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Nr. 126. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

25 000 Wurmkranke. Eine amtliche Verteidigung der schuldigen

Unternehmer.

schaften kein Wort der Verteidigung findet.

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an

Erkrankten

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Mittwody, 3. Juni 1903.

fann.

Es folgt nunmehr die Diskussion über die Berichte.

garantierten- das Resultat gab dem Minister Veranlassung, seine Zur Zeitung der Generalversammlung werden gewählt: Cohen­Befriedigung darüber auszudrücken, daß wohl selten in so zielbewußter Berlin , Haat Dresden und Freisinger- München als Vor­und energischer Weise die Bekämpfung einer neuen Krankheit sigende; Hirth- Chemnitz , Jäder- Düsseldorf, Brandes­aufgenommen worden sei, als gegenüber der Wurmsenche in West- Magdeburg, Leber- Jena, Horn und Heinemann- Berlin falen! als Schriftführer; Riemann und Krause Chemnitz als Redner­Bur weiteren Würdigung der angeführten Thatsachen und der Listenführer. Hierauf wird die erste Sigung geschlossen. Gerade als sei es ihre ureigenste Aufgabe, die Intereffen des Unternehmerverteidigung durch die ministerielle Korrespondenz heben Berlin , 2. Juni. Unternehmertums zu vertreten, bemüht die ministerielle Berliner wir nachfolgend noch die Hauptmomente der Geschichte der Wurm­Erster Verhandlungstag. Korrespondenz" sich, die Grubenherren von dem im Artikel des krankheit im rheinisch- westfälischen Industriegebiet hervor: ,, Vorwärts" vom 27. Mai cr. 25 000 Wurmkranke", erhobenen Vor­Im Jahre 1897 trat Herr Dr. Lenholt mit seiner mehrfach Gotthusen Riel beantragt mit den Hinweis auf das brutale würfe zu reinigen, während sie, was ja eigentlich eigentümlich be- erwähnten Schrift über den Gesundheitszustand der Ruhr - Bergleute an Vorgehen der Unternehmer an der Unterweser, Iserlohn 2c., von den rühren müßte, den Vorwürfen gegenüber den gesetzgebenden Körper- die Deffentlichkeit. Er wies auf die drohenden Gefahren hin und männlichen Mitgliedern bis zum 1. Juli einen doppelten Beitrag zu forderte energische Abwehrmaßregeln. In der Sigung des Sonder- erheben. Dieser Antrag wird von der Generalversammlung ein­Man kann aber zunächst überzeugt sein, daß die ministerielle ausschusses zur Bekämpfung der Wurmkrankheit am 23. September stimmig angenommen.( Lebhafter Beifall.) Korrespondenz mit uns der Meinung ist, daß die Mehrheitsparteien 1902 fonstatierte er sodann, daß er seit Erscheinen seines Buches Es werden hierauf die Wahlen der Kommissionen vorgenommen. im Reichstag und Landtag die Interessen der Bergarbeiter mit feine Gelegenheit versäumt habe, in Aerzteversammlungen und bei! Sodann berichtet Schlicke über die Thätigkeit des Füßen traten. Immerhin schon ein wertvolles Eingeständnis, Untersuchung der Rechenbelegschaften in Gegenwart der Zechen- Borstandes.- Der Geschäftsbericht liegt den Delegierten ge­was nicht unbemerkt bleiben wird. Dafür hat die amtliche beamten die Bedeutung der bösartigen Krankheit zu erörtern. druckt vor und ist von uns in der Sonntagsnummer bereits be­Korrespondenz für Unternehmerinteressen" mit der Verteidigung der Wie in derselben Sitzung von dem Bergassessor Lütchen bestätigt sprochen worden. Der Referent führt an, daß die Erfolge der Kohlenmagnaten gründlich ins Blaue geschossen. Es heißt da mit wurde, sei noch jetzt die Untersuchung vor Anlegung von Berg- Stämpfe in der Berichtszeit nicht sehr große waren. Die Position Bezug auf die vom Handelsminister einberufene Konferenz, welche arbeitern mangelhaft und nachlässig. Dabei handelte es sich um des Verbandes war keine besonders günstige, hinzu kommt, daß ber­Bezug auf die vom Handelsminister einberufene Konferenz, welche Arbeiter, die aus den wurmverseuchten ungarischen schiedene Bewegungen nicht genügend vorbereitet waren. Durch am 4. April 1903 in Berlin tagte: berlorene Streits werden die Unternehmer veranlaßt, veranlaßt, den Es haben nahezu(!) alle auf Bekämpfung der Wurmkrankheit Gruben herübergeholt worden waren! In seiner Schrift forderte Dr. Lenholt Erlaß von Berg- Arbeitern abzielenden Vorschläge und Anträge die Zustimmung der Ver­weitere Kämpfe Bei Kämpfe aufzudrängen. der In­sammlung, insbesondere der Werkbefizer gefunden. So der Vorschlag, polizei- Verordnungen die Verordnungen kamen fast drei Jahre fcenierung eines Streits müssen im stillen und im Ein­mit dem Vorstande alle Vorbereitungen ge= durch polizeiche Verordnungen und Anordnungen die Werkbefizer später befolgt werden sie teilweise heute noch nicht. Auf Grund vernehmen werden, wie es auch bon den Unternehmern zu verpflichten, auf ihre Kosten schleunigst eine wiederholte mifro- bon ihm angestellter Untersuchungen und Experimente empfahl troffen stopische Untersuchung ihrer Belegschaften vornehmen zu lassen, Dr. Lenholt in der Sitzung vom 23. September 1902 Des- geschieht, die bei einer ihnen geeignet erscheinenden Zeit plöglich der Vorschlag, durch eine besondere Bergpolizei- Verordnung den infektion der Gruben mit Stallmilch das Gegenargument der aber gut vorbereitet den Kampf beginnen. Der Kleinkrieg der Werkbefizern die Annahme von Arbeitern zu untersagen, bevor Werksvertreter war der Kostenpunkt. Und die Konferenz in Berlin einzelnen Branchen, müsse möglichst aufhören und namentlich die diese als wurmfrei erkannt sind, der Vorschlag, für die hiernach am 4. April 1903 beschloß weitere Versuche anzustellen. Streifs wegen Maßregelungen einzelner Personen. Gewiß soll erforderlichen Untersuchungen zahlreiche Untersuchungsstationen ein- In der Sigung des Sonderausschusses kam es zu scharfen versucht werden, daß die Gemaßregelten wieder eingestellt werden, zurichten, der Vorschlag, die bereits seit Jahren angeordneten vor- Auseinandersetzungen zwischen dem Arzte und den Werksvertretern, wenn dies aber aussichtslos erscheint, so vergiebt sich der Verband bengenden Maßregeln auf den einzelnen Gruben( Aufstellung, das Resultat war Abordnung einer Kommission nach Ungarn durchaus nichts, wenn in andrer Weise für die Gemaßregelten ein­Reinhaltung, Desinfektion von Aborten unter und über Tage, Ein- zur Erforschung der Wurmkrankheit. Dr. Lenholt hatte sechs getreten wird. Unter anderm empfiehlt der Redner auch bei Sperren richtung von Bädern, Verhütung von Schlammansammlungen usw.) Jahre lang vergeblich gemahnt und gefordert, studiert und experi- recht vorsichtig vorzugehen, die schließlich zu kämpfen führen, die in der jetzigen Sachlage entsprechend zu verschärfen, schließlich der mentiert. Von dem Ergebnis der Untersuchungs- und Studien- gar keinem Verhältnis zu dem Streikobjekt stehen. Vorschlag, weitere eingehende Versuche mit der Desinfektion der reise, an welcher Dr. Zenholt nicht teilnahm, hat man bis heute Für den Ausschuß berichtet R. Weißig Frankfurt a. M. Dem Gruben und Versuche mit der unter besonderen Vorsichtsmaßregeln nichts gehört. In einer Sigung des Sonderausschusses, März Bericht, der den Delegierten ebenfalls gedruckt vorlag, ist zu ent­zu gestattenden zeitweiligen Einstellung der Berieselung auf ein 1903, wurde konstatiert, daß bereits 20 000 Bergarbeiter von der nehmen, daß der Ausschuß mit Vorstand verschiedene Sigungen Wurmfrankheit befallen waren, die Konferenz am 4. Apri 1903 abhält, um unter andern entsprechend den Beschlüssen der vorigen zelnen Gruben zu machen." Durch die Hervorkehrung des Punktes, daß die Konferenz noch beschließt, erst noch abzuwarten, welchen Verlauf die Seuche nehme, Generalversammlung gemeinsam die Zeitungsfrage zu regeln und In einer Sigung des Vereins für bergbauliche Interessen, Mai 1903, um die Aufstellung der Gehaltsskala für die Beamten nötig hatte, polizeiliche Verordnungen zu beantragen, durch welche Der Ausschuß hatte sich auch mit dem An­die Unternehmer verpflichtet werden, mikroskopische Untersuchungen wird konstatiert, daß die Zahl der Wurmkranken auf bereits 25 000 vorzunehmen. ihrer Belegschaften vornehmen zu lassen, tonstatiert man, daß die angeschwollen ist. Zur Beruhigung ängstlicher Gemüter teilt man trag der Ortsverwaltung Berlin zu befassen, der verlangt, Werksbesitzer das Selbstverständliche nicht freiwillig thaten, daß es aber gleichzeitig mit, der Verein habe eine Kommission nach Belgien daß das ausgeschlossene Mitglied Litfin wieder aufgenommen wird. Der Hauptvorstand hatte den Antrag abgelehnt. Vom Aus­ihnen nicht in den Sinn kam, das durch ihre Gleichgültigkeit herauf- entsandt zur Erforschung der Wurmkrankheit. Trotz alledem ist die ministerielle Korrespondenz" der Ansicht, schuß wurden die Gründe des Vorstandes zwar nicht anerkannt, aber beschworene Unheil auch nur in etwas wieder gut zu machen. Sechs Jahre man sei aus dem Stadium der Erwägungen und Untersuchungen die Beschwerde aus formellen Gründen abgewiesen, da der Aus­lang predigte der maßgebende Arzt: Seid vorsichtig, trefft Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche; es blieb heraus. schluß Litfins in einer Generalversammlung der Berliner Verwal­Wenn es die Korrespondenz" für notwendig hielt, durch die Ver- tungsstelle erfolgt ist und eine solche Versammlung nur über die nußlos. Als die Gefahr ins Riesengroße gewachsen war, muß erst noch man die Polizei In der Sache des appellieren, damit teidigung der Unternehmer die allgemeine Aufmerksamkeit noch einmal wiederaufnahme beschließen wenigstens die Heilung der etwas energisch in ausdrücklich auf die Frage der Wurmkrankheit zu lenken, so können Redakteurs Scherm, der beschuldigt wird, den Verband haben, daß er neben seinem Ge­die Hand genommen wird. Dabei dient aber die Maßregel nicht wir ihr dafür nur dankbar sein; es ist nur notwendig, unsrerseits auch dadurch geschädigt zu einmal voll ihrem Zweck, weil es nur eine halbe Maßregel ist. Es noch einmal zu konstatieren, daß an der Entwicklung der Dinge die halt eine wöchentliche Entschädigung von 10 M. von den Druckern wird immer nur ein Teil der Belegschaften untersucht, es bleiben Unternehmer und die Mehrheitsparteien im Parlament, vorwiegend der Zeitung erhalten, die mit seinem Einverständnis dem Verband immer Kranke in der Grube; wenn die ganze Belegschaft untersucht Nationalliberale und Centrum die Schuld trageu, jene Parteien, in andrer Form angerechnet worden sind, konnte eine Einigung in ist, können die zuerst Untersuchten und gesund Befundenen, oder die welche nun den Arbeitern sich präsentieren als Vertreter ihrer der gemeinschaftlichen Sizung nicht erfolgen, und deshalb wurde Die Arbeiter selbst werden am 16. Juni durch Wahl beschlossen, die ganze Angelegenheit der Generalversammlung zu als frank Ermittelten und nach der Kur wieder Eingestellten, längst Interessen. wieder infiziert sein. Ist das eine energische Bekämpfung der von wirklichen Arbeitervertretern dafür sorgen, daß man nun endlich überweisen. Der Referent empfiehlt, die Beschwerdekommission mit bösartigen Wurmkrankheit, welche eine geradezu unheimliche Aus- aus dem Stadium der Untersuchungen und Erwägungen, heraus der weiteren Prüfung der Sache zu betrauen. Er beantragt ferner kommt und daß man ihnen nicht die Kosten aufbürdet für die namens des Ausschusses, dem Kassierer Werner, dessen Kassen­breitung gefunden hat? Die Arbeiter fordern energische Be- führung eine mustergültige genannt werden müsse, die Decharge zu Weiter! Die Korrespondenz stellt fest, daß die Konferenz auch Nachlässigkeitsmüden andrer. einer Bergpolizei- Verordnung zustimmte, durch welche die Annahme kämpfung der Seuche, ohne Rücksicht auf die Kosten und Zahlung erteilen. von Arbeitern von der Vorlage eines polizeilichen Gesundheitsattestes des vollen Lohnes an die von der Wurmkrankheit Befallenen. Die abhängig gemacht wird. Die Korrespondenz glaubt es weiter fich often haben die Unternehmer zu tragen, welche an dem Unheil Cohen Berlin und Vorhölzer- Hannover erklären ebenso nicht versagen zu können, zu bemerken, die vorstehende Maßregel schuld find. wie der Referent Schlicke, daß möglichst vermieden werden müsse, finde im Vorwärts" heftigen Widerstand". Der hier bekundete über die einzuschlagende Taktik bei den Kämpfen vor dem Forum Eifer ist beinahe so ungewöhnlich wie das Ungeschick in Verschleierung der breiten Deffentlichkeit zu beraten. Von beiden Rednern wird der Thatsachen. Nicht die Maßregel als solche fand Widerstand im das Vorgehen der Polizeibehörden gegenüber den Arbeitern heftig Vorwärts", sondern die Art der Ausführung der an sich vernünftigen fritifiert und angeführt, daß man schließlich keine Veranlassung mehr Vorschrift. Die Verschulder der Seuche wollen die Kosten der ärzt­habe, der einen Behörde auf Verlangen wertvolles Material zur lichen Untersuchung den Arbeitern aufbürden, was im Effekt Verfügung zu stellen, während die Behörde eines andern dem Verbot des Arbeitswechsels gleichkommt. Was die Berlin , 1. Juni 1903. Refforts die Arbeiter bei der Ausübung ihrer gefeßlich Junter gegen die Landarbeiter erstreben, Aufhebung der Am 2. Pfingstfeiertage, nachmittags, traten die Delegierten des gewährleisteten Rechte mit allen Mitteln zu hindern versucht Freizügigkeit, das erreichen die Kohlenbarone durch eine Metallarbeiter Verbandes im Gewerkschaftshause zusammen. Der und sie wie Verbrecher behandelt. Das Material, das die -Wohlfahrtsmaßregel. Das zu verteidigen brachte noch kein aus Saal ist sehr geschmackvoll dekoriert; auf dem rot drapierten Podium Behörde von den Gewerkschaften erhält, erfordert nicht nur eine gesprochenes Unternehmerorgan fertig, diese Arbeiterfreundlichkeit" find zwischen frischen Blattpflanzen rechts und links die Büsten von riesige Arbeit, sondern es werden den Organisationen auch noch blieb der ministeriellen Korrespondenz vorbehalten. Der Vorschlag, Marg und Laffalle, in der Mitte die der Freiheit aufgestellt. Dem tausende Mart von Portokosten verursacht, und es wäre zu mindestens die Verordnungen betreffend Aufstellung von Abortkübeln usw. zu Podium gegenüber befindet sich auf rotem Grunde die goldene zu verlangen, daß die Zusendung portofrei geschehen kann oder von verschärfen, ist ja eine nette Illustration zu der im Reichstag auf Inschrift: Die Arbeit ist der Fels, auf dem die Kirche der Zukunft der betreffenden Behörde die Kosten ersetzt werden. Die weitere gestellten Behauptung, das Menschenmögliche zur Bekämpfung der erbaut wird. Diskussion handelt über taktische Fragen, über Auslegung der Seuche sei gethan. Drei Jahre nach der Veröffentlichung des Namens der Berliner Verwaltungsstelle hieß hold die statutarischen Bestimmungen, über Entscheidungen des Vorstandes Dr. Lenholt sind die erwähnten Vorschriften erlassen, 21 Jahre Delegierten herzlich willkommen. Er gab sodann ein geschichtliches oder des Ausschusses. Verschiedene Beschwerden beztv. Anträge, die später wurde durch die bekannte Erhebung des Bergarbeiterverbandes Bild von der Entwicklung und den Kämpfen der Metallarbeiter vom Vorstande und dem Ausschuß abgelehnt wurden, werden der unzweideutig konstatiert, daß den Verordnungen erst teilweise ent- Organisation in Berlin und verwies darauf, daß vor 6 Jahren zur Generalversammlung zur anderweitigen Entscheidung unterbreitet. sprochen worden sei und eine jetzt beendete neue Erhebung, die selben Zeit die Verschmelzung des Berliner mit dem Deutschen Ju der Nachmittags- Sizung, die Freisinger- München Demnächst veröffentlicht wird, beweist, daß es auch heute noch nicht Metallarbeiter- Verband stattfand. Aber während am 1. Januar 1897 leitet, wird die Generaldiskussion über die Berichte des Vorstandes viel besser geworden ist. Wirklich eine sehr energische Bekämpfung die Drganisation hier nur 8400 Mitglieder zählte, ist die Mitglieder- und des Ausschusses fortgesetzt. Pawlowitsch Berlin empfiehlt, der Wurmseuche. zahl bis zum Schluß des Jahres 1902 auf 30 600, bis gegenwärtig die Bekanntmachungen der Orte, von denen der Zuzug fernzuhalten Die Forderung der Arbeiter, Einstellung bon Arbeiter auf ca. 35 000 gestiegen. ist, wie sie in der Metallarbeiter- Zeitung" veröffentlicht werden, auch fontrolleuren, würde den Verordnungen erft praktischen Wert ver- Hierauf wird vom Verbandsvorsitzenden Schlicke die General wöchentlich in Plakatform zu drucken und an die Verivaltungsstellen leihen man hat sie rundweg abgelehnt! Ebenso die Forde versammlung eröffnet. Er begrüßte die Delegierten und aus zu senden, damit dieselben in den Verkehrslokalen ausgehängt werden. rung, die Verordnungen auch in polnischer Sprache auszuhängen. ländischen Gäste namens des Vorstandes und wies darauf hin, daß Der Redner bringt sodann seine Nichtbestätigung als Verwaltungs­Es sind aber gerade die Gruben am stärksten infi- das foalierte Unternehmertum während der schlechten Konjunktur, die beamter zur Sprache und sucht nachzuweisen, daß das Verhalten des ziert, die einen sehr hohen Prozentsaz pol- sich besonders in der Metallindustrie bemerkbar machte, alles versucht Vorstandes gänzlich unberechtigt war. Dem gegenüber präcifiert nischer Arbeiter aufweisen. Es bedarf wirklich nicht großer hat, die organisierte Arbeiterschaft zum Weißbluten zu Schlicke den Standpunkt des Vorstandes zu dieser Frage, die bereits Der Vorstand Einsicht, um zu erkennen, daß gerade die abgelehnten Forderungen von bringen. Das ist ihm infolge der Stärke der Organiſation die Nürnberger Generalversammlung beschäftigt hat. Es nur die ministerielle Korrespondenz nicht gelungen. ist zu erwarten, daß bald ein habe die Bestätigung abgelehnt, vornehmlich deshalb, weil Pawlowitsch größter Bedeutung sind n eintritt Geschäftsgang hat dafür kein Verständnis, es genügt ihr, wenn Verordnungen auf flotterer es gilt nunmehr einer politischen Richtung angehört, die sich principiell gegen die dem Papiere stehen. wieder, die Waffen genau zu prüfen, ob sie scharf und gut genug Verbandsorganisation wendet, demzufolge teine Gewähr geboten Die Einstellung der Berieselung beschwört neue Gefahren herauf, find, um mit denselben die bevorstehenden Kämpfe führen zu können. habe, die Interessen der Organisation zu wahren, und er übrigens ohne Gewähr für Ausrottung des Burmes zu geben, weil die übrigen Ernst ist die Zeit, umſomehr wird es Aufgabe der Generalversamm auch später noch die Verbandsinstitutionen in andren Zeitschriften Maßregeln, Aushebung aller Wurmkranken und gründliche Des- lung sein, Maßnahmen zu beraten, die dazu angethan find, den Mit- bekämpft hat, und der Vorstand habe auch jetzt noch keine infektion, fehlen. gliedern des Verbandes und allen in der Metallindustrie beschäftigten Veranlassung, seine Meinung zu ändern. Zu dieser Sache spricht noch der Redakteur Scherm, gegen den von Patlowitsch Arbeitern eine bessere Eristenz zu schaffen. Dißmann Hansen Kopenhagen überbringt die Grüße der dänischen und der Vorwurf der Unobjektivität erhoben wurde. empfiehlt den Antrag von Barmen- Elberfeld , den VII. Agitations­auch der schwedischen und norwegischen Kollegen. Beer- Wien übermittelt die Grüße der östreichischen Metall- bezirk in zwei Bezirke zu teilen und für jeden Bezirk einen Gau­arbeiter und wünscht den Verhandlungen besten Erfolg. Seinen leiter anzustellen, da dadurch eine beffere Agitation in diesem ermöglicht weiteren Ausführungen war zu entnehmen, daß trotz aller Schwierig- großen Induſtriebezirk von Rheinland- Westfalen feiten, mit der die ganze Arbeiterbewegung in Destreich zu fämpfen werde. Lederer- Altenburg , vertritt ebenso wie Cohen- Berlin hat, und trotz aller Drangfalierungen und Verfolgungen die Organi - den Standpunkt, daß nach der in Nürnberg beschlossenen Resolution fation tüchtig vorwärts schreitet. die Mai- Ausgesperrten schon nach 26 wöchentlicher Mitgliedschaft, so Von den Metallarbeitern der Schweiz ist ein Begrüßungs- wie dies bei der Streifunterstützung der Fall ist, unterstützt werden. telegramm eingegangen. Reichel teilt mit, daß der Vorstand die Trennung des VII. Bezirks, Nach dem Bericht der Mandatsprüfungs- Kommission sind wie die Verhältnisse dort liegen, nicht für zweckmäßig erachtet, aber mit der 149 Delegierte antesend. Der Hauptvorstand ist durch Schlicke, Anstellung eines zweiten Beamten einverstanden ist. Gotthusen­Werner und Reichelt, der Ausschuß durch Weißig und Kiel befürwortet, um den weniger schreibgewandten Kollegen Siegel, die Redaktion durch Scherm und die General- das Aufstellen von Unterstüßungsgesuchen zu erleichtern, den kommission der Gewerkschaften Deutschlands durch Cohen ver- Drtsverwaltungen entsprechend vorgedruckte Formulare ferner treten. Ferner find die Bezirksleiter Boß, Spiegel, Rohr zuhändigen, daß Maßnahmen getroffen werden, eine bessere Führung des Central Arbeitsnachweises ta d, Schlegel, Erler und Fritsch und als Vertreter der um dänischen Metallarbeiter Hansen Kopenhagen, für die östreichischen der Feilenarbeiter zu veranlassen. Von Sauer Karlsruhe wird 4. Die Frage, ob ebent. bei einzelnen Grubenabteilungen der Metallarbeiter Beer und Domec- Wien anwesend. gewünscht, daß wenigstens dem Generalversammlungs- Protokall der Betrieb einzustellen sei, soll erst noch erwogen werden. Die Tagesordnung lautet: Berichte des Vorstandes und des Bericht über die Thätigkeit der Bezirksleiter angefügt wird. 5. Man wolle erst abwarten, welchen Verlauf die Seuche Ausschusses und Beratung etwaiger Anträge zum Verbandsorgan. Birtelbach- Frankfurt a. M. empfiehlt, in jedem Industrie­eine Verwaltungsstelle zu gestatten, und daß nimmt, ehe man der Frage betr. Beschäftigung erkrankt gewesener Erweiterung des Unterstützungswesens. Tarifverträge und Tarif- bezirke mur daß die im gemeinschaften. Statutenberatung. Bericht vom 4. Gewerkschafts - dahin gewirkt wird, Arbeiter näher trete. Bezirk beschäftigten Also abwarten, erivägen, prüfen nachdem das Vorhandensein fongreß in Stuttgart und Stellungnahme zur Versicherung der Metallarbeiter dieser Verwaltungsstelle angehören müssen. Junge­Ser Seuche seit sechs Jahren bekannt ist, und dazu Ablehnung der Verbandsbeamten. Regelung sonstiger Verbandsangelegenheiten Hamburg vertritt gleichfalls den Standpunkt, daß die Organisation einheitlicher gestalte. und die verschiedenen Sektionen und kleinen Maßnahmen, welche eine Befolgung bestehender Vorschriften und Anträge.

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Und, die Korrespondenz wird ironisch", sie moquiert sich be­sonders über die Bemerkung des Vorwärts", man sei aus dem Stadium der Untersuchungen und Erwägungen noch nicht heraus­gekommen, konstatiert dann selbst, man habe einem Vorschlage zugestimmt, weitere Versuche mit Desinfektion der Gruben und Einstellung der Berieselung zu gestatten. Das gehört doch wohl noch in das Stadium der Untersuchungen, oder sind das energische Maßregeln zur Bekämpfung der Seuche?--

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Wie sehr tief man noch in diesem Stadium steckt, dafür folgende Thatsachen. Die erwähnte Konferenz hatte folgende Resultate:

1. Der Minister stellte in Aussicht, durch die Bergbehörde die Frage prüfen zu lassen, ob es angängig sei, die Beschäftigung fremdsprachiger Arbeiter, welche die deutsche Sprache nicht in Schrift und Druck lesen können, zu verbieten.

2. Die Frage der Berieselung mit Sumpfwasser und Beseitigung der Schlammansammlungen soll das Oberbergamt erst noch näher prüfen. 3. Betreffend die Desinfektion der Gruben sollen erst noch Versuche angestellt werden.

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Sechste Generalversammlung

des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes .

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Vorversammlung.

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