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Nr. 104. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Prozeß gegen die Pommernbank.

Dritter Tag.

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=

von der

Mittwoch, 6. Mai 1903.

Die ungemeine Ueberschäzung ergiebt sich nach der Meinung das galt dem Dr. Wegner und seinen Kumpanen gleich: wenn das des Staatsantvalts schon daraus, daß der von der Immobilien- Thema mur zog. Wenn sich nur in der Hoffnung auf ein keifendes Verkehrsbank an Neu u. Rosenbusch bezahlte Einkaufspreis bei weitem Religionsgezänk recht viel Neugierige einfanden. Aber ach, die den Wert überſtiegen hat. Die Uebersteigung des wirklichen Wertes Spekulation erwies sich als vollständig verfehlt. Hatten sich doch in In der heutigen Sitzung hält der Vorsitzende, Landgerichts- ergebe sich schon daraus, daß Neu u. Rosenbusch den Verkaufspreis, dem großen Saale nur wohlgezählte siebzig Männlein eingefunden, Direktor Heidrich dem Angeklagten Romeid vor, in der Vor- den fie der Immobilien- Verkehrsbank berechneten, willkürlich um untersuchung habe er angegeben, daß bei seinem Eintritt in die über eine Million erhöhten mit Rücksicht auf die faulen Objekte, die deren Reihen sich während des Vortrages des konservativen Kandi­Direktion der Pommernbant im Jahre 1889 diese zahlungsunfähig sie sich in Zahlung geben ließen. daten sogar noch merklich lichteten. gewesen sei, weil sie eine ganze Anzahl minderwertiger zweiter Rechtsanwalt Dr. Werthauer sucht darzuthun, daß die Er- Die Einberufer harrten bis nach 9 Uhr vergebens der er, die Hypotheken besaß und infolge der landwirtschaftlichen Krise eine höhung auch ohne Berücksichtigung der hereingenommenen Werte nicht kommen wollten. Endlich mußte man aber doch die Versamm­ganze Reihe von Gütern übernehmen mußte, so daß infolge dessen durch die erfolgte allgemeine Wertsteigerung sich rechtfertigen lasse. lung eröffnen. Bitter klagte dabei der Vorsitzende über den kläg­18-20 Millionen Mark festgelegen hätten. Staatsanwalt Angell. No meid Beed hat seine Ansicht über diesen lichen Besuch. Das sei der beschämende Erfolg einer intensiven bestätigt dies, ohne für die damals von ihm genannten Zahlen eine Punkt in der Anklage wie folgt entwickelt: Die zum Agitation. An alle konservativen Vereine des Wahlkreises habe man Gewähr zu übernehmen. Zwecke ihrer Grundstücke erforderlichen Millionen erhielt Es werden hierauf die Verhältnisse der Immobilien- die Immobilien Verkehrsbank in der Hauptsache sich gewendet. Die Vereine Markus"," Lazarus" und Auferstehung" Verkehrsbank erörtert. Die Immobilien- Verkehrsbank wurde Bommernbank. Die Hypotheken und Grundstücke, welche die hätten feierlich die Verpflichtung übernommen, Einladungen zur durch Statut vom 3. Juli 1890 mit einem Aftienkapital von Immobilien Verkehrsbank beim Ankauf der Grundstücke an Neu Versammlung zu verteilen. Und trotzdem diese beschämende Teilnahms­100 000 m. gegründet, auf welches 25 Broz. eingezahlt wurden. u. Rosenbusch herausgegeben hat, haben lange nicht den an- lofigkeit! Dann erteilte er dem Referenten das Wort. Als Gründer traten Franz Armborst, Gutsbesizer Joseph Priodt, genommenen Wert gehabt, denn Neu u. Rosenbusch haben Wir sagten schon, daß sich während des Vortrages ein Teil der Gutsbesitzer Fritz Wagner, Kaufmann Franz Achenwall, Kaufmann berloren: a) bei Schönhauser Allee I an den Hypotheken Handvoll Versammlungsbesucher wieder verkrümelt habe. Und wie Paul Hoffmann auf, die eigentlichen Gründer waren aber die An- 685 900 m., an den Gütern 357 900 M., zusammen 1043 800 M.; gern wären die andern gefolgt, wenn sie nicht heroisches Pflicht­geflagten Schulz und Romeid, sowie der damalige stellvertretende b) bei Schönhauser Allee II an den Hypotheken 463 190 M., an der bewußtsein in stumpfer Resignation zurückgehalten hätte. Denn ein Direktor bei der Deutſchen Grundschuldbank Berthold Warfinski. Durch Brauerei Jerfiz 317 000 M., zuſammen 780 190 W.; c) bei Rigdorf solches Gewäsch, wie die Rede des konservativen Kandidaten, haben Beschluß der Generalversammlung vom 28. Oftober 1890 wurde das an den Hypotheken 529 000 m. Das ergiebt eine Gesamtsumme Grundkapital auf 500 000 m. erhöht. In der ersten Zeit nach der von 2 350 000 M. Aus dem Zeugnis des Herrn Neu geht hervor, wir noch nicht gehört. Ein paar der abgegriffensten politischen Gründung befanden sich von den Aktien der Immobilien- Verkehrs- daß die Firma Neu u. Rosenbusch die Minderwertigkeit dieser Objekte Infamien, eingewickelt in das ödeste theologische Phrasen­Bank je 160 Stück in den Händen von Schulz, Nomeick und Warsinski gekannt und den Kaufpreis für die Terrains dem dementsprechend höher geträtsch. Dazu die Art des Vortrags! Eine anderthalb­und die restlichen 20 in den Händen des Direktors der Dresdener gestellt hat. Hatte aber die Immobilien- Verkehrsbank die Grundstücke stündige Seichtbeutelei, mit breiweicher, einschläfernder Stimme Bank Schmidt. Später kam es zu Zerwürfnissen mit Herrn Warsinsti, um obige 2 350 000 m. überzahlt, so hatte sie sich damit abgeleiert. Eine Sonntagsnachmittags- Predigt ist ein Sirokko infolge dessen nahmen Schulz und Romeick Herrn Warsinski_je ihr Todesurteil selbst gesprochen. Die hohen Be- von Leidenschaft gegenüber dieser ohnmächtigen Salbaderei. 80 Aktien ab, so daß nunmehr ein jeder 240 Stück Aftien besaß. Am leihungen der zu teuer gekauften Terrains haben durch die Die eignen Partei- Angehörigen des Herrn Wegner waren 12. November 1899 trat Schulz seine Aftien zum Kurse Pommernbank nach Ansicht der Anklage stattgefunden, um der denn auch von der Rede nichts weniger als erbaut. Ihr bon 200 Broz. an die Immobilien- Erwerbsgesellschaft, und am Immobilien- Verkehrsbank die Erfüllung ihrer schweren Verpflichtungen 15. Januar 1900 Romeick die seinigen zum Kurse von 100 Broz. an gegen die Pommernbank und die Strelitzbank äußerlich zu erleichtern. Beifall war mehr als lau. Der einzige Diskussionsredner äußerte die Vereinigung für Grunderwerb ab. Ferner hat Herr Romeid am Denn dieselbe sei bei ihrem geringen Grundkapital von 500 000 m. den nicht mißzuverstehenden Wunsch, daß zu der nächsten Versamm­31. August 1900 noch einmal 10 000 m. Attien der Immobilien- Ver- und ihrer ungünstigen Entwickelung außer stande gewesen, auch nur lung, zu der man, um nicht wieder lauter leere Stühle tehrsbank zum Sturse von 200 Proz. an die Vereinigung für Grund- die Zinsen für die ihr von den beiden Banten gewährten Darlehen zu sehen, die Gegner einladen möge, auch noch ein zweiter eriverb verkauft. Dividenden sind nur einmal bezahlt und zwar auf aufzubringen. Referent geladen werden möge. Noch deutlicher gab der Vor­100 000 M. für 6 Monate und auf 400 000 m. für 1 Monat. Dann sigende der allgemeinen Enttäuschung Ausdruck. Er meinte, daß ist die weitere Dividendenzahlung unterblieben. Dagegen sind an die Aufsichtsratsmitglieder und Direktoren regelmäßige Tantiemen recht, wie ich mich ausdrücken soll, der 8ug"-gefehlt habe. Das gezahlt worden. Dritter Wahlfreis. Parteigenoffen! Heute Mittwoch, den 6. Mai, habe aber wahrscheinlich nur die gähnende Leere des Saales ber­Auf Vorhalt giebt der Angeklagte Schulz zu, daß die eigent- abends 8 Uhr, findet eine wählerversammlung im großen schuldet. Der so unsanft von seinen eignen Getreuen kritisierte Kan­liche Bestimmung der Immobilien- Verkehrsbant war, ein Hilfs- Saale des Gewerkschaftshauses statt. Unser Kandidat o If= Institut der Pommernbank zu bilden und ihr unbequeme Objekte gang Heine spricht über das Thema:" Auf zur Reichstagswahl." bidat fühlte denn auch selbst, daß er noch irgend etwas thun mußte, um abzunehmen, jedoch sei bei der Immobilien- Verkehrsbank alles Außerdem Diskussion. Wir bitten die Genossen, für regen Besuch sich einen halbwegs leidlichen Abgang zu sichern. Er hatte zwar in ordnungsmäßig zugegangen. Die staatliche Aufsichtsbehörde der Versammlung zu agitieren. Die Vertrauensleute. seinem Referat die Socialdemokratie bereits als eine Partei zur sei über die Immobilien- Verkehrsbank völlig orientiert gewesen. Der Kurs von 200 Proz. hätte dem wirklichen Werte der Aktien spricht der Genosse Paul Singer in den Germaniasalen, Singer" einen Mann genannt, der auf die Achtung eines deutschen Sechster Wahlkreis. Donnerstag, den 7. Mai, abends 81%, Uhr, Organisierung des Börsenschutzes" bezeichnet, er hatte den Juden entsprochen, denn die Verkehrsbank hätte einen latenten Gewinn von Chausseestraße 103, über: Der Wahlkampf und unsre Gegner". Zu Mannes keinen Anspruch erheben könne, allein diese läppischen Un­15 Millionen Mark gehabt, weil die Grundstücke einen um diesen recht zahlreichem Besuch seitens der Genossen und Genofsinnen verschämtheiten hatten auf die an gepfeffertere Stoft gewöhnte Zuhörer­Betrag höheren Wert hatten, als sie zu Buch standen. Was die Zahlung der Tantiemen an Aufsichtsratsmitglieder und Direktoren schaft keinen Eindruck gemacht. So mußte er denn seinem armen beträfe, so hätten beide Teile je 181 000 m., zusammen also Wilmersdorf . Mittwoch, den 6. Mai, abends 81, Uhr, findet Hirn einen fräftigeren Schlager abringen. Nachdem er weinerlich 362 000 M. zu verlangen gehabt, während in Wirklichkeit nur in Wittes Voltsgarten, Berlinerstraße 40, die Versammlung versichert, daß ihm nur die Gegner gefehlt hätten, um ihn zu heiligem 160 000 m. gezahlt seien. des Socialdemokratischen Wahlvereins statt, in welcher Kampfeszorn" zu entflammen, gab er ein Pröbchen dieser Art. Genosse Täterow über die bevorstehende Reichstagswahl sprechen Der Jude Singer könne traft seiner Zugehörigkeit zum wird. Frauen, auch Gäste haben Zutritt. mosaischen Glauben" nimmermehr ein ehrlicher Führer deutscher einen Lügner. Er bitte etwa anwesende Vertreter der Preſſe, diesen Männer sein. Behaupte er das doch zu sein, so erkläre er ihn für Ausdruck zu veröffentlichen, damit ihn Singer bor deutschen" Richtern verklagen könne. Hatte sich der famose konservative Kan­didat schon vorher als Kretin bewiesen, so hatte er damit unfre Diagnose dahin ergänzt, daß wir es mit einem boshaften Kretin zu thun hatten. Kretins pflegen ja meistens boshaft zu sein. Wenn wir noch hinzufügen, daß der erwähnte Diskussions­redner unter dem lebhaften Beifall der Markus, Lazarus­und-

bernommen.

Berliner Partei- Angelegenheiten. dem Vortrage des Kandidaten der Geiſt- nein, ich weiß nicht

ladet ein

Der Vertrauensmann.

Der Angeklagte Romeick schließt sich im allgemeinen dieser Darstellung an. Ueber die Gründung der Immobilien- Verkehrsbank werden fodann zwei Zeugen, die seiner Zeit dem Gründer- Konsortium an- Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr im Restaurant Gambrinus, Steglit. Wir machen die Genossen hiermit nochmals auf die gehörten, in Wahrheit aber nur Strohmänner gewesen sein sollen, thornstr. 15 a, stattfindende öffentliche Versammlung aufmert­Kaufmann Franz Achenwall, Buchhalter beim Invaliden- fam. Genosse Bartels Berlin spricht über das Thema: Die be­dank, kann nur sagen, daß er auf Betreiben des Angeklagten vorstehende Reichstagswahl und was steht auf dem Spiel. Kommerzienrats Schulz als Gründer gezeichnet habe. Ihm seien 20 Aftien überwiesen worden, wofür er kein Geld zahlte. Seine ganze Thätigkeit sei nur Gefälligkeit gewesen. Entgelt habe er dafür nicht erhalten.

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Kommunales.

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Oberlehrer Dr. Franz Arm borst ist seiner Zeit als Silfs- Die städtische Verkehrsdeputation hatte gestern unter dem Vor­lehrer an einer Gemeindeschule zur Gründung herangezogen worden. Sitz des Oberbürgermeisters eine 3ftündige Sigung, in der das Auferstehungs Brüder ein 8uchthaus Gesetz gegen Er sei mit Romeid befreundet gewesen und habe sich aus diesem Reiseprogramm der Deputationsmitglieder, welche die Schwebebahn die Arbeiterschaft forderte, so wäre damit alles Erwähnens­Grunde dazu bestimmen lassen. Er habe selbst Attien nicht gezeichnet, in Elberfeld - Barmen, sowie die Hafenanlagen in Magdeburg , Düffel- werte über die Versammlung gesagt. sie seien ihm zugeschrieben worden und er wisse nicht, wer das Gelb dorf und Köln besichtigen werden, festgestellt wurde. Die Reise wird In acht Tagen wollen die Konservativen abermals tagen und dafür gezahlt hat. Später sei er Aufsichtsrats- Mitglied geworden. in der nächsten Woche, 10.- 12. Mai, stattfinden und verfolgt den dazu die Gegner einladen. Socialdemokraten werden Ueber das Geschäftliche könne er gar nichts sagen, denn davon ver- Zweck, Anlage und Betrieb der Schwebebahn genau tennen zu zweifellos nicht so dumm sein, diesen Jammer­stehe er nichts. Auf Vorhalt des Staatsanwalts giebt der Zeuge lernen, um aus eigner Anschauung zu entscheiden, ob die Ver- menschen den Saal zu füllen. Wenn der Dr. Wegner zu, daß ihm auch sonst noch Aktien zugeteilt worden seien. pflanzung dieses Verkehrsmittels nach Berlin zweckmäßig erscheint. feinen heiligen Kampfeszorn" Socialdemokraten gegenüber ausspeien Zeuge Prokurist Horwege bestätigt auf Befragen, daß die Neben andern Berichten und Entscheidungen beschäftigte sich die Immobilien- Verkehrsbank den Zweck hatte, die notleidenden Sachen der Pommernbant abzunehmen.

Deputation auch mit dem Projekt der Fortführung der Hochbahn will, mag er zu uns tommen. Auch für sein Häuslein Kon­als Unterpflasterbahn vom Potsdamer Bahnhof nach dem Innern fervativer findet sich in jeder socialdemokratischen Versammlung noch Benge Stutterich war Bureauvorsteher der Hypotheken- der Stadt. Unterschlupf. Wollen sie das nicht, so mögen sie sich gegenseitig in Abteilung der Pommernbank. Nach seiner Ansicht war der Angeklagte nicht­Die Aktiengesellschaft Siemens u. Halske die Stadt bekommt ihren Konventikeln zu Tode öden. Schulz die ausschlaggebende Persönlichkeit bei der Pommernbank. die landespolizeiliche Erlaubnis für die Anlage dieser Bahn nicht Die Beleihungen in der Hypothekenabteilung wurden im wesentlichen bauen und will dann einen Teil der Strecke als Hochbahn( am arbeiter im neuen königlichen botanischen Garten zu Dahlem werden plant die Linie als Unterpflasterbahn bis zum Hausvoigteiplatz zu Die Arbeits- und Lohnverhältnisse der Gärtner und Garten­von dem Angeklagten Schulz allein erledigt. Die Verquickung der Immobilien- Verkehrsbank mit der Spittelmarkt usw.) ausbilden, um, nach Ueberbrückung der Spree , uns als recht unzulässiger Art geschildert. Pommernbant hat nach der Anklage einen sehr großen Umfang wieder als Unterbahn nach dem Alexanderplatz zu kommen.

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wurde Kenntnis genommen.

Es werden zur Zeit etwa 35 Gehilfen, 50 Arbeiter und 25 Frauen

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angenommen und sich nach der Gründung der Streligbank auch auf Auf Antrag des Referenten beschloß die Deputation, den Vor- beschäftigt. 28 Gehilfen erhalten 2,75-3,25 M., fieben Gehilfen 1,50 diese übertragen. Nicht bloß, daß die Immobilien- Verkehrsbank bei schlag der Gesellschaft abzulehnen und zu verlangen, daß die ganze bis 2,50 M. pro Tag; die Arbeiter 2,75-3,00 M.; die Frauen 1,50 M. ihrem geringen Kapital von 500 000 m. schließlich nicht weniger als Linie als Unterpflasterbahn auszuführen und mindestens bis zum Während bisher auch in den Frühjahrs- und Sommermonaten die 7 578 000 m. Pommernaktien und 6 174 000 m. Streligattien ihr Spittelmarkt zu errichten sei. Die aus Interessentenkreisen angeregte tägliche Arbeitszeit 10 Stunden betrug, ist diese jezt auf 10% Stunden Eigentum nannte, es war auch der ihr gehörige Grundbesitz von den Errichtung eines städtischen Lagerhofes für Benzin und Betroleum, verlängert worden ohne Lohnzulage. In den Vorjahren machten die genannten Banken mit über 50 000 000 m. beliehen. welche der Feuers- und Explosivgefahr wegen nicht in der Stadt gelagert Angestellten häufiger Ueberstunden und erhielten diese mit 35-50 Pf. Der Staatsanwalt geht dann auf die Verhältnisse einer Reihe werden dürfen, wurde als zur Zeit nicht zweckmäßig von der Depu- vergütigt. Diese fleine Mehreinnahme fällt jetzt durch die Arbeits­bon Gütern ein, welche die Pommernbant hatte in Besitz nehmen tation abgelehnt, den beteiligten Kreisen jedoch anheimgegeben, sich verlängerung weg. Die Angestellten sind über die neue Maß­müssen. Er will nachweisen, daß in den Geschäftsberichten um die Bachtung geeigneter städtischer Lagerpläge für ihre Zwede nahme der Direktion erklärlich sehr ungehalten. Für den Auf­die Verhältnisse der Pommernbant unrichtig dargestellt worden zu bemühen. seherdienst an Sonntagen von nachmittags 2-7 Uhr wird eine Ver­feien. Nach seiner Ansicht sei die Behauptung falsch, daß Von der Rechnungslegung der Gesellschaft für elektrische Hoch- gütung von 1,50 M. geleistet. Vorstellungen, die Arbeitszeit auf den gelungen sei, der Grundbesitz Bank berlustlos und Untergrundbahnen über die elektrische Hochbahn für 1902 zehn Stunden zu belassen, hatten feinen Erfolg; die Direktion abzustoßen. Thatsächlich seien nur Stelle an faulen lehnte das mit dem Hinweis ab, daß im königlichen Tiergarten und Schuldnern, welche die Güter 1890 in Besitz hatten, von der Der Antrag der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft auf bei der Stadt Berlin die Gärtner und Gartenarbeiter fogar die elf­Pommernbant andre faule Schuldner gesetzt, und zwar die Im- Errichtung einer Haltestelle in der Schönhauser Allee ( Berlängerung der stündige Arbeitszeit hätten. Das sind zweifellos recht rückständige mobilien- Verkehrsbank und andre Leute, die zahlungsunfähig waren, Strede Staſtanien- Allee bis zur Schönhauser Allee ) wurde abgelehnt; der Zustände; in der gewerblichen Landschaftsgärtnerei besteht schon so daß von einem Abstoßen der Güter" gar keine Rede sein könne. Gesellschaft soll anheimgestellt werden, eine Haltestelle in der Stolpische mehr als ein Jahrzehnt die Höchstarbeitszeit von 10 Stunden. Staat und Gemeinde sollten aber Musteranstalten in der Ar­Seitens der Angeklagten und der Verteidigung wird dieser Aufstraße zu errichten, damit die Anpflanzungen in der Mittelpromenade faffung widersprochen. der Schönhauser Allee nicht leiden. Ebenso wurde der Antrag der beiterfürsorge sein. Angell. Schultz führt in längerem Vortrage aus, daß es fich selben Gesellschaft, eine, nach Ansicht der Deputation den Verkehr um teine bloßen Schiebungen gehandelt habe, die Pommernbant fehr störende Veränderung der Geleisanlagen am Spittelmarkt, und vielmehr durch den llebergang der Güter an die Immobilien- die Anlage einer Haltestelle in der Wallstraße- wodurch die Verkehrsbant besser gestellt worden sei. - Der Vorsitzende meint, Kreuzung der Geleiſe an einem der verkehrsreichsten Punkte nötig daß die inwieweit dies zutreffe. wird, abgelehnt. Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Ist die Begründung der Immobilien- Verkehrsbant, die nach der Ansicht des Staatsanwalts eine bloße Schiebung gewesen sein soll, nicht erfolgt unter Kenntnis­nahme und im Einverständnis resp. nach Beratung mit der Aufsichts­behörde, die es gebilligt hat?

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Angell. Schulz: Das ist richtig. Chefredakteur Christians als Mitglied des Aufsichtsrats werde bekunden können, daß er über diese Angelegenheit im Ministerium Rücksprache gehabt habe.

Angell. Romeid erklärt auf Befragen, daß er sich über die Einzelheiten nicht äußern könne. Er könne nur sagen, daß die Pommernbank die verschiedenen Objekte besessen hat und daß die Verkäufe im Interesse der Pommernbank erfolgt find.

Lokales.

Für oder wider Chriftum." Unser Gott, der ist die Liebe, Jesus Christus ist sein Namen; Seine Duldsamkeit und Demut

leaving Suchen wir stets nachzuahmen.

Berliner Asylverein für Obdachlose. Jm Monats April nächtigten im Männerasy! 20 095 Personen, wovon 8719 badeten, im Frauen­asyl 5209 Personen, wovon 1289 badeten. Arbeitsnachweis wird erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59, für Frauen: Füfilierſtr. 5.

Die Ueberweisungen zur Fürsorge- Erziehung haben sich in Berlin in dem Vierteljahr Januar bis März 1903 weiter vermindert. Es wurden nur noch 101 Jugendliche überwiesen, während in dem­selben Zeitraum des vorhergehenden Jahres 194 Jugendliche in Fürsorge- Erziehung gekommen waren. In den acht Bierteljahren feit Inkrafttreten des Fürsorge- Erziehungs- Gesezes, vom April 1901 bis zum März 1903, wurden 52, 124, 154, 194, 184, 166, 130, 101 Jugendliche überwiesen. Hiernach wurde der Höhepunkt bereits im ersten Jahre erreicht, und schon im ersten Viertel des zweiten Jahres begann ein Rüdgang. In diesen zwei Jahren tamen im ganzen 1105 3öglinge in Fürsorge- Erziehung, wovon 45 durch wider­rufliche oder endgültige Entlassung oder durch Tod inzwischen wieder Es folgt die Vernehmung des Bankiers Neu aus Nürnberg ausgeschieden sind. Am 1. April 1903 befanden sich demnach in der ( Firma Neu u. Rosenbusch), der sich über drei große Terraingeſchäfte Fürsorge- Erziehung der Stadt Berlin 1060 3öglinge. Außerdem ausläßt, die seine Firma mit der Pommernbank bezw. mit der waren von früher her noch 474 Zwangserziehungs- Böglinge vor­Immobilien- Berkehrsbant gemacht hat. Die Firma Neu u. Roſen­" Für oder wider Christum", lautete das Thema, über das handen. husch hat Terrains in Bankow und Nirdorf an die Immobilien- gestern abend in der Concordia" der konservative Kandidat des Stern- Dampfer- Gesellschaft macht folgendes über den Beginn der Verkehrsbank verkauft; jie sind von der Pommernbank ſehr hoch bierten Wahlkreises, Dr. Wegner, sprach. Christus, den Prediger täglichen fahrplanmäßigen Dampferfahrten bekannt. Die Eröffnung beliehen worden, denn die Immobilien- Verkehrsbank borgte sich den selbstloſeſter Nächstenliebe, gewissermaßen zum Schutzpatron des der neuen Dampfschiffsstation Schlesisches Thor"( Bevernstraße) am Kaufpreis und alles, was zur Melioration u. bergl. nötig war, von Brotwuchers und der Zuchthausgesetz- Schwärmerei auszurufen, ist Hochbahnhof erfolgt von der Jannowigbrücke vormittags von 9 der Pommernbant. eigentlich die schamloseste Blasphemie, die sich denken läßt. Aber ühr stündlich, nachmittags von 2 Uhr ab halbstündlicher Verkehr

Deshalb sind wir auch so sanft, So leutselig, ruhig, milde, Hadern niemals, nach des Lammes, Des Versöhners Musterbilde."

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Disputation" von Heine.

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