung gemacht. Auch der Kampf, der zwischen dem Genußmittel aller Art nur an ihre Gäste zum Genuß auf der Stelle Nach beendeter Berichterstattung referiert H. Schubert Kirchenrat und dem evangelischen Kirchenbau- Verein um die famose der Neichs- Gewerbe- Ordnung unbeschränkt gestattet. Die Lieferung gegen den Gastwirten an Sonn- und Feiertagen auf Grund des 1150 Berlin über die Forderungen der Gasanstalts- Arbeiter zur Ver- Kapernaum- Kirche entbrannt ist, ist unfren Lesern bekannt. In der zubereiteter Speisen aus den Küchen der Gast- und Schankwirtschaften besserung ihrer Lage, der hierbei auch die Zustände in den Berliner Wahlagitation spielen Herr Diestelkamp und die Kapernaum- Kirche die in fremde Häuser fällt unter den Gewerbebetrieb der Köche und ist Gasanstalten schildert und das Verhalten der Stadtverwaltung den Hauptrolle. Das war auch der Fall in einer Kirchenwähler- zugelassen. Forderungen der Arbeiter gegenüber einer treffenden Kritik unter Versammlung, die zu Freitagabend von den Liberalen einzog. Er weist nach, daß die begründetsten Wünsche der Arbeiter mit berufen worden war und in der es zu heftigen tumultuarischen 8. d. M. eine Kiste vom Postamt NW. 5 nach Warmbrunn. Am Auch ein Postfuriofum. Ein hiesiger Einwohner sandte am den nichtigsten Einwendungen abgelehnt werden und die Verwaltung Busammenstößen zwischen diesen und den zahlreich erschienenen An- 11., vormittags, erhielt der Empfänger durch den gewöhnlichen im allgemeinen socialpolitisch einen völlig rückständigen Standpunkt einnimmt. So werden in einem Jahresbericht der Verwaltung der Hängern der orthodoxen Richtung kam. Briefträger ein am 10. in Breslau abgefaßtes, von zwei Beamten städtischen Gaswerke diese Betriebe geradezu als Kuranstalten für Für den Unbeteiligten war es ungemein amüsant, die liberalen unterschriebenes Protokoll, für das der Briefträger 25 Pf. von ihm verschiedene Krankheitsarten geschildert und im weiteren wird die Klagen über die Not der Nazareth- Gemeinde mit einzog. Aus dem Protokoll ging hervor, daß die Stifte statt nach Ablehnung der achtstündigen Arbeitszeit damit begründet, daß an- anzuhören. Daß ein forsch- liberaler geblich in der Anstalt in Nottbus, an die man sich um Auskunft ge- ist gegenüber einem stock- orthodoyen Pastor, der in seiner Gemb ein Brief festgestellt worden. Warmbrunn nach Breslau gefandt und dort zum Teil zertrümmert Kirchenrat ohnmächtig angekommen war. Als Inhalt waren acht Büchsen Konserven wandt hat, schlechte Erfahrungen gemacht wären. Der Redner be- meinde mit gründet sodann, nachdem er die Notwendigkeit einer kräftigen Or- daß eine evangelische Kirche zu stande kommt durch die Hoch- Tag nach Eingang des Protokolls brachte der Paketbesteller die der Selbstherrlichkeit eines Pafchas wirtschaftet; zertrümmerten Stifte hatte sich die Post 25 Pf. berechnet. Für die neue Verpackung der Ginen ganisation betont hatte, eingehend die Forderung der GasanstaltsArbeiter, die in einer Resolution zusammengefaßt sind. Diese Re- herzigkeit" eines katholischen Grafen und prozeßeifrigen Grundstücks- Kiste, verlangte aber bor der Aushändigung die Unters folution, die ohne Diskussion einstimmig angenommen wird, lautet: spekulanten, der bis dato noch das Recht hat, den über seinen Grund- schrift des Empfängers, daß er sich jeder Einwendung begebe. Diese In Erwägung des Umstandes, daß die Berichterstattung der besiz führenden einzigen Zugang zu der fertigen Kirche, wenn er Unterschrift verweigerte der Empfänger natürlich, da er nicht wußte, Vertreter deutscher Gasarbeiter hinsichtlich der betriebstechnischen will, zu sperren und so die Benutzung der Kirche unmöglich zu in Berlin abgesandten übereinstimmte. Nun nahm der Bote die ob der nach dem Protokoll in Breslau festgestellte Juhalt mit dem Einrichtungen das leberwiegen schwerer, die Arbeiter bedrückenden machen das sind Verhältnisse und Zustände von einer to mit, stifte wieder mit. Der Empfänger aber beschwerte sich und verlangte Mißstände ergeben hat, fordert die Konferenz zeitgemäße Re- die eigentlich auch einem firchlich Gesinnten nicht entgehen sollte. die Zurückzahlung der 25 Pf., da die Kiste durch Verschulden eines Die Konferenz erachtet die in den meisten Gasanstalten In der Versammlung freilich nahm man das Pech sehr tragisch. Ein Beamten auf einen falschen Weg gelenkt und auf diesem beschädigt herrschende zwölfstündige Arbeitszeit als viel zu lang. Die physische Kirchenältester klagte, daß der Herr Graf einfach eine Strippe worden sei, und die bedingungslose Herausgabe der Sendung, denn Arbeit ist außerordentlich schwer und von ruinöser Wirkung auf die Gesundheit. Es leidet darunter nicht nur das körperliche, sondern vor die Kirchthür ziehen könne", ohne daß man etwas diese gehöre nicht der Post, sondern ihm. Die Post dürfe daher auch das geistige Wohlbefinden der Arbeiter. Deshalb hält die dagegen machen könne. Mehr Glück hat der Liberalismus gegen die Aushändigung nicht von der verlangten Unterschrift abhängig erste Konferenz der deutschen Gasarbeiter für unbedingt notwendig, Herrn Diestelkamp gehabt; als Neuigkeit konnte mitgeteilt werden, machen, sondern müsse es dem Empfänger überlassen, was er daß in allen deutschen Gaswerken für die Arbeiter des inneren daß der alte Mann nunmehr pensioniert werden wird. später etwa thun werde. Unterdessen erhielt er auf seine Betriebes der mit gehörigen Pausen durchsetzte Achtstundentag, also der Dreischichtenwechsel nach Sopenhagener Muster, Liebenswürdigkeiten, die die streitenden Parteien einander fich bereit, vom Warmbrunner Amt die Sendung anzunehmen. Jetzt Das Interessanteste an der Versammlung waren unstreitig die Anfrage von dem Berliner Absender die Antwort, daß das Breslauer Protokoll den Inhalt richtig angegeben habe. Daraufhin erklärte er eingeführt wird. Besonders ist die lange Schichtdauer zu verurteilen und nach Beseitigu derselben hinzuwirken. Ferner hält es an den Kopf warfen. sonders die Orthodoxen brüllten, wie verlangte aber das Amt die 25 Pf., die es mittlerweile zurückgezahlt die Konferenz für notwendig, daß den Arbeitern unentgeltlich gute, ihr Redner trat der Pastor Granzin auf, der in seinen mit beißendem Sache sei erledigt, man werde die Kiste an den Absender zurückwenn sie in einer antisemitischen Radauversammlung wären. Als hatte, wieder, und als sie ihm verweigert wurden, erklärte es, die erfrischende Getränke zur Verfügung gestellt und in ausreichendem Maße Bäder eingtet werden. Für die übrigen Angestellten Spott gewürzten Ausführungen wieder einmal den Beweis schicken und von ihm die 25 Pf. einziehen. Die Folge war eine der Gaswerke: Hofarbeiter, Arbeiter der öffentlichen und civilen lieferte, daß auch ein Prediger der Liebe so recht von Herzen zu Beschwerde an das Reichspostamt. Vorgestern wurde nun der Beleuchtung müssen in materieller als auch in hygienischer Be- hassen versteht. Schon vorher hatte sich der Herr Bastor als fo Absender in Berlin bont einem Beamten gefragt, об er ziehung beffere Verhältnisse eingeführt werden. Außerdem fordert energischer Zwischenrufer produziert, daß der den Vorsitz führende die Stifte wiederhaben wolle oder ob sie an den ursprüng die Konferenz die Durchführung der sonstigen im Programm des Kirchenälteste ihm den Gebrauch des Hausrechtes" ankündigte. erflärte natürlich und gab darüber die verlangte Unterschrift, daß lich bestimmten Empfänger gehen folle. Der Absender Verbandes der städtischen Arbeiter niedergelegten socialen Grund- Seinen Gegnern schien es ein mächtiges Vergnügen zu bereiten, der die Stifte haben solle, an den er sie abgesandt habe; denn daß fäße. Der Vorstand des genannten Berbandes wird ersucht, überall eine entsprechende Agitation für die Verwirklichung der auch mal einen Paftor abgekanzelt zu sehen, und noch dazu vor dieser sie bekomme, sei ja der Zweck der Sendung. Von der Zahlung aufgestellten Forderungen zu entfalten und alle notwendig erfeiner Gemeinde. Bastor Granzin gab nachher andeutungs- der 25 Pf. oder eine Begebung irgend welcher Rechte war feine scheinenden Maßnahmen zu ergreifen. weise eine verdächtige Geschichte zum besten, die sich zwischen Rede mehr. Wir sind aber doch gespannt, ob der Empfänger die einem nicht genannten liberalen Kirchenältesten und einem Siste nun ohne weiteres erhält zehn Tage nach dem Geburtstage, Mädchen zugetragen haben soll. ältester Trettin, indem er eine Anzeige erwähnte, die der Herr macht. Mit dem hätte sich die ganze Geschichte binnen einer halben Die Antwort gab Kirchen - für den sie bestimmt war. Werkwürdig ist, daß die Postverwaltung unter dem Zeichen des Verkehrs keinen Gebrauch vom Fernsprecher Pastor vor ein paar Jahren gegen feinen jetzt von ihm so Stunde erledigen lassen. tapfer verteidigten Amtsbruder Diestellamp gemacht haben soll. Herr Granzin hatte sich aber bereits vorher empfohlen.
formen.
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Die Resolution soll mit den Forderungen der übrigen städtischen Arbeiter allen kommunalen Verwaltungen übermittelt werden.
Unter Verschiedenem werden noch mehrere Wünsche geäußert, aber von einer Beschlußfassung Abstand genommen. Außerdem wird mitgeteilt, daß die Kopenhagener Laternenwärter und Gastontrolleure den Vertrag zum 1. Juli gekündigt und eine Erhöhung des Lohnes, der bisher, je nach der Dienstzeit, 1000 bis 1200 Stronen beträgt, auf 1100 bis 1400 Stronen fordern.
Nachdem die dänischen Delegierten dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß auch in Zukunft ein solidarisches Zusammenwirken stattfindet, und nach einer Ansprache des Vorsitzenden Schubert an die Delegierten, in der er ebenfalls den Gedanken der internationalen Solidarität betont, wird die Konferenz geschlossen.
Lokales.
Lente, die nichts zu thun haben,
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Durch die Versammlung sind die Kirchlichen unter fich", die Liberalen und die Orthodoren, in lehrreicher Weise beleuchtet worden. Insofern ist diese Stagbalgerei der Nazarener auch für die weitere Deffentlichkeit von erheblichem Interesse.
Ein Weltreisender zu Fuß stellte sich uns heute in der Person des Franzosen Jean Jules Martin, eines ehemaligen Hotelbieners, Neisetrieb gefaßt. Er begab sich alsbald auf Schusters Rappen auf vor. Herr Martin wurde vor etlichen Jahren übermächtig vom die Reise und durchpilgerte außer seinem Heimatland Belgien , die Schweiz und Italien . Aber sein Sinn strebte noch weiter in die Ferne. So ließ er sich denn nach Afrika hinüberschiffen, wo er u. a. Wenn sich Herr Reinhardt demaskiert. Sein wahres Gesicht Aegypten und Abessinien durchstreifte. Aber auch diese Spaziergänge zeigte der konservative Renommierarbeiter Reinhardt, der danach genügten ihm auf die Dauer nicht. Augenblicklich ist Herr Martin nicht nur in Berliner Versammlungen ausgestellt wird, sondern als im Begriff, Rußland , Borderafien, die Mandschurei , China , Japan und Australien zu Fuß zu durchwandern. konservativer Agitator auch die Provinz unsicher macht, in einer unternehmungsluftigen Franzosen diese fleine Sprigtour ebenso gut Hoffen wir, daß dem Bersammlung in leestedt im 17. Hannoverschen Wahlkreise. In bekommt, wie seine bisherigen Ausflüge. Fast tönnten wir freilich kommen jetzt täglich nachmittags in der Siege's Allee zusammen. Dieser Versammlung behauptete Herr Reinhardt nach dem Bericht befürchten, daß dem kleinen resoluten Herrn allmählich unser Blanet Ein hocharistokratischer Sportverein, der sich die Pflege des extra 10 000 m., an Gehalt bezögen und daß die socialdemokratischen des„ Harburger Volksblatt", daß socialdemokratische Redakteure zu flein für seinen Wandertrieb werden möchte. teuren und darum auch extranoblen Fahrsports angelegen sein läßt,„ Erefutoren" abends das eingetriebene Geld in Wein umfezten. alte frührere Kutscher Paul Tiedt aus der Marienburgerstr 30a. Der Ueberfahren und getötet wurde gestern, Freitagmittag, der 28 Jahre veranstaltet hier seit ein paar Tagen sogenannte Bromenaden- Der in Berliner Versammlungen im allgemeinen so manierlich auf- junge Plann konnte feit zwei Jahren feinem Berufe nicht mehr nach fahrten vornehmsten Stils, um einem dringenden Bedürfnis tretende Herr Reinhardt entpuppt fich danach in der Provinz als gehen, weil er an Strämpfen litt, und lebte seitdem von Gelegenheitsabzuhelfen. Das ist ein Schauspiel, das sich gewohnheitsmäßige ein sauberer Patron. Er, der früher selbst der Socialdemokratie arbeiten. Da er gestern nichts zu thun hatte, so ging er außerhalb Gaffer nicht gern entgehen lassen, und zwischen Siegessäule und angehörte und als socialdemokratischer Egekutor" einen besonderen der Stadt umher. In der Nähe von Weißenfee traf er den Kutscher Roland- Brunnen timmelt es daher in den Nachmittagstunden von Eifer entwickelte, muß ganz genau wissen, wie schamlos er mit Hecker des Fuhrherrn Domke, der eine Fuhre Lehm geholt hatte. einer dichtgedrängten Menge. Wir haben am Sonnabend auf einem Gange durch die Sieges- dieser Mann im Gifer, feinen jezigen Auftraggebern ja zu Gefallen zu plöglich einen Krampfanfall und stürzte, bevor Seder, der neben ihm feinen Behauptungen geflunkert hat. Es ist aber ganz nett, daß Hecker, der ihn kannte, nahm ihn auf seine Bitte auf seinem Wagen mit nach Berlin . Vor dem Hause Greifswalderstr. 198 bekam Tiedt Allee Gelegenheit gehabt, die Sache auf uns wirken zu lassen. Per sein, so dankenswerte Beiträge zur Beurteilung seines Charakters fag, ihn ergreifen und festhalten fonnte, auf das Pflaster. Das sonen aus den unbemittelten Volksschichten haben wir unter den Gaffern liefert. Bei einem so unökonomischen Haushalten mit seinem be- linke Vorderrad des schweren Wagens zermalmte dem Wermsten nicht bemerkt, und es dürften auch schwerlich welche darunter gefcheidenen Pfunde wird er ebenso rasch verbraucht sein, wie der den Kopf, so daß er auf der Stelle tot liegen blieb. Die Leiche wesen sein. Es wäre aber am Ende gar keine so üble Idee, einmal erftarbeiter Lorenzen, der Korbmacher Fischer und ähnliche Ge- wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe gebracht. die Gleichgültigen unter den Proletariern hierher zu führen, jene ſtalten.Gedankenlosen, die noch nicht zur Erkenntnis ihrer Klassenlage durchUm sich zu erhängen, brach gestern der 30 Jahre alte Tischler gedrungen find, und ihnen eine dieser Promenadenfahrten zu zeigen; der Umgebung Berlins fand gestern in Bankow statt. Sowohl die feit einem halben Jahre so start, daß seine Frau, mit der er feit Eine große Protestversammlung gegen die Forstabholzungen in Ludwig Segkorn in die Wohnung seiner Frau ein. Seyforn trant fie würden vielleicht einigen Nutzen davon haben. Mancher arme fommunalen Vereine im Norden Berlins , als die der Vororte hatten drei Jahren in tinderlofer Ehe lebte, sich vor zwei Monaten von ihm Schlucker beneidet die Reichen und schimpft auf sie, aber genau ge- zahlreiche Vertreter entsandt. Es wurde gegen den Verkauf von trennte und nach der Gerichtstraße 56 zog. Während nun gestern nommen hat er gar keine richtige Vorstellung davon, wie reich die Waldterrains durch den Fistus protestiert, insbesondere aber die die Frau auf Arbeit gegangen war, öffnete er ihre Wohnung mit Reichen sind. Die Promenadenfahrten in der Sieges- Allee geben ihm Frage der Erhaltung der Schönholzer Heide besprochen. einem Nachschlüssel, verschloß fie hinter sich wieder und erhängte fich eine kleine Probe davon. Hier kann er an einer einzigen Stelle Die Versammlung verwahrte sich entschieden gegen die Behauptung an der Thürklinke. Bei ihrer Heimkehr von der Arbeit fand ihn feine vereint eine Fülle von Beispielen sehen, die ihn darüber aufklären, des Landwirtschaftsministers im Abgeordnetenhause, als ginge die Frau abends fot auf. wo der Wohlhabende sein Geld läßt. Bewegung zur Erhaltung der Schönholzer Heide von den Gastwirten Beim Abspringen von einem Straßenbahnwagen verunglückte Das zu zeigen, ist anscheinend auch der Hauptzweck dieser aus. Mit den nördlichen Vororten träten eine halbe Million BeBromenadenfahrten, wenn auch nicht gerade die Absicht die ist, den wohner des Berliner Nordens gegen die Abholzungspläne ein, so gestern der Diener des Privatiers Munt, Stegligerstr. 54, Stonezius. Reichtum und seine Verwendung dem Proletarier zu zeigen. daß die geringe Bahl der dabei intereffierten Gastwirte taum in Er sprang an der Ecke der Potsdamer- und Lüßowstraße kurz vor Man will gesehen werden, sich sehen lassen aber selbstverständlich Minister, der am 4. April 1901 durch einen Erlaß die Berliner Frage komme. Rechtsanwalt Berg bedauerte, daß derselbe der Haltestelle von dem Straßenbahnwagen 1099, stürzte und erlitt einen Doppelbrich des rechten Oberschenkels. von seinesgleichen und allenfalls noch von den besser Gekleideten aus Vororte aufforderte, sich die Bodenspekulanten vom Halfe zu halten, Ein gefährlicher Kinderfreund wurde am Freitag gegen Abend dem zu Fuß gehenden Pöbel". Ein andres Vergnügen ist offenbar jetzt diesen Herren felbst die Wege ebne, ja felbft Terrainspekulant auf dem Tempelhofer Felde festgenommen. Einige Leute bemertten, nicht dabei oder es fehlt uns eben an dem rechten Verständnis liverden wolle. Die Schönholzer Heide sei vor 61 Jahren vom Fiskus für daß der Maler Hans David aus der Großgörschenstraße zwei kleine
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