Nr. 124. 20. Jahrgang.
1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Frauenarbeit in Baden im letzten Jahre.
Die Frauenarbeit hat in dem diesjährigen Bericht der badischen Fabrikinspektion sehr eingehende Beachtung gefunden. Bemerkenswert ist hier zunächst eine Auskunft der ersten Assistentin über ihren Verkehr mit den Arbeiterinnen:" Während ich in der Fabrikinspektion war, haben sich Arbeiterinnen ohne vorherige Anregung überhaupt felten an mich gewandt. Dinge, welche nicht ebenso gut mit Männern hätten verhandelt werden können, wurden dabei von den Arbeiterinnen ihrerseits nicht berührt. Sobald ich aber Fragen an sie richtete, die speciell die Hygiene des weiblichen Organismus betrafen, waren sie gerne bereit, mir Auskunft zu geben und offenbar dankbar dafür, daß auf solche Dinge ein Augenmerk gerichtet wurde. Ich erinnere mich eines Falles, wo mir Weberinnen über die nachteiligen Folgen des anhaltenden Stehens während der Schwangerschaft berichteten und hinzufügten: So etwas fragen die Herren eben nicht.. Meines Erachtens liegt der Schwerpunkt der Wirksamkeit einer Frau im Gewerbe- Aufsichtsdienst nicht darin, daß sie bereit ist, Klagen entgegenzunehmen, sondern darin, daß sie herausfindet, too etta Schädigungen der Gesundheit der Frauen zu erwarten sind und dann fragt. Ich habe z. B. in sehr vielen Fällen mit einzelnen Arbeiterinnen über§ 137 Abs. 5 der Gewerbe- Ordnung gesprochen und sie auf die üblen Folgen aufmerksam gemacht, die eine verfrühte Wiederaufnahme der Arbeit( früher als 6 Wochen nach der Entbindung) nach sich zieht. Sobald die Arbeiterinnen sehen, daß die Beamtin sich für ihre Gesundheitsverhältnisse interessiert, reden sie auch darüber, was einem Manne gegenüber nicht immer der Fall ist." Diese Winke über die Thätigkeit der Assistentin sind sehr wertvoll, aber sie lassen sich nicht ohne weiteres für das wichtige Gebiet gesundheitlicher und andrer Schäden durch die Zustände oder Einrichtungen in der Fabrik verwenden. Hierüber bei einer Revision zu sprechen, wäre für die Arbeiterin sehr gewagt, da ein unvorsichtiges Wort genügen kann, sie brotlos zu machen. Auch wenn es ihr nicht an Vertrauen mangelt, wird sie in solchen Fällen den Verkehr durch eine Mittelsperson vorziehen.
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Sonnabend, 30. Mai 1903.
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gangszeit als notwendig erachtet werden, so sind doch die übrigen werden, genau auf die am 1. Mai erschienene Lokallifte; verkehrt nur Ausnahmebestimmungen gewiß vom Uebel. Sind sie z. B. bei der in denjenigen Lokalen, welche auf der Liste verzeichnet stehen. so dürfte man doch nie die Saisonarbeit damit unterstüben, diese Nahrungsmittel- Industrie und ähnlichen hier und da unvermeidlich, Auf vielfachen Wunsch und Anfragen von Parteigenoffen aus bitterste Feindin der Gesundheit und des Familienlebens der Ar- geben wir nachstehendes zur Kenntnis und ersuchen dieses an der am beiter. Interessant ist die Mitteilung, daß in Mannheim der Zehn- 1. Mai d. J. erschienenen Lokalliste anzufügen. stundentag so gut wie durchgeführt sei. Wie anderwärts die gesetzlich Folgende Lokal- Inhaber haben sich bereit erklärt, der Arbeiteeverkürzte Arbeitszeit der Frau auch für den Mann den fürzeren schaft ihre Lotalitäten zu Versammlungen zc. zur Verfügung Arbeitstag gebracht hat, so erhalten die Mannheimer Arbeiterinnen zu stellen: den Zehnstundentag durch die von den organisierten Arbeitern er- Berlin , III. Wahlkreis: Berliner Klub- Haus, Ohmkämpfte Verkürzung der Arbeitszeit. Hier hat die Organisation selbst straße 2. errungen, was für die Schwachen gesetzlich gegeben werden muß. Für Lösung der letzteren Frage schlägt der Bericht vorläufige Festsetzung auf 4% vor; leider fehlen hier auch die Ausnahmen nicht. Ein früherer Schluß an Vorabenden der Sonn- und Feiertage soll erst in einigen Jahren wieder versucht werden.
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Daß den Arbeiterinnen mit all diesen Verbesserungen noch nicht viel geholfen wird, ist klar. Auch 10 Stunden Arbeit neben der Führung eines Hauswesens ist eine starke Bumutung für eine einzige Arbeitskraft das schwache Geschlecht muß doch noch viel Kraft zum Sinopfern haben. Um den so schwer Beladenen etwas Erleichterung zu schaffen, empfiehlt der Gewerbebeamte eine Verbesserung im Haushalt nur kurze Zeit anzutochen oder anzubraten und sie dann in der wohl die Kochkiste. Das Princip derselben ist, die Speisen verschlossenen Kiste, die mit Holzwolle oder Heu dicht ausgefüttert ist, gar werden zu lassen. Die badischen Frauenvereine unter dem Proteftorat der Großherzogin haben in ihren Haushaltschulen die Benußung der Kochkifte nach jeder Richtung hin erforscht. Danach be darf z. B. ein Braten 45 Minuten lang des Herdfeuers, Rindfleisch gleichfalls, Hülsenfrüchte 30 Minuten, Gerstensuppe 30, Reissuppe 5, Mehlsuppe 5, Maccaroni 10, aber Sauerkraut 45, Mohrrüben 45, Bohnen 30, Kohlrabi 20 Minuten usw. Kartoffeln allerdings nur 10 Minuten. Die Arbeit im Haushalt bleibt so ziemlich dieselbe, aber die Frau kann sich leichter vom Herde entfernen, falls sie vorher durch das lange Kochen den ganzen Vormittag zur Bereitung der Speisen brauchte, was wohl in den meisten Fällen nicht zutrifft. Eine Ersparnis an Kohlen dagegen tritt in manchen Fällen ein, wenn die Familie nicht des Winters die Küche ohnehin als Wohnzimmer benutzt oder das Zimmer als Küche. Im übrigen wird wohl in den meisten Arbeiterfamilien der Braten nicht häufig so groß sein, daß er mehrere Stunden zu seiner Herstellung braucht. Das goldene Zeitalter wird auch die Kochkiste der überbürdeten Frau nicht bringen; unter Umständen eine kleine Erleichterung. Soll sie in Wahrheit entlastet werden, so bedarf es dazu mehr als derartiger kleiner Mittelchen.
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Partei- Nachrichten.
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Berlin , IV. Wahlkreis( Dsten): E. Kienast, Warschauerstr. 26. Berlin , VI. Wahlkreis: Schneiders Gesellschaftshaus, Belforterstr. 15; Steuerhaus, Brenzlauer Allee 148. Johannisthal: Zum Lindenhof", Juh. Wille, Friedrichstraße 61; Fährent, Friedrichstr. 10.
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Rorbistrug bei Groß- Besten: Gasthof, Wwe. Peter Kacz maret. Charlottenburg : Volkshaus, Rosinenstr. 3( Jnh. Schüße), Spandauer Berg: Restaurant ( Inh. 8ur Roßtrappe" Klabunde); Waldkater, am Tegeler Weg, soivie sämtliche Lokale am Spandauer Schiffahrtskanal sind frei. Klanezti als gesperrt zu betrachten. ( früher Hoffmann), sowie alle andren Lokale in Charlottenburg sind
Schöneiche bei Friedrichshagen : Restaurant, 8um Roland". Hatenfelde bei Spandau : May Teßnows Boltsgarten" und in Joersfelde bei Tegelort: Restaurant Erust Döring sind frei.
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Nachstehende Lokale ersuchen wir aber von der Lokalliste zu streichen, da dieselben der Arbeiterschaft nicht mehr zu Versammlungen 2c. zur Verfügung stehen:
Berlin , V. Wahlkreis: 3ur Hochschule", Luisenstr. 55. Rigdorf: Das Vereinshaus" am Richard- Play" sowie Göze, Richard- Plazz 15.
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Lichtenberg : S ch to arz' Konzert- Garten. Hohen- Schönhausen: Schulzes Gasthof, Berlinerstraße; Fuß Gasthof, vis- a- vis den Kirchhöfen. Brieselang : Krause.
Groß- Biethen: Achillers. Behlefanz: Schulze.
Neumühle- Niederlehme: Benizorzinsky, Barlow, Park
Restaurant.
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Aus der Reihe der Uebertretungen von Schuhgesehen für Frauen und Kinder heben wir nur einige hervor, so besonders die Beschäftigung von Kindern in verbotenen Betrieben. In 4 Sägewerken halfen Stinder von 10-14 Jahren an schulfreien Nachmittagen beim Aufsehen von Brettern und dergleichen, was durch die Magen der Schulbehörden über Vernachlässigung der Schularbeiten zur Kenntnis der zuständigen Behörde gelangte. Die Eltern fetten dem Verbot diefer Kinderbeschäftigung einigen Widerstand entgegen, unter Hinweis Die Besucher der Heilstätten in Malchow und Blankenburg darauf, daß andre Kinder in der Landwirtschaft und ins ersuchen wir in Malchow das„ Wirtshaus zur Panke", in Blankenbesondere durch Dungtragen in den steilen Wein burg das Café Tiek" nur zu berücksichtigen und dort zu verkehren, da bergen weit mehr angestrengt würden." Diese schwäbischen Arbeiter wissen eben nicht, daß die Kinder in der Landwirtschaft jeder nur diese beiden Lokale auf der Lokalliste verzeichnet stehen. Ausbeutung preisgegeben werden müssen, damit die Herren Agrarier Parteipresse. Genoffe R. Hausschildt, der früher als weide eine öffentliche Volksversammlung für die Nieder- Schöneweide. Seit fünf Jahren hat in Nieder- Schönemöglichst billige Arbeitskräfte zur Verfügung haben. Die Ziegeleien geben hier wie überall ein böses Beispiel in unerlaubtem Mißbrauch Rebatteur in Magdeburg und an unfrem Mainzer Parteiblatt thätig arbeiterschaft nicht mehr stattfinden können, weil die findlicher und jugendlicher Arbeitskraft; ihre schlecht bezahlten Ar- war, und gegenwärtig den Bosten eines Arbeiterfefretärs in Würz otal befizer fich weigern, ihr 2 of al herzugeben. Sie beiter können es versuchen, den kargen Lohn durch überlange Mit- burg bekleidet, tritt am 1. Juli in die Redaktion des„ Offenbacher würden ja gern Vereinen und großen Gewerks arbeit der Kinder zu ergänzen. In fleineren Betrieben, besonders Abendblattes" ein. schaften zu Bergnügungen Raum gewähren. Doch wollen in Buchdruckereien und Schlossereien, blüht die Lehrlingszüchterei um Polizeiliches, Gerichtliches ufw. die Arbeiter öffentliche Versammlungen abhalten, so gewissenloser, da dehnbare Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung Wegen Beleidigung eines Fabrikanten wurde Genosse Rei ß- um sich über ihre wirtschaftliche fowie politische Bweifel aulaffen, ob diese Betriebe der Aufsicht unterstehen. Kinder- haus von dem Schöffengericht in Sonneberg zu einer Geld- Lage zu besprechen, so zucken die Herren Wirte Kinderhaus die und Frauenarbeit haben trop schlechten Geschäftsganges feine Ab- strafe von 500 Mart verurteilt. Genosse Reißhaus hatte den Achseln und geben ihrer Furcht vor der Behörde Ausnahme erlitten; die Zahl der weiblichen Arbeiter betrug im ganzen Agitationskalender Thüringer Landbote" für 1901 verlegt. In druck. Doch wunderbar ist es, daß die Lokalbefizer von 59 017; von denen 51 363 Erwachsene, 7365 Jugendliche und 289 demselben war eine Erzählung enthalten, wonach ein Arbeiter, der Adlershof und Johannisthal diefe Furcht nicht kennen und doch unter Kinder unter 14 Jahren. In den 2907 revidierten Anlagen arbeiten länger als 27 Jahre bei einem Fabrikanten Thalner gearbeitet hatte, derselben Behörde zu leiden haben. Es liegt hier an den Berliner 42 249, also mehr als der in revisionspflichtigen Betrieben Be- dessen Betrieb verlassen mußte und sich im Karpfenteiche desselben Ausflüglern, die zu wenig die Lokalliste zur Hand nehmen. Wir schäftigten. Sehr dringend wäre eine Ausdehnung der Revisionspflicht ertränkte. Diese Erzählung bezog der Fabrikant Bergner auf sich, find hier draußen zu gering an Bahl, um einen Druck auf die auf die Maßgeschäfte mit der überlangen Arbeitszeit der Konfektions- weil bei ihm ein solcher Fall vorgekommen war. Mit welcher In- Wirte ausüben zu können. Die Wirte fagen es uns ja direkt ins arbeiterinnen, welche sich um so wehrloser jeder Zumutung fügen brunft werden jetzt die Befizer des Agitationstalenders die Erzählung Gesicht: die Arbeiter von Berlin tommen doch zu uns". Parteimüffen, da sie leider der Organisation ganz fern stehen. Aber auch noch einmal lesen, nachdem sie durch die Gerichtsverhandlung er genossen, dieses muß aufhören, meidet strengstens die Lokale, die überall sonst, wo der Arbeitende abhängig ist von dem guten Willen fahren haben, daß dieselbe kein ausschließliches Phantasieprodukt nicht als frei auf der Lokalliste geführt sind. andrer, findet sich Gelegenheit, mit Umgebung des Gesetzes die ist, sondern daß was daran" ist. Reißhaus ist übrigens Meidet bei Eurem Pfingst ausflug besonders das Lokal Schwachen zu schädigen. So zahlen viele Kassen die Wöchnerinnen- wundersam das für einen Socialdemokraten! bisher noch un- von Hasselwerder, welches mitten im Drt liegt und für VersammUnterstübung nur für 4 Wochen, weshalb die armen Mütter nach Ab- bestraft; um so bemerkenswerter erscheint das hohe Strafmaß. lungen gut geeignet wäre. Beigt den Wirten, daß man die Arbeiters Tauf dieser Zeit, oft zur schweren Schädigung von Mutter und Kind, schaft auch hier braußen respektieren muß. gezivungen find, vorzeitig die Arbeit wieder aufzunehmen. Geradezu nadlof von der Breslauer Boltswacht zu zwei Monaten tolonie Grunewald find sämtliche Lokale für den persönlichen Wegen Beschimpfung religiöser Einrichtungen wurde Genosse Villenkolonie Grunewald und Schmargendorf . In der Villenunglaublich erscheint es, daß in zwei Fällen diese vierwöchentliche Unterstützung im ganzen 14 M. betrug. Merger aber ist noch der Gefängnis verurteilt. Die Beschimpfung wurde hauptsächlich Verkehr frei; dagegen sind die an der Grenze derselben auf grausame Wih, den sich der Leiter einer großen Fabrit einer armen gefunden in den Wendungen: Die Religion werde verzapft, für Schmargendorfer Gebiet liegenden Etablissements„ Café Bein" Arbeiterin gegenüber gestattete. Ihr Anspruch auf Wöchnerinnen- die Reichen werde durch die verkauften Meſſezettel eine Extra-( früher Wirtshaus„ Zum Schwan'),„ Waldhaus","" Waldpark" Unterstützung wurde zurückgewiesen, weil sie sich ihre Strankheitur ft gebraten und dadurch die Religion im Interesse weniger und" Franzensbader Garten" gesperrt." In Schmargendorf steht felbst zugezogen habe". Eine Beschwerde beim Bezirksamt chmählich gemißbraucht. An und für sich seien diese uns außer dem Verkehrslokal irtshaus Schmargendorf"( Inh. verhalf der Berhöhnten zu ihrem Recht. Der Bericht einer Kranken- Wendungen ja nicht beschimpfend, angewendet auf die Heilmittel der H. Leonhardt, Warnemünderstr. 6), noch das Restaurant kasse wies auf die große Schädlichkeit des Stehens für den weiblichen Kirche sei jedoch eine beschimpfende Herabsetzung vorhanden. Der Organismus hin, die sich unter den Arbeiterinnen zweier großer Richter führte aus: Mit dem Artikel feija weiter fein Sonntagsausflügler werden gebeten, hiervon ganz besonders Notiz Spinnereien und Webereien durch eine große Anzahl von Plattfüßen unheil angerichtet worden, dennoch fei auf zwei zu nehmen. Durch genügende Frequentierung der beiden vorund Fußverkrümmungen fund that; auch das frühe Abwelten vieler Monate Gefängnis gegen den bisher unbestraften Redakteur genannten Lokale und strengste Meidung der gesperrten WirtArbeiterinnen schreibt er dem Einwirken des beständigen Stehens im zu erkennen. schaften erweisen die Berliner Genoffen der Parteibewegung Entwicklungsalter zu. Besonders angreifend ist die Arbeit der am Drte, welche in der Lokalfrage mit schwierigen Verhältnissen Sammetschneiderinnen, die stehend und gehend mit vorgebeugtem zu rechnen hat, einen nicht zu unterschäßenden Dienst. Oberkörper arbeiten. War es hier nicht möglich, eine Besserung Die Lokalkommission. herbeizuführen, so gelang dies doch in einer Cellulosefabrik, wo die Arbeit nun im Sihen ausgeführt wird. Zweifellos könnte auch bei Der befangene Assessor. Im Auguft v. J. veröffentlichte der Erfter Wahlkreis. Am zweiten Pfingstfeiertag veranstalten die den Tertilbetrieben, manche gesundheitliche Verbesserung eingeführt sächsische„ Bollsfreund" eine Notiz, in der einer Meißener Baufirma Genossen des ersten Wahlkreises einen Dampfer- Ausflug werden, wenn die Herren dazu genötigt wären. Das Siben allein der Vorwurf der Preisdrüderei gemacht wurde. Die Firma nach Ziegenhals . Abfahrt 9% Uhr Stralauerbrücke 5. Billets thut es freilich nicht; wie wenig einwandsfrei dies unter Umständen Otto u. Schlosser in Meißen fühlte sich, obgleich sie gar nicht zum Preise von 1 Mark für Hin- und Rückfahrt sind in den befein kann, beweist eine große Tabakripperei:„ Die feuchten Tabat- in Betracht fam, beleidigt. In der Verhandlung vor dem Meißener tannten Zahlstellen erhältlich. bündel wurden auf die Bank, die den Arbeiterinnen zum Siz dient, Schöffengericht im Dezember wurde Genosse Riem als gebreitet und ein Brett darüber gelegt, auf das sich dann die Rippe- damaliger zeichnender Redakteur zu der nach Lage der Sache Karlshorst , Biesdorf , Saulsdorf 2c. zur Nachricht, daß Friedrichsfelde . Allen Genoffen von Friedrichsfelde , rinnen während der Arbeit setzen mußten. Im Laufe des Tages horrenden Strafe es war kurz nach der Essener Kaiser- am 4. Juni, abends 8 Uhr, im Lokal von Bube, Prinzen Allee 30 brang die Feuchtigkeit nach und nach in die Kleider und es wurde ver- Nede von drei Monaten Gefängnis verurteilt. In der schrift eine öffentliche Wählerversammlung stattfindet. Referent schiedentlich über Erkältungen geklagt. Die Fabrikinspektion beran- lichen Begründung dieses harten Urteils war Genosse Riem Genosse Arthur Stadthagen über: laßte, daß durch Verwendung von Tabakpressen die ungesunde, un vom Vorsitzenden Assessor und Hilfsrichter Notte in Meißen und ihre Gegner". Die Socialdemokratie ästhetische und unpassende Arbeitsweise in Fortfall tam." Man könnte ganz Am 2. Juni( 3. Feiertag), morgens 8 Uhr für die geradezu groteste Art dieses Betriebes auch noch deutlichere 93 unbefangen als ein Mann hingestellt, der als gewohnheits- findet von Losse, Luisenstraße 20, aus Handzettelverbreitung statt. mäßiger Ehrabschneider erscheine. Genosse Riem legte Die Karlshorster treffen sich bei A. Sabrowski, Trescow- Allee. Worte finden als unästhetisch. In mehreren Fällen wurde Klage über das Benehmen der Klage wurde aber vom Schöffengericht Meißen und auch vom Berufung ein und verklagte den Assessor wegen Beleidigung. Die Das socialdemokratische Wahlkomitee. Meister oder sonstigen Vorgesetzten geführt, welche die Arbeiterinnen Landgericht Dresden unter Berufung auf§ 193 zurückgewiesen. Wernsdorf. Montag, den 1. Juni( 2. Feiertag), nachmittags in unſittlicher Weiſe belästigten; einmal betraf die Klage sogar ein In der Berufungsinstanz wegen der angeblichen Beleidigung der 2 Uhr findet im Lokal des Herrn Wilhelm Ertner, oberhalb der Mädchen unter 16 Jahren. Für eine gerichtliche Klage fehlten die Baufirma Otto u. Schlosser tam ein Vergleich zu stande, ba die Schleuse des Oder Spreefanals gelegen, eine öffentliche - Unterlagen, wie meist in solchen Fällen, und wenn auch Entlassungen Kläger sich überzeugten, daß fie in der inkriminierten Wählerversammlung statt. Reichstags- Abgeordneter Friz stattfanden, so ließ sich doch die Betriebsleitung nicht zur Anstellung Notiz nicht gemeint feien. Dafür flagte aber nun eine 3ubeit wird über die bevorstehenden Reichstagswahlen sprechen. weiblicher Aufsichtspersonen bewegen; dem einzigen Mittel, ähnlichen andre Baufirma, Niederträchtigkeiten einen Riegel vorzuschieben. Baufirma, Weber u. Becker, in Meißen wegen BeEin Sonderbericht über die Dauer der täglichen Arbeitszeit Meißen , in dem der unbefangene Affeffor Rotte wiederum In dem ersten Termin vor dem Schöffengericht der in Fabriken und den diesen gleichgestellten Anlagen beschäftigten den Vorsitz führen sollte, Arbeiterinnen" giebt Antwort auf die Fragen des Reichsamts des als befangen ab. sollte, lehnte Genosse Riem denselben Die Verhandlung wurde vertagt. In Innern über die Einführung des Zehnstundentages, der Mittags der vor einigen Tagen anderweit angesetzten Verhandlung führte Die ganze Gesellschaft der Ordnungsleute, der Konservativen pause bon 1 Stunden und des Arbeitsschlusses an Sonn- und ein andrer Richter den Vorsiz, da Assessor Notte sich nunmehr wie der Freisinnigen, schreit um die Wette über socialdemo Feiertagen zu einer früheren Stunde als 5% Uhr. Bunächst ergab doch als befangen erklärt hatte. Er wird wohl eine tratischen Versammlungsterrorismus, über wüste die Untersuchung der gegenwärtigen Arbeitszeit, daß schon jetzt in gesehen haben, daß feine Bezeichnung gewohnheitsmäßiger Ehr- Lärmscenen, die von Socialdemokraten in fremden Versammlungen 196 Betrieben mit 1118 Arbeiterinnen bis zu 9 Stunden, in 1170 abschneider sich nicht aufrecht erhalten ließ. In dieser Berhandlung aufgeführt würden, über frechen Mißbrauch des ihnen gewährten mit 19 004 Arbeiterinnen 9-10 Stunden, 766 mit 30 160 Arbeite- stellte sich heraus, daß Genosse Riem durch die falschen Behauptungen Gastrechts, und so weiter. Wie das„ Gastrecht" aussieht, das den rinnen 10-11 Stunden und darüber in 114 mit 650 Arbeiterinnen eines Innungsmeisters irregeführt worden ist. Es wurde beschäftigt sind; d. h. also, 39 Proz. der Arbeiterinnen in 60 Proz. ausdrücklich vom Vorsitzenden und vom Vertreter der Kläger ansocialdemokratischen Wählern in gegnerischen Versammlungen gewährt der Betriebe arbeiten 10 Stunden und weniger. Bei den Tabat erkannt, daß er in gutem Glauben gehandelt habe. Es wurde wird, konnte man am Donnerstag wieder einmal im sechsten fabriken mit elfstündiger Arbeitszeit steht diese jedoch zumeist nur auf ein Vergleich geschlossen und damit dieser seit bald einem Jahre Wahlkreise erfahren. dem Papier, da in den ländlichen Betrieben die Arbeiterinnen später schwebende, an Zwischenfällen reiche Prozeß- Bandwurm erledigt. tommen und früher gehen, wenn häusliche oder Feldarbeiten dringend erscheinen. Mit Berücksichtigung aller Einzelfälle kann man an=
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Zu einem Monat Gefängnis wurde Genosse Günther bom Landgericht zu Dessau verurteilt, weil er durch einen Artikel im Voltsblatt für Anhalt" die Leopoldshaller Bergwerks- Verwaltung beleidigt haben soll.
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Teidigung.
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Lokales.
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Das Versammlungs- ,, Gastrecht" bei unfren Gegnern.
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nehmen, daß bereits 50 Broz. aller Arbeiterinnen ben Behnstunden: Berliner Partei- Angelegenheiten. fratis en Partei durch Säulenanschlag ausdrücklich als„ Gäſte"
tag befißen. Seine gefebliche Festlegung würde daher auch in Baden teinen Schwierigkeiten begegnen. Bedenklich erscheinen nur die Vors schläge für vermehrte Ausnahmetage
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Zur Lokalliste.
von 60 auf 80 8. B. für die Pforzheimer Schmuckwaren- Industrie und damit eine erneute Barteigenossen! Bereine! Achtet bei Ausflügen und Partien, Versuchung zu allerlei Gesebesübertretungen. Mag auch eine Ueber- die während der Pfingstfeiertage und des Sommers unternommen
Hier hatten die nationalen Parteien", die vereinigten Konservativen, Antisemiten und sonstigen Reaktionäre, eine Versammlung veranstaltet, zu der sie die Mitglieder der socialdemo eingeladen und, willkommen" geheißen hatten. Die Rolle, die die socialdemokratischen Gäste in solchen Versammlungen spielen dürfen, besteht gewöhnlich darin, daß sie an der Thür ihren Groschen für die magere Wahltasse der Gegner abladen, ihnen den spärlich