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geschickt werden muß, auf daß sie leuchte bis weit über Deutschlands Im 6. sächsischen Reichstags- Wahlkreise ist jetzt in der Person Grenzen und das Ausland erkenne, welche Größe bisher unbekannt des antisemitischen Rechtsanwalts Hans Kohlmann aus Dresden in Zehlendorf bei Berlin gelebt hat? Der brave Hammer! Der der 10. Kartellfandidat aufgestellt worden. Hoffentlich bleibt er bis Sazz wird ihm sicher so imponieren, daß er in seiner nächsten Ver- zum 16. Juni gesund; dann kommt der Durchfall so wie so. sammlung erklären wird, er vertrete den Ruhm der Kraft der Die aus einem ultramontanen Dresdener Blatte stammende Disciplin des Deutschen Reiches gegen das Ausland. Nachricht, Pastor Reichel beabsichtige von der Kandidatur in DresdenAltstadt zurückzutreten, wird im„ Dresdener Anzeiger" als Erfindung bezeichnet.
Inhaltreicher wie das Flugblatt ist der Anhang dazu, der die üblichen Unterschriften enthält. Aus einer großen Anzahl der Orte des Kreises haben die Gemeinde- und Amtsvorsteher den Aufruf zur Wahl Hammers unterschrieben, damit ihre amtliche Autorität in den Dienst der Parteipolitik stellend. Bei Groß- Lichterfelde fiel uns die Länge der Unterschriftenliste auf. Neugierig studierten wir. Merkwürdig! Der Name war doch schon einmal da? Noch einer! Richtig! Genaueres Zusehen ergab, daß eine ganze Anzahl Unterschriften doppelt vorhanden ist. Vielleicht eine Uebung im Plural- Stimmrecht!
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Wo ist man wahlberechtigt? Nach mehrfachen Entscheidungen der Wahlprüfungskommission können Personen, die an einem Drte außerhalb ihres ständigen Wohnsizes mit der Absicht längeren Verweilens Aufenthalt nehmen, an diesem Orte ihre Eintragung in die Wählerlisten fordern und dort wählen. Diese Auffassung trifft zweifellos auch auf die Patienten einer Heilstätte zu. Darauf gestützt, haben die wahlfähigen Patienten der Heilstätte Beelitz , etwa 114 Personen, ihre Aufnahme in die Wählerliste in Beelig beantragt. Der Bürgermeister hat die Eintragung abgelehnt, worauf die Abgewiesenen die Entscheidung des Landrats von Belzig angerufen haben. Von diesem ist noch keine Entscheidung ergangen.
Die Verleugnung der Verlengnung.
Merkwürdig, daß gerade der Lorenz sich so dumm stellt. Bar er in Königsberg , in Dresden , in Leipzig doch Vertrauensmann der socialdemokratischen Partei und der fragt uns nach der socialdemo kratischen Geheimorganisation.
Im übrigen: falls wirklich kein strebender Staatsanwalt bisher die Enthüllungen des Lorenz in der" Post" gelesen haben sollte, fo wende man doch einige Dreiermarken dran und schicke die ganze Serie an einen solchen. Es wird ja wohl noch etwelche geben, die findiger sind wie der, der den Verbindungsprozeß gegen unsre hiesigen Organisationen in den Jahren 1895 bis 1897 leitete. Hielte man unser Zeugnis gegen das Bestehen einer socialdemokratischen Geheimverschwörung für einen ausreichenden Beweis?
Sie ruft laut: Haltet den Dieb! und beschuldigt den
Die Partei der Fälschungen. Sich selbst übertrifft die FreiIn ihrer offiziellen Wahlschrift hat die nationalliberale Partei finnige Zeitung" in dem Versuch, unser unentrinnbaren Feststellung ihr eignes Wert, den neuen Zolltarif, für den sie mit 48 gegen zu entrinnen, daß die Freisinnige Volkspartei schon im Februar 1902 1 Stimme eintrat, verleugnet und erklärt, daß dieses von ihr selbst ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen hat, höhere Getreidezölle zu geschaffene Gesetz nicht drei Monate lang vom deutschen Volke bewilligen. ertragen werden könnte. Wir haben diese Thatsache mit Citaten aus der offiziellen Wahlschrift des Centralbureaus der nationalliberalen Partei belegt: Num erhalten wir aus Hessen diese eilige Zuschrift eines dortigen Genossen: Senden Sie mir sofort ein Original des nationalliberalen Wahlaufrufes. Graf Oriola bestreitet mir die Richtigkeit des Vorwärts"-Abdruckes.
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„ Borwärts", daß er noch frecher als bisher gefälscht habe.
Worin besteht unsre Fälschung? Weil wir den hier gar nicht zur Sache gehörigen, ganz gleichgültigen Umstand außer Acht gelassen hätten, daß jener Artikel vom 1. Februar 1902 sich mit dem Fall der Nichtannahme des Zolltarifs beschäftigt.
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Wir hätten allerdings diesen Umstand erwähnen können, um das Ein nationalliberaler Kandidat verleugnet also die offizielle Verhalten der Freisinnigen als noch schofler nachzuweisen. Eugen Wahlschrift der eignen Partei. Richter ist wenn er Wert auf diese Ergänzung legt also Wir werden uns die Ehre geben, dem Herrn Grafen ein unter allen Umständen längst bereit, der Regierung höhere Zölle zu Exemplar der nationalliberalen Wahlschrift zuzusenden. Er wird sich dann zu seinem Schrecken davon überzeugen müssen, daß die bewilligen. Wenn die Zollvorlage scheitert oder zurückgezogen wird, Citate des Vorwärts" bis auf jeden Beistrich richtig gewesen sind.schenkt er ganz ohne Not höhere Zölle. Wird die Zollvorlage in der Gestalt des Antrages Kardorff angenommen, so bewilligt er fie erst recht. Seine jezige Bereitwilligkeit begründete er wenigstens auf die durch die Annahme des Antrages Kardorff hervorgerufene wangslage. Jetzt legt er Wert darauf, daß wir feststellen, wie er auch beim Scheitern des Zolltarifs bereit gewesen wäre das gleiche zu thun. ganz ohne Not finnige Zeitung" jetzt zürut, weil wir ihre Schande nicht traß genug Es liegt wahrlich Verbrecherhumor darin, wenn uns die„ Freidargestellt haben.
Militärische Wahlrechts- Beraubung.
Ungeschlichkeiten aus dem Wahlkampfe sind wieder eine ganze Anzahl zu melden. So wurde ein Parteigenosse im Amte LütgenDortmund bei der Verbreitung von Wahlflugschriften fistiert und ihm die Schriften abgenommen mit der Begründung, daß er ohne Hausierschein keine Schriften verteilen dürfe. Er beschwerte sich beim Amtmann, wurde aber mit der Beschwerde abgewiesen; Die offiziöse Bekanntmachung, daß die Einziehung der Reservisten auch der Amtmann erklärte, ohne Hauſierschein dürften keine Schriften zur Zeit der Reichstagswahlen rückgängig gemacht werden würde, verteilt werden. Dieser Herr Amtmann heißt Westermann und erweist sich nunmehr als Trug. ist gegenwärtig nationalliberaler Reichstagskandidat für Hamm - Soest !
Der Gastwirt Wiedemann in Wiemelhausen soll 20 M. Polizeistrafe bezahlen, weil er die Ankündigung zu einer bei ihm geplanten Wählerversammlung in das Fenster seiner Wirtschaft gehängt hat.
Aus verschiedenen Orten kommen uns jetzt Nachrichten, daß die recht zu entziehen. Aus Stettin berichteten wir das bereits in der Militärbehörden sich erdreisten, deutschen Staatsbürgern ihr WahlSonntags- Nummer.
Im Brandenburger Bezirk sind Landwehr- Uebungen für den 19. Juni, im Erfurter auf den 18. Juni angesezt. Im Pots= damer Bezirk werden Reservisten vom 2. bis 16. Juni nach Ditpreußen gefchickt.
Der Ortsschulze in Großwenden ( Nordhausen ) ließ eine Anzahl angesehener Personen des Ortes, Schöppen 2c. zufantmentommen und legte ihnen den Wahlaufruf des Herrn Franke zur Unterschrift vor. Vielleicht sind die Berliner Anweisungen bisher ebensowenig zu Der Herr Schulze eröffnete, daß der Herr den Ohren der Provinzial- Stommandierenden vorgedrungen, wie das Landrat es wünsche und daß man deshalb doch nur unter- neue Wahlreglement zu den Landräten. zeichnen solle. Wenn nur einige Herren unterschrieben, genüge Inzwischen wird es hohe Zeit, das wahrhaft„ staatsfeindliche" Sache der Gesetzgebung sein, dem Unfug durch rechtlich zwingende Vorgehen der Militärbehörden noch zu korrigieren. Es wird dann Regelung ein für alle Mal ein Ende zu machen.
es ja 2c. 2c.
Beim Ortsvorsteher Große- Leege in Kump( Dortmund ) wollten am 19. Mai mehrere Personen die Wählerliste nachsehen. Es war jedoch mur ein 18jähriges Mädchen anwesend und dieses erklärte, der Ortsvorsteher sei abwesend, von der Liste wisse es nichts, die Leute sollten doch am 25. mal wiederkommen.
Das Verfahren der Militärbehörden ist um so unentschuldbarer, als den Beamten die Ausübung des Wahlrechts diesmal erDer Landrat von Wittlage , Prinz v. Schönaich- Carolath, Beschluß des Staatsministeriums entsprechend, die Reffortminister erleichtert werden soll. Wie der„ Reichs- Anzeiger" meldet, find, einem macht unter dem Datum des 4. Mai in Nr. 528 vom 9. Mai des sucht worden, durch geeignete Anordnungen dafür Sorge zu tragen, amtlichen Kreisblattes für Osnabrück bekannt, daß die Wahlhandlung daß bei den Reichstagswahlen den Beamten ihres Ressorts die Ausum 6 Uhr geschlossen werde. Dabei ist das neue Wahlreglement übung des Wahlrechts an den Tagen der Haupt-, Stich- und Nachbereits am 30. April publiziert worden. wahlen möglichst erleichtert werde.
Sonntag, den 24. Mai, sollte in Sydowsaue bei Podejuch ( Stettin ) eine Wählerversammlung stattfinden, in der Genossin Jda Altmann sprechen sollte. Der überwachende Beamte, Gendarm Peters, löste die Versammlung sofort nach der Eröffnung mit der Begründung auf, daß Frauen in politischen Versammlungen nicht sprechen dürften. Dabei berief er sich auch noch auf seine Instruktion.
Der abwesende Amtsvorsteher. In Hegermühle( bei Ebers walde) ist der Amtsvorsteher seit dem Donnerstag nicht auffindbar. Infolgedeffen konnte am Sonntag eine Versammlung unter freiem Himmel nicht stattfinden, weil es nicht möglich war, das in einem eingeschriebenen Brief ihm geschickte Genehmigungsgesuch zuzustellen. In Hegermühle darf also vorläufig nichts fich ereignen, was in die Obliegenheiten des Amtsvorstehers fällt; nicht das kleinste Verbrechen zum Erempel, da die Polizei- Obrigkeit nicht anwesend ist.
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Deutfches Reich.
Krankenkassen - Mitglieder gehören auf die Hintertreppe.
Die Socialdemokratie hat stets die Ansicht vertreten und bewiesen, daß in einer Klassengesellschaft auch das Recht, und im besonderen das bürgerliche Recht, nur Klassenrecht ist und sein kann; indessen gehört schon eine gewisse Urteilsfähigkeit und geistige Un befangenheit dazu, der theoretischen Beweisführung zu folgen und die Richtigkeit des Sages zu erfassen. Beispiele aus dem Leben wirken anschaulicher und machen auch auf den einfachsten Menschen Eindruck. Ein solches Beispiel entnehmen wir der„ NationalBeitung":
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Mit dieser Tollkühnheit, die ganze und volle" Schande zu vernehmen, steht dann allerdings die Feigheit in argem Widerspruch, daß sie keine Silbe aus unsrem Citat mitzuteilen wagt. Ihre Leser dürfen nicht erfahren, daß sie bereits am 1. Februar 1902 ganz unzweideutig sich für höhere Zölle erklärt hat.-
Auf den Frege gekommen ist die Freifinnige 3tg.", die folgende Notiz bringt:
Halbwüchsige, nicht wahlberechtigte Burschen, so wird von fast überall her berichtet, bilden jetzt ein Hauptkontingent der Socialdemokraten in den Versammlungen, insbesondere auch unter den Ruhestörern, welche sich in freisinnigen Versammlungen einfinden."
dahin, das femme Bartei sich unverschämter und gemeiner benimmt, Die Nachrichten, die uns von fast überall her" zugehen, lauten dahin, daß keine Partei sich unverschämter und gemeiner benimmt, als die Sendboten Eugen Richters, der Müller- Sagan und Kopsch.
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Gefälschte Früchte. Aus einer uralten Blechbüchse setzt die Konservative Korrespondenz" wieder dem Kreisblatt Publikum einige Lesefrüchte vor, um zu beweisen, daß die Socialdemokraten Bauern und Handwerker ruinieren wollen.
Die erste Frucht ist aus dem Vorwärts" vom 6. Dezember 1891 entnommen und sieht in der konservativen Servierung so aus: ,, Uns fann es nicht in den Sinn kommen, den PrivateigentumsBestrebungen der Bauern auf Grund und Boden irgendwie förderlich zu sein. Die Ernte gehört nicht den Bauern, sondern allen Menschen; privates Eigentum an Grund und Boden ist niemand zuzubilligen."
Es kostete uns einige Mühe, die Lesefrucht im Vorwärts" zu entdeden; wir glaubten schon, es handle sich um eines der gänzlich für Wahlzwecke erfundenen Citate. Wie wir aber genauer musterten, bemerkten wir doch in einem versteckten Winkel der damaligen Nummer einige Zeilen, die den Anlaß zu dem Citat gegeben haben; es handelt sich diesmal bloß um eine Fälschung des Wortlauts und Sinnes, nicht um eine bloße Erfindung.
Der Mietsvertrag über eine Wohnung in Berlin W. wurde durch mündlich abgeschlossenen Nachtragsvertrag dahin ergänzt, daß dem Mieter für ein Mitglied seiner Familie, einen jungen Arzt, der Der Vorwärts" polemisterte damals gegen freisinnige ,, BauernIn die böhmischen Wälder muß der deutsche Wähler fliehen, um sich hier niederlassen wollte, die Anbringung eines Arztschildes fängerei". Freifinnige Landagitatoren versprachen den Bauern die fich über seine Rechte und feine Intereffen aufzuklären. Solch ein am Gitter des Vorgartens und die Ausübung der ärztlichen Zerschlagung des Groß grundbefizes und die Schaffung neuen Bild von deutscher Freiheit entrollt eine Zuschrift, die wir aus dem Praxis gestattet wurde. Nach einigen Monaten erhielt der bäuerliches Besizes. Dagegen bemerkte der Vorwärts": 23. sächsischen Wahlkreise erhalten: Arzt eine Stellung als Kassenarzt bei einer Betriebs" Zur Zeit weilt unser Kandidat, Genosse Gerisch, in unsrem Krankenkasse. Nun verlangte der Hauswirt die Beseitigung Kreise, um sich den Wählern, die ihn schon einmal bei der Nachwahl des Arztschildes und die Aufgabe der Kassenpragis und im Jahre 1894 in den Reichstag geschickt haben, vorzustellen. Leider verwies, als dem Verlangen nicht entsprochen wurde, die stehen uns infolge des bekannten Druces von oben nur wenig Kassenkranken und andre Patienten niederen Standes auf die HinterSäle zur Verfügung, während die Versammlungen unter freiem treppe, eine steile, für Kranke kaum benutzbare Wendeltreppe. Der Himmel, in denen Genosse Gerisch sprechen sollte, bis auf jezt Mieter sah darin eine Störung in dem Gebrauch der gemieteten eine Ausnahme von der Behörde verboten wurden. Die Gründe Wohnung, fündigte diese außerkontraktlich und verließ, nachdem er sind immer die gleichen: In der Nähe des in Aussicht genommenen die Miete für den Rest des Vertrages unter Vorbehalt bezahlt hatte, Grundstücks befindliche Wege, Minderjährige, die sich irgendwo ver- die Wohnung. Seine Klage wurde in beiden Instanzen, vom steckt halten und zuhören könnten, und dann die in allen Verboten Landgericht wie bom Kammergericht, rechtsfräftig ab= wiederkehrende Befürchtung, daß bei der beliebten Persönlichkeit des gewiesen. Reichstags Kandidaten Gerisch ein sehr starker Andrang zur Versammlung zu erwarten sei.
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,, Ebensowenig wie es uns einfallen könnte, den Proletar der Städte zum Hausbesizer zu machen oder solchen Wünschen Vorschub zu leisten, ebensowenig fann es uns in den Sinn kommen, den Privateigentums- Bestrebungen der Bauern auf Grund und Boden irgendwie förderlich zu sein. Die Erde gehört nicht den Bauern, sondern allen Menschen; privates Eigentum an Grund und Boden ist niemand zuzubilligen. Das Privateigentum an Grund und Boden nützt auch dem Bauern in der Zeit der Geldwirtschaft nichts mehr, wenn er Klein- oder mittlerer Besizer iſt. Er bleibt Sklave des Kapitals, dessen rücksichtslosester politischer Ausdruck die Freifinnige Partei ist."
Der Vorwärts" wandte sich also mit jenen Bemerkungen gegen den freisinnigen Wahlschwindel, durch Aufteilung des junkerlichen Befizes neues bäuerliches Eigentum zu schaffen und führte demgegenüber die socialistische Programmforderung der Ueberführung des Großgrundbesizes in Gemeinbesitz an.
Beide Richter nahmen übereinstimmend an( der zweite Richter, indem er allerdings den Fall für zweifelhaft erklärte), durch den Am vergangenen Sonntagvormittag sollte Genosse Gerisch Nachtragsvertrag sei die ärztliche Pragis nur in einem Umfang gein Erlbach, einem größeren Industrie- Orte circa eine Stunde stattet worden, wie er unter normalen Verhältnissen vorauszusehen von der böhmischen Grenze entfernt, sprechen. Die Versamunlung gewesen wäre. Solche lägen hier nicht vor. Denn durch die Kassen- Die Konservative Korrespondenz" löst den Sah nicht nur aus wurde, wie üblich, verboten. Auf dem in Aussicht genommenen sehr franken sei diese Praris in einer Weise vergrößert, wie sie der Ver- dem Zusammenhang, sondern fälscht, der besseren Wirkung wegen, großen und günstig gelegenen Grundstücke hatte sich eine große Zahl mieter nicht habe voraussehen können. Dieser sei daher nicht verpflichtet Erde in Ernte, um den Bauern einzureden, die Socialdemokratie Besucher eingefunden, die die Bekanntgabe des Verbotes mit Aeuße- gewesen, die Benutzung der Vordertreppe seines hochherrschaft beanspruche den Ertrag ihrer Arbeit, die Ernte. In Wirklichkeit find rungen des Unwillens aufnahmen. Plöglich kam in die Menge eine lichen" Hauses durch Personen geringen Standes zu dulden. alle socialdemokratischen Schriftsteller der Meinung, daß zwar nicht impulsive Bewegung. Den Genossen Gerisch an der Spige, strebte Wenn er diesen den Zutritt über die Vordertreppe versagte, so habe neues bäuerliches Eigentum zu schaffen sei, daß aber das bestehende alles in der Richtung auf die östreichische Grenze davon. Unterwegs er dem Mieter den vertragsmäßigen Gebrauch der Wohnung nicht fleinbäuerliche Besigtum von dem fiegreichen Proletariat den Bauern wuchs der Zug beständig an. Die Hausindustriellen, die am Wege, entzogen. Es müsse angenommen werden, daß ein in einem überlassen bleibt. Den Raub der Ernte predigt nicht die Socialden der Zug nahm, wohnten und am Sonntag ihr bißchen Land- hochherrschaftlichen Haus wohnender Arzt nur Patienten höherer demokratie, sondern das Junkertum, das von der Ernte des Arbeiters wirtschaft bestellten, warfen Sensen, Hacken und sonstige Werkzeuge Stände empfange. Durch Ausübung der Kassenpraxis werde das seinen Zehnten in Gestalt von Zöllen und Liebesgaben eintreibt. fort und schlossen sich an, so daß der Zug schließlich wie eine endlose hochherrschaftliche Haus seines bisherigen Charakters entkleidet. Bei Die zweite Lefefrucht, die wir im Augenblick nachprüfen können, Schlange durch das Thal zog. der socialen Stellung des Mieters( eines höheren Beamten) habe ist die folgende:" Genosse Fischer" soll auf dem Breslauer Parteitape der Vermieter nicht voraussetzen können, daß einer seiner Angehörigen gesagt haben: eine Kassenarzistellung einnehme und daß er einen Teil seiner Wohnung Kassenfraufen zugänglich mache. Sei dies gleichwohl geschehen, so sei die Wohnung vertragswidrig benutzt und der Hauswirt habe mit Recht diese vertragswidrige Benutzung untersagt." Der Klassencharakter des rechtsfräftigen Urteils liegt darin, daß die Entwertung des hochherrschaftlichen Hauses nicht in der Ausübung der ärztlichen Praris überhaupt, sondern in der ärztlichen Behandlung von Kassenmitgliedern und Arbeitern gesehen wird und daß ein Arzt sich erniedrigt, wenn er Kassenpragis annimmt und arme Leute behandelt.
An der mit Hurra begrüßten Grenze wurde Halt gemacht und erst das Ganze gesammelt. Dann ging es tief hinein in den schattigen hochstämmigen Tannenwald. Eine weite Bostenkette wurde gezogen, dann lagerten sich die Teilnehmer im weichem Woose, während Genosse Gerisch einen großen Felsblock bestieg und von dort aus in flammender Rede die unerhörten Zustände geißelte, die deutsche Wähler zwingen, sich zur Ausübung eines verfassungsmäßig gewährleisteten Rechtes in die böhmischen Wälder zu flüchten.
In seiner anderthalbstündigen Rede schenkte Genojie Gerisch der Reaktion in Deutschland nichts. Der Schluß war hochdramatisch. Alle Teilnehmer erhoben sich. um mit zu geloben, ihre Kraft im Wahlkampfe für die Sache des arbeitenden Volkes einzusetzen. Darauf kehrte die Masse in einzelnen Trupps und auf verschiedenen Wegen und Stegen in die sächsisch- deutsche Freiheit zurück.
Die sächsische Gendarmerie war dem Zuge gefolgt, hielt sich jedoch während der Nede des Genossen Gerisch, der sich auf einem Terrain befand, auf dem sie nig tau feggen hatte, in respektvoller Entfernung. Die Erinnerung an diese einzigartige Versammlung wird noch lange im oberen Vogtlande fortleben." Originell ist es auf alle Fälle, daß ein Mann deswegen nicht zum Volte reden darf, weil er sehr beliebt ist.
Die Socialdemokratie kann den Bauer erst gewinnen, wenn er von seinem Eigentum losgelöst, durch Juden bankrott gemacht ist."
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Der teuflische Plan ist klar! Die Socialdemokratie hezt die Juden auf die Bauern, um sie erst zum Bankrott und dann zur Bartei zu treiben. In Wirklichkeit hat Edmund Fischer in Breslau indem er sich gegen das Agrarprogramm wandte gesagt: " Es wird immer so gethan, als ob Proletarisierung und Berelendung dasselbe sei. Das ist nicht wahr. Wenn wir sagen, daß wir den Bauer erst gewinnen können, wenn er proletarisiert ist, so meinen wir gar nicht, daß er verelendet, sondern daß er von seinem Eigentum losgelöst sein muß."
Hier fühlt und sieht jedermann: solch ein Urteil ist nur möglich in einer von Klassen zerspaltenen Gesellschaft, wo eine reiche Klasse sich als eine bessere Sorte Mensch betrachtet und mit Verachtung auf die Klasse der Armen herabblickt. Diese armen Leute dürfen zwar Fischer vertrat also lediglich die Anschauung, daß das Kleinfür die Reichen arbeiten und ihnen Profit schaffen, sie dürfen für sie banerntum durch die wirtschaftliche Entwicklung proletarisiert wird Soldat werden, um ihren Reichtum zu beschüßen, aber- ja nicht und daß es erst dann zur Socialdemokratie kommen wird. Es ist über die herrschaftliche Vordertreppe heraufkommen. Man könnte an übrigens bekannt, daß auch dieser Meinung auf dem Parteitag lebsolchen armen Teufel anstreichen! Das Urteil wird manchem ein haft widersprochen wurde. Licht aufsteden über den Wert einer Gesellschaftsordnung, in der so Man fälsche weiter! etwas Recht heißt!- Uebung macht den Meister auch im Bilderhandel, das beweisen Die Geheimbundsartikel der„ Post" werden immer länger. die preußischen Landräte im Dienste der Firma Bürenstein. Noch Ein Ablaß von 200 Tagen wird in Krefeld dem ver- Die Notiz in der letzten Nummer unsres Blattes findet sie nichts- feiner der Herren Landräte, die bis jetzt die Büstensteinschen Bilder sprochen, der bis zum 16. Juni drei Vaterunser betet für eine fagend, und doch schreibt sie einen spaltenlangen Artikel darüber, angepriesen haben, hat eine solche Reklamenotiz zu stande gebracht gefegnete" Reichstagswahl oder einen Beitrag zu den Kosten der und noch längere Artikel schreibt ihr Inspirator May Lorenz. Der wie der Landrat von Marienburg in Westpreußen , der im anttlichen Reichstagswahl giebt. Das ist eine sehr notwendige Maßregel. ist wütend, daß diese Geheimbundsgeschichte sogar den meisten Teile des Kreisblattes bekannt macht: Wer das Centrum unterſtüßt, der versündigt sich so schwer an dem bürgerlichen Blättern zu dumm ist. Teshalb fordert er alle die allgemeinen Wohle, daß er die Sündenvergebung sehr nötig hat. ,, nationale Sache vertretenden Organe und Politiker" auf, den Fall zum mindesten der Deffentlichkeit zu unterbreiten".
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