Einzelbild herunterladen
 

unwahr seien. Die Wohlthätigkeits- Einrichtungen blieben in vollem Umfange bestehen.

Vielleicht wird einmal eine gewerbegerichtliche Ent­scheidung herbeigeführt, ob es nicht gegen die guten Sitten verstößt, unter dem Vorwand einer Pensionskasse Lohnabzüge zu machen, die beim Ausscheiden des Arbeiters aus dem Betriebe einfach tonfisziert werden.

-

10

deutsche Allianz gegen England! Der Boerenkrieg schließlich diente der ohne das Einverständnis Hoosevelt teine Schritte unternimmt, den Nationalisten als eine unerschöpfliche Quelle für die Hatz gegen hat die Ansichten des Präsidenten eingeholt. Man hat hier den England. Nebenbei. Der Gedanke ist nicht abzuweisen, daß die Barenbruch gegenüber den Bereinigten Staaten sei unes daß wahrscheinlich Eindruck, daß das Vorgehen Nußlauds ein osenkundiger Bertrauens regierung bei dieser Hatz ihre Hand im Spiele hatte. Für diese ist England wirklich der Erbfeind", während sie mit Deutschland in Vorstellungen deswegen werden gemacht werden.- gutem Einvernehmen zu leben sucht. Die Ersetzung des deutschen Erb­Afrika. Zu dem Wählerlisten- Wirrwarr wird uns aus Krefeld gekette, die Frankreich an die zarische Diplomatie schmiedet. Das meldet: General Manning hatte auf dem Marsche zur Befrenang des feindes" durch den englischen wäre ein starker Ring mehr in der Die Engländer in Somali . Ans Aden wird vom 25. April ge= schrieben, daß auch nach dort die Weisung ergangen war, die Wählerlisten bis zum 18. April fertig zu stellen. Mit Aufbietung Bajallenverhältnis Frankreichs zu Rußland wäre dauernd befestigt, Obersten Cobbe einen Kampf mit den Streitkräften des Mullah ; von wenn auch noch die mordspatriotischen Gefühle der Chauvinisten nach der Richtung der russischen offiziellen Feindschaften Die britischen Verluste sind noch nicht bekannt abgelenkt würden. Und man weiß ja, daß die hiesige chauvinistische Presse gleichviel, ob eigennützig oder nicht, ob aus innerem Trieb oder aus Rubelgründen für die Winke aus Petersburg höchst empfänglich ist.

zum bestimmten Termin der Aufforderung gerecht zu werden. Die Wählerlisten liegen seit dem 17. April fertig im Rathaus, um sie vermutlich als Makulatur zu verwenden. Anfangs bis Mitte Mai findet in Krefeld der Hauptwohnungswechsel statt.

-

Die gleiche Weisung scheint auch im Kreise Kempen ergangen zu sein, denn dort sind vor länger als zwei Wochen schon die Wahl­

Lokale bekannt gemacht worden.

Das Märchen" von dem Maitermin!

" 1

Weberelend.

-

-

Vor einigen Tagen hatte sich vor dem Schwurgericht in Hirsch berg ein Ehepaar aus Greiffenthal bei Greifenberg wegen Brandstiftung zu verantworten. Die Verhandlung förderte wahrhaft schaurige Bilder des schlesischen Weberelends zu tage. Zwei arbeitsjame Leute tonnten trog allem Fleiß nicht mehr als 4-5 M. wöchentlich verdienen und wurden so auf die Bahn­des Verbrechens gebracht. Der Gang der Verhandlung interessiert hier nicht weiter. Mitgeteilt sei nur, daß der Angeklagte versicherte, die furchtbare Not habe ihn zu dem Verbrechen getrieben. Das Gericht sprach den Angeklagten schuldig mit der Begründung: Eine besondere Notlage des Angeklagten sei nicht sest gestellt, seine Lage sei eben nicht schlechter gewesen als die der übrigen armen Weber. Wohlgemerkt, bei einem Lohn von 4-5 M. für zwei Personen findet der Gerichtshof eine besondere Notlage, sondern einen allgemein herrschenden Zustand. An der Verhandlung nahm als Geschworner Gerhart Haupt zu wollen.

mann teil.

Holland.

Eine Spende. Der amerikanische Milliardär Carnegie hat der Woher nahm das freisimmige Blatt den Mut, vor einigen Wochen holländischen Regierung 1 500 000 Dollars zur Verfügung gestellt noch die Mitteilungen Bebels zu bestreiten und die Unter- zur Errichtung und Erhaltung eines Gebäudes und einer Bibliothek nehmer zu verteidigen? im Haag für das ständige Schiedsgericht.-

-

"

-

Hus Induftrie und Handel.

Englandhaß von neuem entfacht. Am wüsteſten wird sie in der der deutschen kapitalistischen Presse wird neuerdings auf jede Weise Der kommende Besuch Eduards VII. hat nun die nationalistische Arbeiterfrage in Südafrika . Sowohl in der englischen als in Zeitung Batrie" unter der Leitung des Abg. Millevoye, geim Interesse der Minen- Gesellschaften für die Einführung chinesischer trieben. Die Patrioten werden da aufgefordert, den englischen König und indischer Kulis in die südafrikanischen Minendistrikte Stimmung mit feindlichen und schmähenden Rufen zu empfangen. Tagtäglich zu machen gesucht. Einen Beiveis dafür, mit welchen Mitteln dabei werden angebliche oder wirkliche Zuſchriften aus den Leserkreisen gearbeitet wird, liefert nachstehende Korrefpendenz der Kölnischen veröffentlicht, um die heßende Stimmungsmache in Atem zu halten. Beitung" aus Johannesburg , in der zu Gunsten des Kuli­In einer Zuschrift wird eine Geldsammlung vorgeschlagen zum An- Imports folgende Schilderung der Lohnverhältnisse der schwarzen kauf von Pfeifen, die unter die Patrioten zu verteilen wären, um so Minenarbeiter entworfen wird: das massenhafte Auspfeifen des englischen Königs zu sichern. Andere nationalistische Blätter, wie Rocheforts" Intransigeant", gewachsenen Neger im Verhältnis zu den arbeitenden Klassen in Europa Was nun die Lage dieser nackt und bedürfnislos auf­wollen sich mit Hochrufen auf die Boeren begnügen. Das tolle und feineswegs harmlose Treiben hat selbst einen die ärmere Bergarbeiter Bevölkerung z. B. in Belgien oder Nord­anbetrifft, so ist der Neger so unverhältnismäßig viel besser daran, als Déroulède in den Harnisch gebracht. Dieser Vaterlandsretter Frankreich , daß es geradezu als ein Frevel erscheint, in Bezug auf bleibt der alten Revanche treu, und in ihrem Namen hat er aus die Schwarzen von Unterdrückung, Ausbeutung und Zwangsarbeit dem Eril einen scharfen Protest gegen die" Patrie" und Konjorten zu sprechen. Die Löhne am Witwatersrand bewegen sich zwischen losgelassen. Er wäre bereit, Eduard VII . selbst zu grüßen, weil 25 M. monatlich für Piccaninis, d. h. Jungen zwischen 15 und eine Annäherung zwischen Frankreich und England die weltpolitischen 18 Jahren und 120 M. für Handwerker( Schmiede, Zimmerleute usw.), Pläne Wilhelmns II. durchkreuzen würde. Doch die Millevoye und von welch letzteren es indessen nur wenige giebt, denn der Kaffer ist, Rochefort find nahe daran, Déroulède für vaterlandslos zu er im Gegensatze zu den Asiaten, wenig gelehrig, sobald seine geistigen tlären. Rochefort verdächtigt ihn sogar, seine Begnadigung ertaufen Fähigkeiten etwas in Anspruch genommen werden sollen. Ein guter Hammer- Boy" der mit Bohrer und Fäustel umzugehen versteht, Das traurigste bei alledem ist, daß die ernsteten Blätter verdient 2 M. täglich; dabei werden die Leute beköstigt, erhalten Ueber diese Gerichtsverhandlung berichtet derselbe Bote aus genötigt find, sich auf Déroulèdes Autorität zu stüßen, um der zweimal in der Woche Fleisch und sind, wenn auch nicht luguriös, dem Riesengebirge ", der erst kürzlich im Verein mit den frei- Englandhaß der nationalistischen Hanswürste entgegenzuarbeiten. so doch anständig in ihren Kasernen untergebracht. Außerdem stellt finnigen Abgeordneten Crüger und Blell bestritt, daß Löhne von Denn diese Hanswürste haben ein zahlreiches Lesepublikum.- 2--7 M. in den schlesischen Webereien bezahlt werden. Das frei­sich die Arbeitsleistung auch eines träftigen Staffers nicht annähernd sinnige Blatt fezt dem Bericht noch die Spizmarke vor: Ein Stück der eines heimischen Bergmannes gleich. Nehmen wir z. B. Kohlen­des traurigsten socialen Weberelends in Schlesien !" Bergleute in Belgien , die im Gedinge es bei vielstündiger, schwerer Arbeit im besten Falle auf 4,50 Frank bringen und dabei ihre und ihrer Familie Nahrung und Wohnung zu bestreiten haben, während der Kaffer alles frei hat und seine Weiber inzwischen daheim in seinem Kraal ihren Lebensunterhalt aus den Mais- oder Tabakfeldern bestreiten und der Mann, wenn er irgendwie sparsam ist, nach dreijähriger Arbeit mit einer Ersparnis von 2000 M. nach Der Petitionskommission des Abgeordnetenhauses lag eine Hause gehen kann, genug, um sich einige weitere Weiber und Vieh Petition einer Reihe freifinniger Bezirksvereine vor um Verlegung London , 22. April. ( Eig. Ber.) Ein südafrikanischer Unter- zu kaufen. Wo findet man in Europa ähnlich günstige Verhältnisse des Wahlortes für den Landtags- Wahlbezirk 9, Potsdam ( Teltow - nehmer Namens Alfred Moſely machte während seines langjährigen für den Arbeiterstand? Dabei geht man hier jetzt gar mit dem Beeskow- Storkow) von Köpenick nach Charlottenburg , Schöne Aufenthaltes in Johannesburg die Erfahrung, daß die amerikanischen Plane um, die verheirateten Kaffen anstatt in den Kasernen, in berg oder Rirdorf. Trotz Einspruch des Regierungsvertreters Ingenieure, Verwalter und technischen Arbeiter ihren englischen Kollegen eignen Hütten unterzubringen, und ihnen ein Stückchen Land dazu wurde mit großer Mehrheit beschlossen, die Petition der überlegen sind. Als guter Patriot beschloß er deshalb, das ſeinige zu geben und ihnen zu gestatten, eins oder mehrere ihrer Weiber töniglichen Staatsregierung zur Berüdsichtigung zu über zur Aufrüttelung Englands beizutragen. Er lud eine Anzahl von mitzubringen. Und da wird von Unterdrückung und Ausbeutung weisen. Aus dem Bericht der Komunission, der jetzt vorliegt, britischen Arbeiterführern ein, mit ihm eine Studienreise nach den gesprochen und geschrieben... Die geplante höhere Besteuerung der geht von neuem hervor, was für Zustände bei den Abgeordneten Vereinigten Staaten zu unternehmen. Einige zwanzig Arbeiter- Staffern ist ebenfalls als Bedrückung hingestellt worden und trotzdem wahlen herrschen und wie die Regierung bemüht ist, selbst die not- führer folgten der Einladung und brachten im November und De- ist dies eine der notwendigsten Maßregeln, um die Staffern zu regel­wendigsten gesetzlichen Aenderungen hinauszuschieben. Zur Be- zamber 1902 etwa sechs Wochen in Nordamerika zu, wo sie die in mäßigerer Arbeit anzuhalten, nicht etwa allein im Interesse der gründung der Petition heißt es von der Wahl in Köpenick ihr Fach einschlagenden Induſtrien besuchten. Diese Reise nennt Landwirtschaft und der Grubenbetriebe, sondern hauptsächlich aus 1898( wir folgen dem Wortlaut des Berichtes):" Der Um- man die Mosely- Kommission. Sie hat vor drei Tagen ihren Bericht politischen und Sicherheitsgründen, weil sonst der unbeschäftigte stand, daß feine Stichwahl stattfinden brauchte, und ferner die veröffentlicht. Kaffer feinen alten wilden Gewohnheiten wieder anheimfallen und Willfährigkeit der Wahlmänner, welche auf die Mosely scheint seine Leute gar nicht gekannt zu haben. Er somit eine ausgesprochene Gefahr für die öffentliche Sicherheit Ausübung ihnen zustehender Rechte Verzicht wußte nicht, daß gute Briten alles besser verständen als das Ausland. werden müßte." Teisteten, hätten allein damals noch das Zustandekommen der Die Kommission hat natürlich nichts Besonderes in den Vereinigten Wenn die Lebensverhältnisse der Kaffern thatsächlich so be= Wahl ermöglicht. Der größte Saal jener Stadt( Köpenick ) Staaten gesehen. Und wenn zuweilen etwas auffiel, so seien es deutend günstiger sind, als die der belgischen und nordfranzösischen nähme höchstens 600 Personen auf. Von den 1913 Wahlmännern gewiß Engländer gewesen, die es gemacht haben. Es gebe wohl Bergarbeiter, so ergiebt sich daraus logischerweise nicht, seien zur vorigen Wahl 1855 erschienen. 3 weidrittel der Wahl- Unterschiede zwischen beiden Ländern da eines in Europa , das daß die Lage der Kaffern verschlechtert, sondern daß männer haben sich daher außerhalb des Wahllotals in andre in Amerika liege aber Vorteile und Nachteile glichen sich die der belgischen und französischen Bergarbeiter aufgebessert andren Räumen und auf der Straße aufhalten müssen. Im Saale aus. Good old England habe vor keinem was zu fürchten. Ebenso werden muß. Die Folgerung der Stölnischen Zeitung" selbst aber habe trotzdem ein lebensgefährliches Gedränge geherrscht. gut könnten die Amerikaner von den Engländern lernen. ist allerdings eine andre, wie sie denn auch bekanntlich im Herbst Diese Verhältnisse würden bei der kommenden Wahl noch ungünstiger So etwa lautet der Bericht der britischen Arbeiterführer. Und vorigen Jahres, als die nordfranzösischen Kohlengruben- Arbeiter fein. Es komme hinzu, daß die Konstituierung des Bureaus jolie die wer den Durchschnitts- Engländer kennt, hat einen andren Bericht gar wegen Lohnabzüge streiften, deren Vorgehen für ganz unberechtigt Entscheidung über die Gültigkeit angefochtener Wahlmanns- nicht erwartet. Ist man doch noch heute in England fest überzeugt, fand. Uebrigens unterläßt der Johannesburger Korrespondent des mandate durch die Gesamtheit der Wahlmänner zu er daß ein britischer Soldat sechs Boeren schlagen könnte. Indes, nationalliberalen Blattes hinzuzufügen, daß fast sämtliche Ge­folgen habe und daß angesichts der durch die ihre Augen ganz verschließen konnten die britischen Arbeiterführer brauchsartikel in Transvaal vier-, fünfmal so tener find als in genügende Größe des Wahllokales herbeigeführten physischen nicht. Sie geben zu, daß die amerikanischen Fabriken technisch besser Deutschland , also ein Tagelohn von 2 W. dort nicht mehr Kauftraft Unmöglichkeit, diese Bestimmungen durchzuführen, die ungültigkeit ausgerüstet sind als die britischen. Diesem Umstande sei die höhere hat, als bei uns etwa 50 Pf. einer derart zu stande gekommenen Wahl außer Frage stehe. Ergiebigkeit der amerikanischen Arbeit zu verdanken. Die Löhne Hannoversche Straßenbahn. Die Gesamteinnahmen für das Selbstverständlich beantragte unter diesen Umständen der Bericht seien höher, die Lebenshaltung besser, dafür aber auch die

Landtagswahlen ,, auf der Straße".

un

"

England. Die Mosely- Kommission.

-

erstatter, die Petition zur Berücksichtigung zu überweisen; Arbeitszeit etwas länger als in England. Mosely selbst ist Jahr 1902 stellen sich auf 3 515 589 M.( im Vorjahre 3 636 077 M.), dem widersetzte sich der Regierungskommissar; feine Ausweniger optimistisch. Er hält den amerikanischen Unternehmer und denen als Gesamtausgaben 3 056 398 M.( 2 385 261 M.) gegenüber führungen sind unbezahlbar:" Der Herr Regierungskommissar Arbeiter für tüchtiger als den britischen. Die Fabriken seien viel stehen. Es bleibt demnach nur ein Brutto- Ueberschuß von 459 191 M., erkannte an, daß die Verhältnisse richtig dargestellt beffer eingerichtet und geleitet; die Arbeiter werden ermutigt, sich aus dem, da er durch Abschreibungen und Rüdstellungen völlig worden seien. Indes lägen ähnliche Verhältnisse vor in technisch auszubilden, sie zeigten mehr Fleiß und vor allem viel mehr absorbiert wird, eine Dividende nicht ausgeschüttet werden kann. Wahlkreisen der Provinzen Posen, Schlesien und Westpreußen . Nüchternheit als die britischen. Die Verwaltung der Aktiengesellschaft für Eiſenindustrie und Brückenban( vorm. Johann Caspar Hartort) in Duisburg schlägt für das abgelaufene Geschäftsjahr bei üblichen Abschreibungen die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. auf die Vorzugsaktien und von 4 Proz. auf die Stammattien vor. Die General­versammlung soll am 25. Mai in Hochfeld stattfinden.

Türkei .

-

Die Regierung beabsichtige in der nächsten Session( also nach Mr. Mosely, der Urheber dieser Kommission, wird wahrscheinlich den nächsten Wahlen D. R. ) einen Gefeßentwurf einzubringen, in Anerkennung feiner Verdienste um das Wohl des britischen Reiches mit welchem die... Schwierigkeiten durch Berlegung der Wahlorte in den Adelstand erhoben werden. Sir Alfred Mosely" flingt beseitigt werden sollten..." Diese Ausführungen vermochten, wie gar nicht schlecht.- die Abstimmung zeigte, nicht einmal auf die Kommission des Ab­geordnetenhauses Eindruck zu machen. Ob die Regierung nun in der That wenigstens mit einer Aenderung des Gesetzes von 1860, das die Wahlorte bestimmte, vorgehen wird, oder ob sie die Blamage, die wir schon längst prophezeiten, mit fatalistischem Gleichmut über fich ergehen lassen will, trotzdem sie nunmehr ganz allein steht? Hohe Zeit ist es allerdings, daß die Herren Minister zu einem Be­schluß kommen, denn eine Aenderung des Gesetzes von 1860 muß in dreimaliger Lesung beide Häuser des Landtages passieren!-

Ausland.

Oestreich- Ungarn .

Der Wuchertarif. Der Zollausschuß nahm die Positionen der Tarifflaffe Schlacht- und Zugvieh unter Zurückstellung der Abstim­mung über die Positionen für Ochsen, Stiere, Stühe, Jungvieh, Nälber, Schafe, Biegen sowie Schweine im Gewicht von über zehn Kilogramm an, für welche Positionen die Vertreter der Landwirt: fchaft erhöhte Zölle verlangen. Ferner nahm der Ausschuß die Posi­tionen der Tarifklasse Geflügel und Fische an unter Zurückstellung Der Position für tote Fische.

Frankreich .

Um den Besuch Eduards VII.

Konstantinopel , 24. April. Vom Yildiz wird fortgesetzt und abwechselnd mit verschiedenen Elementen der albanesischen Opposition im Vilajet lestüb verhandelt. Man hofft, sie durch Truppen­anfammlungen und durch Drohungen, gegen sie vorzugehen, zum Aufgeben ihrer Opposition gegen die Reformen zu bewegen. Maß­gebende diplomatische Kreise sind von dieser Haltung der Pforte wenig befriedigt und befürchten einen Mißerfolg und die Ausbreitung der albanesischen Opposition auf andre Vilajets, oder daß das Aufgeben der Opposition mur ein momentanes und die Beruhigung keine dauernde sein würde, wenn ein energisches militärisches Vorgehen unterbleibt. In Yildizkreisen scheint dagegen die Meinung vorzu­herrschen, daß die Anwendung von Waffengewalt, so lange die Oppo­fition der Albanesen sich nicht offensiv äußert, vermieden und zuerst alle friedlichen Beruhigungsmittel erschöpft werden müssen.

Ein grade untersagt den Behörden in Uesküb , den anwesenden fremden Berichterstattern die Erlaubnis für Reifen in das Innere des Landes zu gewähren.

Afien.

Mandschurei Zwift.

Beking, 24. April. Die hiesigen Vertreter Großbritanniens und Japans haben dem Prinzen Tsching geraten, darauf zu be­stehen, daß die Mandschurei wieder in den Zustand wie vor dem Striege versetzt werde, und die neuen Forderungen Rußlands ab­zulehnen. Die Vereinigten Staaten haben bisher noch keine offiziellen Schritte gethan.

Paris , 23. April. ( Eig. Ber.) In acht Tagen wird der englische König der französischen Republik einen Besuch abstatten. Nachdem der Selbstherrscher aller Neußen die dritte Republik hoffähig ge­macht, dürfen die andren Monarchen mit deren Präsidenten Besuche austauschen, ohne sich etwas zu vergeben selbst Eduard VII. , Zu diesem Mandschurei- Zwist wird aus London vom 25. d. M. der seine tronprinzlichen Bummeleien durch ein desto steiferes berichtet: Standard, Morning Post und Daily Chronicle" Ceremoniell zu vergessen machen sucht. Bedeutsam ist dagegen drängen in Artikeln, welche gegen die russischen Forderungen bezüg­sein Besuch als ein offizielles Zeichen der Annäherung zwifchen England und Frankreich nach all' den Reibungen lich der Mandschurei gerichtet sind, die englische Regierung, der lezten Jahre, die im Zwischenfall von Faschoda ihren sehr eine entschlossene Haltung einzunehmen, und weisen auf die Wichtig bedenklichen Höhepunkt erreicht haben. feit einer solchen angesichts des englisch - japanischen Bündnisses hin Seit Faſchoda( 1898) ist England in der französischen Mauvi-" Standard" hofft, die englische Regierung werde in Petersburg flar­nistischen Presse zum Rang eines Erbfeindes" befördert worden, der legen, daß die Abschließung der Mandschurei für die übrigen diesen Titel sogar dem andren Erbfeind", dem deutschen , ernstlich Nationen nicht vollzogene Thatsache werden könne, ohne die gesamte streitig machte. In nationalistischen Blättern schien eine Zeitlang chinesische Frage wieder aufzurollen und die Angelegenheit der Er­die Revanche wegen Fashoda die altehrwürdige Fafchoda die altehrwürdige Revanche ledigung derselben wieder zu eröffnen, bei der die ganze civilisierte wegen Elsaß Lothringen gänzlich verdrängt zu haben. Kammer Wahlkampf vorjährigen

D

Noch arbeiteten die Kan didaten der Baterlandsliga" gegen die Regierungsparteien

im

Welt beteiligt sei.

Aus Washington wird zugleich gemeldet: Der amerikanische auch mit dem Schlagwort mit der Faschoda- Feigheit". Ja, dann Gesandte in Beling Conger hat die Forderungen Rußlands be­und wann wurden patriotische Stimmen laut für eine französisch- züglich der Mandschurei im Auszuge mitgeteilt. Staatssekretär Hay,

"

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Der Streit der Militärschneider. Gestern vormittag waren die Ausständigen wiederum zahlreich in den Arminhallen versammelt. Wie Ritter ausführte, ist die Lage des Streits unverändert. Die Kundschaft, die offenbar sehr wenig Sympathie für die Streifenden hat, läßt jedenfalls bezüglich ihrer Vestellungen die größte Nachsicht walten. Von einem Unternehmer wurde das Gerücht verbreitet, der oberste Kriegsherr hätte sich geäußert, man solle die Militär­schneider streifen lassen, so lange sie wollten. Sollte das wirklich der Wahrheit entsprechen, so würden sich die Militärschneider dadurch nicht abhalten lassen, ihre Forderungen auch ferner zu vertreten. Von einigen Unternehmern werden sonderbare Mittel angewandt, um sich aus der Verlegenheit zu helfen. So sucht z. B. die Firma 2uttmann in der Friedrichstraße durch anonyme Annoncen nach Arbeitskräften und empfiehlt den Reflektanten, Sonntagsvormittags vorzusprechen, damit sie den Ermahnungen der Streikposten entgehen. Cine andre Firma, Sch unak in der Kommandantenstraße, die sich durch Versendung von 1500 Empfehlungsschreiben während des Streifs Militärfundschaft zu erwerben suchte, ist, nachdem die andren Firmen hiervon Kenntnis erhalten hatten, von diesen ermächtigt worden, vorläufig alle Arbeiten zu übernehmen, doch mit der Be= dingung, die gewonnenen Kunden nach dem Streik wieder den alten Firmen zuzuführen. Die Streifenden werden Herrn Schunak selbst­verständlich nicht den Gefallen thun, bei ihm die Streitarbeit anzu­fertigen. Die Firma Schwarz hat fürzlich auf dem Bureau des Verbandes einen Einigungsversuch gemacht, wollte sich aber nicht zur bedingten Anerkennung des Tarifes verpflichten, so daß die Be­Der Referent erklärte am Schluß sprechung resultatlos verlief. seiner Ausführungen, daß bis jetzt kein Grund vorliege, die Taftit zu ändern; man werde auch fernerhin abwarten, welche Vorschläge von den Unternehmern gemacht würden, und dann darüber beraten. Durch lebhaften Beifall gab die Versammlung ihr Einverständnis hiermit fund.

und die Generalversammlung am 22. April d. J. sind für die Ver­und die Generalversammlung am 22. April d. I. sind für die Ver­

Achtung Kürschner ! Die Mitgliederversammlung am 25. März fürzung der Arbeitszeit von 9% auf 9 Stimden eingetreten. Die Forderungen, welche in den beiden Versammlungen aufgestellt wurden, sind: Die Arbeitszeit beträgt 9 Stunden. Die Festsetzung des Anfanges und Endes derselben wird den Kollegen und Kolleginnen in den einzelnen Werkstätten überlassen, jedoch darf dieselbe des