Nr. 118. 20. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.
Genossen, wahrt Ener Wahlrecht!
Da die Wählerlisten nur noch bis zum Montag ausliegen, ist| Für den Südosten: es höchste Zeit, daß diejenigen, die die Einsichtnahme bis jetzt noch W. Mertens, Cuvrystr. 34; nicht vorgenommen haben, sich davon überzeugen, daß sie in die Wähler-. Erbe, Cubrystr. 25; listen eingetragen sind. Die Wählerlisten liegen an den wiederholt. Tolksdorf, Görligerstr. 58; F. Gonell, Falckensteinstr. 5; bekannt gegebenen Orten( vergl. Nr. 115 des„ Vorwärts") an Wochen- A. Bachmann, Eisenbahnstr. 36a; tagen von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 3 Uhr, am Sonntag Gräfe, Laufizerplaz 13; von 12-5 Uhr nachmittags aus. Schütze, Reichenbergerstr. 96a; W. Frehland, Grünauerstr. 3;
Für die Genossen, die durchaus verhindert sind, selbst die Wählerlisten einzusehen, sind folgende Genossen erbötig, die Kontrolle auszuüben:
Für den ersten Wahlkreis:
Emil Günther, Bischofstr. 12; Ang. Hahn, Stralauerstr. 48; Hans Boß, Klosterstr. 101; Koch , Neue Friedrichstr. 20; Georg Weihnacht, Grünstr. 21; Wilhelm Neyen, Kurstr. 25; Jacob Ege, Roßstr. 23;
Gustav Glaue, Krausenstr. 18; Fritz Bollien, Französischestr. 6; Menzel, Dorotheenstr. 69; Otto Wolff, Mauerstr. 50; Gustav Radtke, Flensburgerstr. 24; Julius Wagner, Curhavenerstr. 4; Jul. Moses, Brücken- Allee 4, pt. r.
Für den zweiten
Oskar Kumte, Bülowstr. 59; Jul. Fischer, Boechstr. 7; Batschke, Gräfeſtr. 31; Ferd. Ewald, Schönleinstr. 6; Paul Scholz, Barutherstr. 22, Ecke Bossenerstr. 1;
Frit Preuß, Belleallianceftr. 74a; Borgfeld , Arndtstr. 35; Heinrich Schröder, Kreuzbergstr. 15; Otto Autrick, Steinmenstr. 60; E. Lindemann, Moritstr. 9; Frik Rechtbach, Hagelsbergerstr. 23; Frit Ohnesorge, Markgrafenstr. 102; Emil Seidel, Mittenwalderstr. 16; Joh. Thomsen, Gneisenaustraße,
Ede Mittenwalderstraße; Karl Werner, Hagelsbergerstr. 2; Richard Augustin, Lindenstr. 69; Hugo Lehmann, Friedrichstr. 16; W. Schulz, Wasserthorstraße 14; Saß, Hornstr. 2;
E. Marsch, Alvenslebenstr. 15;
Wahlkreis:
Wilhelm Bruns, Wilhelmstr. 146; Hermann Bartel, Hasenheide 58; Federhart, Boppstr. 4; Schülke, Bärwaldstr. 1; Kieburg, Urbanstraße 68; D. Merkmann, Grimmstr. 3; Schaller, Gräfestr. 4; Gutschmidt, Kottbuser Damm 8; Adolf Rickert, Steinmegstr. 35; Otto Böttcher, Steinmeßstr. 29; E. Homuth, Lüßowstr. 51; Otto Bethfe, Lüzowstr. 7; A. Ullrich, Lützowstr. 107/8; F. Schulz, Corneliusstr. 4; Klose, Blumenthalstr. 5; H. Kretschmer, Yorkstr. 49; Herm. Fiebelkow, Yorkstr. 37; Schulz, Bülowstr. 21; Domschke, Kurfürsten- und FrobenStraßen- Ecke;
W. Richter, Culinstr. 36.
Für den dritten Wahlkreis:
Gottfr. Schulz, Admiralstr. 40
( Kottbufer Thor); Herm. Schnicber, Admiralstr. 21; Max Schönemann, Stalizerstr. 7; Karl Schneider, Oranienstr. 171; Franz Krüger , Naunynstr. 54; Martin Mescha, Adalbertstr. 24 ( Ede Engel- Ufer); Franz Richter, Franzstr. 1; Mag Beyer, Köpnickerstr. 55a; Paul Horsch, Engel- Ufer 15;
Heinrich Wörner, Annenstr. 26; Jakob Lenz , Alte Jakobstr. 69; Ernst Lier, Alte Jakobstr. 119; Gustav Ladewig, Kommandanten
straße 65;
Adolf Flick, Simeonstr. 23; Emil Götte, Brandenburgstr. 18; Wilhelm Börner, Ritterstr. 15; E. Hahn, Sebastianstr. 2; Gustav Manzey, Dresdenerstr. 18; Otto Krause, Brigerstr. 32.
Für den vierten Wahlkreis:
R. Ulm, Stralauer Allee 36, F. Thielte, Pallisadenstr. 52;
Barbiergeschäft;
K. Strauß, Bödikerstr. 6;
E. Werner, Stralauer Allee 17b; S. Wolff, Caprivistr. 15; P. Litfin, Warschauerstr. 61; Ploeger, Rigaerstr. 127, Henze, Petersburgerstr. 41; Rott, Straßmannstr. 23; D. Franke, Zorndorferstr. 8;
D. Blume, Gubenerstr. 6;
Wasewik, Friedrichsbergerstr. 19; Schulze, Blumenstr. 38; Risch, Koppenstr. 13; Butschke, Krautstr. 36; D. Schulze, Weberstr. 40a; Hajeloff, Landsbergerstr. 8; Spaet, Weinstr. 28; Waschinsky, Grüner Weg 6; Merkowski, Andreasstr. 26; Gorn, Markusstr. 23.
Schück, Manteuffelstr. 74; Richter, Mariannenstr. 41; Wählisch, Adalbertstr. 4; Göde, Wrangelstr. 126; Grundmann, Naunynstr. 78; Lucatis, Reichenbergerstr. 133; Becker, Köpenickerstr . 191.
Für den fünften Wahlkreis:
Flanz, Christburgerstr. 29; Rücker, Christburgerstr. 31; Reimann, Greifswalderstr. 220; Krämer, Greifswalderstr. 196; Wendland , Marienburgerstr. 32; Route, Marienburgerstr. 3/4; Schild, Immanuelkirchstr. 12/13; Wollée, Immanuelkirchstr. 37; Dimce, Winsstr. 56; Dierbach , Heinersdorferstr. 6; Rausch, Winsstr. 12; Schrolle, Landwehrstr. 3; Dennier, Meyerbeerstr. 7; Knötsch, Hirtenstr. 10; Köhler, Landsbergerstr. 35: Waßmann, Linienftr. 29; Waldburg , Koblankstr. 15; Kracker, Keibelstr. 40; Frit, Lothringerstr. 68;
Albrecht, Grenadierstr. 12; Wolter, Muladstr. 29/30; Drescher, Linienſtr. 218; Thiel, Linienstr. 52; Batt, Dragonerstr. 15; Renfer, Auguststr. 51; Jäckel, Oranienburgerstr . 91; Wittchow, Kl. Hamburgerstr. 27, Eingang Elsasserstraße; Emil Wiese, Luisenstr. 20; Schlitz , Luisenstr. 26; Jersyn, Charitéſtr. 3; Brühning, Philippstr 1; sowie das ständige Wahlbureau des V. Berliner Wahlkreises im Restaurant Günzel, I. Eing. Rosenthalerstr. 57, II. Ging.
Für den sechsten
Joh. Pfarr, Putligstr. 10; Karl Anders, Salzwedelerstr. 8; E. Vetter, Bredowvstr. 11; Reinh. Streit, Kirchstr. 23; Karl Fischer, Waldstr. 8; Dewit, Sickingenstr. 48; Otto Fischer, Beusselstr. 66; Karl May , Rostockerstr. 18; Max Faber, Stephanstr. 11; w. Grunwald, Alt- Moabit 46.
Wedding:
Jul. Krause, Müllerstr. 7a; W. Mattuer, Müllerstr. 162a; Aug. Doye, Müllerstr. 32a; J. Fride, Marstr. 13b; Ad. Heckert, Reinickendorferstr. 35; B. Kröhn, Reinidendorferstr. 23; Aug. Plath, Reinickendorferstr. 600; H. Tauschel, Wiesenstr. 29; Oskar Kleinau, Gerichtstr. 4; Karl Fahrow, Ravenéstr. 6.
Oranienburger Vorstadt:
B. Abendroth, Ackerstr. 104; E. Diefe, Ackerstr. 123; Hilgenfeld, Bergstr. 62; J. Kaiser, Pflugstr. 6; Bialucha, Boyenstr. 40; A. Seidel, Hochstr. 38; Czechowski, Gartenstr. 40, Cigarr.Geschäft;
S. Joseph, Tieckstr. 34; Reichenbach, Kielerstr. 1; Emil Radke, Ackerstr. 90.
Rosenthaler Vorstadt:
D. Bachgänger, Swinemünderstraße 84;
F. Döring, Ruppinerstr. 21; C. Jäger, Swinemünderstr. 21;
Gormannstr. 28.
Wahlkreis:
2. Rofin, Ruppinerstr. 42; Kesselring , Schwedterstr. 227; 2. Bertels, Ruppinerstr. 49; Geisler, Veteranenstr. 4; Märker, Bergstr. 10; Korf, Elisabethkirchstr. 18;
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Sonnabend, 23. Mai 1903.
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gefragt, ob der Bericht des„ Vorwärts" auf Wahrheit beruhe. Sowohl Herr Plathen als auch der Vorsitzende jener Versammlung, Obermeister C. Rahardt u. a. haben sofort geantwortet, daß jener Bericht auf böswilliger Erfindung beruht, daß vielmehr die mühevolle und schwierige Stellung" uneingeschränkt von allen Holzindustriellen, auch von Herrn Plathen anerkannt worden ist." Die„ Vossische Zeitung" hat sich wir wollen annehmen Teichtfertigerweise zu einer Anrempelung des„ Vorwärts" benutzen lassen. Es ist uns nämlich niemals eingefallen zu berichten, Herr Plathen habe Herrn v. Schulz einen verkappten Socialdemokraten genannt. Die einzige Stelle unfres Blattes, die Anlaß zu der vorstehenden Notiz gegeben haben kann, findet sich in einem Bericht über eine Versammlung der an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter, den wir am 21. April brachten. In dieser Versammlung wurde unter anderm über eine vorhergegangene ArbeitgeberBersammlung gesprochen. Was der Referent in der Arbeiter- Versammlung über die Arbeitgeber- Bersammlung sagte, giebt unser Bericht so wieder:
„ Hier fehlte es nicht an hahnebüchenen Anrempelungen des Getverbegerichts- Direktors v. Schulz, dem mehrfach Parteilichkeit zu Gunsten der Arbeiter vorgeworfen wurde. Man nannte ihn einen ,, berkappten Socialdemokraten", und einer der Herren meinte fogar, v. Schulz qualificiere sich ganz gut, die Stelle Singers im Reichstage einzunehmen."
Wie man sieht, sagt unser Bericht nicht, daß Herr Plathen Herrn v. Schulz einen verkappten Socialdemokraten genannt hat. Wir wissen auch heut noch nicht und haben gar kein Interesse zu erfahren, ob Herr Plathen mit Recht oder Unrecht in den Verdacht geraten ist, jene Aeußerung gethan zu haben. Daß eine solche Aeußerung gemacht wurde, ist in der Arbeiter- Versammlung gefagt worden, wir haben das Gesagte referierend wiedergegeben, und wenn es der Wahrheit nicht entspricht, so kann man dem„ Vorwärts" nicht den Vorwurf böswilliger Erfindung machen.
Damit könnte die Angelegenheit für uns erledigt sein. Wir haben aber, um möglichste Klarheit über diesen Fall zu schaffen, beim Vorstande des Verbandes der an Holzbearbeitungs- Maschinen beschäftigten Arbeiter angefragt, wie es sich mit der strittigen Aeußerung verhält, und da wurde uns der Bescheid:
Daß die Herrn v. Schulz betreffende Aeußerung in der Versammlung der Arbeitgeber gefallen ist, hat ein Arbeitgeber, welcher jener Versamm lung beiwohnte, einem Vorstandsmitgliede des Arbeiterverbandes mitgeteilt. Der Arbeiter hatte keine Veranlassung, an der Glaubwürdigkeit seines Gewährsmannes zu zweifeln und brachte die Angelegenheit in der Arbeiterversammlung vor. Nachdem unser Bericht Giente, Brunnenstraße 51( Edc über diese Versammlung erschienen war, hatten zwei Vorstand? Bernauerstraße ); mitglieder des Arbeiterverbandes eine geschäftliche Unterredung mit Greth, Wattstr. 1; dem Vorsitzenden des Vereins der Fräsereibefizer, Herrn Melle . Bei dieser Gelegenheit drückte Herr Melle seine Verwunderung darüber aus, daß der Vorwärts" so genau über die Vorgänge in der Arbeitgeber Versammlung unterrichtet sei. Herr Melle soll, wie uns versichert wird, ausdrücklich Destätigt haben, daß der Bericht des„ Vorwärts", auch soweit er sich auf die gegen Herrn v. Schulz gemachten Aeußerungen bezog, durchaus auf Wahrheit beruhe.
Jrmert, Swinemünderstr. 26; Weigmann, Bernauerstr . 94; Rusch, Swinemünderstr. 118.
Gesundbrunnen : Abendroth, Badstr . 42/43; Kegeler, Prinzen- Allee 14; K. Brack, Stettinerstr. 17; H. Raschte, Rügenerstr. 24; G. Löhrig, Pantstr. 32d; G. Brüschte, Hussitenstr. 21; Mollenhauer, Swinemünderstr. 95; Rollfinger, Graunstr. 26; A. Bärsch, Drontheimerstr. 1c; G. Hermann, Butbuserstr. 45; Knoblich, Soldinerstr. 96; Balte, Putbuserstr. 16.
Schönhauser Borstadt: Gobin, Prenzlauer Allee 232; Lamprecht, Wörtherstr. 39; Kiesel, Weißenburgerstr. 53; Mars, Kastanien- Allee 95/96; Steding, Weinbergsweg 15b; Koberling, Schliemannstr. 33; Horst, Lychenerstr. 18; Ramlow, Schönhauser Allee 135; Stein, Stargarderstr. 79; Schwarz, Schliemannstr. 42; Grobler, Dunderstr. 83; Hartig, Prenzlauer Allee 43; Binner, Tresdotftr. 30; Fiedler, Saarbrückerstr. 6; Bijeste, Chorinerstr. 55.
Erfülle jeder seine Pflicht und überzeuge sich, ob sein Recht gewahrt
und er eingetragen ist.
Wer nicht in den Wählerlisten steht, besitzt kein Wahlrecht!
Partei- Nachrichten.
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Wir begnügen uns mit diesen Feststellungen und überlassen es den Beteiligten, sich darüber auseinanderzusetzen, wer sich einer „ böswilligen Erfindung" schuldig gemacht hat.
Zur Lohnbewegung der Schuhmacher. Die Firma Kath, Neue Wilhelmstraße, hat sich mit ihren Arbeitern geeinigt und pro Paar 1 Mark Lohnerhöhung bewilligt. Die Situation scheint übrigens für die Herren Arbeitgeber schon recht bedenklich zu werden, denn die Firma Oppermann u. Co., Unter den Linden , ein erstklassiges Maßgeschäft, I äßt Maßarbeit auf mechanischem Wege in der Genossenschaftsfabrik der selbständigen Schuhmacher herstellen. Vielleicht will diese Firma dadurch den Nachweis führen, daß die auf mechanischem Wege hergestellte Arbeit der feinen Handarbeit an Qualität gleich kommt und es keiner feinen Maßgeschäfte mehr bedarf.
Die Stimmung der Ausständigen ist nach wie vor eine aus gezeichnete und dürften die Arbeitgeber bald zum Nachgeben gezwungen fein. Zuzug von auswärtigen Arbeitskräften findet fast gar nicht statt. Die Lohnkommission.
Die Arbeiter der Eisenmöbelfabrik von Schulz, Hasenheide, beschlossen in der letzten Versammlung, von der gemeinsamen Forderung des Neunstundentages vorläufig Abstand zu nehmen, weil ein erheblicher Teil der dort beschäftigten Schlosser nicht erschienen war. Der Betrieb ist nach wie vor für Metallarbeiter aller Branchen gesperrt.
Die Bau- und Möbeltischler in Nowawes- Neuendorf befinden sich in einer Lohbewegung. Ihre Forderungen: Einführung eines einheitlichen Lohn- und Accordtarifs und einer 56stündigen Arbeitszeit pro Woche, welche am 9. Mai den Unternehmern unterbreitet wurden mit dem Ersuchen, sich bis zum 16. Mai darüber zu äußern oder zu verhandeln, ist auf Veranlassung der Potsdamer Inmung rundweg abgelehnt. Infolgedessen legten die Tischler am Montag, den 18. Mai, die Arbeit nieder. An demselben Tage bahnte der Gauvorstand Verhandlungen an, dieselben scheiterten aber, weil die Meister erst den Beschluß der Innung abwarten wollten. Bis jetzt ist den Arbeitern aber noch kein Bescheid zugegangen. Die Möbelmagazine von Better, Gericke u. Grundmann werden so lange gemieden, bis die Forderungen der Arbeiter anerkannt sind. Es ist den Zuzug nach dort fernzuhalten. Pflicht der reisenden Kollegen, Nowawes- Neuendorf zu meiden und
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Die höhere Einsicht eines Landgerichts hat den Genossen Riem aus Dresden wieder von einer Strafe befreit, die ihm das Parteipreffe. Ueber 2700 Abonnenten hat die„ Bremer Bürger- Schöffengericht zudiktiert hatte. Riem war als Redakteur des Zeitung" seit dem 1. Oktober vorigen Jahres zu ihrem alten Abon-" Sächsischen Volksfreund" vom Schöffengericht in Freiberg wegen nentenstand hinzugewonnen. Das ist ein Erfolg, der nicht nur zu Beleidigung eines Cigarrenfabrikanten zu 30 M. Geldstrafe verurteilt den schönsten Hoffnungen für das Blatt felbst berechtigt, sondern worden. In dem schöffengerichtlichen Urteil heißt es u. a.: Bu Ungunsten auch allerwärts zur Nacheiferung anfpornen sollte. des Angeklagten spricht, daß es ihm auch offenbar nur daraufangekommen ist, die Arbeiter zuberhezen und Die allgemeine Aussperrung der Bremer Bauarbeiter Aus dem Gefängnis zurückgekehrt ist am Freitagnachmittag auch Unfrieden zu stiften. Genoffe Riem legte gegen dieses eigentümliche hat der dortige Arbeitgeber- Verband beschlossen. Die Aussperrung der Genosse Garbe in Kassel , der wegen Beleigigung eines Fabri- Urteil Berufung ein und die Verhandlung vor der Strafkammer soll am Montag beginnen. Sie wird deshalb verhängt, weil die tanten 14 Tage hinter schwedischen Gardinen zubringen mußte. führte zur Freisprechung des Angeklagten und zur leber- streifenden Klempner dem Verlangen der Unternehmer, bis FreitagTotenliste der Partei. In Bunzlau starb der Genosse Ernst bürdung der Kosten beider Instanzen inkl. der not- mittag die Arbeit zu den alten Bedingungen aufzunehmen, nicht nachStarte, der seit Jahren an der Proletarierkrankheit, der Schwind- wendigen Auslagen des Angeklagten auf den Kläger . Solche gekommen sind. Also weil die Klempner Forderungen an die Klempnerfucht, litt. Er trug sein schweres Leiden mit heldenhafter Geduld Hereinfälle könnten sich die Unternehmer und Direttoren ersparen, meister stellen, werden mehrere Tausend Bauhandwerker und Arbeiter und war trotz der verheerenden Krankheit stets auf dem Blaze, wenn wenn sie nicht der vielfach verbreiteten Anficht huldigten, einen ausgesperrt. Diese haben nun zwar gar keinen Einfluß auf die Klempner, es galt, für die Partei zu wirken. Mit ihm und durch ihn ist die Socialdemokraten brauche man nur anzuklagen verurteilt wird er sie können sie doch nicht zwingen, dem Streik ein Ende zu machen, Bewegung in Bunzlau groß geworden. Schon unter dem Socialisten- dann schon! aber das Unternehmertum geht blindwütig gegen die Arbeiter Ios. geseze war er opfermutig thätig, immer stand er an der Spitze und Wegen einer Kritik der Effener Kaiserrede und der Rede des Folgt der eine nicht willig, dann gebraucht man Gewalt gegen zehn viele Jahre ist er Vertrauensmann der Partei gewesen. Bei den Kronprinzen war, wie schon mitgeteilt, gegen den Genossen andre. Und die Leute, welche fortgesetzt mit so brutalen Maßregeln Wahlen 1887 und 1890 war Ernst Starte der socialdemokratische Adelung als Redakteur ber Mainzer Volkszeitung" eine Anklage vorgehen, schreien bei jeder Gelegenheit über den Terrorismus der Reichstags- Kandidat für Bunzlau - Lüben und seit mehreren Jahren wegen Majestätsbeleidigung erhoben. Die Verhandlung gehört er zu den socialdemokratischen Stadtverordneten seiner fand bereits vor acht Tagen statt; das Gericht vertagte jedoch die Heimatstadt. Urteilsverkündigung bis auf gestern. Wie uns eine Depesche aus Neue Konflikte an der Unterweser ? Der Landesausschuß der deutschen , öftreichischen und ungarischen Mainz meldet, erkannte die Straffammer auf drei Monate Socialisten in der Schweiz veröffentlicht foeben für 1902 ſeinen daß ein in schärfster Weise Angegriffener, weil er die Angriffe zurüd 1600 ausgesperrt gewesenen Arbeitern wieder ein. Gefängnis. Wir erleben in diesem Urteil das Schauspiel, Tecklenborg A.-G. stellte heute vormittag nur etwa 60 Proz. von den Aus Bremerhaven , 22. Mai, meldet Wolffs Bureau: Die Werft Thätigkeitsbericht, dem wir entnehmen, daß der Landesorganisation 35 Seftionen mit 2600 Mitgliedern angehören. Die Sektionsberichte weist, ins Gefängnis wandern muß. Das ist auch eine Illustration Weise ausgesperrt gebliebenen Arbeiter werden in einer heute nachDie auf diese Laſſen zum Teil ein recht reges Vereinsleben erkennen, in den zu dem Worte von dem sicheren Hinterhalte des Redaktionstisches".
meisten werden die nachteiligen Wirkungen der allgemeinen Wirtschaftskrise auf den Stand der Organisation betont. Die Bibliotheken der Sektionen enthalten 10 378 Bände, wovon im Berichtsjahre 3770 an die Mitglieder ausgeliehen wurden. Socialdemokratische Agitationsschriften wurden für 3436 Fr. verkauft, um ca. 100 Fr. mehr als 1901. Die Einnahmen der Centralkaffe betrugen inklusive 1253,50 Fr. Raffenbestand 2207,10 Fr., die Ausgaben 1101,60 Fr., der Kassenbestand Ende 1902 1105,50 Fr. Der Fonds zu Gunsten politischer Flüchtlinge hatte 515 Fr. Einnahmen und 434,10 Fr. Ausgaben, so daß ein Kassenbestand von 80,90 Fr. verblieb. Der Züricher Arbeiterbildungsverein„ Eintracht" beantragt zur Urabstimmung, den wegen principieller Vergehen Ausgeschlossenen nach 10 Jahren Amnestie zu erteilen.
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Einer böswilligen Erfindung soll sich der„ Vorwärts" schuldig gemacht haben. Die„ Voffische Zeitung" brachte vor einigen Tagen diese Notiz:
Nach einem Bericht des Vorwärts" soll Plathen, der Vorfizende der Freien Vereinigung der Holzindustriellen von Berlin , in einer Meisterversammlung den Vorsitzenden des Berliner Gewerbegerichts Herrn v. Schulz einen verkappten Socialdemokraten" genannt haben. Dieser hat daraufhin bei Herrn Plathen an
Arbeiter.
mittag stattfindenden Versammlung hierzu Stellung nehmen. Nach hierher gelangten telegraphischen Nachrichten hat auch der Bremer Vulkan in Vegesac mehr als 400 Mann ausgesperrt gewesener Arbeiter nicht wieder eingestellt.
Aus der Mitteilung ist nicht ersichtlich, ob die nicht wieder Eingestellten aus betriebstechnischen Gründen nicht sofort wieder aufgenommen werden konnten, oder ob sie dauernd ausgesperrt bleiben follen. Ist letteres der Fall, dann haben die beiden Betriebe Urs fache zu einen neuen Ausbruch des eben erst beigelegten Konflikts gegeben. Hoffentlich wird es nicht dahin kommen, denn einer solchen Provokation der Arbeiter, die soeben durch besonnenes Nachgebent ihre Friedensliebe bethätigt haben, sollte man selbst die rücksichtslofesten Unternehmer nicht für fähig halten.