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Lanterne faßt die bis dahin einzeln bekannt gewordenen| zahlungen erhielten. Aber selbst wenn das Gericht diese Gründe gange unfern Kandidaten Fris Zubeil durchzubringen. In der Thatsachen in einem längeren Artikel zusammen. nicht gelten ließe, läge kein Kontraktbruch vor. Die Kollegen hätten Diskussion nahm als erster Redner ein Anhänger der Die neuesten Mißhelligkeiten innerhalb des Regierungskartells auf jeden Fall Grund zur Niederlegung der Arbeit gehabt, und zivar tonservativen Partei Herr Eisenbahn- Sekretär Haseloff- Zehlen begannen mit der Beschwerde einer linksradikalen Abordnung bei aus§ 618 des Bürgerlichen Gesetzbuches , worin vorgeschrieben ist: dorf das Wort, um seinen gegnerischen Standpunkt zu vertreten. Combes über die Vernachlässigung der radikalen zu Gunsten der Der Dienstberechtigte hat Räume, Borrichtungen oder Gerätschaften, Er tönne es feinem Menschen verdenken, seine Lebenslage zu ber ministeriell- socialistischen Deputierten. Diese sollen in den Ministerien die er zur Verrichtung der Dienste zu beschaffen hat, so einzurichten bessern, aber die Art und Weise dieser Verbesserung durch die Die Arbeiter sollten mehr für ihre Anliegen( Vergünstigungen aller Art für die einzelnen Wähler) und zu unterhalten, und Dienstleistungen, die unter seiner Anord- Socialdemokratie gefalle ihm nicht. Nach einem stets besseres Gehör gefunden haben, als die radikalen Deputierten. nung oder seiner Leitung vorzunehmen sind, so zu regeln, daß der Vertrauen zu den bürgerlichen Parteien haben. Ja es soll vorgekommen sein, daß die Radikalen ihre Verpflichtete gegen Gefahr für Leben und Gesundheit soweit geschützt Loblied auf den Militarismus und Bolltarif schloß er seine mit eignen Schützlinge erst den jaurèsistischen Kollegen hätten ist, als die Natur der Dienstleistung es gestattet. Diese Vorschriften der mustergültigsten Ruhe angehörte Rede. Durch die Genossen Baul empfehlen müffen, um die erbetene ministerielle Ver- seien im Betriebe der Gebr. Raabe nicht genügend beachtet worden. Hirsch, Dr. Alberti und den Referenten wurden die Ausführungen günstigung zu erlangen.. Darob entstand dieser Tage ein Der Wasserdampfheizung sei öfter Wasser entströmt, daß die Kollegen des Herrn Haseloff treffend und unter großem Beifall widerlegt. gereizter Wortwechsel zwischen der Petite République" und dem auf nassem Fußboden stehen mußten. Das Holz sei feucht geworden Der Leiter der Versammlung, Genosse Flemming, gab Herrn linksradikalen Rappel", der jene Dinge besprochen hatte. Dann und man habe den Leuten den Rat gegeben, zum Trocknen im Be- Haseloff noch anheim, er möge doch dafür sorgen, daß kamen die Manöver in der neuesten Kammerdebatte. Die drei triebe ein kräftiges Hobelspanfeuer zu machen, habe sie also zu ge- unsre Redner in den konservativen Versammlungen ebenfalls bürgerlichen Kartellvorstände ersetzten die ursprünglich mit den sezwidrigen Handlungen aufgefordert. Einem kontrollierenden Be- mit größter Ruhe und Ordnung angehört werden, denn bis jetzt jaurèsistischen Delegierten verabredete Tagesordnung von sich aus amten gegenüber habe man Arbeitsräume als Lagerräume bezeichnet. find unsre Genossen mit wüsten Zwischenrufen und Beschneidung der durch eine neue, welche sie dann den Jaurèsisten ohne weiteres zur Herr Raabe bestritt, daß in seinem Betriebe Zustände herrschten, Redefreiheit bedrängt worden. Mit einem Hoch auf die internationale Unterschrift vorlegten. Diese wiesen die Zumutung zuriid. die dem§ 618 widersprächen. Socialdemokratie und auf einen guten Ausfall der Wahlen gingen Es handelte sich nämlich darum, ihnen die Abstimmung die Versammelten auseinander. für die neue Resolution unmöglich zu machen und sie so um ihre Stimmen durch aus dem Bloc" hinauszuweisen, um ihre Stimmen die halber Mélinisten zu ersehen. Die Jaurèfiften durchkreuzten freilich das Manöver, indem sie schließlich doch für die ihnen miß­liebige Formel stimmten.

Schöneberg . In der am 26. Mai bei Dbst stattgehabten Ber sammlung des focialdemokratischen Wahlvereins brachte Genoffe Davidjohn in seinem Vortrage Die Wichtigkeit der bevorstehenden Reichstagswahlen" einige markante Stellen aus einem Wahlflugblatt der Haus- und Grundbefizervereine zur Verlesung und führte den reaktio­nären Standpunkt dieser Leute den Anwesenden vor Augen. Er zerpflückte Des weiteren einige Ausführungen im Richterschen Socialistenspiegel". Daß es unbedingt notwendig ist, nur Männer in den Reichstag zu wählen, die auch wissen, was dem Volke fehlt, ersehe man daraus, daß man sich nur die kolossalen Ausgaben für Heer, Marine und Kolonien vor Augen zu führen braucht, um sich sagen zu müssen, so kann es nicht mehr weitergehen. Genosse Davidsohn schloß mit den Worten: Der Zukunft gilt unser Streben. Trete ein jeder für die Verwirklichung des socialdemokratischen Pro­gramms, so viel als in seinen Kräften steht, ein, nur so werden wir siegen, nur so werden wir unsern Kandidaten, den Genossen Zubeil, am 16. Juni als Sieger aus der Wahlschlacht hervorgehen fehen.( Langanhaltender, großer Beifall.) In der Diskussion forderte Wollermann die Parteigenossen auf, mehr denn je sich an den bevorstehenden Arbeiten zur Wahl zu beteiligen.

Der Gerichtshof unter dem Vorsitz des Gewerberichters Dr. Gerth verurteilte sämtliche Beklagte zur Zahlung einer Kontraft­bruchs- Buße von 17,40 M. und der Vorsitzende führte begründend aus: Der Gerichtshof stehe auf dem Standpunkt, daß der Accord vertrag perfekt geworden sei, indem die Lohnzettel mit dem Vermerk der Preise verteilt worden seien und die Beklagten danach gearbeitet Neben Etienne, dem Chef der rechtsstehenden Kartellgruppe, sowie an mindestens einem Sonnabend, zum Teil zwei Sonnabenden, nennt die Lanterne" als Teilnehmer des antiministeriellen Kom- Lohnabschlagszahlungen erhalten und in Empfang genommen hätten. plottchens": Sarrien, den sehr gemäßigten Vorsitzenden der Der Vertrag jei perfeft gewesen, als neue Forderungen gestellt Radikalen, und Dubief, den Vorsitzenden der Linksradikalen. worden seien. Diese hätten nicht berücksichtigt zu werden brauchen. Letzterer wurde nämlich bei der Bildung des Kabinetts Combes Dahingestellt bleiben könne, ob die Betriebseinrichtungen usw. gesund zu Unrecht" übergangen. Und warum? Weil er aus dem heitsgefährlich im Sinne des§ 618 Bürgerlichen Gesetzbuches seien, gleichen Departement stammt wie Sarrien. Da nun dieser kein denn aus§ 618 könnten nur nach den Grundsäzen des Schadens­Portefeuille bekommen konnte, so bot er Himmel und Hölle auf, um erfazes Ansprüche hergeleitet werden. Hiernach habe man es hier wenigstens auch seinen Landsmann der Ministerherrlichkeit zu bezweifellos mit Kontrafibruch zu thun und es rechtfertige sich die Ver­rauben. Denn andernfalls stand sein Ruf als des großen Mannes" urteilung. von Saone- et- Loire in Gefahr. Jetzt verspricht er Dubief, mit ihm Schulpflicht und väterliches Bestimmungsrecht. Ein Herr zusammen in das neue Ministerium einzuziehen. Timmermann in Hallerop hatte seinen Sohn, der so lange die Schule Ferner verweist die Lanterne" auf die Minierarbeit des in H. besuchte, nach dem Dorfe A. als Hütejungen vermietet und ließ Präsidenten oubet gegen das Kabinett. Während seiner ihn dort die Schule besuchen. Da nach einer Regierungsverfügung neulichen algerischen Reise foll er den Ministersturzplan zum Schulwechsel die Erlaubnis des Schulinspektors erforderlich war, mit seinem alten Freunde, Etienne, besprochen haben. Diese aber nicht erteilt wurde, so veranlaßten die Schulbehörden die Auf den Ministersturz arbeiten auch hin einige ehemalige Wegweisung des Knaben aus der Schule in A. Herr Timmermann Mitglieder des Kabinetts Walded- Rousseau. Walded- Rousseau selbst beließ aber den Jungen dort im Dienst und sorgte nicht für einen reserviert sich für die Präsidentschaftswahl von 1906, obwohl er mit anderweiten Schulunterricht. Er wurde deshalb in zweiter Instanz der strengen Anwendung seines Vereinsgefezes gegen die Kon- wegen nicht entschuldigter Schulversäumnis des Sohnes zu einer gregationen unzufrieden ist. Geldstrafe verurteilt. Hiergegen legte er beim Kammergericht Re- Centralverband der Konditoren. Mit einer recht gut befuchten vision ein und berief sich auf das Bürgerliche Gesetzbuch, wonach der Versammlung für die südlichen Stadtteile wurde am 26. Mai in den Bater das Recht habe, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen. Außerdem focht er die Rechtsgültigkeit der angezogenen Regierungs- Nach einem Referat Pigusch' über: Arminhallen" eine Lohnbewegung der Konditoren eingeleitet. Werden die Konditoren verfügung über den Schulwechsel an und machte geltend, daß ihn ihren Leistungen entsprechend bezahlt, und wie stellen fich vorliegend auf keinen Fall ein Verschulden treffe. Das Kammer- die Kollegen zu unsrem Lohntarif?" fand eine lebhafte Dis­gericht verwarf jedoch die Revision mit folgender Begründung: Bum fuffion statt, in welcher besonders die Vertreter mindesten habe T. feine Pflicht, für einen ausreichenden Schulbesuch Gewerkvereins- welcher inzwischen auch einen Tarif ausgearbeitet des Sinaben zu sorgen, dadurch verletzt, daß er ihn ohne jeden Unter hat erklärten, sich dem Vorgehen in jeder Weise anschließen zu richt ließ, nachdem ihm der Besuch der Schule im Dienſtort unmöglich wollen. Die Versammlung nahm eine Resolution an, in welcher Er hätte den Sohn entweder nach seinem die Lohn- und Arbeitsverhältnisse als dringend verbesserungsbedürftig gemacht worden war. Wohnort zurücknehmen und dort die Schule weiter befuchen lassen anerkannt, die Einreichung eines Tarifs an die Arbeitgeber zu ge oder für einen anderweiten gleichartigen Unterricht forgen müssen. gebener Zeit beschlossen und eine Stärtung der Organisation versprochen Das Recht des Baters, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen, wurde. Der Vorsitzende Weidler gab bekannt, daß in nächster Zeit in allen fei civilrechtlicher Natur, beziehe sich nur auf privat Stadtteilen diese Agitationsversammlungen abgehalten werden. Im rechtliche Verhältnisse; bei seiner Ausübung dürfe die öfffent Schlußwort wurde noch besonders auf die Reichstagswahlen und ihre lich rechtliche V Schulpflicht und Schulaufsicht Bedeutung auch für den Beruf der Konditoren hingewiesen und auf­gefordert, nur Vertreter zu wählen, welche die Lebensmittel und Arbeitsmaterialien auf feinen Fall verfeuern und dadurch die Arbeitsgelegenheit in unfrem Lurusberuf noch mehr verschlechtern helfen.

Für die Klerikalen und ihre Freunde wäre eine recht baldige Ministerkrise höchst vorteilhaft, da nächstens die Beratung der Ge­nehmigungsgesuche der Frauen- Kongregationen an die Reihe fommt. Aber gerade dieser Umstand dürfte die Manöver der ministerfähigen Streber vereiteln.

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England.

Die Schulvorlage. Das Unterhaus beendete gestern nach langer Debatte die Specialberatung( Kommiffionsberatung) der Londoner Unterrichtsvorlage, so daß nur noch die dritte Lesung zu erledigen ist. Die Regierung hat in der Einzelberatung den abweichenden Ansichten der Opposition sowohl als ihrer eignen Anhänger be­trächtliche Zugeständnisse gemacht, durch die das Gesetz wesentlich umgestaltet ist.-

Türkei .

Amerika.

die oppo

nicht verlegt werden.

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Wahlverfammlungen.

Verfammlungen.

"

des

Die Berhaftungen verdächtiger Bulgaren mehren sich von Tag zu Tag. Die Gesamtzahl der in den Vilajets Uesküb , Monastir , Saloniti und Adrianopel sowie in Sonstantinopel verhafteten ver dächtigen Bulgaren übersteigt bereits 3000. Der Antrag des Generalinspektors Hilmi- Pascha , die Bulgaren , deren Teilnahme an Der Arbeiter Sängerbund hielt am 24. Mai in der Brauerei der Thätigkeit der Komitees sicher erscheint, wenn auch nicht durch Für das Hansaviertel fand am Dienstag in den Spreehallen" Friedrichshain eine Ausschußfißung ab. Zur Aufnahme hatte sich Thaten erwiesen ist, nach Tripolis und Klein- Asien zu verbannen, eine Wählerversammlung statt, in der der Kandidat des ersten Kreises, der Verein Freie Sänger"-Boffen gemeldet. Es entspann sich darüber wurde bisher nicht genehmigt. Türkischerseits wird bestritten, daß 52 Berhaftete von hier nach Klein- Asien abgegangen seien. Nach Genosse Arons, referierte. Trotz der Entfernung der Tische aus eine Diskussion dahingehend, ob der Verein hier sein Probelied zu dem Lokal war die Versammlung polizeilich abgesperrt. Hunderte singen hätte. Dasselbe wurde dem Verein erlassen, weil die Reise Angaben der Pforte beschränkt sich die Aktion gegen fitionellen Albanesen gegenwärtig auf Verhaftungen der Haupträdels- von Wählern hatten vor den Fenstern Posto gefaßt, um von dort hierher( 50 Mitglieder) demselben zu große Kosten verursachen aus den Worten des Kandidaten zu lauschen, Hunderte, denen es würde. Dem analog wurde ein Antrag angenommen, jeden Verein führer. nicht möglich war, einen Platz zu erlangen, kehrten wieder um. vom Probelied zu entbinden, wenn der Fahrpreis hierher mehr als An der Hand des Parteiprogramms wies der Referent nach, daß 30 Pf. einmalig pro Person beträgt. Um ein längeres Reftieren die alten demokratischen Forderungen, die Stets in der der Beiträge zu verhüten, wurde der Kassierer ermächtigt, alle Ver­Gine direkte regelmäßige Schnelldampfer-Verbindung zwischen Bevölkerung Berlins festen Boden hatten, heute nur noch einzig und eine, die länger als 4 Quartale im Rückstande sind, zu mahnen, da Kanada und England zu schaffen, ist seit Jahren das Ziel kanadischer allein von der Socialdemokratie vertreten werden, nachdem die sonst der Bund weitere Maßnahmen treffen würde. Betreffs des Politiker. Jetzt ist anscheinend dieses Projekt seiner Verwirklichung Liberalen eine Forderung nach der andren haben fallen lassen. Schon Sängerfestes in Friedrichshagen wurde der Eintrittspreis im Vor­etwas näher gerüdt. Wie den Times" aus Ottawa gemeldet wird, Johann Jacoby machte seiner Zeit den Liberalen den Vorwurf, verkauf auf 20 Bf., an der Kaffe auf 30 Pf. festgesetzt. Bum Pro­machte der Ministerpräsident Laurier im kanadischen Unterhause be- baß sie nicht Treue gegen ihre eigne Ueberzeugung und harten Kampf vinzial- Sängerfest in Nauen beschloß der Ausschuß, daß der Bund kannt, daß eine Kommission ernannt worden sei, um zu prüfen, gegen ihre Feinde kannten, einen Vorwurf, der sicher auch von den An- fich offiziell daran beteiligen würde. Dasselbe findet am Sonntag, welches die beste Verbindungslinie durch kanadisches Gebiet vom wesenden, wenn sie sich die Thaten der Liberalen vor Augen halten, als den 12. Juli, statt. Stillen bis zum Atlantischen Ocean sei. Drei transkontinentale gerechtfertigt angesehen werden muß. Ausführlich ging dann Linien wünschten eine Unterstützung durch die Regierung, die Canadian Redner auf die Forderungen des socialdemokratischen Programms Die Arbeiter- Baugenossenschaft Paradies"( E. G. m. b. 5.) hielt Northern Railway Company, die Grand Trunt Railway Company ein, jede einzelne begründend und den Wählern vor Augen führend, am 24. Mai ihre erste ordentliche Generalversammlung ab. Aus dem und die Canadian Pacific Railway Company. Er könne jedoch nicht daß nur so und nicht wie in den bürgerlichen Blättern und Geschäftsbericht war zu ersehen, daß das Vermögen der Genossenschaft sagen, welche Linie gewählt werden würde. Landgebiet würde nicht gegnerischen Flugschriften die Forderungen der Socialdemokratie fich am 31. März auf 19 586,25 M. inkl. Reingewinn von 201,25 M. abgetreten werden. Lauten. Genosse Arons forderte die Anwesenden auf, für Ver- belief. Beschlossen wurde, 125,00 M. dem Neferbefonds und 76,25 M. wirklichung dieser Ziele thätig zu sein, die Zeit bis zum dem Verwaltungsfonds zu überweisen. Bis zum heutigen Tage Wahltage zu benutzen, unermüdlich thätig dafür, daß ist das Vermögen auf 20 800 M. angewachsen. Betreffs Landerwerb die Socialdemokratie aus allen sechs Berliner Wahlkreisen wurde beschlossen, da noch Bedenken vorliegen, mit dem Kaufe um erst größere am 16. Juni fiegreich hervorgehe. Da troz mehrfacher Aufforderung des Grundstückes einige Zeit zu warten, von seiten des Vorsitzenden Oppel sich niemand zum Wort meldete, Mittel zur Verfügung zu haben und ferner die Mitglieder auf­forderte derselbe die Anwesenden auf, auch im ersten Berliner - Kreise gefordert, recht fleißig ihren statuarischen Verpflichtungen nach den socialdemokratischen Stimmzettel in die Urne zu werfen. Nie zukommen. Die Neuwahl des Vorstandes ergab folgendes Resultat: mand habe diesmal eine Kontrolle zu fürchten, frei nach seiner G. Koßka, Wienerstr. 29, erster, Fr. Driebe, zweiter Vorsitzender, Ueberzeugung könne jeder stimmen, da ja diesmal das Wahl- P. Stempel, Manteuffelstr. 109, erfter, D. Miller, zweiter Staffierer, geheimnis sichergestellt ſei. Auf zum Kampfe, auf zum Siege! St. Wegener erfter, E. Liebe zweiter Schriftführer, H. Schulz, Bei­mit einem Hoch auf die Socialdemokratie, in das die Anwesenden figer. In den Aufsichtsrat wurden neugewählt: Herbst, Lange, Mularsti, als Erfaßmänner Schwanke, Radau und Schiffmann. Die begeistert einstimmten, wurde die Versammlung gefchloffen. Versammlung war von ca. 500 Mitgliedern besucht.

Sociale Rechtspflege.

Ein intereffanter Kontraktbruchs- Prozeß

Macedonien.

beschäftigte die Kammer 4 des Berliner Gewerbegerichts. Die Ge­brüder Naabe, Inhaber einer Tischlerei, beanspruchten von 24 Bau­tischlern je 17,40. als Buße wegen Kontrattbruchs. Es handelte sich um die Unterbrechung begonnener Aufträge, die in Accord erledigt werden sollten. Die Arbeiten waven Ende Februar aus­gegeben worden und die Tischler hatten dann sogenannte Accord­zettel erhalten, die unter anderm den Preis enthielten, den die Firma zahlen wollte. Die Arbeiter waren aber mit dem Preise nicht einverstanden und es kam zu Verhandlungen wegen Erhöhung desselben. Maßgebend war für das Vorgehen der Arbeiter nament lich, daß die in Auftrag gegebenen Fenster bester Qualität sein und teine Aeste enthalten sollten, während das Holz vielfach Aeste auf­wies. Herr Raabe fand sich schließlich bereit, den Tischlern eine Vergütigung von 25 Pf. für jedes nicht astfreie Stück zu zahlen, das sie zurücklegen müßten. Nach einer Rücksprache mit Delegierten des Verbandes erklärten die Arbeiter ihr Einverständnis mit diesem Zuschlag unter der Bedingung, daß ihnen der Chef das Holz von seinen Maschinen nach den früher einmal von der organisierten Arbeiterschaft aufgestellten Tariffäßen schneiden lasse. Das glaubte Herr Raabe mit Rücksicht auf die Unternehmer, die in seinem Schneidemühlbetriebe ihr Holz schneiden lassen, nicht zu können und lehnte es ab. Darauf legten die Arbeiter die Arbeit nieder, worauf die Firma die Kontrattbruchstlage anstrengte. Der Accord bertrag sei widerrechtlich durchbrochen worden. In der Ver­handlung vor dem Gewerbegericht machten die Vertreter von 21 Be­flagten, die Tischler St. Ahrens und Ma a ß, folgendes geltend: Santiago de Chile , 27. Mai. ( W. T. B.) Der Ausbruch ber Von einem Kontraftbruch fönnte hier( eine Kündigungsfrist fehlte) Best in Jquique wird auf eine Ladung Reis aus Jndien zurüd­nur dann die Rede sein, wenn Accordverträge bereits vorgelegen Die Charlottenburger Genossen hielten am Dienstag eine bis geführt. Am Montag wurden zehn Erkrankungsfälle gemeldet, ven hätten. Dies sei aber nicht der Fall, weil die Arbeiter dem von auf den letzten Platz gefüllte äußerst gut verlaufene öffentliche Senen sechs tödlich verliefen. leber die Bedeutung der bevor­der Firma vorgeschlagenen Preise widersprochen hätten und eine Wählerversammlung ab. die arbeitende Bevölkerung Einigung über die Accordbedingungen nicht erzielt worden sei. Die stehenden Reichstagswahlen für Köln , 27. Mai. ( B. H. ) Die Köln . 3tg." berichtet aus Lübeck : Kazenstein einen Vortrag, der Bubilligung des Sabes von 25 Pf. für das nicht astreine Stück sei hielt mit Auf dem Pachthofe in Klein- llkahl in Mecklenburg sind durch einen an sich den Kollegen durchaus nicht genügend erschienen, sie hätten lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Der Vortragende erinnerte Braud fünf Gebäude zerstört worden, wobei etwa 1000 Schafe ver­sich nur damit begnügt in der Voraussetzung, beim Schneiden nach daran, wie jetzt die bürgerlichen Parteien nach einer Wahlparole von brannten. dem Accordtarif zurecht zu kommen. Das sei abgelehnt worden und seiten der Regierung geradezu lechzten, wir dagegen keine solche Harrisburg , 27. Mai. ( W. T. B.) Die repnblikanische Kon somit fehle der regelrechte Abschluß eines Accordvertrages; er sei brauchen, weil unsre Parole schon durch den Gang der wirtschaftlichen nicht perfekt geworden. Demgegenüber sei es ganz gleichgültig, daß und politischen Dinge gekennzeichnet sei. Diesen Entividlungsgang näher vention von Bennsylvanien beschloß die Wiederaufstellung Roofsbelts die Kollegen schon einige Zeit an den betreffenden Fenstern arbeiteten fennzeichnend, fam Redner zu dem Schluß, daß zu der am 16. Juni statt- anm Präsidentschafts- Kandidaten und sprach sich gegen und daß sie schon ein oder zweimal Sonnabends Lohnabschlags- findenden Wahl alle Kräfte anzuspannen find, um gleich im ersten Wahl- jede Aenderung des gegenwärtigen Tariffystems aus. Verantwortl. Redakteur: Carl Leid in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.

Dritter Wahlkreis. Eine gut besuchte Wählerversammlung fand am Dienstag in Voigts Festsälen, Ritterstraße, statt. Wolfgang Heine referierte. Nach einer Kritik der auswärtigen Politik des Deutschen Reiches ging er zur Besprechung der inneren Politit über Letzte Nachrichten und Depeschen. und dann unterzog er die Parteien, welche sich im dritten Wahlkreise um das Mandat bemühen, einer kritischen Betrachtung. Der anti­Salonichi, 27. Mai. ( B. H. ) Ein hier verhafteter junger Bulgare femitische Kandidat mache seinen Wählern in Bezug auf die Mittel­standspolitik Versprechungen, die überhaupt nicht gehalten werden Namens Arfotazo hat den Behörden alle Namen der bulgarischen können. Welcher Art die freifinnige Politik ist, sehe man an den Notabeln Salonichis bekannt gegeben, welche dem hiesigen mace­Zuständen in Berlin . Die Freijinnige Volkspartei habe beim Zoll- donischen Komitee angehören. Unter ihnen befindet sich ein an­tarif einiger neuen Reichstagssige wegen eine schamlose, volksfeind gesehener Bankier, der start kompromittiert ist. Ferner hat er den Ort liche Politik und schnöden Verrat getrieben. Bei den Wahlen mache angegeben, wo wichtige Schriftstücke versteckt waren. Aus denselben sie mit den Antisemiten gemeinsame Sache. Nur die Socialdemo- war ersichtlich, daß mehrere bulgarische Persönlichkeiten die auf­fratie habe stets die Rechte und Interessen des Voltes vertreten. Zum ständische Bewegung in Macedonien unterstützt und geleitet haben. Schluß forderte Redner jeden Wähler auf, welchem das Wohl des Er bezeichnet Kreprili als Herd des Aufstandes. Das Standgericht deutschen Volkes am Herzen liegt, für die Socialdemokratie zu hat nach dort eine Kommission entsandt, um Erhebungen einzuleiten. stimmen.( Lebhafter Beifall.)- 8ur Diskussion nahm niemand das Wort. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit einem Hoch auf die Socialdemokratie, dem aus der Mitte der Versammlung ein Hoch auf den Genossen Heine folgte.

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Genosse

Die Best.