Einzelbild herunterladen
 

Nr. 117. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 21. Mai 19008.

Neunte General- Versammlung

der Großeinkaufs- Gesellschaft deutscher Konsumvereine.

Dresden , 19. Mai 1903.

=

Im übrigen wird das Statut im wesentlichen nach den Vor- Gemenge von Verdrehungen, Fälschungen und wissentlichen Unter­schlägen der Statutenberatungs- Kommission genehmigt. stellungen Eugen Nichterscher Methode gegen die socialdemokratische Damit sind die Arbeiten der Generalversammlung erledigt. Partei. Um mit Erfolg gegen die auch vom Freisin unterstützte Elias Amsterdam und Gray- London danken im Namen der Reaktion zu operieren, müsse die organisierte Arbeiterschaft alles auswärtigen Gäste für die freundliche Aufnahme, die sie gefunden, aufbieten, daß der 16. Juni ein Tag der Besiegelung unfres Pro­Um 2 Uhr wird die General- Versammlung von dem Vor- und drücken nochmals ihr hohes Interesse an der Entwicklung der gramms und unsrer Ziele werde. Der sechste Streis aber müsse be= ftzenden des Aufsichtsrats, Herrn Kaltofen, erster Geschäftsführer deutschen Großeinkaufs- Gesellschaft aus. weisen, daß er ein Brennpunkt der Socialdemokratie sei, der der des Konsumvereins in Dresden , eröffnet. Der Vorsitzende heißt die Es folgen weitere Dank und Schlußreden; der Vorsitzende Realtion Respekt und Achtung einzuflößen vermöge.( Stürmischer Anwesenden herzlich willkommen, besonders auch die ausländischen schließt die Verhandlungen mit dem Wunsche, daß die geleistete Beifall.) Gegner meldeten sich trotz Aufforderung nicht zum Wort, Ehrengäste aus England, der Schweiz , Belgien , Holland , Dänemark Arbeit der weiteren Entwicklung der Großeinkaufs- Gesellschaft förder- worauf die Versammlung mit einem brausenden Hoch auf die inter­und Destreich, die noch niemals so zahlreich erschienen sind, wie lich sei. nationale Socialdemokratie geschlossen wurde. dieses Mal.

Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird Aßmann- Braunschweig zum Schriftführer gewählt.

Der Revisionsbericht des Revisors Heins Bremen hatte Mängel in der Geschäfts- und Buchführung nicht zu rügen.

Wahlverfammlungen.

"

-

-

-

-

"

-

Er bes

Die Ver

Im Swinemünder Gesellschaftshause tagte am Dienstag eine dritte Versammlung für den sechsten Wahlkreis. Der Referent Waldeck Manasse unterzog das Verhalten der gegnerischen Mr. Pingstone, der Direktor der englischen Großeinkaufs- Eine Wählerversammlung für den dritten Wahlkreis tagte am Parteien einer vernichtenden Kritik und legte die Ziele der Social­Gesellschaft, überbringt die Glückwünsche seiner Gesellschaft; dieselbe am Dienstag in den Arminhallen". Der Kandidat des Kreises, demokratie dar. Oft von Beifall unterbrochen, forderte der Redner zählt zur Zeit etwa 1200 Vereine mit ca. 1400 000 Mitgliedern, Genosse W. Heine, referierte. Der Vortrag, in dem der Redner auch zum Schluß die Anwesenden auf, thätig zu sein für die Befreiung die mit ihren Familien ca. 5 000 000 Seelen darstellen. Jahre 1902 erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von 360 Millionen sinnigen und Antisemiten, einer treffenden Kritik unterzog, wurde schaft und dafür zu wirken, daß der Wahltag ein Siegestag der Im das Vorgehen der verschiedenen Parteien, namentlich der Frei- der Menschheit aus wirtschaftlicher, politischer und geistiger Knecht­Mark bei einem Kapital von 70 Millionen Mark. Auch der deutschen mit lebhaftem Beifall aufgenommen. In der Diskussion polemisierte Socialdemokratie werde. In der Diskussion, an der sich mehrere Gesellschaft möchte er raten, auf eine Erhöhung ihres Stamm- ein Herr Stresemann gegen Heine, indem er den Militarismus Redner beteiligten, wurde auch das Flugblatt der Freifinnigen einer tapitals bedacht zu sein. Eine starke Vermehrung unsrer und ihrer und die dadurch verursachte Belastung des arbeitenden Volkes als kritischen Betrachtung unterzogen. Nach einem kräftigen Schluß­Betriebe bedeutet nach der Losung Cobdens und Brights aus unsrer notivendig zu rechtfertigen versuchte. alten Politikerschule Manchester Gewähr des Friedens: Handel ist genosse den Verlauf einer freisinnigen Versammlung im dritten sammlung mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Social­Sodann schilderte ein Partei- tort des Referenten schloß der Vorsitzende die stark besuchte Ver­der Friedensstifter der Welt. Mr. Borth, Mitglied des englischen Genossenschaftsbundeswahlkreise, in der die Socialdemokratie und deren Kandidat in der demokratie. und Vertreter der schottischen Großeinkaufs- Gesellschaft, begrüßt die daß seitens der Partei in diese Versammlungen ein redegewandter in welcher Genoffe Albrecht Fülle- Berlin referierte. Er übte an ordinärsten Weise beschimpft worden sind. Dieser Genosse empfiehlt, Schöneiche . Hier tagte am Sonntag eine Volksversammlung, Entwicklung der deutschen Großzeinkaufs- Gesellschaft mit großer Freude. Parteigenosse delegiert wird, der im stande ist, diesem schamlosen den vom alten Reichstag dem arbeitenden Wolfe gegebenen Gesezen Offener Wunsch und Zweck der Genossenschaftsbewegung ist, durch Treiben entgegenzutreten und die groben Lügen, wie sie da skrupel- eine scharfe Stritit, zeigte, daß alle jene sogenannten socialen Geseze eine friedliche Revolution dem Volke seine verlorenen Rechte wieder- los gegen die Socialdemokratie angewandt werden, zu widerlegen. zugewinnen, die Kluft zwischen den ganz Armen und ganz Reichen dem arbeitenden Volke nicht das gebracht haben, was es erhoffte, und zu beseitigen, die widerstreitenden Interessen der verschiedenen Volts: Gegen diesen Vorschlag wandte sich unter lebhafter Zustimmung der fam zu dem Schluß, daß nur eine starke und mächtige Organisation zu beseitigen, die widerstreitenden Interessen der verschiedenen Volks- Versammlung der Vorsitzende Hoch mit dem Hinweis, daß unsren der ganzen arbeitenden Bevölkerung im stande sei, der herrschenden flaffen zu versöhnen und unter der Herrschaft der Gleichheit und des Genossen schon dadurch, daß nur Partei- Anhänger eingeladen lasse Respekt beizubringen und sie zu zwingen, der arbeitenden Be Friedens zu einigen.( Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Sanfen, Vertreter der dänischen Großeinkaufs- Gesellschaft, und daß es demzufolge das beste ist, derartige gegnerische Bersamm Beifall.) In der Diskussion meldeten fich Gegner trok wieder­werden, gar keine Möglichkeit zur fachlichen Diskussion gegeben ist, völkerung eine menschenwürdige Gristenz zu gewähren.( Großer weist auf die großen Erfolge derselben hin; 1902 hatte sie beinahe lungen gänzlich zu meiden. 17 Millionen Kronen Umsatz und 650 000 Stronen Reingewinn, eine Inter - gehaltene In seinem Schlußwort betonte eine holter Aufforderung nicht zum Wort. Eine im Sinne des Referats Vervierfachung des Umfazes, eine Versechsfachung des Gewinnes in unter anderm, daß es dringend notwendig ist, alle Sträfte im Inter - gehaltene Resolution wurde einstimmig angenommen. sechs Jahren. Der hohe Gewinn stammt weder aus niedriger Ent- schwierigerer geworden sei dadurch, daß die Kluft zwischen Anti- statt, in der Genosse Stadthagen über die Reichstagswahlen sprach. Ent- esse der Socialdemokratie aufzubieten, indem der Wahlkampf ein Tegel. Am Freitag fand hier eine öffentliche Wählerversammlung lohnung der Angestellten und Arbeiter, noch aus hohen Waren- semiten und Freisinn keine so große mehr und die Koalition der Der Redner geißelte insbesondere die gerade in letzter Zeit besonders Dr. Munding überbringt die Grüße des Verbandes der Führer der Antisemiten entwidelt hat, perfett geworden ist. Mit leuchtete die Schädlichkeit des Bolltarifs und kritisierte das reaktionäre beiden Richtungen, nachdem sich Eugen Richter immer mehr zum fraß hervorgetretenen Mißstände unsres Militärsystems. schweizerischen Konsumbereine. Erener Wien begrüßt die Versammlung als Vertreter des begeistertem Hoch auf die Socialdemokratie und den Kandidaten Junkerregiment. Fort mit solchen unwürdigen Zuständen, auf zum Verbandes der Arbeiter- Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften Heine schloß die gut besuchte Versammlung. Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, ohne Kampf kein Sieg, mit Destreichs und spricht für die zugesagte Unterstützung der Ge­Eine Wählerversammlung für den vierten Wahlkreis fand am diesen Worten schloß Genosse Stadthagen unter stürmischem Beifall nossenschaftsbewegung in Destreich den Dank des Verbandes aus. Dienstag im Lokale Sanssouci" statt. Saal und Galerien waren der Versammelten. In der Diskussion nahm ein Christlichsocialer, Zum Geschäftsbericht erhält nunmehr das Wort der Geschäfts- voll besetzt. Der in Aussicht genommene Referent Pfannkuch war Herr Kluge, das Wort, um nicht etwa den Genoffen Stadthagen führer Herr Scherling: Der Umfaz im Jahre 1902 ist auf über verhindert, da er dieser Tage mehrere Versammlungen in seinem zu widerlegen, sondern auf ihn loszuschimpfen. 211/2 Millionen Mart gestiegen, gegen das Vorjahr um 61%, Millionen Wahlkreise Magdeburg abzuhalten hatte. An seiner Stelle hatte fammlung bewahrte noch immer die Ruhe, bis aber Worte Mart. Der Meingewinn beträgt 92 233 M. Das erscheint den Konsum- Litfin das Referat übernommen. Treffend schilderte der Redner ivie Gemeinheit"," Blödsinn"," was Herr Stadthagen sagt, glaubt bereinen, die nach dem Umsatz zu rechnen pflegen, gering; sezt man das Elend unsrer politischen und socialen Verhältnisse, tennzeichnete er selber nicht", die Erregung aufs höchste steigen ließ. Schon wollte ihn aber in Beziehung zum Betriebskapital, das nur 300 000 m. das Verhalten der bürgerlichen Parteien und schloß mit der Mahnung, der überwachende Beamte die Versammlung auflösen, als der Vor­betrug, so ist er sehr erheblich. Mit großer Begeisterung ist in Braun- eifrigst dafür zu wirken, daß der Kandidat der Socialdemokratie sigende ihm mit der Vertagung zuvorkam. Nach Wiedereröffnung schweig zwar die Erhöhung des Stammtapitals um 200 000 m. be- Paul Singer nicht nur wiedergewählt, sondern auch mit erdrückender der Versammlung ging Genosse Schulz scharf mit dem Herrn Kluge schlossen worden, aber mit der Einzahlung blieben die Vereine im Majorität wiedergewählt werde. Der Vortrag fand lebhaften ins Gericht, und in feinem Schlußwort beleuchtete Genosse Stadt­Rückstand, so daß die Kapitalserhöhung nicht in das Firmenregister Beifall. Gegner meldeten sich trotz Aufforderung des Vorsitzenden hagen die edle Kampfesweise unsrer Gegner, die zu geistesarm unsre eingetragen werden konnte. Allerdings kann ich mit Freude feststellen, nicht zum Wort. Ideen zu widerlegen, sich in persönlichen Schimpfereien austoben und daß unsre energische Mahnung bereitwilliges Entgegenkommen gefunden, Sechster Wahlkreis. Die Wählerversammlung, die unfre Ge- so unfre Versammlungen vorzeitig auflösen lassen wollen. so daß in den letzten Tagen die 200 000 m. bedeutend überzeichnet nossen zum 19. Mai nach der Kronenbrauerei einberufen hatten, er­In Treptow tagte am 18. d. Mts. im Restaurant Ludwig eine find. Das Kapital reicht nunmehr aus für das Warengeschäft in freute sich eines noch zahlreicheren Besuches, als die vom letzten öffentliche Wählerversammlung, in der Genoffe 3 u beil eine fernige feinem jezigen Umfange, aber nicht für die zukünftige Entwicklung Freitag. Nur durch die Entfernung der Tische aus dem großen Saale Rede hielt. Zur Diskussion meldeten sich zwei Anhänger Eugen und zur Erfüllung des Verlangens nach Eigenproduktion. Ohne ge- war es möglich, den Erschienenen einigermaßen Platz zu schaffen. Richters, welche von mehreren Genossen und unserm Kandidaten nügendes Kapital find das Utopien, gegen welche die Geschäftsleitung Reichstags- Abgeordneter Ledebour, mit lebhaftem Beifall be- Bubeil heimgeleuchtet wurden. Die gut besuchte Versammlung ein Beto einlegen wird.( Bravo !) grüßt, verwies eingangs seines Referats darauf, daß Herr Rechts- endete mit der Annahme einer Resolution zu Gunsten der Social­anwalt Ulrich als gemeinsamer Kandidat der Konservativen und demokratie. Antisemiten die Hauptaufgabe der Konservativen, agrarische Inter - Friedenau . Am Montag fand eine öffentliche Versammlung Nach kurzer Diskussion, an der sich Liepmann- Mainz und essenpolitik zu treiben, wohlweislich verschweige, weil in einer im Gesellschaftshause" statt. In derselben sprach Genosse Grun­Pohl- Mühlheim beteiligen, werden die Jahresrechnungen ge- Millionenstadt damit sehr schlechte Geschäfte zu machen wären. Dafür wald über die Bedeutung der Reichstagswahlen, über die Thätigkeit nehmigt, die Geschäftsführer entlastet und die Verteilung des Rein- feien er und seine Freunde in Berlin mit beiden Beinen in die Mittel- unsrer Partei während der letzten Reichstagsfession und forderte gewinnes nach den Vorschlägen der Geschäftsführer beschlossen. standsretterei eingetreten, sogar mit Unterstüßung einer besonderen zum Schluß seiner zweistündigen Rede auf, am 16. Juni nur einem Inzwischen ist die Präsenzliste festgestellt. Von 182 ftimm- Mittelstands- Schußtruppe, die für Herrn Ulrich im sechsten Wahl- wahren Boltsvertreter die Stimme zu geben, damit die socialdemo­berechtigten Vereinen sind 134 stimmführende Delegierte anwesend. freise die Kastanien aus dem Feuer holen solle. Auch die Freifinnigen fratische Partei, die Partei der Menschheit, zum Siege gelangt. Zum Revisor wird Heins- Bremen einstimmig wiedergewählt. bemühten sich um die Gunst des Mittelstandes, wenn auch nicht mit Reicher Beifall lohnte den Redner. In der Diskussion richtete Der Bericht der Schriftleitung wird entgegengenommen und die den Mitteln der Konservativ- Antisemiten, die u. a. ein künstliches Sunkel einen Appell an die Frauen, rege mitzuarbeiten an den Ar­Uebergabe des Wochenberichts" an den Centralverband einstimmig Innungswesen beleben und die Warenhäuser durch die Gesetzgebung beiten der Partei, speciell zur bevorstehenden Reichstagswahl. beschlossen. Der Antrag des Aufsichtsrates und der Geschäftsführer, vernichten möchten. Der freisinnige Kandidat Herr Liebenoto ver Gegner meldeten sich froh Aufforderung nicht zum Wort. Selbst dem Kassierer Felig Storr Profura zu erteilen, wird einstimmig fuche, den Mittelstand graulich zu machen, indem er in seinem Flug der eifrige Nationale Reichswahlverbändler" Dr. Kleinecke hatte genehmigt. blatt sage, die Socialdemokratie wirke hin auf eine völlige Ver- es diesmal vorgezogen, einer persönlich an ihn gerichteten Ein­nichtung des Privateigentums und Zerstörung der freien Wirtschafts- ladung nicht Folge zu leisten. Einstimmig wurde eine Resolution thätigkeit des einzelnen Volksgenossen. Mit dem letteren meine er angenommen, worin die Versammlung verspricht, mit allen Kräften den Mittelstand. Es sei genau dasselbe, als wenn Ullrich direkt die dafür einzutreten, daß der Reistags- Kandidat der socialdemokrati­Absicht der Vernichtung des Mittelstandes den Socialdemokraten vor- fchen Partei, Genosse Zubeil, im ersten Wahlgange als Sieger her­werfe. Das sei aber einfach nicht wahr. Die Socialdemokratie vorgeht. wolle nicht den Mittelstand ruinieren und könne es auch gar nicht, Schöneberg . In einer sehr gut besuchten Wählerversammlung hätte gar keine Machtmittel dazu, selbst wenn sie es wollte. Wie sprach am Dienstag Dr. Bernstein. In fesselnder Weise gab der lägen denn die Dinge in Wirklichkeit? Mit Bezug auf den Mittel- Redner ein Bild von der Stellung Deutschlands und seiner Handels­stand trete die Socialdemokratie im Reichstage nur in Thätigkeit da politik zu der Weltpolitik und der daraus sich ergebenden wirtschaft­durch, daß sie alle Maßregeln ablehne, die geeignet seien, die wirt- lichen Verhältnisse der heimischen arbeitenden Bevölkerung. Wer schaftliche Entwicklung zu hemmen und zu stören. Sie lehne es ledig- es ehrlich meint mit dem Fortschritt auf allen Gebieten des gesell­lich principiell ab, leistungsfähige wirtschaftliche Betriebe deshalb in schaftlichen deffeln zu schlagen und zu ruinieren, um nicht lebensfähige am Leben hatcher eben, müſſe am 16. Juni ſeine Stimme abgeben für in unserm Kreise für den Genossen Fritz Die Socialdemokratie habe kein Interesse daran, Zubeil. Troß mehrmaliger Aufforderung fanden auch hier an leistungsfähige Betriebe zu Gunsten minder leistungsfähiger zu wesende Gegner nicht den Wut, den Ausführungen entgegenzutreten. ruinieren. Und weil die Socialdemokratie alles ablehne, was darauf Frau Meiling und Frau Selle forderten die zahlreich an­hinauslaufe, in den Konkurrenztampf zwischen großen und kleinen wesenden Frauen auf, dem während der Wahlzeit für unsren Kreis Unternehmern einzugreifen, so sagten die Gegner, die Partei wolle gegründeten Wahlverein beizutreten und bei der Agitation und be­den Mittelstand vernichten. Das sei entweder blühender Unsinn sonders am Wahltage auf dem Posten zu sein. oder eine perfide Entstellung. Redner habe in einer früheren Ver­Mittenwalde. Am vergangenen Sonntag hielten unsre Bartei­Nunmehr wird in die Statutenberatung eingetreten. Geteilte sammlung auf die Interpellation des Mittelstandsretters Dietsch sich Meinungen bestehen über die beiden§§ 11 und 16, die miteinander in gleicher Weise wie jezt, wenn auch fürger, zur Mittelstandsfrage genoffen eine großartig verlaufene Versammlung auf dem Mühlen­in Busammenhang stehen und deshalb vereint behandelt werden. geäußert und festgestellt, daß die kapitalistische Entwicklung, auf die berge ab. Hatte auch das schlechte Wetter manchen, namentlich von § 11 behandelt die Stammeinlagen der Gesellschafter; dieselben be- die Socialdemokratie absolut keinen Einfluß habe, die wie ein den umliegenden Dörfern, abgehalten, der Versammlung beizu­tragen je 500 M. für je 500 Mitglieder bis zu 3000 Mitgliedern. Naturprozeß wirke, einzig und allein verschulde, wenn der wohnen, so waren es doch über 400 Personen, die unter freiem Der Entwurf will diefe Grenze bis auf 10 000 Mitglieder hinauf- fleine Handwerker, der Kleine Händler schwer zu kämpfen habe. In Himmel hoch auf dem Berge den Worten unfres Kandidaten Zubei I setzen, ein Antrag Braunschweig will sie überhaupt be- diretter Entstellung feiner( Redners) Worte werde lauschten. Als zum Schluß seiner Rede Genosse Zubeil den bürger­feitigen, ein Antrag Limbach will die Stammeinlage ver- iebt in einer durch die gesamte bürgerliche Presse Deutschlands lichen Mischmasch- Kandidaten Hammer vornahm und dessen angeb= doppeln, sie soll je 500 2. für je 250 Mitglieder betragen. gehenden Notiz, die vielleicht von Dietsch herrühre, behauptet, Lede- liche Vorzüge in das rechte Licht rückte, da wußte wohl jeder, wem Zur Diskussion Der Berichterstatter der Statutenberatungs- Kommission v. Elm bour und seine Partei wolle planmäßig den Mittelstand ruinieren. er am 16. Juni ſeine Stimme zu geben hat. empfiehlt namens der Kommission den Antrag Braunschweig zur Diese Lüge müsse entschieden zurückgewiesen werden. Auch die meldete sich trok mehrfacher Aufforderung und trotzdem Gegner an­waren, niemand. Hatten Gemeindebehörde, Polizei und Annahme, der Antrag Limbach gehe vorläufig zu weit, wenn er auch Konsumvereine, die die Gegner, besonders auch der Freifinn, fort- Gendarmerie ihr möglichstes gethan, um die Versammlung zu hinter­während als socialdemokratisch denunzieren, seien keine socialdemo= für später durchaus ins Auge zu fassen sei. § 16 will das Stimmrecht anders regeln; gegenwärtig befigt fratischen Gründungen; sie würden nur gebilligt als Mittel, dem treiben, hatten sie uns alle Säle abgetrieben und auch gegen die Ver­fammlung unter freiem Himmel alle möglichen Chikanen hervor­jeder Verein eine Stimme. Der Entwurf schlägt ein Stimmrecht weniger faufträftigen Publikum den Konsum zu erleichtern. nach dem Umsatz bei der Gesellschaft in der Weise vor: Jeder Redner geht noch näher ein auf die besprochenen Fragen, entwickelte gesucht, die Versammlung nahm trok alledem einen glänzenden Verlauf. Gesellschafter hat eine Stimme; die Zahl der Stimmen erhöht das Programm der Socialdemokratie, trat dem Militarismus und sich um eine, wenn die Warenentnahme den Betrag von 100 000. feinen Auswüchsen kritisch näher, widerlegte die freisinnigen Lügen übersteigt bis zu dem Betrage von 200 000 W.; für je weitere von der Stärkung der Reaktion durch die Socialdemokratie und schloß 400 000 Mark Warenentnahme erhält jeder Gesellschafter eine weitere unter stürmischem Beifall mit einem flammenden Aufruf, der Social­demokratie im sechsten Wahlkreise mit einer glänzenden, demonstrativ Stimme. Der Berichterstatter v. Im führt aus, daß bei einem Stimm- wirkenden Stimmenzahl zum Siege zu verhelfen. Nach kurzer recht nach dem einfachen Mehrheitsprincip nach der Mitgliederzahl Debatte, an der sich nur Genossen beteiligten, trennte man sich mit in den Vereinen 41 größere Vereine mit 376 Stimmen 206 fleinere donnernden Hochs auf die Partei und den Kandidaten Ledebour . Jm Kolberger Salon, wo Victor Fränt! am Dienstag Swinemde. 761 mit 310 Stimmen majorisieren könnten; auch bei einem Stimmrecht nach dem Umsatz würden sie mit 118 Stimmen gegen 54 die fleineren referierte, war die Versammlung gut besucht. Redner ließ in seiner Hamburg 763 S 3bedeckt Berlin 763 23 3wollig majorisieren können. Daher ist die Kommission zu dem vorgeschlagenen eineinhalbstündigen Rede sämtliche bürgerliche Parteien Revue 1 wolfen! Modus gekommen. paffieren. Des längeren verteilte er bei der Centrumspartei, die rantj.a.m. 764 D München 764D 2wolten! es durch ihre Heuchelei verstanden hat, die Religion zu einer Dienerin Wien 765 Still wollig 7 der Politik zu degradieren und dem verblendeten Volte Steine an­Wetter- Prognose für Donnerstag, den 21. Mai 1903. statt Brot darbietet. Um mit den Freisinnigen eine gründliche Ab­Zunächst vielfach heiter, am Tage wärmer bei mäßigen südlichen Winden; rechnung vorzunehmen, gab das Flugblatt für den Kandidaten der später wieder zunehmende Bewölkung, ohne erhebliche Niederschläge. selben passende Gelegenheit. Schon allein dieses erweise sich als ein Berliner Wetterbureau

Die Beraang der Abänderung des Gesellschaftsvertrages und des Statuts wird auf morgen vertagt und noch die Ergänzungs­wahl für die ausscheidenden Aufsichtsrats- Mitglieder vorgenommen; das Resultat derselben wird in der morgigen Sizung mitgeteilt

werden.

Mit der Generalversammlung ist zum drittenmal eine Waren ausstellung verbunden, die in den Räumen des Voltshauses in ge­schmadvoller Weise untergebracht ist. Neben der Großeinkaufs­Gesellschaft haben 129 Fabriken Waren verschiedener Art- die Ausstellung hat 12 Gruppen hergesandt.

-

Dresden , 20. Mai 1903.

8 weiter Verhandlungstag.

Sigung um 9 Uhr.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats saltof en eröffnet die Zunächst wird das Resultat der gestrigen Abstimmung für die Wahlen zum Aufsichtsrat bekannt gegeben. Abgegeben sind 131 Stimmzettel; gewählt find Aßmann- Braunschweig mit 121, Bo ste it- Hamburg mit 109, Serbert- Stettin mit 94, Nie mann Chemniz mit 92, Fischer- München- Sendlingen mit 79, Markus Barmen mit 74 Stimmen.

=

Landgraf Limbach zieht den Antrag auf Verdoppelung des Kapitals zurüd. § 16 wird in der alten Fassung, jeder Verein hat eine Stimme, angenommen; die Erhöhung des Kapitals nach§ 11 wird in der von Braunschweig beantragten Fassung einstimmig angenommen.

zu erhalten.

-

1

"

-

Witterungsübersicht vom 20. Mai 1903, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer­

stand mm

richtung

Wind

Windstärke

Wetter

23 3wolfig

Temp. n. T.

5°.= 4° R.

Stationen

Barometer­

ftand mm

Wind

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. n. C.

5° C. 4° R.

2 bedeckt

5

8 Haparanda 756 D 7 Petersburg 757 DGD 1 bedeckt 760 S 3wolfig 12 764 DND

9 Cort 6 Aberdeen

7 Paris

1 wolfen! 10