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durch die von ihm datierte Bismarcksche Preßordonnanz den zweiten... Die Regierung hat jetzt den geseklichen Charakter verloren,| Bonin usw. und rettete, bei brennendem Hause, nicht die Bilder der göhepunkt in per Entvidlung des Ronflifts bat, in den der welcher den Gehorsam gebietet. Wir, so weit es an uns ist, leiſten Laren, sondern ein paar alte, schmuhige Unterhosen." In den preußische Feudalabsolutismus und das liberale Bürgertum über die ihr Widerstand; die Sache Frankreichs aber ist es, mit sich einig Bieglerschen Briefen stehen denn überhaupt merkwürdige Sachen über Militärfrage geraten waren. darüber zu werden, wie weit sein eigener Widerstand reichen soll." die Höllenerfindung Fortschrittspartei"; z. B. schreibt er 1864 an Die erste Entscheidung war bereits zu Gunsten der regierenden Das war die französische Journalistenantwort auf die Polignacsche Ruge: Das allerschlimmste ist, daß in Deutschland das unseligste as Reaktion gefallen: infolge des parlamentarischen Stretinismus und Preßordonnanz. Ihr folgte auf dem Fuß die dreitägige Straßen- Manchestertum aufgeschossen ist. Jeder zurückgekommene Kaufmann, der unüberwindlichen Feigheit der fortschrittlichen Mehrheit im schlacht, die mit der Verjagung der Bourbonen und der Aufrichtung jeder verrottete Schiffbrüchige, jeder Kommis usw. schafft sich ein preußischen Abgeordnetenhause. Bismard wirtschaftete unter des Bürgerfönigtums schloß. Wie lautete die Antwort des preußischen sogenanntes nationalökonomisches Kompendium an, lernt daraus heuchlerischer Berufung auf die bekannte Lücke" in der preußischen Fortschritts auf die Bismarcksche Preßordonnanz? einige Stichwörter, tritt in den nationalökonomischen Verein, macht Verfassung mit einem unbewilligten Staatshaushalt lustig drauf König Wilhelm I. hat sich, wie aus Bismarcks Memoiren mit die Wanderreisen mit, sucht eine Stellung bei irgend einer Ver­Ios. Die einzige wirksame Erwiderung dieses Gewaltstreiches hätte Sicherheit hervorgeht, in den Anfängen des Konflikts mit der Vorsicherungsanstalt, Bank, Eisenbahn zu erhaschen, nennt sich nun darin bestanden, daß die Fortschrittler den Blut- und Eisenmann stellung geängstigt, daß es ihm und Bismarck gehen werde, wie Volkswirt und präsentiert sich als solcher zur Kandidatur, wobei er erproben ließen, ob er ein hinreichend eisenfestes Sitzfleisch befäße, Start X. und Polignac. Ja, Karl I. von England und Ludwig XVI. predigt, daß in heutiger Zeit alle Politik dummes Zeug sei, daß mit um auf den Bajonetten des herrlichen Kriegsheeres thronen zu haben ihm vorgeschwebt; denn am 30. September 1862 hat der Pflege der materiellen Interessen die Freiheit von selbst käme, fönnen. Sie hätten die Fortsetzung der parlamentarischen Farce Wilhelm I. sich zu Bismarck geäußert: Ich sehe ganz genau voraus, daß der Staat eine Chimäre wäre, daß es nur ein Handelsgebiet ablehnen und ins Volk zurücktreten müssen, damit das Volk zwischen wie das alles endigen wird. Da vor dem Opernhause, unter meinen gäbe, das die Menschen realiter zusammenbände usw. Und so tritt ihnen und den Staatsstreichpolitikern entscheide. Wenn dann weiter Fenstern, wird man Ihnen den Kopf abschlagen und später mir." er in die Kammer, wo eine freie Fraktion aus allen Parteien besteht, " er in die stammer, wo eine nichts geschah, so mußte angesichts von Bismards auswärtigen wie wenig fannte der König seine fortschrittlichen Pappenheimer, die oft den Ausschlag giebt und alle Parteidisciplin aufgelöst hat.... Plänen bald der Fall eintreten, daß er mit den regelmäßigen wenn er ihre Schlafmüßen für Jakobinermützen hielt, und wie an- Nun find alle Principien so tief vergraben, es ist solche Verwirrung Staatseinnahmen nicht reichte und auf den Weg der Anleihe an- genehm wird er spätestens wenige Tage nach der neuen Heraus der Geister eingetreten, daß eine Entwirrung fürs erste unmöglich. gewiesen war. Das hat dazumal selbst der ehemalige Märzminister forderung des Widerstandes durch die Preßordonianz enttäuscht Alles jagt nach materieller Gewalt, d. h. nach Reichtum. Zu koloſſaler mines dige nach der neuen Serang, bear Geiſter eingetreten, basalt, 5.§. Camphausen in seiner rheinischen Zurückgezogenheit eingesehen und worden sein, als sich unwiderleglich herausstellte, daß die program- Höhe stapelt er sich auf, mit Leichtigkeit wird er errungen, und der dazu gemeint: Die größte Stärke des Königs in dem Konflikt matische Königstreue" der Fortschrittler kein leerer Wahn sei. Am Erfolg ist ein Amnestiedekret gegen jede Untersuchung." mit dem Wolke, daß das Geld für die Mehrausgaben ihm nicht 4. Juni 1863 erfolgte die Hauptaktion des Fortschritts gegen den fehlte, wäre dann dahin." Dann lag beim Fehlen der parlamentari­schen Mitwirkung die Sache für die europäischen Finanzmächte so, wie Engels ein paar Jahre später schrieb:" Diese Herren dis­fontieren nur Wechsel mit drei Unterschriften, und wenn neben der Regierung nur das Herrenhaus ohne das Abgeordnetenhaus darauf unterschrieben hat, oder ein Abgeordnetenhaus von Stroh­männern, so sehen wir das für Wechselreiterei an und danken für das Geschäft." Und damit wären Absolutismus und Junkertum Matthäi am letzten gewesen.

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Der Not

noch mit uns am Sterbe­

Wahlkampf.

196 Die Baysen in der Kunst.

die Trene gegen den König zu untergraben, Frieden date greben, den offentligen Stieben hervorheb, ben das nämlichen Pierrede rühmend den Abſchen Mann den Ordnungsleuten vor. Wirksame Karikaturen ſind außer­

dem eingefireut.

gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, hat Ziegler mit den Pionieren neuesten Staatsstreich. An diesem Tage beschloß nämlich die Ber - der raubsüchtigen Bourgeoisie", wie er sich ausdrückte, in derselben liner Stadtverordnetenversammlung, eine Deputation an den König Fraktion zusammengesessen. Ziegler und die wenigen anderen ehr­zu senden, um, wie es in der unvergleichlichen Kundgebung frei- lichen Demokraten, die unter die Fortschrittler versprengt waren, sinnigen Mannesmuts heißt, dem König ehrfurchtvoll st vor- haben die Schmach der Niederlage im Konflikt bitter empfunden. zustellen, daß die in Widerspruch mit der Verfassung eingeführten Wenn sie heute vierzig Jahre später Beschränkungen der Presse durch Unterdrückung von Zeitungen und lager des Freisinns stehen könnten, so würden sie keine rührende Zeitschriften seitens der Verwaltungsbehörden nicht nur das Ver- Totenklage anstimmen, sondern sich freuen, daß an seine Stelle eine trauen auf die Geltung der Verfassung und der Gesetze er- mächtige Partei getreten ist, die es auch mit den freiheitlichen Idealen schüttern( 1), sondern auch wichtige Eigentumsinteressen dem freien bitter Ernst meint und mit dem Socialismus zugleich auch die vom Anstatt aber durch eine unzweideutige Absage den Streit zur Ermessen der Verwaltungsbehörden anheimgeben und tief verlegend Freifinn verratene Demokratie zum Siege führen wird. Entscheidung zu bringen, tagten die biederen Fortschrittler unentwegt in das bürgerliche Leben und Gewerbe eingreifen; daß ferner die weiter, zankten sich mit den Ministern herum und faßten papierne Fortführung der Regierung ohne einen geordneten Staatshaushalt of Beschlüsse, die Bismarck hohnlachend in den Papierkorb beförderte. und der immer tiefer greifende Verfassungskonflikt den Kredit und Auf diese Weise war das Abgeordnetenhaus zu Ende Mai 1863 das Vertrauen der beſißenden und gewerbetreibenden Klassen in denn bereits so ziemlich zu einem Debattierklub geworden, der sich immer weiteren Kreisen gefährden, und ihn unterthänigst zu Als ein bleibendes Denkmal dieses Wahlkampfes wird die nach Roons Wunsch totschwatzen sollte. Aber die vorläufige Nieder- bitten, durch schleunige Berufung des Landtags die Wiederherstellung prächtige Wahlzeitung der Buchhandlung Vorwärts sich bewähren, lage brauchte noch nicht endgültig zu sein, der Versumpfung des eines verfassungsmäßigen Zustandes herbeizuführen". Das hündische die unter dem Titel Note Wahlen" erschienen ist. Es ist wohl die Konflikts konnte noch abgeholfen werden; denn eben am 1. Juni 1863 Gewinjel, unter dem sich der Berliner Kommunalfreifinn dazumal beste politisch- künstlerische Flugschrift, die bisher von der deutschen gab Bismark seinen liberalen Gegnern eine Chance, die Scharte einen Proteft dachte, konnte freilich schon gar nicht mehr überraschen, Socialdemokratie herausgegeben ist. auszuweßen, in Gestalt der Preßordonnanz. Der Hauptinhalt dieser nachdem bereits im November 1862 der gefeiertste Kammerheld Das Titelbild prägt sich in seiner einfachen Größe un­tecken Herausforderung bestand in folgendem: Die Verwaltungs- Schulze- Delitzsch, der König im socialen Reich", die Zuversicht aus- mittelbar der Anschauung ein: Zwei Arbeiter, die in der behörden sind befugt, das fernere Erscheinen einer inländischen gesprochen hatte, die so vielfach von Gott gesegnete preußische roten phrygischen Mütze den unendlichen Strom der social­unschaung ein: Zeitung oder Zeitschrift wegen fortdauernder, die öffentliche Wohl Dynastie werde auch einen Träger finden, der das geläuterte demokratischen Wahlzettel einfangen. Das Pranger"= Bild fahrt gefährdender Haltung zeitweise oder dauernd zu verbieten. monarchische Princip in wahrhaft richtiger Weise zu vertreten und meißelt auf einen Stein in wuchtig anklagenden Inschriften das Eine Gefährdung der öffentlichen Wohlfahrt ist als vorhanden anzu- für das eigne Land, wie für das gesamte Deutschland zur Geltung zu ganze Elend der letzten fünf Jahre, eine packend erschöpfende nehmen nicht bloß, wenn einzelne Artikel für sich ihres Inhalts bringen wissen werde. Mut und Ausdauer im Volt würden einen Geschichte auf wenigen Quadratcentimetern. Das große Mittelbild wegen zur strafrechtlichen Verfolgung Anlaß gegeben haben, sondern solchen Träger in der preußischen Dynastie schaffen, wenn er auch stellt in scharfen satirischen Zügen den roten Kehraus des klerikalen auch dann, wenn die Gesamthaltung des Blattes das wirklich noch nicht vorhanden sei". Da war es denn auch angebracht, Bandenführers dar. Auf der Rückseite stellt sich auch der schlichte Bestreben erkennen läßt oder deutsche Volk vor dem revolutionären Weg durch Aufreizung der Angehörigen des Staats gegeneinander zu ge- empfinde. Die guten Leute erivarteten eben das Heil nicht von der fährden, die Einrichtungen des Staats, die öffentlichen Behörden und eigenen Kraft, sondern von jenem Kronprinzenliberalismus, der noch deren Anordnungen durch Behauptungen zu entstellen oder durch immer hin und wieder spukt. Demgemäß war es nun in fortschritt Schmähungen oder Verhöhnungen dem Haß oder der Verachtung aus- lichen Augen ein weltgeschichtliches Ereignis ersten Ranges, daß der zufeten, zum Ungehorsam gegen die Gesetze oder gegen Anordnungen Kronprinz am 6. Juni in Danzig sich gegen die Preßordonnanz aus der Obrigkeiten anzureizen, die Gottesfurcht und die Sittlichkeit zu sprach. Der Umstand, daß der Kronprinz nig tau seggen" hatte, untergraben, die Lehren, Einrichtungen oder Gebräuche einer der konnte natürlich den Jubel in Israel nicht beeinträchtigen. christlichen Kircheht oder einer anerkannten Religionsgemeinschaft durch Spott herabzusehen." Der langen Rede kurzer Sinn ver­deutlichte eine gleichzeitige Ministerialinstruktion für die Provinzial­regierungen, der zufolge die Zeitungen über Regierungsmaßregeln nichts veröffentlichen durften, wodurch dieselben als ungefeßlich oder verfassungswidrig hingestellt würden. Angriffe auf die innere und äußere Politik der Regierung sollten nicht geduldet werden. Selbst eine Stritit auswärtiger Zustände wird verboten, insofern sich ein Tadel der preußischen Politik dahinter verstecken könnte. Rücksichts­loses Vorgehen ward den Regierungen ausdrücklich eingeschärft. Den Modus des Einschreitens faßt die Ordonnanz so, daß erst eine zweimalige Verwarnung des Verlegers, sodann die völlige Unter­drückung der Zeitung erfolgen sollte. al alles burch Beschluß der be­treffenden Provinzialregierung. Zur gesetzlichen Bemäntelung des Ukas berief Bismarck sich auf den§ 63 der preußischen Verfassung, der die Regierung ermächtigt, in dringenden Notfällen, wenn die Kammern nicht versammelt sind, gesetzkräftige Verordnungen zu er­lassen, die nachher den Kammern zur Beschlußfassung zu unterbreiten find. Solche Verordnungen dürfen aber nicht der Verfassung wider sprechen. Die Verfassung nun garantiert die Preßfreiheit, die durch die Preßordonnanz totgeschlagen, und verbietet die Einführung der Censur, die durch die Preßordonnanz ins Leben gerufen ward. Daß die nackte Gesetzwidrigkeit des Ukas durch kein züchtiges Feigenblatt verhüllt werden konnte, mußte also auch dem kindlichsten Gemüt und dem minimalſten Spaßenhirn einleuchten.

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Aber

8.

Auch der tertliche Inhalt ist würdig des illustrativen Teils: Ein zündendes Gedicht von Lavant, ein knapper, martiger Wahl­aufruf Bebels und zwei feine und zugleich starke Wahlsatiren: . Stampfer schreibt einen Brief an den ewigen Philister, der so überzeugend wirkt, daß man glauben möchte, auch die letzte Schlaf­müze werde nunmehr schamvoll verbrannt werden. Eine lustig gereimte Epistel kontrastiert sehr naturgetreu, was die bürgerlichen Wahlredner sagen und was sie denken! 12 Die Noten Wahlen" werden ein vorzügliches Agitations­mittel sein. dit 19

Lügen ist der oberste Grundsatz der freisinnigen Preffe im Wahl­kampfe. Genau nach dem Muster des Socialistenspiegels" bringt die Freifinnige Zeitung" Tag für Tag Nachrichten über angebliche socialdemokratische Roheiten in freisinnigen Versammlungen. Nimmt ich stets das Gegenteil von dem heraus, was die" Freisimmige" er­man sich die Mühe, den Sachen. auf den Grund zu gehen, so stellt zählt. Vor einigen Tagen brachte sie einige solche Nachrichten aus Bayern nach dem Fränkischen Kurier", dem Nürnberger reisinnsblatte, das fo malos ehrgeizig ist, die" Freifinnige Beitung" im Liigen zu fo" mübertrumpfen. So sollten in einer freisinnigen Versammlung in Fürth unsre Genossen wüsten Standal gemacht haben, weil dem socialdemokratischen Redner, Redakteur Zöllner, wegen einer Schmährede auf die Freisinnigen Gegenteil ist wahr. Wir haben sofort Erkundigungen an Ort und das Wort entzogen worden sei. Genau das Stelle eingezogen imd' unser Korrespondent schreibt uns:

Der Vorfall in Fürth hat sich in ganz entgegengesetzter Weise abgespielt, als von den Freifinnigen in die Welt hinausgelogen wird. Die Nuheſtörer waren nicht die Socialdemokraten, sondern die Freisinnigen. Genosse Zöllner war in die Versammlung ge­fommen, nicht um das Wort zu ergreifen, sondern um für die Zei­tung Bericht zu erstatten. Der freisinnige Kandidat Barbeck hielt eine Schmährede gegen die Socialdemokratie und provozierte die sich sehr maßzvoll und wurden nur fünf bis sechs Zwischenrufe laut. anwesenden Genossen in der unerhörtesten Weise. Diese verhielten Nach Barbeds Schimpfrede erbat sich Genosse Zöllner das Wort, um die Angriffe zurückzuweisen. Allein kaum hatte er drei Säge ge­sprochen, als er von den Freifinnigen niedergebrüllt wurde. haben den Skandal gemacht und nicht die Socialdemokraten. Gegen einige Genossen ging man sogar handgreiflich vor.

Diese

Bei alledem standen ja nun die preußischen Maul helden von 1863 hinter den französischen von 1830 an Mut und Thatkraft nicht erheblich zurück. Wenn die preußischen Feder helden desgleichen dem französischen Vorbild nahefamen, so konnte die Sache ja immer­hin werden. So wäre von den Zeitungen der Versuch unternommen worden, der ungesetzlichen Gewalt Widerstand zu leisten, indem sie, unbekümmert um die Bismarcksche Drohung, es aufs äußerste an fommen ließen, seinen Staatsstreich in der allerschärfsten Weise den Bürgern denunzierten selbst auf die Gefahr hin, vorübergehend unterdrückt zu werden. Und um mehr als vorübergehend hätte es sich gar nicht handeln können; denn in der Preßordonnanz stand kein Wort, wodurch es unmöglich gemacht worden wäre, ein unterdrücktes Blatt mit neuem Namen wieder erstehen zu lassen. Für eine Presse, die wirklich auf dem Boden freiheitlicher Principien gestanden hätte, wäre also gar kein Besinnen gewesen. Es war ja flar, daß auf dem angedeuteten Weg die einzige Möglichkeit des Sieges war. dieser Weg war für die liberale Presse unbetretbar, sintemal fie mit freiheitlichen Principien herzlich wenig, um so mehr aber mit dem Geschäftsinteresse ihrer Unternehmer zu thun hätte. Die liberalen Journalisten konnten gar nichts Ernstliches unternehmen, auch wenn sie sonst das Zeug dazu gehabt hätten; denn die liberalen Kapitalisten duldeten es nicht. Wie kann man," fragte entrüstet die" Rheinische Beitung" des rot gewesenen Becker, den Verlegern zumuten, daß fie ihr Kapital riskieren, das in der Zeitung steckt?" So brachten denn glücklich am 6. Juni in halbes Dutzend Berliner Zeitungen einen Was sollte nun werden? Die Antwort hierauf hätte ein nahe- lendenlahmen Protest gegen die Preßordonnanz, der wohlweislich und ähnlich liegender Präzedenzfall an die Hand geben können. mit keinem Wort heroischen Widerstand in Aussicht stellte. Es er­Am 25. Juli 1830 machten König Karl X. von Frankreich und sein folgten Verwarnungen und der Rest war Schweigen. Die ganze reaktionärer Premierminister Polignac ihren Staatsstreich, indem sie Fortschrittspresse nahm von Stund' an die Farblosigkeit an, die durch gleichfalls unter verfassungswidriger Wahrnehmung des verfassungs- die Preßordonnanz verlangt wurde, und wartete geduldig auf den mäßigen Notverordnungsrechts fünf Ordonnanzen vom Stapel Zusammentritt des Landtags im Herbste, wo dann die Preßordonnanz ließen, die Auflösung der eben gewählten oppositionellen Kammer, aufgehoben und der alte Federkrieg wieder losgehen sollte. Aenderung des Wahlgesetzes, Aufhebung der Preßfreiheit, Einführung nicht mehr allein gegen Bismarck , sondern nun auch schon gegen der Censur dekretierten. Die liberalen Kammerhelden benahmen sich Ferdinand Lassalle , dessen eben begonnene Agitation die Fortschrittler auch hier so kläglich, wie nur möglich. Die verschiedenen Palaver, je nach Ort und Umständen mit Totschweigen, Lügen, Verleumdungen in denen sie sich berieten, standen im Zeichen des Hasenpaniers, so oder brutaler Gewalt im ersten Seime zu ersticken suchten. Ferdinand daß einer der Ihrigen, Villemain, beim Anblick der bleichen Gesichter Lassalle hat demgemäß sein Urteil über die Fortschrittler nicht in die seiner Kollegen erstaunt war, so viele Feiglinge beisammen zu schonendsten Formen gekleidet. Schon vor der Preẞordonnanz hatte finden". Sie hatten nicht einmal die Courage, ihre Namen unter er seinen gänzlichen Unglauben an die fortschrittliche Leistungs­einen Protest zu setzen. Noch in den Tagen des Straßenkampfes, als fähigkeit in die Worte gekleidet: Eine solche Philisterbewegung bereits der Sieg sich auf die Seite des Volks neigte, als ganze kann niemals Resultate haben, und wenn wir Jahrhunderte, wenn Truppenteile zum Volk übergingen und deß zum Zeichen die Gewehre wir durch ganze geologische Erdperioden hindurch warten wollten!" in die Luft abfeuerten: zufällig gerade in der Nähe des Gebäudes, Wenige Wochen später gab ihm das Verhalten der Fortschrittler wo die ratlosen Abgeordneten die Köpfe zusammensteckten, da gegenüber der Breßordonnanz definitiv recht. Angesichts des dabei glaubten die Tapferen, nun gehe es ihnen an den Kragen, schrieen bewiesenen Heldenmuts schlug Lassalle nun noch viel kräftigere Töne entgeistert:" Rette sich, wer kann!" und suchten Hals über Stopf in an. In seiner Barmer Rede vom 20. September 1863 meinte er den Ställen und Speichern, Gärten und Hintergebäuden ein sicheres zum Beispiel, die Fortschrittler seien Kämpfer, die jeden Hieb statt mit Versteckt. Der französische Parlamentsbourgeois von 1830 sah also der Brust nur mit dem Hintern parierten. Und wenn wir Flinten­nicht viel anders aus als sein preußischer Gesinnungs- und Standes- schüsse mit Herrn von Bismarck wechselten," rief er ebenda aus, so genosse von 1863. Aber die liberalen Journalisten retteten beizeiten würde die Gerechtigkeit erfordern, noch während der Salben einzu­die Situation, indem sie noch am Tage des Staatsstreichs einen gestehen: er ist ein Mann, jene aber sind alte Weiber!" Das ist Protest losließen, den freilich nur zwei Zeitungen abdruckten. Hier Lassalle sehr verdacht worden. Genau das nämliche aber hat etliche sind ein paar Hauptstellen aus dem denkwürdigen, von 44 Pariser Jahre später ein Mann gesagt, mit dem die Freisinnigen noch immer Journalisten unterzeichneten Aktenstück:... So ist denn die Herr- gern renommieren, Franz Ziegler . Als Bismarck im Januar 1866 schaft des Gesetzes unterbrochen, so hat denn die Herrschaft der Gewalt in seinem Uebermut schon so weit gediehen war, daß er die parla­begonnen. In der Lage, in welcher wir uns befinden, hört der Ge- mentarische Redefreiheit antasten ließ, da schrieb Ziegler über seine horsam auf, eine Pflicht zu sein. Die Bürger, welche durch die Ver- Fraktionsgenossen an Frau Lewald- Stahr: Gestern abend war ordnungen zuerst zum Gehorsam aufgefordert werden, sind die Parteiversammlung; ich laufe dahin, weil ich denke, die Versammlung Zeitungsschreiber, und deshalb ist es an ihnen, zuerst das Beispiel des erfüllt, erregt zu finden von dem Tribunalsbeschluß. Entweder diese vor allem aber wird Herr Bartels selbst, der Schwiegersohn des Widerstandes gegen die ungesetzliche Gewalt zu geben... Wir Leute sind alte Römer, von einem Gleichmut, an den Roms Senat Warenhauses Rudolph Herzog demnächst mit geschwungenem Säbel werden versuchen, unsere Zeitungen zu veröffentlichen, ohne daß wir nicht heranreicht, oder sie sind, Gott weiß was. Man verhandelte sein schwiegerväterliches Besigtum erstürmen und zur Schließung die Genehmigung verlangen, deren Nachsuchung man uns vorschreibt. ruhig über die Interpellation Wachsmuth, über die Interpellation I veranlassen. Oder eifert Herr Bartels etwa nur deshalb gegen die

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Ebenso erlogen sind die in der gleichen Nummer der Freisinnigen orf und Baudenbach. Auch dort verhielten sich unsre Partei­Zeitung" enthaltenen Angaben über die Versammlungen in Leichen­genossen durchaus anständig. Einige Zwischenrufe brachten die Frei­innigen in Zorn. Betrunkene, die in der Versammlung anwesend waren und mit andern Besuchern persönlichen Streit anfingen, haben mit unsrer Partei gar nichts zu thun.

Man kann alle diese Mitteilungen von vornherein als erlogen ansehen.

Socialdemokratische Reichstags- Kandidaturen. Es wird uns mit­Arnsberg, der Genosse Heinrich Beder in Dortmund kandidiert. geteilt, daß im Wahlkreise Olpe - Arnsberg , Regierungsbezirk Auch in diesem Kreise hat sich jetzt eine lebhafte Bewegung ent­wickelt, so daß unsre Genossen auf einen bedeutenden Stimmen­zuwachs rechnen.

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Nieder mit den Warenhäusern! In den wilden Zeiten unreifer Arbeiterbewegung wurden wohl Maschinen zerstört. heute kehren Generalmajore der bürgerlichen Gesellschaft zur gleichen Berliner Wahlkreises äußerte der konservative Kandidat des ersten Kreises, Generalmajor 3. D. Bartels nach einem Bericht der Staatsbürger- Zeitung":

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daß er auf dem Standpunkt stehe, daß alle Warenhäuser ver­schwinden müßten, schließlich auch das für Armee und Marine. Nun wird sich ja wohl das Warenhaus für Armee und Marine ' an dem, wenn wir nicht irren, auch der Minister Podbielski thätig war- sowie die verschiedenen Beamten- Konsumvereine schleunigst auflösen; zum mindesten werden sie von allen Offizieren und Beamten zur Rettung des Mittelstandes erbarmungslos boykottiert werden.