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Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, daß den National­

Jammer!

Der Wahlaufruf der konservativen Partei Sachfens ist er- 1er jetzt systematisch darauf hin, Handelsverträge mit liberalen die zweite dieser notwendigen Erkenntnisse noch kommen schienen. Er enthält zwei Säße, die in dem Wahlaufruf der dem Wahlaufruf dermaßvoll" höheren Zöllen zu stande zu bringen. Es ist wird. Für die erste ist es freilich zu spät. Denn wer unterstützt den konservativen Partei für das Reich nicht zu finden sind. Diese Säße viel verlangt, daß die Socialdemokraten in diese Falle gehen Ansturm" gegen den Fortbestand der alten Handelsverträge, vor dem lauten: fich Herr Bassermann so sehr fürchtet? Eben jener agrgrifche Die konservative Partei bekämpft den Ultramontanismus, der sollen; sie sind nicht so dumm, ihre allein mögliche Auffassung zu Ordnungsflüngel, dessen integrierenden Bestandteil die- National- das Deutsche Reich und unser engeres Vaterland feinen Zwecken verlassen, weil die Demokratie sie für dumme Kerle erklärt. Wäre das nicht die Erklärung für die neue freifinnig liberalen bilden. dienstbar machen möchte." Und: Die konservative Partei erachtet als vornehmste Aufgabe des kommenden Reichstages die Erstrebung demokratische Losung: Handelsverträge um jeden Preis", wollte günstiger Handelsverträge zum gleichmäßigen Schutze aller ein- man ernstlich Handelsverträge und zugleich keine Mehrbelastung heimischen Erwerbsstände." des Volkes, so wäre das Verhalten der bürgerlichen Linken schlechterdings Der erste Satz durfte gesagt werden, weil die Stimmen des unbegreiflich, eine unfaßbare Thorheit. Der Antrag Kardorff ist eine Centrums in Sachsen   nicht sonderlich ins Gewicht fallen, der zweite ungefährliche Karikatur; er wird niemals in Kraft treten. Gerade Satz scheint der starken Handelsvertragsfreundlichen Strömung des durch ihn wird auf die Regierung ein zwingender Druck aus­Industriestaats Sachsen entgegen kommen zu wollen. Wie geübt, antiagrarische Handelsverträge zu schließen. Und die Handelsverträge aussehen sollen, die die Konservativen wollen, wird allerdings nicht gesagt. So sucht man sich vorbeizuschwindeln, nun kommt der Freisinn sich an, höhere Zölle zu bewilligen, als die Regierung wie es eben geht. jemals dem Reichstag  wagen vorzulegen würde, die ganze Linke auf entschlossenem Widerstand gegen Wucherzölle be­harrte; denn die Möglichkeit, daß die Regierung mit der Rechten Handelsverträge macht, ist überhaupt ausgeschlossen. Sie braucht Handelsverträge und wir können sie zwingen, uns, nicht der Rechten Konzessionen zu machen.-

Die Socialdemokratie hat jenen Zolltarif, für den die National­liberalen gearbeitet haben und den sie jetzt bekämpfen, immer bekämpft. Sie wird es weiter thun. Sie ist, in Ermangelung eines Besseren, immer für den Fortbestand der alten Handelsverträge ein­getreten, die von den Nationalliberalen preisgegeben worden find, und auch jezt noch preisgegeben werden. Und sie wird auch weiterhin für ihn eintreten. Herr Bassermann aber sagt, die Socialdemokratie wolle die Ver­elendung der Massen! Der Arme! Es sei ihm das bißchen Schimpf­freiheit, dessen sich nach altem Recht jeder zum Tode Verurteilte feinen Richtern gegenüber bedienen durfte, gerne gegönnt!

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, Da kann man jetzt wohl wählen, wen man will?" sagte ein Kleinbauer eines Ortes bei Gardelegen   wörtlich mit dem Ausdruck freudigen Staunens zu einem unfrer Parteigenossen, der ihm die neuen Bestimmungen zum Schuß des Wahlgeheimnisses klar ge­macht hatte. Ei der Tausend, ja!

und die

Demokratie und

bietet

wenn

Die Freifinnige Zeitung" regt sich über eine Erfindung" auf, die der Genosse Bebel in seiner Versammlung in Remscheid   über den Abg. Fischbeck verbreitet haben soll; sie giebt an, nach der Remscheider Zeitung" habe Bebel behauptet, Fischbeck habe bei der Eine Antwort auf den Erlaß des Erbprinzen von Meiningen  . Abstimmung über den Roheisenzoll in der Tariffommission gefehlt. Freifinnige Kampfesweise. Aus alle schreibt man uns bom Der Erlaß des Erbprinzen von Meiningen   gegen die Soldaten­Das hat Bebel nicht behauptet. Bebel führte vielmehr 19. Mai: Stürmisch verlief eine heute abend in dem großen Kaiser- mißhandlungen, der den Soldaten es zur Pflicht machen wollte, an, daß durch die Abwesenheit mehrerer Vertreter der freisinnigen faale abgehaltene, besonders von Socialdemokraten stark besuchte die Thaten ihrer Peiniger anzuzeigen, ist zurückgezogen. Der Erb­Volkspartei der Antrag auf Vornahme einer zweiten Lesung der liberale Wählerversammlung. Nachdem der Reichstags- Abgeordnete Eisenzölle und dadurch die Ermäßigung des Roheisenzolls von 1 M. Wiemer- Berlin   einen Vortrag gehalten und die Socialdemokratie prinz selbst hat den blauen Bogen erhalten. Nun veröffentlicht das Armee- Verordnungs- Blatt" eine Aenderung der Allerhöchsten Be auf 50 Pf. mit 10 gegen 10 Stimmen gefallen sei; diese Ver- heftig angegriffen hatte, meldeten sich mehrere Parteigenossen zum ftimmung" zu§ 151 Absatz 1 der Militär Strafgerichts- Ordnung Wort, die bei einer Redezeit von 10 Minuten von dem liberalen treter ſeien erst in der Kommission erschienen, als die Ab- Vorsitzenden bei jeder Bemerkung, die sie gegen den Freifinn vom 1. Dezember 1898. Diese Kabinettsorder lautet: stimmung eine erhebliche Zeit vorübergewesen sei. Der Angriff wagten, unterbrochen wurden. Als ein socialdemokratischer Redner von Bebels auf den Abgeordneten Fischbeck bezog sich nicht auf den Sünden Eugen Richters sprach, unterbrach ihn der Vor­dessen Thätigkeit bezw. Nichtthätigkeit bei der Frage des Roheisen- sigende ebenfalls und sagte, das ginge doch nicht, daß Zolls, sondern auf die Thatsache, daß zu jener Zeit als er( Bebel) man in eine liberale Versammlung tomme und Der Redner und der Abg. Fischbeck Mitglieder der Kommission gewesen, Fischbed ba immer nur den Freifinn angreife. mehrfach erschienen und zu den in seiner Nachbarschaft sigenden erklärte unter schallender Heiterkeit der Versammlung, daß man von Kommissionsmitgliedern geäußert: er sei außer stande sich an der einem Socialdemokraten doch wahrlich nicht verlangen könne, daß er für den Freisinn Propaganda machen solle. Obwohl eine Rede Debatte zu beteiligen, er habe sich für die Beratungen nicht vorzeit von 10 Minuten zugesichert worden war und noch zwei bereiten können. Bebel brachte diesen Vorgang daraufhin zur socialdemokratische Redner in die Rednerliste eingezeichnet waren, Sprache, daß der Abg. Kopsch in Versammlungen im Remscheider erteilte der Vorsitzende gegen 11 Uhr Herrn Wiemer plötzlich das Wahlkreis die Thätigkeit der socialdemokratischen Abgeordneten in Schlußwort, worauf die Socialdemokraten in demonstrativer Weise der Kommission und im Reichstag   in niedrigster Weise verdächtigte. den Saal verließen und die Freisinnigen ohne Grund und Ursache nach der Polizei riefen.

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Die Wiedereroberung des Wahlkreises Teltow- Beeskow- Char­lottenburg hat sich die weiland Stummsche Post" ernstlich in den Kopf gesetzt. Nachdem sie die Zersplitterung der bürgerlichen Bar­teien lebhaft beklagt hat, erscheint ihr Eugen Richters geliebtes

Bild als tröstender Hoffnungsfiern: " Bei der entschiedenen Haltung," schreibt sie, welche die frei­finnige Boltspartei neuerdings gegen die Socialdemokratie ein genommen hat, ist zu erwarten, daß auch deren Anhänger Mann für Mann für den Konservativen stimmen werden."

Nach Memel  , Bayreuth  , Birna ist wohl auch nichts andres zu erwarten. Des Herrn Richter sind die Brotwucherer und Scharfmacher sicher! Aber ob dieser selbst seiner freisinnigen Wähler ebenso sicher ist? Wer weiß, was dieser arme Teufel nach der Haupt­wahl überhaupt noch zu geben hat!

In die Werbekraft ihrer Jbeen seßen die meisten unsrer Gegner offenbar nur noch geringes Butrauen. Anders kann man es sich wohl nicht erklären, daß sie fast ohne Ausnahme die Social­demokraten entweder von vornherein von ihren Versammlungen aus­schließen oder ihnen, wenn sie wirklich zugelassen werden, entweder gar keine oder doch nur eine so furze Redezeit gewähren, daß die Möglichkeit eines prüfenden Eingehens auf den Vortrag völlig aus­geschlossen ist. Eine ganze Anzahl solcher Fälle von Nah und Fern haben wir bereits gemeldet und wir könnten täglich Spalten füllen mit der Aufzählung aller dieser Einzelfälle. Keine der bürgerlichen Parteien giebt darin der andern etwas nach. Nur einige Beispiele wieder. Die Wahlausschüsse der Kartellbrüder in den beiden Dresdener   Wahlkreisen haben alle Socialdemokraten ein für allemal aus ihren Bersammlungen ausgeschlossen. Eine uns vorliegende Einladung zu einer Wählerversammlung der Kartell­parteien in Apolda   schließt ausdrücklich alle Socialdemokraten aus. In Ostpreußen   wird es, wie wir aus verschiedenen Blättern der Gegend sehen, ebenso gemacht. In Finster walde war am Sonntag eine

Socialdemokratie und Feuersgefahr. Eine von dem Vertrauens­

Ist bestimme: Der zweite Absatz meiner Bestimmung vom 28. Dezember 1899 zu§ 151 Abs. 1 der Militär Strafgerichts­Drdnung vom 1. Dezember 1898 erhält folgende Fassung:" Für die Anbringung von Strafanträgen und Strafanzeigen der Personen des Soldatenstandes vom Feldwebel usw. abwärts finden die Vorschriften der Beschwerde- Ordnung II vom 14. Juni 1894 Anwendung."

des

§ 151 Abs. 1 der Militärstrafgerichts- Ordnung lautet:

Anzeigen strafbarer Handlungen, sowie Anträge auf Straf­verfolgung gegen Personen, welche der Militärstrafgerichtsbarkeit unterstehen, sind von Personen des Soldatenstandes des aktiven Heeres und der aktiven Marine auf dem Dienstwvege, von Militärs beamten bei der vorgesezten Dienstbehörde des Beschuldigten an­zubringen.

Die Bestimmungen über die Beschwerdeführung der Personen Soldatenstandes des Heeres vom Feldwebel abwärts, vom " Jedem Soldaten, welcher glaubt, daß ihm durch unwürdige mann zum Himmelfahrtstage für Hohenthurm   in einer Scheune ein- 14. Juni 1894, besagen unter I, 1: berufene Versammlung wurde vom Amtsvorsteher mit folgender Be- Behandlung, durch Vorenthaltung geldwerter Gebührnisse oder aus gründung verboten: Die Abhaltung der Versammlung in Scheune Nr. 27 zu Schwerz   wird wegen der damit verbundenen einem andren Grunde von Vorgesetzten oder Kameraden Unrecht zu­Feuersgefahr hiermit polizeilich untersagt. Dem Herrn Amts- gefügt sei, ist es gestattet, sich zu beschweren." vorsteher kommit die Geschichte brenzlich vor.

beiter sind in den Liſten der Stadt Offenbach   als wahlrechtslose Armenunterstützung und Wahlrecht. Mehr als tausend Ar­Almosenempfänger bezeichnet. Mit Recht vermutet unser dortiges Parteiblatt, daß hier ein Versehen vorliegen müsse. Das social­Semokratische Wahlkomitee wird die Gestrichenen benachrich tigen, damit sie einen eventuellen Irrtum forrigieren lassen können. Ein praktisches und nachahmenswertes Verhalten.

Politifche Ueberficht.

Berlin  , den 20. Mai.

Freifinnig- demokratische Zolltreiber.

V

Die Socialdemokratie ist entschlossen, eine weitere Belastung der Voltsmassen unter allen Umständen zu verhindern und sie läßt sich in dieser festen Absicht nicht durch das Geschrei derer verwirren, die neue Handelsverträge um jeden Preis wollen.

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Damit ist ausdrücklich gesagt, daß der Soldat Strafthaten, die gegen ihn oder seine Kameraden von einem seiner Vorgesezten ber­machen ist ihm nur gestattet" übt worden sind, nicht zur Anzeige bringen muß; diese Anzeige zu

Ebenso ist es aber dem Soldaten gestattet", Mißhandlungen, die er von seinen Vorgesetzten erfährt, mit Stillschweigen zu quittieren. Db er von der einen oder der andern ,, Erlaubnis" Gebrauch machen will, hängt ganz von Zweckmäßigkeitsgründen ab. Die Kon struktion einer Anzeigepflicht für Soldatenschindereien wird damit auf das entschiedenste zurückgewiesen.-

Deutfches Reich.

Suprema lex! Wie aus Metz   gemeldet wird, führte der Kaiser bei Schluß der Kritik nach der Truppenübung am 18. etwa folgendes aus: Er verleihe dem Grafen Häfeler die Brillanten zum Schwarzen Adler- Drden, die höchste Auszeichnung, die er überhaupt vergeben könne. Er erwarte, daß der Name dieses Mannes, dieses ganzen Soldaten, im Corps nicht nur erhalten bleibe, sondern daß auch dessen Geist darin weiterlebe. Graf Häfeler," so schloß er ,,, berlangte viel von Nach dem Vorgang der Freisinnigen Zeitung" kommt nun auch Ihnen, aber uns allen ist klar: dieser Mann mutete sich selbst das Meiste die Frankfurter Zeitung  " und belehrt uns gönnerhaft, diese unsre zu. Er gehört zu denjenigen Soldaten, denen der Wille ihres Königs selbstverständliche principielle Haltung sei ein tattischer Fehler aller- das höchste Gebot, die Anerkennung ihres Königs die höchste Aus­ersten Ranges". Die Frankfurter   Demokraten- Diplomatie legt dar: zeichnung ist. In früheren Zeiten hat man an Heerführern, von deren Thaten " Indem die Socialdemokratie Handelsverträge auf Grund des neuen Zollgesetzes principiell ablehnt, schwächt sie die Stellung unter Umständen das Geschick des Reiches abhängt, die Selbständigkeit jener Bertragsfreunde, die neue leistungsfähige Verträge auf ihrer Entschließung als beste Charaktereigenschaft geschätzt. Die Kriegsgeschichte weiß sogar von Fällen zu erzählen, in denen Feld­Grund ausreichender Konzessionen hergestellt sehen möchten. freifinnige Versammlung. Nachdem mun die Versuche, den Zolltarif zum Scheitern zu bringen, herren gegen den Willen ihres Königs gehandelt, und gefiegt haben. sich als vergeblich erwiesen haben, kommt für die vertragsfreund- Siehe den edlen Ritter Prinz Eugen, siehe sogar auch die militärischen lichen Richtungen alles darauf an, den angenommenen Führer des deutschen   Freiheitskrieges von 1818 und die Kriegsführung Tarif durch Verträge möglichst abzumildern, den bon 1871.- Druck der Minimalzölle zu erleichtern und den bürger­lichen Erwerb Die Gesundheitsrücksichten des Prinzen Mörder. Stetigkeit in der Handelspolitik zu durch sichern. Nur durch gute Handelsverträge tönnen wir dem Die neuesten Nachrichten aus Kolonialmörder- Paradies in deutschen   Wirtschaftsleben die Stüße verleihen, die es unbedingt Hannover   zeigen, daß man im Gefängnis des Prinzen Arenberg aber braucht... So wenig aber bei der Beratung des Bolltarifs auch auch in jeder Beziehung auf die zarte Gesundheit Sr. Erlaucht die nur versucht worden ist, eine Einigung herzustellen, ebensowenig peinlichste Rücksicht genommen hat.

Der freisinnige Kandidat hatte unserm Genossen Schubert am Vor­mittag versichert, daß volle Redefreiheit gewährt werden sollte. Als aber dann Genosse Augustin im Auftrage unsres Kandidaten Schubert das Wort verlangte, sollte er sich mit zehn Minuten be­gnügen. Er verzichtete unter diesen Umständen auf das Wort. Zur Strafe dafür wird nunmehr Genosse Schubert den freisinnigen Kandi­daten zu einer socialdemokratischen Versammlung einladen, wo er ungehindert reden darf. Ob er kommen wird, ist freilich zweifelhaft. Unfre Gegner fühlen sich eben geistg so vollkommen bankrott, daß sie sich nicht mehr getrauen, Arbeiter für sich zu gewinnen und daß fie ihre Behauptungen in Versammlungen feiner gründlichen Kritik mehr zu unterstellen wagen. Geistig kämpft nur die Social­demokratie.

Das Centrum im Cirkus Busch. Am 4. Juni will die Centrums­partei im Cirkus Busch eine große Paradevorstellung abhalten, in welcher zwei noch ungenannte tüchtige Redner" vorgeführt werden sollen.

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läßt der Aufmarsch der Parteien für die neuen Handelsverträge Der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung  " war von der Ge bisher eine einheitliche Richtung erkennen. Die Verantwortung fängnisverwaltung eine Berichtigung" gesandt worden, in der alle für das letztere fällt unbedingt der Socialdemokratie zu, die sich Angaben des Blattes als falsch hingestellt und bemerkt wurde, der auch hierbei allein von ihrem vermeintlichen Partei- Interesse leiten ließ. Durch diese Ankündigung wird die Regierung geradezu Prinz werde wie jeder andre Gefangene behandelt. gezwungen, Anschluß nach rechts zu suchen und Verträge nach dem Herzen der Agrarier zu machen."

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Wenn wirklich jeder andere Gefangene so behandelt werden follte wie der Prinz Mörder, so wird das Gerichtsgefängnis in Hannover   bald einen starken Zuzug zu verzeichnen haben. Denn das genannte Blatt schreibt:

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Es wird dann noch auf den wichtigen Umstand" hingewiesen, daß die Kündigung der Verträge" auch seitens des Auslandes erfolgen Wir nehmen von dem, was wir gesagt haben, nicht nur Die Kriegervereine machen mobil! In den Berliner   Vororten könnte. Die ernsten Politiker" der Frankfurter   Demokratie rechnen nichts zurück, sondern fügen hinzu, daß Prinz Arenberg in stetem werden jetzt, so liest man in bürgerlichen Blättern, die Kriegervereine bereits mit dieser Zwangslage". Schließlich wird fälschlich be­heimlichen Scheck- Verkehr mit einem Bankhause stand, daß er ferner häufig zusammenberufen. Dabei gelangen auch verschiedene Broschüren hauptet, das legten Sonntag in Berlin   verbreitete socialdemokratische zur Verteilung u. a.: Die vaterländischen Aufgaben der Wahlflugblatt nehme bereits im Gegensatz zum Wahlaufruf der einen Mann zur eigenen Bedienung hatte und daß er sich so viel deutschen   Kriegervereine bei den kommenden Fraktion- nicht mehr den Standpunkt ein, daß Handelsverträge Spirituosen verschaffen konnte, wie er wollte. Es ist recht be­Reichstags- Wahlen" und" Einige Thatsachen zur Beleuchtung auf Grund des Antrags Kardorff unbedingt zu verwerfen seien. zeichnend, daß er sich im Gefängnis Bier aus Extrakt selbst brauen der socialdemokratischen Lehren". Wir sind nicht so harmlos, in diesem unglaublichen demokratisch- fonnte. Der Prinz beschäftigte sich tagsüber mit Litteratur und Die bürgerliche Presse verzeichnet die Nachricht von der eifrigen fand abends Gesellschaft zum Kartenspielen. Daß es ihm auch Wahlthätigkeit der unpolitischen" Kriegervereine mit behaglichem freifinnigen Angebot, der Regierung höhere Bölle zu schenken, nur eine nicht an Frauenzimmern gefehlt hat, haben wir bereits mitgeteilt. Schmunzeln. Dieselben Blätter haben aber gleich, wenn ein Ge- taktische Eselei allerersten Ranges zu bewundern. Hinter dieser scheinbaren Das sind Thatsachen." werkschaftsblatt thatsächlich feststellt, daß nur die Socialdemokratie Dummheit steckt mehr: die ganze Zolltaftit Eugen Richters ging Was die dem Prinzen offenbar mit Rücksicht auf sein Herz­die Interessen der Gewerkschaften bertrete, ein fleines darauf aus, nicht nur den Tarif aus den Wahlen zu bringen, Denunziatiönchen bei der Hand. Natürlich: denn wenn ein armer fondern auch einen Zolltarif des Brotwuchers der mittleren Linie" leiden, seine geistige Erkrankung und seine kolonialen Gepflogen­Teufel einen Socialdemokraten wählt, handelt er sehr politisch", durchzusetzen. Die But Eugen Richters über die socialdemokratische heiten zur Verfügung gestellten Pfandweiber" anlangt, so war wenn er sich aber von der Agitation der Kriegervereine einfangen läßt, liefert er den Beweis einer höchst unpolitischen" Denkart." Obstruktion" beruht wesentlich auch darauf, daß wir ihm diesen es aufgefallen, daß der Prinz sich mit einem Aufseher duzte. Man sauberen Plan durch unsre täppische" Taktik durchkreuzt haben, forschte nach und kam dahinter, daß der Aufseher, wenn er Nacht­Also...! und die Mehrheit bis zur Annahme eines Zollmonstrums verwirrten, dienst hatte, mit dem Prinzen Gelage feierte, wobei man sich Lieber Simpliciffimus- Stimmung" sogar bei den Konservativen! Der das heute selbst die nationalliberale Partei nicht mehr ernst nimmt. Schorse" und Lieber Prosper" nannte, woran auch einigemale eine Konservative Kandidat für den württembergischen Wahlkreis Der kapitalistischen   Demokratie ist es das erklärt die Hinneigung zweifelhafte Dame teilnahm. Der Direktor veranlaßte sofort die Ent­Dehringen- Gerabronn  , Vogt, denkt über eine neue Vermehrung der zu höheren Zöllen ganz gleichgültig, ob die Massen stärker be- fernung des Beamten. Flotte nicht anders als der konservative Abgeordnete für Stendal   lastet werden oder nicht. Die Abneigung gegen Lebensmittelzölle Neuerdings soll man nun den aus der höchsten Heinzegesellschaft Amtsrichter Himburg. Der Hohenloher Bote" berichtet von ihm: Für uferlose Flottenpläne, neue Kavallerie- Regimenter, pruntende war nur zur Schau getragen, aus agitatorischer Rücksicht. Wenn des Centrums gebürtigen Prinzen weniger freundlich behandeln. Da Uniformen, Liken und Franzen wird Vogt bei der traurigen Lage der die hinter dieser Presse stehenden Kapitalisten Handelsverträge, die wird es also höchste Zeit, daß er in eine den Handel, den Export leidlich begünstigen, erzielen, so ist es für sie Landwirtschaft wohl kaum zu haben sein. Aber wird er wirklich nicht zu haben sein! hat nicht auch Herr durchaus ohne Interesse, ob die Massen die Zeche bezahlen Hahn über die" gräßliche Flotte" gewimmert? hat nicht Herr müssen; zudem ist in der süddeutschen Demokratie, die sich auch auf b. Wangenheim schon im Jahre 1900 erklärt, daß diese Vorlage Großbauern stützt, ohnehin Neigung für Getreidezölle. für die Landwirtschaft den schwersten Nachteil bedeute? Und hat Eugen Richters ,, Taktik" aber ist noch durch eine andre Erwägung nicht gar Graf Arnim diese Vorlage als den Todesstoß" für die Landwirtschaft bezeichnet? Und doch haben sie für die bestimmt. Er will geradezu der Reichskasse höhere Zölle und damit gräßliche Flotte, den schweren Nachteil, den Todesstoß gestimmt höhere Einnahmen verschaffen, weil er voraussieht, daß sonst am Ende doch noch zu direkten Reichssteuern gegriffen wird, vor denen sein und für alle prunkenden Uniformen, Lizen und Franzen dazu. Besser ist besser! Herrn Vogts Gesinnungstüchtigkeit soll lieber Kapitalistenherzbergl. den Socialistenspiegel"- sich ängstigt. Aus diesem Grunde legte er sich so sehr ins Zeug für Erhöhung der nicht auf die Probe gestellt werden! Verbrauchsabgabe auf Zucker von 12 auf 14 Mart. Deshalb arbeitet

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Heilanstalt übergeführt wird!

Die Nationalliberalen und die Zuchthaus- Vorlage. In seiner Karlsruher   Rede, die wir an- andrer Stelle ausführlicher besprechen, führte Herr Bassermann u. a. auch folgendes aus:

Die nationalliberale Partei habe in den Tagen, in denen die Zuchtshaus- Vorlage zu Grabe getragen wurde, in allen Fugen gekracht; er habe trotz lebhaften Widerspruches aus den Reihen der eignen Partei gegen diese Vorlage sofort Einspruch erhoben und sei trotz heftiger Anfechtungen bei seiner Meinung geblieben.

Dazu bemerkt die konservative Kreuz- Zeitung  ":