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Nr. 94.

20. Jahrgang.

Sociales.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 23. April 1908.

,, Reichs Arbeitsblatt."

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Die Berliner   Korrespondenz" meldet:

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Am 21. d. M. erschien zum erstenmal die vom kaiserlichen Statistischen Amt, Abteilung für Arbeiterstatistik, herauszugebende arbeiterstatistische Zeitschrift. Sie führt den Titel Reichs- Arbeits­blatt". Es ist gelungen, für die Berichterstattung des Blaltes eine umfassende Organisation zu stande zu bringen. Nicht weniger als 1000 Stellen, darunter zahlreiche Vereinigungen von Arbeitgebern und Arbeitern, senden der Abteilung ihre Jahresberichte, rund 4000 Krankenkassen, rund 350 Arbeitsnachweise aller Art und bis jetzt etwa 250 Einzelfirmen, Gesellschaften usw. sowie eine große Anzahl gewerkschaftlicher Vereinigungen haben sich zu einer regefäßigen Berichterstattung bereit erklärt. Das taiserliche Statistische Amt fand bei seinen Plänen allseitig dankenswertes Entgegenkommen. Das Blatt erstreckt sich, der ihm in der Dentschrift zum Reichshaushalts­Etat von 1902 gestellten Aufgabe gemäß, truf alle Gebiete, die mit den Verhältniffer der arbeitenden Klassen in Zusammenhang stehen, u. a. wird auch die sociale Gesetzgebung des In- und Auslandes ver folgt und, soweit angängig, zum Abdruck gebracht werden. Besondere Berücksichtigung findet die Bewegung des Arbeitsmarktes. Der Preis des Blattes, das durch den Buchhandel und durch alle Poſt anstalten zu beziehen ist, beträgt im Jahresbezug 1 Mark. Die einzelne Nummer fostet 10 Pfennige. Die erste Nummer hat folgenden Inhalt: Die Abteilung für Arbeiterstatistit. Denkschrift, betreffend die Einrichtung einer Abteilung für Arbeiterstatistit.

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war. Die Erlebnisse dieser Familie bei ihrem früheren Brotherrn" Es wird uns auch mitgeteilt, daß einzelne Lehrer und Lehrerinnen werfen ein derartig grelles Schlaglicht auf die Lohn-, Arbeits- und die Eltern geradezu aufgefordert haben, durch Eingaben an Rechtsverhältnisse der Landarbeiter in dem lieblichen Buttkamerun", die Schuldeputation darauf hinzuwirken, daß die Um­daß wir es uns nicht versagen können, dieselben öffentlich zu beschulung rüdgängig gemacht wird. Der Vorwärts" hat den fprechen, zumal fie für die Zustände von ganz Dstelbien typisch find. Eltern diesen Rat schon früher und wiederholt gegeben, und es kann Bei dem Rittergutsbefizer, Dekonomierat und- Amtsvorsteher Meyer in Woltersdorf   bei Pencun  , Kreis Randow  , ist der nicht dringend genug empfohlen werden, ihn zu befolgen. Wenn Arbeiter M. 2 Jahr als verheirateter Pferdeknecht im Dienst ge- die Schulverwaltung merit, daß die Eltern entschlossen sind, sich wesen. Eines Tages, als mehrere Knechte mit ihren Fuhriverken des den Umschulungsunfug nicht länger gefallen zu Nachmittags gegen 4 Uhr aus benachbarten Orten nach dem Gute lassen, dann wird vielleicht doch mal eine Besserung erreicht natürlich werden. Die Stadt hat die Pflicht, in allen Stadtteilen eine hin­zurückgekehrt waren, verlangte der Sohn des Besitzers einherr Lieutenant", daß noch sofort die Wagen auf dem Wagen- reichende Zahl von Schulen, Klassen und Plätzen bereit zu halten, play trainmäßig zurecht geschoben werden sollten. Einer der Knechte damit auch bei einem unerwartet großen Zuwachs von Schulkindern widersprach den Anordnungen des Lieutenants mit dem Bemerken, teine Umschulungen nötig werden. er fei hungrig und wolle erst Mittag essen. Der junge Herr" fah in dieser Widerrede jedoch gleich eine grobe Infubordination" und Die Bevölkerung Berlins   hat im März wieder, wie fast in glaubte dieselbe dadurch am besten fühnen zu können, daß er den wie das in jenen etwas jedem Jahre, eine Verminderung erfahren, weil in diesem Monat Knecht turzerhand verprügelte, zurückgebliebenen Gegenden ja noch ziemlich allgemein üblich ist. Die Wegzüge sehr viel zahlreicher als die Zuzüge waren. Nach dem Später sprach der Knecht dann mit seinen Witknechten über die für Ergebnis der Bevölkerungsfortschreibung hatte Berlin   am Sonntag Arbeiter M., daß sie es eigentlich alle so hätten machen müssen, 1934 042, dagegen am Sonntag den 29. März nur 1930 730 und ihn so unangenehm verlaufene Weigerung, und hierbei meinte der den 1. März 1934 484 Ginivohner, am Sonntag den 15. März noch denn das Wagenrücken hätte ganz gut bis nach dem Essen Zeit ge- am Sonntag den 4. April sogar nur 1924 622 Einwohner. Hiernach dem Gutsherrn mit. Sogleich licß dieser den Arbeiter zu sich kommen ziemlich 10 000 zurückgegangen. Indes dürften die folgenden Wochen habt. Diese Aeußerung hörte der Inspektor und teilte sie brühwarm ist die Bevölkerungszahl seit Mitte März in drei Wochen um und herrschte ihn an: Was, Du unterstehst Dir, die andren Knechte des April, für die die Fortschreibung noch nicht vorliegt, zahlreiche aufzniviegeln? Du bist sofort entlassen, innerhalb 24 Stunden Buzugsmeldungen gebracht und den Rückgang der Bevölkerungszahl rännst Du mir die Wohnung." Um sich nun anderweitig Wohnung bereits wieder ausgeglichen haben. und Arbeit besorgen zu fönnen, bat M. um einen Entlassungsschein. Bestimmungen, betreffend Für das gewerbliche Unterrichtswesen giebt die Stadt Berlin  den Beirat für Arbeiterstatistik. Geschäftsordnung des Beirats Den erhielt er auch, doch es war ein regelrechter Uriasbrief mit dem nach dem soeben erschienenen Special- Etat 914 814 M., d. i. 82 000 für Arbeiterstatistik. Arbeitsmarkt. Die Berichterstattung Bermert: Der Knecht M. wird wegen Aufwiegelns der andren Mark mehr als im Vorjahre aus. Durch Einnahmen werden 310 147 des Reichs- Arbeitsblattes." Der Arbeitsmarkt im Monat März erlaubte, daß er auf solchen Schein wohl weit und breit feine Arbeit 604 667 W. betragen wird, d. i. nahezu 58 000 M. mehr als im Knechte von mir entlassen." Als M. sich den bescheidenen Hinweis Mart   gedeckt( mehr: 24 000 M.), so daß der städtische Zuschuß 1903, nach den Berichten der Industrie. Der Beschäftigungsgrad im Monat März 1903 nach den Nachweisungen der Krankenkassen. bekäme, wurde ihm die Antwort: Eben deswegen habe ich ihn Dir Vorjahre. Es ist dabei die erfreuliche Thatsache zu berücksichtigen, Die Ergebnisse der Vermittelungsthätigkeit der Arbeitsnachweise teine Arbeit wieder, obwohl er sich redlich darum bemühte; auch zahl, Einrichtung neuer Klassen, von Paralleltursen usw.. Gin­gefchrieben. Thatsächlich bekam der M. auch in der ganzen Gegend daß viele Ziveige dieser Verwaltung infolge Vermehrung der Schüler­im Monat März 1903. Der Arbeitsmarkt im Monat März 1903 in einzelnen Industrien. Arbeitsmarkt im Auslande. mußte er seinem Schöpfer danken, daß ihm und seiner Familie eine führung neuer Kurse usw. mehr Ausgaben für die Lehrkräfte und Allge= meine Lage des Arbeitsmarktes in Großbritannien   im Februar 1903. zufällig leerstehende Gemeindewohnung zur Verfügung gestellt wurde, Lehrmittel erfordern. Man ersieht die gewaltigen Fortschritte, welche Arbeitsmarkt in Belgien  ( Januar 1903). Der Arbeitsmarkt in fonit. hätte er noch obendrein fein Obdach gehabt. Sein bißchen das gewerbliche Unterrichtswesen der Stadt Berlin   in den letzten Kanada  ( Januar 1903). Arbeitsvermittelung und ich aber, was er sich als Tagelöhner mühsam herangezogen hatte, 22 Jahren gemacht hat, aus einer dem Etats- Entwurf beigegebenen Arbeitslosigkeit. Notstandsarbeiten in deutschen Städter als Ziegen, Gänse und ein paar Schweine, mußte er bald aus Not Uebersicht über die Frequenz der gewerblichen Schulen seit ihrer verkaufen, während des Winters 1902/03. Arbeitslosen- Zählungen der Stadt weil ihm der Gutsherr das Hauptfutter dafür, die Entstehung für 1903". Damals begann z. B. die erste Handwerker­Stuttgart. Arbeitslosen- Zählung auf Grund der Einkommen fontrattlich zu leistenden Futterkartoffeln, als Ersatz für eine schule mit 447 Schülern, in diesem Winterhalbjahre zählt diefelbe stener- Listen in Dresden  . Vorschriften über den Umfang der Be- fünstlich ftipulierte Schuldforderung einfach vorenthielt. Da eine bereits 2294 Schüler, die zweite Handwerkerschule eröffnete ihr erstes fugnisse und Verpflichtungen sowie über den Geschäftsbetrieb der diesbezügliche gerichtliche Klage gegen den Gutsherrn erfolglos Semester 1892 mit 441, heute wird sie von 1926 Schülern besucht! Stellenvermittler für Schiffsleute. Arbeitsbedingungen. blieb, war der Arbeiter geradezu an den Bettelstab gebracht. Der Geiverbesaal zählte im Sommerhalbjahr 1892 nur 998 Schüler, Lohnklausel bei staatlichen Submissionen. Wehe dem, der es als Landarbeiter dort tagt, einen der hoch heute besuchen ihn 2481 Schüler. Von den Fachschulen hat sich be= Submissionsbedingungen und Arbeitsordnungen in deutschen   Städten. Erhebungen über die mögenden Herrn Gutsbesitzer auch noch zu verklagen. Wie ein Gesonders die Berliner Tischlerschule" recht gut entwickelt: sie wurde Dauer der im Fleischergewerbe üblichen täglichen Arbeitszeit ein- ächteter kann er von Gut zu Gut, von Ort zu Ort wandern, nirgends vor zwanzig Jahren mit 99 Schülern eröffnet, und im letzten Winter­fchließlich der Sonntagsarbeit sowie der Ruhepausen. befommt er wieder Arbeit. Dies mußte auch der Arbeiter W. er halbjahr konnte sie sich einer Schülerzahl von 1310 erfreuen. Gut Nachweisung der in den Haupt- Bergbaubezirken Preußens im Jahre 1902 ver- fahren, und deshalb war er froh, als er endlich durch Vermittelung besucht ist auch die Fachschule für Buchdrucker, welche 825 Schüler Dienten Bergarbeiter- Löhne. Preußer. Bestimmungen über die von Verwandten nach Berlin   ziehen und sich hier in einer Fabrit zählt( gegen 350 im Eröffnungsjahre 1893). Die Neu- Aufnahmen Dienst und Ruhezeit der Bediensteten im Eisenbahnbetriebe.- Arbeit suchen konnte. Leider ist der Mann infolge des vielen vom Januar d. J. sind in dieser Frequenz- Tabelle noch nicht berück­Frankreich. Cirtularerlag des französischen   Marineministers vom Mergers über den Verlust seiner geringen Habe und der aus sichtigt worden. 7. Januar 1908, betreffend die Ausdehnung des Achtstundentages geftandenen Entbehrungen ernstlich ertranft, so daß er gegenwärtig Die städtischen Krankenhäuser waren im Jahre 1901/02 erheblich auf alle Arsenale und Betriebe außerhalb der eigentlichen Häfen. im Moabiter   Krankenhauſe liegt. Interessanten Aufschluß über das Einkommen einer solchen die Aufnahmen nicht sehr vermehrt. Die Anstalten Friedrichshain  , stärker besetzt als im vorhergehenden Jahre. Zwar haben sich Arbeiterschuh. Die Jahresberichte der bayrischen Fabrik­Landarbeiterfamilie der bom giebt Jahresbericht der groß und Gewerbe- Inspektoren für 1902. Gutsherrn festgesetzte Moabit  , Urban, Gitschinerstraße hatten im vorletzten Jahre 29 499 alle Knecht verpflichtet, ihm auf­herzoglich badischen Fabrikinspektion für das Jahr 1902. Die Ar Kontratt, beiterschutz- Gefezgebung in Frankreich   im Jahre 1902. Preußen. getragenen Arbeiten zu thun und die Arbeitsgeräte dazu fich rante aufgenommen, im letzten Jahre nahmen sie 29 546 auf. Aus Erlag, betreffend Schutz der Bauarbeiter. Arbeitsstreitig felbst zu halten. Dafür erhält er pro Jahr an Barlohn 200 Mart; der zweiten Hälfte des letzten Jahres kommt hierzu noch das in städtische Verwaltung übergegangene Kinder- Krankenhaus mit 1242 teiten. Die Ausstandsbewegung des Jahres 1902 im Deutschen   an Deputat( nach eignen Aufzeichnungen des Be Reiche. Wohnungswesen. Erlaß des königlich fächsischen fibers gleich in Bargeld ungerechnet) 24 Scheffel Roggen Aufnahmen, so daß für 1901/02 bie Gesamtzahl der aufgenommenen Kranken sich auf 30 788 ftellt.( Sierunter waren diesmal 2582 Per­Ministeriums des Jnnern. Verschiedene 3. Auswanderung 54 M., 3 Scheffel 144 M., 9 Scheffel Gerste a 6 M. Wird der fonen von außerhalb", im vorletzten Jahre 2600.) 3,60 M., 3 Fuhren 18 M., 1 Scheffel Hafer europäischer Arbeiter nach Australien  . Gesetzgebung. Ve Erbsen a 6 m. fanntmachung, betreffend Beschäftigung jugendlicher Arbeiter bei der Torf 24 M., Gartenland und Ziegengras refp. Heu 30 m.; aus dem Vorjahre übernommene Bestand mitgezählt, so wurden in den bier alten Anstalten in vorletzten Jahre 31 781 Bearbeitung von Faserstoffen, Tierhaaren, Abfällen oder Lumpen. freie Weide für Gänse, wofür ortsüblich" der Herrschaft jede zehnte stranke behandelt, im letzten Jahre 31 870, ferner im Kinder­Gans als Weidegans abzugeben ist. Hat der Arbeiter über zehn Gesetz, betreffend Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben. Preußen, Baden, Elsaß Lothringen  . Bekanntmachung, betreffend junge Gänse gezogen, fo wird für die 11. bis zur 19. Gans noch Strankenhaus 1423, also im Jahre 1901/02 überhaupt 38 293 Strante. die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter auf Steinkohlen- Bergwerken ein prozentualiter zu berechnender Geldbetrag erhoben. Ferner be- Auch hier ist die Vermehrung, wenn das Kinder- Krankenhaus außer in Preußen, Baden und Elfah- Lothringen  . Hessen  . Verordnung, tommt ber Arbeiter 1 Morgen Kartoffelland und freie Wohnung, be- Betracht bleibt, nicht groß. Bedeutender ist dagegen die Befehungs­die Ausführung des Gesetzes über die Wohnungsfürsorge für Minder- stehend aus einer fleinen Stube nebst Stammer und etwas Stallraum, siffer gestiegen, weil die Behandlungsdauer im letzten Jahre im bemittelte vom 7. August 1902 betreffend. Sachsen Stoburg wofür die Frau täglich einen halben Tag gegen eine Barentschädi- Durchschnitt länger war als im vorlegten. Die durchschnittliche Gotha  . Verordnung, betreffend Vorschriften zum Schutz der bei gung von 85 Pfennigen auf Arbeit fommen muß. Geht die Tagesbefehung war in den alten Anstalten im vorlegten Jahre 2197, Bauten beschäftigten Personen. Frankreich  . Verordnung vom Frau das Jahr über regelmäßig auf Arbeit, so bekommt sie im legten 2310, außerdem im Kinder- Krankenhaus 169, also über= 21. November 1902, betreffend bas Verbot des Absaugens noch einen halben Morgen Kartoffelland extra. Der Gesamtwert haupt 2479. Die Sterbefälle haben sich trotz der Vermehrung ( pompage) in den Binngießereien Frankreichs  . Belgien  . Stönig der zu erntenden Kartoffeln beziffert sich auf etwa 80 M.( E- und der Aufnahmen und der Erhöhung der Befehungsziffer beträchtlich Es starben im vorletzten Jahre 4769 Stranke, Jicher Erlaß vom 17. November 1902 zur Abänderung des Erlasses Futterkartoffeln zu 1,50. refp. 80 Pf. pro Gentner berechnet. Der bermindert. bom 25. März 1890, betreffend Regelung der Arbeitsbedingungen Verdienst der Frau für 300 Arbeitstage a 35 f. ergiebt 105 22. im letzten in den vier Anstalten nur 4337, im Kinder- Stranken­in Streichholzfabriken Belgiens  . Die Thätigkeit der Ge- Mithin beläuft sich der Jahresverdienst von Mann und Frau hause 260. Werbegerichte. Die Thätigkeit des Getverbegerichts Berlin   in Summa auf 658,60 m., wovon nur 305 M. Bargeld ift. Ver­ale Einigungsamt im vergangenen Vierteljahre. Tabellen gleicht man hiermit die Angaben unsrer ehrentverten Notstands zur Arbeitsstatistit. Die Bewegung der Mitgliederzahl der agrarier, welche das Durchschnittseinkommen eines Landarbeiters Krantenfaffen nach Orten und nach Regierungsbezirken. Die Orts schon auf 12 bis 1500 m. berechnet haben, wenn es galt, der Deffent Strantentassen nach Regerungsbezirken. Die Betriebs- ust. lichkeit Sand in die Augen zu streuen so bedarf es kaum noch Strankenkassen. Die gilfstaffen. Die Vermittelungsthätigkeit eines Wortes der Kritik. Trotz aller agrarischen Schönfärberei bleibt es dabei: Ein elender Lohn, hundsmiserable Behandlung und ver Arbeitsnachweise. fchweineftallartige Wohnungen, das sind die wahren Ursachen der Landflucht der Arbeiter und

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Der Umschulungsjammer.

Die Generalversammlungen der Oris  - Krankenkaffen in Mühl­ hausen  ( Thüringen  ) hcben den Vergleichsvorschlag der Aerzte, der von der Aufsichtsbehörde warm unterstützt wurde, abgelehnt; die Staffen bestehen auf ihrem Standpunkte, andre Aerzte anzustellen. In einer in der Sontagnacht nach Schluß der Versammlung der In den Gemeindeschulen sind die berüchtigten Um­Orts- Strantentafse I och abgehaltenen Besprechung der Vorstände schulungen, die zu Beginn jedes neuen Halbjahres nötig werden, der beteiligten Kassen wurden die Maßnahmen zur Ausführung des jeßt in vollem Gange. Die Umschulungskonferenzen haben statt Versammlungsbeschluses beraten. Die Aerzte haben darauf den gefunden, die Organe der Schulverwaltung haben sich über die Lage Vorständen mitgeteil, daß sie nunmehr gezwungen seien, die soge- informiert nun heißt es: abschieben, was überzählig nannte Stampftare- den dreifachen Betrag der Mindestfäße der ist. Ueber die Zahl der Kinder, die einzelnen Klaffen beim Schul preußischen Gebühr.nordnung vom 15. Mai 1896 wieder einzu- anfang zugewiesen worden waren, erhalten wir ganz abenteuerlich flingende Meldungen. Die Angaben, die man uns macht, reichen hinauf bis zu 125 Kindern in einer Klasse. In solchen Klaffen muß es in den ersten Tagen nach Schulbeginn toll her gegangen fein.

führen.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

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Um Hilfe bei den Kirchenwahlen werben die firchlich Liberalen mit einem Eifer, der wirklich einer besseren Sache würdig wäre. Der Stirchlichliberale Parochialverein der Auferstehungs- Gemeinde" fcheut sich sogar nicht, im Lager der dem kirchlichen Leben völlig fern stehenden Bevölkerungsfreise Stimmen­fang zu treiben. Eine gedruckte, an die evangelischen Mitbürger der Auferstehungs- Gemeinde" gerichtete Aufforderung, die den Wählern zugesandt wird, beginnt schwungvoll mit den Worten: Wahret Guer heiligstes Recht bei der bevorstehenden Kirchenwahl!". und fleht dann iweiter unten: Mitbürger! Helft uns bei der Kirchenwahl auch diejenigen, denen die Religion Privatsa che ist". Hoffent lich hat der kirchliche Liberalismus mit dieser sichtlich auf social­demokratische Kreise berechneten Bitte um Wahlhilfe kein Glück. Mögen die Liberalen und die Orthodogen ihre Kazbalgereien allein betreiben.

Der Sturmschaden an der Kaiser Wilhelm- Gedächtniskirche   ist doch bedenklicher, als früher angenommen wurde. Während am Sonntag Baufachverständige erklärten, daß jede Gefahr, daß das wackelnde Kreuz von dem kleinen Ofthum herabstürzen könne, aus­geschlossen sei, ist diese Gefahr jetzt so groß, daß besondere Maß­regeln getroffen werden mußten, um sie abzuwenden. Die Polizei sperrte heute die Straße an der östlichen Seite der Kirche nach der Tauenzienstraße zu, und die Firma Dreiling u. Sohn aus der Camphausenstraße ist dabei, ein Gerüst bis Achtung! Bothandwerker des Kreises Ruppin- Templin. Donners zur Turm Infolge diefer Ueberfüllungen sind die Umschulungen in manchen spige au bauen, damit der Schaden ausgebessert werden tag, den 23. b. N., abends 8, Uhr, findet im Lokale von Diete Stadtteilen wieder ganz außerordentlich zahlreich und führen ge- fann. Infolge des langen and heftigen Hin und Herwadelns ist eine Besprechung statt. J. A.: 2. Krafemann. M. Kiefel. legentlich zu scharfen Zusammenstößen zwischen Schule nämlich die Kreuzstange in der zwei Meter starken Sandsteinplatte, Lichtenberg  , Am heutigen Donnerstag hält der focial- und aus. Manchen Eltern ist es allerdings sehr gleichgültig, durch die fic hindurchgeht, gebrochen. Das unten an der Stange demokratische Wahlverein feine ordentliche ob ihr Kind die so und so vielte oder die so und so vielte Schule befestigte Gegengewicht, ein Stein von 25 Centnern, fiel infolge­Generalversammlung im großen Saale des Schwarzen üm­Adler, Frankfurter Chauffee 120, ab. Neben den Berichten des besucht". Andre aber haben erkannt, daß diese fortwährenden um dessen mit dem abgebrochenen Stück der Stange hinunter und durch­schlug das Gewölbe. Das Kreuz steht jetzt mit dem übrig ge­Borstandes utv. sollen die statutengemäßen Ersazwahlen vor- schulungen weder in unterrichtlicher noch in erziehlicher Hinsicht von bliebenen Stangenende nur noch 60 Centimeter in der Steinplatte, genommen werden. Auch werden neue Mitglieder aufgenommen. Vorteil für die Kinder sind. Sie wehren sich daher mit hat also, zumal da das Gegengewicht fehlt, durchaus keinen ge­Der Borstar erwartet vollzähligen Besuch. Entschiedenheit dagegen, daß ihr Kind einer andren nügenden Halt mehr. Die Ausbesserung des Schadens foll Rummsburg. Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Nachricht, Schule überwiesen wird. Für die Rektoren ist da die erste Woche möglichst beschleunigt werden, läßt sich aber ohne Turmgerüst nicht daß am Sonnabend, den 25. d. M., abends 8 Uhr, die nach den Ferien eine harte Zeit. Selbstverständlich sind sie an dem bewerkstelligen. Generalversammlung im Lokal des Herrn Hahn, Haupt- ganzen Jammer völlig unschuldig und leiden mindestens ebenso sehr Zur Krisis im Dentschen Tierschuh- Verein. Eine Anzahl Mit­straße 4, tattfindet. Tagesordnung sowie alles andre fiehe barunter wie die Eltern. Aber sie müssen als Buffer zwischen den glieder des Deutschen Tierschutz- Vereins hatte auf Grund des§ 24 Inferat n der morgigen Nummer. Der Vorstand. Eltern und der Schulverwaltung dienen und haben in diesen Tagen der Sagungen die Einberufung einer außerordentlichen General­Renid. Heute, Donnerstag, den 23. April, abends 8 Uhr, so manches einzustecken, was an eine ganz andre Adresse gerichtet verfammlung beantragt, in welcher unter andern auch über die Ent­findet in Kleins Stadttheater eine öffentliche Versamm ist. Da kann man es ihnen kaum verübeln, wenn ihnen schließlich rechtung der Mitglieder und die Amtsenthebung des Vorstandes ver­handelt werden sollte. Der Vorstand hat den mit Gründen ber­lung für Männer und Frauen statt, in welcher der Reichstags- auch mal die Galle überläuft. Auch die Kinder lassen übrigens sehenen Antrag zurückgewiesen, imd nunmehr beabsichtigen Mitglieder Abgordnete Fri 3ubeil über die bevorstehenden Reichstags- die Umschulung nicht immer gleichgültig über sich ergehen. auf flagerechtlichem Wege die ungültigkeitserklärung der Beschlüsse wahen referieren wird. Bei vielen giebt es Thränen, wenn ihnen angekündigt der Generalversammlung herbeizuführen. wird, daß sie umgeschult und damit aus dem vertrauten Kreise der Schul- und Spielgenoffen herausgerissen, von dem ihnen Brodig in Rußland   gebürtige Student der Medizin Josef Aschkennsy­Selbstmord eines russischen Studenten. Der 23 Jahre alte, aus lieb gewordenen Lehrer oder der Lehrerin getrennt werden sollen. Newicz, der hier an der Universität und in der Charité Vorlesungen Besonders die Mädchen sind manchmal darüber ganz troftlos. hörte und in der Elsasserstraße wohnte, lebte so flott, daß er mit Eltern und Kinder haben bei diesem Widerstand gegen die Um feinem Monatswechsel von 135 Rubeln nicht austam und hier und schulungen einen großen Teil der Lehrerschaft auf ihrer Seite. Ida Schulden machte. Ju der letzten Zeit arbeitete er zu Hause nur

Lokales.

ner Schicksale eines Landflüchtigen".

Vor einigen Monaten langte hier in Berlin   eine Arbeiterfamilie mn, die bis dahin auf einem pommerschen Gutshofe thätig gewesen