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Nr. 119. 20. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Wahlverfammlungen.

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Sonntag, 24. Mai 1903.

starker Beifall lohnte den Redner. Nachdem eine im Sinne des von der er nie gedacht hatte, daß sie derartige Folgen zeitigen würde. Referats gehaltene Resolution Annahme gefunden hatte, erfolgte Es sprachen zu der Sache noch die Meister Trucks und Göze. unter Hochrufen auf die Partei und Stadthagen der Schluß der Ver- Letzterer giebt unumwunden zu, daß die Mehrheit des sammlung. Innungsvorstandes ebenfalls der Meinung sei, Meister Die Rabizputer hielten am Mittwochabend eine gut besuchte Bersammlung in den Arminhallen" ab, in welcher Genosse Albrecht Rummelsburg. Am Dienstag sprach Genoffin Ihrer vor etwa Bruds habe jene Abzüge, die zu der Sperre führten, tarifwidrig Fülle über:" Die Pflichten der Gewerkschaften bei den bevor- 500 Personen im Café Bellevue. Sie gab ein anschauliches Bild tarif widrig und damit zu Unrecht gemacht. Trozdem stehenden Reichstagswahlen" sprach. Der Redner führte den An- von der Thätigkeit des letzten Reichstags, fennzeichnete die einzelnen feien sich die Meister schlüssig geworden, sofort einen eignen Arbeits­wesenden vor Augen, was gerade für die gewerkschaftlich organisierte Parteien als eine Gesamtinteressenvertretung der Besitzenden und nachweis zu gründen. Hierauf konnten Neumann, Drunsel und John in ihren Erwiderungen konstatieren, daß die Innung Arbeiterschaft auf dem Spiele stehe, wenn etwa die Arbeiterfeinde ging besonders scharf mit den jetzigen Wahlpraktiken der Gegner ins aus eignem Eingeständnis der anwesenden Meister die alleinige gestärkt aus den Neuwahlen zum Reichstage hervorgingen und forderte Gericht. Brausender Beifall lohnte die Ausführungen, und durch Schuld an den jezigen Differenzen trägt, indem sie lediglich aus zu unablässiger Agitation für die socialdemokratischen Bestrebungen, einstimmige Annahme einer Reſolution im Sinne des Referats ver Abneigung gegen den erst vor ca. 9 Monaten errichteten gemeinsamen die socialdemokratischen Kandidaten und die Arbeiterpresse auf. Der pflichteten sich die Anwesenden, mit ganzer Kraft für die Wiederwahl Arbeitsnachweis unter nichtigem Vorwande dessen Aufhebung beschlossen Vortrag wurde beifällig aufgenommen. des Genossen Stadthagen zu wirken. und somit einfach vertragsbrüchig geworden ist. Offenbar ist diese Nowawes- Neuendorf. Am Mittwoch fand in Bernhardts Lokal Handlung auf Einflüsse des Innungs- Bundes zurückzuführen, der eine von 400 Personen besuchte Versammlung statt. Dr. Silberstein seit geraumer Zeit ausgesprochen scharfmacherischen Tendenzen aus Rirdorf hielt einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag über huldigt. Außer dem bereits mitgeteilten Beschluß, den Arbeitsnach­das Thema:" Wen senden wir als Vertreter unfres Kreises in den weis von Verbandswegen weiter zu führen und damit den neuen Reichstag?" Zum Schluß forderte der Referent die Frauen und Arbeitsnachweis der Meister unter allen Umständen zu meiden, Männer auf, kräftig zu agitieren, damit unser Kandidat Zubeil gleich wurde nachstehende Resolution angenommen: beim ersten Wahlgange als Sieger hervorgehe. In der Diskussion unter- Die Versammlung nimmt Kenntnis von dem Vorgehen des zog Genoffe Gruhl das Verhalten des Vorsitzenden vom konservativen Innungsvorstandes in Bezug auf die Aufhebung des paritätischen Wahlverein für Nowawes- Neuendorf, Herrn Lehrer Hecht , einer herben Arbeitsnachweises und erklärt die von dem Innungsvorstande in den welche am Montag stattfand, zum Wort zur Geschäftsordnung ge- der Wahrheit nicht entsprechend- erblickt vielmehr in der so eins Kritik. Gruhl sagte, er habe sich in der konservativen Versammlung, Flugblättern aufgeführten Momente als nicht stichhaltig meldet, um zu fragen, ob nach dem Vortrage eine freie Diskussion seitig vorgenommenen Aufhebung des Nachweises einen nackten gestattet werde. Der Vorfizende habe erwidert, es gebe teine Bertragsbruch seitens der Meisterschaft, der am allerwenigsten Geschäftsordnung, wenn es ihm( Gruhl) nicht passe, dort sei die geeignet ist, die weitere ruhige Entwicklung unfres Getverbes zu fördern. Die Versammlung spricht ihre Entrüstung aus über diese Handlungsweise, die nichts weiter darstellt, als eine Machination einzelner vom Scharfmachertum beeinflußter Personen.

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Eine öffentliche Metallarbeiter- Bersammlung fand am Dienstag in Rigdorf statt, in der Dr. Alberth- Charlottenburg über: Die Reichstagswahlen und die Metallarbeiter, die das Tischtuch zer schneiden" referierte. Der Referent ging in seinen Ausführungen im besonderen auf die Effener und Breslauer Kaiserreden ein und unterzog dieselben einer treffenden Kritik. Die Versammlung nahm eine Resolution einstimmig an, welche besagt, daß die Versammelten dahin wirken wollen, daß auch im Wahlkreise Teltow- Beeskow der Kandidat der Socialdemokratie im ersten Wahlgange gewählt wird. In Lichtenberg sprach Genosse Stadthagen am 20. d. W. In Lichtenberg sprach Genosse Stadthagen am 20. d. m. im Paradiesgarten". Aufmerksam lauschten die zahlreich er­schienenen Männer und Frauen seinen Ausführungen und spendeten reichen wohlverdienten Beifall. Die Saalabtreibung, wie solche durch Kriegervereine, Feuerwehr usw. noch vor den Thoren Berling be­trieben wird, trägt ein gut Teil dazu bei, daß immer weitere Kreise fich mit unfren Ideen beschäftigen. Dazu kommt die schofle Kampfes­weise der Königstreuen", die im ganzen Kreise hinter verschlossenen Thüren die Socialdemokraten beschimpfen und verleumden, aber jede offene Aussprache unmöglich machen. Auch diese Versammlung drückte ihre Empörung aus bei der Bekanntgabe, daß gleich dem Herrn Paul Schwarz in der Dorfstraße zu Lichtenberg ( Schwarz Sommer­Theater) auch Herr R. Schulz, Hohen- Schönhausen, Berlinerstraße, feinen Saal zurückgezogen habe. Die Versammelten waren sich einig, diese beiden Herren allen Arbeitern und Freunden des Rechtes zu empfehlen.

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Centralverband der Glaser. Die am 18. Mai abgehaltene Vers Die Aufhebung des paritätischen Arbeitsnachweises für das sammlung der Zahlstelle Berlin beschloß: Falls die Arbeitgeber den Töpfergewerbe führte, wie wir bereits gestern furz berichteten, am neuen Tarif mit 50, 55 und 60 Pf. Stundenlohn am 1. August d. J. Freitagabend im Gewerkschaftshause zu einer lebhaften Aussprache nicht zahlen, am 3. August in den Streik zu treten. Ferner wurde zwischen Meistern und Gesellen. Zunächst wies John die in zwei beschlossen, zwei wegen der Maifeier gemaßregelte Stollegen mit Meisterflugblättern aufgestellten beweislosen Behauptungen zurück, 12 Mark wöchentlich zu unterstützen und den arbeitslosen Kollegen, in denen die Aufhebung des Arbeitsnachweises als eine notwendige die fich an der Maiversammlung beteiligt haben, eine Mark zu Folge von eigenmächtigen Handlungen des jungen, unerfahrenen" zahlen. Kamminsky wurde aus dem Verband ausgeschlossen, weil Schmarg Am 20. d. M. sprach Genosse Ledebour Gesellenvertreters Neumann hingestellt wurde. Bei der Sperre er am 1. Mai Arbeiten ausführte, die ein andrer Kollege verweigert in gut besuche uhlerversammlung. Redner kennzeichnete das über die Firma Brucks, die den äußeren Anlaß zu dem Vorgehen hat. Der Vorsitzende machte auf die bevorstehende Reichstagswahl boltsfeindliche Verhalten der gegnerischen Parteien und sagte zum der Innung gegeben hat, sei noch der Innung gegeben hat, sei noch bedeutend nachsichtiger aufmerksam. Jeder Kollege foll sich überzeugen, ob sein Name in Schluß: Aufgabe der Wähler sei es, am 16. Juni eine demokratische hat tarifwidrige Abzüge gemacht und verfahren worden wie in ähnlichen Fällen. Herr Brucks der Wählerliste steht. trot wiederholter Voltsvertretung zu wählen, in der nicht die Bureaukratie und der Socialdemokratischer Agitations Verein für den Reichstags Wille des Monarchen herrsche. Der Kartellfandidat Hammer, der Bemühungen der Gesellenvertretung über 14 Tage verstreichen Wahlkreis Züllichau: Schwiebus Kroffen Sommerfeld. Dienstag, ohne feste Meinung mit jedem Bein in einem andern Lager stehe, lassen, ohne etwas zur Beilegung der Differenzen zu thun. Zwar hat den 26. Mai, abends 8 Uhr, große Versammlung bei Groffer, Dirksen­müffe niedergestimmt werden. Brille charakterisierte die in fon­er sich an den Innungsvorstand gewandt, um die Angelegenheit in straße 39, born 1 Treppe( früher an der Stadtbahn). Tagesordnung: fervativen Flugblättern auftauchende Freundschaft für die Arbeiter einer Sitzung desselben zur Sprache zu bringen, doch entgegen den 1. Bortrag des Genossen Braun über:" Warum soll die arbeitende Klasse organisationen als Lug und Trug. geltenden Vereinbarungen, Differenzen gemeinschaftlich zu erledigen, ihre Stimmen bei den Wahlen der Socialdemokratie geben?" 2. Diskussion. 3. Stellungnahme zur Wahlagitation. Wegen der wichtigen Tagesordnung ist die Gesellenvertretung zu jener Sigung nicht hinzugezogen ist es Pflicht eines jeden Mitgliedes sowie insbesondere der übrigen Partei­Reinickendorf- West. Eine stark besuchte Wählerversammlung worden. Infolgedessen wurde die Sperre über die Firma Brucks genoffen aus dem Wahlkreise, in der Versammlung zu erscheinen, um bei der fand am Dienstag im Lokale der Witwe Thomas statt. Genosse verhängt, und diesen an sich recht geringfügigen Vorfall benutzte die Wahlarbeit mitzuhelfen. Stadthagen referierte. In seinem 1½stündigen Vortrage Innung als Vorwand, den ihr unsympathischen paritätischen Arbeits­geißelte er unter anderm das zweideutige Verhalten der Freifinnigen nachweis ohne Kündigung aufzuheben. Obermeister Thiele Boltspartei ganz besonders bei Beratung der Zolltarifvorlage im meinte hierauf, die Meister hätten die Aufhebung des Nach­Reichstage. Die Kulturwidrigkeit des Militarismus und Marinis- weises thatsächlich schon seit langem gewünscht, denn der mus fennzeichnend, forderte er die Versammelten auf, mit aller Straft felbe habe keinen Zweck, wenn solche Sperren verhängt für die Socialdemokratie zu wirken, als einzige Partei, welche stets würden. Er bestätigt jedoch, daß die Gesellenvertretung zu der für Volkswohl, Wahrheit und Recht eingetreten sei. Wenn jeder seine Sigung, in der die Sperre- Angelegenheit der Firma Brucks gemein­Schuldigkeit thue, fei es leicht, am 16. Juni 40 000 Stimmen auf schaftlich erledigt werden sollte, überhaupt nicht geladen worden ist. den Kandidaten der Socialdemokratie zu vereinigen und am Haupt- Meister Bruds bezeichnet die ganze Differenz, um deren Aus­wahltage den Kreis im ersten Ansturm zu nehmen. Anhaltender gleichung er fich über 14 Tage herumgedrückt hat, als eine Bumperei",

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