Nebenbei bemerkt haben alle diese Durchschnittsberechnungen recht wenig Wert. Was nügt es dem Arbeiter, wenn er erfährt, daß von dem Gesamtverbrauch so und so viel Fleisch, Tabak, Wein 2c. auf seine Person kommt, falls er nicht in der Lage ist, die betreffenden Mengen zu kaufen? Möglich, daß die konservativen Agitatoren annehmen, der Arbeiter müsse sich zufrieden fühlen, wenn er hört, daß auf ihn und seine Familie jährlich rechnungsweise 200 Kilogramm Fleisch kommen, auch wenn er weiß, daß er thatsächlich nur 80 oder 100 Kilogramm zu kaufen und zu konsumieren vermag, weil sein Lohn nicht weiter reicht. Die Gefühle, die sich in ihm bei diesen schönen konservativen Durchschnittsberechnungen regen, find andre, als die konservativen Herren annehmen, nämlich die des Jochen Brümmer in dem Reuterschen Gedicht„ Rindfleisch un Plummen":
die
Paris , 4. Juni. ( B. H. ) Die Zusammenziehung von Truppen im Süden von Oran wird mit großer Energie betrieben. Jn Oran stehen mehrere Specialzüge bereit, um Truppen, insbesondere Artillerie, nach dem Süden zu transportieren. 3000 Mann sind bereits dorthin abgegangen.
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und Roggen zur menschlichen Nahrung berücksichtigt, sondern auch| Kaisers durch Werfen von Blumen in den kaiserlichen Wagen, Frankreich . von Gerste; bei England hingegen nur von Weizen. durch Winten mit Taschentüchern oder durch zu hervor Die Interpellation Faures. In seiner Antwort auf die AnDie Thatsache, daß in England vielfach Haferpräparate genoffen drängende Bethätigung der Amateur- Photographen frage Faures betreffend die Ereignisse in Figig, erklärte Ministerwerden und besonders in Irland fast täglich auf den Tisch des nicht vorkommen. Zur Unterstützung der örtlichen Polizei sind eine präsident Combes in der Deputiertenkammer, daß, sobald die kleinen Mannes die beliebte Hafergrüße kommt, wird einfach ordert worden, um den Sicherheitsdienst für den Kaiser eine eremplarische Strafe erhalten Anzahl Berliner Kriminalbeamten nach Wiesbaden be- Busammenziehung der Truppen beendigt sei, die Räuber Die Regierung ignoriert. nach Berliner Muster zu regeln. Für den Sicherheitsdienst beabsichtige weder die Eroberung noch Besizergreifung.( Beifall.) in der Umgebung Wiesbadens werden, sobald das Kaiserpaar einen Der Ministerpräsident fuhr fort: Wir haben Repreffalien zu er Ausflug unternimmt, stets radelnde Polizeipatrouillen vorausgeschickt. greifen, und wir werden dies gemäß unsren Vertägen mit Marokko Im übrigen werden die Forsten um Wiesbaden ständig von berittenen thu. Infolgedessen brauchen weder Marokko noch Patrouillen beaufsichtigt und überwacht. europäischen Mächte über unsre Absichten Besorgnis zu hegen. Das fette Leben. Der„ Liberalen Korrespondenz " wird folgender Die auswärtigen Regierungen werden ohne Befürchtungen Originalbrief eines ostelbischen Grundbesizers, der ca. 500 Morgen die Represalien erfolgen sehen, welche notwendig geworden sind, bebaut, zur Verfügung gestellt: um die Ueberfälle zu bestrafen und die räuberischen Stämme davon ,, M., den 19. Nov. 1902. Lieber H. und liebe Marie! Eben abzuhalten, damit von neuem anzufangen.( Langanhaltender Beifall.) tomme ich mit einem schweren Hasen und Rebhuhn nach Nach dieser Erklärung nahm das Haus die Beratung der Vorlage Hause. Meine Frau meint, schicke das doch H. und Marie; betreffend die Altersunterstützungen wieder auf. wir haben gestern ein Schwein geschlachtet und wissen nicht, wie wir allein das alles verzehren sollen. Ich sagte meiner Frau, dann müßte sie vor allen Dingen auch die Butter dazu fügen, denn so ein starker Rammler, wie es zu sein scheint, brauche viel Fett. Von der Wirtschaft soll ich Euch ja immer etwas schreiben; na denn man zu. Die Ernte war ja an und für sich miserabel, d. h. was das Wetter anlangt, sonst war sie recht gut. Roggen habe ich in der Ernte per Dampf ca. 850 Centner gedroschen, davon 700 Centner zu 136 M. verkauft, also noch einen recht guten Preis bekommen; ich werde im im ganzen 1000 Centner davon haben. Weizen habe ich noch weiter nichts wie zur Saat gedroschen, vom andren Getreide ebenfalls nur das nötige, denn Geld gebrauche ich momentan nicht. Im Herbst habe ich alles sehr zeitig zugefät, und zwar gedrillt, so daß meine Saaten sehr gut aussehen; es sind ca. 100 Centner Roggen und 40 Centner Weizen gedrillt. Zugepflügt habe ich auch schon; nun gehts ans fette Leben. Meine Ausgaben waren im letzten Jahre ja sehr groß, sonst hätten wir schon ca. 4000 M. zurücklegen können, aber Schulden habe ich auch keinen Pfennig bezahlt ist alles. 6000 M. habe ich für Inventarvermehrung ausgegeben, nur für Sachen, wovon ich bisher nichts hatte und alles ist rein aus der Wirtschaft bezahlt; dazu kommen 5000 M. Leutelohn ohne Beköstigung, 5000 M. Hypothekenzinsen und wir haben auch noch gut gelebt. So eine Landwirtschaft bringt viel Geld, wenn man's versteht. Butter hatte ich das Höchste im Sommer 2 Monate lang 210 Pfund die Woche; es hätte noch halb mal so viel gegeben, wenn die Weide besser, es namentlich wärmer gewesen wäre."
Rindfleisch un Plummen is en schön Gericht, Doch mine Herrn, id frig't man nicht!"
hat sich in Halle abgespielt, ein Prozeß, der in einer Sammlung juristischer Monstrositäten einen hervorragenden Rang behaupten dürfte.
Wir haben gestern bereits berichtet, daß zwei socialdemokratische Stadtverordnete in Halle wegen Beleidigung verurteilt wurden, weil sie behauptet hatten, daß ihnen von Polizisten Beschwerden zu gegangen seien. Es wurden, wie schon berichtet, zu dieser Verhandlung sämtliche Hallenser Polizeibeamten geladen, damit sie unter ihrem Eide bekunden sollten, daß sie die beiden Stadtverordneten nicht informiert hätten.
Der uns zugegangene Bericht lautet:
Beide Angeklagte bestritten, sich der Beleidigung schuldig ge= macht zu haben. Krüger stellt in Abrede, in den StadtverordnetenSigungen gesagt zu haben, Polizeibeamte hätten sich direkt bei ihm beschwert. Er habe nur von seinen Informationen geredet. Emmer giebt ähnliche Erklärungen ab, bleibt aber dabei, Beamte hätten ihm Mitteilungen über Polizei- Angelegenheiten gemacht. Der Gerichtsvorsitzende bemerkt, es sei nicht angängig, die Stadt Halle den ganzen Tag von der Polizei frei zu machen, und ordnet an, die Beamten in Trupps von 30 Mann als Zeugen bereit zu halten.
Die Zeugen wurden durchgängig nur danach gefragt, ob sie den Angeklagten mündlich oder schriftlich Beschwerden mitgeteilt hätten. Die unter dem Eide gegebenen Antworten lauteten gewöhnlich kurz" nein" oder„ niemals". Nachdem etwa 150 Zeugen in dieser Weise vernommen waren, trat Sergeant Desterreich auf, der mit seiner Antwort eine Ausnahme machte und erklärte, dem Stadtverordneten Emmer auf Befragen einige Polizei- Angelegenheiten mitgeteilt, sich aber dabei nicht beschwert zu haben.
Dann wurde auf die weitere Zeugenvernehmung verzichtet. Der Staatsanwalt erachtete die Angeklagten nach den Darlegungen aus den Stadtverordneten- Sigungen der verleumderischen Beleidigung für überführt und beantragte gegen Krüger 8 und gegen Emmer 6 Monate Gefängnis. Der Verteidiger beantragte Freisprechung, da die Angeklagten nur ihr Recht als Stadtverordnete ausgeübt hätten.
Das Urteil lautete gegen Krüger auf 1 Monat Gefängnis und gegen Emmer auf 300 M. Geldstrafe eventuell 20 Tage Gefängnis.
Wir müssen einen ausführlicheren Bericht und namentlich die Hrteilsbegründung abwarten, bis wir uns zu diesem Verfahren, das alles, was man von deutschen Gerichtshöfen bisher erlebt hat, überbietet, äußern können.
Nur zwei Ungeheuerlichkeiten erwähnen wir furz: Einem Stadtverordneten wird das Bewußtsein und die Absicht des Beleidigens unterstellt, wenn er von Beamten behauptet, daß sie
ihn informiert hätten.
Ein preußisches Gericht läßt es zu, daß alle Mitglieder einer Beamtenklasse als Zeugen vernommen werden, um festzustellen, ob eins von ihnen einem socialdemokratischen Stadtverordneten Mitteilungen gemacht hat. Damit werden die Beamten vor die Wahl gestellt, sofern sie wirklich solche Informationen erteilt haben, entweder einen Meineid zu leisten oder aber ihre Stellung einzubüßen. Das ist das mittelalterliche Inquisitionsverfahren, bei dem die Schuldigen gezwungen werden, sich selbst zu belasten!
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Wilhelm II. und das Gebiet der socialen Politik. Auf eine Begrüßungsansprache, die Oberbürgermeister Adides in Frank furt a. M. an den deutschen Kaiser hielt, antwortete dieser u. a. zum Magistrat gewendet, folgendes:
Die Ordensfette, die Sie um die Schultern Ihres Oberbürgermeisters glänzen sehen, ist ein Beweis dafür, wie gerade auf einem meinem Herzen so naheliegenden und von mir so eifrig durchforschten Gebiet, dem der socialen Politik, Frankfurt an der Spize marschiert, und wie es mir am Herzen liegt, die Stadt und ihr Oberhaupt dadurch zu zieren und mein vollstes Einverständnis zu erKlären mit den Wegen, die Sie hier eingeschlagen haben zum Segen für Ihre Bürger und zum Beispiel für das Vaterland. Es ist mir aber wohlbekannt, daß außerdem noch ein Wunsch die Brust Frankfurts bewegt, den ich gern Folge geben werde. Es ist schon lange der Wunsch, daß die Zusammengehörigkeit der Stadt mit ihrer Garnison durch ein äußeres Band auch in der Heeresgeschichte sich kennzeichnen möge. Und diesem Wunsch der Frankfurter Patrizier entgegenkommend, habe ich befohlen, daß vom heutigen Tage an das 2. hessische Artillerie- Regiment Nr. 63 " Frankfurt " heißen soll.
Es ist sehr erfreulich, daß das Gebiet der socialen Politik, das ein so eingehendes und gründliches Studium erfordert, von dem deutschen Kaiser so eifrig durchforscht worden ist. Leider aber scheint ihn seine Umgebung in seinem Bestreben nicht zu unterstützen, da sonst manche Mißverständnisse und Irrtümer vermieden worden
wären.
Im ehrlichen Ausgleichen aller Interessen müssen die Arbeiter auf einen Teil ihres Lohnes verzichten, um ihn der notleidenden Landwirtschaft zuzuwenden. Wer das jetzt noch nicht einsieht-!- Ein Wahlfieg. Aus Hessen schreibt man uns vom 3. Juni: Bei der heute in Groß- Steinheim vollzogenen Wahl eines LandtagsAbgeordneten für den Kreis Offenburg - Land erhielt Genosse Orb 31 Stimmen, der Centrumskandidat 21 Stimmen. Die Wahlmänner des Centrums nahmen diesmal am Wahlaft teil. Es verTautete kürzlich, daß das Centrum gegen die Wahl Orbs aufs neue Protest einlegen wolle. Ob das diesmal etwas nützen wird, ist wohl sehr fraglich.
Rom , 2. Juni. ( Eig. Ber.) Ein sensationeller Prozeß, der schon viel die italienische und ausländische Presse beschäftigt hat, ist am 1. Juni vor dem Appellhof von Brescia Es handelt sich um den vom wieder aufgenommen worden. Lieutenant Trivulzio gegen den socialistischen Abgeordneten Mario Todeschini angestrengten Prozeß wegen Verleumdung und Beleidigung. Wie erinnerlich, ist Trivulzio jener Offizier, der unter Anklage stand als Mitschuldiger oder Urheber des Todes seiner Geliebten, Isolina Canuti, die an den Folgen eines Verfuchs der Fruchtabtreibung gestorben war und deren zerstückter Leichnam bei Verona aus der Etsch gezogen wurde.. Trivulzio wurde ver haftet, aber die Voruntersuchung mußte wegen mangelnder Beweise eingestellt werden. Er erhob darauf Civilflage gegen den Chef= redakteur des Parteiblattes bon Verona, Todeschini, der ihn der Mitschuld an dem Versuch der Fruchtabtreibung und nach Ansicht der Richter auch an der Tötung und Zerstückelung der Canuti bezichtigt hatte. In erster Instanz wurde Genosse Todeschini zu 23 Monaten Gefängnis verurteilt, in zweiter nahm das Gericht an, der Wahrheitsbeweis für die Mitschuld am Versuch der Frucht abtreibung sei durch Todeschini erbracht und verringerte die Strafe auf 12 Monate 19 Tage. Im Januar dieses Jahres wurde auch dieses Urteil kassiert und der Prozeß an den Appellhof von Brescia getpiesen. Dieses Gericht wird zunächst darüber zu entscheiden haben, ob der ganze Prozeß neu aufgenommen werden soll oder nur der von der vorigen Appellinstanz verworfene Teil des Urteils, ob also Todeschini wegen Verleumdung( begangen durch die Beschuldigung Trivulzios, an der Tötung der Canuti teilgenommen zu haben) schon rechtskräftig verurteilt ist und sich nur wegen der von ihm gegen den Offizier erhobenen Beschuldigung, an dem Abortus mitschuldig zu sein, verantworten muß oder nicht. Die reaktionäre Preſſe tritt für die Auffassung einer teilweisen Aufhebung des Urteils ein, die in den Annalen der italienischen Rechtsprechung eine ganz neue Erscheinung wäre.-
England.
Erziehung zum Deutschtum. Der in Gnesen erscheinende„ Lech" schreibt: In einem Städtchen nicht weit von Gnesen müssen, wie es in Chamberlain hat sich erneut zur Frage der englischen Handelsder Provinz Posen nicht selten der Fall ist, diejenigen polnischen und Bollpolitik geäußert. Ein Wolffiches Telegramm meldet: Volksschüler und Schülerinnen, welche die Religion nicht in London , 4. Juni. In seiner Antwort auf einen an ihn gerichteten deutscher Sprache lernen wollen, bis zum vollendeten 16. Jahre Brief bemerkt Minister Chamberlain, wenn sich die öffentliche Meinung bezw. bis in das 17. Lebensjahr in die Schule gehen. In der be- in den Kolonien in der That feindlich oder gar gleichgültig verhielte, treffenden Stadt nun hat sich vor kurzem eine dieser 16 Jahre bestände nicht die geringste Möglichkeit, die ZollEr würde sich für berechtigt alten Schülerinnen mit Willen ihrer Eltern verlobt. Die Hochzeit reform zu verwirklichen. soll sofort erfolgen, sobald der Kreisschulinspektor das Mädchen halten, den Kampf aufzugeben, wenn er nicht warm von den Kolonien aus der Schule entläßt. unterstützt würde.
Die Schule als Strafanstalt für Nationalpolinnen, Verschärfung der Strafe durch Heiratserschwerung, dazu etwa noch ein bißchen reschener Prügelpädagogit und ein Zuchthausstaat ist fertig, wie ihn selbst Eugen Nichter nicht schöner träumen kann.
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Es ist nicht recht ersichtlich, ob Chamberlain, nachdem er gesehen hat, auf welchen Widerstand sein Projekt in den meisten der englischen Kolonien stößt, es bereits für ratsam hält abzuwiegeln, oder ob er durch diese Veröffentlichung nur bezweckt, jene kolonialen Kreise, die mit seinen Plänen einverstanden sind, zu Zustimmungserklärungen anzuspornen.
Rußland.
Wie der
Zur Erschießung des Gouverneurs Bogdanowitsch. Rhein - Westf. 3tg." aus Petersburg gemeldet wird, sind dort mehreren hohen Beamten am Tage des Attentats auf den General Bogdanowitsch durch die Poſt hektographierte„ Urteile" zugestellt
Die Korrespondenz der Fälschungen. Wir haben dem amtlichen Drgan der konservativen Partei, der Konservativen Kor= respondenz" nachgewiesen, daß ihre Citate über die socialdemo kratische Auffassung der Bauern- und Handwerkerfrage elende Fälschungen sind. Bulegt wurde wieder die alte Fälschung wieder holt, daß Bebel in München gesagt habe, es gebe keinen egoistischeren, brutaleren usw. Menschenschlag als die Bauern. Wir worden, die folgenden Wortlaut hatten: Am 13. März 1903 ist auf Bes haben festgestellt, daß Bebel von Agrariern geredet hat. Wie windet sich nun die„ Kons. Korresp." heraus? Sie be- fehl des Gouverneurs von Ufa, N. M. Bogdanowitsch seitens des Militärs auf die versammelten streikenden Arbeiter der Stadt Slatoust geschossen hauptet rundweg, unser Protokoll, das auf dem Stenogramm worden. Auch auf Fliehende wurde geschossen. Im ganzen wurden beruht, sei gefälscht und die nicht stenographische" S. und 28 Personen getötet und überdies gegen 200 verwundet, von denen H. Korrespondenz", der sie den Bericht entnommen haben will, habe zahlreiche ihren Wunden bereits erlegen sind. Unter den Getöteten den richtigen Wortlaut gebracht. Wir stellen dem gegenüber fest, daß an dem Satz kein Wort im und Verwundeten befand sich eine Anzahl von zufälligen Zuschauern Protokoll geändert worden ist. Er steht genau so in dem gleich- Organisation der socialistisch- revolutionären Partei" ist der Gouver zeitigen Vorwärts"-Bericht und außerdem geht aus dem Zusammenhang hervor, daß Bebel nicht von Bauern gesprochen haben kann. neur von Ufa, N. M. Bogdanowitsch, am 6.( 19.) Mai durch zwei Mitglieder der Organisation hingerichtet worden."( Folgt Stempel Bebel führte aus: Der Stamm der Centrumsanhänger, das Bauerntum, die der Kampfes- Organisation der S. R. P.".) Petersburg, 4. Juni. Dem„ Regierungsboten" zufolge gelandwirtschaftlichen Berufsschichten sind sich über die Frage des Zolltarifs in ganz Deutschland vollkommen einig. Ob schlesischer nehmigte der Kaiser den Beschluß des Ministerkomitees, bis zur Magnat oder polnischer Schlachtzize oder westpreußischer Bauer Revision der Gesetze über die Juden auf dem Wege der Gesetzoder der christliche Bauernverein am Rhein und in Süd- gebung in und außerhalb der in der Ansässigkeitsdeutschland, in dieser Frage sind sie einig, da ist alles zone liegenden Gouvernements den Juden Erdieselbe Couleur. Ja noch mehr: Wir haben bei den Ein- werb von Land und Immobilien sowie die Nuzgaben an den deutschen Reichstag anläßlich der Beratung nießung derselben zu verbieten. Dagegen soll der Ses Bolltarifs aus landwirtschaftlichen Kreisen aus allen Gegenden jüdischen Bevölkerung gestattet sein, sich in den in ihrer AnsässigkeitsDeutschlands die überraschende Thatsache erlebt, daß in Bezug zone gelegenen Ortschaften anzusiedeln, welche infolge ihrer auf die Forderungen die christlichen Bauernvereine am Rhein und industriellen Entwicklung den Charakter von Städten annehmen, in Süddeutschland die Unverschämtheit des Bundes der Landwirte und dort Immobilien zu erwerben. Solcher Ortschaften giebt es noch übersteigen. Es bewahrheitet sich hier wieder einmal, daß es bisher 101. feine egoistischere, rücksichtslosere, brutalere, aber auch keine borniertere Klasse giebt als unsere Agrarier."
Bebel kommte eben garnicht von Bauern reden, weil es ihm nicht einfallen wird, Junker und Schlachtzizen als Bauern zu kostümieren, wie es der Bund der Landwirte liebt. Bebel hat einfach gesagt, daß alle Agrarier, mögen sie nun Groß grundbesitzer oder Großbauern sein, egoistisch, rücksichtslos und brutal seien. Und das ist nur die Wahrheit.
Die Mehrheit der Bauern aber besteht aus elenden Kleinbauern, gegen die solche Anklagen zu erheben unsinnig wäre.
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Partei- Nachrichten.
Der Parteitag der norwegischen Socialdemokratie.
Am zweiten Sizungstage wurde über das Programm für die bevorstehenden Storthingswahlen verhandelt. Nach einigen fleinen Abänderungen wurde der Entwurf des Parteivorstandes in folgender Form angenommen:
Die norwegische Arbeiterpartei, die sich die Befreiung und Hebung der Arbeiterklasse zum Ziel gesetzt hat, kann nur auf Grund ihres eignen Parteiprogramms zur Wah! gehen und in taktischer Hinsicht nichts unternehmen, was geeignet sein könnte, den Etwas überraschend und unvermittelt erscheint in der Rede des Zusammenschluß und die Solidarität der Arbeiter zu beeinKaisers der Uebergang vom Gebiete der socialen Politik zu den trächtigen. Obgleich die Linke als Partei in der letzten Wünschen der Patrizier und den Frankfurter Garnisonverhältnissen.- Zeit mehr als je ihren reaktionären Charakter dokumentiert Abschen vor dem schlichten Manne. Zu den Vereinen, die am in Rücksicht auf die Die Unruhen in Kroatien . Während der Pfingstfeiertage ist es hat, will der Parteitag dessen ungeachtet Donnerstag in Frankfurt um die güldene Kette Wilhelms II. mit in in Agram zu heftigen Scenen gekommen; Gruppen von Studenten bisherige Taktik der Partei- nicht dem Zusammenarbeiten mit der Konkurrenz traten, gehört auch der Sängerchor des Turnvereins zu und jugendlichen Leuten durchzogen die Stadt und demolierten die Linken bei der Wahl entgegentreten, wenn ein solches Aus Offenbach . An der Spitze dieses Vereins stehen gut nationalliberale Herren und so ist es denn nicht verwunderlich, wenn diese Vereins- Fenster verschiedener öffentlicher Gebäude. So wurden im Palais gebot gemacht wird; jedoch nur unter der Bedingung, daß dabei der Betriebsleitung der Staatsbahnen, im ungarischen Kasino, in der irgend ein politischer oder socialökonomischer Vorteil als wahrspizen alles aufwandten, um ihrem Verein ein besondres präsen Redaktion der„ Agramer Zeitung" und in den Wohnhäusern ver- scheinlich nachgewiesen werden kann und daß unsre Partei- Organi tables Aussehen zu geben. Da nun in dem offiziellen Festbuch auch schiedener höherer Beamten fast alle Fensterscheinen eingeschlagen. fationen an den betreffenden Orten vollständig freie hand über ihr der Beruf der Sänger angegeben werden mußte, so genierte es Infolge dieser Vorgänge wurde die ganze Garnison aufgeboten; die eignes Wahlprogramm behalten und ihnen eine Repräsentation die Herren gewaltig, daß eine Reihe tüchtiger Sänger nur ganz Straßenkreuzungen wurden militärisch besetzt und ſtarke Patrouillen durch im Verhältnis zu ihrer Stimmenzahl zugesichert wird, wor Als sie ließen daher diese Sangesbrüder einfach samt und sonders zu 30gen die Straßen der Stadt und deren Umgebung. Am Abend der Parteivorstand im voraus jede Abmachung über ein Zusammender Wahl sanktionieren wiederholten sich trotzdem die Aufläufe, Laternen wurden ausgelöscht arbeiten Technikern und Kaufleuten avancieren. und das Militär mit Steinen beworfen. Der kommandierende die am nächsten liegenden Aufgaben der Gesetzgebung verweist der Offizier soll mit dem Waffengebrauch gedroht haben, doch kam es Parteitag auf: Wenn der Kaiser reift. Gelegentlich der Kaisertage in Wies- glüdlicherweise nicht zu einer Katastrophe. Schließlich wurde die baden sind nach einer uns von dort zugehenden Mitteilung die Nuhe wieder hergestellt, namentlich dadurch, daß um 9 Uhr fämtweitestgehenden Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Die Kons liche öffentliche Lokale gesperrt wurden. Drei Personen erhielten trolle der daselbst zureisenden Fremden ist die denkbar genaueste und schwere Verlegungen, darunter ein städtischer Wachmann. Im Laufe namentlich stehen die in der Stadt anwesenden Italiener( Arbeiter) des Tages wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen; darunter unter besonders scharfer Bewachung. Die Polizei ist feruer an- befindet sich die Schriftstellerin Marianne Juricz. Die Garnison ist gewiesen worden, streng darüber zu wachen, daß Belästigungen des verstärkt worden.
Der schlichte Mann ist nicht salonfähig.
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bei
fann.
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auf
1. Gesetzlicher Schuß des Vereinigungsrechts. 2. Allgemeines Wahlrecht in Staat und Kommunen, sowohl für Frauen wie Männer über 21 Jahre alt.
3. Eine Wahlordnung mit soweit wie möglich gleich großen Wahlkreisen für je einen Abgeordneten; direkte Wahlen und Stichwahlen; Aufhebung der Wohnortsklausel und Einführung von Volksabstimmung bei wichtigeren Gesetzentwürfen.