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reiche Mengen tamen und gingen.

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Die Polizei beschränkte sich| in stoln zwischen der centrumstreuen und der extrem agrarischen| Wahl eines Kandidaten verhandelt worden ist, der in Mélun anfangs in der Hauptsache darauf, den Verkehr aufrecht zu erhalten, Richtung Friede geschlossen worden. Der Führer der ersteren gegenüber Frédéric Humbert gefiegt hatte. Pelletan habe das Geld fie nahm aber zahlreiche Verhaftungen solcher Personen vor, die sich Richtung, Landtags- Abg. Graf Anton v. Spee, ist seiner Zeit infolge erhalten, um gegen die Gültigkeitserklärung der Wahl zu sprechen, irgendivie bemerkbar machten. Wie viele Personen am Mittwoch des Streites vom Präsidium des rund 50 000 Mitglieder zählenden und thatsächlich habe er denn auch für Humbert gestritten und dessen abend verhaftet worden sind, ist noch nicht festgestellt; der grüne Vereins zurückgetreten. An seine Stelle wurde am Mittwoch Frei- Gegner vorgeworfen, er habe alle Mittel der Korruption angewandt, Wagen fuhr aber unausgesetzt ab und zu. Am Dienstag find herr Klemens bon Loe Bergerhausen gewählt. Mit allseitigem um seine Wahl durchzusehen. 32 Personen festgenommen worden. Einverständnis wurde beschlossen, den Vereinskommissar Schreiner , Man wird weiteres abwarten müssen; es ist in letzter Zeit so den Führer der agrarischen Richtung und Redakteur der katholisch- vielfach mit gefälschten Briefen in Frankreich operiert worden, daß agrarischen Rheinischen Volksstimme", in seiner Eigenschaft als Ver- auch diesmal eine Fälschung nicht ausgeschlossen erscheint.- eins- Kommissar mit einem Drittel feines 4900 m. betragenden Belgien . Gehalts zu pensionieren, obwohl er noch nicht pensionsberechtigt ist.

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England.

Nachts gegen 11 Uhr schienen die Polizisten Order erhalten zu haben, schärfer vorzugehen, denn sie machten plöglich den Versuch die Massen zu vertreiben. Dabei zogen die zahlreichen berittenen Gendarmen blank, fuchtelten mit der Waffe unter die Menge und schlugen mit der flachen Klinge zu. Die Masse johlte Der Streit im Rheinischen Bauernverein ist nun bei- Infubordination in der Armee. In Löwen kam es bei den und pfiff und stimmte das Löbtauer Zuchthauslied an. Kurz vor gelegt; der Streit zwischen der gemäßigten und der extremagrarischen dortigen Garden des zweiten Aufgebots zu direkten Widersetzlich­12 Uhr famen plötzlich drei grüne Wagen" an, die auf der Königs- Richtung im rheinischen Centrum aber tobt weiter. Die feiten. Die Reservisten waren unzufrieden, daß sie eine längere Zeit brückerstraße hielten, wo der Andrang am ärgsten war. Jetzt griffen Extremen wühlen weiter und stellen dem Centrum ihre agrarischen als üblich unter den Waffen gehalten werden; sie behaupten, daß die Polizisten den ersten besten aus der Masse heraus und Sonderkandidaturen entgegen, sofern die Pensionierung" das ungefeßlich sei. Als sich der Oberst zeigte, wurden Proteste laut, steckten ihn in einen der Wagen, bis die Gefährte Schreiners nicht Wandel schafft. die schließlich in Bischen und Pfeifen übergingen, so daß nichts übrig überfüllt abfuhren. Die Massen waren inzwischen die Straßen entlang gedrängt worden und verliefen sich später. Döberis. Wie verlautet, beabsichtigt der Kaiser, für die Teil- blieb, als die Mannschaften wenigstens vorläufig zu entlassen.- Die Ansammlungen sind in erster Linie durch die polizeilichen Abnehmer an der Döberiger Denkmalsenthüllung eine Denkmünze sperrungen verursacht worden. Hätte die Polizei nicht zu dieſer zu stiften. Maßnahme gegriffen, hätten sich vielleicht einige hundert Personen Das hat Friedrich II. nicht gethan! in den Straßen aufgehalten, zu einem solchen Auflaufe wäre es aber sicher nicht gekommen. Wie man hört, ist in der Kaserne Militär in Bereitschaft gehalten und auch je eine Compagnie Infanterie nach den Stadtgegenden abgegangen, wo die Ansammlung stattfand. Eingegriffen hat das Militär jedoch bisher noch nicht; auch Dazu kündigt sie weitere Enthüllungen an. Demnach scheint der an der Absperrung hat es sich nicht beteiligt. Die ausländischen Lorenz den moralischen Anfall von gestern doch nur fingiert zu Bauhandwerker find bis auf etwa 40 Italiener wieder abgeschoben haben, um das schöne Wort von dem Ehrenzeugnis anbringen zu worden. Von den 104 Czechen, die am Dienstagmorgen an- können, und es scheint, daß wir mm in der That alles zu befürchten gekommen sind, ist auch nicht ein Mann mehr da. Den Unter- haben. Daran sind jedenfalls die Dresdener schuld, die um ihre nehmern, die 1000 Maurer und Zimmerer brutal auf die Straße lumpigen 300 Mark so viel Lärm gemacht haben. Uns graufet warfen, weil sie einige Pfennige mehr Lohn verlangten, kostet der vor dem Kommenden! Transport ausländischer Arbeiter schon Tausende von Mark. An­

von Erbitterung ergriffen wird.

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Sehr schön gesagt finden wir es, was die" Post" heute zu der Geheimorganisationsgeschichte schreibt: Vielleicht dämmert bereits der Tag der Abrechnung zwischen Staat und Obergenossen."

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gesichts dieſer Thatsachen ist es kein Wunder, wenn die Bevölkerung jetzt wieder ausführlich lesen, die Socialdemokratie beabsichtige" die Freie Liebe . In allen patriotischen Wahlflugblättern kann man christliche Ehe aufzuheben und die freie Liebe einzuführen. In Berlin ist dieser Tage der Major Reisch von einer ehemaligen Geliebten, die er abgehalftert hatte, erstochen worden.

Die volksparteilichen Angriffe gegen das Versammlungsrecht. Wir haben gestern nachgewiesen, daß der Artikel der Frei­finnigen Zeitung" über den socialdemokratischen Versammlungs­terrorismus von einem beauftragten Faulpelz oder einem Satiriker, der in dem Blatte sitzt, einfach aus den verschiedenen Kapiteln des Socialistenspiegels" zusammengeflickt worden ist, der längst vor der Wahlbewegung fertig war.

Im Unterhaus kam heute der Zollkonflikt Deutschlands mit Kanada zur Sprache. Black richtete an die Regierung die An­frage, ob Deutschland der einzige Staat sei, der mit der Diffe­renzierung oder der Androhung einer Differenzierung der Zölle gegen Kanada vorgehen wolle infolge der Bevorzugung, die Kanada Unterstaatssekretär des dem britischen Handel gewährt habe. Aeußern Cranborne erwiderte:" Ja, soweit wir wissen." Das Haus nahm hierauf mit 142 gegen 82 Stimmen die erste Lesung des Gefeßentwurfes an, welcher die Brüsseler Zuckerkonvention in Kraft ſetzt. Das Gesetz ermächtigt die Regierung unter anderm, die Einfuhr von Prämienzucker zu untersagen.

Türkei .

Die Stimmung der türkischen Bevölkerung im Wilajet Monastir dorther ziemlich beunruhigend. Einige diplomatische Stellen haben die Pforte auf die Gefahren ist nach Konsularberichten von

aufmerksam gemacht und ihr freundschaftliche Ratschläge erteilt. Besonders die Massenverhaftungen von Bulgaren scheinen in vielen Orten nicht gerechtfertigt oder unüberlegt zu sein. Die Aus­nahmemaßregeln gegen die Bulgaren scheinen durch den Uebereifer untergeordneter Organe unnötigerweise zu weit zu gehen und auch auf Unbeteiligte ausgedehnt zu werden. Amerika. Die republikanische Konvention son Pennsylvanien

systems aus.

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hloß, die

Man hätte nun in der vaterländisch, christlich und germanischen Presse Bußpredigten über die freie und noch dazu brutale Liebe von Männern erwarten sollen, die sogar den vornehmsten Rock getragen, ganz fromme Blätter hätten vielleicht auch in der That die Buße für die schwere Sünde sehen sollen. Nichts von dem. Man malte lieber das vor Eifersucht wahnsinnig gewordene Weib als ein Diese Entlarvung freifinniger Wahlhetze hält aber die reat- verruchtes Scheufal. Offenbar folgte diese fittliche Preffe gauz naib Wiederaufstellung Roosevelts zum Präsidentschaftskandidaten und tionäre Preſſe nicht ab, wie beim Zollverrat diesen Angriffen auf ihrem dunklen Instinkte, daß die freie Liebe von Majoren und sprach sich gegen jede Aenderung des gegenwärtigen Tarif­das Versammlungsrecht zuzujubeln. Sie unterschlägt die Thatsache, sonstigen staatserhaltenden Persönlichkeiten vor so lebensgefährlichen daß es sich um aufgewärmten Stohl handelt und bekennt freimütig, Konsequenzen geschützt werden müsse. Hier und da erhob sich ein Solche daß ihr Eugen wieder einmal ganz aus dem Herzen gesprochen feuilletonistisches Mitleid für die Mörderin aus Liebe. habe. Gefühlsduselei wurde einem Humoristen des Tag" zu toll und er Eine unnötige Reminiscenz. Wie Kröcher im Reichstag schon die Konsequenzen aus Richters scherzte grimmig: Haltung zog, so jetzt auch die Kreuz- Beitung", die wörtlich Du lieber Himmel, wollten alle entlassenen Wirtschafterinnen, Bon fachkundiger Seite wird uns geschrieben: schreibt: die, mit dem Tageblatt" zu reden, begründete Eifersucht" hegen, In Döberiz giebt es ein gewaltiges militärisches Schauspiel ihre Rechte solcherweise geltend machen, das Tiergarten- Viertel zum Andenken an die großen Manöver, die Friedrich II. vor wäre mit Leichen übersät, und die Polizei müßte vor der Börse 150 Jahren dort draußen abhielt. Mußte man wirkli, die Er die Mörderinnenansammlung zerstreuen, um die Straßen für den innerung an jene Manöver heraufbeschwören? Zwischen den

Verkehr freizuhalten."

In Döberitz .

" Die Freifinnige Zeitung" hält sich hier in anerkennens­werterweise an das Beispiel, das der Abg. Richter in der Obstruktionsperiode gegeben und durch das er bekundet hat, daß er an politischer Einsicht den Führern der Freisinnigen Vereinigung weit überlegen ist. Wir können nur wünschen, Der Mann muß es wissen. Es scheint danach, als ob die preußischen Friedensübungen in der Zeit vor dem fiebenjährigen daß die Erkenntnis, die den obigen Sätzen zum Ausdrucke Socialdemokratie verdammt wenig Ehen zu zerstören übrig behalten Krieg und den heutigen, ist ein Unterschied wie zwischen Tag und kommt, dauernd anhält. Vielleicht kommt die Freifinnige wird; und die freie Liebe vollends wird sie auch niemanden mehr Nacht! Zeitung" dann zu der weiteren Erkenntnis, daß der Mißbrauch lehren können. des Koalitionsrechtes zur Ausübung irgend einer Art von Zwang gegen die Arbeitswilligen ebenso eine Bedrohung der persönlichen Freiheit, wie nach ihrer zutreffenden Auffassung das Verhalten der Socialdemokraten in freisinnigen Versammlungen eine Bedrohung des Verfassungsrechtes bedeutet."

Das ist vollständig logisch. Für Richter ist jede ihm unbequeme Anwendung des Versammlungsrechtes ein Mißbrauch, also ist auch jede für den Kapitalisten fatale Anwendung des Koalitionsrechtes ein Mißbrauch; und die freisinnigen Wahlredner haben ja auch herz­brechend genug über die Auswüchse des Koalitionsrechtes geklagt. Der Paragraph vom Hausfriedensbruch genügt Richter vorläufig noch zur Bekämpfung des Vereinsrechtes. Gegen den Koalitions- Terrorismus wird er aber nun wohl mit der Kreuz- Zeitung " Zuchthausvorlagen fordern müssen.

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Auch die Deutsche Tageszeitung" ist von den Angriffen der " Freisinnigen Zeitung" auf das Versammlungsrecht hochgradig entzüdt, umso mehr, als sie aus redaktioneller Dummheit neulich mal die Wahrheit sagte, indem sie gestand, daß die Social­demokraten sich zwar sehr anständig in gegnerischen Versammlungen benähmen, dennoch aber ferngehalten werden müßten, weil ihre Darlegungen zu verführerisch wären. Heute thut sie mit folgender Zustimmung zu Eugen Richter Buße:

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er

Friedrich II. sah damals in den Manövern keine militärischen Das schreckliche Reichskind. Der Sohn des alten Hohenlohe, Theatervorstellungen, zu denen man Gäste aus allen Himmels­den die Journalistentribüne des Reichstages als das Reichsfind" richtungen einlud, sondern er erblickte in ihnen die beste Schule für taufte, macht sich wieder durch seinen Liberalismus" bemerkbar. den Krieg." Wohlunterrichtete Augenzeugen," schreibt Bronsart In Hagenau soll er dem Elsässer" zufolge geäußert haben:" Die von Schellendorff in seinem Wert Der Dienst des Generalstabes", Regierung müsse leider mit dem Centrum gehen. Gern thue sie es die gerade nicht zu den unbedingten Lobrednern des Königs ge= nicht. Der jetzige Kanzler würde auf dem politischen Schachbrett Hören, versichern, daß seit die Welt Waffen getragen, nichts Schöneres sicher lieber mit einer großen liberalen Partei operieren." Dann hat das Reichsfind noch geäußert: und mehr dem Kriege Aehnliches gesehen worden, als Ein Kompromiß mit den Klerikalen sei unmöglich. Das sei diese Uebungen." Zuschauer duldete Friedrich II. über­fein Kompromiß mehr, bei dem der eine Teil alles, der andre haupt nicht, lud also auch keine Gäste ein, selbst nichts gewinnt, bei dem der eine wesentliche Teile seiner politischen preußischen Offizieren, die nicht dienstlich anwesend waren, Ueberzeugung preisgeben müsse. Man solle sich doch nicht durch war der Zutritt zum Manöverfeld verboten. Heute ver­den Hinweis auf das Endziel" der Socialdemokratie über die sucht man allerdings auch diese historische" Absperrung biel näher drohenden Ziele des Klerikalismus indem man allen ungeladenen Civilpersonen täuschen lassen. Kandidaturen seien heute nötig, die wirt nachzuahmen, Friedrich II. wußte wohl, lich liberal seien, nicht angetränkelt von Kompromissen. streng den Zutritt verwehrt. Wolle der Liberalismus ausdrücken dürfen, diese, wenn uns so die Führerrolle über­nehmen, so solle er sich nicht auf Kompromisse einlassen mit Einsamkeit für seine Truppenübungen wählte. Nicht wegen der einer Partei, die ihm im Grunde der Seele feindlich gegenüber- Prügel, die auf die Soldaten herabfausten, denn damals wurden steht. Der Liberalismus müsse selbständig den Kampf gegen die die Mannschaften auch auf offener Straße ungeniert geschlagen, Socialdemokratie führen, nicht im Bunde mit reaktionären sondern weil zu einer wirklich kriegsgemäßen Ausbildung die Ein­Parteien. Sonst komme es dahin, daß die Socialdemokratie die famkeit oder besser gesagt ungeniertheit gehört. Harmlose Führung der liberalen Elemente übernehme und sich nur noch

wieder

warum

er

wir

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extreme Parteien gegenüber stehen, was ernste Bedenken erwecke." Civilisten als Zuschauer machen weiter nichts aus, aber die offiziellen Der gute Prinz gehört zu den Liberalen " nach dem Herzen Gäste und die sie begleitenden fremden Offiziere sind hinderlich. Lädt Barths, Delbrücks und des Admirals a. D. Hoffmann, der neulich man Gäste ein, so muß bei der Uebung alles klappen. Bei über den reaktionären Liberalismus klagte. einer wirklich kriegsgemäßen Ausbildung wird und

arbeitet.

Es wird

" Die Freifinnige Zeitung" hat mit diesen Ausführungen voll­tommen Recht. Aber man muß ihrer Partei, die heute so be= weglich über die Socialdemokratie flagt, denn doch vorhalten, daß fie außerordentlich spät zu dieser Erkenntnis gelangt ist und sich niemals gescheut hat, die Socialdemokratie gegen die bürgerlichen Parteien zu unterstüßen... Der Freif. 8tg." geben wir auf die Graf Bülow aber wird nun durch die Norddeutsche Allgemeine fann aber nicht alles glatt gehen. Hier muß eben auch experin.entiert Frage, wie lange die andren Parteien sich diesen socialdemokratischen Beitung" feierlich erklären lassen müssen, daß der Prinz Hohenlohe werden, d. h. man muß taktische Schachzüge probieren, von denen Unfug noch gefallen lassen würden, die Frage zurück: Wie lange nicht etwa von ihm über seine wahren Herzensneigungen informiert durchaus nicht sicher ist, ob sie gelingen. Mißglücken sie, dann giebt hat die bürgerliche Demokratie ihre Wähler zu einem Bunde mit worden sei. Sonst wird der moderne Graf schleunigst eine Sühne- es natürlich Verwirrungen, es können ganze Regimenter abgefangen Sem politischen Rowdytum gezwungen? und hoffen, daß jetzt die Wallfahrt zum Centrum unternehmen müssen. werden usw. Solche Zwischenfälle wird aber niemand vor aus­Freunde des Herrn Richter, da sie selbst unter der Singerschen Gefälschte Citate. Die Konservative Korrespondenz" arbeitete wärtigen fachkundigen Zuschauern riskieren. Bet kriegsmäßigen Rotte ชน leiden haben, etwas wie Reue über manche in ihrer vorlegten Nummer mit gefälschten Citaten, die social- Manövern sollen ferner auch die unvorhergesehenen Vorkommnisse, Thaten in ihrer politischen Vergangenheit empfinden werden, demokratische Anschauungen über die Bauern- und Handwerker- die im Kriege so manchmal eine große Rolle spielen, z. B. Nicht­eine Neue, die allerdings zu spät kommt, denn diese Partei wird sich nicht mehr lange über die Socialdemokratie zu be- frage verleumden sollten. Wir stellen zur Charakterisierung kon- eintreffen einer wichtigen Meldung, eines wichtigen Befehls, Miß­servativen Anstandes fest, daß, trotzdem wir die Fälschung nach­schweren haben, da sie binnen kurzem von ihr gänzlich aufgesogen gewiesen haben, die Konservative Korrespondenz" nicht widerruft verständnis einer Anordnung, in Anwendung kommen. werden wird. Unsern Anhängern aber empfehlen wir, socialdemo fratische Ausschreitungen in ihren Versammlungen mit der größten und daß die von ihr gespeiste Presse ruhig weiter mit den Fälschungen 38. B. eine Meldung über das Herannahen einer feindlichen Marsch­kolonne an den Führer inhibiert, damit dieser es lernt, sich auch Entschlossenheit sofort im Reime zu erstiden und unnachsichtlich bei in unerwartete schwierige Situationen zu finden. Einen solchen Ver­jeder Störung vom Hausrecht Gebrauch zu machen." Diese Betrachtungen über politisches Rowdytum wirken in dem such kann man vor fremden Gästen aber wieder nicht wagen, da er vielleicht ein fürchterliches Durcheinander veranlaßt. Der ungeheure Munde der Cirkus Busch- Männer und der oft empfohlenen Dresch flegeltatik besonders drollig. Eugen Richter hat sie aber redlich Schaden, den die militärischen Zuschauer anrichten, ist täglich verdient. ja auch auf den gewöhnlichen Egerzierpläßen zu beobachten. Wie gerne würden Hauptleute und Bataillonsfommandeure, die selbständig denken, manchmal von der Schablone abweichen. Aber auf dem Ererzier­plak reitet der Herr Oberst, vielleicht sogar der Herr General herum und so läßt man alles, was nicht klappen könnte, bleiben. Ein älterer Hauptmann sagte einmal sehr richtig zum Schreiber dieses: Einer der Hauptgründe, warum wir keine friegsmäßige Ausbildung haben, besteht darin, daß bei uns eigentlich immer Be­ichtigung ist. Wir können nichts unternehmen, ohne daß uns nicht ein Vorgesetzter zuschaut und dreinredet. Dabei verliert man die Selbständigkeit, die Lust zur Sache, man haspelt sein Reglement herunter und damit ist es gut."

Freilich, nur wer wie die Socialdemokratie die Sache der Wahr­heit verficht, bedarf nicht der Fälschungen, ohne die unsre Gegner nicht leben können.

Ausland. Oestreich- Ungarn .

Als dritte im 3 llwucherbunde gesellt sich schließlich die katholische Germania " hilfebringend Eugen Richter . Sie beschäftigt sich Im ungarischen Abgeordnetenhause legte der Finanzminister um zur Theorie die Praxis zu bringen eifrig mit der Fabrikation heute die Investitionsvorlage in einer Gesamthöhe von 266 Millionen von socialdemokratischen Versammlungsstörungen, von denen kein Kronen vor, von denen 70 Millionen für die Erweiterung des Eisen­Wort wahr ist.

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Frankreich .

Wie im Kleinen ist es auch im Großen. Manöver in Gegen­

bahnnetzes der ungarischen Staatsbahnen und 60 Millionen für die So behauptet die Germania ": Die Berliner konservative Ver- Hafenbahn in Fiume, Erweiterungen der Bahngebäude, der Donau­fammlung im Böhmischen Brauhause, wo Singer in der Diskussion brücken sowie für Anschaffung von Lokomotiven und andre In­sprach, sei durch die Socialdemokraten gesprengt worden. In Wahr- bestitionen verwendet werden sollen. Ferner sollen verschiedene heit besteht die Sprengung darin, daß die Parteigenossen, welche sich Bauten in der Hauptstadt und der Provinz vorgenommen werden. mit der Wegnerschen Weisheit die Zeit nicht stehlen lassen wollten, Für das Jahr 1903 werden von diesen Investitionen insgesamt den Saal verließen. Noch unverschämter schwindelt die Germania " 30 Millionen in Anspruch genommen. über die Antisemiten- Versammlung in Feuersteins Festsälen. Hier wird die Thatsache, daß die Kolonne des Dreschgrafen zwei den Anregungen Nene Intriguen. Der Figaro", der seit längerer Zeit ihres Helden gänzlich unbeteiligt und neutral sich verhaltende zu Stellung gegen den Marineminister Pelletan gewart auswärtiger Gäste, wozu wir auch die fremden Militärattachés hörer hinaus prügelten als socialdemokratische Roheit nommen und unter anderm behauptet hatte, daß der ehemalige rechnen, taugen aus den vorhin erwähnten Gründen nichts. Ja sie dargestellt. So faßt ja wohl auch die Germania " die fromme Sekretär der Frau Humbert, Parahre, der als Mitschuldiger ver- sind sogar direkt schädlich, denn dadurch, daß bei ihnen alles wie am Rezerverbrennung als eine Roheit der Seßer auf. haftet, jedoch nach einiger Zeit wieder freigelassen worden war, Merkwürdig ist nur, daß die" Freisinnige Zeitung", die sonst Belletan schriftlich um seine Verwendung beim Juſtizminister ge- Schnürchen gehen soll und schöne Bilder" die Hauptsache sind, ge­alles bringt, diese herzhaften Zustimmungen ihrer Tattit unterschlägt! beten hätte, veröffentlicht heute das betreffende Schreiben Parahres. wöhnen die Truppen sich Dinge an, die sie im Felde unter furcht­Schämt sie sich des Lobes? Dazu ist sie sicher zu abgebrüht.- In diesem Schreiben, vom 25. September 1902 datiert, heißt es: baren Verlusten wieder abstreifen müssen. Schon der Befehls- und " Da ich Ihnen unbekannt bin, kann ich kein andres Recht geltend Aufklärungsdienst, wie er sich durch diese Uebungen eingebürgert Centrum und Bauern. Das Centrum ist zwar durchaus anti- machen, als meine vollständige Verschwiegenheit in Bezug auf die hat, ist im Kriege unbrauchbar. Eine Partei weiß von der andren materialistisch. Aber in seinen irdischen Beziehungen schwört es doch beträchtliche Summe, die ich Ihrem Sekretär im Hause der Frau so ziemlich alles, während man im Krieg den Gegner niemals voll­auf die gröbste Materie. Es kauft seine Feinde gegen bar Humbert übergeben habe für Ihre Intervention in der Sitzung vom kommen durchschauen kann. Das gefährlichste und auch aufreibendste Wir haben gestern schon erwähnt, daß der Freiherr v. Loe 23. Dezember 1889 anläßlich der Debatte über die Wahl des Gegen- für die Führer ist im Kriege die Unsicherheit, in der sie sich befinden. die Leitung der rheinischen Bauernvereine übernommen hat, die in kandidaten Humberts. Das Ausgabenbuch, in dem die Uebergabe Gefahr standen, ins Lager der Landwirtschaftsbündler abzuschwenken. der erwähnten Summe sowie der Anlaß hierfür verzeichnet ist, ist weiß man aber, wie es bei den Friedensübungen und vor allem Darüber wird uns aus Köln geschrieben: niemand vor Augen gekommen, ich allein kenne seine Eristenz." bei den Brunkmanövern der Fall ist, genau, wo der Gegner steht Im Rheinischen Bauernverein ist am Mittwoch in einer von Zur Erläuterung fügt der Figaro" hinzu, daß in der er- und wie stark er ist, dann ist das Kriegführen überhaupt keine Kunst 2000 Borstands- und Ausschußmitgliedern besuchten Generalversammlung wähnten Sitzung vom 23. Dezember 1889 über die Gültigkeit der mehr. Jeder Dugendoffizier bringt es unter solchen Verhältnissen

aus!

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