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Vor der Beratung des Phosphor- Gesetzes erledigte das Haus ein paar Rechnungssachen. Es kam zu einem kleinen Rededuell zwischen dem Abg. Dasbach  , der gern in Kolonial­gegnerschaft macht, und dem Dr. Hasse, der sich klüglicherweise auf die knifflige Frage der Rentabilität ostafrikanischer Bahnen nicht einlassen wollte.

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Bei dem entscheidenden§ 1( Verbot des weißen und gelben Phosphors) sprach der ultramontane Interessent Schaettgen ( Holzwaren, Holzdraht(?) Fabrikant), der von dem Phosphor nicht genug Gutes und von der neuen Schwieningschen Zünd­masse nicht genug Schlechtes zu berichten wußte. Er erzählte grausige Geschichten von Schwieningschen Explosionen und feierte in fast verzückten Ausdrücken die Vortrefflichkeit der so leicht an der Hose zu entzündenden Phosphorhölzer. Auch die schwedischen phosphorfreien Zündhölzer fanden keine Gnade vor den Augen der phosphorbegeisterten Mannes.

Und nun rückte Herr Pichler mit einem Antrage heraus, der nichts mehr und nichts weniger wollte, als das verhaßte Gesetz in einer Versenking verschwinden machen. Singer vereitelte furg entschlossen das frivole Spiel.

Genosse

wickelung des Reiches mit diesem geheimen Wahlrecht überhaupt| vom 15. bis 22. April aus. Das ist für Oldenburg   besonders unangenehm, nicht vereinbar ist und daß eins fallen muß entweder das Reich da dort, wie unser Banter Parteiblatt hervorhebt, der 1. Mai Umzugstag oder das geheime Wahlrecht. Wer die Entwickelung der ist. Bürdete schon die leberhaft der binnen kurzer Zeit fertig Dinge in den letzten Jahren mit ihrer rapiden Vermehrung zu stellenden Listen den Gemeindebehörden eine große Arbeit auf, so der Socialdemokratic betrachtet, der kann sich der wird durch die notwendig werdenden Berichtigungen, die bis zum Befürchtung, daß wir bald vor diese Alternative 7. Mai zu erfolgen haben, eine neue Arbeit geschaffen. Außerdem gestellt werden, nicht erwehren. Ob die Regierung, müssen sich die Wähler eilen, die Nachtragung rechtzeitig zu bewirken. die gleichfalls dieser Meinung ist, den Antrag gestellt hat, um Auch in Oster tied in der Provinz Sachsen   hat die Komödie diese Alternative herbeizuführen lassen wir dahingestellt. Auf des doppelten Wahltermins zu Frrungen geführt. Der dortige den Verstand und guten Willen dieser Wählermassen ist gar nichts Magistrat aber erwies sich noch diplomatischer als der Berliner  . zu geben, sonst könnten sie nicht Socialdemokraten, die dem Reich Er hatte unterm 15. April verfügt, daß die Listen vom 17. bis die Mittel seiner Existenz durch Ablehnung des Etats verweigern 25. April ausliegen sollen. Unter dem 20. April nahm der und gegen alle Arbeiterschutz- Gesetze stimmten, als ihre Vertreter Magistrat die Verfügung als irrtümlich" zurück. Runmehr werden in den Reichstag wählen. die Wählerlisten vom 17. bis 25. Mai ausliegen.

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Nichts illustriert so deutlich die Wahrheit des alten Erfahrungs­fayzes, daß die Weisheit und Wahrheit nicht bei der Wasse ist. Auf diese Waffe aber ist das Reich mit diesem nächst, ihren Merger über die Wahlsicherung einigermaßen zurüdzu­Die Wahlsicherung. Die forservative Presse befleißigte sich zu Wahlgesetz gebaut, deshalb schämen wir uns gar nicht, zu gestehen, halten. Es erscheint ihr besser, daß ihre Parteiführer fich hinter daß wir Gegner desselben sind, weil wir glauben, daß es Unheilen koulissen mit der Regierung, die diesen Streich gespielt, aus­und Verderben für unser Bolt in feinem dunklen Schoße trägt einanderseßen. Aus der Kreuz- Zeitung  " ist zu erwähnen eine Bemerkung und wir sind überzeugt, in allen Parteien find alle Ver- über die von uns schon gestern aufgewiesene Zweideutigkeit der ständigen derselben Meinung, wenn sie dieselbe auch nicht aus­Iprechen, und wie wir der Meinung sind, daß wie alle Geſeße öffentlichen Stimmrechts. Die Kreuz- Zeitung  " fagt, es Grafen v. Posadowsky zu der Frage des Mit wohlthuender Wärme erklärte sich Graf Posadowsky  , auch dieses Gesetz durch sich selbst seine unhaltbarkeit beweisen sei nicht ganz klar geworden, ob ein solcher Antrag( auf Ein­dessen verständige Ausführungen wiederholten Beifall auch auf muß, ehe der Aberglaube der Massen davon zur Ueberzeugung zu führung des öffentlichen Stimunrechts) dem stellvertretenden Reichs­unfrer Seite fanden, gegen den Pichlerschen Antrag, und gegen bringen ist." die natürlich von freifinnig- volksparteilicher Seite eingebrachten Das Reich", für das der Reichsbote" bangt und dem dazu: Es ist ja noch nicht vergessen, daß Graf Posadowsky seiner tanzler erwünscht wäre oder nicht". Die Kreuz- Zeitung  " bemerkt Anträge auf Entschädigung der armen Fabrikanten. Die Ge- die Socialdemokratie die Mittel der Existenz versagt Beit als Mitglied des Abgeordnetenhauses in nicht mißzuverstehender nossen   Wurm, Kramer und Reißhaus unterstützten aufs wirk- das ist freilich das Reich der kapitalistischen   Herrschaft Weise die mit dem geheimen Wahlrecht verbundenen Uebelstände famste die Darlegungen des Staatssekretärs. Auch die Redner imter frommem Pastorensegen. Es ist das Reich der Aus- darlegte." der andern Parteien erklärten sich für das Gefeß. Selbst vom nahme- und Zuchthausgefeßze, und Zuchthausgefeßze, der Steuerbedrückung und der Offen in ihrem Groll ist außer dem an andrer Stelle Centrum war ein Teil flug genug, die phosphorbegeisterte tausendfältigen Kulturwidrigkeit. Dies Reich kann allerdings nicht citierten Reichsboten" die freikonservative" Post". Sie sieht in der Mittelstandspolitik des Herrn Bichler nicht mitzumachen. Den auf die Dauer bestehen unter dem Regiment des allgemeinen und geringen Verbesserung des Wahlrechts eine Fahrt auf abschüssiger freisinnigen Entschädigungsgaul tummelte wacker der manchester- gleichen und geheimen Wahlrecht. Dies Reich abzuschaffen und Bahn" und ergeht sich fleißig in der ihr beliebten Revolutions­gläubige Richter- Schüler Wiemer, während Herr Schrader von ein besseres Reich zu schaffen das ist der Wunsch stets der Freisinnigen Vereinigung   auch in dieser Frage einen ver- wachsender Volksmassen, der seinen trefflichsten Ausdruck findet im ständigen Standpunkt einnahm. Reichstags- Wahlrecht.

Das Resultat der langwierigen Beratung war die An- Es lohnt nicht, die Abstimmung zur Arbeiterschutz- Gesetzgebung, nahme der unveränderten Regierungsvorlage. Der Ent- die ein Werk der Socialdemokratie ist, wiederum zu besprechen. Es schädigungsantrag Wiemer fiel ebenso wie der Verschleppungs- genügt festzuhalten das offene Bekenntnis, dessen sich der Reichs­antrag Bichler und ein Verzögerungsantrag derfelben Firma, bote" nicht mehr schämt, daß die Konservativen das Wahlrecht, der das Gesetz erst mit dem 1. Januar 1911 statt den welches den Massen Einfluß und Bedeutung 1. Januar 1908 in Straft treten lassen will. Leider fiel auch giebt, welches das ganze Volt zum Staatsbürgertum erhebt, unser Antrag, der das Gesetz schon mit dem 1. Januar 1905 ingrimmig hassen und so schnell als möglich beseitigen wollen.- in Straft treten lassen wollte.

Morgen steht die Beratung der Krankenkassen- Novelle auf der Tagesordnung.-

Abgeordnetenhaus.

Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch in wenigen Stunden eine ungewöhnlich reichhaltige Tagesordnung er­Ledigt.

Deutfches Reich. Wahlvorbereitungen.

einer Berjamnifuitg seine Rede mit folgenden Worten: Das gesunde Rindvich. In Simmern schloß ein Redner in

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malerei:

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Wenn die bevorstehenden Reichstagswahlen in manchen Fällen nicht nach den Wünschen der Regierung ausfallen, wenn ins­besondere die socialdemokratische Fraktion eine beträchtliche Zunahme und die Zahl der socialdemo fratischen Wahlstimmen einen erheblichen Zuwachs erfährt, so wird sich die Regierung das selbst in erster Linie zuzu­schreiben haben, und zivar wesentlich deshalb, weil sie ihre Stellung zu der Frage der Einführung von Wahlcouverts in einem solchen Momente und unter solchen begleitenden Umständen plößlich ge= ändert hat, daß ihr Vorgehen als eine Konzession an die Social­demokraten erscheinen mußte. Gerade in der Frage der Stellung gegen­über den Socialdemokraten ist aber jedes Schwanken, jede Konzession, ja nur der Schein einer Konzession von größtem Uebel. Damit führt man einer Bewegung, welche sich am letzten Ende gegen die Monarchie und den Bestand des Deutschen Reiches richtet, lediglich neue Kräfte zu. Daß damit die ohnehin schon starte socialdemokratische Gefahr noch erheblich wächst, liegt auf der Hand, und man könnte nur zu leicht, wie in der französischen   Revolutionszeit, wieder die Erfahrung machen, daß, wenn man sich endlich zu einem energischen Vor­gehen ermannt, der richtige Zeitpunkt vorübergegangen ist und die Kraft zur Eindämmung einer Bewegung, der man un­überlegter Weise zu weiten Spielraum gelassen hat, nicht mehr ausreicht."

Auf dem Hunsrück   brauchen wir ein gesundes und kräftiges Zunächst nahm das Haus in zweiter Lesung die Rindvich, das rein ist von Maul- und Klauenseuche. Darum Sekundärbahn- Vorlage, sowie in erster und zweiter wählen wir unsern bewährten alten Abgeordneten wieder." Lesung eine Reihe kleinerer Vorlagen an. Der Antrag Der bewährte Abgeordnete, der heilige Paasche, ist leider Edels( natl.) betr. die Reform des Enteignungs- nicht so gefund, wie der fühne Redner anzunehmen scheint; er Maulseuche. gefeges wurde einer Kommission von 21 Mitgliedern über- leidet im Gegenteil sehr stark an der wiesen. Der Antrag Dr. Langerhans( fri. Vp.) betreffend Wenn die Post"-Prophezeiung des socialdemokratischen Wachs­Für Elberfeld- Barmen hat die Freisimmige Volkspartei Herrn tums, tie vir erwarten, eintrifft, so hat die Scharfmacher­Abänderung des Gesetzes über die ärztlichen Ehren- Dr. Müller- Sagan als Kandidaten aufgestellt. Reaktion also schon im voraus ihr Karnickel: Die gerichte, das Umlagerecht und die Kosten der Aerzte­zeitgemäße Aenderung des Wahlreglements durch die Re­kammern zog der Antragsteller nach einer Erklärung des Die Vertrauensmänner der Kartellparteien( fonservativ und gierung! Die Missethaten, welche konservative Politik jahrein Regierungsvertreters, daß dem Hause in der nächsten Session nationalliberal) im sächsischen Wahlkreise Auerbach Kirchberg jahraus dem Bolfe zugefügt hat, gelten für nichts. Die Regierung eine entsprechende Vorlage zugehen werde, zurück. Den haben in einer Versammlung dem Vorschlage ihres Ausschusses zu allein ist schuld, denn sie hat einmal etwas Bernünftiges gethan. Schluß der Sigung bildete die Beratung von Anträgen gestimmt und beschlossen, die Kandidatur des Grafen Hoens- Es ist seltsam: Wenn die Regierung Zuchthausgeseze macht und auf eine Reform des Einkommensteuer Gesetzes. Es bro ech zu unterstützen, der also damit offizieller Brotivucher- Kartell- Bollwucher treibt die Socialdemokratie hat den Gewinn; wenn die Regierung Reformen giebt wieder hat die Socialdemokratie. beziehen sich hierauf einmal der Antrag Kirsch( C.), kandidat wird. den Gewinn! So verkünden es unsre Gegner.

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Am Donnerstag stehen auf der Tagesordnung Rechnungssachen, die zweite Lesung des Gesetzentwurfs be­treffend die Vorbereitung zum höheren Verwaltungsdienst und die dritte Lesung der Sekundärbahn- Vorlage.

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Fünf Jahre gesetzwidrig im Reichstag.

der im Interesse der Hausbesiker die Abzugsfähig- Im Wahlkreise Pirna hat eine Vertrauensmänner- Versammlung feit der Gemeinde Abgaben vom Grundeigentum, dem der Freisinnigen Volkspartei   am Sonntag den Bezirksschullehrer Bergbau und dem Gewerbebetrieb bei der Steuer H. Bed, den Vorsitzenden des Freifinnigen Vereins in Dresden  , deklaration verlangt, und zweitens der Antrag v. Wenzel( f), als Reichstags- Kandidaten aufgestellt und dieser hat die Kandidatur Aus der Wahlprüfungs- Kommission des Reichstages wird uns berichtet: welcher von dem Einkommen in Abzug gebracht zu sehen angenommen. Wie ungenügend auch der Schuß des Wahlgeheimnisses sein mag, wünscht die gesetzlichen Beiträge für Landwirtschafts, Handels-, Handwerker- und Gewerbekammern, die Beiträge für Ein Centrumskandidat. In einer Versammlung der Bauern- den das Plenum des Reichstages an demselben Tage nach der be­bündler in Regensburg   tam einer der bündlerischen Redner, kanuten Regierungsvorlage anzunehmen beschloß, einen Teil der Meliorations  - und Entwässerungsgenossenschaften, soweit sie Herr Burdhardt, auch auf die Kandidatur des Herrn Barons Praktiken, wie sie am Abend in der Wahlprüfungs- Kommiſſion zum für Verzinsung von Schulden erhoben werden, und endlich die v. Pfetten im ersten oberpfälzischen Wahlkreise zu sprechen und be- letztenmal bezüglich der Wahl des Abg. Will im pommerschen Wahl­für landwirtschaftliche Schulden statutenmäßig erhobenen merite dabei, daß der Kandidat von dem Wohl und Weh des freise Stolp einer Untersuchung unterworfen wurden, beseitigen die Tilgungsbeträge, soweit sie der Verfügung des Schuldners Mittel- und Bauernstandes nichts wisse. Hunderte von Rchböcken neuen Vorschriften sicherlich. Die Kontrolle durch kenntlich gefaltete entzogen sind. Die Beratung dieser Anträge, gegen die die wägen das Leben eines Menschen nicht auf, aber der Kandidat des Stimmzettel spielte bei dieser Wahl eine geradezu ungeheuerliche Rolle Centrums habe wegen eines elenden Hasen zwei Bauern erschossen die Couvertwahl bereitelt dies. In der Stadt Leba  Regierung erhebliche Bedenken hat, wurde vertagt. und zwei Familien ihres Ernährers beraubt. Dessen ungeachtet wurden aber ca. 50 Hafenarbeiter mit tenntlich gefalteten Stimmm­heiße es im Centrum: Jetzt haben wir einen, der beichtet alle acht zetteln bis zum Wahllokal geführt und konnten keinen Umtausch der Wenn mur 3ettel vornehmen, da ja dami der Wahlvorstand und andre an Tage und geht nachmittags in den Rosenkranz  . damals," fügte Redner hinzu, der Herr Baron in" den Rosen- wesende Personen den Umtausch hätten kontrollieren können. franz gegangen wäre, dann lebten heute noch zwei brave Familien­Die Kommission hatte in vorlegter Sigung infolge eines Ver­sehens zweier Centrumsmitglieder beschlossen, nochmals Erhebungen bäter." anstellen zu lassen darüber, wie die Zettel gefaltet waren, aber die Mehrheit ging in heutiger Sizung über den Beschluß hinaus und nur zwei crklärte die Wahl Wills mit großer Majorität Ronservative stimmten für die Gültigkeit, Hilgendorf und Arendt- für ungültig. Im Plenum wird es kaum noch zu einer Verhandlung über diese Schandwahl kommen und so bleiben denn die Zeugnisse dieser Wahl­schande in den Aften des Reichstages bergraben. Vielleicht gräbt der eine oder andre Abgeordnete sie einmal aus, um Vergleiche an­zustellen, wie sie zu den unter dem neuen Wahlreglement sicher nicht ausbleibenden Wahlbeeinflussungen stehen. Einiges haben wir ja zur Schande der junkerlichen Wahlmacher in jenem Wahlkreise der Deffentlichkeit übergeben, es genügt zur Charakterisierung der boden­losen Ueberhebung und gesezwidrigen Machenschaften hochadliger Geschlechter.

Das Wahlrecht der Massen.

Die Wahlgeheimnissicherung hat den konservativen Reichsboten" zu einem wirren Artikel getrieben, in dem allerlei Unfinn unklar durcheinandergärt und aus dem nur eines sich klar herausschält die Feindschaft gegen das Reichstags- Wahlrecht.

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Im ersten weimarischen Wahltreise( Weimar  - Apolda  ) haben die Konservativen dem Bündlerkandidaten ziehn einen Kandidaten in der Person des Regierungsrats Dr. Heidenreich entgegengestellt, der als technischer Beirat der landwirtschaftlichen Abteilung im groß­Herzoglichen Ministerium thätig ist.

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Zunächst scheint es, als wolle der Reichsbote" sich mit der Wahlsicherung in leidlicher Miene abfinden, denn er fabelt wieder Die Genossen des Agitationsbezirks Mülhausen( Elsaß  ) stellten davon, daß es keine größere Wahlbeeinflussung giebt als die durch in einer Konferenz endgültig die Kandidaten für ihre drei Wahl­den Terrorismus der Socialdemokratie"; ,, es gebe biele treise auf. Es kandidieren für Mülhausen   2. Emmel, Kaufmann Arbeiter, die unter dem Terrorismus der Socialdemo- und Gemeinderat in Mülhausen  , für Gebweiler Joseph Bucher, tratie seufzen oder jedenfalls lieber wirkliche Arbeiter als Milchhändler und Gemeinderat in Gebweiler, für Altkirch  - Thann  studierte Redakteure der socialdemokratischen Blätter wählen Joseph Gsell, Metallarbeiter, Gemeinderat in Mülhausen  . möchten." Gleich darauf aber offenbart der Reichsbote" feine durch die entsegensvolle Wahlsicherung stark geförderte Sinnes­verwirrung, indem er als bedauerliche Folge des verstärkten Wahl- für die Wahlzeit Reserveübungen angeordnet. Wie berichtet wird, sind auch im Bereich des IX. Armeecorps geheimnisses voraussagt, daß die verschiedenen Interessengruppen Da nicht anzunehmen ist, daß die Militärbehörde die Absicht

wirkt.

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Militärische Wahlbehinderung.

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Charakteristisch ist auch, daß ein Abgeordneter das Mandat nicht nieberlegt, trogdem er die bei feiner Wahl vorgekommenen schänd­lichen Praktiken fennt. Will hätte längst hinausgeworfen werden sollen aus dem Reichstage.

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sich noch viel mehr geltend machen als bisher, so daß verfolge, Wahlberechtigte an der Ausübung ihres Stimmrechts zu also die Arbeiter immer mehr Arbeiter, die Handwerker nur hindern, so läßt sich diese Anordnung nur aus der inzwischen ver- Marinesehnsucht nach der Bellevueftraße. Dem Reichstag   ift noch Handwerker, die Bauern mur noch Bauern usw. wählen werden und die Zahl der wissenschaftlich gebildeten Ab- eitelten Abficht erklären, die Wahlen schon im Mai stattfinden zu foeben ein Nachtragsetat von 5 633 400 W. an einmaligen Ausgaben des außerordentlichen Etats zugegangen. m geordneten immer mehr zusammenschrumpfen wird." Der Reichs, laffen. Nachdem dieser Plan aufgegeben, sollten die Militärbehörden Der Etat bucht eine Einnahme von 4 533 400 M. als Erlös der bote  " tadelt alsdann die von uns mitgeteilte Liste der vereinigten dem neuen Termine Rechnung tragen und die Reserveübungen ver- Dienstgrundstücke des Reichs Marine- Amtes Leipziger- Platz Nr. 13 deutschen und polnischen Socialdemokraten, die aus lauter Arbeitern" bestehe. Solch unsinniger Widerspruch ist nicht der einzige in dem schieben. Auch die Deutsche Tageszeitung", die freilich ein er- und Voßstraße Nr. 25 und fordert zum Bau eines neuen Dienst­Artikel des Reichsboten". Die Wahlsicherung hat fürchterlich ge- hebliches Interesse daran hat, verlangt eine Abänderung und er- gebäudes für Grunderwerb usw. 5 633 400 W. Die Differenz von Artikel des Reichsboten". Die Wahlsicherung hat fürchterlich ge- flärt, es wäre durch nichts zu rechtfertigen, wenn den 100 000 m. soll auf Anleihe genommen werden. Das Marine- Aint nimmt das vom Reichstag eben erst ab= So politisch gleichgültig mun aber die geistige Verwirrung des wahlberechtigten Reservisten und Landwehrleuten die Möglichkeit ge­gelehnte Projekt in der Bellevuestraße auf. Diese bisher Reichsboten" ist, so politisch beachtlich ist das einzig Klare, das sich nommen würde, an den Haupt- oder Stichwahlen teilzunehmen. noch aus der Umnachtung heraushebt. Die Wahlsicherung drängt unerhörte, sofort wiederholte Vorlage einer eben erst abgelehnten Wählerlisten- Wirrwarr. das allerchristlichste, fircheneifrigste, tonservative Blatt zu diesem Die durch die bekannte geheimnisvolle, auf Maiwahlen Forderung beruft sich auf eine Verbesserung der finanziellen Be­dingungen. Die Besizer des Grundstücks in der Bellevueftraße Bekenntnis: hinarbeitende Beisung, die Wählerlisten schon vor Ostern fertig zu Jest erst wird es sich zeigen, was in dem stellen, hat allenthalben zu großer Verwirrung geführt, obwohl hätten das Objekt 387 500 M. billiger gelassen. Außerdem hat gleichen, geheimen Wahlrecht stedt... Was sollte Norddeutsche Allgemeine Zeitung", Eugen Richter   und Herr Bruhn Siemens u. Halske   ein um fast eine Million erhöhtes Kauf­aber werden, wenn die ungebildeten Volksmassen, von der Staatsbürger- Zeitung" in feierlicher Gemeinschaft den angebot gemacht: 4533 400 M. statt vordem 3520 000 M. Dieſe die gar nicht wissen, um was es sich handelt, sich ganz selbst über- Beschluß gefaßt haben, daß die ganze Sache eine Erfindung und scheinbare Erhöhung des Angebots reduciert sich aber dadurch, daß das laffen würden und alles auf ihre eigne Einsicht und ein Reinfall des Vorwärts" oder auch eine Stichprobe" eines Marine- Amt bis zum 30. April 1907 für Benutzung der Dienstgebäude guten Willen gestellt würde. Das aber will dieser Berliner   Magistratsdezernenten sei. jährlich an Siemens u. Halste 180 000 m. jährlich Miete zahlen Geheimnisantrag. Demgegenüber ist doch der einzige In Hessen   hat man, wie erwähnt, die Weisung, abzuändern. Trost für alle verſtändigen Mitglieder aller Parteien, daß auch Auch Preußen ist nach einigem Zögern gefolgt und hat ich foll, während in dem früheren Angebot mietsfreie Benutzung das Klosettgeheimnis nur relativ bleibt und unter dem Einfluß der entschlossen, die Frist für die Fertigstellung der Listen bis zum eingeschlossen war. Wahlagitation steht. Wird das Wahlgeheimnis aber wirklich 19. Mai zu verlängern. Dagegen hat man in Oldenburg   den Der Reichstag   wird gut thun, die Forderung nochmals ab­die geheimen Gedanken der Volksmassen zum Ausgeheimnisvollen, von irgend einer Berliner   Instanz ergangenen zulehnen. Das nächste Mal werden dann wohl die Bedingungen druck bringen, welche sich bei dem Fehlen der Wahlpflicht besonders Befehl nicht rückgängig gemacht. Dort liegen die Wählerlisten noch günstiger werden. Oder werden dem Centrum für den Palast geltend machen, so dürfte es fich bald zeigen, daß die gesunde Ent- bereits so wie es die Agrartarilla ursprünglich beabsichtigte in der Bellevuestraße- die Jesuiten   geliefert?-

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