als sie wirklich waren. Daß Bismarck sozusagen den Tag zum sachkundigsten und unbefangensten. Er hat den Finger in] Bei dem Kloster- und Ordenssturm mag der LiberalisLosschlagen schon festgesetzt hatte, und daß nur Umstände, die des kolonialpolitischen Glückes" Wunde gelegt und den muß sich allein bis auf die Knochen blamiren. Wir fürchten er nicht in Rechnung gezogen, ihm seinen Plan verdorben haben, Nachweis erbracht, daß" unter dem Schutz und im Bereich Kutte und Tonsur nicht, sobald wir Elnbogenraum, freie das steht nach seinen eigenen Ausführungen fest. Da war der deutschen Flagge Sklavenhandel und Sklavenwirthschaft Presse und freies Wort haben. freilich Klugheit und Ruhe sehr geboten." betrieben werden. Nur seinem Vorgehen ist es geschuldet,
Politische Itebersicht.
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Aus dem Abgeordnetenhause. Die Buß- und Bettagstimmung wirkte noch nach. Die Landboten bemühten fich am 12. Mai, der die dritte Lesung des Knappen truges brachte, den Grubenarbeitern das ganze Jahr zu Einem großen Bußtag zu machen. Ein beluftigendes Zwischenspiel war der Kampf zwischen den Kommis der Bechenbarone und den Ultramontanen. Letztere befanden sich in der Defensive und mühten sich redlich, zu beweisen, daß sie beileibe keine aufwiegelnde Agitation in den Kreisen der Bergarbeiter trieben. Mit einer Keckheit sondergleichen schmähten die Grubenagenten, ihres Sieges sicher, und ihr Schimpfkonzert war nach dem Grundton abgestimmt, den der sozialpolitische Kapellmeister der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" angegeben hatte. Der Ritter von der traurigen Gestalt, der Beauftragte der fürstlich Pleß 'schen Grubenverwaltung, spielte die erste Geige. Die ZentrumsLeute Das bach, Stöbel, Lieber, Hitze traten für ihren Standpuntt recht energisch ein. Der Reformminister von Berleps ch suchte sich gegen die an ihm in der Breffe geübte Kritik der Vorwärts" stand bekanntlich in erster Reihe auf dem Plane- mit schwachen Gründen und schwächlicher Beredsamkeit zu vertheidigen. Seine Rede war so matt und schwindsüchtig, wie die minifteriellen Stilübungen, die der Reichs- Anzeiger" gegen uns verbrochen hat. Er feierte das Arbeitertrug Kartell des Reichstags, das unter der Führung des deutschfreifinnigen Kapitalistenschützers Gutfleisch die Gewerbenovelle so gründlich verpfuscht und verballhornt hat. Die Konservativen verbrüderten sich auch diesmal mit den Nationalliberalen. Der deutschfreisinnige Redner, Herr Eberty, erklärte nochmals, seine Partei halte es nicht für angezeigt, über den Rahmen der Nerierungsvorlage hinaus Anträge zu stellen." Die Regierungsvorlage, die für die Arbeiter so gut wie Nichts, für die Zechenbesitzer aber Alles übrig hatte, war nach dem Geschmacke des Deutschfreisinns, und das kennzeichnet diese Partei der kleinen Leute" zur Genüge.-
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daß die deutschen Kolonialbehörden angewiesen wurden, Soldatenmishandlungen. Die Kuh", um im Rau gegen den Sklavenhandel einzuschreiten. Zum mindesten berwälsch jenes frivolen preußischen Junkers zu sprechen, wußten die amtlichen Organe dies zu melden. Die ist noch nicht abgemolken". Trotz der Erlasse, RundKreuz- Beitung"( Nr. 219 vom 11. Mai) veröffent- schreiben und Versprechungen herrscht der Korporalstock wie licht nun einige Briefe Krause's, der sich zur Zeit wieder zuvor. Auf einem Umwege, nämlich über Straßburg durch „ Eine in Afrika aufhält. In einem dieser Briefe, datirt aus die Straßburger Post" erfährt man folgendes: Kpando vom 9. März, heißt es: Soldatenmißhandlung, die in weiteren Kreisen großes AufDie deutschen Behörden in Zogo haben sehen erregt, wurde von dem Feldwebel der 1. Kompagnie ferner die Großen von Salaga aufgefordert, sie des Mannheimer Grenadierregiments Raiser Wilhelm I. follten nicht erlauben, daß ich in Salaga Nr. 110 verübt. Nach der dieser Tage stattgehabten Hanbel treibe, fie follten mich vertreiben." Kompagnievorstellung, welche zur höchsten Zufrieden Ich hätte die Anklage erhoben, daß in Togo Sklavenhandel heit des Vorgesetzten verlaufen war hatte beim getrieben werde. Eine solche Maßregel wäre in zivilisirten Sammeln der Rekrut Karg von hier das Gewehr auf den Ländern weiter feiner Erwähnung werth, sie hätte keine be
fondere Bedeutung. Ganz anders ist es in Afrika . Durch die Schultern. Dieser Umstand, welcher zudem völlig belanglos Aufforderung Seitens deutscher Behörden, einen Deutschen zu ist, da beim Sammeln jeder sein Gewehr tragen fann wie vertreiben, erklären diese Behörden, daß dieser Deutsche schuß- er will, versetzte den Feldwebel der Kompagnie in heftige und rechtlos ist, und die Eingeborenen sagen sich, daß dieser Aufregung. Derselbe sprang mit den Worten:" Willst Deutsche vogelfrei ist, sein Leben und sein Gut. Afrikaner Du Dein Gewehr abnehmen, Du Biest", auf ziehen daraus leicht den Schluß, solchen Europäer zu berauben Karg zu und brachte ihm mit seinem Degen einen tiefen und zu ermorden sei nichts Besonderes. Wer trägt die Ver- Stich in die Kniekehle bei, so daß der Mißhandelte infolge antwortung für diese Aufforderung, ist sie direkt von der starken Blutverlustes ohnmächtig zusammenbrach und in das deutschen Regierung ausgegangen oder von einem einzelnen Militärlazareth gebracht werden mußte. Vor 4 Wochen hat deutschen Beamten in Togo ? Ich kann fie rückwärts verfolgen fich der nämliche Feldwebel schon eine ähnliche Mißhand
bis zum Premierlieutenant Herold in Misahöhe, von dem
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ist sie zu den Schwarzen gekommen. Es ist derselbe Herr, der lung zu Schulden kommen laffen, damals jedoch wurde die im September 1890 einen Paß für Salagahändler und ihre Sache vertuscht." Das patriarchalische Du", das angeblich Stlaven ausgestellt hat. Eine Botschaft ist nach Salaga be- feit einem halben Jahrhundert aus dem Heere verschwunden stimmt, eine andere für Sofo, den im letzten Jahre vom ist, scheint so munter zu gedeihen, wie die Brutalität mancher Hauptmann Kling eingesetzten ersten Chef der Fremdenkolonie Ramaschenknöpfe. Alles blieb beim Alten.- in Stete bei Kratje. Ich pflege meine Reisen in
Afrika auszuführen, ohne Waffen bei mir zu führen." Judenflinten". Zu der Erklärung des Reichs Die Wissenschaft braucht fein Blut. Friedlich habe ich mich Anzeigers" in Sachen der Ahlwardt 'schen Schrift bemerkt lange Jahre hindurch in Afrika zum Schlafe niedergelegt, ohne die ultramontane Kölnische Bolts- Zeitung"( Nr. 288 vom zu fürchten, ermordet zu werden. Diese Ruhe und dieser 10. Mai):„ Alle diese Angaben hätten ebenso gut unmittel Friede sind nun dahin. Es ist der deutschen Regierung bar nach dem Erscheinen der Ahlwardt 'schen Schrift gemacht oder einem ihrer Beamten in Togo vorbehalten
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gewesen, sie zu stören, die einheimische Bevölkerung gegen mich werden können, statt drei bis vier Wochen auf sich warten aufzureizen und mich dadurch zu zwingen, jeden Augenblick zu lassen; zum Theil berichtigten sie nebensächliche Punkte, bereit zu sein, mein Leben mit der Waffe in den Händen zu wie die über die Lieferungsfrist oder den Preis der Gewehre, vertheidigen. Will man wirklich die einheimische Bevölkerung zum Theil sagen sie nur, was Ahlwardt auch sagt, so über zum Glauben führen, an der Aufhebung des Sflavenhandels, das Material und die Kontrollbeschlüsse. Was wir wissen die mit der im Januar nach Salaga gerichteten Botschaft ein- möchten, ist: ob die Behauptungen über grobe Unregel geleitet wird, sei ich schuld, die Regierung würde ihn ohne mäßigkeiten, Betrügereien bei dem Probeschießen, meine Anklage" geduldet haben? Sollte eines Tages in Vertauschung abgenommener Gewehre mit anderen schlechEuropa die Nachricht eintreffen, daß ich ermordet bin, dann teren und ähnliche Dinge unter Ronnivenz be ft och ener wird die Welt wissen, wie das gekommen ist." Militärbeamten wahr sind. Hierüber sagt Was sagt die Kolonialabtheilung, was die Reichsgegen die Ein Nachspiel zur Zedliziade. Im Finanzausschuß regierung zu dieser Antlage? Wenn sie begründet wäre, uns der Reichs- Anzeiger" nur, des bayerischen Landtags wurde am 10. Mai der Etat der o läge ein handfefter Rechtsbruch vor, der geradezu geschuldigten, so weit sie der Militärgerichtsbarkeit unterstellt sind, sei gerichtliche Unter Matrikularumlagen berathen. Im Verlauf der Verhand- skandalös wäre und strengste Ahndung verdiente.- suchung eingeleitet, und dem Staatsanwalt sei von der lungen erklärte der Naseweis des Zentrums, Reichs- und Zur Wemdinger Teufelsbannung. Was für ver- Sache Mittheilung gemacht worden mit dem Anheimgeben, Landbote Dr. Orterer, er wisse bestimmt, daß die Wen- rottete Zustände die Wemdinger Teufelei, über die unsere seinerseits die erforderlichen Schritte zu thun. Jezt hätten dung in der preußischen Volksschulgesetfrage auf einen Be- Refer richt des preußischen Gesandten in München , des Grafen Eulen- Leser im Feuilleton unterrichtet werden, auch aufgedeckt hat, wir gern gehört, daß die Untersuchung die Angaben Ahles erhellt daraus nur das Eine, daß mit geistigen Waffen wardt's als unwahr ergeben habe. Nicht einmal die burg , zurückzuführen sei. Er wisse es von hochstehender der Kampf gegen Verdummung und für Aufklärung zu Richtigstellungen Ahlwardt 'scher Behauptungen, die von Mittheilungen machen. Der Minister des Aeußeren, von Urkunde aber zu kulturfämpferischen Zwecken wenig erfahren wir, was an der Geschichte von den beiden Crailsheim , erklärte, von solchen Berichten wisse er nichts; es sei auch nicht seine Aufgabe, solche Berichte zu kontrol ausgegraben. In einem" rtikel: Einige Bemerkungen verhafteten Büchsenmeistern Wahres ist. Wir hoffen, daß liren. Der nationalliberale Schauß meinte, Drterer könne zu der Wemdinger Teufelsbannung"( Nr. 380 vom 10. Mai) die Untersuchung die Angaben Ahlwardt's als Phantasien schreibt sie: darthun wird. Inzwischen aber haben die schlimmsten und nur durch Indiskretion oder durch eine strafbare Handlung „ Es ist die Pflicht des Staates, darauf zu achten, daß den böswilligsten Bermuthungen freien Spielraum. Es wäre von dem Mitgetheilten Kenntniß erlangt haben... Es sei Richtungen, die zum Aberglauben führen, nicht nur feine in der That zu wünschen, daß in solchen wichtigen Dingen beiläufig daran erinnert, daß jüngst der schneidige Kavallerist Nahrung zu Theil werde, sondern daß auch alles ferngehalten der amtliche Mechanismus etwas rascher arbeitete." des Zentrums, Herr v. Schorlemer Alst , in einer werde, was sie erzeugen fann. Der firchliche Fanatismus westfälischen Bauernversammlung es eine große Unverschämtheit" nannte, wenn die außerpreußischen Deutschen und namentlich die Süddeutschen- er meinte allerdings die Liberalen sich auch um diese, rein preußische Angelegenheit" gefümmert hätten. Im Uebrigen ist diese nachträgliche Enthüllung" nicht von dem mindesten Be Lang.
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Die angebliche Branntweinsteuer- Reform. Jm bayerischen Finanzausschuß hat der Finanzminister Freiherr v. Riedel erklärt, er wisse nichts von der Absicht einer Abänderung der Reichssteuer auf Branntwein, Bayern sei entschieden gegen eine solche Abänderung.-
It's möglich? Unter den deutschen Ostafrika - Reisenden ift unstreitig Dr. Gottlob Adolf Krause einer der
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macht zu allem fähig, er und der Aberglaube vertragen Verfassungsdurchsicht in Belgien . Der erste Schritt fich ganz besonders mit der lagesten Moral. Sind nun wohl zum allgemeinen Wahlrecht ist gethan, die Kammer hat den die Kapuziner, die so hervorragende Leute unter sich zählen, berüchtigten Artikel 47 der belgischen Verfassung abgeschafft, wie den Wemdinger Teufelsbanner, die richtigen Seelsorger
für das Volk? Wer die Berhältnisse fennt, weiß, daß ihnen durch welchen die Wahlberechtigung nur Denjenigen zuertheilt bie übrigen, Franziskaner, Karmeliter, Redemptoristen , Jesuiten , war, die 43 Franks( 34,40 M.) direkte Steuern zahlten. im Punkte des Aberglaubens, in der Pflege des Wunderglaubens Das war ein Zensuswahlrecht schlimmster Art und schloß nichts nachgeben. Hoffentlich werden sich die Regierungen die große Masse von den Wahlen zum Parlament völlig und Boltsvertretungen von Baden, Württemberg und aus. Der entschiedenen, zähen Agitation unserer belgischen Hessen bedenken, bevor sie dem ultramontanen Ansturm wegen Genossen ist in erster Reihe dieser Erfolg geschuldet. Unser Zulassung der Klöster weichen. Es könnte nicht Brüsseler Bruderorgan," Le Peuple"( Das Bolk) schreibt: schaden, wenn auch die preußische Regierung sich aus Be Gefallen ist endlich der verdammte Artikel 47, welcher sich richten unparteiischer und urtheilsfähiger Personen Kenntniß wie eine eherne Mauer vor der Demokratie erhob. Mit verschaffte von dem Wirken der Orben auf der Kanzel ihm ist gefallen die politische Uebermacht der Bourgeoisie, u. f. w., sie würde dann wohl mit der Zulassung von neuen Klöstern nicht neue Asyle einer schädigenden Berbildung und sicherlich wird kein zukünftiger Gesetzgeber es versuchen, wie bisher, die Herrschaft einer Klasse über die andere
schaffen."
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ministerielle Partei überstimmt, ohne daß das Ministerium Nichts glich der Wuth, welche sich bei dieser Auflösung fahren des freiheitsfeindlichen Ministeriums hervorgerufen hierdurch Veranlassung genommen hätte, einen besonderen alsbald der liberalen Parteiführer bemächtigte. Aus dem worden sei. Schritt zu thun. Nun waren die von den Liberalen mehr ruhigen Besitze der Majorität im Landtage in die zweifelhaften Allerdings sparte man weder Mühe noch Vers fach eingebrachten Anträge auf Aufhebung der Wuchergesetze Chancen eines neuen Wahlkampfes geworfen zu werden, war sprechungen, um auch die Führer der demokratischen Partei von der Regierung in entgegenkommender Weise selbst vor für sie ein schwerer Schlag; die Allgemeine Beitung" nannte in diese Bewegung hineinzuziehen, aber Lange, Barth und die Kammern gebracht worden, zugleich aber in Verbindung es geradezu ein frivoles Spiel, und die vielen Fortschritts- Hanke hatten bei einer zu diesem Zwecke herbeigeführten mit einem Gesetz bezüglich Aufhebung der Schuldhaft. blätter und Fortschrittsblättchen des Landes nahmen Besprechung entschieden erklärt, daß sie das Vorgehen der Denn, hatte die Ministerialvorlage gemeint, soll der Staat dieses Stichwort auf, um es in hundertfältigen Phrasen Regierung in diesem Falle als durchaus recht und richtig jedem seiner Bürger die freie Verwerthung seines Besiz- breitzutreten. Sofort trat das Komitee der liberalen Partei ansehen müßten, und daß dieselbe darin volksfreundlicher standes gewähren, so muß er es auch ablehnen, sich mit den zusammen und erließ im ersten Sturm der Leidenschaft einen gewesen wäre, a Is die liberale Majorität der Kammer. Konsequenzen dieser freien Verwerthung weiter zu befassen. Aufruf an die Bevölkerung des Landes, in dem sie das Umsonst suchte Raffmaus ihnen vorzustellen und einzureden, Werden durch das Nehmen allzu hoher Zinsen die Schuldner Bolt beschwor, festzuhalten in diesen schweren Zeiten an daß die Aufhebung der Schuldhaft zu tief in das geschäftliche zahlungsunfähig gemacht, so kann es nicht Sache des Staates dem Banner der Freiheit und des Fortschritts und durch Leben einschneide, als daß sie so plöglich und unvorbereitet sein, durch das Institut der Schuldhaft, beziehentlich der die Einmüthigkeit des Zusammenstehens dem Monarchen könne ausgeführt werden; umsonst suchte er zu beweisen, Wechselhaft, die Lage der Schuldner noch drückender zu ein unzweideutiges Zeugniß von der wahren Stimmung und daß das Ganze nur ein Manöver der Regierung gewesen, machen. Der Staat thut das Aeußerste, wenn er Geseze Meinung des Landes vor Augen zu führen. um durch die Verbindung dieser beiden Gesetze beide zum beibehält, nach denen der Gläubiger die gesammte Habe des Bertrauensmänner der Partei aus dem ganzen Lande Falle zu bringen; die unbefangenen Führer der Demokratie Schuldners zu seiner Schadloshaltung in Anspruch nehmen wurden nach der Hauptstadt eingeladen; überall Bolts- erklärten kurz und bündig, daß die Aufhebung der Schuld fann; Gefeße, deren Härten sich in praxi häufig in einer versammlungen ausgeschrieben, in welchen der schärffte haft eine durchaus volksfreundliche und moralische Maßregel Weise äußern, die der Menschlichkeit und folglich auch der Tadel über diesen neuen Gewaltakt" des Ministeriums fet, auf welche hin fie unmöglich die Opposition gegen die Würde des Staates absolut entgegen sind und deshalb auch votirt ward. Nur in der Hauptstadt vermied man es, eine Regierung verstärken dürften. Und als nun Raffmaus das Längst eine Milderung hätten unterworfen sein sollen. Was Boltsversammlung einzuberufen, weil man allerdings ziem- Aeußerste wagte und im Namen der Partei versprach, daß die Schuldhaft anbelangt, so müßte die Regierung noch be- liche Besorgnisse wegen der Haltung der nunmehr sozial- sie sich zum Prinzip der Aufhebung aller und jeder Schuldsonders den Umstand in Betracht ziehen, daß durch dieselbe, demokratischen Partei hegte. haft bekennen wollte, erklärte Lange dennoch fest und ents zum Schaden des Gemeinwesens und häufig faum zum Vor- Aber schon die kleinen Hilfsmittel, zu denen man unter schieden: Die Regierung habe in diesem Falle auf Seiten theile des einzelnen Gläubigers, Staatsangehörige gänzlich der Hand seine Zuflucht nehmen konnte, genügten, um die des Volkes gestanden, während die liberale Kammers ermerblos gemacht, Arbeitskräfte brach gelegt und häufig Stimmung der Bevölkerung als eine äußerst bedrohliche Majorität den entgegengesetzten Standpunkt eingenommen Unterstützungsbedürftige geschaffen würden. Die Schuldhaft darzustellen. Die liberalen Fabrikanten entließen zahlreiche habe. Die einfachste Ehrlichkeit und Rücksichten des An beizubehalten und den Wucher straflos zu erklären, hieße Arbeiter, welche, mit einem Male und so ganz standes müßten deshalb die Demokratie veranlassen, wenigstens nicht viel mehr, als den Wucher von staatswegen begünstigen, unerwartet brotlos geworden, mit den noch immer nicht feindlich in einem solchen Falle gegen die Regierung auf feiernden Arbeitern aus der Findeisen'schen Fabrik zutreten. Die Sache stünde allerdings nicht so, daß sie mit
unterstüßen und sanktioniren.
Trotz dieser bündigen Auseinandersetzungen nahm die die Straßen der Stadt durchzogen. Dazu fandte den Konservativen ein Bündniß eingehen könnten, aber fie Kammer die Aufhebung der Wuchergesetze fast einstimmig man bezahlte und mit Geldern versehene Agenten in würden, den Umständen gemäß, in die Wahlkämpfe selbst an, während die damit verbundene Aufhebung der Schuldhaft alle verborgenen Winkelkneipen der Stadt, in welchen man ständig eingreifen, um Leute ihrer Partei in die Kammer gegen die meisten Stimmen der Konservativen und auch die die unsauberen Elemente der Bevölkerung zu Demon- zu bringen. des Dr. Lutz abgelehnt wurde. strationen verführte, die nach und nach immer bedenklichere Das war es nun freilich nicht, was Raffmaus wollte, Diesen Moment hielt das Ministerium für den ge- Formen annahmen. Ein gleiches Spiel trieb man in den er beschloß deshalb, diese Demokraten bei Seite zu laffen eignetsten, die Kammer aufzulösen und Neuwahlen anzu- Provinzen; und die Spalten der fortschrittlichen Blätter und im Berein mit seinen Leuten allein die energischsten ordnen. Es war eine Appellation an den Rechtsfinn der füllten sich mit Berichten über die allenthalben zu Tage Anstrengungen zu machen. Bevölkerung, von der man sich die besten Früchte versprach. tretende tiefe Gährung im Volfe, welche durch das Ver
( Fortsetzung folgt.)