Einzelbild herunterladen
 

flugblätter handelte, wurde mit Bezug auf die Anwendbarkeit der Berfrommungsverordnung keinerlei Gewicht beigemessen.

Wenn die Revision behauptet, daß das Flugblattverteilen keine Arbeit gewesen sei, so hat das mit den thatsächlichen Feststellungen nichts mehr zu thun; es handelt sich um den Begriff Arbeit und darum, ob das religiöse Gefühl andrer durch das Flugblattverteilen berlegt worden sei. Es sei darauf hingewiesen, daß das Landgericht Lissa dieselben Thatsachen ganz entgegengesezt gewürdigt hat. Wir hoffen, daß die Wahlprüfungs- Kommission einmal Gelegenheit bekommt zu prüfen, ob durch solche Rechtsauslegungen der§ 43 der Gewerbe- Ordnung thatsächlich beseitigt werden darf. Auch durch das Schöffengericht in Gehren   in Schwarzburg­Sondershausen wurden zwei Parteigenossen zu Geldstrafe ver­urteilt wegen Verbreitung von Wahlflugblättern am Sonntag. Das Gericht stüßt sich auf eine Verordnung vom 25. Dezember 1900, wonach das Verteilen politischer Schriften an Sonntagen überhaupt berboten sei. Der Fall liegt noch schlimmer, weil hier durch Landes­gesetz ein ganz allgemeines Verbot des Austragens von Flugblättern gegeben ist, während das Reichsgesetz es ausdrücklich von jeder Er­laubnis unabhängig macht.

*

In den Kirchen verteilt das Centrum auch hier in Berlin   seine Lügenflugblätter. So wurden am 2. Feiertage in der katholischen Ludwigskirche in Wilmersdorf   eine Aufforderung zur Wahl des Centrumskandidaten Stephan und ein Fabrikat der M.- Gladbacher Lügenfabrik verteilt. Die Verteilung geschah durch Schulkinder. Dieser Tage beschwerte sich die Germania  " erst darüber, daß in Westfalen   von nationalliberaler Seite Schulkinder in die Wahl­agitation gezogen würden. Wir wollen sehen, ob die Germania  " die Verwendung von Schulkindern zu katholischer Wahlagitation auch als Mißbrauch bezeichnen wird.

Der Ausschuß des Gesamtverbandes der evangelischen Arbeiter­vereine hat hier getagt und folgende Erklärung zu den Reichstags= wahlen beschlossen:

arbeiten."

*

Kieler Methode in Jena  . Zwischen den Nationalsocialen und| winnen und weise Ermahnungen an die Socialdemokratie, baran den Freifinnigen ist ein Streit ausgebrochen. Die ersteren verlangen, doch keinen Anstoß zu nehmen. daß der Kandidat der legeren, Harmening, zu Gunsten ihres 4. In Balingen  - Rottweil   erhielten: Centrum 5927, Volts­Kandidaten Damaschte zurüdtrete. Nun veröffentlicht Herr Harmening im Jenaer Volksblatt  " eine Erklärung, in der er folgender- partei 6238, Nationalliberale 4219, Socialdemokraten 4040. In der Stichwahl siegte Konrad Haußmann mit 12915 gegen 7594 maßen mit den Nationalsocialen abrechnet: flerifale Stimmen. Bei der Reichstagswahl 1898 erschien Herr Pfarrer Naumann Notwendig: nationalliberale und socialdemo­als Kandidat der Nationalsocialen. Von freisiniger Seite wurde fratische Wahlhilfe. Damit die Nationalliberalen nicht zum Centrum teine besondere Agitation entfaltet; es fielen nur über 800 Stimmen abschwenken, wird ihnen der Zollwucher der mittleren Linie hin­auf mich. Ich zweifle, daß die seit 1893 abgängig gewordenen Stimmen geworfen. Die Socialdemokraten find geduldig! dem Nationalsocialen zugefallen find. Vielmehr glaube ich aus der 5. Jn Böblingen   braucht die Volkspartei die Socialdemokratie, Statistik der Haupt- und Stichwahl den Schluß ziehen zu müssen, um gegen die Konservativen aufzukommen. Hauptwahl: 6115 kon­daß der größere Teil meiner Wähler als ausgesprochene Frei- fervative, 6552 voltsparteiliche Stimmen, außerdem 2528 social­sinnige schon im ersten Gange sich zu Gunsten des socialdemokratische

-

-

-

demokratischen Kandidaten entschieden haben. Jedenfalls ergiebt demokratische und 151 klerikale Stimmen. Stichwahl: Demokrat 9460, die Vergleichung der Stimmen von 1893 und 1898, daß bei der Konservativer 6769. Also, liebe Socialdemokratie, sei so gut, bekehre Stichwahl 1898- durchaus entsprechend der ausdrücklichen Auf- dich selbst zu unsrem taktischen Zollwucher", damit du an ihm forderung die freisinnigen Stimmen ausnahmslos gegen den nicht Anstoß nimmst und uns im Stiche lässeft. nationalliberalen Mittelparteikandidaten abgegeben sind. Die 6. Ju Backnang- hall hängt der Sieg der Demokraten auch von Nationalsocialen nahmen bei der Stichwahl offiziell Stellung gegen der Socialdemokratie ab. Aber der Erfolg steht hier so auf des den Socialdemokraten und förderten durch Aufruf und durch ihre Messers Schneide, daß selbst die Centrumsstimmen, deren es 1898 Stimmabgabe wieder den Sieg des nationalliberal- konservativen mur 398 gab, nicht entbehrt werden können, wenn der Bund der Kompromißkandidaten. Diese Thatsache ist festzuhalten. it Tnd seine Kandidatur hält Harmening mit dieser Begründung Bund 6745, Socialdemokratie 1929, Centrum 898 Stimmen. Stich Hauptwahl: Volkspartei 5615, Landwirte nicht siegen soll. wahl: Volkspartei 9227, Bund der Landwirte 8754.

aufrecht: Mich hat bei der Annahme der Kandidatur nicht der Ehrgeiz, Abgeordneter zu werden, geleitet, sondern lediglich die mit den 7. Auch der volksparteiliche Führer Baher würde in Reutlingen­Freisinnigen des hiesigen Wahlkreises gemeinsame Ueber- Tübingen durchfallen, wenn nicht einerseits verhindert wird, daß zeugung von dem, was uns am ehesten not thut. das Centrum sich mit den Nationalliberalen vereinigt und wenn Und not thut die Sammlung aller noch irgend liberal denkenden andrerseits die Socialdemokratie ihre Hilfe versagt. Hauptwahl: Wähler gegen alle Politiker, die die Socialdemokratie für eine Nationalliberal 4605, Volkspartei 6859, Centrum 2814, Social nähere Gefahr halten als die Verbindung, die auf einem gegen- demokratie 2611. Stichwahl: Bayer 9656, Nationalliberaler 4956. seitigen Handel zwischen Nationalliberalen, Konservative und dem Bunde der Landwirte beruht.

Es ist eine wahre Affenschande, daß sich die nationalen Socia­listen" um Naumann von einem freisinnigen Manchestermann" folche Dinge erzählen lassen müssen.

"

Diese Zahlen entlarven die jämmerliche Stichwahltaktik der Demokratie unbarmherzig. Sie thut das, was sie der Social­" Angesichts der bevorstehenden Reichstags- und Landtagswahlen demokratie vorwirft, sie opfert dem Partei- Interesse gute Handels­erwartet der Ausschuß auf das bestimmteste, daß seine Mitglieder verträge. Es ist ganz klar, die süddeutsche Volkspartei würde nur für diejenigen Kandidaten eintreten, welche 1. auf dem Boden fein einziges Mandat behaupten, wenn sie nicht einerseits durch ihre des Evangeliums feststehen, 2. treu zu Kaiser und Reich halten, und Nur kein Programm. Im 6. sächsischen Wahlkreise kandidiert Einwilligung in die Zollerhöhungen klerikale und nationalliberale 3. gewillt sind, an der Fortsetzung der socialen Reform mitzu- bekanntlich, nachdem 9 Kandidaten zurückgetreten sind, als zehnter Stimmen würbe, andrerseits die Socialdemokratie überredete, trotz für die Kartellbrüder der Rechtsanwalt Kohlmann, der sich Das können am Ende sogar die Konservativen auf sich beziehen. als strammen Antisemiten bezeichnet. Nachdem er in einer Ver- der fleinen zollwucherischen Schönheitsfehler die bedrängten Sonne­fammlung in Tharandt   sein Programm" entwickelt hatte, erklärte männer zu retten. Stöcker. Wie der Kölnischen Zeitung  " mitgeteilt wird, unter der Baron Miltau, Mitglied des konservativen Wahlausschusses, der Natürlich ist aber die Demokratie, weil zu feig, unehrlich, um nimunt Herr Stöcker eine Wahlreise durch den Kreis Siegen  - Herr Kandidat sollte lieber nicht soviel Programm" entwickeln; sich zu solchem brutalen Wahlschacher offen zu bekennen, und darum Wittgenstein, auf der ihm auch die Kanzeln geöffnet werden. über ein Programm wäre man bei der Aufstellung des Kandidaten verhüllt sie in blöder Nachäffung Richterscher Taktik ihre ordinäre Nachdem sich aber unter den protestantischen Bürgern im ganzen nicht einig geworden. Das ist auch bei der Sachlage in diesem Stichwahltaktik in diplomatische Ratschläge an die Socialdemokratie, Wahlbezirke ein großer Unwillen über dieses Vorgehen erhoben Kreise nicht nötig; dort wird kein antisemitischer Kohlmann gewählt. die an sich nur lächerlich wären, die aber insofern gefährlich werden, hatte, beschloß das Presbyterium der genannten Gemeinde, Herrn Stöcker bis zum Wahltage die Kanzel zu verweigern. Stöder glaubt Eine Wahlversammlung im Donaubett. Am ersten Pfingstals fie die Regierung dazu drängen müssen, im Vertrauen darauf, mun, daß die Leute im Streise Biedenkopf   weniger energisch sind und feiertag sollte in dem niederbahrischen Dorfe Mühlham eine daß die freifinnigen Parteien jeden Handelsvertrag schlucken hat durch den Herrn Pfarrer Ohly in Breidenbach  , Kreis Bieden- socialdemokratische Wählerversammlung abgehalten werden, und zu werden, auf Handelsverträge im Kardorff- Stil hinzuarbeiten. Bu topf, am ersten Pfingsttag von der Kanzel verkünden lassen, daß er diesem Zwecke begaben sich einige Tage vorher unsre Genossen dorthin, diefem Spiel leiht die Socialdemokratie nicht ihre Hand. am 7. Juni dort predigen würde. um einen Saal zu mieten. Das gelang auch. Nachträglich bekam

es aber der Wirt mit der Angst zu thun und teilte unfren Genossen

=

-

Dr. Fetzer, der Sekretär der nationalliberalen Partei des Wahl­Wie es gemacht wird. freifes Siegen, erläßt eine öffentliche Erklärung über Stöckers mit, daß er sein Lokal nicht hergeben könne. Diese ließen sich aber Obgleich die schönen Steuer Rechenerempel der konservativen Schwenkung in der Jesuitenfrage: Der Unterzeichnete teilte in nicht abschrecken und rückten am Pfingsttage an. Da der Gastwirt Presse schon duzendmal als Fälschungen nachgewiesen sind, versucht einem Flugblatt mit: Stöcker hat noch 1898 die Verpflichtung jedoch standhaft auf seiner Saalverweigerung beharrte, beschloß man, sich diese immer wieder in derartigen Künsten, indem sie darauf übernommen, gegen die Aufhebung von§ 2 des Jesuitengesetzes die Versammlung im Freien abzuhalten. Da hatte man jedoch wieder rechnet, daß von den Richtigstellungen der Gegner doch nur äußerst zu stimmen. Dieses Wort hat Stöcker gebrochen. Wie unten die Rechnung ohne den Bürgermeister gemacht, denn dieser verbot

"

bezeugt ist, hat Stöcker thatsächlich 1898 ohne jede Ein- das Betreten des Gemeindegrundes. Ein junger Parteigenofie wußte felten etwas in die Kreise der konservativen Leserschaft dringt, be schränkung erklärt, er sei gegen die Aufhebung des Jesuitengesetzes, aber auch jetzt noch einen Ausweg; er zeigte auf das nahegelegene fonders nicht. in jene ländlichen und kleinbürgerlichen Streise, für also auch gegen eine teilweise Aufhebung dieses Gesetzes. Trotzdem und etwas ausgetrocknete Bett der vorbeifließenden Donau  , das welche die schönen Erempel ertra präpariert werden. Nur in einer hat Stöcker die Mitteilung des Unterzeichneten als eine Lüge" be- Eigentum des Staates ist. Auf diesen Staatsgrund begab sich nun Hinsicht sind die konservativen Jünger des alten Adam Riese   etwas zeichnet. Wegen dieser Beleidigung wird sich Stöcker vor Gericht zu der Referent, Genosse Raith aus München   und hielt von dort aus, vorsichtiger geworden. Sie beziehen sich bei ihren Leistungen nicht verantworten haben, sofern er nicht unverzüglich in befriedigender ohne daß ihn die hohe Dorfobrigkeit daran hindern konnte, eine mehr auf statistische Materialien, sondern stellen furzweg ihre Be­Weise öffentlich abbitte leistet. Dr. Fetzer." Eine Reihe angesehener zweistündige Rede. Am Donau- Ufer aber hatte sich eine ungemein hauptungen auf, ohne anzugeben, worauf sich diese stützen. Wähler bekunden mit Unterschrift:" Im Jahre 1898 ertärte Herr zahlreiche Zuhörermenge eingefunden, die Raiths Rede mit lebhaftem Dadurch bleibt der Gegner im Dunkeln darüber, wie sie zu Hofprediger a. D. Stöder in einer Wahlversammlung zu Müsen   Beifall aufnahm. ihren Zahlen gekommen sind; es wird ihnen also die Nachprüfung ( Gasthof zum Stahlberg) auf Befragen, wie er sich zur Aufhebung erschwert. des Jesuitengesezes stelle:" Ich bin dagegen!" was die Unter­zeichneten hierdurch öffentlich bezeugen."

Das Ende des Volfstribunen.

--

-

Politische Ueberlicht.

"

"

-

Berlin  , den 4. Juni.

-

Ebenso unrichtig ist die Behauptung, die Getränkesteuer( Wein, Bier, Schnaps) betrage in Deutschland   pro Kopf nur 4,71 M. Wenn der Rechenkünstler der Konservativen Korrespondenz", bevor er feinem Falschrechnungstalent die Zügel schießen ließ, einen Blick in das Statistische Jahrbuch"( Jahrg. 1902, S. 202/3) geworfen hätte, würde er gefunden haben, daß die Biersteuer im Jahre 1900 einen Ertrag von 1,73 M. pro Kopf der deutschen   Bevölkerung erbracht hat, die Branntweinsteuer 2,95 M., zuſammen demnach 4,68 m. Wo aber bleiben die Erträge aus den Weinzöllen? Die hat der famose Adam Riese   der Konservativen Korrespondenz" wieder mal

Zu diesen Leistungen gehört eine zur Zeit durch die große und fleine fonservative Presse laufende Notiz, die sogar von der Nord­deutschen Allgemeinen Zeitung" abgedruckt wird, obgleich sie an Ein­Demokratische Stichwahltaktit. Eine geschlossene Droschke, zwei Gendarmen rechts und links fältigkeit faunt überboten werden kann. Berechnet wird dort, daß fo möchte Herr Eugen Richter   am liebsten seinen Wahlkreis be- Während die klare, grundsätzliche und feste Haltung der Social- fich die direkten Steuern in Deutschland   nur auf 8,41 M. pro Kopf reifen, ganz wie es gewisse Landesväter zu gewissen Zeiten zu thun demokratie von den Volksparteilern als lediglich durch agitatorische belaufen, die indirekten Steuern auf 13,23 M. Wie schon ein pflegen. Er wird nun endlich im Kreise Hagen   seine Kandidaten Rücksichten diftiert verleumdet, handelt in Wirklichkeit umgekehrt flüchtiger Blick auf diese Zahlen lehrt, sind nur jene Steuererträge reden halten, und dazu ladet er alle Wähler ein, die sich für die allein die Socialdemokratie aus streng sachlichen Erwägungen, berücksichtigt, die in die Budgets der deutschen   Einzelstaaten und des Wiederwahl des Abg. Richter interessieren". Es giebt also feinen Widerspruch und keine Diskussion in während die Volksparteiler das allgemeine Volfsinteresse gemeinstem Reiches eingestellt sind, alle andern Steuern, zum Beispiel Richters Wahlversammlungen, denn wer ihm widerspricht, beweist Wahlschacher opfern. Die Frankfurter Beitung" erklärte alle Kommunal- und Kreissteuern 2c. sind einfach vergessen. Aber mangelndes Interesse für seine Wiederwahl und ist für den Haus- neulich das verräterische Verhalten Eugen Richters und der Seinen selbst dann stimmt das Exempel nicht. Nach der Angabe des Inecht reif. Maulhalten und Abstimmen das ist alles, was Herr durch Stichwahltaktik". Das Wort flang sehr harmlos, bedeutete Regierungsrats Dr. Bahn( vergl. Vierteljahreshefte zur Statistik Richter von seinen Leuten verlangt. aber den schwersten Vorwurf, der gegen eine Partei überhaupt er- des Deutschen Reiches, Jahrg. 1902, Heft II, S. 260) betrugen Selbst das Leibblatt des so tief Gesunkenen, die Hagener   hoben werden kann, die Anklage nämlich: daß sie um vom Feinde beispielsweise in 1900 allein die indirekten Reichssteuern 18,79 m. Beitung", tann sich einer gewissen elegischen Stimmung nicht er- Wahlstimmen zu erfaufen, unter Verrat des eignen Programms ins pro Kopf, zu denen an indirekten Steuern der Einzelstaaten ins­wehren, wenn sie schreibt: Es ist das erste Mal in der langen Reihe von Jahren, die Lager des Feindes übergeht. Weil die Volkspartei das Centrum geſamt noch 160,86 Millionen Mark oder 2,85 M. pro Kopf hinzu­Herr Richter unsern Wahlkreis im Parlamente vertritt, daß diese bei den Stichwahlen braucht, darum treibt sie selbst flerifale Boll- kommen, so daß sich der Gesamtbetrag an indirekten Steuern, der Form der Einladung gewählt wird, im Gegensatz zu dem bisher politit, aber nicht einmal ehrlich und offen, sondern indem sie, unter auf den Kopf der deutschen   Bevölkerung entfällt, auf 21,64 m. stellt, geübten Brauch, allen Wählern ohne Unterschied der Partei- Beteuerung der unentwegten" Bollgegnerschaft, den wirklichen nicht, wie die Konservative Korrespondenz", von der die Berechnung richtung den Zutritt zu gestatten. Die freisinnige Parteileitung Handelsvertragsfreunden tüdisch in den Rücken fällt. ausgeht, faselt, auf 13,23 m. nival lost des Wahlkreises ist gezivungen, von diesem Brauch abzuweichen, Die Frankfurter Beitung" hat Eugen Richter   das Brandmal weil das Verhalten der Socialdemokraten in benachbarten und der infamsten Stichwahltaktik" auf die Stirn gedrückt. Nachdem sie vielen andern Wahlkreisen sowie der gehässige Ton des Vorwärts" das aber gethan, thut sie desgleichen und folgt dem Beispiel Eugen und andrer socialdemokratischer Blätter gegenüber dem Führer Richters. Die von uns bereits gekennzeichneten weisen Ratschläge, wie die der Freifinnigen Volkspartei auch im Wahlkreise Hagen  - Schwelm   Socialdemokratie sich zu den Handelsverträgen verhalten müsse, scheinen Störungen freifinniger Versammlungen durch Anhänger jener und sind es wohl auch zu gutem Teil. Partei nicht nur befürchten, sondern ziemlich sicher erwarten lassen. äußerlich blödsinnige Diplomatie berfelbe Was hilft all das Gerede! Die Socialdemokratie als einzige Ihr tieferer Grund steckt aber in derselben Stichwahltaktik, die Eugen demokratische Partei, die einzige Partei, die zugleich mit gutem Ge- Richters Verrat diftiert hat. Auch die süddeutschen Volksparteiler wissen vor die Wähler tritt, verlangt nach freier Aussprache mit müssen sich dem Zollwucher der mittleren Linie geneigt erklären, um ihren Gegnern. Wenn dabei einmal ein Wort fällt, wie man es im die Stichwahlhilfe des Zollwucherkartells nicht zu verscherzen. Boudoir der Frau Richter nicht gerne hören möchte, so ist das wahr­Ein Blick auf die Wahlstatistik von 1898 beweist dies. 1. Der vergessen. haftig noch lange kein Unglück. Herr Nichter fürchtet sich auch Demokrat Augst  ( Crailsheim  - Mergentheim  ) erhielt in der Haupt- Passieren dem Herrn schon bei der Berechnung der deutschen  nicht vor den Scheltworten der socialdemokratischen Wähler, sondern vor ihren Argumenten. Seine Wahlreise ist eine atem- wahl 5918, der Landwirtsbündler 5250 Stimmen. Außerdem wurden Steuern derartige kleine niedliche Rechenfehler, so natürlich noch Wie er es angefangen hat, lose und nutzlose Flucht vor der Wahrheit, die doch schneller 3668 fleritale und 339 socialdemokratische Stimmen abgegeben. mehr bei den fremden Steuern. Wie er als der Eilzug fährt und auch durch die Rigen der wohlverwahrten Das Centrum gab den Ausschlag zu Gunsten der Volkspartei, die zu seinen hohen Ziffern zu kommen, läßt sich allerdings in jedem Säle dringt, in denen Herr Nichter mit den Interessenten" über mit 7923 gegen 6363 bündlerische in der Stichwahl fiegte. Ergebnis: einzelnen Fall nicht nachweisen, da er nirgends angiebt, welche feine Wiederwahl verhandelt. Wenn die Demokratie nicht ihre Zollfeindschaft aufgiebt und dem Materialien er benutzt hat zumeist scheinen seine Zahlen einfach Wenn Herr Richter aus diesen geheimbündlerischen Konventikeln Klerikalen 3ollwucher der mittleren Linie" huldigt, so würde der erfunden zu sein. mit Centrumshilfe wirklich noch einmal sein Mandat retten sollte, Wahlkreis an den Bund der Landwirte verloren gehen. Trotzdem aber der Deutsche   am wenigsten Steuern bezahlt, find, dann darf er getrost nach Berlin   telegraphieren: Alles gerettet, nur 2. Jn Ansbach- Schwabach erhielt der Demokrat 3010 Stimmen wie die Konservative Korrespondenz" behauptet, die deutschen   Auss die Ehre nicht! gegen 4025 konservative, 2603 nationalliberale und 2436 socialdemo- gaben für Wissenschaft, Kunst, Unterricht weit höher als in allen fratische Stimmen. Stichwahl: 7417 gegen 5353 Stimmen. Sollte andren Kulturländern; und sogar die Ernährung des deutschen  Jm Emailliertverk des Eisenhüttenwerkes Thale   werden, wie diesmal nicht gleich der Socialdemokrat in die Stichwahl gelangen, Velles ist eine bessere, denn es verzehren jährlich pro Kopf der Be­unser Magdeburgisches Parteiblatt berichtet, mit der Unterschrift des so könnte der Demokrat nur mit Hilfe der nationalliberalen und völkerung an Getreide und Fleisch in Kilogramm: Betriebschefs, Herrn Kohler, einige der beliebtesten Arbeiter und socialdemokratischen Stimmen siegen. Um der Nationalliberalen Deutschland   Frankreich   England Italien   Destreich- Ungarn fogar ein Meister bei den Arbeitern herumgeschickt mit den Listen, willen wird zu Kardorff geschworen; die Socialdemokraten, so wonach die Arbeiter erstens ihren Beitritt in den nationalliberalen glauben sie, werden ohne weiteres ihre Schuldigkeit" thun. Daher Wahlverein erklären, zweitens Geld zur Unterstützung dieser die Wut über die Erinnerung des Vorwärts", daß die Social­arbeiterverräterischen Partei im Wahlkampfe im Wahlkampfe zahlen müssen. Es erklärten auch thatsächlich ihren Beitriit und zeichneten Beträge: demokratie durch die Münchener   Stichwahl- Beschlüsse gebunden sei neun Aufträger und Vorarbeiter( beschäftigt bei Meister Unger); und feine Neigung haben dürfte, die zollverräterischen Hilfstruppen 29 Dfenarbeiter von Schicht I( Meister Böhnstedt); 80 Ofenarbeiter Kardorffs zu unterstützen. von Schicht II( Meister Grüßemann).

-

Erpresser.

Im Gußemaillierwerk sollen die meisten unterzeichnet haben, da Hier der Meister Werner selbst eingesammelt hat. Es würden dem nach ungefähr 150 gezeichnet haben.

Das ist eine ebenso schamlose Erpressung wie die gestern von uns aus dem Senftenberger   Revier gemeldete. Die Arbeiter werden sich hoffentlich durch den erzwungenen Beitritt zum national­liberalen Verein nicht abhalten lassen, nach ihrer Ueberzeugung zu wählen.

273

-

218

187

216

252,8 Am besten nährt sich also nach der Rechnung der ,, Konservativen Korrespondenz" der Franzose, am schlechtesten der Engländer, Italiener  und Destreicher. Schon dieses Ergebnis wird manchen, der die Lebens­aus eigner Anschauung verhältnisse der genannten Nationen fennen gelernt hat, zu dem Schluß bringen, daß hier ein furioser 8. Der Volksparteiler Haehnle fiegte in der Stichwahl durch Rechenfehler vorliegen muß; und thatsächlich ist diese Zusammen­socialdemokratische und klerikale Hilfe mit 10 466 Stimmen über den stellung denn auch echt fonservativer Humbug. Schon die Zu­nationalliberalen Gegner, der nur 8959 Stimmen erhielt. In der sammenrechnung des Fleischkonsums mit dem Getreideverbrauch ist Hauptwahl waren die Zahlen: Nationalliberale 8021, Centrum 2430, befremdend; hat aber ihren guten Grund nämlich den, zu ver­Socialdemokratie 3640. Wird das Centrum nicht durch demokratische decken, daß der Fleischkonsum pro Kopf in England und Frankreich  Bollwucher- Konzessionen geködert, so stimmt es für den National- beträchtlich höher ist, als in Deutschland  . Aber noch sonst hat sich die Vornahme allerlei kleiner liberalen. Auf die Socialdemokratie braucht man keine Rücksicht zu der ehrsame Rechenkünstler nehmen, die stimmen, so rechnen die Volksparteiler, doch für uns. Korrekturen" erlaubt. So hat er z. B., soweit sich erkennen Daher wiederum: Zollverrat, um die klerikalen Stimmen zu ge- läßt, bei Deutschland   nicht nur den Verbrauch von Weizen, Spelz

-