Nr. 131. 20. Jahrgang.
An die Mitglieder der Krankenkassen Berlins und der Vororte!
Im Nachstehenden geben wir Ihnen die erweiterte Zahl der jezigen Apotheken bekannt, welche den berechtigten Forderungen der Krankenkassen nachgekommen sind, denselben Kredit und 20 Prozent Rabatt gewähren.
Um den Kampf der Kassen mit den Apothekern zu einem siegreichen Ende für die Kaffen durchzuführen, bedarf es der nachdrücklichsten Unterstüßung sämtlicher Kassenmitglieder. Denn nur um deren Willen wird der Kampf geführt. Die Vorteile, welche die Kassen durch Verbilligung der Medikamente erzielen, kommen nur allein den Mitglieder zu gute, indem ihnen dann umso mehr Landaufenthalt, Kur und Verpflegung in Bädern und Rekonvalescentenheimen 2c. gewährt werden kann. Es sollte daher niemand, wenn die Sache nicht eilig ist, seine Medikamente bei einem andren als den nachstehend verzeichneten Vertragsapothekern anfertigen laffen. Die nachstehend aufgeführten Apotheken haben die Forderungen der Kassen bewilligt: Prinzen- Apotheke, N. Prinzen- Allee 69( Bösenhagen), Luisen- Apotheke, N. Rügenerstr. 21( Brandes), Adalbert- Apotheke, SO. Adalbertstr. 16( E. Reich), Apotheke zum goldenen Adler, S. Alexandrinenstr. 41( Bloch), Belikan- Apotheke, W. Leipzigerstr. 93( Liece), Sedan- Apotheke, Schöneberg , Sedanstr. 3.
Da bei der großen Ausdehnung Berlins ein direkter Bezug aus diesen Apotheken nicht möglich, sind zur Bequemlichkeit der Mitglieder in allen Stadtteilen Sammelstellen eingerichtet worden. Auf dem Rezept wird nur die genaue Wohnungsangabe verlangt, dann wird die Arznei frei ins Haus geliefert, es bleiben also die Abholung und die Verauslagung des Betrages erspart.
Es bestehen für unsre Vertrags- Apotheker folgende Rezept- Sammelstellen:
Dienstag, 9. Juni 1903.
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Handlungsgehilfen. Heute abend 812 Uhr spricht im Feenpalast, zu werden. Unter Herrn Ulrichs schneidigem Regiment kann man Burgstraße, Paul Singer über: Wen wählen wir?" Der Kandidat dazu sehr rasch kommen. Kürzlich ist durch seinen übertriebenen des Kreises, Dr. Leo Arons, wird in der Versammlung anwesend Eifer ein arbeits- und obdachlos gewordner Familienvater, der sein. Auf zahlreichen Besuch rechnet Der Einberufer. eben dabei war, sich wieder emporzuarbeiten, ins Elend zurückSchöneberg. Heute, Dienstagabend, findet bei Obst, gestoßen worden. Ein Schlosser hatte sich genötigt gesehen, für Meiningerstraße 8, eine wählerversammlung statt. Fri einige Zeit mit Frau und Kindern die Wohlthat" des Obdachs in 3ubei I spricht über die Reichstagswahlen. Wähler aller Parteien Anspruch zu nehmen. Die Arbeitsgelegenheit ist noch immer knapp, sind eingeladen. Parteigenossen, die am Wahltage den ganzen Tag mit thätig sein die Wohnungen sind noch immer teuer, auf Stundung der Miete mag wollen, wollen sich umgehend melden bei den Bezirksführern oder sich kein Wirt gern einlassen, eine andre Wohnung ist in solcher Lage bei Karl Wollermann, Frankenstr. 7. da bleibt eben wirklich nur das Obdach Die Bezirkssigungen schwer zu bekommen dieses Monats werden am Freitag, den 12. Juni abgehalten. übrig. Vom Obdach aus läßt sich dann leichter wieder eine Gine rege Beteiligung der Mitglieder ist dringend erforderlich. Wohnung beschaffen, weil die Anstalt gewöhnlich für den
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Der Einberufer.
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spricht Genosse Dr. Alberth in einer Wählerversammlung in bald wieder eine andre Wohnung und rüstete sich zum Auszuge. Wilmersdorf . Am Sonnabend, den 13. d. M., abends 8 Uhr, ersten Monat die Miete hergiebt. Auch der obdachlose Schlosser fand wittes Volksgarten über:" Auf zur Wahl, ein ernstes Wort Inzwischen hatte er sich selbstverständlich auch um Arbeit be= in legter Stunde". Gegner find zu dieser Versammlung geladen; müht. Er hatte sich einem staatlichen Betriebe angeboten, und es Desgleichen Malermeister Hammer mittels Einschreibebriefes. Am war ihm hier Hoffnung gemacht worden, daß er später Beschäftigung Donnerstag findet hierzu eine Handzettel- Verteilung statt. Die Ge- erhalten könne. Allein dem Herrn Obdach- Inspektor dauerte die nossen werden dringend ersucht, sich an dieser zahlreich zu be- Sach wohl zu lange teiligen, ebenso rechtzeitig für guten Besuch der Versammlung ins 14 Tage zur Last!- und so entschied er: der Mann will nicht die Familie lag ihm ja schon volle gefamt Sorge zu tragen. Der Vorstand. arbeiten, der Mann ist arbeitsscheu und muß dementsprechend Rigdorf. Mittwoch, den 10. Juni cr., abends 81 Uhr, 3 wei behandelt werden. Eines Morgens wurde der Arbeitsscheue", Voltsversammlungen: 1. im Lokale des Herrn Gröpler, der, nebenbei bemerkt, schon die elfte Invalidenkarte„ klebte", in den Bergstraße 147; 2. im Lokale des Herrn Thie le, Bergstraße 152. Tagesordnung: 1. Die Gegner vor und nach der Reichstagswahl. grünen Wagen gesteckt, nach dem Alexanderplatz transportiert und 2. Diskussion. Referenten: Genosse Redakteur Ströbel; Gein Untersuchungshaft genommen, unt demnächst a b= nosse Albrecht Fülle. Zahlreichen Besuch erwartet geurteilt zu werden. Inzwischen lief aber in seiner neuen Wohnung, die er bei seiner Umschau nach Arbeit bereits angegeben Lichtenberg . Eine öffentliche Wählerversammlung hatte, eine von dem erwähnten Betrieb abgeschickte Postkarte ein, findet heute, Dienstag, bei Höflich statt. Herr Plonz und Herr durch die er aufgefordert wurde, seine Stellung anzutreten. Man Ringel sind eingeladen, um in dieser Versammlung die faustdiden fragte im Obdach an und erfuhr, wo er geblieben. Es wurden Lügen ihrer Flugblätter vertreten zu können. Zahlreichen Besuch sofort Schritte unternommen nicht vom Obdach- Inspektor, sondern erwartet Das socialdemokratische Wahlkomitee. von andrer Seite den, Arbeitsscheuen" schleunigst frei zu machen, um ihm seine Stellung zu sichern. Er erhielt denn auch seine Freiheit wieder, aber die Stellung war nun bereits besett. Der Mann mag jetzt sehen, wo er andre Arbeit herbekommt. Wenn ihm das 6 Wochen von neuem wohnungslos werden, von neuem in der nächsten Zeit nicht gelingt, so wird er vielleicht nach 4 bis in das„ gastliche" Obdach der Stadt Berlin wandern und dem Herrn Obdach- Inspektor von neuem Gelegenheit geben, seinen Gifer an ihm zu üben. Eines schönen Tages kutschiert dann der„ Arbeitsfcheue" ein zweites Mal im grünen Wagen nach dem Alexanderplatz und kommt nun wahrscheinlich nicht mehr so glücklich davon, wie beim ersten Mal. Mariendorf und Umgegend. Parteigenossen, am Wahltage, den 16. Juni, bedarf es vieler Kräfte, um unsern Kandidaten Frit So tann's einem Arbeits- und Obdachlosen Theophil Genossen, welche gewillt sind, am Wahltage zu helfen, werden ge- fucht! Es handelt sich hier nicht um einen zufälligen und entZubeil im ersten Wahlgange zum Siege zu verhelfen. Diejenigen ergehen, wenn er beim städtischen Obdach Hilfe H. Bischoff, beten, ihre Adressen folgenden Genossen sofort anzugeben. schuldbaren Mißgriff, sondern um einen Fehler, der im System Emdenerstr. 1. Tempelhof : Alb. Thiel, Friedrich Wilhelmstr. 17; M. Müller, liegt. Der Herr Obdach- Inspektor meint eben, daß die Obdachlosen Potsdamer- Berlinerstr. 47a; 2. Franz, Berlinerstr. 47a; J. Flieg, Berlinerstr. 33. scharf angefaßt werden müssen, und er verfährt danach. Die VerMariendorf: Herm. Lehmann I, Bergstraße; Herm. Lehmann II, wünschungen und Flüche der bedauernswerten Opfer seines Eifers Im Süden: G. Eichhoff, Neanderstr. 18. R. Jahnz, Dranien- Bergstr. 19; Serm. Reicherdt, Feldstraße, Ede Ringchaussee. fümmern ihn nicht. Er läßt sich daran genügen, der„ verdiente Straße 191. Ad. Neumann( Progasty), Oranienstr. 45. G. Saffe Südende: Lattner, Friedenauerstr. 5. Marienfelde : Friz ( Bolle), Prinzenstr. 92. W. Zippel, Brandenburgstr. 16. P. Delgart, Greulich. Bitte um Angabe, ob den ganzen Tag oder den halben Beamte" zu sein, der das Obdach leer kriegt". Hafenheide 61. J. Pokory, Schönleinstr. 11. P. Reichert, Gräfeſtr. 11. Den 14. Juni, stattfindende Agitationstour aufmerksam gemacht. Um Tag. Gleichzeitig werden die Parteigenoffen auf die am Sonntag, Jm Südosten: Th. Körner, Manteuffelstr. 73. Gustav Kohl, Kottbuserstr. 7. O. Pötsch, Wrangelstraße 121. E. Finsterbusch rege Beteiligung wird gebeten.
Im Centrum: Bernh. Mood, Alte Schönhauserstr. 42. P. Haese Nachf. C. Aßmuß, Niederwallstr. 28/29. Otto Kretschmar, RosenDie Parteigenoffen, soweit diese am Wahltage ganz frei sind thalerstr. 6/7. E. Kunzendorf, Rosenthalerstraße 42. und noch nicht bei ihrem Bezirksführer sich gemeldet haben, mögen Im Norden: R. Amuk, Gerichtstr. 10. Hugo Barth, Brunnen- in dieser Versammlung ihre Adresse dem Bertrauensmann angeben. straße 14. E. Fischer, Lothringerstr. 26. J. Haan , KastanienAlle Kräfte werden gebraucht! Allee 15. W. Kapell, Brunnenstr. 118. W. Käfer, Fennstr. 59. Treptow - Baumschulenweg. Der Wahlverein hält für den Th. Knabe, Wörtherstr. 19. G. Koch, Elsasserstr. 10a. E. Kunzendorf, Bezirk Treptow morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, im Restaurant Auguſtſtr. 26a. C. Morid, Zionsfirchstr. 53. F. Pinkert, Rügener- Bod, Kiefholzftr. 6, einen 8 ahlabend ab. Da in dieser Zuſtraße 10. P. Recollin, Reinickendorferstr. 23c. R. Richter, Reinicken- sammenkunft über Versammlungen, Verteilung der dorferstr. 61. R. Sayffarth, Schönhauser Allee 44a. F. Sonnenberg, Posten am Wahltage und andres verhandelt wird, ist za hlFehrbellinerstr. 80. E. Schmidt, Liebenwalderstr. 57... Schulz, reicher Besuch aller in Treptow wohnenden Genossen erMüllerstr. 166a. D. Schult, Chausseestr. 84. C. Spiker, Stralsunder- forderlich. straße 29. H. Staab, Badstr . 45/46. C. Tribolet, Franseckistr. 10. 2. P. Wannske, Wörtherstr. 12. Went, Chausseestr. 7. gemuth, Aderstr. 69. P. Würfling, Invalidenstr. 128. Im Nordosten: E. Henning, Marienburgerstr. 27. Quade, Neue Königstr. 32.
Im Nordwesten: H. Bardorf, Gozkowskystr. 30. Beuffelstr. 31. F. Kühne, Alt- Moabit 45. A. Seidel, Im Westen: M. Eckert, Culmstr. 1. F. Ambos, ftraße 96b. Winkler, Kurfürstenstr. 139.
A. Wohl
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450 401 Berliner Wähler!
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( B. Habicht), Staligerstr. 63/64. Rudolf Hoffers, Reichenbergerstr. 55. Der Vorstand des socialdemokratischen Wahlvereins. Wie die ,, Berliner Morgenpost " erfährt, ist die Zahl der Berliner Rudolf Hoffers, Manteuffelstr. 92. M. Grünenthal , Wienerstr. 69. Reinickendorf . 3 Wählerversammlungen. Wilhelmsruh . Reichstagswähler seit 1898 von 397 001 auf 450 401, also um Im Often: Eugen Fritell, Breslauerstr. 20. E. Kijant, Große Dienstag, den 9. Juni, abends 81 Uhr, im großen Saale des 53 400 gestiegen! Wie sich diese Zunahme auf die Wahlkreise verFrankfurterstr. 129. H. Müller, Langestr. 16. Herm. König, Rüders- Borussiaparts, Provinzstr. 69. Referent: Genosse A. Stadthagen. teilt, ist noch nicht ermittelt. Jedenfalls zeigt die Zahl, wie dorferstr. 42. G. D. Mecklenburg ( Schmidt), Andreasstr. 50. Otto Freitag, den 12. Juni, abends 8 Uhr, im Lokale der Frau rastlos alle Barteigenoffen- männlichen wie weiblichen GeschlechtsGottschalt, Krautstraße 55a. R. Gottschling, Blumenstraße. 80/81. 2we. Thomas, Eichbornstraße. Referent: Dr. Alberth. Sonntag, zu agitieren haben, um dafür zu sorgen, daß der proletarische Teil B. Sünderhauf, Gr. Frankfurterstr. 89. den 14. Juni, vormittags 10 Uhr, im Lokale des Herrn Schneider, Im Südwesten: D. Alberts, Friesenstr. 24. G. Rettig, Belle- Wilhelmsruh. Referent: Dr. Alberty. Tagesordnung: Die bevor dieser hinzugekommenen Wähler am 16. Juni seine Stimme für die Alliancestr. 94. Weißbach u. Fischer, Belle- Alliancestr. 23. C. Schröder, stehenden Reichstagswahlen. Zahlreicher Besuch, auch der Frauen, Kandidaten der Socialdemokratie abgiebt! Fürbringerstr. 7. W. Weirich, Blücherstr. 1. wird erwartet. Genossen, die am Tage der Wahl mitarbeiten können, haben fich am 16. Juni, morgens 8 Uhr, im Wahlbureau, bei Klähn, Residenzstraße 31 einzufinden. Das Wahlkomitee.
Rosemann, Brehme
In Pankow : Buchmann, Mühlenstr. 17. straße 65. In Charlottenburg : Kaffenlokal der Orts- Krankenkasse Charlotten burg , Rosinenstr. 3. P. Habermann, Pestalozzistr. 28. H. Munter, Dandelmannstr. 2. A. Hörisch, Berlinerstr. 56.
In Rigdorf: Kaffenlokal der Orts- Krankenkasse, Bergstr. 32. P. Lemke, Kaiser Friedrichstr. 242. G. Jacobi Nachf., Richardstr. 117. G. R. Prenzel, Prinz Handjerystr. 46. H. Vincent, Bergstr. 129. In Schöneberg : Kassenlokal der Orts- Krankenkasse Schöneberg , Hauptstr. 8. P. Caspary, Maaßenstr. 10. H. Hoke, Sedanstr. 82. D. Richter, Gleditschstr. 52. F. Rubeau, Tempelhoferstr. 5.
In Friedenau : Lorenz, Uhrmacher, Rheinstr. 55. Wir ersuchen nun die Kassenmitglieder, sich nur nach diesen Sammelstellen zu begeben und ihre vom Arzt verordneten Rezepte dort in den Sammelkasten zu legen, die Medikamente werden ihnen dann auf dem schnellsten Wege, spätestens aber innerhalb 5 Stunden in ihrer Behausung zugestellt werden.
Die Centralfommiffion der Krankenkassen Berlins und der Vororte.
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Ober- Schöneweide . Morgen, Mittwochabend 81%, Uhr, findet bei aufholt, Wilhelminenhofstr. 18, eine Versammlung des ordnung: a hlangelegenheiten, Festsetzung der Bahlsocialdemokratischen Wahlvereins statt. Tages abende, Sommerfest.
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Friedrichshagen . Donnerstag, den 11. Juni, abends 9 Uhr, findet im„ Restaurant Eiskeller" eine Voltsversamm Iung statt. Genosse Arthur Stadthagen referiert über das Thema: Wie stellen sich die Parteien zu den Kulturaufgaben des Reichstags?" Der Kandidat der national- vereinigten Parteien, Herr ingel- Pankow , ist brieflich eingeladen. Parteigenossen! Agitiert eifrig für einen guten Besuch der Versammlung und erscheint recht zahlreich in derselben. Die gegnerischen Versammlungen jedoch durch Da die Einberufer nur die nationalgesinnten Wähler einladen, also unsern Besuch interessant zu machen, haben wir keine Veranlassung, unsre Anwesenheit nicht wünschen. Das Wahlkomitee.
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Lokales.
Zum Pestfall.
Die Leiche des jungen Arztes und Forschers Dr. Milan Sachs wurde vorgestern in der Charité obduziert. Als Todesursache wurde Lungenpest festgestellt. Dr. Sachs war etwas tuberkulös. Außerdem wirkte die Ansteckung, die er sich durch Einatmung von Zerſtäubungen hatte er vor einiger Zeit an einer Lungenentzündung gelitten. Daher und den Hautriß zuzog, so schnell, daß sie in furzer Zeit zum Tode farbolgetränkte Tücher eingewickelt und in diesen in einen Zinksarg führte. Nach der Obduktion wurde die Leiche sofort in große gelegt. Der verlötete Zinfsarg wurde in einen schwarzen Holzsarg gestellt und vorgestern, Sonnabendabend um 7/1 Uhr auf einem zweispännigen rings verschlossenen Leichenwagen der jüdischen Gemeinde nach dem Friedhof in Weißensee gebracht.
der Seuche betrifft, so wurden noch gestern die Kulturstaaten nach Was die Abwehrmaßregeln gegen eine etwaige Verbreitung den internationalen Verträgen durch das Reichskanzleramt von dem eine Beratung statt, an deren Schluß ein ständiger Ausschuß zur Todesfall in Kenntnis gesetzt. Abends fand im Kultusministerium Anordnung und leberwachung der Abwehrmaßregeln für diesen und etwaige spätere Fälle eingesetzt wurde. Ihm gehören u. a. Geh. Zweiter Wahlkreis. Den Parteigenossen zur Nachricht, daß am Ober- Medizinalrat Dr. Kirchner vom Kultusministerium, CharitéDienstag, den 9., in der Berliner Bockbrauerei", Tempelhoferdirektor Dr. Schaper, Geh. Ober- Medizinalrat Dr. Schmidtmann berg, Referent: Genoffe Wolfgang Heine ; ebenfalls am und Prof. Dr. Straßmann von der Wissenschaftlichen Deputation für Wenn man beim städtischen Obdach Hilfe sucht. Dienstag, den 9., im Lokal, Königshof", Bülowstraße, Referent: das Medizinalwesen, Geh. Medizinalrat Dr. Wehmer vom PolizeiGenosse Wilh. Pfannkuch; am Mittwoch, den 10., im Lokal seit der„ Vorwärts" in die dunklen Winkel dieser Stätte des abteilung des Kriegsministeriums. Jm städtischen Obdach ist ja vieles anders geworden, präsidium und Oberstabsarzt Dr. Paalzow von der Medizinalbon Kliem, Hasenheide 13/15, Referent: Genosse Georg Ledebour Glends scharf hineingeleuchtet und die empörenden Zustände, unter General- Stabsarzt der Armee Professor Dr. v. Leuthold zwei der am Mittwoch, den 10., im Lokal„ Wilhelm- Theater", Für die weiterhin erforderlichen Absonderungen stellte der Friedrichstraße 286, Referent: Genosse Dr. Alfred Bernstein, Bersamm- denen die Insassen so lange zu leiden hatten, gründlich aufgedeckt Däckerschen Baracken zur Verfügung, die das Kriegsministerium für lungen stattfinden. Tagesordnung: Die Reichstagswahlen hat. Von Zeit zu Zeit dringen aber auch jetzt noch immer wieder den Fall einer Mobilmachung oder den Ausbruch einer Seuche im und die bürgerlichen Parteien." Recht zahlreichen lagen zu uns, die uns immer von neuem den Beweis liefern, Heere bei den Lazaretten zur Verfügung hat. Lazarettmannschaften Besuch erwartet Das Wahlkomitee. daß die angebliche Wohlthat", im Obdach der Stadt Berlin auf- holten diese Baracken gestern vom Lager in der alten ArtillerieBierter Wahlkreis SO. Heute, Dienstagabend, findet im Lokal genommen zu werden, manchmal das Gegenteil einer Wohlthat ist. Kaserne und stellten sie auf dem Gelände der Charité- Waschanstalt " Bur Drachenburg", Vor dem Schlesischen Thor 1/2 eine öffentliche Wir haben vor zwei Jahren, als wir die Verhältnisse des städti- an der Hannoverschen Straße auf. Sie wurden belegt mit dem Wählerversammlung statt, in der Genosse Ströbel über das Thema: schen Obdachs dem Urteil der Deffentlichkeit unterbreiten mußten, den Arzte, der Dr. Sachs in seiner Wohnung in Charlottenburg be= " Die politischen Parteien im verflossenen Reichstage" referieren wird. Standpunkt vertreten, daß erstens die Einrichtungen dieser Anstalt handelte und ihn veranlaßte, das Krankenhaus aufzusuchen, dem Zahlreichen Besuch erwartet Das Wahlkomitee. mangelhaft seien und daß zweitens die Leitung ihrer aller- Transporteuren, die den Verstorbenen und mit diesem in BeCharité- Pförtner, der den Kranken aufnahm, und den Kranten Sechster Wahlkreis. Heute abend 8 Uhr finden in folgenden dings schwierigen Aufgabe nicht gewachsen sei. Die rührung gekommene Personen fuhren. Lokalen Versammlungen statt: Die beiden Kochschen Einrichtungen find verbessert worden, aber die Leitung ist geblieben. Baracken beherbergen die andren Aerzte, die den Kranten Kronen- Brauerei, Alt- Moabit 47/49. Referent: Robert Nach wie vor hängt das Wohl und Wehe der Obdachinsassen im in der Charité behandelten, die Wärter und das Personal, Schmidt. Feldschlößchen, Müllerstr. 142. Gramotte, wesentlichen ab von einem Manne, der vielleicht ein ganz brauch das mit der Leiche zu thun hatte, die Familie, bei der Bergstr. 12. Referent: Kandidat unsres Kreises Ledebour . Berliner Prater, Kastanien- Allee 7. Referent: Stadtverord- barer Bureaubeamter ist, aber leider wenig von jenem auf Dr. Sachs wohnte, einen 31 Jahre alten Postschaffner 2. mit seiner neter Borgmann.- Wernaus Festsäle, Schwedterstr. 23. Menschenkenntnis und Herzensgüte sich gründenden sicheren Taft 29jährigen Frau, einen fünfjährigen Sohn und eine vierjährige Referent: Schriftsteller Da vidjohn. besitzt, ohne den der Leiter eines Obdachs auf die Dauer Tochter, endlich einen Neffen der Frau 2., einen 10jährigen Otto B., Mittwoch, den 10. Juni bei Daase, Brunnenstr. 154. nur Unsegen stiften kann. Daß unter denen, die das mit ihren Kindern gespielt hat und der vorgestern abend von einem der in der Zeit, während Dr. Sachs in der Wohnung frank lag, Referent: Robert Schmidt. Obdach aufsuchen, manchmal auch recht böse Gäste sind, Bummler Polizeibeamten aus der elterlichen Wohnung abgeholt wurde. und Faulenzer, Krakehler und Skandalmacher beiderlei Geschlechts, Alle Jfolierten, die für die Dauer der Inkubationszeit die jeder lieber gehen als kommen sieht, das wissen auch wir. Aber abgesondert bleiben, befinden sich durchaus wohl. Den Kindern der Inspektor des städtischen Obdachs Herr Magistratssekretär Ulrich gefällt es in den Baracken ausgezeichnet, da sie den ganzen Tag behandelt die Insassen seiner Anstalt so, als ob er jeden nach Herzenslust spielen können. Der Außenwelt gegenüber für die gesamten Baracken der Charité, die auf Obdachlosen von vornherein für einen arbeits besteht dem Gelände an der Stadtbahn liegen, icheuen Schmaroßer hält. die strengste AbWer über eine gewisse Zeit hinaus im Obdach verweilt und nicht mittag während der Besuchszeit wieder zur Geltung. sperrung, die nur denkbar ist. Die tam auch gestern nachbald die Beschaffung von Arbeit und Unterkunft nachweisen kann, viele Leute, die von dem Bestfall noch nichts gelesen hatten und Es famen ristiert bekanntlich, der Polizei und dem Gericht zur Bestrafung Angehörige besuchen wollten, aber alle ohne Ausnahme wurden abüberwiesen und hinterher vielleicht noch ins Arbeitshaus gestedt gewiesen.
Zu zahlreichem Besuch laden ein
Die Einberufer. Socialdemokratischer Wahlverein der Frauen Berlins und Umgegend. Die letzten Versammlungen vor den Wahlen finden statt: Mittwoch, den 10. Juni, bei Herrmann( früher Cohn), Beuthstr. 19. Referentin: Genossin Dr. M. Hofmann. Donnerstag, den 11. Juni, bei Wernau , Schwedterstr. 28. Referent: Stadtverordneter Hugo Heimann .
Freitag, den 12. Juni, im Lokale Königsbant, Gr. Frankfurterstraße 117. Referentin: Genoffin Dr. Wally gepler. Mitglieder erhalten gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte eine Broschüre gratis. Der Vorstand.
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