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Der Vertreter der Anklage,

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beträchtlichen Arbeitslosigkeit zu rechnen hatten. Da sich die Kontrolle| eingehend untersucht worden, ohne daß jemals objektiv etwas Krank Marine- Kriegsgerichtsrat Rosenberger, ergreift hierauf das Wort: auch auf die Beschaffenheit der Baubuden und Abortanlagen aus- haftes nachzuweisen war. Seine subjektiven Klagen sind in den Der Angeklagte giebt selbst zu, zur fraglichen Zeit mit dem Marine- dehnte, so konnte festgestellt werden, daß auf 8 Baustellen die Bude letzten Tagen vollständig geschwunden, seitdem ihm eröffnet Artilleristen Jänicke die Chauffee entlang gegangen zu sein, und giebt und auf 18 Bauten der Abort den Bestimmungen nicht entsprach. wurde, daß er so lange im Krankenhause bleiben müſſe, ferner zu, geschlagen zu haben, behauptet aber, einen Civilisten ge- In 29 Fällen war Baubude und Abort nicht in Ordnung. Die bis er nichts mehr zu klagen habe. Er erklärt heute ausdrücklich, troffen zu haben. Der Angeklagte trug weiße Hosen und Fähnrich größten Mißstände sind vom Vorstand nachkontrolliert worden, wo- daß er keinerlei Beschwerden mehr verspüre, sich vollständig geſund v. Abel war der Meinung, daß der Thäter ebensolche getragen bei in den meisten Fällen die Uebelstände abgestellt wurden. Ein fühle und seine Arbeit wieder aufnehmen könne. H. wird daher ge­habe. Beide Fähnriche beschreiben den Thäter als schlank und groß. weiterer Teil ist, wie wir annehmen müssen, mit Erfolg dem heilt und arbeitsfähig entlassen." H. bestreitet, solche Erklärungen Es ist außerdem festgestellt, daß außer Messerschmidt Arbeitgeberbund gemeldet worden, da von den betreffenden Bauten abgegeben zu haben, er will nur seine Entlassung aus dem Kranken­und Fänicke sämtliche Matrosen in der Kaserne weitere Klagen über Fortbestehen des Mißstandes nicht ein- hause gefordert haben, weil ihm die Behandlung nicht paßte. Suter­waren oder ihr Alibi nachweisen konnten. Aus gelaufen find. Die Verbandsleitung. essant ist der Schluß des Büngnerschen Gutachtens. Es heißt da: dem Umstande, daß der Angeklagte davongelaufen ist, geht hervor, Hiernach erscheint es mir zweifellos, daß bei H. Unfallfolgen auch daß er die Fähnriche erkannt hat. Der Angeklagte wird daher auf Der Stand der Lohnbewegung der Schoßschuhmacher der besseren nur sehr geringfügiger Natur nicht bestehen und die Festsetzung einer Grund des§ 97 des Militär- Strafgesetzbuches wegen thätlichen An- Maßgeschäfte ist derfelbe geblieben, jedoch wird die Situation Rente, schon im eignen Interesse des H., nicht ratsam ist Die sub­griffs auf einen Vorgesetzten zu bestrafen sein. Die traurigen unter den Streifenden eine zuversichtlichere, da die Ermittelungen in jektiven Klagen werden am ehesten verschwinden, wenn H. ſeine Folgen, die die That für den Fähnrich v. Abel und dessen Familie Leipzig in der Fabrik von Indiger ergeben haben, daß dort für Arbeit baldmöglichst in vollem Umfange wieder aufnimmt, während hat, dürfen dem Angeklagten nicht zur Last gelegt Berlin Streitarbeit angefertigt wird. Von der Verwaltung des sie erfahrungsgemäß zunehmen, wenn ein derartiger Unfallverlegter werden, auch die große Jugend und die bisherige Vereins deutscher Schuhmacher, Zahlstelle Leipzig , sind in den letzten wie H. eine Rente erhält." Auf Grund dieses Gutachtens Unbescholtenheit des Angeklagten müssen berücksichtigt Tagen Vorkehrungen getroffen und es ist Aussicht vorhanden, daß wies das Schiedsgericht für Arbeiterversicherung zu Kassel die werden; andrerseits ist der Ueberfall ein so brutaler, daß er auch dieser Schlupfwinkel für die Berliner Schuhmachermeister ge- Rentenansprüche des H. ab. Das Reichs- Versicherungsamt, nicht als minder schwer bezeichnet werden kann. In Erwägung aller schlossen wird, zumal Herr Indiger erklärt, er verzichte lieber auf an das H. sich wandte, holte Ende November 1902 ein Gut­dieser Umstände beantrage ich 3 Jahre Gefängnis, wovon 10 Tage die Berliner Streitarbeit, als daß er sich mit seinen Arbeitern ver- achten des Prof. Dr. Petersen von der chirurgischen Klinik der auf die erlittene Untersuchungshaft abzurechnen sein würden. uneinige. Daß der Stand des Streits für die Arbeitgeber nicht so Universität Heidelberg ein. Dieser stellte Lungen- Emphysem und glänzend ist, wie sie selbst in Zeitungen gemeldet haben, beweist der eine leichte Schädigung der Herzthätigkeit fest. Einen Zusammen­Umstand, daß Herr Wenzel versucht, bei Herrn Siegel Streitarbeit hang dieser krankhaften Zustände mit dem Unfall hielt der Gutachter anfertigen zu lassen. Auch in Budapest werden Streifbrecher für für sehr unwahrscheinlich, aber doch nicht ganz für ausgeschlossen. Berlin gesucht. Zur näheren Besprechung dieser Angelegenheit findet Die Erwerbsbeschränkung schäßte Dr. Petersen auf 20 Proz Donnerstag, den 4. Juni, abends 8 Uhr, im Neuen Klubhaus," Da aber", so heißt es am Schluß des Gutachtens, der Zuſammen­Kommandantenstr. 72, eine öffentliche Versammlung statt.( Siehe hang zwischen Verlegung und Emphysem in hohem Grade fraglich Inseratenteil der heutigen Nummer.) ist, so glauben wir, daß H. mit einer Rente bon Die Agitations- Kommission. 10 Proz. reichlich für die Folgen des Unfalls ent­schädigt wäre." Bei diesen beiden Gutachten fällt zuerst auf, daß der eine Gutachter Lungen- Emphysem feststellt, während der andre irgend Die Klempner in Bremen haben durch die Vereinbarung mit den welche Krankheitssymptome nicht nachweisen kann. Dadurch erhält die Arbeitgebern, welche dem Streik und der Aussperrung ein Ende Annahme, daß H. Simulant ist, einen ganz erheblichen Stoß. Aber machte, außer den bereits mitgeteilten Lohnerhöhungen noch andre selbst wenn H. Simulant gewesen wäre, so war es doch ein eigen­Verbesserungen erreicht. Dieſelben erstrecken sich auf erhöhte Be- artiges Mittel, wenn ihm im Landkrankenhause zu Hanau angedroht zahlung der Ueberstunden und gewisser Arbeiten, auch ist die wurde, daß er so lange im Krankenhause bleiben müſſe, bis er nichts Organiſation ausdrücklich anerkannt und für die Schlichtung von mehr zu klagen habe. Auf keinen Fall kann aus Erklärungen von Differenzen eine Kommission eingesetzt. Bedenkt man, daß durch Kranken, die in gedrückter Stimmung sich befinden und von dem die Bauarbeiter- Aussperrung die Klempner gezwungen werden sollten, Wunsche nach Veränderung ihrer Lage beseelt sind, kein für sie un­die Arbeit zu den alten Bedingungen aufzunehmen, so ist günstiger Schluß der Erfolg um so höher anzuschlagen.

Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Scholz:

Ich kann durchaus nicht zugeben, daß die Schuld des Angeklagten erwiesen ist. Der Zeuge Saalwächter und v. Abel haben übereinstimmend bekundet, nur die erste Gruppe von Matrosen habe sie beschimpft, so daß sie den Leuten zuriefen: nehmt Euch in acht, wir sind Fähnriche". Ein solches Vorkommnis bestreitet aber der Zeuge Jänice. Es ist ferner festgestellt, daß nachher noch ein zweiter Trupp Matrosen mit einem Frauen­zimmer vorbeikam. Den Vorschlag, sich zu verstecken, hat nicht der Angeklagte, sondern Jän ide gemacht. Ich gebe zu, die Wahr­scheinlichkeit spricht dafür, daß der Angeklagte der Thäter ist, ein strikter Beweis liegt aber nicht vor. Der Angeklagte hat das Führungsattest genügend", er ist einmal mit drei Tagen Mittelarrest bestraft, sonst liegt nichts gegen ihn vor, es ist ihm mithin eine so brutale That nicht zuzutrauen. Ich bin daher der Meinung, der hohe Gerichtshof wird, da die Schuld nicht bewiesen, zu einem Nichtschuldig gelangen. Der Angeklagte bemerkt auf Befragen, daß er nichts weiter zu sagen habe. Nach kurzer Beratung verkündet der Verhandlungsleiter, daß der Gerichtshof beschlossen habe, noch einmal in die Verhandlung ein­zutreten. Der Angeklagte und Jänide müssen angeben, wieviel Bier fie im ganzen getrunken hatten.

Nach kurzer Beratung verkündet der Verhandlungsleiter

folgendes

Urteil:

Der Gerichtshof hat nach dem Ergebnis der Verhandlungen es für festgestellt erachtet, daß der Angeklagte der Thäter war. Daß der Angeklagte den Fähnrich v. Abel gekannt hat, ist nicht erwiesen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Angeklagte eine vorsätzliche Körperverlesung mit hinterlistigem Ueberfall begangen hat und dafür auf Grund des§ 123a des Strafgesetzbuches zu bestrafen ist. Bei der Strafzumessung ist die große Brutalität der That, andrer­feits aber auch die Jugend, die bisherige Unbescholtenheit und der trunkene Zustand des Angeklagten berücksichtigt worden. Es ist des­halb auf 18 Monate Gefängnis erkannt worden, wovon 10 Tage auf die erlittene Untersuchungshaft in Abzug zu bringen sind. Auf Be­fragen des Verhandlungsleiters erklärt der Angeklagte, er werde es sich überlegen, ob er Berufung einlegen werde.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Deutfches Reich.

Am Dienstag sollte die Arbeit wieder aufgenommen werden. Es sind aber 40 Klempner nicht wieder eingestellt worden. Eine am Dienstag abgehaltene Klempner- Versammlung beschloß, deswegen nochmals mit den Baugewerksmeistern zu verhandeln.

gezogen werden. In dem Gutachten des Dr. Petersen berührt es eigentümlich, daß die Erwerbsbeschrän­fung auf 20 Proz. geschätzt wird, daß der Gutachter dem Richter aber den Vorschlag macht, nur 10 Proz. Rente zuzusprechen, weil der Zusammenhang der Erwerbsbeschränkung mit dem Unfall nicht ganz bewiesen sei. Das Reichs- Versicherungsamt war denn auch kon­Die Textilarbeiter der Provinz Brandenburg hielten Pfingsten fequenter, es hat den Zusammenhang zwischen Unfall und Erwerbs. eine Konferenz in Sorau ab. Der Textilarbeiter- Berband hat in beschränkung verneint und den Rentenanspruch des H. abgelehnt. der Provinz Brandenburg 24 Filialen mit 4120 Mitgliedern. Die Konferenz beriet die Mittel und Wege zur weiteren Ausbreitung des Verbandes. Ferner befaßte sie sich mit dem die Gaueinteilung be­treffenden Beschluß der letzten Generalversammlung des Verbandes. Hierzu wurde die nachstehende Resolution angenommen:

" Die Provinziallonferenz der Textilarbeiter Brandenburgs erklärt sich im Princip für eine Gaueinteilung innerhalb des Verbandes einverstanden. Des hohen Kostenpunktes wegen ist die Konferenz der Meinung, zunächst in den allernotwendigsten Distrikten einen Gaubeamten anzustellen."

Husland.

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Achtung! Preẞkommission!

Die ordentliche Sitzung am 5. Juni cr. muß der Wahlagitation wegen ausfallen. Nach den Wahlen wird dann, wie immer, per Postkarte eingeladen. II. Wahlkreis.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Der norwegische Gewerkschaftskongreß tagte vom 25. bis zum Dritter Wahlkreis. Achtung! Partagenossen! Am Donners 28. Mai in Kristiania . Antvesend waren 96 Delegierte, die neun tag, den 4. Juni, und Freitag, en 5. Juni, abends 8 Uhr, Centralverbände und neun einzelstehende Fachverbände repräsentierten. finden 1. in der Ressource, kommendanten str. 57, Referent Außerdem hatten die der Landesorganisation der Gewerkschaften Genosse Frig Sunert; 2. im Fürstenhof, Röpnider­nicht angehörenden Verbände der Eisen und Metallarbeiter straße 137/138, Referent Genosse Dr. Paul Bernstein; 3. im und der Buchdrucker Delegierte entsandt. Als Vertreter Dresdener Casino, Dresdenerstr. 96, Referent Genosse der schtvedischen Gewerkschaften war Hermann Lindquist Dr. dekum- Nürnberg; 4. bei oberstein, Prinzen­anwesend. Ferner nahmen der socialdemokratische Parteivorstand, straße 94, Referent Genosse Dry Curt Freudenberg, Metallarbeiter! Bei der Firma Schulz, Hafenheide 9, sowie der radikal- demokratische Storthings- Abgeordnete Egade Nissen Wählerversammlungen statt. Die vorkehend genannten Referenten werden jetzt auf Anweisung des Herrn Schulz alle organis an dem Kongreß teil. Der Bericht über die Thätigkeit in den werden über die Bedeutung der bevorstehenden Reichstagswahlen sierten Schlosser entlassen. Der Verband der Kühne- legten zwei Jahren ergab, daß der Landesorganisation jetzt neun sprechen. Außerdem Diskussion. Unse Kandidat Wolfgang Heine männer schickt Arbeitswillige, welche sich aber bei dem Durchgang Centralverbände und zehn Einzelvereine mit zusammen 7947 Mit- wird in sämtlichen Versammlungen anwesend sein. zur Fabrik in der Urbanstraße melden müssen. Wir erwarten, daß gliedern angehören. Nach Erledigung des Geschäfts- und des Kassen­Es ist Pflicht der Parteigenossen, für guten Besuch dieser Ver­die Berliner Schlosser dieses dunkle Treiben nicht mitmachen. Das Wahlkomitee. Bei der Firma Edelmann, Trestowstr. 32, haben sämtliche berichts beschloß der Kongreß einstimmig eine Eingabe an das ſammlungen zu agitieren. Bei der Firma Edelmann, Treskowstr. 32, habent sämtliche Lagthing gegen das inzwischen von diesem Thing verworfene Straf- Bierter Wahlkreis. Rohrleger und Helfer aufgehört, weil sie seit Wochen nicht ihren gesetz gegen die organisierten Arbeiter. Heute Domerstag, abends 8 Uhr, findet Die auf der internatio- in der Urania, Wrangelstr. 11, ine Wählerversammlung statt, vollen Lohn erhalten haben. An einige Kollegen hat die Firma bis nalen Gewerkschaftskonferenz in Stuttgart gefaßten Beschlüsse wurden in der die Genossin Lily Braun über das Thema:" wodurch 60 M. Schulden. In dieser Sache ist heut das Gewerbegericht von Kongreß einstimmig gutgeheißen. Als Vorsitzender und angerufen. Also vorsichtig Kollegen, ehe Sie dort Arbeit nehmen. Bei der Firma Mehlich hat heute der Arbeiterausschuß ver- Geschäftsführer der Landesorganisation wurde A. Bederfen wieber- iegen wir" sprechen wird. Zahleichen Besuch, hauptsächlich der handelt, jedoch ohne Resultat. Die Firma stützt sich auf die Streit gewählt, als 2. Vorsitzender Joh. Johnson und als Sekretär Sverre Iversen. brecher der Hirsche und einige andre Arbeitswillige. Es sind einem der Hirsche 50 m. geboten zur Vermittelung von Streitbrechern. Sogar der Sohn ein Hirsch des Pfandleihebesizers Elsasser­straße 83 benutzt die Pfandleihe feines Vaters als Arbeitsnachweis. Es sind von dort mehrere Arbeiter zu Mehlich geschickt. Heute ist ein Stollege, welcher, wie der Revierlieutenant genau weiß, Sophien- April 1903 573 Anträge auf Bewilligung einer Invaliden- Frauen- Wahlverein. Bei der Landesversicherungs- Anstalt Berlin gingen im Monat straße 24 wohnt, zum neuntenmal verhaftet worden, rente ein, aus dem Vormonat übernommen wurden 645; be= In Britz findet am Donnerstag, den 4. Juni, abends 8 Uhr, nur weil er in der Sophienstraße auf und ab ging. Auf der Wache willigt wurden 630 Anträge, abgelehnt 53, anderweit er eine öffentliche Versammlung statt. Genosse Dr. Alberty wurde er vifitiert, der Hosenträger entledigt und in eine Belle ledigt 9 und 526 blieben unerledigt. Anträge auf Altersspricht über die bevorstehenden Reichstagswahlen. Zahlreichen Besuch gesteckt. Also wahrhaft russische Zustände bei einem Streit in renten gingen 29 ein und 16 wurden aus dem Vormonat über der Genossinnen und Genossen erwartet Das Wahlkomitee. Berlin . Der Streit dauert unverändert fort. Zuzug streng fernzu­nommen; bewilligt wurden davon 30, unerledigt blieben 14. Die Genossen, welche sich am Tag der Wahl zur Ver­halten. Metallarbeiter- Verband, Ortsverwaltung Berlin . Die 630 bewilligten Invalidenrenten verteilen sich auf 427 Männer fügung stellen wollen, werden gebieten, sid bis Sonnabend, den und 203 Frauen, die 30 Altersrenten auf 22 Männer und 8 Frauen. 6. Juni, bei dem Genossen Frizz Weniger, Werderstr. 27, zu Unter den Invalidenrenten befanden sich 50 Krankenrenten, welche melden. 33 Männer und 17 Frauen erhielten.

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Die Angestellten( Kassierer) der Firma Singer u. Cie., Leipzigerstr. 92, sind heute in den Ausstand getreten. Centralverband der Handlungsgehilfen Deutschlands . Ortsverwaltung Berlin . Achtung, Vergolder! Der Streik bei der Firma Müller( Jnh. Stabe), Fruchtstr. 63, dauert unverändert fort. Zuzug ist streng fernzuhalten. Der Vorstand der Filiale Berlin . Achtung, Rammer! Die Zustände bei der Firma Dietrich find von der Organisation geregelt und ist die Sperre über die Firma hiermit aufgehoben. Die Lohnkommission.

Baukontrolle der Berliner Maurer. Der Centralverband der Maurer veranstaltete vor kurzem eine Baukontrolle über alle zum Lohngebiete Berlin und Umgegend ge­hörigen Bauten. Es drehte sich vornehmlich darum, festzustellen, wie die augenblickliche Bauthätigkeit am Orte ist und inwieweit die am 1. April laut Tarifvertrag eingetretene Lohnerhöhung auf 67 Pf. Platz gegriffen hat. Kontrolliert wurden insgesamt 905 Baustellen mit 7146 Maurern, welche sich wie folgt verteilen: Auf 78 Bauten in der Keller- Etage arbeiteten 906 Maurer im Parterre

44

796

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34

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in der I. Etage

527

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32

II.

692

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19

III.

414

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24

IV.

480

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70

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im Trempel

767

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531 Ausbauten

2278

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68 Scharwerts

286

93f.

6016

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671/2

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41

65

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13

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unter 65 Pf.

Poliere waren 689 und Lehrlinge 867 beschäftigt.

Der Stundenlohn betrug für 679 Maurer 70

Sociales.

Frauen, erwartet

Das Wahlkomitee. Socialdemokratischer Wahlverein der Frauen Berlins und Um­gegend. Heute. den 4. Juni, abends 8 Uhr: Versammlung in der Kronen- Brauerei, Alt- Moabit 47. Tagesordnung: Vortrag der Genossin Klara 3ettin Stuttgart . Diskussion und Aufnahme neuer Mitglieder. Frauen und Mädchen Berlins ! Agitiert eifrig für den Besuch dieser Versammlung und für den Beitritt in den

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Für das Heilverfahren sind im Monat April 1903 Achtung, Radfahrer! Radfahrer, welche an Tage der WahlI 63 081,74 m. gegen 108 679,19 M. im Vorjahre verausgabt worden, während der Dauer des ganzen Tages im Krise Beeskow - Storfow wovon 14 994,98 M. gegen 7435,51 M. im Vorjahre auf Angehörigen- thätig sein wollen, werden gebeten, ihre Adressean Genossen Gaida, Die Heilstätten sind augenblicklich Rigdorf, Bietenstr. 27, baldigst abzugeben. Unterstügungen entfielen. bpll belegt.

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Der Markenerlös ist im Monat April nicht, wie wir gestern mißverständlich nach den Mitteilungen des Centralvereins für Arbeitsnachweis meldeten, von 1480 000 im Vorjahre auf 640 000, sondern nur von 648 190,35 M. auf 640 002,20 m. Das ändert natürlich an der Schlußfolgerung nichts, daß auf dem Arbeits­markt im Monat April gegen das Vorjahr eine Verschlechterung der Lage eingetreten ist.

Aerzte als Unfall- Gutachter.

Lokales.

Polizei und Arbeiterbewegung.

Dieser Tage ging die Notiz durch die Presse, daß sich mehrere höhere New Yorker Polizeibeamte zum Zwecke einer Studienreise in Deutschland befänden. Ja, man wußte sogar mitzuteilen, daß sich diese Beamten auf Grund ihrer bisherigen Beobachungen bereits höchst lobend über die preußische Polizei geäußert hätten. Ob es Auf die Rechtsprechung in Arbeiter- Versicherungsfachen hat der sich damit nicht ebenso verhält, wie mit den angeblich ewundernden Arzt, wie allgemein bekannt, ein Maß von Einfluß gewonnen, wie Urteilen über die bekannten Kavallerie- Attacken bei der Manövern, es weder der Absicht des Gesetzgebers entspricht, noch der Recht die nachher in den ausländischen Blättern ganz andes lauteten? sprechung dienlich ist. Die Entscheidung des Arztes darüber, ob Erwerbsbeschränkung eine Folge des Unfalles ist oder nicht, Interessant wäre jedenfalls das Urteil eines amerikanisoen Polizei­dies schon äußerst beamten über die ebenso mühselige wie überflüssige Thätzkeit unsrer dem Arzt Polizei auf politischem Gebiete. es direkt unzulässig, Nichts charakterisiert die öffentlichen Zustände und den die Entscheidung über die Höhe der Erwerbsbeschränkung zu über­Laffen. Hierzu ist er in den meisten Fällen ganz ungeeignet, da er reaktionären Geist in Preußen- Deutschland besser, als die mmer und die von dem Verlegten zu verrichtende Arbeit, ihre Technik und ihre überall sich hervordrängende Bevormundung des Volkes durch die Schwierigkeiten nicht kennt. Zu welchen sonderbaren Mitteln die Ver- Polizei. Niemand weiß besser, was dem Volfe frommt, wie die trauensärzte der Berufsgenossenschaften greifen und zu welchen wider Polizei. Sie ist allmächtig, allwissend; sie ist die Vorshung des sprechenden Urteilen sie kommen, zeigt der kürzlich vor dem Reichs- Volkes. Deshalb fühlt sie sich auch berufen, in all und jee Dinge Versicherungsamt verhandelte Fall des Arbeiters H. aus dem

ist fast iminer ausschlaggebend. bedenklich ist, so ist

Wenn

Kreise Fulda . Er fiel am 6. September 1900 vom ersten Stock- sowohl des gewerblichen wie auch des politischen Lebens hre Nase wert eines Neubaues fünf bis sechs Meter tief auf Badsteine. hineinzustecken. Wohl niemand lernt diese polizeiliche inmichungs­Der Arzt, der ihn zuerst untersuchte, konstatierte Rippen- und Bevormundungssucht besser kennen, als die organisierte Arbeiter­Außerdem erhielten 98 Maurer einen Stundenlohn von über brüche. Ein andrer Arzt, Dr. Heizmann in Neuhof, schaft, und die Berliner Arbeiterschaft im besonderen. Es ist zwar 70 Bf., von welchen auf 5 Bauten 60 Maurer durchweg den erhöhten der den H. bald darauf behandelte, hat Verlegungen der Rippen bekannt, daß die Polizei der Arbeiterbewegung allerorts eine große Stundenlohn erhielten, die übrigen verteilen sich auf Bauten mit nicht feststellen können, sondern nur Quetschungen der Weichteile. Aufmerksamkeit widmet. Sie führt sorgfältig Listen über die organi­Klassenlöhnen. Von den 679 zu 70 Pf. arbeitenden Maurern S., der über innere Schmerzen klagte, wurde vom Arzt als Simulant fierten Arbeiter, sie überwacht öffentliche Versammlungen derseben waren 331 auf 59 Bauten beschäftigt, wo ein Einheitslohn gezahlt betrachtet und zur Beobachtung in das Landkrankenhaus in Hanau und läßt es feineswegs απ allerhand Liebenswür.ig­wurde; 348 Maurer arbeiteten für 70 Pf. auf 46 Baustellen, wo eingewiesen. Dieses Krankenhaus steht unter der Leitung des für fehlen. Immerhin fönnen eine ganze Reihe Klassenlöhne von 67% bis 70 Pf. gezahlt wurden. viele Berufsgenossenschaften als Gutachter fungierenden Professors feiten Auf 20 Bauten führten 299 Maurer die Arbeit in Accord aus. Dr. v. Büngner. Im Krankenhause hat man H. auch als Drien, to die Polizeiverwaltung in Händen der Kommune ist, fdon Profeffor aus Sparsamkeitsrücksichten nicht eine solche Anzahl von Polizi­Wie die Zahlen zeigen, ist die Lohnerhöhung ohne große Simulant angesehen und ihn entsprechend behandelt. Schwierigkeiten vor sich gegangen, trotzdem wir zur Zeit mit einer v. Büngner fagt in seinem Gutachten wörtlich:" H. ist wiederholt beamten anstellen, die genügen würde, um jede Zusammenkunft und

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