Steglit. Die Verfamunlug des Wahlvereins findet am erst abgefertigt. Ich muß noch bemerken, daß einige der Juhaftierten wurden mehrere Feuerwehrmänner univohl; der Feuerwehrmann Mittwoch, den 3. Juni, abends 8 Uhr, im Restaurant an verschiedenen hier nicht wiederzugebenden Störperteilen sich die Läufe Eifert erfraufte so schiver an Rauchvergiftung, daß er Schellhase, Ahornstr. 15a, statt. Genosse Leimbach referiert absuchten und auf den Fußboden warfen. Von einem Spucknapf nach dem städtischen Krankenhause am Urban gebracht werden mußte, über:" Das neue Wahlverfahren und die Thätigkeit der Genossen mit Wasser oder Sand war nichts zu merken, so daß man beim wo er bedenklich frank daniederliegt. Durch unausgesetztes energisches am Tage der Wahl". Es wird dringend gebeten, daß alle Genossen Gehen, wenn man sich nicht besonders vorsah, in Buchbinderkleister Wassergeben gelang es schließlich, die immer wieder von neuem empor ( auch Nichtmitglieder), welche am Tage der Wahl mitzuarbeiten zu treten glaubte. Und in einen derartigen Raum sperrt Todernden Flammen zu löschen. Die Entstehung des Brandes, der wünschen, in dieser Versammlung erscheinen. Der Vorstand. man ehrliche Arbeiter, welche ihr Koalitionsrecht ausüben. Es war fast zu einer Panik unter den Hausbewohnern geführt hat, konnte Zehlendorf . Am Mittwoch, den 3. Juni, findet hierselbst eine 1 1hr mittags geworden. Ich wurde von dein Beamten, welcher nicht ermittelt werden. allgemeine Wähler- Versammlung statt, in der die Garantie geboten enttaisen." mich eingeschrieben, mit Bedauern ohne jegliches Verhör Zum Besten des Wahlfonds arrangieren die Männergesang­ist, daß alle vier im Kreise bisher aufgestellten sandidaten vereine Liedesfreiheit I"," Kornblume"," Deutsche Eiche I"," Sänger uneingeschränkt zum Worte kommen können. Wir Diese schlichte und einfache Darstellung spricht für sich selbst, franz"," Myrthenblätter" und der Musikverein„ Hoffnung( Dft)" in ersuchen deshalb die Parteigenossen, trotz der üblen Erfahrungen wir fügen ihr deshalb kein Wort hinzu. Selbstverständlich werden Louis Kellers Festsälen, Koppenstraße 29, ein Votal­ersuchen deshalb die Parteigenossen, trotz der üblen Erfahrungen die Arbeiter, welche unter den polizeilichen„ Wißgriffen" zu leiden und Instrumental- Konzert, worauf wir besonders auf­vom 20. Mai, sich zahlreich einzufinden. Die Versammlung findet hatten, die ihnen widerfahrene inbill nicht ruhig hinnehmen. Sie im Kaiserhof statt. merksam machen. werden sich ihr Recht suchen und das Gericht wird in die Lage fommen, sein Urteil über das geschilderte Verhalten der Polizei­beamten zu fällen.

Socialdemokratischer Wahlverein für Nowawes- Neuendorf. Mitt­too ch, den 3. Juni, abends 1/29 Uhr, bei Thiemke, Wallstraße, Ver­sammlung. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Besprechung über die Reichstagswahlen. 3. Abrechnung von der Maifeier. 4. Kommunale Angelegenheiten. 5. Verschiedenes. Wegen der Wichtigkeit der Tages­ordnung ist es Pflicht aller Mitglieder, zu erscheinen. Der Vorstand.

Lokales.

Bolizeiliche Mißgriffe gegen Streikende.

Aus Anlaß des Metallarbeiterstreits in der Fabrik von Mehlich in der Sophienstraße gehen die Polizeibeamten gegen die von den Streifenden ausgestellten Posten in einer Weise vor, wie sie in Berlin , man in dieser Hinsicht doch schon manches erlebt hat, noch nicht dagewesen sein dürfte. Nach den Schilderingen, welche uns aus den Reihen der Streikenden zugehen, könnte man glauben, Berlin sei die Hauptstadt von Väterchens Knutenreich und der Wille der Polizeibeamten herrsche an der Spree ebenso mumschränkt wie an der Newa .

Daß die Streifenden Posten ausstellen dürfen, ist in Deutsch­

"

man

Arbeiter Bildungsschule Berlin. Morgen( 2. Pfingstfeiertag) Ausflug nach Friedrichshagen - Grünau . Abfahrt: Alexanderplatz 8,54, Schlesischer Bahnhof 9,1. Ankunft Friedrichshagen 9,34. Treffpunkt für Nachzügler von 12 Uhr mittags ab Restaurant Marienlust, am besten von Grünau aus zu erreichen. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder und Freunde der Schule wird erwartet.

Im Sportpark Friedenau werden am Sonntag, den 7. Juni, nicht weniger als drei Rennen mit Motor- Schrittmachern aus­gefahren, welche über die Strecken von 10, 20, 50 Kilometer gehen. Die Verhandlungen mit den Fahrern, welche daran teilnehmen, sind nahezu beendet. Zwei andre Rennen für Berufsfahrer und zivei Amateur- Rennen vervollständigen den Renntag.

Die Zahl der im Monat Mai im Straßenverkehr verunglückten Bersonen hat sich gegen den Vormonat noch erhöht, sie beträgt 53 gegen 51 im April. Die Zahl der tödlich verlaufenen Unfälle ist dieselbe geblieben, sie beträgt 15. Davon entfallen allein 5 auf den Eisenbahnbetrieb; allerdings dürfte in einem Falle ein Selbstmord beabsichtigt gewesen sein. Sechs tödliche Unfälle wurden durch Last­fuhrwerke, drei durch Geschäftswagen und einer durch einen Straßen­bahnwagen verursacht. Von den 38 Schwerverletzten waren zwei unter die Räder von Automobilwagen geraten. In 3 Fällen haben Radfahrer, in 10 Fällen die Führer von Lastwagen ein Verschulden an schweren Unfällen. Im öffentlichen Verkehr wurden 13 schwere Jm Zoologischen Garten beträgt der Eintrittspreis vährend der Unfälle verursacht. In je 5 Fällen waren an denselben Droschken und Straßenbahnwagen, in zwei Fällen Omnibusse und in einem Falle die Untergrundbahn beteiligt. Infolge des übermäßigen Schnellfahrens von Schlächterwagen wurden 5 Personen verletzt. Unter den Verunglückten befanden sich 28 Männer, von denen 8 ge­tötet wurden, 12 Frauen, von denen 4 und 13 Kinder, von welchen 3 ihren Verletzungen erlagen.

gewendet haben, bei der sie sich später erfuhr ihr Mann, daß sie die ganzen acht Tage

"

nur

drei Pfingstfeiertage 50 Pf.; Kinder unter 10 Jahren zahlen die Hälfte. Am ersten und zweiten Feiertage findet von 6 Uhr ab großes, von drei Militärkapellen ausgeführtes Früh- Konzert im Garten statt und von 4 Uhr nachmittags ab an allen drei Feier­tagen Promenadenkonzerte, ebenfalls von drei Kapellen ausgeführt. Für die Besichtigung der indischen Elefantenmutter mit ihrem kleinen Elefantenjäugling wird während der beiden ersten Festtage von Gartenbesuchern ein Extra- Entree vor 10 Pfennig pro Person erhoben. Die beiden hochintereſſanten Schauobjekte befinden sich bekanntlich in Gemeinschaft mit einer Shetland - Ponystute und deren Zwergfohlen auf dem Terrain der Arena" am Elefantenhause. Erwähnt möge noch werden, daß Sonnabende" mit besonderem musikalischen und pyrotechnischen vom nächsten Sonnabend ab während des ganzen Juni„ Elites Programm eingerichtet werden sollen. Gerichts- Zeitung.

"

-

Aus der„ Fidelitas". In der Sebastianstr. 66 betreibt der 38 Jahre Land unbestreitbares Necht. Niemand darf das Streikpostenſtehen alte Gastwirt Wilhelm Kucke mit seiner 35jährigen Ehefrau Franziska verbieten. Der Senat von Lübeck , der vor einigen Jahren ein geb. Weld seit einigen Jahren eine Wirtschaft mit weiblicher Be­solches Verbot erließ, mußte sich vom Reichsgericht dahin belehren dienung Zur Fidelitas". Im Februar dieses Jahres vermißte Kucke Tassen, daß sein Verbot rechtsungültig ist. Wenn mum eines Tages seine Frau und 49 M. Erst nach acht Tagen kam die auch das Streifpostenstehen an sich nicht verbieten darf, so Frau ohne das Geld und ohne ihren Trauring zurück. Den Ring findet sich für Berlin doch stets eine Handhabe zum wollte fie verloren und die 49 M. für eine kranke Freundin auf­Einschreiten gegen die Posten in Gestalt jener Polizei­bei der sie sich aufgehalten habe. Erst verordnung, welche jedem Schußmann das Recht giebt, jeden be­liebigen Menschen von jeder beliebigen Stelle einer Straße fort gekneipt und den Ring einem Droschkentutscher, mit dem zuweisen, falls der Schußmann nur glaubt, daß der Betreffende sie einmal gefahren war und zwei Tage die Wohnung geteilt die Ruhe, Ordnung oder Sicherheit gefährden könne. Aber in der hatte, zum Pfand hatte lassen müssen. Als er ihr nun ihr Treiben Was ein Polizeibeamter nicht darf. Gute Freunde des Polizei­Sophienstraße scheint den Beamten auch dieses Feigenblatt zur Ver- vorwarf, verschwand sie wieder mit 51 Mark und kneipte wieder sergeanten Jakob in Altona hatten seinem Vorgesetzten folgendes deckung polizeilicher Willkür nicht mehr erforderlich zu sein. Der umher, bis man sie nach acht Tagen bewustlos auf der Straße hinterbracht. Jakob saß eines Tags gemütlich in der Kneipe und Polizeihauptmann Haccius sagt zu den Streifenden: Ich verliegend fand und einem Schutzmann übergab, der sie wegen Alkohol- erzählte von seinen Heldenthaten. Er hatte gerade die Damen des biete Ihnen das Vostenstehen!" Und die Unterbeamten vergiftung nach der Charité brachte. Als sie aus dem Krankenhause Herrn Militärkommandanten der Stadt notiert, weil fie führen natürlich diesen Befehi ihres Vorgesetzten aus. Wie dieser entlassen wurde, gab sie an, daß sie nach der Kurfürstenstraße 71 auf einem verbotenen Wege geradelt waren. Es hielt Befehl ausgeführt ist, wie man gegen streikende Arbeiter ohne ziehen werde. Dort ist sie aber nicht zugezogen und Kuck sucht sie ihm iemand entgegen, er hätte sich da was schönes eingebrockt, ersichtlichen Grund vorging, davon haben wir gestern in einem Ver- num mit Hilfe der Polizei, um die Scheidungsklage anzuftrengen. worauf er stolz antwortete, er mache keinen Unterschied fammlungsbericht Mitteilung gemacht. Einer der zu Unrecht ver- Ihren Trauring mußte er auf einer Pfandleihe einlösen, da der mun um„ Herrschaften" oder um„ Publikum" handele. Er würde hafteten, nach dem Polizeipräsidium transportierten und dort ohne Stutscher ihn inzwischen versetzt hatte. einen Offizier, der seinen Namen nicht nemen will, wenn er fest, Grund festgehaltenen Arbeiter hat seine Erlebnisse niedergeschrieben. Wir geben die Schilderung wieder: Eine gefährliche Kartenlegerin ist in einer 42 Jahre alten, von gestellt werden soll, jogar vom Pferde herabziehen. In einer andren - Die muntere Am Mittwoch, den 27. d. Wits., stand ich als Streifender der ihrem Manne getrennt lebenden Frau Marie Wersniecki, geb. Stadt hätte er einen Offizier, den er sistierte, verprügelt. Firma Mehlich in der Sophienstraße Streifposten. Bei meinem Malinowska aus der Bergmannstr. 1 von der hiesigen Kriminal- Erzählung trug Jakob infolge der Anzeige seines Stollegen Lorenz, als ersten Patrouillieren wurde mir von dem Polizeilieutenant Schier polizei festgenommen worden. Die Schwindlerin betrieb ihr Ge- Disciplinar- Drdmmgsstrafe die Feststellung von drei Tagen strengen horn ein Pit" zugerufen, welches ich nicht beachtete. Infolgedessen schäft im großen und nahm nicht bloß Geld, sondern auch Schmuck- Arrest ein, weil er im öffentlichen Lokal beleidigende Aeußerungen wurde mir von dem Herrn Lieutenant ein Schumann nachgefchickt, fachen, seidene und andre Kleiderstoffe usw. für ihre Bemühungen", über das Offiziercorps gethan habe, die sich mit der Ehre eines mich zurückzuholen. Ich beging num die Dummheit, zurückzugehen, heiratsluftigen Mädchen einen Mann zu verschaffen, Ehegatten in Polizeibeamten nicht vertrügen. Nach vergeblicher Beschwerde beim wozu ich ja nicht verpflichtet war, weil der Herr, wenn der Treue zu erhalten, Trinter zu heilen, angehende oder schon ein Regierungspräsidenten flagte J. beim Ober- Verwaltungsgericht und er etwas von mir wollte, auch 311 mir fomunen fonnte. getretene Soldaten vom Dienst zu befreien, kurz, jeden Wunsch beantragte die Aufhebung der Disciplinarstrafe. Selbst wenn die Es wurde mir von dem Lieutenant mun folgendes eröffnet: zu erfüllen, der ihr nur vorgetragen wurde. Ihre Kundschaft Aeußerungen über die Offiziere so scharf gewesen wären, wie von " Ich verbiete Ihnen hiermit die Sophienstraße! fetzte sich aus allen Volksschichten zusammen, von den ärmsten Lorenz und einem andern Zeugen angegeben, so hätten sie mit seiner Leisten Sie meinem Befehle nicht Folge, so werden bis zu den reichsten. Den entsprachen auch die Gaben, die die Ehre als der eines Polizeibeamten gar nichts zu thun. Sie sistiert!" Auf meine Erwiderung, daß er dazu kein Recht Gaunerin von ihren Opfern erschwindelte. Die ganze Sammlung, Verwaltungsgericht nahm indessen ein Vergehen gegen die Pflichten habe, da das Streikpostenstehen gesetzlich erlaubt sei, wurde mir die die von der Kriminalpolizei nach einer Haussuchung und der Ver- eines Polizeibeamten an, war aber der Meinung, daß eine Geld­Antwort: Wenn Sie nicht Folge leisten, werden haftung des Weibes beschlagnahmt wurde, enthält neben wertlosen strafe genüge, und hob deshalb die Arreststrafe auf, mit der Maß­Sie sistiert." Als ich vielleicht fünf Minuten später wieder den unechten Ringen, Broschen, Armbändern zc. auch Schmucksachen im gabe, daß an ihre Stelle eine Ordnungsstrafe von neun Mark zu treten habe. Herrn passierte, forderte er einen Schußmann auf, mich zur Wache Werte von 2000 M., seidene Stoffe, Tuche und alles Mögliche, was zu bringen zur Feststellung meiner Personalien. Auf dem Revier man sonst noch gebrauchen kann. Alle diese Sachen wurden mit der traf ich vier ebenfalls verhaftete Streifposten, welche sich im Schwindlerin gestern dem Gericht eingeliefert, ebenso 3000 M., Verlauf von einer Stunde auf sechzehn ansammelten. die Beamten in neuen Hundertmarkscheinen bei ihr fanden. Die Borlegung meines Steuerzettels und Fahrradkarte als Ermittlungen, die noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen Legitimation wurde ich auf mehrmalige Auf- werden, da die Verhaftete ihr Unvesen in den verschiedensten Stadt forderung meinerseits nicht entlassen. Nach einiger teilen getrieben hat, ergeben jetzt schon, daß verschiedene Leute fast Zeit, vielleicht 15 Minuten, betrat der Polizei- Hauptmann um ihr ganzes Hab und Gut gebracht worden sind. Haccius das Bureau und hielt an die versammelten Streifposten neuer Mitglieder. Zu erschießen versuchte sich in der vergangenen Nacht der 19 Jahre folgende Ansprache:" Ich mache Sie allesamt darauf aufmerksam, daß alte aus Breslau stammende Handlungsgehilfe Paul Wendorf, der für den Besuch dieser Versammlung und für den Beitritt in den ich nach den Paragraphen so und so( Bahlen sind mir entfallen) im erst vor acht Tagen hierher kam. Der junge Mann konnte, wie er Frauen- Wahlverein. Es gilt, das Recht, welches uns das preußische Interesse der öffentlichen Ruhe und Ordnung die Maßregeln er angiebt, trotz aller Bemühungen teine Stellung finden und war Vereinsgesetz für die kurze Zeit der Wahlbewegung giebt, voll aus­greifen werde, welche ich für nötig erachte. Wenn Ihnen auch schließlich ganz mittellos. Nachdem er schon drei Tage nichts mehr zunuzen und zu beweisen, daß wir socialdemokratischen Frauen reif von Ihrem Verbande oder wie Sie es nennen gegeffen und drei Nächte nicht mehr geschlafen hatte, ging er nach find für die politische Gleichberechtigung mit den Männern. mögen, gesagt wird, das Streitpostenstehen ist erlaubt, dem Tiergarten und schoß sich, um der Not ein Ende zu machen, so verbiete ich es Ihnen hiermit und werde jeden, der eine Revolverfugel in die rechte Schläfe. Der Lebensmüde erreichte Berein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Am Dienstag, meinem Befehl nicht Folge leistet, nach dem das Ziel, das er sich in der Verzweiflung gesteckt hatte, nicht und den 2. Juni( 3. Pfingstfeiertag): Ausflug nach Schönholz. Treff Alexanderplay bringen lassen." Auf meine Er wurde nach der Charité gebracht. punkt bis 3 Uhr im Lokale des Herrn Schiller. Um rege Beteiligung bittet Der Vorstand. widerung, daß er hierzu kein Recht habe, erwiderte der Herr:

Revier

zu

daß er

Tro

die

Das Obers

Aus der Frauenbewegung.

Socialdemokratischer Wahlverein der Frauen Berlins und Um gegend. Donnerstag, den 4. Juni, abends 8 Uhr: Versammlung in der Kronen- Brauerei, Alt- Moabit 47. Tagesordnung: Vortrag der Genossin Klara gettin Stuttgart. Diskussion und Aufnahme Frauen und Mädchen Berlins ! Agitiert eifrig

Verfammlungen.

Der Vorstand.

Die Arbeiter der Berliner Motorfahrzeug- Fabrit Tempelhof" befaßten sich vor einigen Tagen in einer stark besuchten Versammlung mit verschiedenen Betriebsmißständen. Seit dem vorjährigen erfolg reichen Streit in dieser Fabrik sind die schon damals gerügten llebel stände noch keineswegs gänzlich beseitigt worden. Besonders die sanitären Einrichtungen, wie Ventilation, Waschgelegenheit, Bedürfnisanstalten u. a. m. lassen nach wie vor vieles zu wünschen übrig. Gelegentlich eines schweren Betriebsunfalles, dem kürzlich der Schlosser Klawe zum Opfer fiel, mußte das nötige Verbandszeug erst aus einer Apotheke herbeigeschafft werden. Erst nach Verlauf von 11 Stunden erfolgte die leberführung des Schwerverletzten in ein Krankenhaus. In einer einstimmig gefaßten Resolution gaben die Versammelten der Erwartung Ausdruck, die Direktion möge für schleunige Ab­stellung der beregten Mißstände Sorge tragen.

Abstinentenheim. Dienstag, den 2. Juni, abends 7 Uhr; tm „ Abstinentenheim", Neue Schönhauserstr. 12: Unterhaltungsabend. Vortrag der Frau Professor Dr. Mary Studenberg- Cambridge über: Die Abstinenzbewegung in Amerika ". Bor und nach dem Vortrage musikalische Unterhaltung. Eintritt frei.

Wenn Sie nicht Folge leisten, haben Sie es sich Mit Cyankali vergiftete sich gestern abend die 28 Jahre felbst zuzuschreiben." Ich wurde sodann auf Befehl des alte Artistin Frau Marie Pasenow aus der Anklamerstr. 57, die seit Hauptmanns entlassen. Kaum hatte ich die Sophienstraße betreten, drei Jahren mit einem Mechaniker kinderlos verheiratet war. was ich selbstverständlich als Streitposten thun mußte, wurde Pasenow arbeitete im Winter in Fabriken und begleitete im Sommer ich wieder auf Befehl des Lieutenants Schierhorn ver- seine Frau in die Provinz, wo sie als Trapeztünstlerin auftrat. haftet mit der Weisung, daß ich ich so lange auf dem Gestern abend trank die Frau in einer Gastwirtschaft in der Nähe bleiben habe, bis er selbst hinkonune. ihrer Wohnung zwei Glas Bier und ging dann weg. Sie war sehr Nachdem ich wieder eine Stunde gesessen, wandte ich mich aufgeregt, äußerte sich aber nicht über die Ursache. Als ihr Mann an den dienstthuenden Wachtmeister mit dem Ersuchen, mich zu ent- um 12 Uhr nach Hauſe tam, fand er sie angekleidet tot vor dem lassen. Hierauf wurde mir der Bescheid, daß der Herr Lieutenant Bette liegen. Auf dem Tische stand ein Gefäß mit einem Rest von mich mit dem grünen Wagen nach dem Alexanderplatz einliefern lassen Chankali. Was die Frau in den Tod getrieben, hat sie nicht hinter­würde. Nach Verlauf von 24 Stunde wurde mir vom Lieutenant lassen oder auch nur angedeutet. Auch ihr Mann behauptet, es Schierhorn eröffnet, daß ich nicht mit dem Wagen, sondern durch nicht zu wissen. einen Beamten transportiert würde. Er mache mich darauf auf- Die Leiche eines neugeborenen Kindes wurde gestern, Freitag merksam, nicht zu entweichen, da mich sonst der Beamte nachmittag, am Schöneberger Ufer aus dem Landwehrkanal gelandet. schließen müsse. Im Laufe dieser Unterredung wurde der Sie war ganz nackt und schon so stark verwest, daß man das Ge­Herr fo erregt, nach seinem Säbel griff. schlecht nicht mehr feststellen konnte. Dann ging die Reise nach dem Alexanderplatz . Der Beamte hinter Bon der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden die Leichen mir, ich 2-3 Schritte vorauf. Am Alexanderplatz erklärte der Beamte des Töpfers Ostar Kestner aus der Straße 1, Märzsches Haus, und im Aufnahmezimmer, daß er nicht die Verantwortung für meine der 1 Jahre alten Else Wolligandt, der Tochter eines Schuß Inhaftierung tragen wolle, sondern daß erst der Kriminalkommissar gefragt werden müsse. Wenn der die Verantwortung übernehme, mannes aus der Perlebergerstr. 24. Kestner verunglückte auf dem hei es ihm recht. So ging es weiter nach Zimmer 86, wo einer Heimwege von der Arbeit auf einem Neubau in der Badstr. 64. der dort anwesenden Herren meinen Begleiter nach einem andren Kurz vor dem Thorweg des Grundstücks fiel er hin, als gerade ein Mörtelwagen einfuhr. Das linke Vorderrad ging ihm über das Zimmer wies, wo der Herr Kommissar sei. Dieser Herr erklärte, daß er an dem, was der Herr Lieutenant verfügte, nichts ändern werde. Ich Gesicht und verletzte ihn so schwer, daß er im Lazarus - Krankenhause starb. Das Schußmannsfind wurde am selben Tage das Opfer wurde zurückgebracht, es wurde mir Geld, Uhr c. abgenommen und ich einer Verbrühimg. Es riß eine Badewanie mit kochendem Wasser dann in einen Raum gebracht, aus welchem mir ein Gestank wie aus der Abdeckerei entgegenschlug. Nachdem ich einigermaßen Lokal- vom Stuhl, während die Mutter sich umgewandt hatte, um faltes der Raum ist 22 Schritt lang, 9 Schritt Waffer aus der Leitung zuzugießen, und ihr Inhalt ergoß sich ihm fenntnisse gesammelt über den ganzen Körper. breit und 32 bis 4 Meter hoch wurden nach und nach 58 sonstige Inhaftierte eingeliefert, welche sich bis morgens auf 75 vermehrten Ein sehr gefährlicher Brand beschäftigte in der Ichten Nacht ( ich habe irrtümlicherweise in der Versammlung 85 angegeben). mehrere Löschzüge der 3. und 5. Compagnie längere Zeit in der An Schlaf war in der Nacht natürlich nicht zu denken. Einer Prinzenstr. 9. Dort stand nach Mitternacht im Quergebäude der der Inhaftierten wurde von Krämpfen befallen und trotzdem ein mit Papier angefüllte Lagerkeller der Luruspapier- Fabrit von Beamter in dem Raum autvesend war, geschah nichts zur C. Schuppe in Brand. Das Feuer muß dort unbemerkt längere Zeit Unterstützung des Kranken. Ein Arrestant, welcher eingeliefert wurde, geschwelt haben. Als es bemerkt wurde, hatte es schon eine große verrichtete in der Nähe des Wasserkruges, aus welchem die Ge- Ausdehnung erlangt, und als die ersten Löschzüge anlangten, waren fangenen trinken müssen und welcher am Fußboden steht, seine Not- Haus und Hof bereits in schier undurchdringlichen beißenden Qualm durft, ohne den hierfür bestimmten Raum zu benutzen. Es eingehüllt. Das Vorgehen der Mannschaften war unter diesen Um wurde mittlerweile Morgen. Um 7 Uhr gab es einen Napf Staffee ständen sehr erschwert. Der Papierqualm machte den Aufenthalt im und ein Stück Brot. Auf meine Aufforderung an den Beaniten, Steller unmöglich. Der Brandherd war kaum festzustellen. Die Lösch­mich zu melden, bedeutete er mir, daß er mich bereits gemeldet habe. mannschaft ging trotzdem brav mit mehreren Schlauchleitungen vor, Der Beamte hat die Nummer 120. Aber trotz der Meldung des wobei Rauchkappen, zivei Giersbergsche Rettungsapparate und ein Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst trođen. Beamten wurde ich nicht vorgelassen. Sämtliche 75 Leute wurden Atmungsapparat benutzt wurden. Trotz dieser Schutzmaßregeln

-

Briefkaften der Redaktion. Juriftifcher Teil.

-

-

Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends K. 153. Solche Ehe ist in Deutschland ungültig. Tansend und eine von 7 bis 9% Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. Nacht. 1. Nein, wohl aber bei Fahrlässigkeit. 2. Nein. G. Z. 59. Zwischen 6 und 20 M.: der geforderte Satz ist angemessen. D. 3. 21. B. 37. Sie haben in Es dürfen nur zwei Drittel abgezogen werden. 2. 3. 17. dem Bezirk zu wählen, in dessen Bezirk Sie eingetragen sind. Das hängt vom Wortlaut Shres Mietsvertrages ab. 2. Nein: Die Konfektionsbücher sollen gegen Uebervorteilung, insbesondere bei Accord schüßen. W. M. Das ist leider zu spät. æ. y. 1. Nein. 2. Ja. K. H. in A. Th. Hier ist ein Attest aus Galizien erforderlich, daß der Heirat ein Hindernis nicht entgegensteht; in England ist das nicht der Fall. K. M. Sind mindestens 200 Marken vor der Heirat gelleht, so kann die Ehefrau innerhalb eines Jahres nach der Heirat beantragen, daß die Hälfte der Klebemartenbeträge zurückgezahlt wird.-K. K. N. 1. Nein: fünf. 2. In der W. M. 1. Die Bekanntmachung ist gültig. Regel nein. 3. Rein. 4. Ja. Wetter- Prognose für Sonntag, den 31. Mai 1903. Borwiegend heiter und sehr warm bei mäßigen östlichen Winden; Berliner Wetterbureau.