Nr. 111. 20. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 14. Mai 1903.
Gegen diese Dinge wird die Schule wenig ausrichten ersten Jahre und fühlte sich ganz wohl bei der Truppe. Nur eins Knaben und Mädchen zu einer besseren Benuzung ihrer er zu früh geheiratet habe, ohne sich näher darüber auszulassen, Erster Wahlkreis! Die Parteigenoffen werden auf die heute freien Zeit anzuleiten, gelingen würde, muß abgewartet werden. weshalb er das bedauere. Gestern vermißte man ihn in der Kaserne. abend stattfindende Wählerversammlung hingewiesen. Vor dem fehlen auch hierzu noch die notwendigen Voraussetzungen, Erlaubnis weggegangen war. Um 3 Uhr nachmittags fand man ihn Die Ermittelungen ergaben, daß er um 9 Uhr vormittags ohne ( Näheres siehe Inserat.) die Anstalten und Veranstaltungen, ohne die ein solcher Versuch nicht in einer Baumschule zu Tempelhof als Leiche wieder. Dort hatte Zweiter Wahlkreis. Freitag, den 15. d. M., findet im Lokal durchgeführt werden kann. Was die Gemeinden thun, um der heran- er sich den Rock ausgezogen, die Halsbinde gelockert und dann mit Wilhelm- Theater", Friedrichstr. 236, eine öffentliche Wähler wachsenden Jugend Erholung und Belehrung zu gewähren, ist leider einem Draht an einer Gärtnerbude erhängt. Die Leiche wurde nach bersamlung statt. Genosse Albrecht Fülle referiert über: Die Parteien im Wahlkampfe". Gegner werden mittels gering in Berlin ist es fast gleich null. Mit den Betſtunden aber, dem Garnisonlazarett in Tempelhof gebracht. Säulenanschlags eingeladen. Es ist Pflicht der Parteigenoffinnen die die Geistlichkeit in ihren Jünglings- und Jungfrauen- Vereinen und Genossen für regen Besuch zu agitieren. Die Vertrauensleute. für unsre Jungen und Mädel bereit hält, werden sie keinem und teiner von ihnen die Vergnügungssucht" austreiben.
Berliner Partei- Angelegenbeiten. tönnen. Ob der andre Versuch, die schulentlassenen schien ihn zu bedrüden: er flagte feinen Kameraden wiederholt, daß
=
Dritter Wahlkreis. Achtung, Parteigenossen! Heute, Donnerstagabend 8 Uhr spricht Reichstags- Abgeordneter Arthur Stadthagen im„ Märkischen Hof", Admiralstr. 18c, über:" Die bevorstehenden Reichstagswahlen und unsre Gegner". Außerdem Diskussion. Die Parteigenossen werden ersucht, für regen Besuch der Versammlung zu agitieren. Die Vertrauensleute.
11
bekannter Mann von 45-50 Jahren. Er ist 1,60 Meter groß. hat In der Tegeler Bauernheide erhängt aufgefunden wurde ein un dunkelblondes Haar und Schnurrbart, braune Augen, einen großen Mund und eine breite Nase und trug ein rotbraunes Jackett, braune Zu einer imposanten Demonstration gestaltete sich das Leichen- Hose und Weste, eine wollene Unterhose, ein schwarz- weiß gestreiftes begängnis, welches die Genossen des sechsten Kreises sowie Berufs- Barchendhemd, braune Strümpfe, eine schwarz- weiß gestreifte Sommerkollegen gestern dem Genossen Fris Liekte bereiteten. Wohl müße und ein doppeltes Bruchband. Eine Fußbekleidung wurde gegen 1000 Teilnehmer folgten dem Sarge des toten Kämpfers, nicht gefunden. Auf einem Zettel hinterließ der Mann, daß während Hunderte auf dem Wege von der Brunnenstraße bis zum Nahrungssorgen ihn in den Tod getrieben hätten. Fünfter Wahlkreis. Parteigenossen, welche sich an den nötigen Friedhofe Spalier bildeten und den Beweis lieferten, welche Liebe schriftlichen Wahlarbeiten beteiligen wollen, bitten wir, sich so- und Achtung sich der Verstorbene durch seine Hingabe an die Ideale und Römer festgenommen worden. Ein Töpfermeister aus Bankow Wegen Straßenraubes sind drei Burschen Namens Schild, Mevs fort im Wahlbureau des Kreises, Rosenthalerstr. 57, Hof part., zu der Partei und sein schlichtes Wesen erworben hatte. Auf dem melden. Friedhofe trug der Gesangverein„ Nord" einige stimmungsvolle Trauer- faß am Montag spät abends in einer Schankwirtschaft in der BeuffelGeöffnet von 10 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends. weisen vor, während Dr. Gehrke als Sprecher der Freireligiösenstraße und war so unvorsichtig, beim Bezahlen der Zeche andre Der Vorstand. Gemeinde die Gedächtnisrede hielt, zum Schluß die Verdienste des Gäste sehen zu lassen, daß er ein wohlgespicktes Portemonnaie besaß. Moabit ! Wähler des 6. Wahlkreises! Heute abend 81%, Uhr Berstorbenen um die Partei würdigend. Zahlreiche Kranzspenden Daraufhin lauerten die drei Genannten ihm draußen auf, richteten findet in der Kronen- Brauerei, Alt- Moabit 47/49, eine legten Freunde und Vereine am Grabe nieder, u. a. die Bezirks- ihn übel zu und entrissen ihm das Portemonnaie und was er sonst Volksversammlung statt, in welcher Genosse Rechtsanwalt führer der Rosenthaler Vorstadt, der Verein der Gast- und Schank- an Wertsachen noch bei sich hatte. Als ein Schußmann vom Revier W. Heine über das Thema: Was hat das arbeitende Volt von wirte Berlins , der Gesangverein" Nord", sowie die Konsum- dazukam, entflohen die Räuber. Nur einen, Schild, holte der Beamte den Reichstagswahlen zu erwarten? spricht. Freie Aussprache. Die genossenschaft für Berlin und Umgegend: ,, Dem Förderer der ein und nahm ihn fest; bei ihm aber wurde von den geraubten Wähler aller Parteien sind eingeladen. Sachen nichts gefunden. Der Verhaftete bestritt nun, an dem Ueberfall Zu zahlreichem Besuch Genossenschaftsbewegung". Das Proletariat ehrt seine Toten! ladet ein teilgenommen zu haben, und schob die ganze Schuld auf die beiden Der Vertrauensmann. Anstellung der Schuhleute. Auf Lebenszeit angestellt ist nun- Entkommenen, die er jetzt auch nannte. Die Kriminalpolizei ermittelte Charlottenburg ! Heute, Donnerstag, den 14. Mai, abends mehr etwa der dritte Teil der Berliner Schußmannschaft. Vom darauf auch diese und nahm sie gleichfalls fest. Im Verhör be82 Uhr, im Volkshause, Rosinenſtr. 3: Wählerversammlung. Minister des Innern war bekanntlich zu Anfang dieses Jahres eine schuldigte immer einer den andern, es ist aber kaum ein Zweifel, Tagesordnung: Der Wahlkampf und die politischen Parteien. Verfügung erlassen worden, nach der die bei den königlichen Schutz- daß alle drei beteiligt sind. Der überfallene Töpfermeister konnte Referent: Stadtv. Hirsch. Gegner sind hiermit eingeladen! mannschaften im Dienst befindlichen Beamten nach zehnjähriger noch nicht vernommen werden, da er wegen der Mißhandlungen noch Das socialdemokratische Wahlkomitee. guter Führung im Polizeidienst auf Lebenszeit angestellt werden das Bett hüten muß. Friedenau . Den Genossen zur Nachricht, daß am Montag, den können. Auf den Bericht der Reviervorstände hin hat jetzt das 18. Mai, abends 8 Uhr, im Gesellschaftshause, Rheinstr. 14, eine tönigliche Polizeipräsidium die in Frage kommenden Beamten Petersburgerstraße ein neunjähriger Knabe, Hans Lorod, der Ueberfahren wurde von der Elektrischen Straßenbahn in der öffentliche Wählerversammlung stattfinden wird. Tages- die lebenslängliche Anstellung mitgeteilt und zwar durch ordnung: 1. Vortrag des Genossen Mag Grunwald über: Die Aushändigung einer Anstellungs Urkunde. Für die übrigen für seine Mutter eine Besorgung machen wollte. Er kam unter die bevorstehende Reichstagswahl. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Beamten bleibt nach wie vor das Recht der gegenseitigen Bahn und wurde ein Stück mitgeschleift. Er erlitt einen doppelten Zu dieser Versammlung findet am Sonntag, den 17. Mai, eine vierwöchigen Kündigung bestehen und auch der Passus, daß bei einer Oberschenkelbruch und erhebliche Abschürfungen am Kopfe. Der verHandzettel sowie auch eine öffentliche Flugblatt- Kündigung weder vom Polizeipräsidium noch von den Beamten der unglückte Knabe wurde nach dem städtischen Krankenhause am Verteilung statt. Treffpunkt früh 71 Uhr bei Grube, Grund der Kündigung anzugeben ist. Dieser wunde Punkt wird von Friedrichshain überführt. Kaiser- Allee, Ede Stubenrauchstraße. Es ist Pflicht eines jeden der Schußmannschaft sehr bedauert, da er jedes Recht auf Beschwerde Genossen an beiden Tagen pünktlich zur Stelle zu sein. Die Monats- über eine vermeintlich ungerechte Entlassung ausschließt. Bei versammlung fällt wegen der öffentlichen Versammlung aus. läufig bemerkt, haben dieser Tage alle diejenigen Schußleute, die feine zur Höhe von 50 M. erhalten. Stelle oder sonstige Zulage beziehen, eine Unterſtüßung in Geld bis
Tegel . Freitag, den 15. Mai, findet abends 8 Uhr im Saale des Herrn Trapp, Bahnhofstraße, eine Reichstags- Wählerversammlung statt, in der Genosse Stadthagen spricht. Pflicht jedes Genossen ist es, für guten Besuch dieser Versammlung zu agitieren.
V
-
Feuerbericht. In der Nacht zum Mittwoch wurde die Wehr nach der Linienstr. 202 gerufen, weil hier auf nicht ermittelte Weise auf dem Boden Feuer ausgekommen war, das bei Ankunft des ersten Löschzuges schon die Dachkonstruktion erfaßt hatte. Gegen abend mußte in der Wattstr. 17 ein Schornsteinbrand beobachtet werden. Von einem schweren Verdachte gereinigt ist der 32 Jahre alte Preßkohlen waren zur selben Zeit in der Brombergerstr. 19 in Brand Ziegeleiarbeiter Paul Stein aus Luckenwalde , der dieser Tage in geraten, der aber noch im Entstehen unterdrückt werden konnte. In Mariendorf verhaftet wurde. Am 15. v. Mts. wurde die Bäckerfrau in einer Wohnung in Flammen auf. Außerdem liefen in den letzten der Schönebergerstr. 24 gingen Gardinen, Möbel und Kleidungsstücke Colberg bei Kammin in Pommern in einem Gehölz ermordet und Schöneiche , Klein- Schönebeck, Fichtenau , Münchehofe und Umgegend! beraubt. In der Nähe des Fundortes der Leiche wurde eine umher- 24 Stunden noch von der Blumenftr. 157, Neue Friedrichstr. 77 und Am Sonntag, den 17, Mai, nachmittags 3 Uhr, findet im ziehende Familie gesehen, die man bald darauf als die des Stein noch von einigen andren Stellen Alarmierungen ein, doch handelte es Restaurant" Waldschloß", Schöneiche , eine Volksfeststellte. Der Mann geriet daher in den Verdacht, Frau Colberg fich hier durchweg um ganz geringfügige Anläſſe. versammlung statt mit der Tagesordnung: 1. Vortrag ermordet zu haben. Da er mittlerweile mit seiner Familie, Was brachte der alte und was verheißt der neue der Frau und zwei Kindern im Alter von vier und zwei Jahren, Reichstag dem arbeitenden Volke?" Referent: Genosse die im Kinderwagen lagen, schon weiter gewandert war, Fülle Berlin . 2. Diskussion. 3. Verschiedenes.
Lokales.
Die Bergnügungssucht und die Schuljugend.
Aus den Nachbarorten.
Neu- Weißensee . Die hiesigen„ Nationalen" bleiben unter sich. Der Herr stellvertretende Amtsvorsteher erläßt in den Ortsblättern folgende Einladung:" Zu einer Besprechung, betreffend die Reichstagswahlen, findet am Donnerstag, den 14. Mai, abends 8 Uhr, im Saale des Herrn Enders eine Zusammenkunft aller Freunde der nationalen Sache statt. Diejenigen Herren des Ortes, welche durch Versehen eine Einladung zu derselben nicht erhalten haben, aber treu zu Kaiser und Reich halten, lade ich hierdurch ein, an dieser Besprechung teilzunehmen. Gegner der Sache ersuche ich fern zu bleiben." Nun, unsre Genossen, andre Gegner fommen hier nicht in Betracht, werden die Herren in ihrer Einsamkeit nicht stören und haben auch keine Veranlassung, das Vereinszimmer zu füllen.
so erließ die Staatsanwaltschaft einen Steckbrief hinter ihm. Als nun die Familie dieser Tage nach Mariendorf kam, wurde sie in der Feldstraße von einem Gendarmen angehalten. Während die Frau mit den Kindern ins Armenhaus kam, wurde der Mann verhaftet und dem Landgericht II in Moabit durch den Amtsdiener Zimmermann zugeführt. Hier flärte sich aber seine Lage bald zu Der Regierungspräsident zu Potsdam hat für die nächste seinen Gunsten, daß er wieder entlassen werden konnte. Es wurde Kreis- Schullehrerkonferenz das folgende Thema gestellt: ie nämlich festgestellt, daß der Mörder der Frau Colberg bereits tann der Volksschullehrer die Jugend vor der anderswo verhaftet worden ist. Der Entlassene, der mit seiner überhandnehmenden Vergnügungssucht bewahren, Familie und den geringen Hadseligkeiten seit dem 1. April ohne und welche Mittel stehen ihm zur Abstellung dieses Uebelstandes zur Arbeit und Wohnung umherwandert, will jezt hier Beschäftigung Verfügung?" Die an diese Nachricht geknüpfte Vermutung, daß suchen. Frau und Kinder blieben einstweilen noch im Armenhause. nun gleich die Schule gegen die Vergnügungssucht der Jugend" Harfenjule lebt! Die Mitteilung einiger Berliner Blätter, daß mobil gemacht werden solle, geht natürlich zu weit. Von der die„ Harfenjule", das bekannte Berliner Original, von einem RadRigdorf. Die Erweiterung des Rigdorfer Rats theoretischen Erörterung eines Gedankens bis zu seiner praktischen fahrer umgestoßen und infolge der erlittenen Verlegungen im Ausführung ist noch ein langer Weg. Wir wüßten auch nicht, wie Strankenhause gestorben sei, bestätigt sich nicht. Die 74 Jahr alte hauses durch einen Anbau und durch teilweisen Umbau soll demin dieser Richtung die Schule, wenn man hier im Ernst eine solche Frau, die Witwe Anna Nordmann( nicht Thormann), geb. Schulz, nächst in Angriff genommen werden. Von der Baudeputation und Aufgabe stellen wollte, mit Aussicht auf Erfolg thätig sein sollte. befindet sich gegenwärtig beim besten Wohlsein in ihrer aus einem dem Magistrat ist jetzt eine entsprechende Vorlage beschlossen und dumpfen Kellerraum bestehenden Wohnung in der Kulmstr. 14 und den Stadtverordneten unterbreitet worden. Die Durchführung des Aber interessant ist das Thema doch. Es paßt ganz zu dem Geiſt iſt untröstlich über die Falschmeldung ihres Todes. Infolge jener Projekts wird 450 000 m. erfordern, wovon 225 000 M. aus unsrer Zeit zu den Bestrebungen gewisser Kreise, die immer Notiz ist der alten Frau das Leben herzlich sauer gemacht. Wo früheren Anleihen bereits zur Verfügung stehen. Der Rest wieder und immer lauter die Forderung erheben, daß die ihrer An- auch immer die Greisin sich jetzt auf der Straße sehen wird durch eine weitere Anleihe zu beschaffen sein. In ficht nach überhandnehmende Vergnügungssucht der Erwachsenen läßt, umringen fie große Scharen von Kindern und begleiten der Hauptsache handelt es sich um den Anbau eines vollständig eingedämmt werde. sie mit den Ausrufen:" Harfenjule ist vom Himmel gekommen, Harfen neuen Flügels an der Schönstedtstraße. jule ist wieder auferstanden!" So ist es ihr unmöglich, auf den öfen wie sonst ihre Weisen ertönen zu lassen und so sieht sie trüben traurigen Tagen der größten Entbehrung und Not entgegen. Frau N. bittet uns deshalb mitzuteilen, daß sie weder von einem Radfahrer umgestoßen noch sonst irgendwo verunglückt sei. Nach einem alten Sprüchwort haben Totgesagte die besten Aussichten auf ein recht langes Leben. Wünschen wir der alten Harfnerin, daß sich auch an ihr dieses Sprüchwort bewahrheiten möge.
-
-
Der Symmetrie des Bei all' dem Geschrei über ein Zuviel an Vergnügungen wird Straßenbildes zuliebe soll die Ecke an der Schönstedtstraße( wo jest in erster Linie, wenn nicht ausschließlich, an die unbemittelten der Ratskellergarten ist) in ähnlicher Weise abgeschrägt werden, wie dies bei dem gegenüberliegenden Amtsgericht geschehen ist, unter Gesellschaftsschichten gedacht. Wenn die Geistlichkeit und ihr Aufnahme des Haupteinganges in diese Abschrägung und unter Bemuderisches Gefolge Maßregeln gegen die von ihnen beklagte frönung dieses Teiles durch einen Giebel. Im übrigen soll sich die Bergnügungssucht fordern, so haben sie nicht die besigende Klasse, Außenarchitektur des Erweiterungsbaues in Bezug auf die zu versondern die Arbeiterbevölkerung im Sinne; denn es ist ja wendenden Baustoffe und die einzelnen Bauglieder auf das engste an die Durchbildung des vorhandenen Rathauses anschließen, so daß durchdas, Volt", dem„ die Religion erhalten bleiben soll". Und wenn aus der Charakter eines einheitlichen Bauwerks gewahrt bleibt. Der neue die heranwachsende Jugend, wenn die Schulkinder vor der Ver Berichtigung. Wir erhalten folgende Zuschrift: In der Nr. 101 Sigungssaal für die Stadtverordneten- Versammlung ist so projektiert, gnügungssucht und ihren Gefahren bewahrt werden sollen, so wird Ihrer Zeitung brachten Sie einen Artikel„ Einer großen Rücksichts- daß er durch seine Lage den Störungen des Straßenlärms entrüdt an die Kinder der arbeitenden Klasse gedacht, nicht losigkeit machte fich gestern ein hiesiger Rennstallbesizer Isaac in ist. Licht erhält er zum Teil von der Seite, zum Teil von oben. an die„ höhere" Schuljugend und nicht an das daraus hervorgehende Charlottenburg schuldig" usw. Da diese Mitteilung auf unwahrheit Es sind Size für 96 Stadtverordnete vorgesehen, entsprechend einer Studententum. Darum ist es auch durchaus folgerichtig, daß man beruht, ersuche ich Sie um umgehende Berichtigung unter Berufung Einwohnerzahl von 300 000 Seelen. Im Zusammenhang mit der Rathauserweiterung steht eine anderweitige Verwendung der Räume die Frage, wie die Jugend vor der Vergnügungssucht zu bewahren auf§ 11 des Preßgesetzes. ist, den Lehrern der Volksschulen vorlegt und nicht den Ein durch Leichtfertigkeit herbeigeführter Unglücksfall verursachte im alten Rathaus, insbesondere sollen die Kellerräume im Flügel an der Erckstraße für die Zwecke des Arbeits- und Wohnungshöheren" Kollegen. gestern nachmittag im Weinbergsweg eine größere MenschenNun ist an sich ganz gewiß nichts dagegen einzuwenden, daß ansammlung. Der Dachdecker- Lehrling Bethke zog einen mit Gerüst nachweises eingerichtet werden; die bisherige Durchfahrt wird in man unfre heranwachsende Jugend nicht an jedem Vergnügen der beladenen Handwagen, von der Kastanien- Allee tommend, die ab- eine heizbare Wartehalle für Arbeitsuchende umgewandelt. Ein neues Ortsstatut, betreffend Festlegung Erwachsenen teilnehmen lassen möchte; was diese Bestrebungen dis- schüssige Straße Weinbergsweg entlang. Auf dem Wagen saßen der Zahl der Stadtverordneten Rigdorfs, hat der trebitiert, das ist nur die Beschränkung auf eine bestimmte noch drei Arbeiter. Der Wagent geriet ins Rollen und B. vermocht Magistrat der Stadtverordneten - Versammlung zugehen lassen. RixGesellschaftstlaise und die muckerische Absicht. Auch die das Gefährt nicht mehr zu halten. Mit unheimlicher Geschwindigkeit dorf mit seinen mehr als 100000 Einwohnern müßte eigentlich schon harmloseren Vergnügungen brauchten, wenn möglich, von den ſaufte es die Straße hinunter und als der Lehrling nun versuchte, jezt 60 Stadtverordnete haben, denn§ 12 der Städte- Ordnung be= Deichsel- stimmt, daß die Stadtverordneten- Bersammlung in Stadtgemeinden Kindern nicht immer bis auf die letzte Neige ausgeloftet zu werden. Stange zur Seite riß, stürzte er zu Boden und das Gefährt ging von 90 001 bis 120 000 Einwohnern aus 60 Mitgliedern besteht. Da Wir haben es so manchesmal bedauernd mit angesehen, wenn über ihn hinweg. Der Wagen aber jagte auf den Bürgersteig hinauf mum die räumlichen Verhältnisse im vorhandenen Rathaus eine VerEltern noch am späten Abend mit ihren Kindern in Ver- und in das Schaufenster der Roßschlächterei von Franke hinein, mehrung der Stadtverordneten über die bisherige Zahl von 48 nicht gnügungslokalen, Biergärten und Kneipen und wobei die drei auf dem Gefährte ſizenden Arbeiter auf den Bürgererſt in finkender Nacht die Müden nach Hause schleppten. steig stürzten. Sie kamen ohne nennenswerte Verlegungen davon, Anordnung von der Regel abzuweichen, Gebrauch gemacht worden, indem recht zuließen, so ist schon einmal von dem Recht, durch ortsstatutarische Aber wer da von der arbeitenden Bevölkerung verlangt, daß die während V., der schweren inneren Schaden genommen, nach der Anordnung von der Regel abzuweichen, Gebrauch gemacht worden, indem die Zahl von 48 Stadtverordneten vorläufig festgelegt worden ist. Stinder an solcher Erholung nicht teilnehmen oder wenigstens schon Unfallstation in der Kastanien- Allee und dann nach einem Kranken- Dies Drtsstatut läuft aber am 1. Januar 1904 ab, ohne daß es möglich war, den projektierten Rathausanbau derart zu fördern, in früher Abendstunde nach Hause gebracht werden sollen, der muß hause gebracht werden mußte. Ein Hammeldieb ist am gestrigen Tage auf frischer That erfaßt daß, wie erst geglaubt wurde, der vorgesehene neue Sigungssaal fich auch darüber klar sein, daß dann in der Regel auch die Eltern genötigt sind, auf Erholung und Vergnügen zu verzichten. Wer worden. Vor dem Hause Landsbergerstr. 112 hielt der Wagen eines Anfang 1904 in Benugung genommen werden kann. Im günstigsten seine Kinder nicht mit in den Biergarten nehmen und auch Engros- Fleischers, welch letzterer das Gefährt für einen Augenblick Fall wird sich der Bau bis zum 1. April 1906 fertigstellen lassen. der muß eben selber ohne Aufsicht ließ. Als der Schlächter nach wenigen Minuten zurück- Der Magistrat beantragt nun, ortsstatutarisch festzusetzen, daß bis nicht allein zu Hause lassen will, fehrte, bemerkte er, wie ein junger Mensch einen ausgeschlachteten zum 1. Januar 1907 die Zahl der Stadtverordneten 48 beträgt, mit daheim bleiben, wenn er keine Bedienung hat. Wohl Hammel vom Wagen herunternahm und mit dem Schöpsbraten das so wie bisher. Dagegen foll im neuen Drtsstatut die Zahl der undem, der es bermag, seiner Kinder willen auf alles eite suchte. Als der Dieb sich verfolgt fah, entledigte er sich schnell befoldeten Stadträte nicht wie im alten auf acht beschränkt bleiben, und jedes zu verzichten; gehört ein starkes der Beute und ergriff die Flucht. Verfolgt, wurde er in der Nähe so daß nach den Gesezesbestimmungen zum 1. Januar 1904 noch Quantum von Opferfreudigkeit dazu, und es giebt schließlich des Landsberger Thores festgehalten und, nachdem ihm eine empfind- zwei weitere unbesoldete Stadträte zu wählen sind. eine Grenze, über die die Sorge der Eltern, ihre Kinder vor Schädi- liche Lektion zu teil geworden, der Polizei übergeben. Friedenau . Die Auslegung der Reichstags WählerSelbstmord eines Garde Dragoners. gungen zu bewahren, nicht hinausgehen darf, wenn sie nicht zu einer Der Garde Dragoner listen beginnt am Montag, den 18. Mai, und endet am Montag, Für unsren Dri liegen dieselben auf dem Schädigung der Eltern selber und zu einer Herabsetzung ihrer Hermann Schulze von der 1. Schwadron des 1. Regiments, der den 25. Mai. Sohn eines vermögenden Kaufmannes in Mecklenburg , diente im Gemeinde Amt, Feurigstraße, 8immer Nr. 11, Arbeits- und Erwerbsfähigkeit führen soll.
um
aber
es
berweilten
.
nun
V