Militarismus und Geisteskrankheit. Die Magdeburger| Greulich hielt am Grabe eine furze Ansprache, in der er dem| gehörigen Hütten gegen den Monat März um annähernd 6000 Tonnen Boltsstimme" berichtet: Ein trübes Bild entrollte sich am Mittwoch Danke der ganzen schweizerischen Arbeiterschaft für das Wirken zurückgegangen, doch ist dabei zu berücksichtigen, daß der Monat März vor den Schranken des hiesigen Oberkriegsgerichts. Angeklagt ist Dr. Schulers Ausdruck gab. Er schloß mit den Worten: Wie mit rund 312 000 Tonnen die höchste Erzeugungsziffer seit Bestehen der Arbeitssoldat 1. Klasse, Wolt, wegen Beharrens im Un- noch heute die englischen Arbeiter, die Enkel und Urenkel der das des Synditats aufzuweisen hatte und daß der April infolge der Feier gehorsam in drei Fällen. Als Verteidiger fungiert Rechtsanwalt Dr. maligen, mit Ehrfurcht die Namen der ersten Fabrikinspektoren, tage einige Arbeitstage weniger hatte als der März. Dagegen hat der Eberhardt. Als Sachverständiger ist Dr. Demohn von der eines Leonhard Forner, eines Vater, eines Saunders nennen, so April mit ungefähr 246 000 Tonnen den höchsten Selbstverbrauch Jrrenanstalt Nietleben, wo sich der Angeklagte se ch 3 werden auch unsre Kinder und Kindestinder, wenn die Arbeiterschutz- der Werke seit Bestehen des Synditats aufzuweisen gehabt, und da Wochen zur Beobachtung feines Geistes zustandes Gesetzgebung weiter ausgebaut sein wird, mit Hochachtung noch den auch der Versand sehr lebhaft blieb, so haben die Vorräte bei den befunden hat, anwesend. Der Angeklagte, der weniger durch sein Namen des ersten eidgenössischen Fabrikinspektors nennen: Dr. Hütten abermals abgenommen. Die Nachfrage ist auch im laufenden Monat, und zwar sowohl im Julande wie im Auslande, lebhaft Aeußeres als wie durch sein Gebaren den Eindruck eines Idioten Fridolin Schuler. - macht, meldete sich eines Tages beim Antreten frank. Der be= geblieben, so daß die zur Zeit vorliegenden Aufträge den Hütten handelnde Arzt erklärte ihn aber für gesund. W. verlangte darauf, Paris , 14. Mai. Die Deputierten der Stadt Paris nahmen in Beschäftigung auf acht Monate hinaus sichern. vor den Oberstabsarzt geführt zu werden. Bom dienstthuenden einer heute nachmittag abgehaltenen Zusammenkunft gegenüber dem Sergeanten wurde W. darauf hingewiesen, daß das nicht angängig Steigen der Brotpreise Stellung und beschlossen, am Sonnabend eine sei. Als W. trotzdem dabei beharrte und sich weigerte, zur Arbeit Abordnung zu dem Ackerbauminister Mougeot zu entfenden, um ihn zu gehen, wurde er in Arrest geführt. Als die Arrestthür aufge= schlossen wurde, weigerte sich W. trok mehrfacher Befehle, hinein zu fragen, ob die Lage nicht ein zeitweise gänzliches oder teilweises zugehen und mußte mit Gewalt hineingebracht werden. Vorher hatte Aufheben des auf ausländischem Getreide liegenden Eingangszolles W. sich als Graf Roon benannt und seine Unschuld beteuert. Italien .
erfordere.
-
Die
Zunahme der Belegschaft im Steinkohlen- Bergban. Soweit die Bewegung der Belegschaftsziffern einen Maßstab für die Beurteilung der Geschäftslage abgiebt, wäre der Tiefpunkt der Krise, wenigstens in den Steinkohlen- Distrikten, als überwunden anzusehen. Arbeiterzahl ist sowohl im Saarbeden wie auch im Ruhrgebiet während des I. Quartals 1903 erheblich gestiegen. Es wurden Steinfohlen- Arbeiter beschäftigt im
I. Quartal 1902 II.
IV.
I.
1902
239 769
1902 1903
249 649 253 356
Saargebiet
u. Wurmbecken
55 189
55 021
56 686
57 223
Wegen Beharrens im Ungehorsam wurde W. zu 10 Monaten Im Gefängnis ermordet? Rom , den 12. Mai. ( Eig. Ber.) Gefängnis und Versehung in die ziveite Klasse des Soldatenstandes verurteilt. Gegen dieses Urteil hat W. Berufung eingelegt. Das Einer der armen Teufel, die die hochweise Polizei zu Ehren der eigentümliche Verhalten des W. machte seine Beobachtung notwendig. römischen Königs- und Kaiserbesuche verhaftet hat, ein gewisser wurde am Angeli, 5. dieses Monats tot in Das Gutachten des Stabsarztes Dr. Koch geht dahin, daß der An- de geflagte als besonders intelligent nicht angesehen werden könnte. Er feiner Zelle im römischen Gefängnis Regina Coeli auffei geistig zurückgeblieben, aber zurechnungs- gefunden. Die Gefängnisärzte bestanden auf einer Obduktion, Der Arbeiterzuwachs ist im Ruhrbecken sehr beträchtlich; es fähig. Auf die Frage des Verhandlungsleiters nach seinem Namen deren Resultat glücklich seit gestern bekannt ist. Der Körper des erwiderte W.:" Das wissen Sie besser als ich!" Verhandlungs- Toten, eines jungen fräftigen Mannes, zeigt zahlreiche Spuren waren im ersten Quartal d. 3. 7387 Leute mehr beschäftigt als im leiter: Jch frage Sie nochmals!" Angeklagter:" Ich thue das, äußerer Mißhandlungen; ein starker Blutaustritt in das Unter- gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Entwicklung geht aber in was andre wollen, überhaupt nicht." Verhandlungsleiter:„ Als hautzellgewebe am Halse hat die Aerzte veranlaßt, als Todes- den einzelnen Bezirken nicht gleichmäßig vor sich. Es stellte der Soldat müssen Sie das thun." Angeklagter:„ Ich bin kein Soldat, ursache Er würgung anzugeben, um so mehr, als keinerlei frank- Bezirk Oberhausen allein 2560 Arbeiter mehr ein, der Dortmunder ich bin gar nichts mehr, ich bin auch kein Verbrecher." Ueber den hafte Veränderung an der Leiche nachgewiesen werden konnte. Bekannt Bezirk 2260, der Wattenscheider 1081. Dagegen verloren wieder Vorgang vor der Arrestzelle befragt, schweigt der Angeklagte zu- wurden folgende Thatsachen: Der Unglückliche wurde am 1. Mai( also zu Gelsenkirchen 792, West- Essen 443, Ost- Recklinghausen 375 Arbeiter. nächst. Auf weiteres Befragen ruft W. laut:„ Machen Sie mit Ehren des deutschen Kaisers) als„ Anarchist" verhaftet. Da er sich Am auffallendsten ist der Rückgang der Gelsenkirchener Belegschaften, mir, was Sie wollen!" sehr unruhig zeigte, wurde ihm die Zwangsjacke angezogen obwohl es sich hier um das nördliche( neue) Kohlenbecken handelt. fünf volle Tage auf seinem Leibe gelaffen. In Der Schwerpunkt des Bergbaus wird immer mehr nach Nordosten Die Frage des Verhandlungsleiters an den Sachverständigen, und ob er den Angeklagten für verhandlungsfähig hält, verneint der- diesen fünf Tagen foll er keine Nahrung auf- und Norden verschoben. Die Zahl der Zechen ist um drei zurückfelbe. Während der weiteren Verhandlung macht der Angeklagte genommen haben, da er außer stande war, ein Glied gegangen; der Verlust entfällt auf das südliche Ruhrbecken, wo noch einen stumpfsinnigen Eindruck. In seinem Gesicht ist ein fort zu rühren und von den Gefängniswärtern keiner Zeit hatte, mehr Betriebseinstellungen bevorstehen. zu füttern. daß die ist nicht ausgeschlossen, Als der Verteidiger ihn währendes fonvulsivisches Zuden bemerkbar. Allgemeine Berliner Omnibus- Gesellschaft. In der außerordents Anstalt macht, die Briefe zu verlesen, die der Angeklagte an feine wahnsinnigen Anstrengungen des Gefangenen, sich aus der lichen Generalversammlung, die gestern stattfand, wurde beschlossen, Eltern geschrieben hat, schlägt dieser mit der Faust auf die Brüstung, unerträglichen Lage in der Zwangsjade zu befreien, feinen die Zahl der Aufsichtsrats- Mitglieder um 3 auf 9 zu erhöhen und Jedenfalls ist er beginnt heftig zu weinen und ruft laut: Die Briefe find Tod durch Erwürgen herbeigeführt haben. dann Bankier Karl Neuburger, Generaldirektor Falk( bisher Vormir unterschlagen!" Der Verteidiger beantragt Einstellung ein Opfer derartig infamer Grausamkeit geworden, daß es für die sitzender des Aufsichtsrats der Neuen Berliner Omnibus- Gesellschaft) des Verfahrens, da eine Besserung des Zustandes des Angeklagten moralische Wertung der That gleich bleibt, ob die Gefängnis- und Direktor Wilhelm Schreiber neu in den Aufsichtsrat gewählt. doch nicht zu erhoffen sei. aufseher den ihnen Anvertrauten, nicht unter Anklage stehenden Allgemeinen Berliner Omnibus- Gesellschaft und der Neuen Berliner fündet folgenden Beschluß: Der Zustand des Angeklagten ist nicht haben, bis er sich selbst erwürgte. Der Eindruck in der ganzen Omnibus- Gesellschaft einstimmig zur Annahme. Das Gericht zicht sich hierauf zur Beratung zurück und ver- Gefangenen, höchst eigenhändig erwürgt oder ihn so lange gemartert Darauf gelangte nach furzer Debatte der neue Vertrag zwischen der derartig, daß er der Verhandlung nicht zu folgen vermöchte. Um Stadt ist ungeheuer. Vor drei Jahren hat sich in demselben GeNeues Gebände für die Handelskammer. Wie der„ Berliner ein weiteres Bild über den Zustand des Angeklagten zu gewinnen, fängnis ein ähnlicher Fall zugetragen, dessen Opfer der Anarchist Börsencourier" erfährt, hat die Handelskammer das Grundstück an der Ecke der Universitäts - und Dorotheenstraße zum Preise von 1 Millionen Mark erworben, um auf diesem Terrain für die Zwecke der Stammer ein Gebäude errichten zu lassen. Die Kosten des Grundstückserwerbs und des Baues werden durch eine Anleihe aufgebracht
"
werden die noch vorhandenen Briefe zur Verlesung gebracht. In Frezzi war. einigen derselben kommt neben allerhand fonfusem Zeug der Gedanke nach Erlösung durch den Tod zum Ausdruck. Die Briefe schließen fast alle mit dem Passus: Euer unglücklicher Sohn Franz Wolf.
Aus der verlesenen Aussage der Mutter des Angeklagten geht hervor, daß W. wegen feines idiotischen Lachens aus der Lehre genommen werden mußte. Im Laufe der Jahre haben sich die geistigen Fähigkeiten immer mehr verschlechtert. Der Vater des Angeklagten war gesund und kein Trinker, während der Großvater ein Trinker' und geistesgestört gewesen ist, auch an Tobsuchtsanfällen gelitten hat. Danach scheint erbliche Belastung vorzuliegen.
E2
England.
London , 14. Mai. Bei der Ersazwahl für den verstorbenen Landwirtschaftsminister Hanbury im Wahlkreise Preston wurde der konservative Kerr mit 8639 Stinunen gewählt. Der Arbeiterkandidat Hodge erhielt 6490 Stimmen.
25
von
Die Neuwahlen zum Folkething find durch königlichen Erlaß auf den 16. Juni angesezt worden. Die Dänen wählen also diesmal mit uns zu gleicher Zeit. Rußland.
werden.
Handelskammer. Ihr Mandat niedergelegt haben die in der dritten Abteilung gewählten zwölf Mitglieder der Berliner Handelstanimer.
Gewerkschaftliches.
Das Gesetz über die Ablösung der Zehnten wurde vom Folkething mit 81 gegen 22 Stimmen in der von der Mehrheit der Liberalen vorgeschlagenen Form angenommen. Dagegen stimmten Der Sachverständige, der den W. behandelt hat, ist der außer den Socialdemokraten fünf Liberale und vier Konservative. Meinung, daß ein Mensch wie der Angeklagte unfähig ist, den Das neue Gesetz gewährte den Zehntenempfängern das 25fache des Pflichten des Soldatenstandes gerecht zu werden. Es sei sehr natür- Jahresertrages der Zehnten als Ablösungssumme, wovon 18/ Zur Lohnbewegung der Gementierer, Nabispuser und-Spanner lich, daß Leute mit den geringen geistigen Eigenschaften, wie sie un- den Zehntenpflichtigen, 7/25 bom Staat als Zuschuß aufgebracht zweifelhaft bei W. vorhanden sind, mit den strengen Vorschriften der werden. Im Laufe der Ablösungsjahre wächst die Summe, die der ist zu berichten, daß es gestern, noch bevor das Einigungsamt einen militärischen Disciplin in Konflikt kommen müßten. W. wurde Staat hiermit 2. wurde Staat hiermit den Großgrundbesitzern schenkt, auf ungefähr Schiedsspruch fällte, zu einer Einigung zwischen den Vertretern trotzdem mehrfach bestraft, das hat ihn noch mehr verbittert. Der 40 Mill. Kronen an. Unfre Parteigenossen waren dafür, die Ablösungs- der Arbeitnehmer und Arbeitgeber gefonmmen ist. Vorbehaltlich der Angeklagte kann überhaupt keine Soldaten oder Offiziere sehen, ohne fumme auf das 21fache zu erniedrigen, stimmten später auch für Zustimmung der beiderseitigen Versammlungen ist zwischen dem fofort in Erregung zu geraten. Eine Simulation ist aus einen von konservativer Seite gestellten Antrag auf das 23fache, wo- Centralverband der Maurer, dem die genannten Branchen als geschlossen. W. wird, bleibt er beim Militär, täglich und durch dem Staate immer noch etwa 19 Millionen erspart geblieben Sektion angehören, und dem Verband der Gips, Cement- und stündlich mit der Disciplin kollidieren. Auf die Frage des Sach- wären. Aber die Mehrheit der Liberalen war den Großgrundbefizern io Deckenbaugeschäfte ein Vertrag abgeschlossen, der sich bis auf die berſtändigen an den Angeklagten, ob er ihn kenne, erwidert derselbe: entgegenkommend, daß sie nichts von der Ablösungssumme ablassen Lohnfäße im wesentlichen mit dem bereits gegebenen Vorschlage des Einigungsamtes, deckt. Betreffs der Lohnfäße sind folgende " Ich möchte weinen, ich möchte schreien!" Der Gutachter wird hierauf wollte.- Aenderungen angenommen. Es erhalten: die Nabigpuzer bis zum bereidigt. 30. September 5. J. einen Stundenlohn von 80 Pf., von da ab 82% Pf.; die Spanner, Cementierer und Flechter bis zum 31. De zember d. J. 622 Pf. und von da ab 65 Pf.; die Einschaler 55 Pf.; die Pußerträger 55 und 65 Pf. und die Hilfsarbeiter bis Ueber die Lage in Kischinew ist, wie„ Laffans Bureau" tele: zum 31. Dezember d. J. 45 Pf. und von da ab 47, Pf. Maurer graphisch aus New York meldet, dort gestern der erste authentische werden nach dem für das Baugewerbe geltenden Lohntarif bezahlt. Bericht des Hilfskomitees in Kischinem eingetroffen. Danach wurden Wer von den Arbeitern bereits höhere Löhne als die jetzt ver50 Personen getötet, 85 liegen hoffnungslos darnieder, 400 wurden einbarten hatte, behält dieselben. Arbeitsordnungen, die diesen Verschwer verletzt, zu Krüppeln gemacht oder vergewaltigt. Der an einbarungen zuwiderlaufen, sind ungültig. Der Vertrag gilt bis zum gerichtete Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Rubel. Die 30. September 1904. Gesellschaft vom Roten Kreuz in Stifchinew leistet weitgehende Hilfe. Achtung, Metallarbeiter! Kollegen! Die Fabrikanten in Iserlohn Sie verteilt an die Geplünderten täglich 2500 Mahlzeiten. Unter sind in Verlegenheit und bemühen sich nun in Berlin , um durch den Verletzten befinden sich 40 Christen, welche versuchten, die Berliner Arbeitswillige aus der Verlegenheit geholfen zu werden. Juden gegen die Wut ihrer Angreifer zu schüßen. Die Mehrheit in der Ritterstraße ist ein Werbebureau errichtet. Wir erwarten der christlichen Bevölkerung ist inzivischen zum Bewußtsein ihrer auf das bestimmteste, daß sich niemand zu solchem Judasdienst her Thaten gekommen und beteiligt sich, von Gewissensbissen getrieben, giebt, Weist jedes Angebot, nach Iserlohn zu fahren, zurück. Nur an den Sammlungen. mit reichlichen Spenden Ergouverneur venn wir den Kollegen in Iserlohn die weitgehendste Unterſtügung Konstantinowitsch spendete 10 000 Rubel. Selbst in der antisemiti- und zwar in jeder Beziehung zu teil werden lassen, wird es möglich schen russischen Presse kommt jetzt Bedauern über das Vorgefallene fein, die proßzigen Unternehmer von ihrem Dünkel zu furieren. Kollegen, forgt dafür, daß der letzte unsrer Stollegen unterrichtet wird über die Vorkommnisse in Iserlohn und sorgt allesamt dafür, daß der Zuzug ferngehalten wird.
Das Kriegsgericht entscheidet: Der Angeklagte ist wohl schwach finnig, aber verhandlungsfähig. Es soll aber noch einmal ein Gutachten des Generalstabsarztes der Armee eingeholt werden, und zivar darüber, ob W. in der Zeit, da er das Vergehen der Gehorsamsverweigerung begangen hat, zurechnungsfähig gewesen ist oder nicht.
Es liegt hier unzweifelhaft wiederum einer der höchft bedauerlichen Fälle vor, daß zum Militärdienst junge Leute herangezogen werden, deren Geisteszustand sie davon befreien müßte. Solche Leute pflegen dann im Dienst mindertüchtig zu sein und haben befonders schwere Tage. Sie werden gehänselt und geschlagen, sie werden immer mehr verbittert und in ihrer geistigen Verfassung herabgedrückt. Bei irgend einer Gelegenheit verstoßen sie dann gegen die Disciplin und kommen min ins Gefängnis mit seinen Schreden. Ihr Sinn umnachtet sich immer mehr; fie enden in der Frrenanstalt, während fie bei geeigneter Behandlung und bei recht zeitiger Entlassung aus dem Dienst eine menschliche Existenz hätten führen dürfen.
Die Militärbehörden müssen sorgfältiger darauf achten, daß zum Ausdrud.geistig schwache Leute nicht in den Heeresdienst aufgenommen oder, wenn sie es find, gehörig erkannt und entlassen werden. Die zahlreichen Verhandlungen vor den Kriegsgerichten gegen Soldaten, deren Unzurechnungsfähigkeit sich allzu spät herausstellt, zeigen die Dringlichkeit dieser Aufgabe.
Afrika.
Algier , 14. Mai. Ein Telegramm aus Beni Unif meldet: Eine 30 Mann starfe Bande aus Figig hat gestern in der Nähe von Duveyrier 47 Kamele geraubt, welche zu einem gestern früh nach Süden aufgebrochenen militärischen Transport gehörten. In Beni Unif geht das Gerücht, daß bei Beschir, südlich von Taghit, eine zahlreiche Bande zusammengezogen sei, welche dem nächsten Militärtransport den Weg verlegen wolle.
Amerika.
Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin . Achtung, Metallarbeiter! Im Kabelwerk Oberspree der Allge= meinen Elektricitäts- Gesellschaft haben am Dienstag, den 12. Mai, annähernd 200 Arbeiter des Bleikabel- Saales wegen Lohnforde rungen die Arbeit niedergelegt. Die Direktion hat in fchroffer Weise die Einigungsverhandlungen mit der Kommission der Ansständigen auf Erhöhung des Stundenlohnes der Hilfsarbeiter von 30 auf 35 Pf. und der Maschinenführer von 35 auf 40 Pf. als Minimallohn abgelehnt. Hierauf traten die Arbeiter in den Ausstand. Eine am Donnerstag abgehaltene, von annähernd 3000 Arbeitern des gesamten Wertes besuchte Versammlung erklärte in einer Refolution den Streit für berechtigt und sagte ihre materielle Unterstüßung zu. Zuzug ist fernzuhalten. Metallarbeiter- Gewerkschaft.
Für die ausgesperrten Schuhmacher in Pirmasens gingen bei der folgende Bei Berliner Gewerkschaftskommission träge ein: Lefe- und Distutierflub„ Süd- Ost" 50,- Verband der Gastwirts gehilfen 30,- Verband der Vergolder, Zahlstelle Burg 30,-. Verband Verband der Bergolder, Filiale Berlin 50,-. Schuhmacherwerkstatt Jägerstr. 14 10,50. Fensterreinigungs- Institut Emensia" 5, Berband der Hutmacher, Berlin 50,-. Arbeiter von Ehrich u. Gräb 3,55. Bergolder- Hauptkasse 100,-. Verband der Maler, Berlin 50,-. Berband der Bildhauer, Berlin 50,-
Telegr.- Korrespondenz- Bureau" folgende abschwächende Meldung: Ein Breßtnebelungs- Gefeß.( Laffan- Meldung.) Der Gouverneur Die auswärts verbreiteten Nachrichten von einem Aufruhr in von Pennsylvanien hat ein von der Staatslegislatur angenommenes Kroatien und Slavonien sowie über stattgefundene Hinrichtungen Gesetz genehmigt, das allen Zeitungen und Zeitschriften die Veröffentfind erfunden. Wahr ist, daß in Brod und zwei oder drei Ort- lichung von Karikaturen verbietet. Das Gesetz schreibt fernter vor, schaften des flachen Landes Demonstrationen vorgelommen sind, daß auf allen Ausgaben der Zeitungen der Name des Verlegers, des wobei ungarische Aufschriften an den Eisenbahn- Stationen und un- Direktors und des Redalteurs angegeben sein muß, und verordnet die garische Fahnen herabgerissen wurden. Verwundungen kamen dabei forgfältige Prüfung aller Nachrichten und kritischen Artikel vor dem aber nirgends vor. Bei Erscheinen der Gendarmerie oder einer Druck, für Zuwiderhandlungen wird Geldstrafe von 500 bis 1000 schwachen Abteilung Militär ergriffen die Demonstranten die Flucht, Dollar festgesetzt. In der Presse wird das Gefeß allgemein heftig und es lag kein Anlaß vor, von der Waffe Gebrauch zu machen. bekämpft. Die Blätter behaupten, die Staatslegislatur habe das Im Kreuzer Bezirk, wo auf dem flachen Lande, wie erwähnt, in Gesetz angenommen, um sich an der Preise für die Anklagen zu zwei oder drei Ortschaften Zusammenrottungen stattfanden und der rächen, daß unter den Mitgliedern der gesetzgebenden Körperschaften Gutsherr bedroht wurde, ist das Standrecht verkündet worden. Es Bestechlichkeit und Korruption weit verbreitet seien. sind vier oder fünf Verhaftungen, wie bereits gemeldet, vorgenommen worden. Die Nachrichten über standrechtliche Beendigung des Eisenbahner- Streits. Der Premierminister teilte urteilungen find erfunden. Hente liegt eine Meldung über eine in der gefeßgebenden Versammlung mit, er habe gestern nachmittag ungarfeindliche Kundgebung in Buccari vor. Als eine Abteilung Militär erschien, flüchtete die Menge; mehrere Verhaftungen wurden vom Vorsitzenden der Lokomotivführer- Vereinigung einen Brief erEs soll angeblich ein Wächterhaus der Eisenbahn halten, in dem unter bedingungsloser Unterwerfung der Ausstand zerstört und der Telegraph beschädigt worden sein. Diese Nachricht für beendet erklärt wird. ist jedoch mit Vorsicht aufzunehmen, da ähnliche Meldungen aus Kroatien in der letzten Zeit jedesmal für unrichtig erklärt worden Aus Industrie und Handel. Rheinisch Westfälisches Kohlensyndikat. Im Monat April stellte fich die Förderung auf 4 191 870 Tonnen oder arbeitstäglich Beerdigung des schweizerischen Fabrikinspektors Dr. Schuler. 174 661 Tonnen gegen 4 248 806 Tonnen oder 168 270 Commen Zürich , 14. Mai .( Eig. Ber.) Der Beerdigung des Dr. Schuler in Mollis wohnten als Vertreter der socialdemokratischen Arbeiter- reip. 3915 364 Tonnen oder 155 835 Tonnen in den Jahren 1902 schaft die Genossen Arbeiterfekretär Greulich und National- und 1901. Die Förderung ist gegen die Beteiligung um 17,65 Proz Gestern teilten wir mit, daß eine den Frieden in Aussicht rat Brandt bei, und die Arbeiter Union Zürich zurückgeblieben. Auf dem rheinisch- westfälischen Roheisenmarkt ist nach der Köln . stellende Vereinbarung zwischen der Leitung der Tedlenborgschen hatte einen Stranz auf dem Grabe niederlegen lassen, dessen Schleife die Inschrift trug: Die Arbeiter- Union Zürich in dank- Zeitung" die Thätigkeit auch im April eine recht lebhafte gewesen. Werft und der Vertretung der Arbeiter zu stande gekommen war. barer Erinnerung an den unvergeßlichen Fabrikinspektor Dr. Schuler." 18war ist die Roheisenerzeugung bei den zum Düsseldorfer Syndikat| Nach den heute vorliegenden Nachrichten will aber der Arbeitgeber
borgenommen.
sind.
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=
Berein der Droichtenfuischer, Berlin 50,- Verband der Mühlenarbeiter, Berlin 15,-. Buchdruderei- Hilfsarbeiter, Filiale Berlin II 50,- Personal der Buchdruckerei D. Walter, Stommandantenstr. 5,-. Ortsverein der Char lottenburger Buchdrucker 10,--. Summe 859,05.
Wir sind gern bereit, weitere Beiträge zur Unterstützung der 6000 Ausgesperrten entgegenzunehmen. Gelder, welche durch die Post eingesandt werden, sind an A. Körsten, Gewerkschaftsbureau, Engel- Ufer 15, zu senden. Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission. Deutfches Reich.
Kein Frieden an der Unterweser.