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zustellen und nicht minder den im Gange befindlichen Privat-| Demgegenüber stelle ich fest, daß ich seit vier Jahren öffentlich wärts" gearbeitet, an sich einen Vorwurf erblickt hätte. Und unternehmungen, so weit solche mit bestimmten Anträgen an den unter den Mitarbeitern der Neuen Zeit" aufgeführt werde und trotz aller Gegenbeweise beharrt Herr Richter zum Schein bei Magistrat herantreten, Förderung zu Theil werden zu lassen. In meine Beiträge entweder mit meinem Namen oder, soweit es feiner Behauptung, die ehemaligen Redakteure der Boltszeitung" diesem Sinne sei auch die Freilegung der Straße 46a( b- fich um laufende Korrespondenzen handelt, unter einem und dem seien die Urheber der ihm unbequemen Artikel des Vorwärts" theilung XIII des Bebauungsplans) bewirkt worden, um den felben Korrespondenzzeichen veröffentliche. Letzteres geschieht nicht, Während ferner Niemand darüber im Zweifel war, daß mit den Weißbach'schen Plan der Errichtung von Gebäuden mit kleineren um meine Autorschaft zu verbergen, die nach Form und Inhalt von ihm angegriffenen Personen nur Mehring und ich gemeint Wohnungen südlich der Landsberger Allee   zu fördern. der Briefe vielmehr seit Jahr und Tag für jeden etwaigen fein konnte, thut Herr Nichter jetzt so, als habe er noch Nach einer furzen Bemerkung des Stadtv. Spinola wird Interessenten offen vorliegt, sondern weil es eine alte, allgemein einen Dritten im Auge gehabt, trosdem er sehr gut weiß, daß der Gegenstand für erledigt erklärt. gebräuchliche Sitte der deutschen Presse ist, derartige an den Tag der Dritte, nicht mit uns infolge komplizirter prinzipieller Die Vorlage betreffend die Aufnahme einer Obligebundene Briefe auswärtiger Mitarbeiter unter der durchsichtigen Konflikte, sondern furze Zeit nach uns aus der Redaktion der gationenanleihe von 70 Millionen wird ohne Ausschuß- Anonymität eines ständigen Korrespondenzzeichens zu veröffent- Bolts- Beitung" ausgeschiedene Redakteur der deutschfreisinnigen berathung genehmigt, nachdem Stadtv. Kalisch festgestellt hat, lichen. Herr Richter, der wie Niemand vor ihm die Anonymität Partei angehörte, ihr noch angehört und obendrein Redakteur daß nach der ausdrücklichen Erklärung des Kämmerers der der Presse in schamloser Weise mißbraucht und diskreditirt hat, einer Provinzialzeitung deutschfreisinniger Richtung, der Bres Magistrat beschloffen hat, von jest ab neue Brücken, Hofpitäler ist eben deshalb berufen, die anständige und loyale Anonymität lauer Morgenzeitung", ist. Es ist doch die abgefeimteste Bafilio­und höhere Schulen nur aus laufenden Einnahmen zu bauen. zu verleumden. Taftit, wenn Herr Richter sich, bei einer Züge ertappt, sofort in In den Rechnungsausschuß wird Stadtv. George gewählt. 3. Herr Richter schreibt endlich: Der Artikel wiederholt eine neue hineinrettet! Die Petition des Vorstandes der Bereinigung Berliner unter den bekannten, alten Erbsen auch das Märchen von der Was für dunkle Swede sind es nun aber, deretwegen Herr Architekten, betr. das Verfahren bei Aufstellung und Brüfung angeblichen Boykottirung Mehring's Seitens der Volts- Beitung". Richter, fo gänzlich unveranlaßt von uns, plöglich mit seinen der Entwürfe zu städtischen Bauten, wird auf Antrag Wohl- Die Hartnäckigkeit, mit welcher Franz Mehring   diese unwahrheit Beschimpfungen und Verleumdungen über die ehemaligen Re­gemuth dem Magistrat zur Erwägung überwiesen. vorbringt, wirft zugleich ein schlechtes Licht auf die Wahrhaftigkeit dakteure der Bolts- Zeitung" hergefallen ist? Zur Erhellung Die Magistratsvorlage betr. die Erwerbung der zur Ver- seiner ersten Erklärung", der Erklärung nämlich, daß ich noch derselben kann ich einen Fingerzeig geben. Vor kurzer Zeit ist breiterung der Straße Am Spittelmarkt erforderlichen Flächen nie eine Beile für den Vorwärts" geschrieben habe. Abgesehen eine Verurtheilung zu einem Monat Gefängniß rechtsträftig ge= der Grundstücke Am Spittelmarkt 8/9 und 10 hatte die Zahlung von den bekannten, alten Erbsen", Herr Richter meint damit worden, die ich im Dienste und im Intereffe der Volks- Zeitung" einer Entschädigung von 450 000 Mart an die Firma Koppel u. Co. u. A. die Nichtswürdigkeiten, die er gegen die polizeilich verbotene vor etwa anderthalb Jahren verwirkt habe. Diese Verurtheilung empfohlen, wenn dieselbe innerhalb Jahresfrist die genannten" Bolts- Beitung" begangen hat und die er den Lefern der Frei- führte zu Verhandlungen zwischen mir und der Verwaltung der Grundstücke bis zur neuen Baufluchtlinie von Gebäuden freilegt finnigen Beitung" so sorgfältig verheimlicht, daß sie für diese Bolts- Beitungs" Attiengesellschaft wegen der Verpflichtungen, und das frei werdende Land pfandfrei an die Stadt aufläßt. noch ganz neue" und" unbekannte Erbsen" sind, stelle ich fest, welche der Zeitung mir gegenüber daraus erwachsen, Verhand Der niedergesetzte Ausschuß hält die Entschädigung für viel daß der vom Aufsichtsrathe der Wolfs- Zeitung" an mir verübte lungen, die noch nicht zum Abschluß gediehen sind. Sowohl zu hoch und hat die Vorlage abgelehnt. Die Stadtgemeinde Boykott durch ein umfassendes gerichtliches Beweißverfahren und seitens der Verwaltung der Bolts- Zeitung" wie von meiner Seite habe alle Veranlassung, die Grundstücke durch die bereits vor ein rechtskräftiges gerichtliches Erkenntniß über jeden Zweifel sind im Laufe dieser Verhandlungen Gutachten von verschiedenen handene gemischte Deputation direkt taufen zu lassen bezw. im hinaus largelegt worden ist. Ins Gesicht dieser gerichtlichen journalistisch und politisch erfahrenen Persönlichkeiten eingezogen Wege der Enteignung zu erwerben. Dagegen hat der Aus- Aften hinein lügt Herr Richter nicht nur, sondern, wissend daß worden. Es erscheint ausgeschlossen, daß dabei Herr Eugen schuß mit 7 gegen 6 Stimmen fich für den Erwerb des der er lügt, will er mich auf seine Lüge hin gar zweier Lügen und Richter, der mit dem Borsitzenden des Aufsichtsraths der Wadzeckanstalt gehörigen Grundstücks Breitestr. 21 zum Preise darunter einer hartnäckigen" zeihen. Wolfs Zeitung" intim verkehrt, übergangen sein sollte. von 360 000 it. erklärt, beantragt aber zugleich eine Re- Darnach verbietet mir meine Selbstachtung allerdings, diesem Gerade während nun diese Verhandlungen in der Schwebe solution, worin dem Magistrat das lebhafte Bedauern der Ver- Menschen direkt zu sagen, wer er ist. Ich beschränke mich darauf, waren, und wohl nicht nur trob sondern wegen derselben, tauchten sammlung darüber ausgesprochen werden soll, daß in dieser der freisinnigen Partei mein aufrichtiges Beileid auszusprechen plößlich in der Freisinuigen Zeitung" die Denunziationen und wichtigen und als eilig anzusehenden Verkaufsangelegenheit wegen des Misgeschicks, mit dem sie gerade den ver Verdächtigungen der ehemaligen Redakteure der Bolts- Beitung" seitens des betr. Bureaus eine unliebsame Berzögerung statt- logensten Schuft in den deutschen Grenzen zu auf. Hatte sich doch dem Scharfblick des Herrn Eugen Richter  gefunden hat, und worin ferner das Mißfallen der Bersammlung ihrem Großsiegelbewahrer erforen hat. die liebliche Aussicht eröffnet, dadurch vielleicht etwas dazu bei Darüber Ausdruck finden soll, daß das von der Wadzeckanstalt Berlin  , den 12. Mai 1892. tragen zu können, daß ein politischer Gegner materiell geschädigt dem Magistrat gegenüber beobachtete Verfahren nicht als ein wird. Ob dieses würdige Streben von Erfolg sein wird, bleibt solches angesehen werden fann, wie es unter Behörden üblich zu noch abzuwarten; ein unfäglicher Etel überkommt mich aber bei fein pflegt.( Der Magistrat hat am 8. März der Wadzeckanstalt dem Gedanken, daß man überhaupt in unserem öffentlichen mitgetheilt, daß er der Versammlung die Annahme ihres An­Leben mit den Bübereien des Herrn Eugen Richter   noch ernsthaft erbietens zu empfehlen beschlossen habe; die Vorlage ist aber erst rechnen muß. am 9. April der Versammlung gemacht worden. Inzwischen hat Georg Ledebour  . am 6. April die Anstalt das Grundstück durch notariellen Ver trag an den Kaufmann Louis Oppenheim   verkauft.) Die Vorlage betr. die Häuser am Spittelmarkt wird ohne Debatte nach dem Ausschußantrage abgelehnt, dagegen die zweite betr. das Haus Breitestr. 21 vom Bürgermeister Belle als er ledigt bezeichnet, durch eine anderweite Vorlage, welche der Ver­sammlung demnächst zugehen soll. Die Berathung wird auf Antrag Meyer I einstweilen ausgefeßt.

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Die Vorlage wird nach Ablehnung eines Antrags Wortmann auf Ausschußberathung angenommen.

Die Vorlage betr. den Abschluß eines Vergleichs mit den Eigenthümern des Grundstücks Burgstraße 18/ 18a wird auf An­trag Hütt einem Ausschuß überwiesen.

Schluß 8 Uhr.

Mit kollegialem Gruß!

Ihr

F. Mehring  . Bur Charakterisirung Herrn Eugen Richter's wird uns noch Folgendes geschrieben:

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Friedrichshagen  , 12. Mai 1892.

Eine Kur für Arbeitslosigkeit. In einer von Un abhängigen" einberufenen Versammlung von Arbeitslosen wurde nach dem üblichen Geschimpfe auf die Sozialdemokratie folgende Resolution vorgeschlagen:

" In Erwägung, daß Reichthum und Besitz der oberen Behntausend nur auf die Ausbeutung des Proletariats sowie deffen Knechtung aufgebaut sind; in fernerer Er wägung, daß ganze Strecken von Land brach liegen, fordert die Versammlung der Arbeitslosen von den heutigen Machthabern, für sofortige Beschäf tigung Sorge zu tragen. Sie erblickt in den reformatorischen Bestrebungen der Parlamente nur eine Verzögerung der gerechten Fordes rungen des Proletariats. Aus diesem Grunde flammert fie sich auch nicht an die Zukunft, sondern ist event. ent schlossen, durch ihren eigenen Willen eine Um gestaltung der bestehenden Verhältnisse auf möglich st schnellem Wege herbeizuführen."

Da Herr Eugen Richter  , unbeirrt durch Ihre Erklärungen, fortfährt, in der Freisinnigen Zeitung" die ehemaligen Redakteure der Bolts- Beitung" zu begeifern, bestätige auch ich hiermit aus drücklich, daß ich ebenso wenig wie mein früherer Kollege Mehring diejenigen Artikel des Vorwärts" verfaßt habe, deren Urheber­fchaft er uns angedichtet hat, um einen Streit mit uns vom 3aune brechen zu fönnen. Um einer der beliebten Berdrehungen des Herrn Richter vorzubeugen, füge ich übrigens noch hinzu, Anläßlich der Februartumulte sind bei der Stadt- daß ich vordem wiederholt Artikel für den Vorwärts" geschrieben gemeinde in 121 Fallen Entschädigungsansprüche er- habe und mir diese Mitarbeiterschaft durchaus zur Ehre anrechne. hoben worden, für Eigenthumsbeschädigungen 2c., zu deren Ersatz Ich würde es für überflüssig halten, Ihren und Mehring's Aus­die Gemeinde auf Grund des Gesetzes vom 11. März 1850 ver- führungen noch ein Wort der Abwehr gegen die kleinlichen und pflichtet ist. 18 Fälle sind abgewiesen, in einigen schweben noch verlogenen Angriffe des Herrn Richter hinzuzufügen, wenn es nicht Verhandlungen. Bereinzelt erhobene Ansprüche auf Entschädigung in diesem Falle möglich und deshalb nothwendig wäre, die wegen erschwerter Geschäftsführung, Verfäumniß u. dgl. find nicht Fäden der unsauberen Berleumderpraktiken bloßzulegen, burch berücksichtigt worden. Die Summe der Entschädigungsbeträge welche diefer Basilio der Politit seit Jahren unser öffentliches beläuft sich auf 16 642,31 M. Leben entehrt. Denn es hat sicher schon oftmals selbst seinen eigenen Parteigenossen die Schamröthe in die Wangen getrieben, daß Herr Eugen Richter   fich nicht entblödet, seine Stel lung als Parteiführer und Herausgeber einer Zeitung dazu auszunügen, um alle ihm unbequemen Personen Che es zu einer Besprechung tam, wurde die Versammlung durch Verleumdi ngen und Denunziationen wenigstens materiell polizeilich aufgelöst, was in diesem Falle doppelt zu bedauern zu schädigen. So erhielt, um nur ein Beispiel anzuführen, Herr ist, weil eine Kritit der Resolution dadurch verhindert wurde. Dr. Paul Schlenther  , als er damals, ein junger Anfänger, Es ist nicht möglich, in eine Resolution von gleicher Länge eine die Redaktion der Freisinnigen Zeitung" wegen irgend welcher größere Summe von Unfinn und hohler Phrase zusammen zu Mißhelligkeiten verlassen hatte, von Herrn Richter in besagtem drängen. Weil, ganze Strecken Landes brach liegen"," fordert" man Blatt eine Briefkasten- Notiz nachgeschleudert, durch welche er von den heutigen Machthabern sofortige Beschäftigung." Etwa als ein untauglicher Theaterkritiker öffentlich diskreditirt und auf den brachliegenden ganzen Strecken Landes", z. B. der Lüne damit in seinem Fortkommen geschädigt werden sollte. Und burger Haide? Natürlich lachen die heutigen Machthaber" über damals hatte Herr Richter nicht einmal den Vorwand politischer eine so lindische Forderung. Aber nehmen wir Beispiels halber Gegnerschaft zur Deckung jenes Uttes feiger Bosheit zur Hand! einmal an, die Forderung sei nicht tindisch auch die ges In ähnlicher Weise sucht Herr Richter auch jetzt die ehes rechten Forderungen des Proletariats" werden von den Machts maligen Redakteure der Bolts- Beitung", denen er fachlich nicht habern nicht berücksichtigt sagt uns die Resolution. Die beifommen fann, wenigstens persönlich zu schädigen durch Thatsache ist allerdings nicht zu bestreiten. Doch was folgert Anschuldigungen, die nachweislich wider besseres Wissen erfolgen. Die unabhängige" Logit daraus? Wer und was ist Schuld Dem nämlichen Manne, der uns jetzt Renegaten" schimpft, ist es hieran? Die Begehrlichkeit der besitzenden Klassen? Die Nimmer wohlbekannt, daß sowohl Mehring wie ich niemals Mitglieder fattheit des Kapitalismus? Mit Nichten. der deutschfreisinnigen Partei gewesen sind, und nie ist er müde Die reformatorischen Bestrebungen der Parlamente!" Sie find geworden, die Volkszeitung" zur Zeit des Sozialistengefeges als Schuld daran, daß die gerechten Forderungen des Proletariats" ein sozialistisches Blatt zu denunziren. Die nämliche Verlogen- noch nicht erfüllt sind, oder wenigstens daß deren Erfüllung ver heit und Berdrehungssucht wie bei Anzettelung der Polemit, be- zögert" ist. Aus unabhängigem" Deutsch   in rechtschaffenes ebr währt Herr Richter auch in der Fortführung derfelben. Während liches Deutsch übersetzt heißt das: Der Barlamentarismus ist aus Meyring's unzweideutiger Erklärung für Jedermann hervor Schuld an der Arbeitslosigkeit, daß die Sozialdemokratie Ber  geht, daß sich seine moralische Entrüftung" gegen Herrn Richter's treter des Proletariats in den Reichstag   geschickt hat mit einem daß Berleumdungen und Beschimpfungen fehrt, thut Bajilio- Richter größeren Stimmengewicht, als irgend eine andere Partei so, als ob ehring in der Behauptung, er habe für den Vor- die Sozialdemokratie, das heißt die Partei, deren Programm es

Tokales.

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In Sachen Eugen Richter   erhalten wir folgende Bu­Schrift: Berehrliche Redaktion! Da Sie die neuesten Schimpfe reien des Herrn Eugen Richter   gegen mich erwähnt haben und mein gänzliches Schweigen von den Lesern des Vorwärts", an Deren Achtung mir gelegen ist, mißdeutet werden tönnte, so bitte ich Sie, mir noch ein legtes Wort zu geftatten. 1. Herr Richter behauptet, daß ich mich durch den Vorwurf des Renegatenthums"" betroffen" fühle. Demgegenüber stelle ich fest, daß ich Sie um die Aufnahme meiner neulichen Erklärung erst ersuchte, nachdem Herr Richter Ihre Aufforderung, Namen für seine dunklen Verdächtigungen zu nennen, feige wie immer abgelehnt, dagegen nach Art abgefeimter Berleumder seine Ber­dächtigungen selbst in einer Form wiederholt hatte, die nur auf meinen Kollegen Ledebour und mich gedeutet werden konnten. 2. Herr Richter sucht meine Thätigkeit für die Neue Zeit" als im ehrenrührigen Sinne des Wortes anonym" darzustellen. Diener so Großes gethan, trat ich mit dem Knaben und den An­wesenden an den Hochaltar und betete laut das Tedeum. Hierauf gab ich mit dem Giborium den hl. Segen.

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Am anderen Tage( Mittwoch, 15. Juli) früh 1/26 Uhr war feierliche Danksagungsmesse mit Rosenkranz  , wie ich es gelobt hatte. Während derfelben katete der Knabe auf einem Bet Schemel im Presbyterium und betete mit den zahlreich er­schienenen Gläubigen in Andacht den hl. Rosenkranz mit. Rein Muge blieb thränenleer beim Anblick des von seinem Uebel be­freiten Knaben.

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Der Vater hat, nachdem er etliche Male bei uns gewesen Nach dem Teufelaustreiben ging der Knabe freiwillig an den war, seinen unglückseligen Schritt wieder gut gemacht. Er ließ Hochaltar und betrachtete alle an demselben befindlichen Statuen, sich noch einmal, und zwar nach katholischem Ritus trauen und ja, er rutschte sogar danach in der Wallfahrtskirche aus eigenem an den Kindern wurden wieder die Taufzeremonien nachgeholt. Antriebe um den Altar herum. Dies wird von uns und vielen Nur bei dem besessenen Knaben konnte man, so lange er in diesem andern bezeugt. Beim Segen mit der hl. Kreuzpartikel verfiel der traurigen Zustande sich befand, nicht zum Ziele kommen. Denn Knabe während der Besessenheit in Wuthausbrüche, nach derselben er wüthete und tobte so entseglich, daß ihn sechs starte Männer zeigte er die größte Ehrfurcht gegen das Allerheiligste. Während nicht bändigen konnten. der Beseffenheit lief der Knabe den größten Theil des Tages wie So groß das Unglück für die Eltern zu sein schien, so war ein wildes Thier im Walde nahe bei seiner Heimath herum, dabei doch noch größer die Gnade Gottes. Der Vater wurde Jedermann flob ihn, jetzt liebt er die Einsamkeit und Jedermann Das ist der Hergang der Lösung der schwierigen Aufgabe, dadurch wieder ein gläubiger fatholischer Chrift, die Kinder liebt ihn. Das Gerücht von dieser Begebenheit verbreitete fich die mir geworden, der schwierigsten, die überhaupt einem wurden für die katholische Kirche   gewonnen und auch die pro- in der ganzen Umgegend. Katholiken wie Protestanten hörten Briefter übertragen werden fann. Uebrigens rufe ich mit dem teftantische Mutter wird in nächster Beit in den Schooß der allein- mit Staunen dieses neue, einem Wunder ähnliche Ereignis. Bfalmiften: Richt uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem feligmachenden Kirche zurückkehren. Wer bewundert ba nicht die Denn der Knabe war wenigstens zehn Stunden im Umtreife Namen gieb die Ehre! Ich meinerseits vermag nichts anderes, Weisheit Gottes, der aus diesem Unglücke so viel Gutes zu ziehen bekannt und fein einziger hat es gewagt, die Thatsache anzus als Gott zu danken und seine unendliche Barmherzigkeit zu wußte. fechten. Dieses tönnte nur ein ganz ungläubiger Mensch. Wer preisen, die er so wunderbar an diesem Knaben gezeigt hat. die Besessenheit in unseren Tagen leugnen wollte, der bekennt hiermit, daß er abgeirrt ist von der Lehre der katholischen Kirche  . Er wird erst dann an eine Beseffenheit glauben, wenn er in Befiße des Teufels in der Hölle ist. Für mich habe ich die Autorität zweier Bischöfe.

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D. Erscheinungen nach der Besessenheit. C. Ursache der Besessenheit. Der Knabe zeigte sich jetzt ungemein heiter und fröhlich. Der Bater des Knaben ist katholisch, die Mutter protestantisch. Während der Besessenheit hielt er fast beständig Mund und Augen Sie lebten somit in gemischter Ghe, waren protestantisch getraut geschlossen, wir fonnten nie ein Wort aus seinem Munde ver­Laut Bericht des Baters und Knaben vom 3. August 1891 ist und hatten protestantische Kindererziehung. Vor längerer Zeit nehmen, aber danach war er sehr gesprächig und seine Kindesaugen tam dem Bater doch die Neue über diesen unglückseligen Schritt; leuchteten so flar und unschuldig, daß es eine Freude war, bei dem Knaben alles in Ordnung. Er besucht jetzt als Ratholit er wollte seinen Fehler wieder gut machen und schickte seine drei in dieselben zu schauen. In den Tagen der Beseffenheit drückte mit Liebe die katholische Kirche  , betet fleißig, lernt sehr gut in Kinder darum in die katholische Schule nach Dürrwangen  . Dies der Knabe die Hände immer trampfbaft an die Brust und machte der Schule- während der Beseffenheit fonnte er sie nicht bes erregte den Haß der Protestanten. Ihr ganzes Bestreben ging unnatürliche Buchungen am Rörper; darauf zeigte er sich in ganz fuchen und macht seinen Eltern ungemein große Freude. Nur barauf hinaus, diese Müllers Gheleute vollständig zu ruiniren. normalem Zustande. Während der fünf vorausgehenden Gror in den ersten drei Tagen nach des Teufels Austreibung ging es Sie findigten bas bei denselben auf Binsen geliehene Geld, halfen sismen befand sich jedesmal der Knabe in einer dämonischen fürchterlich im elterlichen Hause zu; man glaubte jeden Augen ihnen nicht mehr in der Roth und ließen fein Getreide mehr bei Ekstase und nach einer jeden war er ganz starr und wie leb- blick, das Haus müsse zusammenstürzen; aber am vierten Tage denselben mahlen, um sie so in furzer Zeit an den Bettelstab zu los ungefähr eine halbe Stunde lang, beim letzten Exorzismus, war Ruhe und ist es noch. Am Feste Mariä Himmelfahrt   war bringen. Und um nun das Unglück voll zu machen, hat die Nach nachdem der Teufel ausgefahren, war der Knabe ganz Vater und Knabe bei mir, um mir noch einmal zu danken. Mein barsfrau Herz, eine Protestantin, die Kinder verflucht. Der Knabe ruhig, man mertte fogar feine auffallende Erscheinung Herz war erfreut, den Knaben gesund und blühend zu sehen; hat nämlich einmal in einer dämonischen Etstase geäußert, daß mehr an ihm. Bur Zeit der Besessenheit fonnte denn durch die Besessenheit war er ganz abgemagert. er durch den Genuß von Hugeln  , die ihm die genannte Frau an der Knabe nichts Geweihtes in seiner Nähe dulden, nach derselben Diesen Bericht hat P. Aurelian, der den Teufel austrieb, zum Fastnacht fchenttees follen deren 50 gewesen sein beseffen nahm er mit eigener Hand die heiligen Kreuzpartitel und die ewigen Andenten für das Provinzialarchiv Altötting   sowie füs worden sei. Solche Etstafen hatte der Knabe öfters. In einer Reliquien und füßte sie und besprengte sie mit Weihwaffer. bas Klosterarchiv Wemding verfaßt. erklärte der Teufel auch einmal, daß er vorher auf einer Insel Hier muß ich eine Bemerkung beifügen. So oft ich den be Wemding  , den 15. August 1891. in einem Götzenbilde gewesen sei, und weisjagte großes Unheil fessenen Knaben mit Weihwasser besprengte, sprang er wie rasend über diese Herz", weil er durch ihre Berwünschungen in diesen gegen mich, nahm ich gewöhnliches Waffer, was er ja nicht Knaben fahren mußte, den er doch bald wieder verlaffen müsse. wissen konnte, blieb er ruhig. Ebenso, wenn ich ein Gebet der In einer solchen äußerte er auch schon etliche Tage vorher: es Kirche in lateinischer Sprache über ihn betete, fing er das Wüthen tomme jegt ein Brief vom Bischofe, daß er ausgetrieben werden und Toben an, las ich aber aus einem lateinischen Klassiter solle", und auch unfern Brief tündigte er drei Tage vorher an. etwas vor, fo ließ er mich ruhig lesen.

P. Aurelian, Kapuziner. ( Schluß in der 2. Beilage.)